Balearen 2016

Kojencharter im Traumrevier Balearen

Skipper: Charly
Crew: Florian, Roland, Ruben, Markus, Sebastian und Kerstin
Schiffsname: Champagne
Schiffstyp: Sun Odyssey 519
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 09. - 16.07.2016

 

Mittwoch, 06.07.2016

Langsam rückt der Urlaub näher. Die neue Internet-Prepaid-Karte liegt schon bereit, das Navi, mein gutes Garmin GPS72H, ist schon vorbereitet, die ersten Klamotten liegen bereit und müssen nur noch in die Tasche verstaut werden. Der Urlaub kann also kommen.

Freitag, 08.07.2016
Viersen - Düsseldorf -
SW3, teilw. bewölkt, 32°
1.349,0km / 2:10h

Heute geht es los. Der Himmel ist bedeckt, aber es ist warm. Und es regnet nicht. Mona bringt mich früh zum Airport. Dort ist noch nix los. Der große Ansturm kommt sicher heute Nachmittag und Morgen. Ist heute immerhin der letzte Schultag in NRW. Ich gebe mein Gepäck auf (darf sogar an den Priority-Checkin) und gehe direkt durch die Sicherheitsschleuse. Die ist neu! Man muss sich jetzt in einen Scanner stellen und die Arme über den Kopf heben. Dann zeigt das Gerät auf einem Bildschirm an, wo sich verdächtiges befindet. Auch hier komme ich direkt dran. Jetzt nur noch die obligatorische Flasche Bacardi kaufen und im Bistro noch einen Cappuchino trinken. Ich arbeite ein wenig mit dem neuen WIN10-Tablett. Ist wirklich eine feine Sache. DchSann ist auch schon fast Boarding-Time. Der beginnt mega-pünktlich und 5 Min. vor der angesagten Startzeit ist bereits "bording completed". Allerdings warten wir noch ein paar Minuten auf das Verladen des Gepäcks. Doch dann rollt der A320 zur Startbahn. Die netten Flugbegleiterinnen zeigen uns noch höchstpersönlich, wie wir den Gurt anlegen, die Notausgänge finden und die Rettungsweste überstreifen. Keine animierte Dame auf einen winzigen Monitor. Nein, lebende, echte Menschen. Ist ja selten geworden.

Der Service bei Airberlin hat sich auch geändert. Bekam man früher noch ein Warm- und ein Kaltgetränk muss man sich heute entscheiden. Und auch das Truthahnbrötchen gehört der Vergangenheit an. Heute bekommt man einen Keks oder ein Chiabatta.. in Keksform ;) Schmeckt aber gar nicht mal so schlecht. Die 2 Stunden gehen schnell um und schon verlassen wir die Reisehöhe und befinden uns im Landeanflug auf Palma. Das Wetter ist bewölkt. Und schwülwarm. Schnell ist auch der weite Weg bis zur Gepäckausgabe bewältigt. Und siehe da, diesmal kommt meine Tasche recht flott. Ich entscheide mich gegen den Bus (obwohl er dort schon steht und viel günstiger ist). Ich leiste mir den Luxus und steige in ein Taxi. Für etwas mehr als 20 Euro bringt mich der Fahrer bis vor das Hotel. Jetzt nur noch einchecken und nach oben aufs Zimmer. ich bekomme ein Zimmer im obersten Stockwerk. 2 Aufzüge, eine Treppe und einen kurzen Gang später bin ich da. Die Klimaanlage läuft schon und so kühle ich mich erst einmal runter, skype lange mit Mona und bekomme langsam Hunger und Durst. So mache ich mich auf und hole mir erst einmal 2 Dosen San Miguel und 2 Dosen Cola. So als Absacker. Schnell mit den 2 Aufzügen, Treppe und Gang nach oben und schon liegen sie im Kühlschrank. Jetzt aber los Richtung Futternapf. Ich laufe bis zum Cappuchino. Das sieht gut aus. Als erstes gönne ich mir ein kleines Cervezas. Das schmeckt schon mal gut. Meinen Hunger stille ich mit einer Tortilla Francesca. Natürlich mit Ham & Cheese. Dazu French Frieds und Charly ist zufrieden. Inzwischen hat sich Flo gemeldet. Hatte schon im Hotel ein wenig mit im gechattet. Er will nur noch schnell duschen. Danach wollen wir uns treffen und noch eine Kleinigkeit essen. Wir schaffen es zwar nicht, gemeinsam essen zu gehen, aber dafür erleben wir eine Liveshow am Rande eines kleinen Festivals. Flasht Flo ziemlich. Ist aber auch mega. Swing mal ganz anders. Wirklich schön. Schade, das man dies nicht für die Nachwelt festhalten kann. Wir reden noch kurz ein wenig über die morgige Planung. Dann trennen sich unsere Wege. Ich gehe noch einmal ins Cappuchino und genehmige mir den 1. Absacker (den 2. gibts ja auf dem Zimmer), Flo verkrümmelt sich Richtung Schlafplatz.

