Absegeln auf den Balearen 2013

Delfin vor Mallorca

 

Auch 2013 gibt es wieder eine Flottille auf den Balearen. Inzwischen sind 4 Schiffe über Sarres Schockemöhle bei Latitude Cero gechartert

Hier die ersten Daten zum Törn:

 

Start/Zielhafen: Palma
Charteragentur: Sarres Schockemöhle
Vercharterer: Latitude Cero
Zeitpunkt: 28.09. - 05.10.2013
Kosten: 450 Euro, inkl. Charter, Endreinigung, Versicherungen, ect. (bei 6 Personen)
(die Chartergebühr wird auf alle Mitsegler zu gleichen Teilen umgelegt; Skipper sind frei!)
zzgl. ca. 180 Euro Flug mit Airberlin ab DUS
zzgl. Bordkasse, ca. 150 Euro

 

Schiff Schiffstyp Skipper Co-Skipper Crew
Brimisilin Bavaria 46 cruiser Charly Alrun Mona, Elke, Dirk, Kim
Luna Rossa Oceanis 461 Peter I Jürgen Nicola, Regina, Georg, Frank und Bernd
Latitud II Oceanis 411 Peter II Volker 1. Woche: Gerdi, Frank und Susanne
2. Woche: Gerdi, Frank, Susanne und Jan-Philip
Praslin Bavaria 46 cruiser Rolf Reiner Egon, Michael, Manfred, Heinz und Klaus

 

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Balearentörn

 

Törnverlauf:

 

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Tag Ort Name Bemerkung SM
1. Porto Pedro Real Club Nautico für 62 Euro legen wir uns in die Marina. 42,3 sm
2. Porto Colom Mole Transit wir erwischen eine der letzten freien Moorings. Für 26 Euro liegt man hier günstiger als in der Marina 7,2 sm
3. Porto Cristo Mole Transit auch hier bekommen wir noch eine Mooring an der Mole Transit. Da es die gleiche Betreiberfirma ist, kostet der Platz hier auch 26 Euro. 26,7 sm
4. Cala D'or Marina Cala D'or in der Off-Session kostet der Liegeplatz nur noch 46 Euro. Das können wir uns leisten. Dafür sind die san. Anlagen super gepflegt und das Wasser ist spiegelglatt. 23,4 sm
5. Cabrera Cabrera wenn ich ein Permit bekomme, das seit diesem Jahr kostenpflichtig ist (31 Euro für ein 46-Fuß-Schiff), liege ich hier immer am letzten Tag. Der Schlag rüber nach Palma ist mit 27 sm gut am letzten Tag zu schaffen 24,2 sm
6. Palma Marina La Lonja Base von Latitude Cero, Viva und Bestsail. 29,9 sm
Summe Seemeilen 153,7 sm

 

Freitag, 27.09.2013 Viersen - Düsseldorf - Palma
W1-3, sonnig, 28° 1800km / 2:00h

Ich muss heute noch arbeiten. So geht es erst einmal nach Düsseldorf. Um 3 Uhr stehen Lena & Mona vor der Tür und holen mich ab. Eine 1/4 Std. später sind wir am Flughafen. Gottseidank hat niemand seinen Drogenkoffer stehen lassen und so können wir direkt unser Gepäck aufgeben. Schnell haben sich alle gefunden und es geht zum Sicherheits-Checkin. Das geht erstaunlich schnell und so können wir noch ganz in Ruhe einen Kaffee trinken. Das Boarding verspätet sich etwas. So stehen wir eine Weile vor dem Gate und warten. 20 Min. später als geplant geht es los. Der Flug ist leider ausgebucht und so ist es Essig mit viel Platz. Egal. Der Flug dauert ja nur knapp 2 Std.

Um 1/4 vor 7 berühren die Räder der Boing A320 den Boden. Wie immer ist der Weg zur Gepäckausgabe weit. Doch irgendwann kommt auch unser Gepäck. Der Weg zum Taxistand ist nicht ganz so weit. Wir nehmen 2 Taxis und für 20 Euro bringen die uns zum Hotel Almudaina. Die Zimmer sind schön, die Aussicht weniger.

Bald darauf sitzen wir vor dem Hotel und trinken unser erstes San Miguel. Ingrid hat den Hotelportier gefragt wo man gut essen kann und so machen wir uns auf Richtung Altstadt. Wir finden eine schöne Bar und der Kellner schafft es für uns einen großen Tisch zu organisieren. 2 Min. später genießen wir schon ein kühles San Miguel. Klasse!

