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Segeln mit der Aldebaran oder 3 Mann in einem Boot

Die 1. Woche segel ich mit Gordo und Peter. Wir bekommen, nach einigen Diskussionen, die Aldebaran, eine Bavaria 37 (noch ohne Badeplattform)

Also hier die Daten:

Start/Zielhafen: Lemmer
Crew: Charly, Skipper
Peter, Co-Skipper,
Gordo, Leichtmatrose
Schiffname Aldebaran
Schiffstyp Bavaria 37 cruiser
Vercharterer Thinius Charter (Andreas Kühn)
Basishafen: Lemmer
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 08.06. - 15.06.2012
Kosten: 850 € Charter/je Woche, (nach Abzug Wiederholerö und 2-Wochen-Rabatt)
150 € Bordkasse/p.Person

Hier mein Webalbum mit schönen Bildern

Tag Stadt Hafen Bemerkung SM
1. sm

07.06.2012 Viersen
0,0sm/0:00h

Heute segle ich mit meinen Schülern aus der KSC-Praxis-Binnnenausbildung einen Tag auf der Valk. Die Siesta liegt ja in Roermond und für 40 Euro kann man sie für einen Tag segeln. Heute ist die 2. Gruppe dran. Silvia und Christian mit Sohn Franz. Eva aus der Gruppe von Barbara ist auch dabei. Mit 5 Leuten auf der Valk ist ok.

Wir verbringen einen schönen Tag mit der Siesta. Der Wettergott ist uns hold und so bleiben wir bis auf ein paar Tropfen von Regen verschont. Allerdings ist auch nicht soooo viel Wind. Aber es reicht zum Segeln.

 

Freitag, 08.06.2012 Viersen - Lemmer
SW6-7, bedeckt, teilweise sonnig 230km/2:30h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Lemmer Werft Maronier ?? Euro ja ja, mit Schlüssel Base von Thinius

Meine Sachen sind schon gepackt, zur Arbeit brauche ich auch nicht mehr. Also kann ich mich noch einmal umdrehen und eine Stunde länger schlafen. Das ist schön. Doch um 1/8 8 scheint die Sonne so hell durch das Schlafzimmer, das ich aufstehe und einen Kaffee koche. Für eine 1/2 Std. lege ich mich noch auf die Couch, den im Wohnzimmer sind die Rollos noch runter und die Sonne scheint nicht so hell.

Doch es hilft ja nix. So! Erst einmal einen Kaffee. Dann duschen, noch ein paar Sachen erledigen und ehe ich es richtig bemerke ist es auch schon 10 Uhr und Peter kommt. Wir trinken noch in Ruhe einen Kaffee, dann verladen wir wieder Berge an Gepäck und nach einem Bussi für Mona sind wir auch schon wieder unterwegs.

Die Autobahn ist frei und so kommen wir ohne Stau durch, halten natürlich am La Place und ich genehmige mir wieder so einen super leckeren O-Saft und den noch leckereren Nachtisch mit Sahne und Erdbeeren. Einen Espresso Macchiato gibt es auch noch.

Ich schicke Gordo eine SMS, das wir im La Place sind. Er ist schon vorbei und nur noch eine 3/4 Std. von Lemmer entfernt. Am Himmel sehen wir viele dunkle Wolken und der Wind hat merklich aufgefrischt. Uns erwischt auch prompt ein Regenguß, doch schnell hört es auch wieder auf.

Um 14 Uhr sind wir auf der Base. Andreas möchte mir bis Sonntag die Estrella, eine neue 45er Bavaria cruiser geben. Nein, das passt so gar nicht. Wir wollen Nord-Holland rund segeln und wenn wir am Sonntag wieder in Lemmer sein müssen, geht die ganze Törnplanung den Bach runter. Ich bequatsche Claus, das ich die Aldebaran für die ganze Woche bekomme, Die Aldebaran ist eine, zwar ältere, aber top gepflegte, Bavaria 37 cruiser. Der Eigner ist wohl schon nach Hause. Doch ohne die Zustimmung von Andreas gibt mir Claus das Schiff nicht. So gehen wir erst einmal einkaufen. Haben wir das schon erledigt. Nach dem anstrengenden Einkauf (wir fördern die holl. Wirtschaft mit 200 Euro Umsatz) gönnen wir uns noch einen Kibbeling. Zurück an der Base liegt die Genehmigung von Andreas vor und die Aldebaran ist auch schon sauber. So bringen wir zuerst unseren Einkauf und anschließend unsere Klamotten an Bord.

