ERGO SKS-Prüfungstörn auf dem Ijsselmeer 2013

Von meinem Theoriekurs sind nur 3 Segelschüler über geblieben, die erfolgreich im Februar die theoretische Prüfung abgelegt haben. Damit auch der praktische Teil jetzt zügig erledigt wird, haben wir uns entschieden, den SKS-Törn direkt Mitte April zu starten. Am 26.04. bietet der PA Bochum eine SKS-Prüfung in Lemmer an. Da hängen wir uns doch dran.

Also hier die Daten:
Start/Zielhafen: Lemmer
Crew: Charly, Skipper
Jürgen, Conrad, Holger und Peter
Schiffname Solveigh
Schiffstyp Bavaria 38 cruiser
Vercharterer Starsails (Helge Kröger)
Basishafen: Lemmer
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 19. - 26.04.2013
Kosten: 371 € Charter/p.Person
150 € Bordkasse/p.Person

 

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Törnverlauf

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Freitag, 19.04.2013 Düsseldorf - Viersen - Lemmer
NW6, später NW5, sonnig, 20° 280 km / 5:30h

Heute bringt mich Mona zur Arbeit. Passt gut. Sie muss auch früh im Büro sein. Ich ordne noch meine Sachen und schnell ist es 13h. Jürgen muss noch mal nach Hause. So packe ich seine Sachen in den Poolwagen und als Peter sich pünktlich um 1 Uhr meldet, fahren wir auch direkt los.

Leider habe ich nicht den Smax bekommen. Den habe ich zwar reserviert, aber die Reservierung wurde nicht im System eingetragen. So fahren wir in einem Golf Variant. Müss gehen. Doch schon nach wenigen Kilometern leuchtet plötzlich eine gelbe Störlampe auf und der Wagen geht in einen sogenannten Notmodus. Beschleunigen ist nicht mehr.

Peter ruft bei der Ergo an. Wir sollen zurück kommen und bekommen einen neuen. So drehen wir und fahren zurück. Leider ist kein Poolwagen mehr frei. Ich verzichte auf einen Mietwagen und so muss Peter seinen Wagen holen. Das kostet alles Zeit. So sind wir erst um 3 Uhr wieder auf dem Weg zu mir. Dort laden wir schnell noch meine Sachen und die gestern gekauften Lebensmittel ein. Jetzt geht es endlich los. Es ist kein Stau und so sind wir um 18.30 Uhr da. Conrad und Holger sind schon da. Wir entladen schnell, richten uns häuslich ein. Peter und Conrad bekommen noch von Helge ein Bettlaken. Die Kojenverteilung ist schnell geregelt.

Jetzt wird es aber Zeit fürs Abendessen. Ich gehe mit den Jungs ins La Gondola. Die Pizzen sind wie immer sehr gut. Zum Abschluss gibt es noch einen Espresso und den guten Oude Jenever. Sehr lecker.

Und wieder ist es nach Mitternacht, bevor ich es mir im Salon bequem mache. Vorher gehe ich noch schnell duschen. So habe ich morgen weniger Streß.

 

Samstag, 20.04.2013 Lemmer - Enkhuizen
NE4-5, sonnig, 18° 20,7sm/4:20h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Enkhuizen Buitenhaven 22,40 Euro ja, mit Keycard ja, mit Keycard o. 1 Euro Stadthafen Enkhuizen.

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Peter ist schon früh auf. Leider habe ich meinen Herdanzünder vergessen. So muss das Kaffee kochen noch etwas warten. Peter löst das Problem und leiht sich bei unseren Nachbarn ein Feuerzeug. Manchmal ist es schon blöd das ich nicht mehr rauche ;))

Nach und nach kommen alle aus ihren Kojen gekrabbelt. Es gibt lecker Frühstück mit Rührei. Zu Beginn eines Törns kann man ja aus dem Vollen schöpfen. Andreas spendiert uns eine Runde Brötchen. Echt nett von ihm.

Nach dem Frühstück klaren wir das Schiff auf und ich laufe noch einmal in die Stadt, ein paar Sachen besorgen (wie Herdanzünder, Badelatschen... was man so vergißt, wenn es der 1. Törn im Jahr ist)

Zurück an Bord fange ich mit der Sicherheitseinweisung an, die natürlich etwas länger ausfällt. Wir stellen fest, das uns noch eine Pütz und die Rettungsinsel fehlt. Beides bringt uns der Technikus von Helge. Bei der Kontrolle unserer Motorbilge stellen wir fest, das dort ein paar Liter Frischwasser hin und her schwappen. Gestern war die noch trocken. Des Rätsels Lösung war ein abgegangener Schlauch vom Heißwasserboiler. Die Motorbilge wird wieder trocken gelegt und dann können wir endlich ablegen.

