Segeln mit der PLAYMATE oder Gordo's 13. Törn

Hier die Daten:

Start/Zielhafen: Lemmer/Stavoren
Crew: Charly, Skipper
Peter, Co-Skipper
Gordo, 1. Maschinist, degradiert zum 1. Hilfsschmierer!
Schiffname Playmate
Schiffstyp Bavaria 36 cruiser
Vercharterer Thinius Charter (Andreas Kühn)
Basishafen: Werft Maronier, Lemmer
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 14.06. - 21.06.2013
Kosten: 369 € Charter p./P. p./Woche
250 € Bordkasse/p.Person all inklusive

 

Törnverlauf

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Tag Stadt Hafen Bemerkung SM
1. Sneek Gemeindehaven Zum 1. Mal liege ich in Sneek. Haben einen schönen Liegeplatz bekommen. Allerdings nur 2 Duschen und diese sind auch recht einfach. 15,4 sm
2. Dronrijp Wartesteg die letzte Brücke hatte schon doppelt rot. Daher liegen wir am Wartesteg ohne weitere Versorgung. 25,7 sm
3. Terschelling Passantenhaven Wir liegen am Steg 6, Bug zur See (wie verlangt). Alles ist inklusive. 29,8 sm
4. Terschelling Passantenhaven Hafentag 0 sm
5. Makkum Gemeindehaven wie immer liege ich im Gemeindehafen. Der Weg in die Stadt ist wirklich kürzer. Die san. Einrichtung seit der Renovierung auch ok. 32,5 sm
6. Hindeloopen Hylperhafen Diesmal liege ich am Ostkai, direkt an den Toiletten. Der Hafenmeister ist immer noch sehr nett. 11,7 sm
7. Stavoren Fischerhafen auch hier liege ich immer im Stadthafen. Ist einfach gemütlicher. 7,7 sm
Summe Seemeilen 122,8 sm

 

noch kein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Und hier der Törnbericht:

Freitag, 21.06.2013 Lemmer - Lemmer
SW5-6, bedeckt, Regen, 20° 0sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Lemmer Werft Maronier ?? Euro ja ja, leider nur je 1 Dusche Charterbase von Thinius
Samstag, 22.05.2013 Lemmer - Sneek
SW6-7, bedeckt, Regenschauer, 20° 15,4sm/3:23h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Sneek Gemeindehaven 17 Euro (1.25 o. 0.75 je Meter, 1 Euro Taxe p. Person ja, kostenlos ja, 50 Cent

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Es ist Samstag, ich bin auf der Playmate in Lemmer. Die Playmate ist eine Bavaria 36 cruiser Baujahr 2011. Es sind noch ein paar Sachen zu reparieren. So bekomme ich im Laufe des Tages eine neue Decksluke Die alte hat mein Gewicht nicht ausgehalten und war gebrochen. Im Übrigen ein Konstruktionsfehler von Bavaria. Außerdem bekomme ich eine neue Segellatte. Beim Austausch stellen wir fest, das die alte bereits mit einem Löffel geschient wurde. Als letztes dichtet Klaus die Vorschiffsluke ab.

Jetzt könnten wir los. Wenn nicht Gordo beim Auffüllen vom Wasser den Schlauch in den Dieseltank gesteckt hätte. Ich bemerke es zum Glück recht schnell, aber der Schaden ist angerichtet. So müssen wir auf den Mechaniker warten, der gut 45l Diesel abpumpt. So legen wir erst um 1/2 1 ab (die Seeschleuse in Lemmer hat von 12-13 Uhr Mittagspause).

Dank perfekter Vorbereitung klappt das Ablegemanöver perfekt. Ich lasse Gordo direkt ein wenig üben und erkläre ihm, wie er den Wind berücksichtigen muss und wie man das Schiff auf engstem Raum wenden kann. Um 1/4 vor nehmen wir Kurs auf die Schleuse, müssen noch 10 Min. warten und dann öffnen sich die Tore. Gordo legt sauber an und nach dem Bezahlen des Schleusengeldes '(5,- Euro) können wir weiter fahren. Die Brücken gehen recht zügig auf.