Samstag, 09.07.2016
Palma - Palma
SW3, teilw. bewölkt, 32°
0,0sm / 0:000h

Ein neuer Tag beginnt. Heute sollte ich keinen Streß haben. Brauche nur das Boot zu übernehmen und meine Crew zum Einkaufen schicken. Ich bekomme eine nigelnagelneue Sun Oddyssey 519 mit dem Namen Champagne. Geht wohl diese Woche das 1. Mal in Charter. Bin gespannt und voller Vorfreude. Die eingerichtete Whatsapp-Gruppe erwacht zum Leben. Markus, Ruben und Roland sind schon in der Marina. Die Champagne leider noch nicht. Um 11 gehe ich mal rüber, lerne erstmal die 3 kennen. Flo kommt dazu und setzt seine Idee von gestern um. Er leiht sich ein Rad und will ein wenig in den Bergen radeln. Finde ich klasse. Besser als den Tag biertrinkend an der Beach zu verbringen. Wr verabreden uns für 5 Uhr. Vorher einkaufen macht keinen Sinn. Jedenfalls solange die Yacht noch in der La Lonja-Marina liegt.

Ich lerne Chris kennen. Er ist auch Windbeutel-Skipper und die Woche auf der Habana unterwegs. Nächste Woche übernehme ich das Schiff von ihm. Auch Beat, Inhaber von Segelabenteuer aus der FB-Seglergruppe treffe ich. Wir klönen ein wenig und schnell ist es 12 Uhr. UND ES IST HEISS! So bin ich froh, wieder im Hotel zu sein. Jetzt muss ich mein Zimmer räumen. Also Gepäck 9 Stockwerke nach unten bringen und im Luggage-Raum deponieren. Jetzt muss ich mich erst mal wieder runter kühlen! Und nein, ich mache das nicht mit einem Cerveza. (obwohl die Idee verlockend ist), sondern setze mich einfach in die klimatisierte Lobby.

Um 3 Uhr überfällt mich ein leichter Heißhunger nach Fleisch. So gebe ich mein Tablet an der Rezeption ab und laufe Richtung Hardrock-Cafe. Dort habe ich vor, mir einen der mega leckeren Hamburger zu bestellen. Ich sitze noch vor dem Lokal als mich die Nachricht von Kerstin erreicht. Damit sind alle da. Ein paar Min. später lerne ich sie kennen. Sie hat auch ein wenig Hunger und ist spontan vorbei gekommen. So können wir uns ein wenig unterhalten. Mein Burger schmeckt wirklich gut, ist aber auch teuer. Inkl. einem Wasser und Espresso legt man 20 Euro hin. Aber dafür sind die Staffs sehr nett und sehr aufmerksam. Plötzlich steht auch Flo vor uns. Er hat die Tour wirklich gemacht und ist total begeistert. Jetzt wird es Zeit. Ist es doch schon 1/2 5. Also auf zur Marina. Hier erfahre ich, das die Yacht noch in der Marina La Lonja liegt. Es gibt eine kurze Diskussion, wie wir das mit dem Einkauf regeln. Aber wir finden eine Lösung. Wir teilen die Crew. Ein Teil fährt mit dem Gepäck zur neuen Marina, der zweite Teil geht einkaufen. In der La Lonja liegen doch erstaunlich viele Schiffe von Alboran. Auch die nigelnagelneue Champagne, unsere Heimat für die nächste Woche, liegt hier. Das Schiff ist bereit und so schaffen wir unser Gepäck an Bord und unter Deck. Ich fange mit dem Checkin-Procedere an. Vieles finde ich, aber einiges ist auch nicht da. 2. Gasflasche, Adapter für Strom und Wasser. Unser Dinghi inkl. AB, Paddel und noch so diverses. Pietro kommt erst sehr spät dazu und so ist der Rest unserer Truppe mit dem Einkauf bereits hier. Wir schleppen 4 Einkaufswagen ins Schiff. Nach einer 1/2 Std. ist alles verstaut. Auch Pietro hat einiges an Kleinteilen besorgt. Allerdings fehlt auch noch einiges. Wir verschieben die Reservierung im El Cuerno um 1 Std. auf 10 Uhr. Und das schaffen wir so gerade. Jeder möchte sich noch frisch machen. Um kurz nach 10 sind wir da. Der Laden ist ok. Wir entscheiden uns für 3 große, gemischte Tapasplatten. Dazu Wasser, Wein und Bier. Die Qualität ist gut, aber es hätte etwas reichlicher sein können. Wir bezahlen knapp 160 Euro. 25 Euro pro Person. Das geht für mallorquinische Verhältnisse. Aber ein Schnäppchen ist es nicht. Keiner hat nach dem Essen noch Lust auf einen Stadtbummel. So gehen wir die 8 Min. auf direktem Weg zurück. Auf dem Schciff gibt es noch einen Absacker. Dann verkrümmeln sich alle. Einige sind ja auch schon sehr lange auf den Beinen. Auch ich genehmige mir einen kleinen ;) Bacardi-Cola bevor ich es mir im Cockpit gemütlich mache.

