Segeln mit der Playmate oder manchmal wird es heftig!

Hier die Daten:

Start/Zielhafen: Lemmer/Lemmer
Crew: Charly, Skipper
Wojtek, Co-Skipper
Waldemar, Crew
Schiffname Playmate
Schiffstyp Bavaria 36 cruiser
Vercharterer Thinius Charter (Andreas Kühn)
Basishafen: Werft Maronier, Lemmer
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 14.06. - 21.06.2013
Kosten: 369 € Charter p./P. p./Woche
ca. 150 € Bordkasse/p.Person

 

Törnverlauf

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Tag Stadt Hafen Bemerkung SM
1. Makkum Gemeindehaven hier liege ich immer wieder gerne. Nahe an der Stadt und nicht so riesig. 38,0 sm
2. Vlieland Vluchthaven seit dem Neubau (Schwimmstege und san. Anlagen ist es hier noch schöner, aber auch teuer. 28,2 sm
3. Vlieland (Hafentag) siehe Vortag 0 sm
4. Harlingen Noorderhaven hier im Gezeitenhafen von Harlingen liege ich auch immer gerne. Allerdings nur am nördlichen Kai. (dort sind SchwimmstegeI. Hinter der 2. Brücke sind die Stege auf beiden Seiten. Freie Plätze haben ein grünes Schild. 18,7 sm
5. Hindeloopen Hylperhaven im Gemeindehafen liege ich lieber als in der Marina. Auch wenn der Weg zu den Duschen ja weit ist. 16,3 sm
6. Lemmer Werft Maronier wieder zurück in der Base von Andreas (Thinius) 22,9sm
Summe Seemeilen 124,1 sm

 

noch kein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Und hier der Törnbericht:

Freitag, 14.06.2013 Viersen - Lemmer
250km/2:30h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Lemmer Werft Maronier ?? Euro ja ja, leider nur je 1 Dusche Charterbase von Thinius

Heute startet mein nächster Törn. 3 Wochen IJsselmeer. *freu* Ich habe gestern schon gepackt und so kann ich heute in aller Ruhe auf Waldemar und Wojtek warten. Und schon einmal meinen Törnbericht anfangen ;). Ich habe wieder einen ganzen Berg Zeugs dabei. Wundere mich immer wieder selber, wie viel da zusammen kommt. Inzwischen habe ich schon eine extra Tasche nur für die Segelklamotten und die ganze Elektronik. Für meine Mittelmeertörns werde ich hier aber ordentlich sieben müssen. Immerhin sind die Airlines, was Übergepäck angeht, inzwischen sehr genau und vor allem teuer geworden.

Aber zurück zum IJsselmeertörn. Der Flug von Wojtek verspätet sich und so biegt Waldemar erst um 1/2 4 erst um die Ecke. Gottseidank hat der große Supermarkt in Lemmer heute bis 21 Uhr auf. So haben wir keinen Streß. Und wir wollen heute Essen gehen. Also nur keine Hektik.

Wir halten wieder im La Place an und gönnen uns einen leckeren frisch gepressten Obstsaft. Und natürlich einen Latte Espresso. Dazu gibt es ein kleines Törtchen mit frischen Erdbeeren. Sehr gut.

Eine knappe Stunde später sind wir da. Die Playmate wartet schon auf uns. Gottseidank sind für mich die Übergabeformalitäten sehr einfach. Ich bekomme den Schlüssel und das ist es auch schon. Wir laden unsere Klamotten für eine gefühlte 3-monatige Segeltour aufs Boot und fahren direkt zum neuen Jumbo. Hier lassen wir 260 Euro und mit 2 gut gefüllten Einkaufswagen den Laden. Zurück an Bord verstauen wir den Einkauf ohne Probleme. Es erstaunt mich immer wieder ein wenig, wie viel Stauraum man auf einer Bavaria hat.

Jetzt habe ich doch ein wenig Hunger und wir laufen los. Angesagt ist für heute wieder die Pizzeria La Gondola. Ich leiste mir als Vorspeise einen Thunfischsalat. Die Pizza ist wie immer sehr gut, aber auch spicy. Naja, hatte ich auch so bestellt.