Nach der Fahrt durch Lemmer rollen wir das Vorsegel aus und recht zügig (6-7kn) geht es den Prinzess Magriet Kanal hoch Richtung Sneek. Bis zum Johann Friso Kanal kenne ich die Strecke. Danach ist sie auch für mich neu.

Wir können uns gut vom Vorsegel ziehen lassen. Nur an den Brücken machen wir sicherheitshalber für 200 m den Motor an und rollen das Vorsegel ein. Nach knapp 3 Stunden sind wir an Abzweig nach Sneek. Wir können sogar noch die 1/2 Strecke hoch am Wind segeln. Segel wegrollen und Motor an. Wir tuckern in die Stadt und fahren bis zum Hafenmeister. Wir bekommen noch einen Platz in einer Box. Ich setze Gordo vorher ab. So kann er die Leinen annehmen. 5 Min. später liegen wir nach ein wenig Leinenarbeit fest. Das Stromkabel reicht so gerade. Der Hafenmeister ist unterwegs und so geießen wir unseren 1. Anleger mit einem kalten Grolsch. Dazu ein wenig Käse und Salami. Perfekt.

Heute mache ich Spaghetti Bolognese. Vorher gibt es einen leckeren Salat mit Schafskäse, Oliven und Peperoni. Sehr lecker. Schnell sind wir alle satt und zufrieden. Wir machen ship shape und uns ein wenig stadtfein. Wir finden eine etwas versteckt liegende Grolschkneipe. Wir haben diese für uns ganz alleine und trinken ein paar Gedecke (Bier mit Genever). Dann ziehen wir weiter. Mann ist in Sneek viel los. Wir setzen uns noch vor eine schöne Kneipe, bekommen ein paar Sneuwijte, natürlich mit Genever, verputzen 2 Portionen Gambas. Jetzt ist es schon nach Mitternacht und wir machen uns auf den Heimweg. Ich finde mit traumhafter Sicherheit den kürzesten Weg zum Hafen. Leider liegt zwischen uns und unseren Kojen noch das Croon. Hier müssen wir natürlich noch für einen Absacker einkehren.

So trinken wir noch das eine oder andere Bier (natürlich mit Genever). Irgendwann sind wir wieder die einzigen Gäste. Nur noch der Wirt, sein Barkeeper und eine hübsche Blondine sind noch da. Die nette Blondine interessiert sich aber nur für den Wirt. So zahlen wir und schwanken Richtung Koje. Natürlich nicht, bevor wir einmal AC/DC mit Thunderstruck gehört haben.

Auf der Playmate gibt es noch einen letzten Absacker und um 1/2 4 gehen endlich die Lichter aus.

 

Sonntag, 23.06.2013 Sneek - Dronrijp
SW5-6, bedeckt, Regenschauer am Morgen, 18° 25,7sm/5:28h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Dronrijp -- -- -- -- die letzte Brücke vor dem Yachthafen hat schon doppelt rot. Also gehen wir an den Wartesteiger und hoffen auf genug Wasser unter'm Kiel.

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Heute Morgen fällt das Aufstehen erstaunlich schwer. Außerdem repariert irgendwer mit einem kleinen Hammer etwas in meinem Kopf. Tut weh :(( Ob eines der Biere oder Genever daran schuld sind? Kann ich mir gar nicht vorstellen.

Ich stehe auch nur kurz auf, höre mir den Wetterbericht um 8.05h an und lege mich anschließend wieder hin. Eine Std. später als normal krabbel ich aus meiner Koje.

Ich entscheide mich doch für Kaffee. Normalerweise schwenke ich nach so einem Abend auf Tee um. Aber heute wird es nicht stark schaukeln. Immerhin ist es noch ein weiter Weg bis Harlingen.

Auch Peter und Gordo schlafen heute etwas länger. So sind es 1 Uhr bis wir starten. Gordo fährt das Ablegemanöver. Bis auf die vergessenen Fender (die sollten beim Ablegen aus der Box auf dem Schiff liegen) macht er alles super gut und vor allem ruhig.

Ein paar hundert Meter weiter können wir schon das Vorsegel ausrollen. Jetzt geht es durch das Sneeker Meer Richtung Grou.