Das Manöver wird gründlich besprochen, die Crew wird eingeteilt und so kann auch nichts schief gehen. Inzwischen sind alle Schiffe von Andreas beim Markol Cup und seine Base ist verweist.

Wir üben aufstoppen, Wenden auf engstem Raum. Dann motoren wir Richtung Fahrwasser. Wir setzen Segel und natürlich kommen 2 Berufsschiffe aus der Schleuse, so das wir gezwungen sind, einen Kreisel zu fahren. Aber so können wir direkt Wende und Halse üben.

Nach dem Queren des Fahrwassers gehen wir auf Kurs 240°. Jürgen hat die Navigation übernommen und liefert dem Steuerman die notwendigen Informationen. Klappt ja schon super gut. Es folgt entspanntes Segeln bis nach Enkhuizen. Wir bergen die Segel kurz vor der Einfahrt und tuckern bis zum Buitenhaven. Dort bekommen wir noch einen schönen Platz als 2. Schiff im Päckchen (direkt an den Duschen, super). Der junge Skipper, mit Frau und Kind unterwegs, ist sehr freundlich.

Es gibt einen leckeren Anleger mit Käsehappen und Kabanosi. Dazu natürlich ein leckeres Grolsch. Schnell verfliegt die Zeit und ich fange mal an zu kochen.

Heute gibt es Steak mit Bratkartoffel und einen kleinen Salat vorweg. Leider habe ich einen Teil des Gulasch raus geholt und aufgetaut. Jetzt ist das 2. Paket mit den Steaks noch eingefroren. Macht nichts. Wir haben ja Landstrom und so kann die Mikrowelle ihr Werk tun. Bald schon sitzen wir alle im gemütlichen Salon und vertilgen Salat, Bratkartoffel und natürlich die Steaks. Es scheint allen gut zu schmecken, den Klagen höre ich keine.

Zum Abschluß gibt es noch einen Espresso mit einem Ouden Genever. Den hat mir Helge freundlicherweise geschenkt. Es wird noch viel gequatscht und so ist es schon wieder nach Mitternacht bis ich mir mein Bett im Salon bauen kann.

 

Sonntag, 21.04.2013 Enkhuizen - Amsterdam
E1-2, sonnig, 18° 28,8sm/7:20h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Amsterdam Sixthaven Euro ja ja, kostenlos

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Ich werde, wie eigentlich immer wenn ich auf einem Schiff bin, recht früh wach. Man merkt schon, das die Nächte noch recht kalt sind. An den Alurahmen der Fenster hat sich reichlich Schwitzwasser gebildet. Ich mache Kaffee und Tee. Die Kannen stehen kaum auf dem Tisch, als schon das gesamte Schiff wach ist. Da ich es gestern nicht geschafft habe, zu duschen hole ich es heute nach. Ich weiß schon, warum ich Abends duschen gehen. Die Duschen laufen ununterbrochen und bald schon steht das Wasser fast knöchelhoch. Es gibt wohl Probleme mit dem Ablauf.

Zurück an Bord gibt es ein leckeres Frühstück. Dann will unser Nachbar los und das Ablegemanöver wird ein wenig vor verlegt. Wir tuckern zur Schleuse und machen am Wartesteg fest. Kaum haben wir die vom Duschen noch nassen Handtücher an die Reling gehängt, kommt auch schon eine Durchsage vom Schleusenmeister, das dies kein Liegeplatz sei. Also machen wir uns klar zum Schleusen. Wir lassen noch einen großen Verband von Motorbooten durch und dann gehts zur Schleuse. Das Schleusenmanöver klappt Dank guter Vorbereitung und wenig Wind auf Anhieb.

Wir setzen nach der Schleuse die Segel und nutzen den wenigen Wind. Der lässt uns immer mehr im Stich und als die Fahrt dauerhaft unter 0.5 kn sinkt, lasse ich das Vorsegel bergen und motore Richtung Volendam. (eigentlich unser Tagesziel). Wilhelm meldet sich über UKW und wir verabreden uns. Wilhelm kommt aus Hoorn und muss heute zurück nach Workum. Das heißt motoren. Wir treffen uns, quatschen ein wenig und dann geht es auch schon weiter. Während wir Richtung Volendam tuckern, kommt mir die Idee, doch bis Amsterdam weiter zu fahren. Ein kurzer Blick in den Tidenkalender bestätigt es. Um 9.46 Uhr ist in IJmuiden NW, so dass man mit auflaufendem Wasser Richtung Texel segeln könnte. Also nehmen wir Kurs auf das Paard van Marken, wie der Leutchturm auf der Spitze der Halbinsel Marken genannt wird.