Satt und zufrieden verlassen wir die Pizzeria. Ich bin erstaunt, wie viel draußen noch los ist. Wir laufen an der alten Seeschleuse vorbei und sind pünktlich zum Wetterbericht zurück auf dem Schiff. Der verspricht einen guten Segelwind aus S-SE, der im Laufe des Tages von 4-5 auf 5-6, evtl. sogar 7 auffrischen soll.

Unser Ziel ist Makkum. Natürlich ideal bei einem S-SE-Wind. Ich würde gerne nach Vlieland. Da waren die beiden noch nicht und Vlieland ist ja immer schön. Schauen wir mal. Wie immer planen wir nur von einen Tag auf den nächsten.

Jetzt gibt es noch einen Absacker und schon ist es wieder Silvester. Ich gehe noch duschen, chate noch etwas mit Mona und wusel sogar noch was. Dann ist es 2 Uhr und ich verabschiede mich ins Land der Träume.

Samstag, 15.05.2013 Lemmer - Makkum
S-SW5-6, später SW6-7, Unwetter, später sonnig 38,0sm/6:37h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Makkum Gemeindehaven 16,60 Euro ja, 50 Cent ja, mit Barcode Diesmal habe ich mich zwischen den Stegen an die Kaimauer gelegt.

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Beim 1. Sonnenstrahl bin ich wach. Kurz vor 6 ist mir aber zu früh. Also drehe ich mich noch einmal um. Eine 1/2 Std. später stehe ich so leise wie möglich auf und koche schon einmal einen Kaffee, wasche mich (geduscht habe ich ja gestern) und aktualisiere noch meinen Törnbericht. Waldemar kommt aus seiner Kabine und geht erst einmal duschen. Auch in Wojteks Kabine rührt sich was. Ich genieße meinen ersten Kaffee auf dem Boot.

Schnell ist es 8 Uhr, Wojtek geht Brötchen holen und Waldemar macht lecker Rührei. Am 1. Morgen kann man ja aus dem vollen schöpfen und so schmeckt das Frühstück natürlich super gut.

Schnell ist alles aufgeklart, der morgendliche Gang ist auch erledigt, also können wir los. Ich laße Waldemar das Ablegemanöver fahren und erkläre ihm, wie er es schafft, nur noch eine Leine lösen zu müssen und so alle Vorbereitungen in Ruhe und auch Einhand erledigen zu können.
Ich bediene die Hilfleine und so funktioniert das Ablegen ohne Probleme. Wir setzen schon in der Ausfahrt vom Hafen das Segel im 1. Reff. Nur noch an der 1. roten Boje vorbei und schon kommt das Vorsegel hinzu. Auch im 1. Reff.

Zuerst sieht es nach einem schönen Segeltag mit 3-4 Bft. aus. Doch das ändert sich rasent schnell. Der Wind frischt immer mehr auf und ein Unwetter mit viel Regen nähert sich. So schnell können wir gar nicht die Segel bergen wie der Wind zu nimmt. So etwas habe ich auch noch nie gehabt. Der Regen peitscht einem so heftig ins Gesicht, das es weh tut. Wir sind inzwischen im 2. Reff und auch das Vorsegel ist nur noch ein kleines Handtuch. Gottseidank zieht der Regen schnell vorbei und die Sonne kommt wieder raus. Aber der Wind bleibt. Ich messe mit meinem kleinen Handgerät 6 Bft. (55km/h), aber gefühlt sind das fast noch mehr.

Leider können wir die benötigten 270° nicht halten (damit wir um den Vrouwezand herum kommen.) So rolle ich das Vorsegel weg und für eine 1/2 Std. bolzen wir unter Maschine sehr hoch am Wind Richtung VZZUID. Ab dort können wir wieder Segeln und als wir an der VZWEST vorbei sind geht so richtig die Lutzi ab. Nur mit dem Groß im 2. Reff mache ich 7.8 - 8.3 kn. Macht das Spaß. Allerdings nur mir. Waldemar und Wojtekt geht es gar nicht gut. Ist auch wirklich zu viel Wind für den 1. Tag.

