Segeln mit der OOST oder der getarnte SKS-Törn

Hier die Daten:

Start/Zielhafen: Workum
Crew: Rolf, Skipper
Charly, Co-Skipper,
Regina, Georg, Manfred, Crew
Schiffname Oost
Schiffstyp Bavaria 37 cruiser
Vercharterer Poule Yachting
Basishafen: It's Soal, Workum
Zeitraum: 4 Tage
Zeitpunkt: 11.05. - 15.05.2012
Kosten: 290 € Charter p./P. (325 Bordkasse blieben übrig f. die Bordkasse)
75-100 € Bordkasse/p.Person
Törnverlauf

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Tag Stadt Hafen Bemerkung SM
1. Enkhuizen Compagniehaven Am 1. Tag ist Enkhuizen unser Ziel. Wir legen uns in den Compagniehaven, eine Marina mit dem kompletten Service. Duschen haben 24 Std. auf und kosten 1 Euro. 25,3 sm
2. Hoorn WSV Hoorn Am 2. Tag treibt uns der Wind nach Hoorn. Immer wieder ein schönes Ziel. Dieses Mal liegen wir im WSV Hoorn. Auch hier habe die Duschen 24 Std. auf, dafür ist der Weg in die Stadt 500m länger. Kann man mit leben. 25,3 sm
3. Medemblik Westerhaven Dieses Mal lerne ich fast jeden Tag einen neuen Hafen kennen. In Medemblik liegen wir im Westerhaven (hinter der Brücke;längsseits am Meldesteg). Die Duschen sind ordentlich, allerdings nur bis 21.30 geöffnet. Man kann bis zu den Duschen im Perkelharingshafen laufen (haben wir gemacht! sogar im leichten Regen) 32,7 sm
4. Stavoren Binnenhaven Wir liegen Binnen (hinter der Schleuse links; vor der weißen Brücke) längsseits am Ufer. Zu den Toiletten sind es nur ein paar Meter. Allerdings wieder nur bis 22.00 Uhr auf. Das ist schade. Duschen kosten 50 Cent. 28,5 sm
5. Workum It Soal Base von Poule Yachting. Duschen nur mit Keycard, die man aber gegen Abgabe eines 5-Euro-Scheins aus dem Automaten beim Hafenmeister bekommt. 12,0 sm
Summe Seemeilen 123,8 sm

Und hier der Törnbericht:

Freitag, 11.07.2012 Viersen - Lemmer
250km/2:30h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Workum It Soal ?? Euro ja ja, über Karte (Automat beim Hafenmeister) Charterbase von Poule Yachting. (Eheleute Henneböhl)

Heute wird ein kurzer Arbeitstag. Eigentlich wollte Robert mich erst gegen 4 abholen, aber nach einem Telefonat gestern haben wir uns auf 3 Uhr geeinigt. So bin ich schon gegen 1 Uhr auf dem Weg nach Hause. Noch beim Frisör vorbei und auch zum Getränkemarkt, eine neue Flasche Bacardi Black besorgen.

So schaffe ich es schon um 2 fertig zu sein. Ein Anruf bei Robert, aber er schafft es nicht früher und so ist es schon 20 nach 3 als Robert um die Ecke kommt. Schnell noch ein Bussi und schon sitze ich im Auto und wir sind auf dem Weg.

Die A61 ist jetzt mit der A73 verbunden und so geht es deutlich schneller als früher. Jedenfalls durch Venlo. Wir werden von Staus verschont, halten kurz am La Place für einen frischen O-Saft und einen guten Kaffee. Dann sind wir auch schon fast in Workum. Schnell sind die Sachen ausgeladen.
Auf der Oost ist es noch dunkel. So schmeiße ich meine Klamotten in die Stb-Achterkajüte, richte mich ein wenig häuslich ein und gehe anschließend im Hafenrestaurant It Soal lecker essen. Es gibt Spare Ribs mit Pommes. Sehr lecker.

Zurück am Schiff ist dies immer noch dunkel. So beschäftige ich mich mit dies oder das. Dann klopft es und Rolf kommt mit der gesamten Crew an Bord. Schnell sind die Kojen verteilt. Ich darf in der Stb-Achterkabine bleiben, Georg kommt auf die Backbordseite. Regina bekommt die Bugkabine und Manfred sowie Rolf schlafen im Salon.

