Novembertörn 2014

Novembersegeln

 

Meine Teilnahme ist schon klar. Die gesamte Crew aus 2013 will wieder mit. Auch Christoph hat bereits fest zugesagt. So können wir uns wieder auf unseren "Gourmet"-Törn freuen. Aber es liegt noch eine ganze Saison mit hoffentlich vielen schönen Törns vor mir, bevor wir wieder das Gourmet-Schiff besteigen und in die unendlichen Weiten der Kaloriennebel eintauchen.

Inzwischen steht die Crew und das Schiff fest. Dieses Jahr werden wir mit der Mayflower, einer Bavaria 37 cruiser von Poule Yachting unterwegs sein. Viktor ist zwar wieder beim Novembertörn dabei, aber nicht auf unserem Schiff. Sein Platz wird von Carsten belegt. Und auch Stefan ist dieses Jahr leider nicht dabei. Aber wir bekommen zumindest das leckere Brot vom Bäcker Hinkel aus Düsseldorf. Mick hat versprochen, welche mitzubringen.

Wochen vor dem Törn fangen die Mails an sich in meinem Postfach zu stappeln. Wichtige Entscheidungen zum Essensplan wollen getroffen werden. Das Motto von Mick "Alles aus einem Topf" kann sich leider nicht durchsetzen. Dafür bekommen wir aber dieses Jahr einheitliche Polohemden mit unserem "Gourmettörn"-Aufdruck. Und eine Fahne für die BB-Sailing gibt es auch.

Langsam erreichen wir in der Planung unsere Meßlatte von täglich 5.000 k/Cal. ;-)) Ein griechischer Abend ist geplant. Mit einer schönen Vorspeisenplatte als Anleger. Und einem bestimmt leckeren Stifado. Das werde ich zubereiten. Aber jeder hat sich was einfallen lassen. Highlight wird sicherlich das Currywurst-Essen von Mick und Christian sein. Bin sehr auf die Schärfegrade gespannt.

Christoph ist noch mit einer sehr guten Idee um die Ecke gekommen. So werden wir beide einen Tag früher anreisen und den Tag vor dem Törn auf einer B/One verbringen. Andreas hat ja 6 dieser neuen Einheitsklasse als Daysailer gekauft. Bin sehr gespannt, wie die sich segelt. Mehr dazu findet Ihr im Törnbericht.

Also hier die Daten:

Start/Zielhafen: Workum
Vercharterer: Poule Yachting
Basishafen: It Soal
Crew: Charly, Skipper
Christian, Christoph, Mick, Stefan, Peter und Carsten
Schiffname Mayflower
Schiffstyp Bavaria 37 cruiser
Zeitraum: 4 Tage
Zeitpunkt: 29.10 - 02.11.2014
Kosten: 200 € Charter/p.Person / 100 €/Skipper
120 €Bordkasse/p.Person

Noch kein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern

 

Törnverlauf

25.04. - 04.05. Stavoren - Hindeloopen - Medemblik - Lemmer - Lemmer - Enkhuizen - Urk - Medemblik - Lemmer 157sm/39.36h
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Tag Stadt Hafen Bemerkung SM
1. Makkum Stadthaven Wir liegen wieder im Stadthaven, 2. Steg 1. Box. Meine Lieblingsbox, da wir dann einen Seitensteg zum bequemen Aus- und Einstieg haben. 27,9 sm
2. Oudeschild (Texel) Waddenzeehaven Texel Mein Lieblings-Liegeplatz Nr. 1 ist leider besetzt. So legen wir uns rückwärts an den 2. Schwimmsteg. Der Weg zu den Duschen ist somit etwas weiter :( 23,4 sm
3. Medemblik Pekelharingshaven Die Plätze an Backbord vor dem Wartesteg sind leider schon alle belegt. Aber ein Platz längsseits am Steg A ist noch frei. Der ist auch gut. 29,4 sm
4. Workum It Soal Base von Poule Yachting. Zum Duschen benötigt man eine Keycard (Automat am Duschgebäude unterhalb der Treppe zum Hafenmeister). 17,9 sm

 

 

Mittwoch, 29.10.14 Lemmer - Workum
bedeckt, 12° 31 km / 0:35

 

Am Anreisetag schon auf einem Boot wach werden hat was! Christoph hatte die Idee, einen Tag mit der B/One zu segeln. Andreas hat ja seit Anfang des Jahres 6 dieser Daysailer von Bavaria gekauft. Wir bekommen die Version mit Regatta-Segel und Gennaker. Allerdings mit einem, wie wir später merken werden, nicht zuverlässig funktionierendem Außenborder. Doch erst einmal freuen wir uns, das die Dieselheizung der Ursar Minor wenigstens ein wenig warme Luft liefert. Vertreibt ein wenig die Feuchtigkeit und Kälte. Draußen sieht es nicht gut aus. Die anderen Schiffe von Andreas verschnwinden im dichten Nebel. Und Wind haben wir auch so gut wie keinen.