Sonntag, 10.07.2016
Palma - Cala Portals
S3, 32°


10.07. Palma - Cala Portals 24,6sm / 7:50h
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Ein neuer Tag beginnt. Heute soll es wenig Wind geben. Daher schauen wir mal, wie weit wir kommen. Gestern haben wir 8-9-10 vereinbart. Ich bin schon um 7 auf und gefühlt der 2. in der Dusche. Ist immer besser, wenn man vor dem großen Ansturm dort ist. Am 1. Tag dauert alles ein wenig länger. Trotzdem schaffen wir es um 9 Uhr beim Frühstück zu sitzen. Und kurz vor 10 können wir bereits mit der Sicherheitseinweisung beginnen. Um kurz nach 11 sind wir fertig und haben inzwischen auch die fehlenden Teile bekommen. Sowas wie Außenborder, Kehrblech, Paddel, 2. Gasflasche, Wasser- und Stromadapter, ect. Jetzt geht es los. Um 1/2 12 rangiere ich das riesige Schlachtschiff langsam aus dem Hafen. Wie so oft können wir noch im großen Vorbecken das Groß setzen. Mann, ist das RIESIG. Wir haben ein wenig Arbeit mit den Reffleinen. Leider ist noch keine Klemme beschriftet. Doch irgendwann lösen wir auch dieses Problem und das Groß steht. Sieht nicht nur neu aus, ist es sogar. ;)) Kurze Zeit später rollt sich auch die Genua aus und der Motor erstirbt. In der Bucht gibt es erstaunlicherweise genug Wind. Natürlich aus S-SE. So fangen wir a) an zu kreuzen und b) vor jeder Wende an zu diskutieren ob wir nach Westen oder Osten segeln sollen. Am Ende steuern wir die Cala Portals an. Unterwegs nutzen wir die Tatsache, das wir max. 3 kn laufen und fast keine Welle haben zum Fendersurfen. Um 1/2 5 sind wir vor der Cala, bergen die Segel und tuckern langsam in die Bucht. Die ist jetzt noch gut gefüllt. Motorboot reiht sich an Motorboot. Ich finde noch eine kleine Lücke. Ist zwar eng, aber es ist Sonntagnachmittag und es werden die meisten Boote noch Ankerauf gehen. Hoffe ich jedenfalls. Und tätsächlich, immer mehr Schiffe verschwinden. Um 18:45h verlege ich mich etwas weiter in die Bucht. Ganz ruhig ist es nicht. Immer wieder läuft Schwell in die Bucht und schauckelt uns etwas. Wird sicher nicht die ruhigste Nacht werden. Doch jetzt gibt es erst einmal Essen. Flo hat eine super leckere Bolognese-Soße gemacht. Die genießen wir mit Spaghetti und etwas frisch geriebenem Parmesan. Es schmeckt allen und so bleibt von dem Kilo Nudeln nix übrig. Ein kleiner Rest Soße ist am Ende noch da. Das war lecker! Wir fallen alle ins Koma, schaffen es noch so gerade, das Schiff aufzuklaren und dann ist er auch schon vorbei, der 2. Tag (und 1. Segeltag)