Wir trinken erst einen Kaffee und ich reklamiere bei Claus den defekten Windmesser. Der zeigt nix an :(. Mal schauen, ob morgen der Techniker noch was machen kann. Wenn nicht hole ich mir in der Stadt noch einen einfachen Windmesser.

Die Sonne scheint, aber es stürmt ordentlich. Die Coast Guard sendet über VHF eine Gale-Warning: SW8. Zuerst nur für Vlissingen und Texel, später auch für das IJsselmeer. Um 22 Uhr mißt die Wetterstation in Lemmer 40.6km/h Wind. Draußen hört es sich aber nach viel mehr Wind an.

Wir planen die nächsten Tage und werden wohl morgen nach Makkum segeln. Von dort über Harlingen nach Vlieland, weiter nach Texel und dann zurück über Den Oever ins IJsselmeer. Weitere Stationen könnten noch Medemblik und vielleicht Urk sein. Am Freitag wollen wir jedoch um spätestens 12 Uhr wieder in Lemmer sein. Dann bekomme ich die WAVE, Peter geht von Bord und Mona kommt. Gordo wird dann am Samstagmorgen abreisen und ich werde mit Mona noch eine Woche das IJsselmeer unsicher machen.

Ich fange an zu kochen, während Peter und Gordo noch schnell zum Supermarkt laufen. Ich habe die Gemüsebrühe Zuhause vergessen. Die brauche ich aber für meine Knoblauch-Sahne-Hack-Suppe mit Lauch.
Wir essen spät, da die Suppe erst um 1/2 10 fertig ist. Ruckzuck ist es 12 Uhr und alle sagen Gute Nacht. Ich gehe natürlich noch duschen, schreibe meinen Törnbericht und chate noch was mit Mona. Beim nächsten Blick auf meine Uhr ist es schon 1/2 2 und so langsam wird es auch für mich Zeit.

 

sm/4:46h
Samstag, 09.06.2012 Lemmer - Stavoren (Binnen)
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stavoren Binnen Euro ja, inkl. ja, 50 Cent, von 7.30 - 21.30 Hier habe ich beim Schnuppersegeln zum 1. Mal gelegen. Das T-Gebäude ist renoviert, Strom ist inkl. Hier liegt man sehr ruhig und gut.

Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Ich brauche lange, bis ich einschlafe. Und werde in der Nacht ein paar Mal wach. Um 1/4 vor 7 weckt mich Peter, der schon auf ist. Ich stehe auf. Was auch gut ist, habe ich doch noch den Toilettenschlüssel in der Jackentasche.

In der Nacht hatten wir laut Wetterdienst immer mehr als 40km/h Wind. Das sind gut 6 Bft. Da wird draußen eine gute Welle sein.
Peter geht duschen und ich beschäftige mich mit meinem Törnbericht. Gordo schläft noch selig. So habe ich ein wenig Zeit. Auch nicht schlecht. Um 8 Uhr sind alle wach und es gibt Frühstück. So sind wir schon um 9 Uhr klar zum Auslaufen. Ich gehe noch in die Stadt und besorge mir einen Windmesser. Der auf der Aldebaran ist kaputt. Und wissen, wieviel Wind ist, kann nicht verkehrt sein. Mit 70 Euro ist der zwar teuer, aber vielleicht bekomme ich einen Teil von Andreas wieder. Auf dem Rückweg kaufe ich noch Spülschwämme und Apfelflappen. Die werden wir heute Mittag verputzen.

Als wir uns klar zum Auslaufen machen, kommt der Skipper von der Pulon an und fragt, ob ich ihm erklären kann, wie das Rollgroß funktioniert. Seltsam das es Charterer gibt, die das nicht wissen. So verschiebt sich der Start um eine weiter 1/2 Stunde. Ich laße Gordo raus fahren. Das Manöver klappt Dank der Leinenarbeit wieder super gut. Vor dem Hafen lasse ich Gordo aufstoppen, wenden, mit dem Heck im Wind stehen. Und Wind ist immer noch sehr viel. So entscheide ich mich für Binnen. Können wir zwar weniger segeln, aber dafür ist es auch viel angenehmer. Leider schaffen wir es nicht, bis 12 Uhr aus der Schleuse zu kommne. So schließt uns die Schleusenwärterin für eine Stunde ein. Wir besorgen die noch fehlende Karte für Binnen und essen schon einmal die Apfeltaschen. Lecker.