Also gehen wir erst einmal in Lemmer frühstücken. In der Bäckerei bekommen wir ein einfaches Frühstück. Nicht die Deluxe-Variante, aber gut. Die Bedienung ist dafür sehr freundlich. Hat ja auch was.

Auf dem Rückweg laufen wir bei Greta vorbei, die seit Anfang der Saison im neuen Hafenmeisterbüro sitzt. Noch sieht nicht alles fertig aus, aber das kommt bestimmt noch. Jedenfalls sind die san. Anlagen vom Hafen bereits renoviert. Für das neue Gebäude mit Appartements, Gastronomie und einem Segelzubehörladen, der außschließlich Bavaria-Artikel verkaufen soll, fehlt noch die letzte Baugenehmigung. So ist hier noch nichts von einem Baubeginn zu sehen. Und alle Schiffe von Andreas liegen noch am alten Steg.

Wir ziehen uns um, den der Nebel ist ein wenig lichter geworden. Christoph zieht seinen Neo an. Ich habe nur meine normalen Winter-Segelklamotten mit. Hoffentlich werden die nicht naß. Das wäre schon blöd.

Wir machen uns mit der B/One vertraut. Leider fehlt der Notaus am Außenborder. Gottseidank ist Klaus an der Base und kann uns einen besorgen. Mit dem kleinen Außenborder tuckern wir bis zum Außensteg. Dort setzen wir das gute Laminatsegel, klappen den Außenborder hoch und rollen das Vorsegel aus. Kurz back halten und los gehts. Vor dem Wind rauschen wir aus dem Hafen. Mit der Pinnenverlängerung zu arbeiten ist für mich recht ungewohnt, erinnert mich aber daran, das die B/One eine überdimensonierte Jolle ist. Auch wenn sie einen 1.60 tiefen Kiel mit einer xxxx kg schweren Bleibombe hat.

Kaum sind wir aus der Abdeckung raus, zieht die B/One schnell an und wir erfahren, warum sie mit 4 Personen gesegelt wird. Selbst meine 120 kg auf der Kante hält sie nicht davon ab, auf 60-70 und später bei den ersten fetten Böen, auf 80 Grad zu steigen. Das Wasser gurgelt nur so um das Ruder, das man nach dem Segeln aufholen kann. Nur den Hebemechanismus der Außenborderhalterung verstehen wir nicht. So bremst sie uns sicherlich um einen Zehntelknoten.

Das Segeln mit der B/One macht Spaß. Vor allem braucht sie wohl nicht viel Wind um los zu rennen. Allerdings scheint es zu stimmen. Bei zuviel Wind kann man sie nicht mehr vernünftig am Wind segeln. Dann saust sie bestimmt raumschots so richtig los. Aber bei einem Freibord von ca. 60cm (wenn überhaupt so viel) wird es schon bei einer kleinen Welle bestimmt recht schnell nass.

Ich wechsel mit Christoph die Position. Als Vorschoter kann ich mein Gewicht auch ein wenig besser zum Einsatz bringen. Das komische Gefühl, wenn die B/One auf 70-80° hoch steigt verschwindet nach dem zweiten, dritten Mal. Und dann macht es schon Spaß.

Der Wind frischt weiter auf und als die ersten 5er Böen über das Wasser huschen, drehen wir um und kreuzen zurück. Der Wind kommt aus NE. So können wir hoch am Wind in die Lemmer Bucht segeln. Zuerst noch neben dem Tonnenstrich. Je tiefer wir in die Bucht segeln, desto näher segeln wir an die rote Seite des Fahrwassers heran. Vor dem Friese Hoek machen wir noch 2 Kreuzschläge. Dann rollen wir das Vorsegel weg, starten den AB und bergen das Groß. Jetzt erfahren wir, das der Außenborder doch nicht zuverlässig funktioniert. Nach ein paar Meter geht er aus und lässt sich nicht mehr starten. Sprit hat er genug, aber er will nicht mehr.