Wir lassen uns vom Vorsegel ziehen. An Grou vorbei bis kurz vor der Fonejachtbrug. An der letzten Kreuzung werden wir durch ein Schild überrascht "Brücke wird nicht bedient. max. Durchfahrtshöhe 10m. Was jetzt? Wir bergen erst einmal das Vorsegel und fahren Richtung Drachten. Das ist aber die falsche Richtung. Also drehen und Richtung Warten. Hier sehe ich einen Anleger und entscheide, erst einmal anlegen und schauen. Den auf meiner Karte ist das neue Aquadukt, das uns die Durchfahrt von Warten nach Leeuwarden erlaubt, nicht eingezeichnet.

Gordo fährt das Anlegemanöver und kommt bis auf einen 1/2m an den Steg ran. Bei angezeigten 1.50m sitzen wir fest und kommen auch nicht aus eigener Kraft wieder frei. Ein älteres Ehepaar kommt vorbei und er besorgt sich direkt einen langen Stecken und versucht uns frei zu drücken. Auch das funktioniert leider nicht. Eine vorbei fahrende kleine Fähre versucht es auch, aber schafft es nicht (zieht auch in die falsche Richtung). Dann kommen 2 junge Männer mit einem kleinen Boot vorbei. Aber deren Motor ist zu schwach.

Ich will gerade die KNRM informieren als unser Helfer fragt, ob er dem Hafenmeister Bescheid sagen soll. Dieser hat einen stärkeren Motor. Ja, prima. Ein paar Minuten später ist unser Retter da, es ruckelt und wackelt und dann sind wir wieder frei. War das wieder aufregend.

Jetzt wissen wir auch, das die 2. Brücke im Dorf 2 Euro kostet. Das kleine Dorf ist wirklich nett. Mal schauen, vielleicht komme ich hier noch einmal hin.

Die Aktion hat uns viel Zeit gekostet. So wird es heute nichts mit Harlingen. Wir entschließen uns, nur bis nach Leeuwarden zu fahren. Leider verpassen wir die Einfahrt zu den Häfen und so sind wir, bevor wir es wirklich bemerken, an Leeuwarden vorbei. Jetzt gibt es nur noch den Yachthafen bei Dronrijp. Doch die letzte Brücke schaffen wir nicht mehr. Sie zeigt um 20.15 Uhr bereits doppelt rot.

So ist die Fahrt für uns 500 m vor dem Yachthafen zu Ende. Wir legen uns an den Wartesteg und ich rechne schon damit, das wir uns wieder fest fahren. Beim letzten Wartesteg war es auch sehr knapp. Doch es ist genug Wasser unter'm Kiel.

Ich fange an, Kartoffel zu schälen und in Scheiben zu schneiden. Es gibt heute Kotelett mit Bratkartoffel und Gemüse. Es dauert nicht lange und das Fleisch bruzelt in der Pfanne. Es sitzen schon 2 hungrige Mäuler am Tisch. Erstaunlicherweise werden wir alle 3 wieder satt. Jetzt schnell spülen und Ordnung schaffen. Wenig später wird es ruhig auf dem Schiff. Die letzte Nacht steckt uns noch in den Knochen. /p>

 

Montag, 24.06.2013 Dronrijp - Harlingen - Terschelling
W-NW5-6, bedeckt, 18° 29,8sm/5:20h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Terschelling Passantenhaven 29,50 Euro ja, inkl. ja, inkl. man muss inzwischen mit dem Bug Richtung See anlegen (Brandvorschrift). Aber im Hafengeld ist alles enthalten. Sogar die Waschmaschinen und Trockner inkl. Waschmittel

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Ausgeruht stehen wir auf, machen uns ein kleines Frühstück und schon geht es weiter. Wir wollen heute noch bis nach Terschelling. Dazu sollten wir um 13 Uhr in Harlingen Richtung Terschelling starten, sonst klappt das nicht. Und etwas einkaufen müssen wir auch noch. Also tuckern wir mit Rumpfgeschwindigkeit nach Harlingen. Als wir an der Tjerke ankommen, sind die Lichter der kleinen Sportschleüse schon auf grün. Peter bringt uns rein. Wir liegen zwar am Anfang etwas schräg, aber wir sind ja ganz alleine in der Schleuse.