Wind ist immer noch keiner. Also motoren wir weiter Richtung Amsterdam. Wir haben Glück und kommen noch vor 16 Uhr durch die Brücke. Jetzt geht es noch durch die Oranjesluis und schon sind wir auf dem Weg in den Sixhaven.

Hier finden wir noch einen Platz und nach einem Anleger machen wir uns auf nach Amsterdam. Bis zu den Fähren ist es nicht weit und ein paar Minuten später stehen wir vor der Centraal Station von Amsterdam. Hier pulsiert das Leben. Wir gehen bis zu meinem Stammcafe an der Gracht und gönnen uns ein kühles Bier. Dann laufen wir zurück zum Schiff. Ich fange an zu kochen und bald schon sitzen wir alle zusammen im Salon und genießen das Essen.

Nach dem obligatorischen Espresso mit einem winzigen Schluck Genever machen sich Conrad und Holger noch einmal auf in die Stadt. Der Rest bleibt auf dem Schiff und schon bald kehrt Ruhe ein.

 

Montag.22.2013 Amsterdam - Oudeschild(Texel)
S-SW3-4, später W4-5, sonnig 16° 57,7 sm/9:40h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Oudeschild (Texel) Waddenzeehaven Euro ja, frei ja, kostenlos, Zugang aber nur über Keycard (wenn der Hafenmeister nicht da ist) seit dieser Saison ist alles im Liegegeld enthalten. Nur der Zugang zu den Toiletten und Duschen ist nur mit einer Keycard möglich. Die Tür steht allerdings offen, solange der Hafenmeister vor Ort ist.

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Damit wir pünktlich zu NW in IJmuiden sind, starten wir heute etwas früher. Um 1/2 9 springt der Diesel an und wir verlassen den Sixhaven. Im Nordzeekanal versuchen wir 2 x zu segeln, doch schnell packen wir die Segel wieder ein und der Diesel schiebt uns Richtung Schleuse. Diese passieren wir um kurz vor 11 Uhr. Jetzt haben wir schon etwas Strom mit. So können wir mit auflaufendem Wasser und einem schönen S3 die nächsten 7 Stunden Richtung Texel segeln. Der Wind brist ein wenig auf und so reffen wir ein wenig. Kurz vor Oudeschild fangen wir an, Wende und Halse zu üben. Dies ist immerhin ein SKS-Prüfungstörn.

Nach knapp 58 sm machen wir im Waddenzeehaven fest. Mein Lieblingsplatz ist noch frei und so liegen wir 5 Min. später auf Platz No. 1. Inzwischen zur Routine geworden. Springs ausbringen, Strom legen, Tagesabschluß im Logbuch eintragen, Anleger trinken. Und einen kleinen Snack dazu.

Ich fange, wie fast jeden Abend, mit dem Kochen an. Und bald schon können wir uns wieder an den gedeckten Tisch setzen und ein leckeres Abendessen genießen.

 

Dienstag, 23.04.2013 Oudeschild (Texel) - Makkum
W-NW4-5, teilw. bedeckt, 17° 32,0 sm/ 9:15h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Makkum Gemeindehaven Euro ja ja, mit Barcode ich lege mich immer, wenn es geht, in den Gemeindehaven. Der Weg zum Dorf ist nicht zu lang und die Duschen und Toiletten sind seit der Renovierung ok.

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In der Waddenzee muss man die Gezeiten berücksichtigen. Eine gute Übung für die SKS-Aspiranten. NW in Oudeschild ist heute um 13.06. Da wir über Kornwederzand nach Makkum wollen, lohnt sich also ein Start vorher nicht. So haben wir genug Zeit, im leeren Waddenzeehaven an- und ablegen zu üben.

Um 1/4 vor 11 fangen wir nach einem guten Frühstück mit dem Manövertraining an. Bis kurz nach 13 Uhr üben wir. Dann machen wir uns klar zum Auslaufen. Als wir am Fischereihafen vorbei tuckern, kommt mir die Idee, wir könnten uns doch eine Portion Kibbeling als Mittags-Snack leisten. So setzen wir Conrad und Holger am Kai ab, hängen uns nur an eine Achterleine. Bald kommen die beiden nach einem erfolgreichen Einkauf wieder an Bord und wir machen erst einmal Pause.