Es laufen ein paar ordentliche Wellen durchs Schiff und drehen mich hin und her. Schnell stehen wir vor der Ansteuerungstonne. Für eine Halse ist mir zu viel Wind und so fahre ich eine schnelle Q-Wende. Die funktioniert auch, aber das Schiff ist so luvgierig, das ich fast nicht abfallen kann. Erst als Waldemar das Groß ein gutes Stück öffnet, kann ich abfallen und mit Rauschefahrt geht es bis zur Einfahrt von Makkum. Ich kann durch den ganzen Kanal bis hinter der großen Werfthalle seglen. Dann geht das Groß runter und der Motor an. Ich entscheide mich für einen Platz am Kai. Ist zwar nicht viel Platz, aber ich schaffe es, die Playmate in die kleine Lücke zu fahren. Jetzt noch ein paar zusätzliche Fender und eine Spring und schon liegen wir fest. Leider bekommen wir hier keinen Strom (Kabel zu kurz), doch für eine Nacht wird es gehen. Warmes Wasser zum spülen haben wir ja.

Die Fischbude hat noch auf und so gönne ich mir einen leckeren Matjes mit Zwiebel im Brot zum Bier. Dazu ein paar Silberzwiebel und ein Gürkchen. Perfekt. Schnell haben wir 6 Uhr und wir machen uns ans Kochen. Es gibt als Vorspeise frische Garnelen und danach Spaghetti mit Barilla. Natürlich etwas verfeinert.

Die Garnelen schmecken köstlich. Die Spaghettisoße ist ein wenig scharf. Man sollte vielleicht nicht immer die Arrabica nehmen. Doch alle werden satt und sind zufrieden.
Ich spüle schnell und die beiden machen sich auf, Makkum zu eröbern. Ich schreibe meinen Törnbericht und höre laut Musik.

Während des Essens kommt der Wetterbericht rein. Der sagt auch für morgen noch viel Wind voraus. Für Waldemar steht fest: Wir machen morgen einen Hafentag. Draußen ist es auch immer noch windig. Mal schauen wie es morgen wirklich aussieht.

Ich spüle schnell und die beiden gehen noch einmal kurz ins Städtchen. Sie haben Glück und sind zurück, bevor der Regen kommt. Ein kleines Unwetter mit ordentlichen Windböen zieht über Makkum hinweg.

Ich bin ziemlich platt und so genieße ich es, eine eigene Kabine zu haben und nicht bis zum Ende aufbleiben zu müssen, gehe noch duschen und bin eine 1/4 Std. später im Land der Träume.

Sonntag, 16.05.2013 Makkum - Vlieland
SW4, später auf W3-4 drehend, bedeckt, später sonnig, 17° 28,2sm/5:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Vlieland Vluchthaven 32 Euro ja, inkl. ja, 50 Cent dieser Hafen hat durch den Neubau wirklich gewonnen. Es ist sehr schön und inzwischen hat KPN sogar einen kostenlosen Hotspot eingerichtet.

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Wie immer werde ich früh wach, drehe mich erfolgreich noch einmal für eine 1/2 Std. um. Doch dann scheint die Sonne durch die Luke und ich rolle mich aus meiner Koje.

Waldemar ist allerdings noch früher auf. Er war schon in Makkum. Aber da schläft am Sonntag Morgen um diese Zeit noch alles. Während er duschen geht, koche ich den Kaffee. Muss sein. Auch Wojtek hält es nicht länger in seiner Kabine aus und so können wir mit dem Frühstück anfangen. Heute gibt es Lachs mit Ei und Zwiebel. Dazu die endgeile Remoulade (wie Jörg sagen würde). Gut das ich Aufbackbrötchen gekauft habe.

Wir sind noch nicht ganz mit dem Frühstück fertig als die Skipperin des Schiffes hinter mir höflich fragt, ob wir ihr in einer Viertelstunde Platz machen könnten. Machen wir! Kein Problem! Also Maschine an, einmal eindampfen in die Achterspring. Und schon bin ich weg. Die Damen brauchen noch etwas und so warte ich fast eine 1/2 Std. bis ich wieder anlegen kann.

Jetzt reicht unser Kabel zwar bis zum Stromkasten, aber es ist kein freier Anschluß übrig. So frage ich einen netten Nachbarn, ob ich ihn für eine 1 Std. vom Strom trennen darf. Kein Problem. So ist das schön.

