Wochenende auf dem IJsselmeer

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Anfang März schreibt mir Wilhelm eine PN, das er wieder auf dem IJsselmeer segeln geht. Das 1. Wochenende klappt nicht, dafür kann ich an dem nächsten. Gottseidank gibt es keine Charterer, die so früh im Jahr schon auf dem IJsselmeer Schiffe chartern.

So komme ich in den Genuß, wieder ein Wochenende auf dem Schiff von Wilhelm verbringen zu können.

Das Wetter scheint gar nicht so schlecht zu werden:

Törnverlauf

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1. Enkhuizen Buitenhaven hier liege ich eigentlich immer. Natürlich öffnen die san. Einrichtungen erst am 01.04. Aber Hafengeld darf man trotzdem bezahlen.
2. Hindeloopen Stadthafen in Hindeloopen tankt Wilhelm immer. Danach legen wir uns für eine Kaffeepause in den Stadthafen. Seit der Sanierung ist es hier richtig schön geworden.
3. Workum It Soal Heimathafen der Bavaria 36.

Hier nun der Bericht:

Freitag 16.03.2012 Düsseldorf - Krefeld - Workum
270 km/3:30h

Ich habe schon am Donnerstag alles gepackt und muss es am Freitag Morgen nur noch in den kleinen Micra legen. So kann ich am Freitag direkt von der Arbeit aus Richtung Krefeld fahren. Nur noch schnell bei Kaisers auf der Nordstraße die letzten Lebensmittel besorgen und um kurz nach 5 fahre ich bei Wilhelm vor seiner Haustür vor. Wir laden die Sachen für einen gefühlten 3-wöchigen Urlaub in den Mercedes von Wilhelm und dann sind wir auch schon auf dem Weg. Vor dem Kreuz Kaiserberg ist ein langer Stau weil ein Mädel mit ihrem PKW auf der Mittelspur stehen geblieben ist.

So brauchen wir über 3 1/2 Std. bis wir in den Hafen It Soal einbiegen. Wir besorgen uns 2 Karren und bald darauf sind wir auch schon am Schiff. Wilhelm schmeißt die Heizung an und als die letzte Tasche unter Deck verschwindet ist es auch schon angenehm warm.

Wir verstauen unsere Klamotten, ich beziehe noch schnell mein Bett und stelle mich danach an den Herd. Es gibt Spaghetti mit rotem Pesto. Den Knoblauch vergesse ich, aber es schmeckt auch so. Jedenfalls ist Wilhelm voll des Lobes. Zum Essen genießen wir einen spanischen Gran Reserva. Ein leckeres Tröpchen. Wir klaren gemeinsam die Pantry, genehmigen uns noch einen Absacker und ehe wir es so richtig mit bekommen ist es auch schon fast 1 Uhr. Ich wünsche Wilhelm noch eine Gute Nacht, versuche noch mein NL-Internet zum Laufen zu bringen. Das gelingt mir auch, nur das ich in 10 Min. 21 Euro verbrauche und die Verbindung mit dem Hinweis getrennt wird, ich hätte nicht mehr genug Guthaben. Also kein Wuseln an diesem WE vom Schiff aus.

17.03.2012 Workum - Enkhuizen
bedeckt, SW3-4, 7° 23,4sm/4:38h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Enkhuizen Buitenhaven 8,18 Euro ja nein, da die Saison erst am 1. April startet Im Buitenhaven liege ich ja immer am liebsten. Inzwischen hat man auch hier einen Automaten als Hafenmeister. Bin einmal gespannt, ob der auch nach ein paar Jahren wie der auf Texel in Frührente geschickt wird.

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Ich werde schon um 7 Uhr wach. So richtig hell ist noch nicht und außerdem haben wir ja gesagt, vor 8 geht hier nichts. Also noch einmal umdrehen. Um 1/4 vor 8 drückt aber die Blase und so krabbel ich aus meiner Koje. Die Heizung ist noch an und verbreitet eine angenehme Wärme. Ich setze Wasser für Kaffee und Tee auf. Das ist gerade heiß als auch Wilhelm aus seiner Kabine kommt. 10 Min. später sitzen wir schon am reich gedeckten Frühstückstisch. Das Rührei sparen wir uns für Morgen auf. Dann ist Sonntag und Sonntag ohne Ei geht ja gar nicht :-)

Eine 1/4 Stunde später sind wir satt und während Wilhelm die neuen Sitze in den Heckkörben, sowie die neue Abdeckplatte für den Herd montiert, klare ich das Schiff auf. Dann nehme ich mir noch die Zeit und laufe zur Dusche. Zurück auf dem Schiff kann ich mich schon fertig machen. Das Großfall ist bereits angeschlagen und der Lazybac schon auf.Wir sammeln die Fender ein und schon ertönt das Kommando "Leine los".

Draußen erwartet uns ein schöner 3-er SW-Wind. Wir können den Kurs auf die Westspitze vom Vrouwezand nicht anlegen, daher gehen wir auf den Steuerbordbug und segeln auf die andere Seite vom IJsselmeer. Nach knapp 1 1/2 Stunden können wir wenden und den Kurs Richtung Enkhuizen steuern. Es ist recht frisch und wir sehen so gut wie keine Segelboote. Nur 3 oder 4 Segler haben ihr Boot schon im Wasser und nutzen den Wind um einen 1. Schlag zu machen.