Aber jetzt wollen wir segeln. Also Leine los und bald schon können wir Segel setzen. Auch heute weht ein kräftiger Wind. 4-5 Bft. aus W-NW. So kommen wir gut voran und stehen schon kurz vor 17 Uhr vor der Schleuse in Kornwederzand. Wir müssen eine 1/2 Std. auf die Schleuse warten. Kaum durch die Schleuse setzen wir auch wieder Segel.

Wir nutzen den guten Wind aus und üben ein wenig. Nach knapp 2 Std. haben wir keine Lust mehr und nehmen Kurs auf die Einfahrt nach Makkum. Man muss ja fast bis zur Schleuse zurück und dann am besten dem roten Tonnenstrich folgen. Auf der grünen Seite des Fahrwassers wird es wohl schnell flach.

Um 20 Uhr sind wir im Gemeindehafen fest. Schnell wird wieder gekocht und von unseren Nachbarn besorgen wir uns den Barcode für die Duschen und Toiletten. Wir bedanken uns später für die freundliche Leihgabe mit 2 Flaschen Bier.

Mittwoch, 24.04.2013 Makkum - Stavoren
SW3,bedeckt, später sonnig, 19° 30,2sm/5:50h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stavoren Fischerhaven Euro ja ja, 7 - 22 Uhr im Stadthafen liege ich immer am liebsten.

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Seit gestern Abend sind wir ja nicht mehr in einem Gezeitengewässer. Daher bestimmt Flut und Ebbe nicht mehr unseren Tag. Wir kehren daher zu der bewährten 8-9-10-Regelung zurück. Das klappt auch. Wir setzen schon kurz nach dem Ablegen das Segel, allerdings können wir das Vorsegel erst nach der Passage vom Kanal setzen. Der Wind ist ein wenig schwächer geworden und kommt jetzt aus SW. So kreuzen wir Richtung Stavoren. Dort wollen wir die von Helge gebastelte Boje für das MOB-Manöver abholen. Die liegt beim Hafenmeister. (sagt Helge). Natürlich mache ich im Stadthafen fest. Der Hafenmeister hat schon Feierabend. Erst ein erneutes Telefonat mit Helge klärt das Mißverständnis. So legen wir ab und fahren eben bis in den Buitenhaven. Dort treffe ich den Mitarbeiter von Helge und finde auch die gebastelte Boje. Sieht schon abenteuerlich aus.

Ich treffe auch noch einen Skipper von Sailing Island, der gerade Hafentraining auf dem Programm stehen hat. Von ihm bekomme ich die letzten Neuigkeiten zugeflüstert. So sind wohl die Durchfallquoten auch bei Sailing Island drastisch in die Höhe geschnellt. Jeder Wackelkandidat fällt im Moment bei den Prüfern vom PA Rhein-Ruhr gnadenlos durch. Ich habe keine Sorgen, den meine Jungs sind bestens vorbereitet und motiviert, die Prüfung zu schaffen.

Wir machen uns wieder auf und draußen üben wir bis zum Abend MOB unter Segeln. Es klappt direkt auf Anhieb sehr gut und so sind wir sehr zufrieden, als wir kurz nach 7 zurück im Hafen sind und den Tag für heute beenden.

 

Donnerstag, 25.04.2013 Stavoren - Lemmer
sm/h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Lemmer Gemeende-Buitenhaven Euro ja ja, mit Code Base von Starsails (Helge)

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Heute schläft der Wind ein wenig länger. Also bleiben die Segel nach dem Ablegen unten und wir fahren unter Maschine nach Lemmer. Kurz vor der Lemmerbucht übt jeder noch zweimal das MOB-Manöver unter Maschine. Dann fahren wir bis zum Übungssteg in Lemmer (am Yachthafen Friese Hook). Hier essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag. Jeder legt noch einmal ab und an. Anschließend fahren wir einmal zum Prüfungssteg. Jetzt geht es noch einmal raus zum Üben. Inzwischen ist genug Wind da, das alle noch einmal das MOB-Manöver unter Segel üben kann. Ich bin sehr zufrieden und um 19 Uhr sind wir zurück in der Base. Die Stimmung ist gut und wir sind auf den morgigen Tag gespannt.

 

Freitag, 26.04.2013 Lemmer - Lemmer
N3-4, bedeckt, Regenschauer, 16° 9,0sm/2:40h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

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Wir stehen heute früh auf. Die Prüfung ist ja auf 9 Uhr vor verlegt worden, da die Prüfer anschließend noch nach Stavoren müssen. Dort wird heute auch eine SKS-Prüfung durch geführt.