Zuerst versuchen wir noch, nur mit dem Vorsegel voran zu kommen. Aber wir bekommen den Bug nicht durch den Wind. Immer wieder werden wir nach Lee zurück gedrückt. Wir schaffen es, an die lange Spundwand des Hafens fest zu machen. Jetzt rufe ich Greta an, sie hat aber auch keine Möglichkeit, uns irgendwie zu helfen. So bleibt uns nichts anderes über als das Groß wieder auszupacken. Zuerst kreuzen wir nur mit dem Groß. Später nehme ich auch noch die Fock dazu. So kommen wir wenigstens etwas flotter voran. Nach einem 1/2 Dutzend Kreuzschläge können wir einen Aufschießer am äußeren Schwimmsteg machen. Ich habe keine Lust, mit auflandigem Wind in die Box zu segeln. Da wird das Aufstoppen immer spannend. So vertäuen wir die B/One ordentlich, legen eine Spring und räumen erst einmal auf. Eine 1/2 Std. später sind wir soweit. Jetzt macht Christoph noch ein paar Bilder. Der KSC kauft vielleicht eine. Sportlich ist die B/One auf jeden Fall.

Greta ist gar nicht glücklich, das wir die B/One am Außensteg vertäut haben. Muss doch jetzt morgen sich jemand drum kümmern. Aber mir ist das lieber als noch einen Schaden beim Einparken zu verursachen. Der Wind hat zwar inzwischen etwas gedreht und auch deutlich nach gelassen, aber jetzt müssen wir uns sputen. Immerhin haben wir (fast) den gesamten Einkauf für den Gourmet-Törn noch vor uns. So zahlen wir noch unsere Schulden und dann sind wir auch schon unterwegs zum Jumbo. Hier lassen wir rund 180 Euro.

Draußen ist es schon dunkel als wir die Einkäufe in Christophs Mercedes packen. Jetzt schnell nach Workum, dabei aber die Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten. Zu schnell fahren kann hier in Holland teuer werden.

Als wir in Workum eintreffen wird auf der Mayflower schon gekocht. Christian und Mick rühren schon fleißig in den Kochtöpfen. Heute gibt es ein asiatisches Curry-Hühnchen von Christian. Und es duftet schon lecker. Doch erst einmal stoßen wir auf einen super schönen Törn an. Das Früh-Kölsch ist kalt genug. Und im Salon ist es muckelig warm. So gefällt mir das.

Wir holen noch schnell die Einkäufe und verstauen die gefühlte Tonne an Vorräten. Verhungern werden wir in den 4 Tagen bei diesem kleinen Lebensmittelberg, den wir auf die Mayflower geschleppt haben, sicherlich nicht.

Carsten, der dieses Jahr auch wieder dabei ist, kommt später. Streß im Büro. So essen wir schon einmal. Lassen aber genüg für den Nachzügler über. Es schmeckt mal wieder sehr gut und so genießen wir unseren 1. Abend an Bord. Die Stimmung ist gut und ist, wie immer am 1. Abend, die Geisterstunde schon wieder vorbei, bevor Ruhe auf dem Schiff einkehrt.

 

Donnerstag, 30.10.14 Workum - Makkum
SE3-4, bedeckt, 12° 27,9 sm / 5:11h

30.10. Workum - Makkum 27,9 sm / 5:11h
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Mmmmhhh, heute morgen habe ich gar keine Kopfschmerzen. War doch eine gute Entscheidung, gestern nur einen Absacker zu trinken. Wie immer haben wir 8-9-10 vereinbart und um 8.05h schallt "All Ships, All Ships, All Ships" aus dem UKW-Gerät. Für heute ist ein SE mit 3-4 Bft. vorher gesagt. Das passt uns gut, ist doch das Tagesziel Makkum.

Das 1. Frühstück an Bord ist, wie immer, reichhaltig. So gibt es Rührei mit Speck und alles was das Herz so begehrt. Irgendwie hat sich sogar ein Stück Pfefferpastete in den Einkaufswagen verirrt. Lecker!

Nach dem Aufklaren und dem obligatorischen Gang zum T-Gebäude übernehme ich offiziell die Mayflower. Das die Kaution nicht mehr als mit einer Kreditkarte hinterlegt werden kann, sondern vom EC-Konto abgebucht wird, finde ich nicht so gut. Vor allem muss ich mein Auslandslimit noch herauf setzen. Habe ich es doch aus Sicherheitsgründen drastisch eingeschränkt. Wie immer kommt auch Herr Henneböhl an Bord, doch es gibt keine Reklamationen. Alles ist in einem guten Zustand.