Lange geht es nicht mehr und so wird es recht schnell still auf dem Schiff.

 

Samstag, 12.05.2012 Workum - Enkhuizen
NW4, später NW6, bedeckt, 9° 25,3sm/5:06h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Enkhuizen Compagniehaven 21 Euro ja, 1 Euro ja, 1 Euro wir legen uns in den Compagniehaven am S-Steg. Ist schon ein weiter Weg zu den Duschen.

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Rolf ist ein Frühaufsteher! Gestern wurde die 7-8-9 Regel eingeführt. Ich bin schon um kurz nach 6 wach und sage mir, jetzt noch einmal auf die linke Seite drehen lohnt sich auch nicht. Also krabbel ich aus meiner Kabine, suche alles für den 1. Kaffee zusammen und prompt werden alle wach. Auch Regina kommt aus ihrer Kabine. So ist nix mit "ich mach dann mal in Ruhe Kaffee". Alle sind putzmunter und ich stehe ein wenig müde mitten drin.

Während ein Teil Richtung Dusche verschwindet bereitet der 2. Teil schon das Frühstück vor. Orangensaft und Tomaten gibt es nicht. Aber frische Brötchen. Hier gibt es durchaus noch Verbesserungspotential. Doch man gibt sich ja auch mit einem einfachen Frühstück zufrieden :-)

Wir sind aber trotz des frühen Aufstehens komment wir erst kurz vor 11 los. Das 1. Ablegen wird schon nicht von uns (Skipper und Co) gefahren. Regina bringt uns ohne Probleme aus dem Hafen.
Wir fangen direkt mit dem Training an! Kreis fahren, drehen auf kleinem Raum, Anlegen mit Heckleine. So ist es schon kurz vor 1 Uhr, bevor wir Workum verlassen und die Segel setzen.

Kaum sind die Segel gesetzt und wir haben das Fahrwasser vor Workum verlassen, fliegen auch schon die ersten beiden von Bord. Erna und Fritz werden an einander gefesselt und über Bord geworfen. So treiben die beiden im kalten IJsselmeerwasser bis wir sie wieder raus fischen. Das geht erstaunlich schnell, klappt aber nicht immer beim 1. Anlauf.

Wir üben also erfolgreich das Münchener Manöver, auch Quickstop-Manöver genannt. Eine kurze Erklärung zum Ablauf, den ich halte es für das bestmögliche Manöver.

Nachdem die Bojen über Bord geflogen sind, wird direkt eine Wende eingeleitet. Dabei bleiben alle Schoten unberührt. Jetzt kann man die Maschine starten und die Rettungsmittel werfen. Maximal 1 Schiffslänge hinter den treibenden Fendern wird eine Halse eingeleitet. Mit der restlichen Fahrt geht es Richtung Fender. Wenn man knapp an Ihnen vorbei gefahren ist, dreht man bei und läßt sich bis zu den Fendern treiben. Nur die Schot vom Groß wird soweit geöffnet, das das Segel killt.

Ich finde dieses Manöver aus 3 Gründen für sinnvoller: 1. entfernt man sich nicht weit von der MOB-Position. 2. kann man das Manöver Einhand fahren. 3. erreichen die geworfenen Rettungsmittel auch den über Bord Gefallenen.

In Zukunft werde ich dieses Manöver zu Beginn eines Törns von jedem wenigstens einmal fahren lassen! (nehme ich mir jedenfalls vor)

Nachdem wir alle (mit Ausnahme von Rolf und mir) das Manöver mindestens 2 x erfolgreich gefahren sind, nehmen wir Kurs auf Stavoren. Wir gehen durch die Schleuse und sehen noch einen Anlegeplatz nicht weit von der Fischbude entfernt. Kaum haben wir das Schiff in die Lücke manövriert, kommt ein Hollander ganz aufgeregt angelaufen. Der Platz wäre nicht mehr frei. Hier würde ein kleines Motorboot liegen. Die wären nur kurz zur Tankstelle. Und nein, selbst für 2 Min. dürfen wir hier nicht liegen.