Wir haben viel Zeit, den wenn man in die Waddenzee will, bestimmt die Tide die Abfahrtszeit. So müssen wir erst um 12 Uhr los um mit dem restlichen Strom bis nach Harlingen zu kommen. Dann könnten wir mit ablaufenden Wasser Richtung Vlieland segeln. Wenn die Bedingungen gut genug sind.

Um Punkt 12 starten wir die Maschine und machen uns auf den Weg zur Schleuse. Die 2,5 sm sind genau gegen den Wind und so motoren wir. Die Wellen sind schon nicht mehr so extrem wie gestern. Das ist gut. In der Schleuse versammeln sich doch noch einige Schiffe. So gehe ich bei einem freundlichen Holländer längsseits. Obwohl? So freundlich war der gar nicht, den er hatte noch nicht einmal Fender auf seiner freien Seite.

Nach der Schleuse sammeln wir unsere Fender ein, ordnen unsere Leinen und warten darauf, das die Brücke auf geht. Wir motoren aus dem Schleusenvorhafen und setzen nur das Vorsegel. Alle anderen setzen zusätzlich noch das Groß und so segeln wir bald allen anderen hinterher. Macht nichts.

Um 1/2 2 erreichen wir Harlingen und entscheiden uns, weiter bis nach Vlieland zu segeln. Für die nächsten 1 1/2 sm müssen wir allerdings den Volvo bemühen. So hoch am Wind kann die Playmate nun doch nicht laufen. Auch haben wir einigen Gegenverkehr. Schon vor der BO6 können wir wieder segeln. Inzwischen haben wir auch Strom mit. Fein. So verkürzt sich die Ankunftszeit auf 17 Uhr. Und wirklich, 15 Min. vor 5 sind wir fast da. Nur noch eine 1/2 sm unter Motor und wir stehen vor der Einfahfrt. Garnicht so einfach bei diesem starken Querstrom in die schmale Hafeneinfahrt zu kommen. Aber Wojtek macht das sehr gut.

Ich mache es mir mal wieder schwer. Mit Seitenwind rückwärts anlegen am Ende des Steges. (oder am Anfang, je wie man es sieht). Das Manöver klappt auch wie ich es mir vorgestellt habe. Ein freundlicher Engländer kommt direkt vorbei und erzählt mir, das hier jeden Abend ein großes Schiff liegt. Also wieder ablegen und eine Box früher anlegen. Auch hier schaffe ich es, die Playmate recht gut zu manövrieren. Wir übergeben die Leine einem Helfer und der freundliche Mensch zieht natürlich in die falsche Richtung. Mein Bug klappt weg únd so kann ich nur noch schnell Fahrt aus dem Schiff nehmen. Es ist nix passiert, aber es zeigt einmal mehr, das man niemandem die Leine geben soll. Den oft weiß dieser Helfer ja nicht, was er tun soll.

Schnell ist das Schiff versorgt. Der Hafenmeister hat schon zu (von 9-11h und 15-17h). So können wir ein kühles Bier genießen. Dazu gibt es den Rest Nudeln von gestern, ein wenig Schafskäse. Sehr gut. So ist der 1. Hunger schon einmal gestillt.

Heute gibt es Steak mit Bratkartoffel und Salat. Ich bin für die Bratkartoffel zuständig, Waldemar macht den Salat und Wojtek brät die Steaks. Die sind genau auf den Punkt. Perfekt. Schmeckt alles mal wieder sehr gut. Dazu nehmen wir einen leckeren Merlot. Passt.

Ich spüle schnell und dann machen die beiden sich noch dorffein. Ich nutze den kostenlosen Hotspot von KPN und skype eine 1/2 Std. mit Mona. Bald darauf kommen die beiden auch schon wieder zurück. Es wird noch ein schöner Abend und um 12 Uhr können wir noch auf Waldemars Geburtstag anstoßen.

Wie immer gehe ich noch düschen und als ich zurück aufs Schiff komme, ist schon alles ruhig. Also schlüpfe ich auch unter meinen Schlafsack.