Ich bereite noch mein Logbuch vor und all tragen ein. Da meine Mitsegler schon mehrmals mit mir gesegelt sind und wir die Mayflower bereits kennen, verzichte ich auf eine Sicherheitseinweisung. Allerdings müssen alle meine Übersicht der sicherheitsrelevanten Punkte im Logbuch durchlesen und mit ihrer Unterschrift quittieren, das sie alles verstanden und keine weiteren Fragen haben.

Wir bereiten das Ablegemanöver gründlich vor und Christian legt ohne Probleme ab. Inzwischen kennen mich meine Mitsegler und wundern sich nicht sehr, als ich Christian die Anweisung gebe, am Ende der Boxengasse rechts zu fahren und am Ende des Hafens auf dem Teller zu drehen. So müssen wir bis zur Ausfahrt gegen den Wind. Eine perfekte Gelegenheit, das Groß zu setzen. Kaum biegen wir in den Kanal Richtung IJsselmeer ein, kommt auch schon die Genua dazu. Jetzt segeln wir schon. Da aber das Ende des Kanals im Windschatten einiger Bäume liegt, lasse ich den Motor eingekuppelt noch mit laufen. Dann sind wir auf dem IJsselmeer und der Motor schweigt für die nächsten 5 Stunden.

Während wir Richtung Medemblik segeln, fange ich schon einmal mit den Vorbereitungen für meine Knoblauch-Hack-Suppe an. Und bald schon riecht es gut aus der Pantry. Die Sonne läßt sich nicht blicken und mein GPS ist der Meinung, das wir es bis Medemblik und zurück bis nach Makkum nicht im Hellen schaffen. Und es ist jetzt schon recht frisch. Als nehmen wir direkten Kurs auf Makkum. Damit wir aberdie Suppe in Ruhe genießen können, drehen wir bei. Nach der Stärkung geht es flott Richtung Makkum. An der MA5 halsen wir, können danach aber nicht genug Höhe laufen um im Fahrwasser zu bleiben. Da es auf beiden Seiten des Fahrwassers schnell flach wird und auch das Fahrwasser selber schon mal ein wenig an den Rändern versandet, bergen wir die Segel und legen die letzten 2 sm unter Maschine zurück. Als wir an der Marina Makkum vorbei kommen, liegt schon ein Schiff unserer Flottile am Gaststeg. Wir sind der Meinung, das wir uns im Stadthafen oder am Steg der braunen Flotte treffen. So tuckern wir weiter und als wir um die riesige Halle der De Fries Werft kurven, sehen wir auch schon die Tadao längsseits am Kopfsteg liegen. Meine Lieblingsbox, die 1. nach dem Kopfsteg, ist noch frei und so bringe ich die Mayflower neben die Tadao in die Box. Hier hat man den Vorteil, das man nicht über den Bugkorb klettern muss, sondern bequem auf den Kopfsteg übersteigen kann. 3 weitere Schiffe der Flotte liegen auch schon hier im Hafen. Leider hat sich Dirk Bilstein mit seiner Yacht einen Steg weiter gelegt. Und bleibt dort alleine liegen, den die restlichen Schiffe der Flottile machen neben uns fest. Bis auf die 2. 50er. Die geht zwischen den Stegen längsseits an die Kaimauer. Auf dem Herd schmurgelt bereits das Stifado. Hier gilt ja: Je länger, desto besser! Aus diesem Grund habe ich schon unterwegs alle vorbereitet. Nun kann ich mich um die Vorpeise kümmern. Es gibt Chiligambas auf Salat mit frischem Baquette. Danach genießen wir das Stifado. Ein Blick auf die leeren Teller bestätigt, das es allen geschmeckt haben muss. Wir quatschen noch ein wenig. Doch schnell wird es ruhig auf dem Schiff. Der Skipper geht noch, wie jeden Abend, duschen. Zurück auf dem Schiff ist es schon ruhig und auch der Skipper geht jetzt schlafen.

 

 

Freitag, 31.10.14 Makkum - Kornwederzand - Oudeschild (Texel)
S3-4, bedeckt, 12° 23,4 sm / 4:55

31.10. Makkum - Kornwederzand - Oudeschild (Texel) 23,4 sm / 4:55
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Samstag, 01.11.14 Oudeschild (Texel) - Den Oever - Medemblik
SW3, sonnig, 20° 29,4m / 6:04h

01.11. Oudeschild (Texel) - Den Oever - Medemblik 29,4m / 6:04h
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Sonntag, 02.11.14 Medemblik - Workum
S6-7, sonnig, 20° 17,9 sm / 3:03

02,11. Medemblik Workum 17,9 sm / 3:03h
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