So manövrieren wir wieder aus der Lücke, nicht ohne ein 1/2 Dutzend guter Ratschläge von dem Holländer, der schon seit 40 Jahren segelt und alles ganz genau weiß :((. Gottseidank folgt Rolf, der das Ruder übernommen hat, nicht dem Gequatsche, sondern fährt das Ablegemanöver gekonnt ruhig.
Der nächste Anlegeversuch scheitert an zu wenig Wasser unter dem Kiel. Wir quirlen nur durch den Schlick, ohne bis ans Ufer zu kommen. Erst der 3. Anlegeversuch gelingt. So liegen wir nicht weit von der Tankstelle entfernt. Noch schnell den Sitz der Fender kontrolliert und eine Spring gelegt und schon maschieren wir zur Fischbude. Hier gönnen wir uns einen leckeren Kibbeling mit Knofloksauce. MMmmmhhhh lecker.

Zurück beim Schiff stellen wir fest, das wir Nachbar bekommen haben. Eine Bavaria 32 ist auf Päckchen gegangen. Nicht lange und die Eigner kommen zurück. Sie haben sich auch einen leckeren Fisch gegönnt. So trinken wir noch einen Kaffee. Dann können wir wieder ablegen und nehmen Kurs auf die Schleuse. Hier gehen wir an den Wartesteg für Sportboote. Schnell wechselt die Ampel vor der Schleuse von rot auf rot/grün und dann auf grün. Wir schmeißen die Leinen schon bei rot/grün los, dümpeln noch ein wenig vor der Schleuse und dann sind wir auch schon drin. Der Höhenunterschied ist fast nicht meßbar und so geht das äußere Tor schnell auf.

Wir setzen noch im Vorhafen die Segel und schnell segeln wir Richtung Enkhuizen. Um kurz vor 6 stehen wir vor der Einfahrt zum Hafen. Noch schnell ein wenig Sight Seeing durch den Buitenhaven, dann geht es zurück zum Compagniehaven. Hier erwartet uns schon Robert. Wir haben S9, direkt neben Robert. Das rückwärts einparken klappt Dank guter Vorbereitung reibungslos. Ein wenig Leinenarbeit und schon können wir uns auf einen kalten Anleger freuen.

Während die Crew mit Rolf in die Stadt läuft, beschäftige ich mich mit meinem Computer. Heute kocht Rolf. Es gibt Steak mit Bratkartoffel. Sehr lecker! Dazu ein Bier. Perfekt. Schnell ist der Abwasch gemacht und es wird ruhig auf dem Schiff. Ich gehe wie immer noch duschen und krabbel anschließend in meine Koje.

 

Sonntag, 13.05.2012 Enkhuizen - Hoorn
S3-4, später NW5 25,3sm/6:47h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Hoorn WSV Hoorn 15 Euro ja ja der Hafen von unserem KSC-Sportwart, 2. Vorsitzenden und Volker. Nette Anlage. Sehr sauber und der Weg ist auch nicht zu weit bis in die Stadt.

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Wir beginnen den Tag wieder mit einem guten Frühstück. Das ist schon einmal gut. Um 1/4 vor 10 springt unser Diesel an und wir beginnen mit Hafenmänöver. Die, wie wir später erfahren, hier nicht gerne gesehen sind. Doch davon wissen wir nix und so fahren wir vorwärts und rückwärts aus Boxen raus und auch wieder rein. Dabei kommen wir einmal einem Heck zu nahe. Das wird noch ein Nachspiel haben. Aber davon später.

Wir hören erst mit dem Training auf, als sich ein Eigner lauthals über uns beschwert. So verlassen wir den Hafen und tuckern zur Schleuse. Der Schleusenwärter läßt uns nicht lange warten und so geht die Ampel schnell auf rot/grün. Dann gehen die Tore auf und die Ampel wird grün. Das Schleusenmanöver klappt bestens. Also kein Schleusenkino. Gut so.
Kaum sind wir auf der anderen Seite aus der Schleuse, geht auch schon das Groß hoch. Und Minuten später auch die Fock. Jetzt beginnt ein lustiges Kreuzen Richtung Hoorn. Das Fahrwasser ist zu Beginn recht schmal und so wenden wir im Minutentakt. Aber nicht lange und wir lassen die KG8 hinter uns. Jetzt haben wir Platz satt.