Schnell ist es 13 Uhr und die Schleusentore gehen auf. Es ist viel Wind und gar nicht so einfach, durch den engen Stadthafen von Lemmer zu fahren. Gottseidank gehen die Brücken recht schnell auf. Vor der Brücke stehen bleiben und warten geht gar nicht. Man treibt so schnell nach Lee, das man es kaum schafft, wieder schnell genug Fahrt auf zu nehmen.

Nachdem wir Lemmer verlassen haben, setzen wir ein kleines Stück des Vorsegels. Reicht für 7kn Fahrt aus. Vor der Spannenbrug rollen wir es kurz weg. Auch hier ist es nicht einfach, das Schiff zu manövrieren. Im Windschatten der Bäume geht es etwas besser. Doch auch hier gehen die Lichter schnell auf rot/grün und dann auf grün. Dann bimmeln die Schranken, die Brücke hebt sich und die Lichter gehen auf grün. Also Vollgas und durch.

Hinter der Brücke kommt das Segel wieder raus und so segeln wir bis zum Johann Friso Kanal. Segel rein, Motor an und für die nächsten 3 Std. dröhnt der Motor. Unterwegs begegnen wir immer wieder stark gerefften Valken, die Richtung Heeg kreuzen.

Wir erreichen Heeg und fahren unter Maschine durch das Heeger Meer und Fluessen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Fahrwasser verlassen kann und so motore ich lieber. Bei De Kuilard lege ich an. Dabei verschätze ich mich um 5cm. Das kostet uns unseren Flaggenstock. Aber sonst funktioniert das Anlegemanöver, trotz sehr viel Wind, gut.
Wir genießen den Rest Knoblauch-Hack-Suppe, den ich noch ein wenig gepimpt habe und der heute leckerer schmeckt als gestern. Um 1/2 6 machen wir uns wieder los und fahren noch bis Stavoren. Hier legen wir uns Binnen kurz vor der Brücke. Hier liegen wir super ruhig.

24sm haben wir geschafft. Allerdings nur 6sm davon gesegelt. Das muss morgen aber besser werden! Morgen geht es früh los. Ziel ist Vlieland. Doch erst einmal genießen wir einen Anleger mit lecker Käse und Oliven. Ich schließe den Tag Logbuchmäßig ab und fange an zu kochen. Es gibt heute Salat und Steak mit Bratkartoffel. Sehr lecker. Doch es ist wieder 10 Uhr bis wir essen. Um 23.05, pünktlich zum letzten Wetterbericht des Tages sind wir fertig. Noch einen Espresso mit einem klitzekleinen Grappa. Und schon ist Silvester. Wir haben noch schnell gespült, damit das Chaos morgen nicht so groß ist.

So geht der erste Tag schön zu Ende.

 

Sonntag, 10.06.2012 Stavoren - Vlieland
NW3-4, sonnig, 10° 42,0sm/7:33h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Vlieland Vlieland 33 Euro ja, inkl. ja, 50 Cent, 24h

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Peter ist schon um kurz nach 6 auf. Ich stehe um 1/2 7 auf, koche wie immer einen Kaffee, mache mich frisch und aktualisiere meinen Törnbericht. Gordo kommt auch aus seiner Koje und so können wir schon frühstücken. Um 8.05 zum 1. Wetterbericht des Tages sind wir schon fast fertig mit Frühstücken. Noch schnell aufklaren und ein Gang zum Örtchen und schon können wir uns klar machen zum Ablegen. Der Wind hat stark nach gelassen und ab und zu blinzelt die Sonne durch die Wolkendecke.

Pünktlich um 9 Uhr legen wir ab und eine 1/4 Std. später sind wir in der Schleuse. Das Schleusen geht wie immer schnell und trotzdem sich eine Leine verklemmt, klappt das Schleusenmanöver gut. Wir setzen schon im Vorhafen die Segel und so geht der Motor noch vor der Ausfahrt aus.