Montag, 11.07.2016
Cala Portals - Playa des Carbo
SE3, sonnig, 35°


11.07. Cala Portals - Playa des Carbo 39,7sm / 7:06h
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Der Tag startet mit einem Kaffee, Sonne und einem Sprung ins Wasser. Ach, wie habe ich das vermisst. Wir lassen uns Zeit, genießen ein gutes Frühstück und gehen alle noch einmal schwimmen. Um 11 Uhr gehen wir Ankerauf. Draußen ist (fast) kein Wind. So dieseln wir die nächste Stunde Richtung Osten. Um 1/2 12 ist der Wind da und wir setzen Segel. Leider kommt er aus SE. So kreuzen wir Richtung Capo Blanco. Auch danach bleibt es dabei. Wir müssen immer wieder einen Holesschlag machen. Flo befragt den Revierführer und findet die Playa des Carbo. Auf dem Weg nach Porto Pedro kommt man dort vorbei. Wir müssen eh einen Schlag dorthin machen. Aslo schauen wir sie uns an. Und entscheiden, wir bleiben hier. Knapp 10 Schiffe liegen hier vor Anker. Der Platz ist schön und es wird auf keinen Fall so schaukeln wie letzte Nacht. Um 18 Uhr fällt der Anker auf 4-6m. Hält beim 1. Mal (wickelt sich halb um einen Stein). So muss das sein. Ich beginne direkt mit dem Kochen und schaffe es in 1 1/2 Stunden, meine Gemüse-Mousaka auf den Tisch zu bringen. Schmeckt wieder allen und bis auf ein Rest von der 2. Auflaufform bleibt nix übrig. Wir quatschen noch bis nach Mitternacht. Dann kann ich mir mein Bett im Cockpit machen und es wird ruhig auf em Schiff.

Dienstag, 12.07.2016
Playa des Carbo - Cala D'or
S2-3, sonnig, 35°


12.07. Playa des Carbo - Cala D'or 20,3sm / 4:57h
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Es ist immer ein Highlight in einer schönen Bucht wach zu werden, einfach ins Meer zu springen und danach einen Kaffee im Cockpit zu genießen. Die Sonne scheint und es hat mehr als 25°. So könnte es für den Rest meines Lebens bleiben. Es fängt die morgendliche Routine an. Bett weg räumen, Frühstück machen. Noch eine Runde schwimmen gehen. Dann ist es auch schn Zeit, diesen schönen Ort zu verlassen. Wir gehen ankerauf und fahren erst einmal unter Motor an ein paar fiesen Unterwasserfelsen vorbei. Jetzt können wir die Segel setzen und mit einem S2-3 geht es langsam zum Cap Salinas. Wir halten genug Abstand und müssen leider nach dem Cap unser Vorsegel einpacken und den Diesel starten. Der Wind ist für einen Raumschotkurs zu schwach. So motoren wir 1 1/2 Stunden. Dann ist der Wind wieder da und wir rollen wieder das Vorsegel aus. Schon bald stehen wir vor der Einfahrt der Cala D'or. Wir legen uns für einen Badestop in die mittlere Bucht. Meine Crew schwimmt an den Strand und ich telefoniere mit Alboran wegen unseren Außenborder. Bei dem ist der Griff zum Starten abgerissen und die Schnur ist im Motor verschwunden. Ein Techniker wird nach Cala D'or geschickt um ihn zu reparieren. Nach 1 1/2 Std. Pause gehen wir ankerauf und tuckern um die Ecke in den Hafen. Bei der Anmeldung gibt es einen Moment Verwirrung. Für die Champagne liegt keine Reservierung vor. Dafür aber für die Barca Florian. Ist ja auch ok, nehmen wir diese Reservierung. Für 120 Euro dürfen wir eine Nacht am Pantalon L liegen. Ich schlage vor im Club Cala D'or einen Sundowner zu nehmen. Daraus wird nichts. Stattdessen laufen wir in die mega touristische Stadt und ich bekomme zum Abendessen in der La Bodega die wohl schlechteste Pizza, die ich in meinem Leben gegessen habe. Die Vorspeise, spanischer Schinken und Wurst war dagegen echt lecker. Ich hake diese Erfahrung ab. Nach dem Essen geht es zurück zum Schiff. Die Crew will noch einen Absacker, ich gehe direkt aufs Schiff. Es dauert auch nicht lange und der 1. Teil der Crew kommt zurück. Nur Sebastian und Roland sind noch unterwegs. Ich liege schon auf meinem Schlafplatz im Cockpit als die beiden heimkehren. Es dauert auch nicht lange und ich bin im Land der Träume.

