Skippertraining auf dem Ijsselmeer 2012

Christoph und Carsten haben zwar den Stein bei unserem letzten Essen (es war sehr lecker, Elke) ins Rollen gebracht, aber nun kann Christoph aus familiären Gründen nicht teilnehmen. Peter und Christian haben jedoch schon ihre Zusage signalisiert. Gleichzeitig habe ich den Törn bei der ERGO public gemacht.

Nun kann Christoph doch noch. Zwar nur bis Sonntag, aber immerhin. So haben wir wieder einen Proviantmeister.

Also hier die Daten:
Start/Zielhafen: Lemmer
Crew: Charly, Skipper
Carsten, Christian, Peter und Elke (Ralph musste leider absagen)
Schiffname Playmate
Schiffstyp Bavaria 36 cruiser
Vercharterer Thinius Charter (Andreas Kühn)
Basishafen: Lemmer
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 30.03. - 06.04.2012
Kosten: ca. 300 € Charter/p.Person
150 € Bordkasse/p.Person

 

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern

 

Törnverlauf

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1. Medemblik Middenhaven Hier liege ich zum 1. Mal. Die Duschen kosten 1 Euro, Strom 50 Cent.
2. Stavoren Fischerhaven Hier liege ich immer am Kai. Strom ist inzwischen im Liegegeld inbegriffen.
3. Harlingen Noorderhaven Man muss durch beide Brücken und auf der BB-Seite liegen Schwimmstege mit Fingerstegen.
4. Vlieland Vluchthaven die neue Steganlage ist ja sehr schön. Strom ist inklusive, aber mit 32 Euro für 36 Fuß ist er auch der teuerste Haven in der Waddenzee
5. Den Oever Marina Den Oever
6. Lemmer Werft Maronier Base der Playmate

 

Aber jetzt viel Spass beim Lesen des Törnberichts:

Freitag, 30.03.2012 Bonn - Düsseldorf - Meerbusch - Lemmer
? 250km/3:00h

Heute wache ich in Bonn, Bad Godesberg auf. Wir haben noch einen Workshop und ich kann erst um 12 Uhr Schluss machen und mich Richtung Düsseldorf in Bewegung setzen. Es ist schon viel Verkehr (Urlaubsanfang) und die A57 ist immer noch gesperrt. So rufe ich Elke an, das es ein wenig später wird. Ist ihr ganz recht, da sie noch was zu tun hat. So stresse ich mich nicht und um 3 Uhr stehe ich neben ihrem Wagen. Schnell ist umgeladen, ich bringe den Schlüssel vom Poolwagen zurück und gehe noch einmal schauen, was die beiden externen Kollegen machen. Um 1/2 5 sitze ich mit Elke im Wagen. Wir müssen noch bei ihr vorbei und auch noch einkaufen. Christoph hatte die E-Mail an meine Firmenadresse geschickt, so das ich sie erst heute bekommen habe.

So ist es schon 1/2 7 bis wir auf der Bahn sind. Aber das war vielleicht ganz gut so, den wir haben keinen Stau mehr. Es läuft gut und nach knapp 2 1/2 Stunden sind wir auch schon in Lemmer. Schnell ist das Gepäck an Bord. Christian ist gerade mit Kochen fertig geworden und so können wir uns direkt an den gedeckten Tisch setzen.

Wie immer finden wir nicht wirklich ein Ende und so ist es weit nach Mitternacht bis ich ins Bett.

 

31.03.2012 Lemmer - Medemblik
NW5-6, später N5, bedeckt, 23,9sm/3:48h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Medemblik Middenhaven Euro ja, 50 Cent ja, 1 Euro man liegt längsseits bis vor der Brücke.

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Um 1/2 8 bimmelt mein Handy. Unverschämt! Bin doch gerade erst eingeschlafen. Aber es hilft nix. Ich krabbel aus meinem Schlafsack, pack mein Bett zusammen. Ich habe gerade das Wasser für den Kaffee aufgesetzt als Christoph schon aus seiner Kabine kommt.
Ich mache kurz meinen Laptop an und schicke Mona eine Nachricht. Immerhin habe ich jetzt endlich den Code für das WLAN von Andreas.
Doch schnell wird es unruhig im Schiff. Ich packe meinen Notebook weg. Schnell ins Bad und schon sitzen wir alle am Frühstückstisch. Carsten macht ein leckeres Rührei.