Ein frischer Wind schiebt uns nach Kornwederzand. Wir können bis zur Einfahrt segeln. Schnell sind die Segel geborgen und die "Bumsbällekes" sind draußen. Die Schleuse geht auf rot/grün und so sind wir die ersten in der Schleuse. Das Anlegemanöver klappt super, beim Ablegemanöver ist Gordo ein wenig zu zaghaft und so touchieren wir die Schleusenwand. Aber nix passiert.
Nach dem Passieren der Brücke machen wir für eine leckere Linsensuppe am Wartesteg fest. Heute ist einiges los. Viele Schiffe kommen aus der Waddenzee und schleusen nach Binnen. Für diese ist der Urlaub heute zu Ende. Wir haben gottseidank noch fast eine ganze Woche ;)

Bis Harlingen können wir super segeln. Ab dort müssen wir für 4 sm das Vorsegel bergen. Dann können wir wieder segeln. Und wir motoren anschließend nicht, sondern kreuzen tapfer Richtung Vlieland. Inzwischen nimmt uns der Strom mit und so machen wir über Grund mehr als 7kn.

Eine knappe Seemeile vor dem Hafen bergen wir die Segel und motoren gegen die 2kn Strom an. Im Hafen ist noch genug Platz und sogar der beste Platz No.2) ist noch frei. 5 Min. später liegen wir fest, Strom ist gelegt und das Bier steht auf dem Tisch!
Die Südwind, das Schiff auf dem ich meinen SSS gemacht habe und das in der Schleuse hinter uns gelegen hat, macht neben uns fest. Dieses mal ist sie für einen SKS-Törn unterwegs, den Christan skippert. Christian kenne ich von Sarres-Schockemöhle und dem Marcol Cup.

Wir genießen die Sonne. Wind ist komplett weg und so trinken wir in Ruhe unser Bier, naschen ein wenig Schafskäse mit Oliven. Es ist schon fast 8 Uhr, bevor ich mit dem Essen kochen beginne. Es gibt Polo en cunete, ein Rezept von Christoph. Dieses Mal schmeckt es Peter nicht sooo gut. Er mag halt kein Essig. Und in diesem Gericht sind 180ml Rotweinessig. Gordo findet es jedcoh sehr lecker. Auf jeden Fall finden alle Hähnchenkeulchen einen Abnehmer und es bleiben nur ein paar Kartoffeln übrig. Der Sud ist zwar nicht so stark reduziert wie beim letzten Mal, aber dafür genau so lecker.

Nach dem Essen noch schnell spülen und dann neigt sich der Tag schon zu Ende. Ich gehe noch, wie jeden Abend (wenn es geht) duschen. Und bevor ich in der Koje liege ist es auch schon wieder 1/2 2.

 

Montag, 11.06.2012 Vlieland - Vlieland
0,0sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

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Es ist schon komisch. Seit dem Schnuppersegeln mit Rolf werde ich schon um kurz nach 6 wach und kann auch nicht mehr einschlafen. Auch wenn ich das Alte-Männer-Bedürfnis erledigt habe :). Ist ja nicht schlecht. Hat man mehr vom Tag!

So folge ich der morgendlichen Routine und schütte den 1. Kaffee auf. Die Südwind macht sich klar zum Auslaufen. Eine seltsame Gruppe, die (bis auf einen) nicht einmal einen Guten Morgen wünscht und sich auch sonst nur anschweigt. So ein ruhiges Cockpit habe ich bei einer Männercrew noch nie erlebt. Dann ist sie auch schon weg.
Peter kommt im Laufdreß aus seiner Kabine. Fein, jetzt kann ich die Heizung anschmeißen. Die macht ja schon ordentlich Krach und ist in Höhe seiner Füße hinter der STB-Achterkabine montiert.

Ich nutze die Zeit und schreibe meinen Törnbericht. Und nutze das freie Internet vom "The Dining-Restaurant". Das ist unverschlüsselt. Zwar nicht super schnell, aber kostenlos.