Ich entscheide mich für das Tagesmenü. Kostet nur 10 Euro und beinhaltet eine Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch. Ich bekomme einen leckeren Salat, Faitjais con pollo und zum Abschluss ein Eis. Alles sehr lecker. Es stellt sich eine perfekte Urlaubsstimmung ein als wir um Mitternacht immer noch draußen sitzen. So ist es ein perfekter Abend. Die Entscheidung schon am Freitag zu fliegen war genau richtig. Um 1/2 1 müssen die Bars draußen schließen. So machen auch wir Schluss und laufen zurück zum Hotel. Für einen Absacker sind alle zu müde, also gehen wir schlafen. Wie immer hüpfe ich noch unter die Dusche und sauber schlüpfe ich unter die Decke.

Samstag, 28.09.2013 Palma - Palma
SW-W5, sonnig, >25° 0,0sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Palma Marina La Lonja -- ja ja, auf dem Steg Base von Latitude Cero, Viva-Charter und Bestsail. 3 Toiletten und 3 Duschen, jeweils für Mädels und Jungs, sind einfach zu wenig, wenn am WE dort knapp 30 Schiffe liegen. Dann sind dort bestimmt an die 100 Segler, die morgens die sanitären Anlagen nutzen wollen.

Ausgeschlafen wache ich auf. Die Nacht war ruhig. Hat gar nicht geschaukelt. Ach ja, bin ja auch noch gar nicht auf einem Boot. Um zu duschen brauche ich auch nicht über den Steg zu laufen, sondern muss nur die Tür zum Bad öffnen. ;-))
Jetzt schnell duschen und ab zum Frühstück. Das Frühstücks-Buffet hat alles, was man so für ein gutes Frühstück braucht. Einige Segler, bzw. Seglerinnen sitzen schon beim Frühstück. Ein paar Minuten später kommt auch Mona und jetzt wird erst einmal in Ruhe gefrühstückt. Dann checken wir aus, verstauen unser Gepäck im Baggage-Room und auf geht es zum Schoppen-Marathon. Ein paar Stunden später kenne ich gefühlt jedes Geschäft in Palma und bin total fertig.

Um 4 Uhr stehen wir alle mit unserem Gepäck vor dem Hotel. Der Versuch, ein großes Taxi für das Gepäck zu bekommen, schlägt fehl. Wir werden immer wieder vertröstet und der Spruch "it comes in 2-3 minutes" kann ich irgendwann nicht mehr hören. Eine Taxifahrerin macht mir klar, kein Taxi nimmt das Gepäck von 8 Leuten mit. Auch wenn nur zwei oder sogar nur einer mitfahren will. So nehmen wir 2 Taxen. Ärgerlich ist nur die verlorene Zeit. Die Aktion hat so fast 2 Std. gedauert.

Doch dann sind wir an der Marina und Montse begrüßt uns herzlich. Und der Einkauf steht auch schon auf dem Schiff. So müssen wir nur noch die Sachen in den Schapps verstauen. Schnell sind die Formalitäten erledigt (ich vertraue Montse und bin auch kein Löffelzähler) und wir können die Kabinen belegen. Montse hat es möglich gemacht, das wir den kleinen Empfang auf dem Steg machen können. Da ich auch kein Freund von großen Worten bin ist auch die Ansprache recht schnell erledigt und wir kümmern uns um den Wein, das Bier und die Tapas. Montse hat das wieder sehr gut gemacht.

Plötzlich steht Michael Schweikert von der MUNICH RE auf dem Steg. Er ist zur gleichen Zeit unterwegs und sein Schiff liegt neben dem Real Club Nautico, nur ein paar Meter von uns entfernt.

 

Sonntag, 29.09.2013 Palma - Porto Pedro
W5-6, bedeckt, später sonnig, 27° 42,3sm / 6:10h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Porto Pedro Real Club Nautico 82 Euro ja ja, mit Keycard (20 Euro Pfand) wir liegen am Gästekai RK mit Mooring. Die Duschen sind sauber und der Platz sehr ruhig. Strom und Wasser vorhanden.

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Um 1/2 8 ist für mich die Nacht zu Ende. Wie immer schütte ich als erstes einen Kaffee auf. Elke ist auch schon auf und läuft erst einmal zu den Duschen. (bevor sich ein Stau bildet) Heute gibt es, auch wie immer, ein Rührei. Und so sitzen wir bald draußen und frühstücken. Um 10 Uhr ist die Pantry schon wieder klar und die Skipper treffen sich zur Besprechung. Wir diskutieren, ob es möglich ist, nach Ibiza zu kommen und sehen bei der aktuellen Wetterlage keine Chance. Bei SW-W müssten wir viele Seemeilen gegenan. Also entscheiden wir uns für Porto Pedro. Das sind zwar knapp 40 sm, aber es geht zuerst Richtung SE, dann nach E und zuletzt nach NE. So kann man einen großen Teil der Strecke raumschots bzw, sogar vor dem Wind segeln.