Wir werden knapp 2m nach oben befördert. Dann öffnen sich die Tore und wir sind endlich (fast) auf der Nordsee. Die Fluttore unter der SAS-Brug sind aber geschlossen. So legen wir uns an der KNMI-Station. Gordo wetzt los, das notwendige einkaufen. Peter und warten. Hoffentlich kommt jetzt kein Noteinsatz. Dann müssten wir hier weg. Aber alles bleibt ruhig und so warten wir, bis Gordo vom Einkauf zurück kommt. Ablegen, Fender und Leinen klarieren und Groß setzen. Das machen wir alles im geschützten Vorhafen. Das Groß setzen wir auch direkt im 2. Reff. Und zuerst müssen wir gegen den Wind motoren. Erst ab der BS24 können wir segeln. Das Fahrwasser ändert kurz danach seine Richtung wieder nach Westen. Wir geben aber nicht auf und kreuzen fleißig. An der VL8WM1 können wir abfallen und vor dem Wind segeln. Schnell sind wir an der Einfahrt zum Slenk. Hier bergen wir die Segel und der Volvo dröhnt für die nächste 1/2 Std. Nach dem Passieren der Kardinalstonne können wir noch einmal das Vorsegel ausrollen und dieses bringt uns bis vor die Einfahrt von West-Terschelling.

Schnell ist das Segel geborgen und wir motoren bis in den Passantenhafen. Bei der braunen Flotte, die ja vorher am Gemeindehafen liegt, parkt gerade ein Großer ein und blockiert die Zufahrt. Macht nichts, kreiseln wir halt ein paar Mal.

Wir biegen in die falsche Boxengasse ein (hier dürfen nur Motorboote & Plattbodenschiffe liegen). Außerdem darf man nur noch mit dem Bug zur See. So legen wir wieder ab und fahren 2 weiter. Hier finden wir noch einen Platz am Steg. Prima. Hier kostet die Nacht 29,50 Euro. Dafür sind aber Strom, Duschen, Waschmaschinen (inkl. Waschmittel) und Wäschetrockner inklusive.

Wir zahlen direkt für 2 Nächte. Nach einem zünftigen Anleger fangen wir auch direkt an zu kochen. Heute gibt es ein Fischpotpouri aus 3erlei Fisch auf Gemüse in Weißweinsud. Dazu Kartoffeln und ein sehr leckeres Glas Weißwein. Alles mit frischen Kräutern zubereitet. Echt lecker.

Doch bevor wir essen bringen wir Mona noch ein Ständchen. Sie hat heute Geburtstag und so schmettern wir ein Happy Birthday ins Telefon. Mona ist echt gerührt und gibt uns die nächsten 3 Bier und Genever aus. Sehr nobel.

Nach dem anstrengenden Segeltag gehe ich auch nur noch duschen und verschwinde recht früh in meiner Koje.

 

Dienstag, 25.06.2013 Terschelling (Hafentag)
NW2-4, sonnig, 20° 0sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

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Heute wollen wir eine Radtour machen. Der Tag begrüßt uns auch mit viel Sonne und wenig Wolken. Das ist schön. So laufen wir nach dem Frühstück Richtung Fietsverhuur. Ich schmeiße vorher noch meine dreckige Wäsche in die Waschmaschine. Damit ich wieder ein paar saubere T-Shirts habe.

Für 34 Euro bekommen wir 2 normale Räder und ein Pedelec. Sogar ein sehr gutes von der schweizer Firma Flyer. Wir drehen erst ein kleine Runde, denn ich möchte meine Wäsche noch aufhängen, bevor wir Terschelling per Rad erkunden.

So sind wir eine 1/2 Std. später wieder am Hafen, ich bringe meine Wäsche zum Schiff, hänge diese noch auf und dann geht es los. Wir radeln bis in die Nordspitze von Terschelling. Hier gibt es ein ausgedehntes Naturschutzgebiet, das sogar eine europäische Auszeichnung bekommen.

Terschelling ist auch sehr schön, hat ein paar kleine Orte und sehr schöne Radwege. Nach einer Stärkung (leckerer Hamburger mit Fritten) geht es weiter zu den Sandstränden an der Westküste. Wir finden eine schöne Strandbar mit einer gewissen Hippie-Austrahlung, die scheinber ein sehr gutes Essen serviert.