Heute macht Gordo sein leckeres Rührei. Ich helfe schnippseln und bald schon sitzen wir wieder am reichlich gedeckten Frühstückstisch. Schnell aufklaren und schon sind wir klar, die Insel zu erkunden. Wir laufen zu dem Fahradverleih, der Elke und mir beim letzten Mal die Fahrräder für nothing geliehen hat. Leider ist die Türe zu. So rufe ich ihn an. Ein kurzes Telefonat und wir können uns 3 Fahrräder nehmen, die vor der Halle stehen. Mit diesen fahren wir ins Dorp und dort bekomme ich mein Pedelec. Was sich als gute Wahl heraus stellt. Nicht nur das die leichen Steigungen auf dem Fietspad viel leicher zu bewältigen sind, auch der Rückweg gegen den doch recht frischen E-Wind ist mit 250W-Unterstützung des E-Motors viel einfacher. So komme ich nur ins Schwitzen als ich mit Peter tausche, der das Pedelec auch einmal ausprobieren möchte.

Wir radeln einmal bis zum Ende der Insel. Jedenfalls soweit wir kommen. Der Rest ist nicht wirklich zugängig. Auf dem Rückweg kehren wir ins Posthuis ein. Peter und Gordo bestellen sich ein Appelgebak. Ich nehme mir lieber einen Pannekoek. Allerdings auch mit Apfel und nicht mit Speck. Dazu Cappuchino und Latte Macchiato. Sehr gut.

Nach einer ausgiebigen Pause nehmen wir die letzten 7.1 km in Angriff. Nach 4km tausche ich mit Peter und strampel jetzt auch. Im Dorp belohne ich mich mit einer Pommes und einem Picanto. Zum Abschluß noch ein kleines Softijs und so gestärkt können wir die letzten 2 km bis zum Hafen zurück legen. Seit unserer Pause im Posthuis scheint die Sonne und inzwischen ist auch die letzte Wolke weg. So ist das doch schön.

Zurück im "Dorp", der einzigen Siedlung auf Vlieland, gönnen wir uns noch holl. Fritten. Und natürlich ein Softijs. Muss sein. Zurück am Schiff genehmigen wir uns einen Anleger. Heute koche ich Nudeln mit Lachs. Schmeckt den beiden wieder gut und wir haben sogar genug für Morgen Mittag über.

Heute bin ich früh ins Bett. Bin total fertig. War ein langer, anstrengender Tag. So bin ich schon vor 22 Uhr im Bett. Allerdings weckt mich mein Handy um 23 Uhr wieder auf. Wetter!

 

Dienstag, 12.06.2012 Vlieland - Oudeschild (Texel)
NE-N5, bedeckt, später sonnig, 12° 34,7sm/5:54h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Oudeschild (Texel) Waddenzeehaven Euro ja, mit SEP-Key ja, mit SEP-Key Man muss einen SEP-Key haben (oder sich diesen bei einem Nachbarn leihen). Sonst bekommt man weder Strom noch kann man duschen oder auf Toilette. Jedenfalls wenn der Hafenmeister nicht mehr da ist. Und der ist nur zwischen 8 und 17.30 Uhr da.

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Heute Morgen schlafe ich eine Std. länger. So stehe ich total ausgeschlafen auf. Peter kommt im Laufdreß aus seiner Kabine und saust erst einmal los. Ich koche wie jeden Morgen Kaffee. Heute gibt es lecker Spiegelei mit Tomate. Wir haben viel Zeit. Die Strom steht erst ab 13 Uhr richtig. Um 1/2 12 starte ich die Maschine. Wir wollen ein wenig Hafenmanöver üben. So üben wir bis nach 13 Uhr. Jetzt kann es los gehen. Wir verlassen den Stichting Haven Vlieland und setzen draußen direkt Segel. Doch der Wind kommt noch zu sehr aus E und so müssen wir kreuzen. Bringt uns bei 2 kn Strom gegenan nicht wirklich vorwärts. So starte ich für 5 Min. den Motor. So geht es doch viel besser. Ab der VS4 können wir segeln. Der Wind weht mit gut 5 Bft. aus NE. Das ist ideal. So folgen wir dem Fahrwasser bis zur Einfahrt vom Inschot. Hier müssen wir ein paar Mal halsen, da das Fahrwasser sehr schmal ist und öfters seine Richtung ändert. Als wir an der SO23 den Vor-Wind-Kurs verlassen, beschließe ich zu reffen. Wieder eine gute Entscheidung. Der Strom nimmt uns schon mit uns so erreichen wir eine max. Geschwindigkeit über Grund von 10.7kn.
Wir müssen auch nur einen Holeschlag machen uns stehen um 18.00 Uhr vor der Einfahrt von Oudeschild. Die restlichen Segel einholen und schon motoren wir in den Hafen. Gordo setzt mit an der Fischbude ab und ich besorge 3 Matjes. Das Manöver klappt gut und schnell sind wir wieder Richtung Waddenzeehaven unterwegs. Hier entscheide ich mich, vorwärts anzulegen und Gordo bringt das Schiff ohne Bruch in die Box. Ein wenig Leinenarbeit und wir sind fest.