Es kommt wie letztes Jahr die Frage auf, ob Porto Pedro nicht zu weit für den 1. Tag? So beschließen wir, uns um 15 Uhr auf Kanal 72 zu besprechen, was wir machen.
Wir legen zusammen mit Peter I ab und setzen noch im Hafen die Segel. Allerdings stark gerefft. Peter setzt ein wenig zu viel Tuch und schießt prompt in den Wind. Draußen empfängt uns eine 1m Welle und 5 Bft. aus SW. Je näher wir dem Cap Blanc kommen, umso höher werden die Wellen. Auch der Wind frischt noch etwas auf. Inzwischen habe ich 4 seekranke Segler. Wir stehen auf 1/2 Strecke zwischen Salinas,der Südspitze von Mallorca und Can Pastilla, Die Frage ist, umdrehen oder die nächsten 2 Std. noch durchhalten. Nach einer Wende w1rd mir die Entscheidung abgenommen. Nach Can Pastilla müssten wir hoch am Wind. Und evtl. noch einmal kreuzen. Ne, das geht gar nicht. Also gehen wir wieder auf den alten Kurs, beißen die Zähne zusammen. Nach 2 schlimmen Std. erreichen wir das Cap. Ab hier wird es merklich ruhiger und das Schiff läuft gut. Wir haben schon vor der Südspitze das Groß geborgen und nur unter Genua geht es nun nach Porto Pedro. Hier legen wir uns fur 82 Euro in den Hafen. Das Anlegemanöver beschließt einen schlimmen Tag. Ich nehme den Bogen zu groß und treibe bei dem starken Seitenwind auf ein Motorschiff, das schon an der Mooring liegt. Es passiert gottseidank nichts und so endet ein mehr als anstrengender 1. Segeltag. Die Lebensgeister der 4 Seekranken kommt schnell wieder und so genießen wir unseren 1. Anleger. Natürlich mit Tapas. Muss sein!

Kurze Zeit später läuft die Latitude II in die Bucht ein. Sie geht allerdings an die Boje. Wäre ich auch, aber nach einem so anstrengenden Segeltag ist es besser, man schaukelt in der Nacht nicht und kann ruhig schlafen.

Heute koche ich meine schon auf etlichen Törns geliebte Mousaka a la Charly. Allerdings ohne Schafskäse (war leider nicht auf der Einkaufsliste). Da ich keine Auflaufform finde, bastelt Elke mir aus dem Backblech und viel Alufolie eine. Ich raspel noch ein wenig Käse darauf und ab in den Backofen. Schnell sitzen wir alle am Salontisch und genießen das Essen. Es bleibt sogar noch etwas für Morgen über. Fein!

Wir sind alle platt und so wird es recht schnell ruhig an Bord. Von der Latitude II hören wir noch, das die Luna Rossa nach 1 1/2 Std. gewendet hat und jetzt wieder in Palma liegt. Die Praslin mit Skipper Rolf bleibt verschollen. Was da wohl passiert ist. Wir hoffen, das an Bord alles gut ist.

 

Montag, 30.09.2013 Porto Pedro - Cala Barcas - Porto Colom
W5, sonnig, >30° sm/h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Porto Colom Mole transit 26 Euro ja ja das renovierte Toilettenhaus ist immer noch sauber und gepflegt.

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Auf dem Schiff werde ich immer vor 8 Uhr wach. Keine Ahnung warum. Elke ist auch schon auf und läuft zu den Duschen, bevor es dort zum Stau kommt. Ich mache Kaffee und so langsam wird es auf dem Schiff lebendig. Heute haben wir keinen Stress, den wir müssen erst einmal unsere versprengte Flottile wieder zusammen führen. Da Peter I mit seiner Luna Rossa noch in Palma liegt und damit 40 Meilen vor sich hat, bevor er auf der Höhe von Porto Pedro ist, werden wir, Peter II mit der Latitude II und ich mit der Brimisilin, nicht viel weiter segeln. Sonst würden wir am Ende des Tages nicht zusammen liegen. Der Plan ist bis nach Porto Colom zu segeln. Das sind nur etwa 10 sm. Und vorher noch in der Cala Sa Nau einen Badestop einzulegen.