Noch am Frühstücktisch fange ich mit der Sicherheitseinweisung an. Es sind ja schon alle mit mir gesegelt und so brauche ich nur ein wenig auffrischen und schon kann es los gehen. Doch halt: Erst muss ich ja noch das Schiff "offiziell" übernehmen. Das mache ich auch und quatsche noch ein wenig mit Andreas.
Noch schnell die Sache mit dem geliehenen großen Topf regeln und schon können wir ablegen. Carsten fährt das Ablegemanöver sehr sicher und bald schon verlassen wir die um 5m verbreiterte Boxengasse von Andreas. Wir haben im übrigen mehr Glück als die Crew vor uns, die trotz Vollgas den Bug nicht durch den Wind bekommen haben.

Wir motoren bis zur Ansteuerungstonne des Lemmer Fahrwassers und setzen hier das schöne, durchgelattete Groß. Allerdings im 2. Reff. Ein kleines Stückchen Genua kommt auch noch dazu. Mit der doch recht kleinen Segelfläche machen wir gut 6kn.

Ab und zu erwischt uns eine Bö und legt das Schiff gut auf die Seite. Doch die Playmate läßt sich gut kontrollieren und schießt nicht in die Sonne.
Nach knapp 2 1/2 Stunden stehen wir vor der Einfahrt von Medemblik. Das Groß fällt nicht von alleine und so geht Carsten nach vorne und zieht es runter. Dabei verabschiedet sich sein Käppi. Sofort fahren wir ein MOB (Mütze über Bord :) - Manöver. Wir erwischen sie auch fast, doch dann entweicht die letzte Luft und sie geht auf Tiefe. Möge sie in Frieden auf dem Grund des IJsselmeeres ruhen und das Herz eines kleinen Fisches erfreuen, der sich in ihr eine kleine Wohnung baut.

Nur mit dem Vorsegel geht es bis in die Einfahrt von Medemblik. Dort nehmen wir das letzte Segel weg und fahren diesmal geradeaus in den Middenhaven. Dort gibt es ein neues Sanitärgebäude. Strom gibt es aus. So legen wir uns an das südliche Ufer kurz vor der Brücke.

Jetzt gibt es erst einmal das leckere Thai-Curry von Christian als Suppe. Sehr gut. Eigentlich wollen wir noch üben, aber irgendwie können wir uns nicht aufraffen. So bleiben wir und genießen den Nachmittag. Inzwischen ist die Sonne raus gekommen und der Himmel (fast) ganz blau.

Wir faulenzen ein wenig, gönnen uns ein kleines Bier. Schnell ist es Zeit für Christoph mit dem Kochen anzufangen. Elke macht den Zu-Koch und bald duftet es wieder herlich. Es gibt Hähnchenkeule auf Wurzelgemüse. Schmeckt mal wieder fantastisch. Dazu vernichten wir konsequent unseren Rotweinvorrat.

Wir quatschen recht lange und irgendwann lehne ich mich bequem zurück und als ich wieder aufwache haben wir schon fast Mitternacht. Noch schnell alles aufklaren und ab in die Koje.

 

Sonntag, 01.04.2012 Medemblik - Stavoren
W4, bedeckt, später sonnig, 8° 12,8sm / 2:30h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stavoren Fischerhaven 15 Euro ja, kostenlos ja, 50 Cent Duschen haben nur bis 21.00 Uhr auf, sind aber ganz ok. Inzwischen gibt es sogar T-Papier und eine T-Bürste. Es wird hier immer besser (finde ich)