Der Anleger schmeckt mit den Matjes noch einmal so gut. Blauer Himmel, nicht viel Wind, ein Bier und ein Matjes. Was kann der Segler sich mehr wünschen?
Heute kocht Gordo ein indisches Chicken-Curry mit Reis und Pappadums. Sehr lecker. Trotzdem ist es nach 11 Uhr bis wir klar Schiff gemacht haben. Noch einen leckeren Prosecco-Grappa und schon ist es wieder Silvester. Ich gehe noch duschen, schreibe was an meinem Törnbericht und als ich das Licht ausmache ist es schon wieder 1/2 3.

 

Mittwoch, 13.06.2012 Oudeschild (Texel) - Medemblik
NW3-4, sonnig, später 24,3sm/4:30h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Medemblik Perkelharingshaven 19,50 Euro ja, inkl. ja, inkl. man sollte sich direkt an der Einfahrt legen. Dann ist der Weg zu den Toiletten und Duschen am kürzesten.

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Heute morgen schlafe ich doch tatsächlich noch einmal ein. So reißt mich erst mein Handy aus dem Schlaf und erinnert mich an Wetter um 8.05 Uhr. Ich rolle mich aus meiner Koje und schalte die Funke ein. Noch schnell Wasser aufgesetzt und schon erfahre ich, das wir einen NW3-4 erwarten dürfen und es evtl. einmal schauert.

Schnell läuft die morgendliche Routine an und bald sitzen wir schon wieder am Frühstückstisch. Jetzt noch das Schiff aufklaren, unsere Schulden beim Hafenmeister bezahlen und schon geht es los. In der Waddenzee bestimmt die Tide die Abfahrtszeit.

Peter übernimmt heute das Steuer und bringt uns zuerst sicher aus der Box und später sicher aus dem Hafen. Fender einsammeln, Leinen klarieren und schon können wir Segel setzen. Der Strom ist bis zur T13 gegen uns. Bis zur M10 kommt er dann von der Seite und ab dort schiebt er uns mit 2 kn Richtung Den Oever. So sind wir schnell unterwegs und stehen schon um 13 Uhr vor der Brücke/Schleuse. Diese geht schnell auf grün und um 14 Uhr sind wir wieder im IJsselmeer. Jetzt machen wir uns erst einmal eine leckere Linsensuppe. Um 1/4 nach 3 setzte ich noch am Steg das Segel. Die letzte Latte im Segel hat sich etwas verklemmt. So bekomme ich es im oberen 1/3 nicht sauber raus. Darum kümmere ich mich später. Erst einmal los. Das Vorsegel back und schon geht es los. Die Maschine läuft nur zur Sicherheit mit.

So verlassen wir Den Oever und machen uns an die letzten 10sm bis nach Medemblik. Schon von weitem kann man das neue riesige Windrad ausmachen. Um 18.00 Uhr sind wir im Perkelharingshaven fest am Steg A. Schiff aufklaren, Logbuch aktualisieren und umziehen. Heute gehen wir essen. Außerdem spielt Deutschland gegen Holland (2:1) und das wollen wir uns ansehen.

Ich telefoniere noch schnell mit meinem Schatz und dann geht es auch schon los. Wir laufen einmal durch Medemblik bis zum Rathaus und der Bahnstation. Von hier hat man einen schönen Ausblick auf das IJsselmeer und dieses wirklich riesige Windrad.

