1. Woche auf dem IJsselmeer

oder einmal gegen den Uhrzeiger um Nord-Holland.

Track gesamt

Hier das Web-Fotoalbum mit schönen Bildern der 1. Woche

Wir segeln gegen den Urzeiger einen fast perfekten Kreis. Von Lemmer über Den Oever nach Texel. Weiter nach IJmuiden. Nächste Station ist Amsterdam. Dann geht es schon wieder zurück über das Markermeer nach Hoorn. Die nächste Station ist Enkhuizen. Hier sind wir wieder im IJsselmmer. Der letzte Segeltag endet in Stavoren. Hier wird Crewwechsel sein.

Freitag,16.05.2008 Viersen - Lemmer
,O3, bedeckt, Regen, ein wenig Sonne 10° 230km/3:00h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Lemmer ? keine Angabe, da Heimathafen der Flotte von Andreas inkl. 1 Euro 7 Min.
man kann das Wasser für 2 Min. stoppen, dann springt
es automatisch auf 0

wir starten

Am Donnerstag habe ich schon fast alle Punkte auf meiner langen Liste abgehakt. So brauche ich heute nur noch zum Friseur, dann meinen Wagen noch einmal auftanken und beladen. Luft, Öl, Wasser, alles bereits gestern kontrolliert. Ich tackere nur noch den Himmel im Wagen fest. Das blöde Tape hält nicht und löst sich wieder. Überpünktlich komme ich bei Peter an. Kaum haben wir seine Sachen im Wagen verstaut, kommt auch Gordo angefahren. Die letzten Lücken werden jetzt gefüllt und kurz drauf sind wir schon unterwegs. Das Wetter ist nicht so toll. Bedeckt und zwischendurch regnet es immer wieder. Und es soll erst zum WE schöner werden. Aber schönes Wetter kann man halt nicht mitbuchen.

reichaltige Obsttheke

Unterwegs halten wir am La Place, einer wirklichen guten Autobahnraststätte. Wie man sehen kann ist das Angebot an frischen Obst überwältigend. Auch das restliche Angebot kann sich sehen lassen. Wir trinken nur einen Capucchino, der aber wirklich hervorragend schmeckt.

Um 3 Uhr sind wir am Liegeplatz der Thinius-Flotte. Andreas ist schon da und natürlich ist die Café del Mar erst um 1/2 5 fertig. So können wir noch auf eine Pommes nach Lemmer laufen. Auf dem Rückweg kaufen wir noch den unbedingt notwendigen Kasten Grolsch und genug Wasser, um den Pegel des IJsselmeers um 1 m anzuheben. Das alles schleppen wir zum jetzt fertigen Schiff.

Wir verstauen alle Lebensmittel und richten uns häuslich ein. Ich überlasse Gordo und Peter die Checkliste und bereite die Bugkabine vor. Bis auf eine eingerissen Relingsstütze scheint alles in Ordnung zu sein. Da hat sich wohl wieder jemand dran festgehalten.

Wir genießen das 1. Grolsch als Jürgen, Mitarbeiter bei Andreas, mit dem Check-In ankommt. Schnell sind die Formalitäten erledigt und wir können essen gehen. Heute bleibt die Bordküche ausnahmsweise kalt und so gehen wir zur Pizzeria. Die Pizzen sind super lecker und auch das Sneujwitche schmeckt gut. Zum Abschluß noch einen Expresso und einen joungen Genever. 23 Euro pro Person ist auch ein für Holland angemessener Preis.

So gehen wir satt und zufrieden zum Schiff zurück. Wir probieren noch den Merlot und bevor wir es merken ist es auch schon fast Silvester und der erste Tag neigt sich dem Ende entgegen.

Samstag,17.05.2008 Lemmer - Den Oever
,N-NO3-4, bedeckt, später Sonne 15° 28,4sm/5:20h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Den Oever Marina Den Oever 15 0,80 Cent wird Minuten genau abgerechnet. Man benötigt eine Chipkarte, die 3 Euro kostet.

Ich werde schon um 6 Uhr wach und drehe mich erfolgreich noch einmal auf die Seite. Um 1/4 vor 7 krabbel ich aus der Koje und schütte den 1. Kaffee auf. Immerhin den ersten Kaffee an Bord der Café del Mar. Peter ist auch schon wach und stiefelt zur Dusche. Auch Gordo kommt aus der Koje und fragt, ob seine Uhr falsch gehen würde. Es wären doch noch keine 8 Uhr.