 

Montag, 17.05.2013 Vlieland - Vlieland (Hafentag)
E2-3, auffrischend NE5-6, zuerst sonnig, später bedeckt, 20° 0sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

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Wieder werde ich um 1/2 6 wach. Ne wirklich nch zu früh. Also zwinge ich mich noch einmal in den Schlaf. Beim nächsten Augenöffnen ist es 1/2 8. Schon besser. Ich stehe auf, schalte den UKW-Funk für Wetter ein und zuppel ein wenig an den Leinen. Der Wind hat auf Süd gedreht und die Badeklappe ist sehr dicht am Steg.

Ich koffe, wie immer, Kaffee und mache mich ein wenig frisch. Es gibt ein leckeres Frühstück, heute einmal mit Croissants, den Waldemar hat ja Geburtstag. Wir lassen uns Zeit, den heute ist Hafentag angesagt. Um 11 Uhr sind wir dann soweit, leihen uns 3 Fahrräder. Ein Pedelec gibt es leider nicht. So muß ich selber strampeln.

Wir fahren erst einmal zum Nordstrand. Dort gibt es ein riesiges Zeltlager, das sich in die Dünen schmiegt. Hier mit der Familie Urlaub machen ist bestimmt auch sehr schön. Der Strand ist breit (im Moment ist Ebbe) und sauber. Auch sehr leer. Es sind halt noch keine Ferien. Und es gab bisher ja auch noch nicht wirklich ein schönes Strandwetter.

Wir radeln noch einmal zum Dorp in der Hoffnung, das ich doch zu einem Pedelec upgraden kann. Doch leider gibt es keins mehr. Schade. So radeln wir bis zum Hotel Seedyn. Irgendwann miete ich mir hier auch einmal einen von den kleinen Bungalows und verbringe hier ein paar Tage mit Mona. Wir kehren noch ins 't Badhus und trinken einen Kaffee.

Nach dieser Pause geht es weiter Richtung Dam 6. Hier ist für die Menschen die Insel zu Ende. Der Rest ist Brutplatz der Vögel und darf nicht betreten werden. Wir radeln bis zum Posthuis und gönnen uns einen Geitenkaas auf Brot mit warmer Cranberrysoße. Sehr lecker.

Dann geht es schon wieder zurück. Jetzt allerdings gegen den Wind. Ist schon anstrengend. Wir schieben unsere Fahrräder noch zum Leuchtturm hoch, den wir für 2.75 Euro p./P. besichtigen.

Im Dorp gehen wir fürs Abendessen einkaufen. Quark, Joghurt und Dill für Zaziki und eine fertige Grillplatte mit Schwein, Rind, Speck und Würstchen. In der Fischbude an der Fähre genehmigen wir uns noch einen Kibbeling. Lecker. Noch die Fahrräder zurück geben und schon sind wir wieder am Schiff. Ich bin schon geschafft und so lege ich mich für eine Stunde hin.

Pünklich zum Wetterbericht um 19.05h bin ich wieder wach. Der Meterologe sagt auch für Morgen noch viel Wind voraus. Wir diskutieren über die Möglichkeiten und entscheiden uns dann für Harlingen. Kennen die beiden noch nicht und ist nicht so weit wie die anderen Ziele. Außerdem paßt die Abfahrtszeit. 2 Std. nahc LW Vlieland, das Morgen um 9.55h ist. Also um 12 Uhr los und nur 17sm. Sind wir am frühen Nachmittag in Harlingen und haben so noch etwas Zeit, die Stadt kennen zu lernen.

Leider gibt es hier im Hafen keinen Grillplatz. So entscheiden wir, die Grillplatte in der Pfanne zu machen. Dazu gibt es das leckere Zaziki mit Pellkartoffel und einen einfachen Salat. Mannoman, schmeckt das wieder gut. Ich trinke dazu einen gut gekühlten Chardonnay. Besser geht nicht.

Zum Abschluß gibt es einen Espresso. Jetzt noch schnell alles spülen und schon ist es Zeit für die Dusche. Und es ist so wie immer. Zurück von der Dusche ist es schon ruhig auf dem Schiff. Auch ich verabschiede mich ins Land der Träume.

 

Dienstag, 18.05.2013 Vlieland - Harlingen
18,7sm/3:18h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Harlingen Noorderhaven 23 Euro ja, 50 Cent ja, 1 Euro Tidenhafen mit Schwimmstegen. Hinter der Brücke Schwimmstege auf meiden Seiten. Dort kann man Glück haben und noch einen freien Platz finden. Alle freien Plätze haben ein grünes Schild.