Jetzt erfahren wir auch, was mit Rolf und seiner Praslin passiert ist. Auch er hatte 4 Ausfälle auf seinem Schiff und so hat er beschlossen Sa Rapida anzulaufen. Als er eine 1/2 Seemeile vor dem Hafen die Segel birgt und seine Maschine startet, kann er nur noch rückwärts fahren. Vorwärts passiert nix. Also Vorsegel wieder raus und bis vor die Hafeneinfahrt gesegelt. Rolf informiert den Hafenmeister, das er Probleme mit seiner Maschine und auch noch 4 Seekranke an Bord hat. Also bekommt er den letzten Liegeplatz unter dem Kran.

Unmittelbar vor der Einfahrt birgt er das Segel und fährt rückwärts in den Hafen. Hier wartet schon der Hafenmeister mit 2 Helfer auf ihn und nehmen die Leinen an. Jetzt informiert Rolf Jose, den Vercharterer, und um 17 Uhr kommt ein Mechaniker, der direkt anfängt, den Motor und Saildrive zu zerlegen. Der Mechaniker findet den Fehler (ein abgenudeltes Kegelzahnrad) und hat sogar das passende Ersatzteil dabei. Um 22 Uhr springt der Motor wieder an und jetzt tut es auch der Vorwärtsgang wieder. Jose und auch Rolf sind glücklich. Kann der Törn doch jetzt fortgesetzt werden.

Als wir nach dem Frühstück und einem kleinen Einkauf auslaufen, steht Rolf mit seiner Praslin schon vor der Hafeneinfahrt von Porto Pedro und wartet auf uns. Peter mit seiner Luna Rossa kann noch nicht hier sein. Wir werden ihn frühestens in der Cala sa Nau treffen.

Also Vorsegel raus und schon sind wir mit einem strammen Westwind unterwegs zur Cala sa Nau. Wir verpassen die Einfahrt und müssen eine knappe 1/2 Seemeile zurück. So liegen Peter mit seiner Latitude II und Rolf mit seiner Praslin bereits in der Bucht. Schon der 1. Ankerversuch gelingt perfekt. Ich bin zufrieden. Das Wasser ist super schön und sogar gefühlt einen Tick wärmer als 2012. Für die nächsten 3 Std. relaxen wir, gehen schwimmen, dösen ein wenig und essen den Rest Mousaka von gestern.

Um 4 Uhr läuft Peter mit seiner Luna Rossa in die Bucht ein. Ein anstrengender Segeltag liegt hinter der Crew und so ankert er nicht, sondern segelt noch die knapp 2 sm bis Porto Colom. Auch wir machen uns kurz darauf auf den Weg. Die Latitude II ist schon vorher los. Also Anker aus dem Grund reißen und für die letzten 2 sm noch einmal das Vorsegel ausrollen. Bereits 20 Min. später stehen wir vor der Einfahrt von Porto Colom. Peter liegt mit der Luna Rossa schon an der Mole Transit und nimmt meine Leinen an. Mit Peter II hat es ein Kommunikationsproblem gegeben. So ist er in den Real Club Nautico gefahren. Auch Rolf, der mit seiner Praslin kurz nach uns einläuft, möchte lieber in den Club Nautico. Dadurch liegt auch am 2. Abend die Flotte nicht nebeneinander. Ob wir das auf dem Törn noch einmal hin bekommen? Man wird sehen.

Heute bleibt die Pantry auf der Brimi kalt. Wir gehen ins HPC. Dort haben wir schon 2012 sehr gut gegessen. Und auch dieses Jahr werden wir nicht enttäuscht. Ich teile mir mit Elke und Alrun eine Paella. Sehr gute Entscheidung. Auch die Vorspeise, Gambas auf Rucola, ist sehr gut. Es ist kein ganz günstiges Vergnügen. Wir lassen knapp 260 Euro im HPC. Macht fast 45 Euro pro Nase. Wie immer ist jeder glücklich, nur eine Nase zu haben. Ansonsten wäre es wirklich ein teures Vergnügen :-)).

Zurück an Bord wird es schnell ruhig. Irgendwie scheint Segeln sehr anstrengend zu sein.