Mittwoch, 13.07.2016
Cala D'or - Porto Colom
NE5-6, sonnig, 35°


13.07. Cala D'or - Porto Colom 12,2sm / 2:10h
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Heute soll es viel Wind geben. Also nicht lange getrödelt. Das Ablegemanöver unseres Nachbarn zur rechten klappt nicht so wirklich. Er fährt sich die Mooring in den Propeller und muss auf einen Taucher warten. Für etwas mehr als 100 Euro wird er aus seiner misslichen Lage befreit. Bei uns klappt das Manöver bestens. Ich unterstütze es noch mit dem Bugstrahlruder. Wir setzen noch vor der Ausfahrt das Groß. Im 1. Reff. Auch vom Vorsegel kommt nur ein Stückchen raus. Draußen empfangen uns 26kn scheinbarer Wind. Ganz ordentlich. Ruben hat sichtlich Spaß in den Backen. Flo, Markus und Roland nicht so. Flo erwischt es am schlimmsten. So drehen wir nach einer Stunde den Bug wieder Richtung Land und nach 2 Stunden geilstem Segeln laufen wir in Porto Colom ein und bekommen für 36 Euro eine schöne Boje auf der rechten Seite. Es sind gerade erst 14 Uhr. Schön, so früh Feierabend zu haben. Heute gibt es Hähnchen á la Markus. Mit Champignons und Reis. Sehr lecker. Nach dem Essen biete ich der Crew an, mich um den Abwasch zu kümmern. So können sie mit dem Dinghi in die Stadt. Also das Dinghi zu Wasser gelassen und den AB montiert. Dann tuckern sie los. Ich genieße es, das ganze Schiff für mich zu haben, höre ZAZ mal ganz laut. Bei einem Bacardi-Cola schreibe ich meinen Törnbericht und skype ein wenig mit Mona. Irgendwann höre ich unseren 2-Takt-Außenborder und die Crew ist wieder da. Lange bleibt das Licht aber nicht mehr an. So ist auch der 4. Segeltag Geschichte.

Donnerstag, 14.07.2016
Porto Colom - Cala Caragol
E-NE1-2, bedeckt, 25°


14.07. Porto Colom - Cala Caragol 18,3sm / 4:04h
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Als ich aufwache ist es noch ruhig auf dem Schiff. Also Schlafanzug aus und ab ins Wasser. So wird man wach. Eine schnelle Runde ums Schiff. Frisch geduscht schmeckt der 1. Kaffee einfach besser. Es dauert auch noch einige Zeit bis Kerstin als nächste ihre Nase aus der Kabine steckt. Auch Sebastian kommt an Deck. Wir beginnen mit den Vorbereitungen fürs Frühstück. Als alles fertig ist, fehlen immer noch ein paar. Wir fangen trotzdem an. Es ist doch immer wieder geil, in einer Bucht auf nem Segelboot zu frühstücken. Allerdings hat sich eine Wolkenschicht vor die Sonne geschoben und so ist es deutlich kälter. Es soll auch den ganzen Tag bewölkt bleiben. Um 1/2 12 starten wir den Diesel, schmeißen uns von der Boje los und Kerstin bringt uns raus. Draußen empfängt uns eine sehr schwache Brise. Wir versuchen zu segeln, aber das scheitert. Also Vorsegel wegrollen und Motor an. 1 1/2 Std. später sind wir an der Cala Santany. Wir fahren die 10m weiter bis zur Cala LLombards. Hier legen wir uns in die Einfahrt. Außer uns ist nur noch ein Kat da. Zum Schwimmen hat keiner Lust und so wird der Rest Essen von gestern vernichtet. Wir relaxen bis kurz vor 5 und dieseln dann um das Cap Salinas bis zur Cala Caragol. Hier bleiben wir für die Nacht. Außer uns sind noch 6-7 andere Segelyachten in der Bucht. Aber man hat Platz genug. Deswegen verstehe ich auch nicht, als eine Charteryacht nur 10m neben uns ankert. Bei einem Winddreher rutscht er nur 3m hinter meinem Heck durch. Flo spricht die Crew in perfektem Französisch an, doch bekommt keine Antwort. Erst als er ihnen zu verstehen gibt, das er sich auch in Englisch oder Deutsch unterhalten wird, kommt eine einsilbige Kommunikation zustande. Nachdem der Skipper erfahren hat, das ich knapp 30m Kette draußen habe, gehen sie doch Ankerauf und suchen sich einen anderen Platz. Bereits kurz nach dem Ankern hat Flo einen mega leckeren Kartoffelauflauf mit einer fantastischen Bechamelsoße fabriziert. Dazu gibt es gedünstetes Gemüse und Frikadellen mit Balsamicozwiebel. Super lecker. Es bleibt auch nichts übrig. Heute ist der letzte Abend der Segelwoche, den wir unterwegs erleben. Morgen liegen wir bereits wieder in Palma. Also werden heute konsequent alle Spirituosen vernichtet, die wir an Bord haben. Das gelingt und so stehen nach einer Weile nur noch leere Flaschen auf dem Cockpittisch. Dafür sitzen volle auf den Cockpitbänken ;)) Bald darauf kann ich mir mein Bett im Cockpit bauen und noch einmal ins Wasser hüpfen.