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Wie immer wache ich Punkt 1/2 6 auf, gehe kurz auf die Toilette und lege mich noch für eine Stunde hin. Heute werden es fast 2. Also aufstehen, Kaffee kochen, UKW-Funk auf 83 an und noch das Geschirr von gestern Abend polieren und wegräumen.

Der Wetterbericht reduziert die Windstärke auf 4-5, abnehmend 3-4. Immer noch aus NE. Das wird sicherlich ein schöner Trip nach Harlingen.

Auch Wojtek kommt aus seiner Kabine. Doch bevor wir frühstücken macht er noch seinen Frühsport. Wir haben ja auch alle Zeit der Welt, den auslaufen werden wir erst um 12 Uhr.

Blauer Himmel und Sonneschein hebt direkt die Laune. Da schmeckt das Frühstück doppelt so gut. Ich mache heute Spiegelei mit Tomate. Kommt immer gut an. Wir klaren das Schiff. Ich aktualisiere meinen Törnbericht und wusel ein wenig.

Pünktlich um 12 Uhr legen wir ab. Heute fährt Wojtek das Ablegemanöver. Wie immer bereiten wir alles so vor, das wir am Ende nur noch an einer Leine hängen. Diese lösen wir als letzte und schon geht es los. Fender einsammeln, Leinen klarieren. Alles ist schnell gemacht und jetzt geht es erst einmal gegen den Wind und Strom bis zur ZS13. Dort können wir Segel setzten. Zum 1. Mal Vollzeug. Mit einem E-NE3-4 sind wir gut unterwegs und können die gesamte Strecke bis nach Harlingen segeln. Dort verläßt uns der Wind und für die letzte 1/2 sm machen wir den Diesel an. Wir machen noch der Vlieland-Fähre Platz und ein paar Minuten später stehen wir vor der SAS-Brug und warten darauf, das sie sich öffnet. Bald schon zeigt sie rot/grün und wir nehmen Fahrt auf. Die Fender und Leinen sind schon vorbereitet. Wir dümpeln ein wenig vor der nächsten Brücke rum, bevor auch diese aufgeht.

Leider sind alle Plätze am Schwimmsteg bereits besetzt. So gehe ich direkt am Anfang längsseits. Allerdings auf der Schwimmstegseite. So müssen wir nicht in der Nacht mit Leinen arbeiten. Der Noorderhaven ist ja ein Gezeitenhafen.

Es gibt wieder einen leckeren Anleger mit Tapas. Ich überzeuge Waldemar, das man besser draußen sitzt. So spannen wir das Bimini auf und genießen den Sonnenschein.

Während Waldemar sich danach eine 1/2 Std. hinlegt, gehen Wojtek und ich die fehlenden Zutaten für das Chili con carne holen. Ich kaufe auch gleichzeitig Hähnchenschenkel für Morgen. Gibt es wieder mit viel Knoblauch und kleinen Kartöffelchen.

Ich laufe noch zum Hafenmeister, aber der macht gerade seine Runde und ruft mir vom anderen Ufer zu, das die Liegegebühren bereits bezahlt sind. So trotte ich einmal um den Hafen zurück zum Schiff.

Es sind schon 1/2 7 und so fange ich (mehr oder weniger direkt) an zu kochen. Waldemar hilft mir fleißig beim Schnibbeln und eine knappe Std. später können wir essen. Es ist immer noch so warm, das wir draußen sitzen können. Endlich ist der Sommer da!

Es schmeckt wieder sehr gut. Konsquent vernichten wir den Weißwein. Ja, so läßt es sich doch leben.

Die Duschen schließen schon um 22 Uhr (7.00 - 22.00h) und so putze ich mir heute nur die Zähne und ab in die Koje.

 

Mittwoch, 19.05.2013 Harlingen - Hindeloopen
16,3sm/5:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Euro

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Heute bin ich um 7 Uhr auf, koche wie jeden Morgen einen Kaffee. Dann schnell etwas mit Mona geskyped. Jetzt erst einmal unter die Dusche. Zurück am Schiff ist es auch schon Zeit für den Wetterbericht. N2-3 hört sich nicht so verkehrt an.

