2. Woche auf dem IJsselmeer

oder einmal im Uhrzeigersinn um Nord-Holland.

 

Track gesamt

Hier das Web-Fotoalbum mit schönen Bildern von der 2.Woche

 

In der 2. Woche segeln wir die Strecke zurück. Nur Amsterdam lassen wir wegen Regen aus. So geht es von Lemmer über Enkhuizen nach Hoorn. Dort legen wir einen Hafentag ein, da es auf dem IJssel- und Markermeer mit 7 Bft. bläst. Weiter geht es an Amsterdam vorbei nach IJmuiden. Trotz Sturmwarnung wage ich mich auf die Nordsee. Und wir haben Glück. Zwar viel Wind, aber keine Welle, da der Wind aus Osten kommt. So ist die nächste Station Texel. Von dort geht es über Kornwederzand wieder ins IJsselmeer nach Makkum. Der letzte Tag bringt uns zurück nach Lemmer.

Freitag, 23.05.2008 Stavoren
E3-4, sonnig 20°

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Stavoren Alter Fischerhafen 10,20 Euro 50 Cent, 2 KW 50 Cent, Toilettenpapier muss man mitbringen.

Heute ist Crewwechsel. Mein Spatz kommt mit Edgar für eine Woche mit mir segeln. Um 1/2 7 sind sie endlich da. Wir laden die Klamotten von Edgar und Mona aus und dafür die von Peter und Gordo ein. Dann trinken wir noch ein Bier und schon ist es kurz vor 8. Ich verabschiede Peter und Gordo. Für die beiden ist der Törn leider zu Ende.
Mona und Edgar richten sich häuslich ein. Wir gehen heute essen. Die ersten beiden Lokale sind uns zu teuer und so kommen wir im De Posthorn aus. Das kenne ich und auch das Essen ist gut und reichlich.

Um 11 Uhr sind wir alle satt und zufrieden. Es ist Nachts noch frisch und so schmeiße ich die Heizung kurz an. 5 Min. später ist es im Schiff wohlig warm. Ich trinke noch einen Absacker, Mona verschwindet ins Bett. Bald bin ich auch müde und so geht ein weiterer Tag zu Ende.

Samstag, 24.05.2008 Stavoren - Enkhuizen
E3-4, sonnig 20° 13,2sm/2:50h

Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Enkhuizen 15 Euro 40 Cent mit Key 1 Euro für 7 Min.
Die Duschen schließen um 23 Uhr. Für den Zugang zur Toilette braucht man 20 Cent, in bar oder per Key. Nachts gibt es noch eine Nacht-Toilette, die ist aber nur über den Key zu öffnen. Für den Key muss man 15 Euro Pfand hinterlegen.

Stavoren - Enkhuizen

Um 1/4 vor 8 krabbel ich aus meinem warmen Bett. Funkgerät an und Kaffeewasser aufsetzen ist direkt gemacht. Kurz darauf kommt auch Edgar aus seiner Kabine. Und auch Mona steht auf. 1. Frühstück an Bord Wir machen uns frisch und dann gibt es erst einmal lecker Frühstück. Das kann man auch heute wieder draußen genießen.

Das gestern auf 4 Schiffe angewachsene Päckchen zeigt erste Verfallserscheinungen. So sind wir irgendwann wieder nur zu zweit. Wir klaren das Schiff auf. Leider ist unser Wassertank leer und so können wir nicht spülen. Gehen wir erst einmal einkaufen. Das ist schnell erledigt. Jetzt kommt noch die Sicherheitseinweisung und dann kann es losgehen.

Um 12 Uhr legen wir ab. Nur um 20 Min. und 20m weiter wieder anzulegen. Dort gibt es Wasser. Für 50 Cent machen wir unseren Tank fast 3/4 voll. Reicht uns erstmal.

Der Wind drückt uns so stark auf den Steg, das wir nicht so einfach fort kommen. So wende ich den auf meinen SSS-Törn gelernten Trick an und ziehe mich mit der auf der anderen Seite festgemachten Achterleine langsam vom Steg weg.

wir verlassen Stavoren

Als wir in der Hafenausfahrt die Fender einsammeln, stelle ich fest: wir haben einen verloren. So drehe ich noch einmal um und suche das Hafenbecken nach unserem 6. Fender ab. Ist nicht zu sehen. Weiß nicht, wo wir den verloren haben. Naja, bin einmal gespannt, was ein neuer kostet.