Freitag, 15.07.2016
Cala Caragol - Cala Illetas - Palma
E-NE1-2, bedeckt, 25°


15.07. Cala Caragol - Cala Illetas - Palma 33,3sm / 7:52h
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Um 11 Uhr gehen wir Ankerauf. Wind gibt es keinen. Daher bemühen wir den Diesel für die nächsten 2 Stunden. Als wir um das Cap Blanco in die Bucht von Palma einbiegen kommt Wind auf. Zuerst nur 3 Bft. Das steigert sich schnell und so sind wir bald mit einem schönen 5er aus NW unterwegs. Flo ruft die Base an und fragt, wann wir spätestens dort sein müssen. Als Antwort erhalten wir, das die Tankstelle um 19.30 schließt. Bis dahin müssten wir auf jeden Fall in der Base sein. Das gibt uns Zeit noch zur Cala Illetas zu segeln und dort für einen kurzen Stop ins Wasser zu springen. Das letzte Ankermanöver geht natürlich voll daneben. Der Anker springt aus der Führung. Nur mit viel Mühe gelingt es mir, die doch recht schwere Ankerkette wieder zurück in die Führung zu wuchten. Das hat jetzt viel Zeit gekostet. So können wir alle nur noch kurz ins Wasser springen. Um 1/4 nach 5 gehen wir Ankerauf und verlassen die schöne Bucht. Wir setzen nur das Vorsegel. Reicht vollkommen für die letzten beiden Seemeilen. Nach einer 1/2 Std. bergen wir das Segel, gehen kurz an der Tankstelle längsseit und dann sind wir auch schon wieder zurück. So endet nach 6 Tagen der 1. Törn. Kerstin besorgt für den Skipper ein kaltes Mythos. Das ist fein. So genieße ich den letzten Anleger. Flo hat für uns einen Tisch im Sa Premsa reserviert. So machen wir uns frisch und dann geht es schon los. Das Essen ist wie immer gut und auch dieses Mal hat die Crew keine Lust auf einen Stadtbummel und so gehen wir auf direktem Weg zurück zum Schiff. So endet der letzte Abend.

Resümee

Ich bin nun seit 15 Jahren (fast) jedes Jahr mindestens 1 Woche in diesem Revier unterwegs. Und lerne erst in dieser Woche 2 schöne Buchten kennen. Man kann in diesen Buchten nur bei Wind aus dem Quadranten Nord bis West übernachten. Ansonsten wird es bestimmt schnell schwellig. Aber es ist eine Alternative zu Sa Rapida. Ansonsten war der Törn und die Crew ok. Schade das die Hälfte bei mehr Wind seekrank geworden ist. Und wie immer die Statistik. Wir haben 148,6 sm (97,2sm = 65% unter Segel) zurück gelegt. Dafür waren wir 33:59h unterwegs. Macht einen Ø je Tag von 5:40h und 24,8 sm mit einer Ø-Geschwindigkeit von 4,4 sm. Für die 51,4sm und allen Hafenmanövern haben wir den Diesel 15,7h laufen lassen.