Doch erst einmal gibt es wieder ein gutes Frühstück. Um 1/4 nach 9 sind wir startklar und als 2 Schiffe von der anderen Seite ablegen, schmeiße ich auch schnell die Leinen los und fahre hinter den beiden her. Das war jetzt einmal ein Blitzstart.

Im Vorhafen klarieren wir die Leinen und Fender und bereiten das Groß zum Setzen vor. Jetzt Kurs auf die Ausfahrt und kaum sind wir mit dem Bug aus dem Hafen geht das Groß hoch. Mit raumen Wind geht es Richtung Kornwederzand. Und Wilhelm hat nicht recht gehabt. 3 Std. vor NW zeigt das Lot an der Flachstelle nur noch 1.6m. Also nix mit ist auf 4m ausgebaggert. Das war wohl eine Ente.

Doch wir bleiben nicht stecken (haben wohl doch in der Anzeige noch etwas Reserve) und mit 1.5kn Strom und einem schwachen Nordwind geht es gemütlich nach Kornwederzand.

Der Wind dreht etwas nach West. So lohnt sich das Vorsegel. Feines Segeln ohne Welle, aber schnell genug.

Hier bergen wir die Segel im Vorhafen der Schleuse. Das Licht an der Brücke ändert sich von Rot auf Rot/grün. Fein, können wir direkt durchfahren. Das Schleusenmanöver fährt Waldemar. Klappt auch ohne Probleme.

Auf der anderen Seite mache ich den Vorschlag, das Chili von gestern warm zu machen. Die Idee findet Zuspruch und so legen wir am Wartesteg an. Schnell ist das Chili warum und noch schneller verputzt. Nach dem Essen wird man bekanntlicherweise recht müde und so legt sich die Crew für eine Stunde hin. Ich aktualisiere wie immer, wenn sich die Gelegenheit bietet, meinen Törnbericht.

Um 14 Uhr legen wir wieder ab, rollen die Genua noch im Schleusen-Vorhafen aus und lassen uns damit Richtung Hindeloopen ziehen. Nach 1 Std. läßt der Wind nach und Wojtek möchte das Groß setzen, damit wir schnell zur Fischbude kommen. Das bringt es auch und so sind wir wieder mit über 4kn unterwegs. An der H2W1 bergen wir beide Segel und Wojtek bringt uns in den Hafen. Mit etwas Unterstützung funktioniert auch das Anlegen. Wir bekommen einen schönen Platz am Kai. So können wir uns rückwärts bis zum Steg verholen und bequem ein- und aussteigen. Jetzt nur noch eine Spring und Strom legen, dann gibt es auch schon frischen Fisch. Dazu wie immer ein kaltes Bier. So muss das sein.

Die beiden schauen sich Hindeloopen an. Ich skype ein wenig mit Mona. Schnell ist es 7 Uhr und ich fange an zu kochen. Heute gibt es Polo et cunete. Hähnchenbollen mit kleinen Kartöffelchen und viel Knoblauch. Dazu vernichten wir unsere letzten Rotwein-Vorräte.

Es dauert nicht lange und mich erwischt das Sandmännchen mit einer Breitseite Schlafsand. Der Weg zu den Duschen ist mir heute zu weit. Also duschen ich ausnahmsweise einmal erst morgens.

 

Donnerstag, 20.06.2013 Hindeloopen - Lemmer
E2, später Flaute, bedeckt, später Regen, 20° 22,9sm/5:17h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Lemmer Yachtwerf Maronier --- ja ja, mit Schlüssel Base von Thinius

Ein weiterer Tag beginnt mit Kaffee kochen und Wetterbericht hören. Der Wind soll heute mit 3-4 Bft. aus NE kommen. "in shower up to 40knots" Das könnte lustig werden (wird es aber nicht ;).

Wir frühstücken und schrubben danach das Deck ein wenig. Zumindest die größte Vogelkacke weg spülen. Unser Nachbar macht uns natürlich direkt darauf aufmerksam, das aus dem Schlauch Trinkwasser kommt und man damit sein Boot nicht abspritzen soll. OK, stecken wir den Schlauch in unseren Tank und holen zum Deck waschen die Pütz raus. Geht ja auch.