Ich setze das Groß im 1. Reff und die Genua zu 70%. Reicht locker für fast 6 kn. Wir haben Ostwind mit 4 Bft., in Böen 5. Ist ein schönes Segeln. Nach 1 1/2 Stunden reffe ich die Genua noch aus, nachdem der Speed unter 5 kn gefallen war. So machen wir doch wieder 5.5 kn.
Kurz vor der Einfahrt lasse ich Edgar anluven und hole das Groß runter. Nur mit der Genua treiben wir langsam nach Enkhuizen.

Ich höre über Funk ein Maday relay. Vor Den Helder geht eine Yacht auf Grund. Ich hoffe, das es gut ausgeht und Mensch sowie Yacht heil aus dieser Situation raus gekommen sind.

Den Plan, noch ein wenig zu üben lassen wir aufgrund des Andrangs am WE fallen. So bekommen wir noch einen Platz als 2. Schiff auf Päckchen. Ich lege mich an eine 33er Bavaria von Enjoy-Sailing. Als 3. Schiff macht auch eine Bavaria 33 fest. Die ist, wie man am Schriftzug vom Namen erkennen kann, ebenfalls von Andreas. Für beide Schiffe ist der Urlaub aber am Sonntag, bzw. am Montag vorbei. Wir haben noch eine Woche. (ich sogar zwei!)

viel los in Enkhuizen

Nach dem Anleger (natürlich mit Matjes und Gurke) gehen wir in die Stadt. Hier ist ein kleiner Markt am Turm und eine Live-Band macht Musik. Eine gute Stimmung hier. Im t´Ankertje ist leider draußen kein Platz mehr frei. So gehen wir in die Stadt uns setzen uns in das Café, in dem ich gestern noch mit Peter und Gordo einen Capucchino getrunken habe. Nach 2 Sneuwijtche und einer Portie Kaas latzen wir 18 Euro. Aber das das Leben teuer ist, wußten wir ja schon.

Zurück am Schiff kochen Edgar und ich. Es gibt einen Tomaten-Gurken-Salat (leider ohne Zwiebel, die haben wir vergessen :-( Und anschließend Hähnchen mit Kartoffelspalten. Vorher ein aufgebackenes Baquette und ein wenig von den türkischen Schweinereien, die Mona mitgebracht hat.

Es bleibt das 1/2 Blech übrig. Naja, kann man ja warm machen. Ich brauche aber einen Minttu zur Verdauung. Naja, einer scheint nicht zu helfen, also kommt noch der eine oder andere hinzu. Als ich so eine kleine Gruppe dieser 50%tigen Kerle zusammen habe, werde ich doch auf einmal ziemlich müde. Damit ist der 1. Segeltag mit den beiden entgültig zu Ende.

Sonntag, 25.05.2008 Enkhuizen - Hoorn
E6, Regen,16° 13,3sm/2:58h

Enhuizen - Hoorn

Heute morgen ist vom blauen Himmel nichts mehr zu sehen. Es weht dafür recht heftig. Und die ersten Regentropfen fallen vom Himmel. Die Rijkswaterpolitie gibt auch eine Gale-Warning heraus. Für Texel E7, fürs IJsselmeer E6. Der Wetterbericht um 8.05 erzählt auch nichts anderes. E - NE 5-6. Gut das wir nach SE wollen. Da werden wir es nicht so schwer haben. Nur das Schiff wird sicherlich ein wenig rollen. Wie immer bei Wellen von schräg hinten.

Um kurz nach 9 legen No. 4 und 3 aus unserem Päckchen ab. Wie so oft bei einem gut geplanten Manöver geht alles schief was schief gehen kann. So verhedert sich beim Ablegen die Achterleine. Beinahe quescht sich ein Mädel von der Crew dabei einen Fuß ein. Aber gottseidank löst sie sich wieder etwas. Fehler No. 1: Leinen müssen immer klar sein!
Dank Murphey geht ja jetzt immer alles schief, was schief gehen kann.