Wir laufen zurück und gehen im Hoftje essen. Das hatte man mir beim Schnuppersegeln empfohlen und es ist auch gut. Ich entscheide mich für ein Carpaccio und Spare Ribs. Peter und Gordo nehmen eine Zwiebelsuppe und einen Hamburger. Dann fängt das Spiel an und als in der 24. Min. Gomez das 1. Tor und in der 43. das zweite schießt, wird es ruhig im Lokal. Erst als das erste (und einzige) Gegentor fällt wird es noch einmal laut.
Aber diese Partie können wir für uns entscheiden. Nach dem Spiel machen wir uns auf Richtung Hafen. Ncoh duschen und ein wenig wuseln und schon ist wieder Silvester vorbei.

 

Donnerstag, 14.06.2012 Medemblik - Urk
NE3, abflauend auf V1-3, sonnig, 12° 21,4sm/3:58h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Urk Gemeindehafen Urk 16,55 Euro ja, inkl. ja, inkl. Zugang zum T-Gebäude mit Pin (4580). Nur 1 Toilette und 2 Duschen.

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Heute morgen wache ich bei strahlend blauem Himmel auf. Es ist fast windstill und die Sonne knallt vom stahlblauem Himmel. Ein paar Quellwolken sind zu sehen, aber diese bewegen sich nicht sehr schnell. So trinke ich meinen 1. Kaffee natürlich im Cockpit. Allerdings mit Sonnenbrille und Käppi. Peter besorgt Brötchen und Gordo macht sein Spezial-Rührei. Gut.

Wir gammeln noch ein wenig rum, doch Gordo wird unruhig. Also machen wir uns auf Richtung Urk. Zuerst haben wir noch 3 Bft. Aus NE. Der Wind flaut aber immer mehr ab und als die Geschwindigkeit auf 1kn absinkt, macht Gordo, ganz untypischerweise, den Motor an. Für die nächste 1/2 Std. dröhnt der Diesel. Dann versuchen wir es noch einmal. aber es ist nicht genug Wind. Also Vorsegel wieder rein und Motor an.

So motoren wir die letzten Seemeilen bis zum Hafen. Fender raus, Leinen klar. Alles schon Routine. Wir fahren bis zum Gemeindehafen. Dort sehe ich eine freie Box und so entscheide ich kurzfristig, hier anzulegen. Ich verunsichere Gordo mit meinen Anweisungen und so gerät das Anlegemanöver ein wenig schräg. Aber nichts passiert. Jetzt noch ein wenig Leinenarbeit und schon liegen wir fest. Noch Landstrom legen und die Fender korrigieren und schon können wir einen leckeren Anleger genießen. Ich schnibbel noch ein wenig Käse auf und die Käsestangen müssen heute auch dran glauben.

Das Wetter ist super schön. Blauer Himmel, eine leichte Brise. So gehen wir einmal durch das Dorf, trinken ein Radler und laufen dann langsam zurück zum Schiff.

Heute gibt es Tomatensalat und Spaghetti mit rotem Pesto. Schnell gemacht und trotzdem lecker. Nach dem Essen gibt es noch einen Grappa und nach dem Aufklaren schauen wir uns noch "3 Mann in einem Boot" an. Mit Heinz Erhard, Walter Piller und Hans Kuhlenkampf. Ein Kultfilm

 

Freitag, 15.06.2012 Urk -
SE, bedeckt, 12° sm/h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Euro

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Resümee

Dieses Jahr haben wir es endlich geschafft. VLIELAND! Tide und Wind waren perfekt. Wir nehmen die hohen Hafengebühren in Kauf und legen einen Hafentag ein. Peter und Gordo sind von der Insel begeistert. Wir leihen uns Fahrräder. Ich nehme ein Pedelec. Das ist bei einem frischen NE-Wind doch viel angenehmer, kann man den Gegenwind mit 250W einfach ausschalten ;).

Wie immer an dieser Stelle ein wenig Statistik. Wir haben auf diesem Törn 162sm zurück gelegt. Davon 118sm unter Segel. Das sind 73%. Für die 44sm unter Motor haben wir die Maschine insgesamt 13:42h. laufen lassen. Wir waren pro Tag durchschnittlich 4:54h unterwegs und haben 27sm pro Tag gemacht. Im Durchschnitt lag unsere Geschwindigkeit bei 5,5kn.

Hier geht es zur 2. Woche!

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