Bald sind wir klar zum Ablegen. Natürlich habe ich unseren Nachbarn 20 Min. vorher angesprochen, das wir bald ablegen wollen. Sie entscheiden sich, ebenfalls ihren Kiel aus dem Schlick zu ziehen und diesen netten Hafen zu verlassen.

Dank guter Leinenarbeit funktioniert das Ablegen wieder einmal perfekt. Wir sortieren die Leinen und Fender. Noch vor der H2W1 setzen wir das Groß und fallen ab Richtung Stavoren. Die Vorhersage hat zumindest mit der Windrichtung recht. Aber er ist nicht so stark. Aber kein Problem, wir machen knapp 3kn. Das reicht. Der Wind dreht ein wenig und so gehe ich vor den Wind, setze den Bullenstander und bringe die Schot vom Vorsegel weit nach außen. So können wir die nächste Stunde Schmetterlingssegeln üben. Als das Vorsegel immer wieder einfällt, gibt Waldemar entnervt auf und so steuer ich eine Weile. Wojtek übernimmt und bald darauf können wir etwas anluven. Ich löse den Bullenstander und mit Wind von Raumschot geht es zur VZwest. Jetzt können wir kräftig anluven. Waldemar macht die Erbsensuppe warm (mit lecker Speck und Schinken) Das ist ja mal lecker.

Nach 1,5 sm sind wir auch an der VZzuid vorbei. Zu meinem Erstaunen können wir sogar 90° halten. Also hoch am Wind weiter Richtung SBzuid. Vor und neben uns wird es immer dunkler und so ziehe ich vorsorglich schon meine Regenklamotten an. Und richtig. Bald schon fängt es an zu shiffen. Dafür hört der Wind auf. Also Maschine an und Segel bergen.

Der Rest wird eine langweilige, wenn auch nasse Fahrt. Um 1/2 fahre ich die letzten 2m des Anlegemanövers. Ein freundlicher Russe lässt sich naß regnen und hilft uns bei den Leinen. Ein paar Minuten später liegen wir fest und sicher.

Waldemar und Wojtek bekommen ihren letzten Anleger. Wie immer mit ein paar kleinen Tapas. Damit sind auch unsere Vorräte so gut wie weg. Fürs Frühstück morgen wird es noch reichen.

Heute kocht Waldemar. Es gibt einen frischen Rucola-Salat und Nudeln mit Lachs in einer leckeren Gemüse-Sahne-Soße. Lecker. Und es bleibt sogar noch etwas für Morgen über.

Schnell ist es wieder Mitternacht und wir machen Schluß für heute. Ich gehe noch duschen (wie immer) . Draußen ist es inzwischen Nebel aufgezogen. So geht auch dieser Tag seinem Ende zu.

 

Freitag, 21.05.2013 Lemmer - Lemmer
SW5-6, Regen, 17° 0,0sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

Als ich aus meiner Kabine komme, ist Waldemar schon am packen. Es gibt noch ein Frühstück mit Rührei. Jetzt noch die Bordkasse abrechnen und schon ist die Stunde des Abschieds gekommen. Für die beiden ist der Törn zu Ende. Ich warte auf meine neue Crew. Was ich mit denen erlebe, könnt ihr hier nachlesen.

 

Resümee

Wie immer am Ende ein wenig Statistik. Wir haben in der Woche 124 sm zurück gelegt. Davon 94 sm unter Segel. Das sind 75%. Jeden Tag haben wir durchschnittlich in 5 Std. 24,8 sm zurück gelegt. Macht wieder eine Geschwindigkeit von 5kn. Oder genauer 4.96 ;). Insgesamt hat der Motor 10 Std. gelaufen. D.h. die durchschnittliche Geschwindigkeit unter Maschine war nur 4 kn. Was dafür spricht, das wir (fast) nur Hafenmanöver unter Motor gefahren sind. Andreas rechnet den Diesel immer noch nach Betriebsstunden ab. Bei der 36er-Bavaria nimmt er 3l. je Std. an. Bei einem Preis von 1.70 je l. mussten wir 51 Euro zahlen.

 

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