Heute sind wir mit Mick zur Marmeladenübergabe in Stavoren verabredet. Das sind nur 11 sm. Also Zeit satt zum Üben. Nach dem (leckeren) Frühstück machen wir los und Christian zirkelt die Playmate durch den Hafen. Rückwärts anlegen, längsseits, drehen auf dem Teller. Alles klappt super. Dann tuckern wir in den Perkelharingshaven und üben das Einparken in eine Box mit kleiner Crew. Auch das funktioniert prima. Irgendwann liegen wir rückwärts in einer Box und überlegen, was nun?
Die Antwort lautet: Kochen! So bekommen wir eine leckere Linsensuppe. Danach machen wir uns auf Richtung Stavoren. Leider hat die Tankstelle in Medemblik noch zu. So gibt es keinen Diesel. Und eigentlich müssten wir den Fäkalientank auch absaugen. Naja, machen wir das halt in Stavoren.

Wir verlassen Medemblik und richten unsere Nase erst einmal in den Wind. Ich reffe aus und so wandert ein schönes Groß den Mast hoch. Abfallen, Motor aus und noch ein Stück Genua und schon zischen wir mit 7.5kn übers Wasser. Mann ist das cool. Wir brauchen nur knapp 1 1/2 Std. für die 10sm. Direkt vor der Einfahrt wickeln wir die Genua weg, gehen in den Wind und bergen das Groß. Mick ist schon da und außer ihm liegen nur noch 3 andere Schiffe an dem langen Kai. Platz genug. Leider hat Christian beim Wenden nicht genug Schwung und so zerpulvern wir das Buglicht. Naja, wird die Bordkasse ein wenig belastet.

Wir genehmigen uns auf diesen Schreck erst einmal ein Bier. Mick kommt an Bord und bringt die Marmelade. Er ist mit 3 Newbies aus seiner Firma unterwegs. Wir schwelgen in Erinnerungen und damit wir wieder etwas haben, auf das wir uns freuen können, melden sich (fast) alle für den Novembertörn an.

Ich gehe noch schnell duschen, den die sind nur bis 21.00 Uhr auf. Jetzt ist es schon Zeit, mit meinem Chili anzufangen. Elke macht wieder den Zu-Koch und schnipselt fleißig. Bald schon riecht es gut und eine 3/4 Std. später sitzen wir am Tisch und genießen Tomate mit Zwiebeln und Schafskäse an Essig/Öl. Danach kommt der große Pott Chili auf den Tisch. Allen schmeckt es super gut.

Nach dem Essen drängelt Christian ein wenig und so verabschieden wir die beiden. Wir setzen uns noch gemütlich hin, machen uns einen Espresso mit aufgeschäumter Milch. Elke bekommt einen Latte Espresso. Auch sehr lecker.

Wir quatschen noch ein wenig. Dann mache ich mich über den Spül her und danach sitzen wir noch ein wenig zusammen, genießen den guten Rotwein. Ach ne, wat jet et us jut.
So geht auch der 2. Tag schön zu Ende.

 

Montag, 02.04.2012 Stavoren - Harlingen
S0.5, später Flaute 25,2sm / 5:11h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Harlingen Noorderhaven 0 Euro (da Toiletten defekt) ja, 50 Cent ja, ?? Gezeitenhaven mit einem Schwimmsteg und ein paar Fingerstegen.

Ich werde wieder als 1. wach, schmeiße die Heizung an und setze Kaffeewasser auf. Peter ist auch schon wach und so finde ich nur wenig Zeit, meinen Törnbericht zu schreiben. Schnell ein wenig frisch machen und schon sitzen wir am Frühstückstisch. Carsten fabriziert wieder leckeres Rührei. Fein, so sollte es sein.

Nach dem Aufklaren gehen Elke und Carsten in die Stadt, ein neues Buglicht besorgen. Leider gibt es kein 2-Farbenlicht. Aber sie besorgen Tape und eine neue Birne. In der Zwischenzeit besorgt Peter neues Bier und die fehlenden Zutaten zu seinem Gericht.

Wir reparieren das Buglicht, verstauen die neuen Vorräte und machen uns auf die Suche nach einer Fäkalienpumpe, den das Pipi kommt schon aus dem Absaugstutzen. Wir finden erst einmal nur eine Bilgenabsaugpumpe. Und erst der Hafenmeister zeigt uns, wo die Fäkalienpumpe steht. Schnell ist der kleine Tank leergesaugt und wir können uns auf den Weg nach Kornwederzand machen. Wind haben wir leider keinen. So motoren wir halt.