Schon gegen 3 Uhr erreichen wir Enkhuizen. Schnell sind die Segel geborgen und wir motoren die letzten Meter bis zum Buitenhaven. Wilhelm entscheidet sich für die nordöstliche Seite des Hafens und macht hinter einer schönen und Beneteau 37 fest, die wohl gerade erst ins Wasser gekommen ist und noch sehr neu aussieht. Gesegelt wird diese von 4 Frauen, die auch recht lange, trotz der doch recht kühlen Temperaturen, im Cockpit sitzen.
Auch wir setzen uns ins Cockpit und ich genieße wieder einen Anleger. Dazu ein wenig Käse und Oliven. So lässt es sich aushalten. Nach einem 2. Bier machen wir uns auf in die Stadt, genießen dort noch einen Kaffee verkehrt mit Oude Genever. Ich melde mich Zuhause und so geht der Tag zu Ende.

Zurück auf dem Schiff setze ich die Pellkartoffeln auf. Es gibt Sahnehering mit Pellkartoffel. Nicht viel Arbeit, schmeckt aber gut. Als Vorspeise verbrauche ich die Tomaten und die Gurke.Leider hab ich kein Olivenöl und auch keinen Essig. Ich muss mir unbedingt einmal 2 kleine Flaschen besorgen, die man mit nehmen kann.
Doch der Salat schmeckt auch so. Jetzt die Pellkartoffel auf den Tisch und ran an den Sahnehering. Schnell haben wir alles ordentlich dezimiert. So bleibt nur noch etwas Soße über. Das war lecker.

Schnell ist die Pantry aufgeklart und der Tag klingt so langsam aus. Alt werden wir heute nicht. Die schön warme Koje ruft. So kehrt schnell Ruhe auf der Bavaria 36 ein.

18.03.2012 Enkhuizen - Hindeloopen - Workum
bedeckt, SW4-5, auf N5 drehend, 7° 19,2sm/4:38h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Workum It Soal Heimathafen, daher kein Preis ja ja, mit Karte. Gästekarte für 5 Euro Pfand am Automaten neben den san. Einrichtungen. Hier haben die Toiletten und Duschen schon auf.

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Ich werde wieder kurz vor 8 Uhr wach, schalte das VHF-Gerät auf Kanal 83 und setze Wasser für Kaffee und Tee auf. Heute hören wir auch den Wetterbericht. SW4, später auf NW drehend und auf 5 auffrischend. Na, solange es nicht regnet ist alles gut.

Es gibt nur eine kurze Katzenwäsche, den die Duschen in Enkhuizen sind noch zu. Vor dem 1. April darf man nur die Hafengebühr bezahlen, aber nicht auf Toilette gehen. Duschen geht schon gar nicht. Werde ich mir wohl nachher ein kleines Cafe suchen und noch einen Kaffee verkehrt trinken. (was sich als gar nicht so einfach heraus stellt, den vor dem 01.04. ist auch in Enkhuizen an einem Sonntagmorgen tote Hose. So finde ich nur ein kleines Hotel, in dem ich auch prompt einen Kaffee bekomme. Der Hotelier macht sogar extra für mich das Licht auf der Toilette an. Gut, muss ich wenigstens nicht im Dunkeln auf Toilette ;)
Doch erst einmal gibt es Frühstück. Heute mit lecker Rührei. Ich schnipsel noch eine Paprika und Tomate rein. Schmeckt wieder gut. Wir klaren nach dem Frühstück auf und ich laufe anschließend zu dem gewissen Örtchen. Als ich zurück komme ist das Schiff schon klar zum Auslaufen. Das 2. Reff ist gesteckt. Kann also nix schief gehen. Ich koche noch schnell eine Kanne Tee und schon lösen wir die Leinen. Kaum aus dem Hafenbecken raus geht schon das Groß hoch. Fast platt vor dem Laken segeln wir Richtung Kanalausfahrt und müssen nur einmal halsen. Die rechte Schleuse vom Äquadukt zeigt immer noch doppelt-rot. Und man kann auch einen Schwimmkran an der Schleuse erkennen.

Wir setzen die Genua im 1. Reff und sausen mit 1/2-Wind Richtung Workum. Schönes Segeln ist angesagt. Aber es ist auch bedeckt und recht kühl. Der frische Wind tut ein übriges. So genieße ich doch den heißen Tee. An der 1. Fahrwassertonne von Hindeloopen bergen wir beide Segel und legen uns an die Tanke beim Hafenmeister. Nach dem Tanken verlegen wir uns in den Stadthafen und genießen den Nachmittag. Kurz nach 3 legen wir wieder ab und motoren bis nach Workum. Der Wind hat inzwischen um über 100° gedreht und kommt fast aus Nord. So steht uns ein entspanntes Anlegen in der Box mit Wind von hinten bevor. Kein Problem. So liegen wir um 1/2 4 schon wieder sicher in der Box.

Ich habe meine Sachen schon zusammen gepackt. Jetzt nur noch die Segelklamotten dazu und die übrig gebliebenen Vorräte einpacken. Und natürlich noch einen letzten Anleger trinken. Um 4 Uhr haben wir schon alles verladen und sind startklar. In Lemmer halten wir noch für einen Kibbeling und auf der N50 für einen Kaffee an. So sind wir erst um 1/2 8 in Krefeld, wo ich meine Sachen umlade und mit meinem kleinen Micra nach Hause schaukel.

Resümee

Es waren 2 schöne Segeltage. Auch wenn es ein wenig sonniger hätte sein können. Blöd ist, das die san. Einrichtungen in Enkhuizen erst am 01.04. öffnen.
Wie immer noch ein wenig Statistik: Wir haben am WE 42,6 sm in 7:52 Stunden zurück gelegt. Das macht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 5,5 kn.

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