Wir trinken auf die Gesundheit von Mona. Hatte sie uns ja gestern an ihrem Geburtstag zu eingeladen. Sneuwijte und Genever schmecken auf jeden Fall wieder gut. Die Sonne hat ihren Zenit schon deutlich überschritten und es wird schnell frisch. Wir finden, für Juni ist es viel zu kalt.

Also machen wir uns auf den Weg und radeln zurück zum Schiff, nicht ohne vorher noch durch West-Terschellng zu radeln. Ein schöner Ort, der vom riesigen Leuchtturm dominiert wird.

40km haben wir heute geschafft. Das Akku von meinem Pedelec ist aber immer noch 1/2 voll. Habe es ja auch nur selten eingesetzt.

Da wir noch satt vom Hamburger sind, gibt es nur einen kleinen Snack. Ein paar Oliven mit Käse und Salami. Dazu eine Gewürzgurke. Reicht vollkommen.

Wir sitzen noch ein wenig zusammen und dann ist auch schon Duschzeit. Das tut gut nach einem so langen Tag. Und schon ist ein weiterer Tag vorbei.

 

Mittwoch, 26.06.2013 Terschelling - Harlingen - Kornwederzand - Makkum
NW3-4, sonnig, 18° 32,5sm/6:51h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Makkum Gemeindehafen 16,60 Euro ja, 50 Cent ja, mit Barcode Diesmal ist die 1. Box neben dem Kopfsteg frei. So kann man wahlweise vor- oder rückwärts anlegen.

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In der Waddenzee bestimmt die Tide, wann man los fährt. So müssen wir uns heute ein wenig sputen. Um 9 sollten wir unterwegs sein. Wir schaffen es nicht ganz, da wir noch unsere Räder zurück geben müssen und der Fietsverhuur erst um 9 öffnet. So lösen wir die Leinen erst um 10 Min. nach 9. Unser Nachbar scheint schwer begeistert von meinem Ablegemanöver. Eindampfen in die Achterspring scheint für ihn ein neues Manöver zu sein.

Wir dieseln bis zur Ausfahrt. Jetzt kann ich mich in den Wind stellen und das Groß geht hoch. Sicherheitshalber noch im 1. Reff. Die Fock rolle ich aber komplett aus. Jetzt geht es erst einmal ein wenig gegen den Strom. Nach 20 Minuten biegen wir in den Slenk ein. Jetzt geht es vor dem Wind Richtung West Meep. Sicherheitshalber setzte ich einen Bullenstander. Wir haben immerhin 3-4 Bft. und das Fahrwasser knickt immer wieder um 30-40° ab.

Am Ende von "De Slenk" müssen wir einmal halsen. Jetzt geht es hoch am Wind Richtung VL8WM1. Wir müssen 2 x kreuzen und gegen den starken Strom fallen die Wendewinkel natürlich sehr stumpf aus.

Ich lasse zeitweise den Motor mit laufen, um ein wenig mehr Höhe machen zu können und auch, damit die Geschwindigkeit beim Kneifen nicht so drastisch sinkt. Bei einer Wende wehen meine Handschuhe von Deck ins Wasser. Sofort fangen wir an, wie wild um diese zu kreiseln. Es stimmt! Mit dicht geholten Segeln kann man ein Schiff unter Motor in jede Richtung fahren. Vorausgesetzt der Motor ist stark genug.

Es dauert etwas, aber wir können beide Handschuhe retten. Jetzt aber um die Tonne herum und den Vliestrom runter. Wir müssen noch 3 x halsen bis wir endlich an Harlingen vorbei sind. Jetzt geht es zuerst mit 1/2-Wind, später hoch am Wind Richtung Kornwederzand.

Um 1/2 4 sind wir in Kornwederzand, bergen die Segel und bevor wir richtig fest sind, gehen die Lichter an der Brücke schon auf rot/grün. Es sind doch einige Schiffe unterwegs. Auch ein paar große Plattbodenschiffe der braunen Flotte kreisen vor der Brücke.