Mein Ablegemanöver klappt dagegen bestens. Alle Leinen klar, Unterstützung vom Nachbarboot. So muß es sein. Langsam fahre ich zur Hafenausfahrt. Als nach der Hafenausfahrt der Ostwind mit voller Kraft auf meine Backbordseite drücken kann, schiebe ich auch ohne Segel schon 10° Lage. Das wird in der Schleuse bestimmt lustig.

Ich halte mich etwas zurück und schnell gehen beide Schleusen auf grün. Die Steuerbordschleuse ist für uns Yachten, in die andere fahren die Plattbodenschiffe ein. Ich bleibe recht lange mit dem Heck im Wind stehen und lasse die Schiffe, die am Wartesteiger gelegen haben, vor. Als noch 3 Schiffe aus dem Hafen kommen und auf die Schleuse zuhalten, nehme ich auch Fahrt auf. Doch der Schleusenmeister schaltet auf Rot um und so muß ich auf die nächste Schleusung warten. Ist aber nicht schlimm. Die Backbordschleuse geht schnell auf Rot-Grün. Ich fahre bei Grün als 2. in die Schleuse. Alles ist vorbereitet und es klappt auch gut. Ein wenig Hektik kommt auf, als ich nicht direkt in die Achterleine eindampfen kann, weil diese noch nicht belegt ist. Und halten kann man das Schiff nicht, wenn ich Schub nach vorne gebe. Aber ich stelle immer wieder fest, das ich noch ruhiger werden muss. Ich werde leider immer noch schnell hektisch. Ich arbeite dran!

Schon im Schleusenvorhafen setze ich die Genua zu 70%. Mona geht kurz ans Steuer, aber es ist ihr zu eng hier. Also übernehme ich wieder das Rad. Nach der Ausfahrt kann ich auf einen schönen raumschoten Kurs gehen. Das Schiff rollt zwar ein wenig, aber bis auf die gelegentlichen Regenschauer ist das Segeln recht angenehm. Wir haben E6 auf unserem Windanzeiger stehen. Kurs bis zur NEK, die ja durch eine gelbe Sporttonne ersetzt wurde, ist 210° . Danach machen wir eine Halse. Nur mit Vorsegel ist das ja recht ungefährlich. Neuer Kurs 300° Richtung Hoorn.

Wir kommen genau vor der Einfahrt aus und bergen 100 m vorher das Vorsegel. Fender raus, Leinen parat. Alles klappt hervorragend. Schnell sind wir am Meldesteiger fest und ich bekomme vom Hafenmeister Box 279 zugewiesen. Das ist der gleiche Steg wie vor 3 Tagen, jedoch auf der anderen Seite des Hauptstegs.

Ich lege wieder ab und fahre rückwärts bis zum Steg E und dann auch direkt rückwärts in die Box. Fender sind hoch, Leinen klar. Leider verfehlt Mona den LUV-Pfahl. Nicht so schlimm. Ich dampfe in die LUV-Achterleine ein. Und nachdem wir die Lee-Achterleine etwas lösen, kommt das Schiff auch rum. So kann Mona die Leine leicht überlegen. Ich lege noch nach vorne eine Spring, damit ich nicht mit dem Heck an den Steg komme. So liegen wir sicher in der Box und das Ein- sowie Aussteigen ist einfach.

verregneter Grashaven in Hoorn

Ich bezahle unsere Schulden beim Hafenmeister und besorge mir eine Stunde Internet für 3 Euro. Inzwischen habe ja viele Häfen Wifi.

Wir machen uns alle Landfein und gehen nach Hoorn. Heute ist verkaufsoffener Sonntag und so haben alle Geschäfte auf. Wir trinken in einem bruinen Cafe ein Bier und auf dem Rückweg kaufen wir bei Deen noch die fehlenden Zutaten für das Abendessen.

Wir spazieren noch am alten Stadthafen vorbei. Ist ja auch ein schöner Liegeplatz. Wenn die einmal vernünftige sanitäre Einrichtungen da bauen würden.