Um 20 Min. nach 8 erreicht mich ein Anruf der Prüfer, das diese schon am Prüfungssteg stehen. So legen wir direkt ab und fahren ums Hug bis zur Seeschleuse von Lemmer. Conrad legt das Schiff ohne Probleme längsseits an. Ich gehe von Bord und begrüße die Prüferinnen. Ja, heute einmal kein Seebär, der prüft.

Es geht direkt los: Wie legt man eine Rettungsweste an, wo steht das letzte Prüfdatum. ect. ect. Während eine Prüferin nach unten verschwindet und die ersten Fragen stellt, legen wir ab (Conrad macht das wieder perfekt) und nehmen Kurs auf die Lemmer Bucht. Peter überzeugt die Prüferin, das wir bis zum Fahrwasser an der Prinses Magriet-Sluis müssen, da wir nicht sicher sein können, das es neben dem Fahrwasser in der Lemmerbucht überall tief genug ist. Das kostet Zeit und so sind wir bereits 20 Min. unterwegs, bevor wir mit den Prüfungsmanövern anfangen können. Die Zeit wird aber für jede Menge Theorie genutzt. Aber meine Schützlinge wissen auf (fast) alles eine Antwort.

Sobald wir genug Platz für die Manöver haben, geht es weiter. MOB unter Maschine. Und womit keiner gerechnet hat. Ausgerechnet bei diesem Manöver unterläuft Jürgen 2 x der gleiche dumme Fehler. Der Prüferin bleibt keine andere Möglichkeit. Für Jürgen ist damit die Prüfung gelaufen. Sehr schade. Conrad kann seinen Fehler (eingekuppelt bis zur Aufnahme der Boje fahren) beim 2. Anlauf korrigieren. Jetzt sind doch alle ein wenig nervös und es schleichen sich kleine Fehler ein. Doch jedem gelingen die Pflichtmanöver spätestens beim 2. Anlauf.

Eine Stunde später sind wir auch schon auf dem Rückweg. Wir setzen die Prüferinnen wieder am Steg ab und es kommen die ermahnenden Worte, das man noch viel üben soll, bis man sicher eine Yacht führen kann.

Wir legen direkt wiedeer ab und entscheiden uns, zurück zur Base zu fahren. Das Wetter sieht sehr ungemütlich aus und die Entscheidung ist auch gut, den ein paar Minuten später fängt es an zu regnen.

Wir klaren das Schiff auf, bringen unsere Klamotten zum Wagen und dann heißt es auch schon Abschied nehmen. Für Conrad und Holger ist der Törn damit vorbei. Jürgen, Peter und ich haben noch das WE, allerdings auf einem kleinen Plattbodenschiff.

So verabschieden wir uns, Conrad und Holger fahren nach Hause und wir nehmen Kurs auf Heeg. Bei Heech by de Mar wartet die Bolero, eine Vollenhovense Bol auf uns. Was wir dort erleben, könnt ihr hier nachlesen.

 

Resümee

Wie immer am Ende meines Törnberichtes ein kurzes Resümee und ein wenig Statistik. Zuerst zum Schiff, der Solveigh, einer Bavaria 38 cruiser aus 2008, die früher zur Charterflotte von Thinius (Andreas) gehörte und jetzt über Starsails (Helge) gechartert werden kann. Ich finde die etwas ältere 38er Cruiser von Bavaria ja sehr gut. Die Raumaufteilung gefällt mir und Probleme habe ich mit diesem Schiff auch noch nie gehabt. In der Sportversion, also mit normalem Groß (kein Rollgroß) segelt sie auch ein wenig besser. Natürlich wäre ein durchgelattetes Groß noch besser, aber so ist auch schon ganz gut.

Starsails ist als Vercharterer noch ein sehr junges Unternehmen. Helge ist sehr engagiert und kennt das Chartergeschäft durch seine langjährige Mitarbeit bei Andreas. Allerdings ist auch noch das eine oder andere durchaus zu verbessern.

Wir haben in der Woche 216 sm in 50h geschafft. Das ergibt eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 4.3kn (wir haben ja viel geübt ;). Unter Segel konnten wir 130 sm zurück legen. Das sind immerhin 60%. Pro Tag haben wir im Schnitt 30,2 sm gemacht und waren damit 7 Std. unterwegs. Der Motor war 24.8 Std. an.

 

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