Um 8:05 Uhr höre ich mir den Wetterbericht an. NE 3-4, evtl. 5 und Regen. Nicht so toll, aber man sollte segeln können.

Gordo macht Rührei

So haben wir viel Zeit und nach dem frisch machen ist es auch schon Frühstückszeit. Wir backen uns die ersten Brötchen auf und Gordo macht sein berühmtes Rührei mit Tomate und Paprika.

Schnell ist es 10 Uhr und ich mache eine kleine Sicherheitseinweisung. So kommt der Befehl "Leinen los" erst um 1/2 11 Uhr. Die Café del Mar liegt längsseits am Steg und so mache ich das ganz schulmäßig und dampfe in die Vorspring ein. Dann fahre ich rückwärts aus dem Hafen. Diesmal lasse ich die Fender nicht direkt rein holen, den wir wollen ein wenig Manöver üben. So legt jeder einmal an, dreht auf dem Teller, übt rückwärts fahren. Nur so kann man sich ein wenig mit dem Schiff vertraut machen.

Peter bringt uns raus auf die Lemmer-Bucht. Dort setzen wir das Groß und die Genua zu 70%. Das Schiff läuft gut und wir machen zwischen 6-7 kn. Eine Stunde später passieren wir die VZZUID. Der Wind legt noch etwas zu und nachdem wir 2 x in die Sonne geschossen sind, ziehe ich das 1. Reff ins Groß. Wir gehen hoch an den Wind, den unser Ziel ist Makkum. Doch der Wind dreht von Ost immer weiter nach Nord und so fallen wir ein wenig ab und segeln Richtung Den Oever.

Wir können den Kurs gut segeln, doch irgendwann werden die Nasenspitzen von Peter und Gordo käsig. Doch es sind nur noch 10 sm und wir machen gute Fahrt. Als der Wind noch heftiger wird, drehe ich die Genua bis auf 40% rein.

Den Oever

Dann stehen wir vor der Einfahrt von Den Oever und ich berge die Segel. Schnell Fender raus und 5 Min. später liegen wir am Meldesteiger. Peter und Gordo stiefeln zum Hafenmeister. Wir bekommen Box D7. So legen wir wieder ab und fahren einmal um den Hafen. Das 1. Anlegen vergeige ich und so nehme ich einen neuen Anlauf. Der funktioniert und schon liegen wir sicher in der Box. Schnell Strom angeschlossen und dann gibt es den 1. Anlieger. Gordo nimmt lieber Tee, Peter und ich die übliche Gerstenkaltschale.

Wir quatschen noch ein wenig und beratschlagen, was wir den nun essen. Wir kommen auf einen frischen Salat mit Tomate und Schafskäse als Starter. Im Anschluß Hähnchen mit Kartoffelspalten. Es schmeckt wieder allen. Danach nippen wir alle einmal am Minttu. Dazu den guten Cabaret Sauvignon. So klingt der erste Segeltag aus.

Sonntag,18.05.2008 Den Oever - Oudeschild (Texel)
, 19,6sm/4:30h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Oudeschild Waddenzeehaven 20,29 0,80 Cent wird Minuten genau abgerechnet. Man benötigt eine Chipkarte, die 10 Euro Pfand kostet und mit 5 Euro aufgeladen ist. kostenloser und schneller Hotspot.

Auch heute werde ich vor 8 Uhr wach. Ich habe im Salon geschlafen. Geht ganz gut. Schnell schütte ich einen Kaffee auf. Dann zum frisch machen nach vorne. Es folgt wieder ein gutes und reichhaltiges Frühstück.

Gordo, Skipper of the day

Ich genieße es, einmal nicht in operative Hektik für die Tagesplanung zu verfallen. Heute ist Gordo Skipper of the day. Er hat sich bereits gestern die Route angeschaut und ist bestens vorbereitet. Ich brauche mich um nichts zu kümmern. Echt entpannend.