Zurück am Schiff backen wir uns 2 Baquettes auf und vernichten den 1/2 Käsevorrat und die übrig gebliebenen Pasten vom Türken. Danach sind wir schon alle mehr oder weniger satt. So gibt es die Putenschnitzel morgen und Edgar und ich machen uns die restlichen Hähnchenteile mit Kartoffel warm. Mona legt sich hin und macht für 5 Min. die Augen zu. Wir essen unsere Hähnchenteile, spülen, gehen duschen. Mona schläft friedlich und wird erst um 10 Uhr wieder wach.

So geht auch der 2. Tag zu Ende. Ich trinke noch einen Absacker und mache es mir im Salon gemütlich.

Montag, 26.05.2008 Hoorn - Hoorn
E7, Schauer,16° 0,0sm/0:00h

In der Nacht hat das Schiff im Hafen schon gut geschaukelt. So erzählt der Wetterbericht erwartungsgemäß auch über eine Gale-Warning für die gesamte Nordseeküste, Waddenzee und IJsselmeer. E-NE7. Die niederländische Küstenwache wiederholt die Gale-Warning auch noch einmal. So beschließen wir, einen Hafentag einzulegen.

Wir frühstücken ausgiebig. Frische Brötchen vom Supermarkt lassen aber auf sich warten. Wir laufen 3 x nach vorne, bevor es frische Brötchen gibt. Dann klaren wir das Schiff auf. Ein paar Regenschauer bekommen wir auch ab. Ich schreibe wieder an meinem Törnbericht. In einer Regenpause schrubben Edgar und ich das Deck und das Cockpit. Die Reinigungsmanschaft von Andreas vergessen immer etwas. Und wir sind ja auch schon eine Woche unterwegs.

im verregneten Hoorn

Wir gehen wieder in die Stadt und finden nach langem Suchen einen Frisör für Mona. Das kann dauern und so gehen wir wieder Richtung Hafen. Unterwegs leisten wir uns noch eine Pommes und kehren in einer Kneipe ein um noch ein oder zwei Bier zu schlabern. Wir mußten dazu 5 Kneipen ablaufen, bis wir eine gefunden hatten, die auf hat.

Zurück am Hafen kaufen wir noch 4 Grolsch, damit uns das Bier nicht ausgeht. Ich gehe zum Hafenmeister, unsere Schulden bezahlen und Edgar läuft zum Schiff. Mona ist schon da und nicht sehr glücklich. Die Friseusen waren wohl schwer von Begriff und haben Mona einfach nicht verstanden. Auch die Haare wollten sie ihr nicht mehr trocken fönen, da der Frisör schon um 1/2 6 zu macht.

Ich brate heute die Putenschnitzel. Dazu gibt es Penne mit Gorgonzola. Ist mir sehr gut gelungen. Vor allem weil ich es mit Basilikum-Pesto verfeinern konnte. Gibt einen guten Geschmack. Mein Putenschnitzel bestreiche ich dünn mit Samba Oelek. Gibt dem ganzen eine schön scharfe Note. Das Essen ist also gut und es bleiben nur ein paar Nudeln über. Die mache ich morgen Mittag einfach warm.

So geht auch der Montag zu Ende. Aus Erfahrung weiß ich, jetzt geht die Woche schnell vorbei. Wir planen die weitere Route. Morgen soll es bis IJmuiden gehen. Dann hoch nach Texel. Donnerstag nach Harlingen und Freitag wieder ins IJsselmeer. Bin gespannt ob das so funktioniert.

Dienstag, 27.05.2008 Hoorn - IJmuiden
E6, später bis E2 abflauend, 16° 39,3sm/9:06h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
IJmuiden Seaport Marina IJmuiden 22 Euro inkl. 7 Min. mit max. 2 Min. Pause
Note 2+.
KPN-Hotspot 15 Min. für 1,50 Euro per SMS.