Wir lassen uns Zeit und tuckern ganz langsam zur Brücke. Nach der Durchfahrt sehe ich, das die linke Schleuse auch grün zeigt. Also scheren wir aus und geben ein wenig Gas. So kommen wir als 2. Schiff in die Schleuse (das 1. lag schon drin) und können ganz in Ruhe fest machen. Hinter uns entsteht Hektik, da ein Ehepaar mit seinem kleinen Schiff auch auf Stb festmacht und so verhindert, das ein breites Plattbodenschiff durchfahren kann. Dabei wäre neben uns noch genug Platz.

Wie immer geht das Schleusen schnell. Nachdem wir die Schleuse verlassen haben, kurven wir einmal durchs Schleusen-Vorbecken und legen uns an den Wartesteg für Sportboote. Jetzt gibt es eine Hühner-Nudelsuppe, die ich mit ein paar Möhren und Nudeln aufgepimpt habe.

Wir entscheiden uns für Makkum als Tagesziel. Also nur noch 4.5 sm. Dafür setze ich das Groß nicht. So lassen wir uns nur von der Fock ziehen. Auch das Ablegemanöver mache ich direkt unter Segel. Fock ausrollen, einmal kurz back halten und schon sind wir unterwegs.

Erfreulicherweise können wir bis in den Gemeindehafen segeln. Hier lege ich mich längst an die Dalbenreihe und lasse Gordo rückwärts um den Lee-Pfahl drehen. Wir kommen zwar etwas schräg in die Box, aber das Manöver als solches funktioniert gut. Beim nächsten Mal nehme ich aber anstatt der Achterleine direkt eine extra Leine als Spring.

Gordo läuft direkt zum Hafenmeister. Der macht meines Wissens früh Schluß und für die Duschen und Toiletten benötigt man eine Karte mit Barcode. Ohne diesen kann man nur auf die öffentliche und die sieht meistens nicht sehr schön aus. Inzwischen richten wir das Schiff aus, legen Strom. Das übliche halt.

Wir besorgen uns zum Anleger noch einen Nieuwe Haring. Im Brot mit Zwiebeln. Seeehhhr lecker. Heute kocht Gordo. Es gibt ein leckeres indisches Huhngericht mit Reis. Auch sehr lecker. Wir futtern solange, bis nix mehr da ist.

Nach dem Aufklaren sitzen wir noch ein wenig zusammen und lassen den Tag ausklingen.

 

Donnerstag, 27.06.2013 Makkum - Hindeloopen
NW4-5, bedeckt, 15° 11,7sm/2:03h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Hindeloopen Hylperhaven 11,45 Euro ja, 1 Euro ja, in der Marina, kostenlos Diesmal liege ich am langen Steg direkt neben der fischbude.

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Das heutige Tagesziel heißt Hindeloopen. So haben wir viel Zeit, den Hindeloopen ist nicht so weit weg von Makkum. Mit einem NW auch ohne Kreuzen gut zu erreichen.

Ich gehe vor dem Frühstück einkaufen, damit wir wieder frische Tomaten und ein wenig Aufschnitt haben. Und besorge gleichzeitig alle Zutaten für mein Chili con carne á la Charly. Ich unterschätze die Menge und muss mir noch eine Tragetasche kaufen. Ganz schön weiter Weg vom Jumbo bis zum Hafen.

Zur Belohnung gibt es ein ausgezeichnetes Frühstück mit frischem Brot und Brötchen. Hat Peter schon heute Morgen beim Laufen besorgt. Wir schrubben das Cockpit und Peter kehrt schon mal den Salon. Morgen kommt Mona an Bord und da muss das Schiff einen guten Eindruck machen.

Ich lege das Ablegen auf 13.15 Uhr fest. So kann ich mir noch das Wetter anhören. Es wird ein NW4-5 mit risk shower vorher gesagt. Also ein Tag, an dem ich meine Gummistiefel anziehen sollte. Damit hat es nämlich folgendes auf sich: Besteht die Chance, das es regnet, muss ich vor dem Auslaufen meine Gummistiefel anziehen. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, das wir naß werden fast gegen 0. ;))

 

Freitag, 28.06.2013 Hindeloopen - Stavoren
W4, bedeckt, 16° 7,7sm/1:20h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stavoren Gemeindehafen 16 Euro ja, kostenlos ja, 50 Cent, 7.00 - 21.00 Uhr

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Wir wollen durch das Eindampfen in die Achterspring ablegen, doch der Wind ist so stark, das der schwache Motor es nicht schafft, den Bug durch den Wind zu bringen. Auch Vorwärts mit einer Leine an Backbord zeigt zuerst nicht den gewünschten Erfolg. Als der Wind kurz einmal etwas nach läßt, funktioniert es. So kommen wir frei und können zur Tanke fahren.