Und bald ist es schon wieder soweit! Wir fesseln wieder Erna und Fritz aneinander und schmeißen sie ins kalte Wasser. Heute fahren wir das konventionelle MOB-Manöver mit Q-Wende. Das backhalten der Fock ist für mich neu, hilft aber sehr, das Schiff schneller durch die Wende zu bekommen. Nach gefühlten 100 MOB-Manövern sind wir alle geschafft und so drehen wir bei und genehmigen uns erst einmal einen Kaffee und die Apfelflappen, die ich heute morgen frisch besorgt habe.

Die Sparrow meldet sich. Sie hat einen Platz im WSV Hoorn gefunden und wir sollen längsseits hinter ihr an den Steg gehen. So gehen wir wieder in den Segelmodus und bergen die Segel erst unmittelbar vor der Einfahrt. Unser Liegeplatz im WSV Hoorn liegt ganz hinten durch. Sehr nett, sehr ruhig und auch nicht zu weit von den Duschen und der Stadt weg.

Hier holt uns jetzt auch das Manövertraining in Enkhuizen ein. Robert teilt Rolf mit, das er doch einmal den Vercharterer anrufen soll. Dieser teilt mit sehr erstaunten und überraschten Rolf mit, das wir beim Manövertraining angeblich eine Hecklampe demoliert haben. Dies behauptet jedenfalls der Hafenmeister in Enkhuizen. Rolf beschliesst sofort, am nächsten Tag zurück nach Enkhuizen zu segeln und die Sache vor Ort persönlich zu klären.

Doch wir lassen uns unseren Urlaub nicht vermiesen und laufen erst einmal mit der Crew von der Sparrow durch das schöne Hoorn. Und landen im De Waagh. Hier setzen wir uns in die Sonne und genießen ein leckeres Bier. Oder auch Kaffee. Oder eine heiße Chocomelk. Jeder darf trinken was ihm schmeckt.

Zurück an Bord kochen wir. Nur was habe ich schon vergessen. Aber es hat auf jeden Fall gut geschmeckt. Da bin ich mir sicher. So früh wie die Tage beginnen so enden sie auch. Ich gehe wie immer noch duschen und erlebe eine Schrecksekunde, als ich vor einer verschlossenen Ausgangstür stehe. Die war doch eben noch offen? Jetzt ist alles dunkel und zu. Leicht panisch hämmere ich vor die geschlossene Tür. Doch dann setzt mein Gehirn wieder ein und ich folge dem Schild Notausgang. Und richtig, hier geht es raus. Und mit dem richtigen Code kommt man auch wieder rein.

 

Montag, 14.05.2012 Hoorn - Enkhuizen - Medemblik
SW4-5, später W6-7 32,7sm/5:34h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Medemblik Westerhaven 15 Euro ja, 50 Cent ja, 1 Euro(?) Dies ist die Tour der neuen Häfen! Und wieder ein neuen Hafen kennen gelernt. Wir liegen längsseits am Meldesteg. Die san. Anlagen sind bei dem schwimmenden Hafenmeisterhaus, das mit viel Liebe nett geschmückt ist. Alles sauber, allerdings schließen die Duschen für die Nacht. Aber es ist wenigstens eine Nachttoilette auf.

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Wir sind wieder früh auf. Rolf besorgt frische Brötchen und nach einem guten Frühstück machen wir uns klar zum Auslaufen. Die Sparrow läuft vorher aus und dreht durch eindampfen in die Vorspring bis sie quer vor dem Steg steht. Dann eine Achterleine auf die andere Seite und so kann sie weiter drehen bis ihr Bug Richtung Ausfahrt zeigt. Nur noch alle Leinen los und schon kann sie den Hafen ohne Streß verlassen.
Wir dampfen nur soweit in die Vorspring ein, das wir sauber vom Steg weg kommen und verlassen den Hafen rückwärts. Mache ich ja auch immer gerne. Dabei fällt uns ein Eigner eines, zugegebener Maßen, sehr schönem Schiff auf, der, kaum das wir ablegen, mit einem riesigen Fender auftaucht und sich in der Mitte seines Schiffes stellt und wartet, bis wir vorbei sind. Als ich ihn anspreche, das wir sicher nichts kaputt machen (und wenn haben wir ja grüne Farbe dabei ;), meint er nur, das er jedesmal Herzschmerzen bekommt, wenn eine Chartercrew an ihm vorbei fährt. Naja, dieses Vorurteil gegenüber Charterer höre ich oft, aber ich habe genauso viele Eigner gesehen, die es auch nicht besser können. Was keine Entschuldigung für die Charterer ist, die es nicht können. Daher üben wir auch auf diesem Törn so viel. Damit wir es können.