Wir sind vor der geplanten Abfahrtszeit fertig und um kurz nach 10 legt Gordo ab. Das Manöver klappt hervorragend und kurz darauf dümpeln wir vor der Schleuse, die noch rot zeigt. Als wir gerade den 2. Anlauf nehmen, um am Wartesteiger fest zu machen, springt die Ampel von rot auf grün. So fahren wir direkt in die Schleuse. Leider verfehlen wir den geplanten Poller und müßen ein wenig manövrieren. Aber wir erreichen ihn ohne große Probleme. Im Gegensatz zu dem Skipper der Anna, einem gecharterten Plattbodenschiff. Der gerät richtig in Panik und saust mit seinem Schiff in der Schleuse hin und her. Kollidiert sogar mit einem anderen Schiff.

Wir setzen nach dem Passieren der Brücke direkt die Segel. Dabei stellen wir fest, die ganze Genua ist zuviel. Wir drehen 50% wieder rein. Jetzt läuft die Café del Mar wieder gut. Das Fahrwasser ist recht eng und wir machen im 2-Minuten-Takt die Wenden. Ich acker wie blöde, doch dann kommt mir die Idee. ICH stelle mich hinters Rad und jetzt müssen Gordo und Peter ackern. Viel angenehmer :-))

Der Wind läßt relativ schnell nach und wir reffen nach und nach aus. Erst kommt der Rest der Genua und dann nehmen wir auch noch das Reff aus dem Großsegel. So macht das Segeln doch Spaß. Kurz nach 13 Uhr sind wir an der Spitze von Texel. Ab jetzt geht es gegen den Reststrom. Doch der wird immer weniger. Wir können den Kurs nicht ganz anlegen und so machen wir 2 Holeschläge. Beim 3. Holeschlag sind wir nah genug an der Hafeneinfahrt. Wir bergen ruckzuck die Segel und sind schon in der Hafeneinfahrt.

Havenkantoor Waddenhaven Texel

Schnell die Fender raus und die Leinen parat gelegt. Ich empfehle Gordo den Platz No. 1. Und das auch noch Rückwärts. Beim 2. Anlauf klappt es und wir verholen uns an den Steg. Hier liege ich super gerne. Man kann sein Schiff gut festmachen, bequem aussteigen und ganz wichtig: der Weg zu den Duschen ist kurz.

Ich stürme zum Fahrradverleih, miete 3 Räder für den Rest des Tages (15 Euro) und radle zur Fischbude. Dort erstehe ich einmal Kibbeling und 3 Matjes im Brod. Schmeckt zu einem Bier hervorragend.

Wir genießen den Anleger. Die Sonne scheint, der Wind ist so gut wie weg. Einfach klasse. Gegen 4 machen wir uns auf Richtung Den Burgh. Wir radeln ein wenig über Texel. Wenn man gegen den Wind muss, ist es schon anstrengend. In Den Burgh setzen wir uns in die Sonne, genießen ein Sneujwitche. Danach noch ein leckeres SoftIJs. Muss sein! Die Tour zurück ist Dank Rückenwind viel angenehmer. Punkt 18 Uhr geben wir die Räder wieder ab.

Wir bereiten schnell einen Salat vor und Gordo geht schon zu den Grills, mal wieder mit Feuer spielen. Schnell ist der Tisch gedeckt und die ersten Würstchen brutzeln auf dem Grill. Dazu noch ein paar leckere türkische Pasten. Mmmhhh lecker! Als um 9 Uhr die Sonne untergeht wird es schnell frisch. So gehen wir zurück zum Schiff, schmeißen die Heizung an und vernichten konsequent den Rotwein. Auch der Bacardi und Cola muss dran glauben. Irgendwann erwischt mich wieder das Sandmännchen mit einem direkten Treffer und ich falle in meine Koje. Minuten später bin ich im Land der Träume.

Montag,19.05.2008 Oudeschild (Texel) - IJmuiden
, 43,7sm/8:10h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
IJmuiden Seaport IJmuiden 22,05 0,50 Cent inkl. laufen 7 Min. mit max. 2 Min. Pause.

Track

Um kurz vor 8 krabbel ich aus der Koje. Peter hat schon den ersten Kaffee aufgeschüttet. Klasse. Wir hören uns um 08:05 Uhr den Wetterbericht an. N-NE 4-5, sonnig. Für Vlieland der falsche Wind. Entgültig wird das Tagesziel Vlieland gekippt, als ich im Internet (der Hotspot im Waddenzeehaven ist kostenlos) lese, das der Hafen immer noch gesperrt ist. Jetzt soll er erst am 23. Juni für die Sportschifffahrt geöffnet werden. So nehmen wir uns als Ziel erstmal Scheveningen vor.