Um 1/4 vor 3 sind wir an der Lorenzsluis und um 3 Uhr liegen wir hinter der Brücke fest. Die Tomatensuppe und der Rest vom Chili ist schon warm. So setzen wir uns an den gedeckten Tisch. Es gibt sogar anschließend Latte Espresso. Fein!

Um kurz vor 4 machen wir uns klar zum Ablegen und setzen noch am Steg die Segel. Doch lange hält der Wind nicht durch. Nach knapp einer Stunde geben wir auf, holen die Genua rein, laßen das Groß noch stehen und setzen den Kegel. Unter Maschine geht es Richtung Harlingen.

Um 1/4 vor 6 stehen wir in der Hafeneinfahrt und nehmen Kurs auf die Tanke. Diese liegt ganz am Ende im Industriehafen. Noch hinter dem Fischereihafen. Als wir an der Tanke ankommen, sehen wir gerade noch den Tankstellenwart wegfahren. Mist! Müßen wir Morgen Früh noch mal hin. So nehmen wir wieder Kurs auf die Einfahrt zum Noorderhaven. Der Havenmeister winkt uns freundlich zu und pünktlich um 1/4 nach 5 dreht die Brücke.
Elke bringt die Playmate gefühlvoll an den Steg, noch ein wenig Leinenarbeit und wir liegen sicher und gut im Noorderhaven.
Wie wir erfahren hat der Havenmeister schon zu und auch die Toiletten werden ab 19 Uhr geschlossen. Im Übrigen öffnet der Havenmeister morgens um 8.30 Uhr.

Wir genießen die letzten Strahlen der Sonne. Kurz darauf fängt es schon gut an zu duften. Carsten macht sein leckeres Bohnen, Birnen mit Speck und Kassler. Schmeckt mal wieder super gut. Als Nachtisch gibt es rote Kirschgrütze mit Vla. Da nehme ich doch glatt eine 2. Portion, so lecker ist das.

Wir vereinbaren, das Morgen Carsten, Übermorgen Peter und danach Elke "Skipper of the day" sind. So planen wir die nächsten Tage. Nach Vlieland oder doch nicht? Außenrum nach Texel oder doch nicht? Wir befragen den Tidenkalender im Internet und rechnen die verschiedenen Möglichkeiten durch. Es ist schon Mitternacht als wir die Planung soweit haben. Das Auslaufen wird auf 9.10 Uhr festgelegt. Um 1/4 nach 9 dreht die Brücke. (wenn man sich anmeldet).

Ich dusche noch schnell (das Wasser ist schon recht kalt!) und ab unter den warmen Schlafsack.

 

Dienstag, 03.04.2012 Harlingen - Vlieland
S-SE2-3, 22,4sm/4:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Vlieland Vluchthafen 32,90 Euro ja, kostenlos ja, 50 Cent, Wechselautomat vorhanden seit dem Umbau ein sehr schöner Hafen mit einer schönen Steganlage und besten san. Anlagen. Eine Möglichkeit zum Waschen ist auch vorhanden. Das Geschäft existierte aber Anfang April 2012 nicht mehr. Vielleicht kommt es ja in der Hauptsaison wieder.

Um 7:30 Uhr rappelt mein Handy. Aufstehen, Bett wegräumen und Kaffeewasser aufsetzen funktionieren inzwischen automatisch. Schnell im Bad etwas frisch gemacht und schon sitzen wir am Frühstückstisch. Es gibt sogar ein gekochtes Ei. Luxus.

Während Elke aufklart, versuche ich die Hafengebühren zu bezahlen. Doch der Hafenmeister ist unterwegs. Die Toilletten sind außer Betrieb. Probleme mit der Wasserleitung. So gehen wir ins kleine Hotel am Hafen. Dort finden wir wirklich saubere san. Anlagen. Das ist schon einmal gut.
Ich funke den Havendienst an und äußere den Wunsch, um 9.15 den Noorderhaven zu verlassen. Der Mensch am anderen Ende ist sehr freundlich und so können wir den Hafen pünktlich verlassen.
Um 10 Min. nach 9 legen wir ab und als wir langsam Richtung Brücke motoren, geht diese auch prompt auf rot/grün. Die SAS-Brug zeigt auch schon rot/grün. Das klappt ja super.