Hoorn - IJmuiden

Heute morgen stehen wir etwas früher auf. Wir wollen bis IJmuiden kommen. Das sind fast 40 sm. Und ein paar Brücken und Schleusen sind auch dabei. So sind wir um kurz vor 9 zum Auslaufen bereit. Ich spreche mit Edgar das Ablegemanöver durch. Hier und da bringe ich Verbesserungen an und dann laße ich ihn ablegen. Bis auf die vergessene Spring klappt auch alles gut. Einen kleinen Tip kann ich ihm noch geben. Wir kommen gut aus der Box und so fahren wir langsam in den Vorhafen zum Tanken. Hier ist es schon sehr ruppig. Daher übernehme ich das Anlegemanöver. Der Tankwart empfiehlt eine Spring. Muss ich mir merken. Ist wirklich notwendig. Wir tanken für knapp 62 Euro. Dann lege ich mit Eindampfen in die Achterleine ab. Klappt erst, als der Tankwart meine Leine übernimmt. Dann aber wie erwartet.

bei 6 Bft. unterwegs

Draußen pfeift es mit gut 6 Bft. und wir müßen schon hoch an den Wind. So setze ich erst einmal das Groß im 2. Reff. Bringt uns die ersten 3 - 3,5 kn. Das ist zu wenig. Also setze ich noch 50% der Genua. Das bringt uns auf 6 - 6,5 kn. So kommen wir gut vorwärts. Der Kurs passt und wir können uns gut von Marken frei halten. Danach läßt der Wind rapide nach. Die lezten Seemeilen bis vor der Einfahrt zum Nordzeekanal dümpeln wir mehr als das wir sie segeln. Bis auf 2 Bft. flaut der Wind ab. Der Wetterbericht erzählt allerdings weiter von der Sturmwarnung. Texel E7 und IJsselmeer E6. Wir bergen nach der Einfahrt die Segel und laufen unter Maschine zur Schellingwouderbrug. Dort legen wir kurz an. Dann hebt sich die Brücke und wir fahren weiter zur Oranjesluis. Auch hier legen wir kurz an. Alle 3 Manöver fährt Edgar. Und er macht seine Sache gut.

Da es schon nach 3 Uhr ist und auch recht ungemütlich, verzichten wir auf Amsterdam und fahren weiter Richtung IJmuiden. Der Wind frischt etwas auf und so setze ich die Genua und laße mich mit 2,5 - 3 kn treiben. Irgendwann habe ich die Idee, das es doch bestes Spi-Wetter ist. Und so versuchen Edgar und ich eine Stunde lang, den Spi zu setzen. Irgendwann steht die Blase auch. Aber dann dreht der Wind und wir müssen ihn wieder bergen. Garnicht so einfach. Aber irgendwann haben wir ihn eingefangen und wieder in seinen Sack gesperrt.

Mona freut sich

Dann sind wir an der Schleuse vor IJmuiden. Mona fährt hier ihr erstes Schleusenmanöver und dies super gut. Bin richtig stolz auf meinen Spatz. Von der Schleuse bis zum Hafen sind es nur noch ein paar Minuten. So dauert es nicht lange und ich fahre wieder rückwärts die Boxengasse entlang. Wir finden am L-Steg noch eine Box mit einem grünen Schild. Als kurz entschlossen parke ich die Café del Mar wieder ein. Es gibt zwar einen Streifen vom Gummiabweiser des Fingersteg, aber ich bin mit meinem Anlegemanöver sehr zufrieden. Wir legen Strom und nach dem Anlieger gehen die beiden zum elektronischen Hafenmeister und bezahlen 22 Euro für die Nacht.

Ich habe schon auf dem Nordzeekanal die Kartoffel gekocht und fange jetzt direkt mit den Schnitzeln an. So ist das Essen, inkl. eines leichten Salats fast fertig, als die beiden zurück kommen.

Wir lassen uns das Essen schmecken und danach macht Mona klar Schiff. Wirklich lieb von ihr. Im Anschluß gehen wir alle noch Duschen. Morgen soll es früh raus gehen und dann haben wir dafür keine Zeit. Und die Duschen sind hier ja im Preis inbegriffen.

Ich schreibe noch meinen Törnbericht. Mona verschwindet in die Koje und auch ich bin ziemlich kaputt. War doch ein langer Tag.