Doch erst einmal wird gefrühstückt. Es gibt Spiegelei mit Speck. Peter und Gordo klarieren das Schiff auf und ich schreibe meinen Törnbericht.

Nach langer Diskussion und der Feststellung, das Scheveningen über 60 sm weit weg ist, wir zudem keine Karten von der Küste haben, entschließen wir uns, einfach ein wenig raus zu segeln, und am Nachmittag, wenn der Strom wieder gekentert ist, nach Oudeschild zurück zu laufen und dann evtl. am nächsten Tag bis Terschelling zu segeln.

Wir legen um 11 Uhr ab und setzen nach der Ausfahrt an der roten Tonne direkt die Segel. Da ich die Leine vom 2. Reff dicht geholt habe, lassen wir es auch so und fahren das Groß im 2. Reff. Die Genua setzen wir dafür zu 100%.

Der Versuch, das schmale Fahrwasser Richtung Westküste von Texel zu nehmen, scheitert an der Windrichtung. So machen wir eine Kehrtwende und segeln Richtung IJmuiden. Da der Strom uns gut vorwärts bringt und der Wind genau passt, entscheiden wir nach kurzer Diskussion, doch nach IJmuiden zu segeln. Auch wenn wir keine Karten für dieses Gebiet haben. Doch unser Plotter zeigt uns alle Informationen an und ich kenne auch IJmuiden. Dort habe ich meine SSS-Prüfung gehabt.

Hafen IJmuiden

Wir gehen auf Vor-Wind-Kurs. Ich lasse die Genua ausbaumen und einen Bullenstander setzen. So schaukeln wir mit zum Teil 9 kn Richtung IJmuiden. Knapp 8 Stunden später stehen wir vor der Einfahrt von IJmuiden. Ich berge zuerst die Genua. Dabei erwischt mich eine Schot etwas unglücklich, verbiegt meine Brille und verletzt mich ein wenig im Gesicht. Ist aber nur eine Schramme. Nicht weiter schlimm.

Wir fahren noch eine Powerhalse und nehmen erst im Hafen das Groß weg. Hier ist viel los und ein Schiff nach dem anderen kommt an uns vorbei. Es wird etwas eng, aber wir können eine Kollision mit einem Ozeanriesen verhindert. Wäre ja auch blöd, wenn wir so einen kleinen Giganten im Hafen von IJmuiden versenken würden. Das wäre bestimmt nicht lustig.

Wir nehmen Kurs auf die Einfahrt und Peter bringt uns sicher in den Hafen. Ich weiß wo ich anlegen möchte und so fahren wir bis zum Steg J. Dort suchen wir uns die beste freie Box. Wir haben noch viel Wind und so übernehme ich das Steuer. Jedoch schaffe ich es auch nicht, gerade in die Box zu kommen. So liege ich irgendwann quer drin, aber wir haben bereits eine Leine an Land und so kann ich mich einfach so lange treiben lassen bis ich gerade in der Box liege. Noch ein wenig Leinenarbeit und wir liegen fest. Wie es sich gehört, mit der Nase im Wind.

Wir genießen einen Anleger und danach kümmere ich mich ums Abendessen, während Gordo die lästige Bringschuld erledigt. Es gibt einen leichten Salat und danach Kotelett mit Bratkartoffel. Alle werden satt. Ich verschwinde danach Richtung Dusche und genieße 7 Min. heißes Wasser. Als ich zurück aufs Schiff komme, ist bereits alles aufgeräumt und gespült. Ich lege noch Strom, da ich kostenlose Steckdosen mit Strom gefunden habe.

Bald ist es auch schon wieder Silvester und so geht ein weiterer schöner Segeltag zu Ende.

Dienstag, 20.05.2008 IJmuiden - Amsterdam
, 16,7sm/4:45h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Amsterdam Sixhaven 11 Euro inkl., 50 Cent. Duschmünzen beim Hafenmeister.