Wir üben diesmal nicht, sondern nehmen direkten Kurs auf Enkhiuzen. Auch wenn Rolf es nicht zu gibt, die Sache mit dem beschädigten Hecklicht läßt ihm keine Ruhe. Um 12.30 Uhr machen wir am Meldesteg im Compagniehaven fest und Rolf macht sich direkt auf zum Hafenmeister. Der Eigner ist im Moment nicht zu erreichen und der Hafenmeister gibt zu, sich den Schaden noch nicht persönlich angeschaut zu haben. So läuft Rolf mit der 1/2 Crew und einem Fotoapparat bewaffnet zum Schiff mit dem beschädigtem Hecklicht. Sie stellen einen grünen Streifen am Heck fest und sehen auch Holzsplitter am zerstörtem Licht. Das können wir mit unserer Aluleiste nicht gewesen sein! Da der Eigner immer noch nicht erreichbar ist, gehen wir erst einmal eine Portion Kibbeling essen. Das 1. Fischgeschäft (direkt hinter der Brücke) hat zu. Bin fischen! steht auf einem kleinen Schild an der Tür. So laufen wir bis in den Buitenhafen. Dort bekommen wir eine leckere Portion Fisch. Die Doolen sind ganz schön neidisch.

Zurück im Hafen kaufe ich noch ein 6-Pack Bier für den Anleger. Rolf kann endlich mit dem Eigner sprechen und die Bilder beweisen: Wir können es nicht gewesen sein. Also alles gut. Der Eigner verspricht, eine entsprechende Mail an die Henneböhls zu schicken. Damit ist diese unleidige Geschichte ad Akta gelegt.

Wir machen uns wieder auf. Der Wind hatte ja schon heute Morgen kräftig zugelegt und so starten wir im 1. Reff. Wir haben unterwegs in Böen 7 Bft. Das ist schon viel. Aber alles ist gut und nach knapp 3 Std. bergen wir die Segel und laufen in Medemblik ein. Unterwegs hat uns eine Nachricht der Sparrow erreicht, das wir an den Meldesteg längsseits gehen können. Regina bringt uns ohne Probleme durch die Brücke und an den Steg. Um 18:25 Uhr sind die Leinen fest, das Stromkabel ist ausgebracht und die Maschine aus. Zeit für einen Anleger, den auch Rolf jetzt wieder ohne Vorbehalte genießen kann.

Heute bleibt die Pantry kalt. So machen wir uns auf, ein nettes Restaurant zu finden. Das vom Hafenmeister empfohlende Hoftje hat leider zu. So folgen wir der Empfehlung der Sparrow-Crew und gehen in das kleine Restaurant direkt neben der Brücke. Das war eine gute Entscheidung. Hier bekommen wir einen RIESEN-Hamburger. Sehr saftig und lecker.

Zurück im Schiff ist es auch bald wieder ruhig auf dem Schiff. Manfred und ich laufen trotz des leichten Regens noch bis in den Perkelharingshaven zum Duschen. Das Manfred sein Handtuch vergessen hat, ist nicht so schlimm. Er hat ja noch ein T-Shirt dabei. Geht auch!

 

Dienstag, 15.05.2012 Medemblik - Workum - Stavoren
NW5-6 28,5sm/7:35h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stavoren Binnenhaven 15 Euro ja ja, 50 Cent, aber nur bis 21.30 Uhr Hier habe ich vor ewigen Zeiten einmal mit der Papillon gelegen. Die Toiletten sind inzwischen saniert und recht ordentlich. Leider existiert nicht in jeder Toilette eine Klobürste. Das ist nicht sehr ästetisch.

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Für Regina, Manfred und Georg bricht heute schon der letzte Tag an. So legen wir schon vor 10 Uhr ab und biegen erst einmal in den Perkelharingshaven ein und üben wieder. Längsseits anlegen und ablegen mithilfe der Achterspring. Rückwärts anlegen mit eindampfen in die Achterleine. Jeder darf so lange üben wie er möchte. Ich mache noch ein paar schöne Bilder und filme auch einmal ein Anlegemanöver.