Mittwoch, 28.05.2008 IJmuiden - Oudeschild (Texel)
SE4, später bis SE2 abflauend, 19° 40,5sm/8:19h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Oudeschild Waddenzeehaven Texel 22 Euro 70 Cent. wird minutengenau abgerechnet. Hotspot kostenlos und sehr schnell.

IJmuiden - Texel

Eigentlich wollten wir schon um 8 Uhr ablegen um die Flut richtig mitzunehmen. Aber es dauert bis 10 Uhr, bevor wir loskommen. Außerdem erzählt der Wetterbericht immer noch von einer Gale-Warning für Texel. Immerhin E7, später SE6.

Trotzdem entscheide ich mich für die Nordsee. Wie sich heraus stellt war es die richtige Entscheidung. Wir haben einen schönen 4er aus SE. Dadurch haben wir keine Welle und das Boot läuft sehr ruhig.

Edgar am Rad

Während des Segelns frischt der Wind etwas auf. So reffe ich zuerst die Genua und dann das Groß. Wir empfangen unterwegs über UKW immer wieder die Gale-Warning. Als wir endlich an Den Helder vorbei sind ist von dem Sturm nichts zu merken. Im Gegenteil: Der Wind wird immer schwächer. Da wir auch noch Strom gegenan haben stehen wir bald auf der Stelle. So nehme ich zuerst das Groß weg und kurz danach die Genua. Die restlichen 2 sm bis zum Hafen motoren wir.

Im Vorhafen weigert sich Mona, bei der Fischbude auszusteigen und Matjes zu organisieren. So gibt es halt beim Anleger keinen Matjes. Edgar fährt ein super sanften Anleger am Steg. Wir wir am nächsten Tag erfahren, dürfen wir so nahe an der Tanke nicht liegen. Nach dem Hinweis sehe ich auch den Anlegen-Verboten-Aufkleber am Steg.

Ich habe schon fast alles vorbereitet und so kann ich das Filet anbraten. Eine 1/2 Stunde später sitzen wir am Tisch. Ich bekomme wieder Lob von allen. Beim Essen überlegen wir, ob wir über Kornwederzand Richtung Harlingen oder Makkum fahren oder über Den Oever nach Medemblik. Wir vertagen die Entscheidung auf morgen, da wir dazu auch einen aktuellen Wetterbericht brauchen.

Donnerstag, 29.05.2008 Oudeschild (Texel) - Makkum
N-NE4-5,17° 25,2sm/4:41h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Makkum Stadthafen 9,50 50 Cent keine, Toilettengebouw wird renoviert kein Hotspot

Texel - Makkum

Heute haben etwas mehr Zeit. LW ist erst um kurz vor 9 und vorher brauchen wir nicht los. Da es nur 20 sm bis Kornwederzand sind, reicht es, wenn wir bei HW dort sind. Also Start so um 11 Uhr.

wir legen ab

Um 1/4 vor 11 legt Edgar in aller Ruhe ab. Mona filmt einmal das Ablegemanöver vom Steg gegenüber. Wir sammeln sie natürlich ein und dann gehts los. Im Hauptfahrwasser stellen wir fest, das wir gut segeln können. Also hoch mit den Tüchern. Wobei ich das Groß mit dem 1. Reff setze. Und auch die Genua rolle ich nicht ganz aus. Allerdings etwas zuviel und so muß ich sie wieder ein wenig reffen. So machen wir knapp 5 kn durchs Wasser und damit über Grund zwischen 7 und 8.

Als das Fahrwasser nach NE abknickt müssen wir kreuzen. So machen wir ein paar Schläge, bis wir um die grüne Tonne vor dem Fahrwasser nach Kornwederzand rum sind. Jetzt kann ich abfallen.

Ich segle bis in den Vorhafen und lasse dort die Segel einholen. Mit mir sind noch 3 Fischer und 3 große Plattbodenschiffe im Vorhafen. Diesmal lasse ich die Plattboden nicht vor und fahre direkt hinter den Fischern in die Schleuse ein. Das Anlegen klappt gut und es geht abwärts. Kaum aus der Schleus raus lasse ich schon wieder Segel setzen. Nur unter Genua sausen wir mit 6 kn Richtung Makkum. Schnell sind die 2,5 sm geschafft und ich rolle das Vorsegel wieder weg. Ich lasse Edgar ganz durch bis zum alten Stadthafen fahren. Hier nehme ich die erste Box am Kopfsteiger. Natürlich legt Edgar mit der Nase zum Wind an. Auch dieses Manöver klappt super. Nun noch ein wenig Leinenarbeit und ich kann zur Fischbude laufen, Kibbeling und Matjes holen. Da schmeckt doch der Anleger doppelt so gut.