Track

Schleuse bei IJmuiden

Inzwischen ist es schon Routine. Kurz nach 7 werde ich wach. Kurz zur Toilette und Wasser für Kaffee aufsetzen. Meinen Notebook anschmeißen und den Törnbericht vervollständigen. Anschließend zum Frischmachen nach vorne und kaum zurück ist schon der Frühstückstisch gedeckt. Lecker frühstücken, Schiff aufklaren und dann geht es auch schon los. Ich mache noch Bilder vom Hafen, deswegen wird es heute 10.20 Uhr als wir ablegen. Es ist ein wenig Wind und so nutze ich die Gelegenheit, Box rein- und rausfahren zu üben. Jeder darf einmal. Ich vermassle meinen Versuch wieder, aber Gordo und Peter geht es nicht viel besser. Doch so langsam bekommen wir den Dreh raus. So klappt mein letztes Anlegen fast perfekt.

Peter bringt uns aus dem Hafen und bald schon dümpel ich mit dem Heck zum Wind vor der Schleuse. Es dauert einige Zeit, dann öffnen sich die Schleusentore und eine Schutte mit Schubschiff kommt aus der Schleuse. Die Lichter schalten von Rot auf Rot-Grün und ich mache mich klar zum Einlaufen. Bei Grün bin ich nur noch 2m vom Schleusentor weg. Perfekt. Auch das Angeln des Pollers klappt gut und so liegen wir ohne Hektik in der Schleuse.

Vor uns öffnen sich die Tore zum Nordzeekanal. Der Wind kommt leider von vorne und so dröhnt unser Motor. Zwischendurch versuche ich zu seglen, gebe es aber nach 10 Min. wieder auf. So bringen wir die insgesamt 16 sm unter Motor hinter uns.

Einfahrt Sixhaven

Die Einfahrt zum Sixhaven kenne ich inzwischen aus dem Eff-Eff und so fahre ich langsam rein und suche eine freie Box. Als ich mich gerade für eine entschieden habe, kommt ein Offizieller vorbei und weißt mir einen Platz ganz vorne längseits an einem Motorboot zu. Hier liege ich natürlich sehr gut. Nur ein paar Meter von den Duschen weg. Und als Einstiegshilfe nehmen wir den leeren Kasten Bier. Hat sich auch schon früher gut bewährt.

Noch schnell den Hafenmeister bezahlen und Duschmünzen für heute Abend organisieren und schon geht es mit der Fähre rüber nach Amsterdam City.

lecker Pommes

Jedesmal erschlägt mich die Hektik und das Gewusel an der Centraal Station. Wir wandern ein wenig durch die Stadt, essen eine leckere Pommes aus der Tüte und kommen in einem Straßencafe an einer Gracht aus. Dort trinken wir ein Sneuwijtche. Wir müssen allerdings der Kellnerin auf Englisch erklären, was das ist. Allerdings zum 1. Mal in Holland.

Wir bekommen noch großes Kino zu sehen, als sich auf der anderen Seite ein Autofahrer festfährt und mit seinem Vorderrad in einem großen Loch verschwindet. Es dauert einige Zeit bis in jemand rückwärts ziehend aus seiner mißlichen Lage befreit.

Als die Sonne verschwindet, wird es im Schatten schnell kalt. So laufen wir noch zum Albert Hein und besorgen neues Bier für Morgen Abend. Dann geht es zum Schiff zürück. Natürlich nicht ohne ein SoftIJs. Das muss einfach sein.

Zurück am Schiff fange ich an zu kochen. Es gibt Nudeln mit Gorgonzola und Putengeschnetzeltes mit Zuchini und getrockneten Tomaten. Es scheint wieder allen zu schmecken und bald darauf sind alle Teller leer.

Während Peter und Gordo aufklaren, gehe ich duschen. Sauber und erfrischt komme ich bald darauf zurück. Alles ist gespült und so kann ich noch einen Schluck Rotwein genießen. Gordo ist morgen Skipper of the Day und so diskutieren wir, wie man am besten hier ablegt. Bin einmal gespannt, ob sein Vorhaben funktioniert. Warten wir ab.

Gordo macht die Törnplanung für Morgen und Peter geht duschen. Ich schreibe meinen Törnbericht und genieße den Rotwein.

Heute war das Wetter wieder super schön. Allerdings wäre es besser gewesen, wenn man hätte seglen können. Aber man kann nicht alles haben. So wird morgen sicher wieder ein schöner Segeltag.