Inzwischen kommt eine sehr sehr dunkle Wolkenfront auf Medemblik zu. Zeit zu verschwinden. Wir schaffen es gerade noch, vor dem Unwetter aus dem Hafen zu sein. Hinter uns verschwindet Medemblik in einem wahren Unwetter. Der Wind holt uns aber noch ein. So messen wir 7 Bft. beim Segel setzen. Also geht es direkt im Reff los. Um 13 Uhr drehen wir zur letzten Mahlzeit auf See bei und genießen eine lecker heiße Suppe. Die Entscheidung war goldrichtig. Während wir im Salon das Essen genießen, fegt eine Regenschauer übers IJsselmeer. So bleiben auch diesmal meine Gummistiefel trocken. Sag ich doch!

Wir laufen noch kurz den Gemeindehafen in Hindeloopen an. Als wir einlaufen, legt die Sparrow gerade ab. Wir genießen einen leckeren Kaffee im Cockpit. Um 1/4 4 lösen wir die Leinen ein letztes Mal und eine 1/2 Std. später liegen wir längsseits an der Tanke. Schnell ist der Tank der Oost wieder voll und die Stunde des Abschieds ist gekommen. Regina, Manfred und Georg verabschieden sich. Rolf, Robert und ich bleiben zurück. Da Rolf noch gerne segeln würde, nehmen wir Robert kurzerhand an Bord und segeln Richtung Lemmer. Unterwegs diskutieren wir, ob es wirklich sinnvoll ist, bis Lemmer zu segeln. Für Morgen ist viel Wind angesagt und wir kommen erst spät in Lemmer an. So entscheiden wir nur bis Stavoren zu segeln. Diese Entscheidung erweist sich als klug, den kaum fest wird der Himmel im Norden pechschwarz. Die kräftige Regenschauer erwischt uns natürlich als wir zum Restaurant wollen. Dort kommen wir mit pitschnassen Hosen an. Naja, ist ja nur Wasser.

Das Essen ist gut und so laufen wir satt und zufrieden zurück zum Schiff. Inzwischen hat der Regen aufgehört und so kommen wir fast trocken zum Schiff. Mit Duschen ist heute aber nix mehr. Geschlossen! Machen wir das halt Morgen früh.

 

Mittwoch, 16.05.2012 Stavoren - Workum
W7, später NW8 12,0sm/2:06h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe 1. Tag

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Nach einer unruhigen Nacht (es hat ordentlich gestürmt und geschüttet) machen wir uns nach einem guten Frühstück auf zurück nach Workum. Draußen empfängt uns ein W7, der später sogar noch auf frischt. So geht es stark gerefft Richtung Workum. Wir sind glücklich, nur die 10sm zurück zu müssen. Wären wir gestern bis nach Lemmer gesegelt, hätten die beide einen anstrengenden Segeltag vor sich gehabt. So genießen wir die 40kn Wind.

Vor der Einfahrt von Workum bergen wir nur unser Groß und lassen die Genua stehen. Vor uns läuft ein kleines Plattbodenschiff ein und wird ordentlich durchgeschaukelt. Bei uns geht es Dank dem Stützsegel viel ruhiger zu. In der Abdeckung rollen wir es schnell weg und 5 Min. später liegen wir neben der Tankstelle längsseits. Perfekt im Windschatten des Restaurants. Die Box der Oost ist besetzt und so bleiben wir im Windschatten liegen. Nun heißt es Klamotten packen und zu Roberts Wagen schleppen. Dank der großen Handkarren geht das einfach.

Eine 1/2 Stunde später bin ich auf dem Weg nach Lemmer. Was ich im 2. Teil des Schnuppersegelns erlebe, könnt Ihr hier nachlesen.

 

Resümee

Der Törn mit der Oost und Rolf als Skipper hat mir sehr gut gefallen. Man merkt Rolf an, das er gerne sein Wissen als Skipper weiter gibt und sich sehr um seine Crew kümmert. Die Ooost ist ein sehr gut gepflegtes Eignerschiff. Man findet überall genügend Haken. Wenn auch die Salonlampe Geschmackssache ist :)

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