Der Meldesteg ist belegt und und es dauert ewig, bis die Yacht ablegt. In der Zeit lasse ich Gordo ein wenig üben. Dann ist der Platz frei, wir können anlegen und für 110 Euro Diesel verschwindet im Tank der Playmate.

Gordo legt wieder ab. Diemal ist es einfach. Nur ein klein wenig in die Vorspring eindampfen und das Heck ist schon durch den Wind. Leinen aufschießen, Fender versorgen und schon sind wir (fast) im Segelmode. Nur noch an der nächsten grünen Tonne vorbei und wir können Kurs auf Stavoren nehmen.

Wir setzen das Groß im 2. Reff und auch die Fock kommt nicht ganz raus. Trotzdem sind wir bei dem W4-5 gut unterwegs. Außerdem sind es nur knapp 4 sm bis Stavoren. So segeln wir auch bald an der Einfahrt vorbei. Bis zur nördlichen Begrenzung des Vrouwezand segeln wir noch. Dann geht es zurück nach Stavoren. Wir legen uns längsseits an den langen Kai und sind noch nicht fest, als der Hafenmeister kommt und uns bittet, doch keine so große Lücke zu lassen. Also verholen wir uns noch ein paar Meter nach hinten. Ein wenig Leinenarbeit und schon sind wir fest.

Ich mache das Chili von gestern warm. Schmeckt ja am 2. Tag besser als am 1. Ich genehmige mir dazu ein Bier (passt ja gut). Peter & Gordo teilen sich eins, den sie müssen ja noch fahren.

Nach dem Aufklaren wischen wir noch einmal durchs Boot und ich nehme mir einmal die Toilette vor. Die hat es inzwischen nötig. So ist das Schiff (hoffentlich) sauber genug für Mona.

Die beiden haben ihre Klamoten schon gepackt und warten jetzt nur noch auf Mona. Sie läßt ein wenig auf sich warten, aber um 1/2 5 biegt sie endlich um die Ecke. Jetzt schnell den Wagen leer räumen (Mona hat ja auch eingekauft) und das Gepäck der beiden verstauen. 5 Min. später sind die beiden abreisefertig und ruckzuck sind die beiden los.

Damit ist auch diese Woche vorbei. Was ich in der 3. Woche mit meinem Schatz erlebt habe, könnt ihr hier nachlesen.

 

Resümee

Es war Gordos 13. Törn mit mir. Wir kennen uns inzwischen recht gut und wissen, was uns erwartet. Daher war es wieder ein entspannter Törn ohne Probleme. Terschelling war das Highlight auf dem Törn. Ist wirklich eine schöne Insel. Ob sie schöner ist als Vlieland kann ich nicht beantworten. Beide Inseln haben ihren Reiz. Und sind sich auch irgendwie ähnlich. Beide haben wunderschöne Radwege, eine coole Strandbar und viel Sandstrand.

Mir gefällt der neue Hafen in Vlieland etwas besser als der in West-Terschelling. Dafür kann man auf West-Terschelling kostenlos seine Wäsche waschen und trocknen. Beide Häfen haben einen kostenlosen Hotspot von KPN.

Wie immer am Ende eines Törnberichts ein wenig Statistik: Diese Woche haben wir 123 sm geschafft. Davon 93 unter Segel (76%). Wir waren 6 Tage unterwegs. Macht pro Tag einen Durchschnitt von 20,5sm. In den 6 Tagen waren wir 24:25h auf dem Wasser (bewegte Zeit). Das macht pro Tag 4 Std. mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5 kn.

Der Motor hat insgesamt 13,8 Std. gelaufen. Also im Schnitt 2,3 Std. pro Tag.