Mittwoch, 21.05.2008 Amsterdam - Hoorn
NE-O3-4, in Böen 5,sonnig 15° 31,5sm/7:00h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Hoorn Grashafen 15 Euro inkl. 50 Cent für 5 Min., Dusche kann man nicht abstellen. Strahl ist aber sehr gut.

Track

Der Tag beginnt wieder mit einem blauen Himmel, dem Wetterbericht um 8:05 auf Kanal 23/83 und einem frischen Kaffee. Gordo kommt auch aus seiner Kabine und hört sich den Wetterbericht an. Die tägliche Routine läuft an und bald sitzen wir am Frühstückstisch. Es gibt wieder english eggs with spek. Einfach gut.

Um 10 Uhr sind wir klar zum Ablegen. Gordo bringt uns gut aus dem Hafen. Auch wenn ich einfach nicht meine Klappe halten kann und immer Ratschläge gebe, die Gordo eigentlich gar nicht hören will. Irgendwann lerne ich das auch noch. Auch wenn es mir sehr schwer fällt. Wir fahren Richtung Oranjesluis und als wir dort ankommen, ist gerade die Schleuse auf und die Ampel grün. Wir fahren langsam ein und bekommen vom Schleusenmeister den Hinweis, weiter nach vorne zu fahren. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat er sogar gedroht uns nicht zu schleusen, wenn wir nicht weiter nach vorne durch fahren. Natürlich tun wir ihm den Gefallen und machen neben einer dieser großen, weißen Motorbratzen fest, die so gerne von Männercrews gechartet werden. Ich vermute, es gibt an Bord eine Bierzapfanlage, die immer frisches Pils liefert.

Der Schleusenchef läßt sich Zeit mit dem Umschalten von Rot auf Grün. So laufen wir als 2. Boot aus der Schleuse. 2 Min. später dümpeln wir vor der Schellingwouderbrug. Es dauert nicht lange und sie schaltet von Rot auf Rot-Grün. Dann bimmeln schon die Schranken und langsam hebt sich die Brücke. Hinter der Brücke setzen wir die Genua und kreuzen langsam Richtung Markermeer.

Als ich erwähne, das man das Groß hinzunehmen könnte, wenn man schon kreuzt, entscheidet sich Gordo doch dafür, die letzte Seemeile bis zur Ausfahrt zu motoren. Kluge Entscheidung. Danach machen wir ein wenig Höhe, indem wir zur grünen Tonne laufen und dann die Segel setzen.

Wir kreuzen Richtung Hoorn. Zuerst kommt der Wind noch mehr aus N. Später dreht er immer weiter Richtung E und so können wir den Kurs nach Hoorn immer besser anlegen. Nachdem der Wind kurz von 3-4 auf 5 Bft. aufgefrischt hat, schwächelt er ein wenig. Aber wir können so Hoorn direkt ansteuern. Über 2 Std. können wir so auf dem Backbordbug Richtung Hoorn segeln. Ich unterbreche die langweilige Seglelei mit einer leckeren, heißen Tüttensuppe. Wird immer gerne genommen.

Einfahrt Hoorn

Dann stehen wir auch schon vor Hoorn und bergen die Segel. Nur eine 1/4 sm vor der Einfahrt machen wir den Motor an und fahren in den Grashaven. In der großen Gasse machen wir rechts am Meldesteiger fest. wir bekommen Box 271. Gordo bringt uns sicher und ohne Hektik in die Box. Ich verfehle einmal mehr den Luv-Pfahl. Aber da der Wind nachgelassen hat, können wir meinen Fehler korrigieren. Ein paar Minuten später liegen wir sicher rückwärts in der Box.

Peter nimmt nur einen kleinen Schluck von unserem obligatorischen Anlegerbier. Dann sprintet er los Richtung Toiletten. Gleicheitig bezahlt er auch unsere Schulden beim Hafenmeister. Nach dem Bier laufen wir zum kleinen Supermarkt, organisieren einen neuen Kasten Bier und éin paar Kleinigkeiten.

am Grillplatz

Ich frage nach einem Grillplatz. Leider darf man wohl hier auf dem Gelände nicht grillen. So gehen wir ein paar Meter Richtung Markermeer und finden einen schönen Platz. Zurück zum Schiff macht Gordo noch einen leckeren Tomaten-Gurken-Salat. Wir packen alles ein und wandern ans Ufer vom Markermeer. Einfach schön hier. Leider fällt Monas neue Kamera auf den Weg. Display gebrochen. Naja, Shit happens. Kann man nichts mehr dran machen. Ich schicke Mona eine SMS. Doch bevor sie die liest, ruft sie mich an. So muß ich ihr unser Mißgeschick beichten. Natürlich ist sie verärgert, aber sie sieht es auch so. Ist nix mehr dran zu ändern. Wir verquatschen über 10 Euro von meiner Prepaid-Karte. War aber notwendig.