 

Dienstag, 01.10.2013 Porto Colom - Cala Varques (Cala Barcas) - Porto Cristo
SW4-5, sonnig, >28° 26,7sm/4:27h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Porto Cristo Mole Transit 26 Euro ja ja das Hafengebäude mit den san. Anlagen ist zwar erst vor ein paar Jahren renoviert worden, aber durch die sehr hohe Luftfeuchtigkeit (bestimmt 99%) sieht man überall schon wieder Schimmel. Außerdem funktioniert die Kanalisation nicht besonders. Es richt dadurch nicht wirklich gut.) Und das ist noch geschönt.

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Heute morgen fällt mir das Aufstehen schon etwas schwerer. Der Wein gestern war aber auch wirklich lecker. So dauert alles ein wenig länger. Um 11 heißt es endlich "Leinen los". Diesmal segeln wir bei einem schönen SW-Wind etwas weiter. Nach 23 sm fällt unser Anker in der Calas Varques. Ich bin mir nicht sicher, aber die Bucht könnte auch Cala Barcas heißen.

Wir bleiben 2 Std. in der Cala. Dann heißt es wieder "Anker auf" und wir nehmen die letzten 3,5 sm bis nach Porto Cristo in Angriff. Hier bekommen wir noch einen Platz am Mole Transit. Beutelt die Bordkasse nicht ganz so wie ein Platz in der Edelmarina gegenüber. Die beiden Peter's liegen auch schon am Kai. Nur Rolf mit seiner Praslin fehlt noch. Als er endlich um die Ecke biegt, ist die Mole schon belegt. Er bekommt aber noch einen Platz in der Marina.

Nach einem leckeren Anleger fange ich auch gleich an zu kochen. Heute gibt es Gemüse mit Huhn & Schwein. Wieder bekomme ich alle satt. Schnell ist gespült und so sitzen wir noch lange im Cockpit und spinnen Seemannsgarn. ;-))) Und leeren etliche Flaschen Weißwein in unsere trockenen Kehlen. Auf dem Rückweg von der Dusche besuche noch OKF-Peter und trinke mit Gerdi einen letzten Absacker. Dann schwanke ich zurück zur Brimi, falle in die Koje und bin schnell im Land der Träume.

 

Mittwoch, 02.10.2013 Porto Cristo - Cala Magraner - Cala D'or
SW3-4, später SWW2, sonnig, >28° 23,4sm/5:01h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Cala D'or Marina Cala D'or 46 Euro ja ja sehr ruhige Marina. Man liegt am Ende einer langen, sehr schmalen Bucht an Moorings.

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Heute wirkt sich der Weingenuß von gestern noch stärker aus. So ist es schon nach 12 Uhr bis wir gefrühstückt, klar Schiff gemacht haben und einkaufen waren. Dann geht es endlich los. Alle anderen sind schon unterwegs und so segeln wir quasi hinter ihnen her. Allerdings vertue ich mich mit der Bucht in der wir uns Mittags treffen wollen. Anstatt zur Cala Mondrago segeln wir zur Cala Mangraner. Ich wundere mich auch beim Ankern (für das wir diesmal 3 Anläufe benötigen) das von den anderen noch keiner hier liegt. Kein Wunder, sind OKF-Peter, Rolf und der schwarze Peter doch inzwischen längst in der Cala Mondrago vor Anker gegangen.

Wir bleiben bis 17 Uhr in dieser schönen Bucht. Bevor wir den Anker aus dem feinen Sand reißen, kommt die Frage auf, wo wir die Nacht verbringen wollen. An der Boje in Porto Pedro (was bei dem zu erwartenden E-Wind nicht zu empfehlen ist), im Real Club Nautico von Porto Pedro (waren wir schon) oder in der der Cala D'or. Ich lasse Dirk die Marina Cala D'or anrufen und nach einem Platz fragen. Und tatsächlich, es gibt noch einen freien Platz und dieser kostet auch nur 46 Euro. So reserviert Dirk direkt. So werden wir also heute Abend nicht mit der Flotille zusammen liegen, denn OKF-Peter liegt schon an der Boje in Porto Pedro. Die beiden anderen Skipper erreiche ich nicht. Also werden diese auch nach Porto Pedro segeln. Denn das hatten wir bei der Skipperbesprechung am Morgen eigentlich als Tagesziel festgelegt.

Wir können noch 1 1/2 Std. segeln. Nun stehen wir vor der Einfahrt von Porto Colom und der Wind lässt immer mehr nach. Also Vorsegel eingerollt und Maschine an. Die nächste Stunde motoren wir an der Küste entlang und bewundern die schönen Häuser, die hier an der Steilküste stehen und einen unverbaubaren Ausblick aufs Mittelmeer haben.