Schnell ist auch Strom gelegt. Ich bringe meine Logbuch bei, das wir angelegt haben und die beiden gehen zum Hafenmeister. Nun brauchen wir nur noch Wasser zu tanken und dann kann der Abend kommen.

Auch heute haben wir wieder der Segelbilanz einiges hinzu fügen können. Von den 130 zurückgelegten Seemeilen konnten wir immerhin 107 segeln. Ist ein super Schnitt.

Freitag, 30.05.2008 Makkum - Lemmer
N1, später SW4, sonnig, 19° 30,0sm/6:25h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen
Lemmer Sirius Verkaufshafen Sailing World - inkl. an den Nachttoiletten inkl., ansonsten 1 Euro kein Hotspot

Makkum - Lemmer

Heute steht Mona schon um 7 auf. Glatt eine Stunde zu früh. So genießen wir einen ersten Kaffee in der Plicht. Edgar kommt auch aus seiner Koje gekrabbelt. Auch der junge Schwan ist wieder da und bettelt nach Brötchen.

Ich mache mich frisch und laufe in die Stadt, Brötchen und Zigaretten besorgen. Ja, wir sind heute zu früh aufgestanden. Die Geschäfte machen erst um 8 Uhr auf und ich bin 10 Min. zu früh. Kann ich mir ein wenig Makkum anschauen. Nettes Städtchen. Aber es gibt viele Häuser zu kaufen.

große Luxus-Motor-Yacht

Um kurz nach 10 machen wir die Leinen los und motoren Richtung MA5. Dort setzen wir alles was wir haben und treiben mit knapp 2 kn Richtung Stavoren. Bald ist auch der letzte Wind weg und als der Speed unter 0,5kn sinkt, holen wir alles wieder rein und motoren. Bis vor die VZWest. Dort kehrt der Wind zurück und wir setzen wieder Segel. So kommen wir ein paar Seemeilen weiter. Wieder schläft er ein, der Wind. Also alles wieder runter und Motor an.

Ein paar Seemeilen weiter erwacht er wieder und bläst konstant mit 4 Windstärken aus SW. So setze ich die Genua und kann zuerst mit 3,5, später mit über 4 kn Richtung Lemmer segeln.

Charterbasis von Andreas

Am Idiotensteiger mache ich den Motor an und die Genua wegrollen. Unser Platz ist leider belegt und so bekomme ich die Box der 4-THAT. Dachte zuerst, ich würde längsseits am Steg anlegen. War auf das In-Die-Box-Fahren garnicht vorbereitet. Fender noch draußen, nix besprochen. Aber bin gut in die Box gekommen. Wieder keine Schrammen und abgerissenen Relingsstützen.

Einen Anlieger gibt es noch und dann holt Mona schon ihren Wagen und dann geht es doch recht schnell. Die Sachen eingeladen und eine 1/2 Stunde später sitzen wir schon in Lemmer und essen einen Kibbeling. Dann ist die Stunde des Abschieds gekommen und Mona steigt mit Edgar in ihren Mini und verschwinden um die nächste Kurve. Ich bleibe etwas traurig zurück. Und das obwohl ich ja noch eine Woche segeln kann.

Resümee

Auch die 2. Woche war sehr schön. Neue Häfen habe ich nicht gesehen, aber dafür konnte ich einmal mit einem 5er Seitenwind an der Tanke in Hoorn anlegen. Und habe gelernt, das man dann unbedingt eine Spring legen muss, damit das Boot ruhig liegen bleibt und nicht gegen den Ponton schlägt. Für Mona war zuenig blauer Himmel und Sonne. Aber das Pech hat sie ja oft.

3. Woche mit Waldemar und Wojtek

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