Die Würstchen schmecken auf jeden Fall super gut und jeder Holländer, der vorbei kommt, wünscht uns "Good makelik". Echt freundlich. Kurz darauf sind die Würstchen vernichtet und der Wein hat auch rapide abgenommen. Beim Demontieren des Grills zerdepper ich noch ein Weinglas. Naja, wird wohl auch nicht die Welt kosten.

Kurz bevor die Sonne untergeht machen wir uns auf den Rückweg. Gottseidank ist es nicht so weit. Während Peter und ich spülen geht Gordo duschen. Schnell ist alles wieder ordentlich und wir setzen uns noch auf einen Bacardi zusammen. Doch dann zieht es mich auch zu den Duschen. Für 50 Cent bekommt man 5 Min. heißes Wasser. Ist vollkommen in Ordnung.

Die Planung für Morgen ist auch schon gemacht. Wir starten etwas später, da Peter noch laufen geht und wir auch noch in die Stadt wollen. So ist als Ziel Enkhuizen geplant. Nur knapp 12 sm entfernt und selbst wenn es morgen der Wind immer noch aus E kommt, können wir uns Zeit lassen.

Donnerstag, 22.05.2008 Hoorn - Enkhuizen
E2-3,sonnig 18° 18,2sm/4:41h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Enkhuizen 15 Euro 40 Cent mit Key 1 Euro für 7 Min.
Die Duschen schließen um 23 Uhr. Für den Zugang zur Toilette braucht man 20 Cent, in bar oder per Key. Nachts gibt es noch eine Nacht-Toilette, die ist aber nur über den Key zu öffnen. Für den Key muss man 15 Euro Pfand hinterlegen.

Track

Heute morgen steht Peter eine Stunde früher auf und geht laufen. Ich drehe mich noch einmal um und werde erst wach, als Gordo das Marifoon anstellt um den Wetterbericht um kurz nach 8 zu hören. Ich stehe auf, setze Wasser für den Kaffee auf. Peter kommt auch schon zurück und so gehe ich nach vorne zum Frischmachen. Heute können wir sogar draußen frühstücken. Es ist warm genug dafür.

Wir gehen noch in die Stadt, Gehacktes für Chili con carne kaufen. Hoorn ist ein nettes Städchen und auch durch die VOC reich geworden. Allerdings war es auch hier irgendwann mit dem Reichtum vorbei.

Wir trinken noch einen guten Cappuchino und finden nach einigem Suchen auch den Supermarkt. Dort erstehen wir das notwendige Gehackte. Zurück am Schiff machen wir uns klar zum Auslaufen. Peter programmiert noch die Route in meine GPS und dann heißt es ein weiteres Mal "Leinen los!"

Es ist wenig Wind und so klappt auch das Ablegen recht gut. Peter berührt zwar leicht einen Dalben, aber das darf man ruhig. Dafür stehen sie ja so im Hafen rum.

Wind kommt wie vorhergesagt aus E bis NE. So kreuzen wir Richtung Enkhuizen. Der Wind läßt weiter nach und so sinkt auch unsere Geschwindigkeit. Aber wir können immer noch segeln. So muß es sein.

Wir kreuzen noch eine gefühlte Ewigkeit. Dann sind wir an der KG6 (und die Tonne liegt tatsächlich noch da wo sie auch vor 2 Jahren gelegen hat (im Gegensatz nur NEK. Die ist wech)) Wir bergen die Segel und fahren unter Motor bis zum Äquadukt. Peter entschließt sich, anzulegen. Nachdem wir angelegt haben, zeigt die Ampel auch schon grün und wir können ohne richtig fest gemacht zu haben, direkt wieder ablegen.