Um 1/2 8 sind wir an der Tanke der Marina Cala D'or und Alrun funkt den Marinero an. Der kommt mit seinem Roller angeheizt. Wie erwartet geht es bis ganz nach hinten durch. Mir gelingt bei 0 Wind und spiegelglattem Wasser endlich einmal ein butterweicher Anleger ;-).

Es dauert nicht lange und die Sonne verschwindet hinter den Häusern von Cala D'or. Ich habe bereits während der Fahrt die Bolognese für unsere Spaghetti Bolognese gekocht. So müssen wir nur noch die Nudeln kochen und können schon essen.

Hier gefällt es uns super gut. Die san. Anlagen sind super gepflegt, der Service gut und das Wasser ist spiegelglatt. Es wird also eine ruhige Nacht.

 

Donnerstag, 03.10.2013 Cala D'or - Cabrera
E5, später abnehmend auf E3-4, bedeckt, 25° 24,2sm/4:30h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Cabrera Cabrera 31 Euro - - seit diesem Jahr ist Cabrera kostenpflichtig. Wir bezahlen für unsere 46 Füße 31 Euro. Die Gebühr muss beim Beantragen des Permits bezahlt werden.

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Heute schaffen wir es, vor 12 Uhr abzulegen. Der Wind hat wie angekündigt auf E gedreht. So werden wir mit einem schönen Raumschotkurs Richtung Cabrera geschaukelt. Die Wellen türmen sich langsam auf und werden 1 bis 1 1/2m hoch. Die 5 Bft. bringen uns recht schnell vorwärts. Allerdings geht vor dem Wind bei den Wellen gar nicht. Gottseidank läßt der Wind immer mal nach, so das meine Patenthalse bei 8kn Wind keinen Schaden anrichtet.

Wir segeln beinahe an der Einfahrt vorbei. So kann ich auf den anderen Bug gehen. Wir bergen das Groß und nur unter Vorsegel geht es Richtung Bucht. Kaum sind wir in der Abdeckung wird es auch schon merklich ruhiger. Die Wellen lassen nach und mit einer leichten Brise lassen wir uns Richtung Bojenplatz ziehen. Wie immer ist der Wind in der Einfahrt einfach weg. Also Vorsegel einrollen und Maschine an.

Da wir keinen Plan von dem Bojenfeld haben, irren wir auf der Suche nach unserer N2 ein wenig durch die Bucht. Doch schlussendlich finden wir unsere Boje und machen mit Charlys-fang-die-Boje-Manöver fest. Das dauert weniger als 2 Min. und ist total easy.

Aus unseren schwindenden Beständen zaubern Mona und ich noch einmal einen Anleger. Peter kommt vorbei geschwommen und wir quatschen ein wenig. Wir werden angefunkt. Bei Peter funktioniert der Außenborder nicht. Ob wir aushelfen könnten. Ja sicher. So schmeißen wir unser Dinghi ins Wasser, montieren unseren AB und Alrun fährt rüber zur Luna Rossa und wird von Regina wieder zurück gebracht. Regina leiht sich noch einen Zündkerzenschlüssel aus. Sie haben die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, das sie den AB doch noch zum laufen bekommen. (es gelingt ihnen nicht und Peter bekommt dafür am Ende vom Törn die Gebühren für Cabrera, immerhin 31 Euro, erlassen. Fand ich fair von Montse).

Irgendwann hören wir unseren AB durch die Bucht knattern. Bald darauf kurvt Regina um unser Schiff. Nach dem Andocken kommt sie noch kurz an Bord und als das Essen auf der Luna Rossa fertig ist, läßt sie sich von mir zurück bringen. Natürlich gehe auch ich kurz an Bord der Luna Rossa. Und werde prompt zum Essen eingeladen. Da sage ich doch nicht nein. So bekomme ich einen großen Berg Bratkartoffel mit Speck und Würstchen. Sehr lecker. Dann quäkt die Funke. Alrun fragt wo ich bleibe? Sie hätten auf der Brimi Hunger. Was ich dafür kann, frage ich. Na ich wäre doch der Koch! Daran kann ich mich gar nicht erinnern. War der Meinung, ich bin der Skipper auf der Brimi. Aber so kann man sich täuschen. In 2 Min. vom Flottenadmiral zum Smutje degradiert. Ich versuche noch über Funk zu erklären, wie man Gambas a Aoili e Oilio macht. (wie ich später erfahre, setzt Dirk das auch direkt um). Am Funk erklärt mir Alrun ohne mich würde das nix werden. Also bedanke ich mich für die Gastfreundschaft, steige ins Dinghi und knatter zurück zur Brimi.
Dort ist Dirk schon fleißig am kochen. Ich bekomme noch eine Portion köstliche Gambas mit Spaghetti. Passt doch.

Heute gehen wir früh inst Bett. Ich möchte morgen um 1/2 9 los.

 

Freitag, 04.10.2013 Cabrera - Palma
E-SE3, später E-SE1-2, bedeckt, >25° 29,9sm/5:18h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe 1. Tag

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Heute klingelt zum 1. Mal auf dem Törn mein Handywecker. Wir wollen früh los und es soll wenig Wind sein. Während Dirk den AB abmontiert und das Dinghi an Deck hievt, macht Elke Schnittchen. Wir trinken alle einen Kaffee (oder Tee). Jetzt noch schnell das Schiff ein wenig aufgeklart und schon kann Elke uns von der Boje los schmeißen. Da ein wenig Wind geht, setzte ich vorher schon das Groß.
Wir motoren aus der Bucht und tatsächlich, es weht eine gute Brise aus E-SE. So rollen wir das Vorsegel aus und können die nächsten beiden Stunden segeln.

Um 11 Uhr läßt der Wind merklich nach. So rollen wir das Vorsegel weg und starte die Maschine. 2000 Touren und Autopilot an. So dieseln wir Richtung Palma.
In der Bucht von Palma treffen wir Peter mit seiner Luna Rossa, der bei (Fast)-Flaute vor sich hin dümpelt. Ich gehe kurz längsseits. Entern scheint sich aber nicht zu lohnen, den auch für die Luna Rossa ist der Törn ja so gut wie vorbei und die Vorräte sind bereits geplündert.

Wir nehmen wieder Fahrt auf und als die Luna Rossa hinter uns verschwindet, sehen wir, wie auch Peter die Segel einpackt und seinen Diesel startet. Um 1/2 2 Uhr machen wir an der Tanke fest und 30l. (für 42 Euro) verschwinden im Tank der Brimi. Dann geht es zurück zur Base. Hier kommt ein Mitarbeiter von Latitude Cero an Bord und prüft die Segel. Das ist für mich neu. Nach der Prüfung geht es an den Kai. So fahre ich mein letztes römisch-katholisches Anlegemanöver für dieses Jahr. Um 14:02 Uhr geht die Maschine aus und damit ist der Törn nach 154 sm zu Ende.
Noch nicht ganz! Heute Abend gibt es noch ein gemeinsames Essen. Ich habe einen Tisch im Sa Farinera bestellt. Ein Bus steht ab 19.30 Uhr bereit und bringt uns hin.
Und ein letztes Anlegebier mit Tapas darf auch nicht fehlen. So kramen wir in unseren Schapps und holen die letzten Leckereien hervor.

Nach und nach läuft meine Flotille ein. Zuerst kommt Peter mit seiner Luna Rossa, dann OKF-Peter mit der Latitude II. Zuletzt läuft Rolf mit der Praslin ein. Jetzt sind alle wieder gesund und ohne Schäden zurück.

Die lästige Pflicht des Checkouts ist schnell erledigt. Bis auf den Knopf für die Duschpumpe ist alles ok. Daher ist der Checkout schnell erledigt. Mona hat schon gepackt, so muss ich nur noch meine Tasche packen. Wir haben Zeit und keinen Stress. Dirk und Kim sind auch schon reisefertig. Sie fliegen beide schon heute Abend.

Schnell ist es 18 Uhr und wir verabschieden uns von Dirk und Kim. Es hat beiden gut gefallen, auch wenn Kim den ersten Tag zum kotzen fand :-))

Auf allen Booten sieht man, das sich stadtfein gemacht wird. Noch ein Gruppenbild (muss sein!) und schon steht der Bus vor der Marina. Die Stimmung ist gut und eine 1/4 Std. später sind wir bereits im Sa Farinera. Wir nutzen den langen Tisch und mischen einmal die Crews. Bald schon steht Bier und Wein auf dem Tisch und es wird viel gelacht und geredet. Die Stimmung ist gut und schnell stehen schon die Vorspeisen auf dem Tisch. Auch die Hauptgerichte kommen schnell. Das Sa Farinera hat eine sehr fleischlastige Speisekarte. Die von mir bestellten Lammchops schmecken jedenfalls gut und auch das Kalbsfilet ist sehr gut. Ich höre auch von den anderen keine Beschwerden.
Jetzt noch ein Nachtisch und schon ist der Abend so gut wie vorbei. Wie auch im letzten Jahr teilen wir den Gesamtbetrag durch Anzahl Nasen. Macht für jeden 25 Euro. Passt doch. Dann geht es schnell. Ich bestelle 6 Taxen und 20 Min. später sind wir wieder in der Marina. Da einige (darunter auch Alrun) sehr früh fliegen, verläuft es sich und bald wird es ruhig. Aber nur auf unserem Schiff. Auf dem Nachbarboot wird lautstark gefeiert. Als um 1/2 3 immer noch laute Musik zu hören ist, beschwert sich Mona. Man sollte doch ein wenig Rücksicht auf seine Nachbarn nehmen.
Ich schlafe draußen trotz des Lärms ein. Unter Deck ist mir einfach zu warm.