Havenkantoor Enkhuizen

Das Schleusen klappt ohne große Hektik und vor allem ohne Geschrei. Immer gut. Wir fahren noch die Seemeile bis zum Stadthafen von Enkhuizen. Hier lege ich die Café del Mar als 2. Schiff auf Päckchen an eine 37er. Natürlich Bavaria, natürlich Cruiser. Einer aus der Crew kennt auch unser Schiff und fragt, wie es dem Andreas so geht und ob er noch größer geworden ist.

Ich organisiere 3 Matjes im Brod und so können wir den Anleger mit lecker Fisch und Gurke genießen. Das Wetter ist herrlich. Viel Sonne, wenig Wind. Es kommt noch ein Einhandsegler mit seiner Halberg Rassy 34 in den Hafen und erweitert unser Päckchen auf 3 Schiffe. Schön zu sehen, wie ruhig und organisert der Eigner mit seinem Schiff längseits geht. Die Leinen sind alle vorbereitet. Man kann sie sich nehmen und die Leine achtern gibt er mir in einer großen Schlaufe. Dann kurz nach vorne, belegen und auf dem Rückweg noch die Spring legen und schon kann der Motor aus.

Peter geht bezahlen und wir genießen es, hier im Hafen zu sitzen. Ich gehe irgendwann nach vorne zur Einfahrt und schaue mir die einlaufenden Schiffe an. Ein großes Plattbodenschiff kommt noch mit gesetzten Segeln an. Ein schöner Anblick.

Bei vielen Schiffen sieht man die klassische Rollenverteilung. Er am Steuer, sie mit der Leine in der Hand. Aber es gibt auch einige, da fährt sie in den Hafen und er macht die Leinenarbeit. Finde ich persönlich viel besser.

Freitag, 23.05.2008 Enkhuizen - Stavoren
E3-4, sonnig 20° 16,0sm/3:38h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Stavoren Alter Fischerhafen 10,20 Euro 50 Cent, 2 KW 50 Cent, Toilettenpapier muss man mitbringen.

Track

Peter geht heute morgen wieder laufen. Mich zwingt ein menschliches Bedürfniss Richtung Toiletten. Wir können es heute ruhig angehen lassen. Ziel ist Stavoren. Das sind nur 12 sm.

Stadthafen Stavoren

So gehen wir noch mal in die City von Enkhuizen. Ich besorge mir noch Sonnenmilch, den inzwischen brennt die Sonne schon gut vom stahlblauen Himmel. Es gibt auch noch einen Capucchino und auf dem Rückweg ein Softijs. Um 1/2 1 Uhr heißt es wieder "Leinen los". Ich tuckere aus dem Hafen und an der KG1 lasse ich Segel setzen. Wir können bei dem 3er Ostwind den Kurs nach Stavoren gut anlegen. So segeln wir bei schönstem Wetter Richtung Stavoren. Um 1/2 3 drehen wir bei und essen das von gestern übrig gebliebene Chili. Sehr lecker. Dann noch als Nachtisch die Appelflappen, die Peter noch in Enkhuizen besorgt hat. Es waren auch die letzten 3 beim Bäcker. Super lecker.

2,5 sm vor Stavoren werfe ich noch einmal die Fender über Bord. Als ich dabei HILFE HILFE rufe, füllt sich ein kreuzender Segler wohl in seiner Mittagsruhe gestört und fängt an zu meckern. Ich diskutiere mit Gordo, ob man "Hilfe, Hilfe, meine Fender" rüfen darf, wenn die über Bord gehen. Werde ich mal bei den Rechtsexperten nachfragen. Jedenfalls sammelt Gordo die Fender wieder erfolgreich ein.

Um kurz nach 16 Uhr sind wir fest in Stavoren. Ich gehe duschen und ziehe mein neues Crewshirt an. Mona ruft an und meldet, das sie kurz vor Zwolle ist.

Ich freue mich schon sehr auf sie. Heute ist ja Crewwechsel. Gordo und Peter verlassen mich und dafür kommen Mona und Edgar an Bord.

Resümee der 1. Woche

und tschüss

Die Woche war super. Wind und Wetter haben gepasst. Es war zwar noch ein wenig frisch, aber wir haben ja Dieselheizung. Das Konzept mit dem Skipper of the day funktioniert auch hervorragend. Die Tour für nächstes Jahr ist schon wieder fest geplant.

2. Woche mit Mona und Edgar