 

Samstag, 05.10.2013 Palma - Ende des Törns
70km/1:30h

Warum muss immer ein Frühflieger an Bord sein? So rappelt mein Handywecker bereits um 6 Uhr. Ich schütte zum letzten Mal Kaffee auf. Alrun kommt schon aus der Kabine. Beim 1. Schluck im Cockpit kommt Rolf schon mit seinem Gepäck vorbei. Er hat wohl einen sehr frühen Flieger. Noch ein schnelles Adios im Vorbeilaufen und schon ist er verschwunden. Schnell ist es 1/2 8 und wir stehen vor dem Schiff von Peter. Er fliegt auch früh und nimmt Alrun und mich mit.
Am Flughafen verabschiede ich mich von Alrun, Peter und Nic, laufe zum RECORD Car Rental Schalter und fahre mit dem Leihwagen zurück zur Marina. Mona und ich bleiben noch 10 Tage auf Mallorca.

Zurück im Hafen ist unser Schiff bereits leer geräumt und Mona sitzt bei OKF-Peter und genießt noch einen Kaffee. Immer mehr Segler verabschieden sich. Wir beladen unseren C-Max mit unserem Gepäck und den übrig gebliebenen Lebensmittel. Auch das Gepäck von Heinz verstauen wir. Er bleibt auch noch 1 Woche auf Mallorca und wir fahren ihn zu seinem Hotel.
Doch zuerst gehen wir im Pesquero frühstücken. Klaus kommt uns entgegen, hört von meinem gezehrten Muskel und terapiert mich auf dem Bürgersteig. Es hilft ein wenig, aber die nächsten 2 Tage habe ich damit noch Spass.

Im Pesquero sitzt der Rest meiner Flottille. Und auch hier dauert es nicht lange und einer nach dem anderen verabschieden sich. Jetzt sind nur noch Heinz, Mona und ich über. Nach einem leckeren Spiegelei mit Speck machen auch wir uns auf. Dank der noch schnell herunter geladenen OSM-Karten finden wir das Hotel von Heinz. Nachdem wir Heinz abesetzt haben, sind nur noch wir beide übrig und so machen wir uns auf Richtung Cala D'or und unserem Apartment. Was wir in den 10 Tagen noch so erleben, gehört nicht mehr zu diesem Törnbericht und ist an anderer Stelle beschrieben.

 

Resümee

Wie immer am Ende eines Törnberichts ein kurzes Resümee und ein wenig Statistik.
Auch wenn die Organisation einer Flottille, wenn auch nur mit 4 Schiffen, sehr aufwändig ist, hat es sich doch gelohnt. Es hat allen gefallen und viele haben sich für meinen Einsatz bedankt. Wir hatten perfektes Wetter (bis auf den 1. Tag), konnten uns über viele Segelstunden freuen, haben wieder in schönen Buchten gelegen und das Wasser war noch warm genug zum Schwimmen. Die erste Oktoberwoche ist wirklich für einen Törn auf den Balearen zu empfehlen. An der Kommunikation muss noch ein wenig gearbeitet werden und ich würde es gerne schaffen, die Liegeplätze im voraus zu reservieren. So das die Schiffe nebeneinander liegen können.
Ich hoffe, das es nächstes Jahr viele Wiederholer gibt wenn es wieder heißt: "Auf zum Absegeln auf den Balearen"

Wir haben auf diesem Törn 154 sm geschafft. Davon immerhin 123 sm unter Segel (31 unter Maschine). Das sind 80%. Ein Wert, der beweist, wir hatten (fast) immer den richtigen Wind). Die 31 sm unter Motor haben 30l. Diesel verbraucht, die uns 42 Euro gekostet haben. Dafür hat der Motor 9 Std. gelaufen.
Insgesamt waren wir 27:32h unterwegs. Im Schnitt je Tag also 4:36h. Ergibt eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 5,6kn.

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