Wir motoren wieder bis zur Tanke und als wir Richtung Tankschiff treiben kommt auch schon ein netter Mensch und fragt uns, ob wir Diesel bunkern möchten. Ja, das wäre super! So legen wir an und es verschwinden fast 70l Diesel im Bauch der Playmate. Ja, der Tank war auch schon sehr leer. Allerdings scheint die neue Bav. 36 cruiser nur noch eine 75l. Tank zu haben, den die Tankanzeige steht anschließend auf "voll".

Wir fahren den langen Weg wieder zurück und kurz bevor wir den Hafen verlassen, meldet Elke "Kaffee im Kühlschrank! Brauche Hilfe!" So kreiseln wir fast 20 Min. durch den Hafen, bis der Kühlschrank wieder sauber und eingeräumt ist.

Draußen ist das Wetter recht diesig und wir stellen fest, das unsere Verbraucher-Batterie nach knapp einer 1/2 Std. mit Posi-Lichtern schon in die Knie geht. Das richt verdächtig nach einer neuen Batterie.

Wir setzen trotz Schwachwind die Segel und dank Strom machen wir 3.5kn. Im weiteren Verlauf frischt auch der zuerst nur schwache Wind auf und so stehen wir schon um 13.50 Uhr vor der Einfahrt von Vlieland.
Carsten, Skipper of the day", fährt das Anlegemanöver. Diesmal zerpulvern wir kein Buglicht. Und so liegen wir um 14 Uhr schon in Vlieland.

Doch die Zeit verfliegt schnell. Doch bevor der Tag zu Ende ist, muss ich noch ein wenig einkaufen. So laufen Elke und ich los, finden einen super sympathischen Holländer, der uns für lauf 2 Fahrräder gibt und können so entspannt auf 2 wirlich guten Rädern bis an den Strand fahren. Dort setzen wir uns in eine Strandbude und genießen einfach das DaSein!

Auf dem Rückweg kaufe ich noch schnell ein paar fehlende Sachen ein. Zurück auf dem Schiff ist Peter schon fleißig am Kochen. Es gibt Möhren-Ingwer-Suppe sowie Nudeln mit Shrims. Alles super lecker. Als Nachtisch gibt es eine leckere Creme. Muß Peter noch fragen, was da oben drauf war.

Und wieder einmal rollen wir uns mehr in die Kojen als das wir gehen.

 

Mittwoch, 04.04.2012 Vlieland - Den Oever
NE6, später E6, bedeckt, 5° 46,1sm/7:55h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Den Oever Euro ja, mit SEP-Karte ja, mit SEP-Karte 2-geteilter Hafen direkt im Schleusenvorbecken. Automat für Dusch- und Stromkarte vorhanden (3€ Pfand). Allerdings nur mit EC-Karte zu bedienen.

Aufstehen, Kaffeekochen, frühstücken. Alles ist inzwischen Routine. Der Wetterbericht verspricht uns viel Wind aus NE und auch die Küstenwache funkt laufend eine Galewarning: NE7 für Texel. Wir wollen heute außenrum an Vlieland und Texel vorbei bis nach Den Oever. Das wird ein schneller Ritt werden.

Heute ist Peter "Skipper of the day" So bereiten wir alles sehr gründlich vor und ziehen direkt schon das 2. Reff ins Groß. Dann geht es raus. Das Ablegemanöver klappt dank ablandigen Wind super easy.
In der Einfahrt liegt eine Schüttfrachter mit Bagger, der uns und einem großen Plattbodenschiff, das ebenfalls Vlieland verlassen möchte, Platz macht.

Draußen kocht die See! Alles ist weiß und wir müssen den Bug genau in den Wind halten, sonst treiben wir stark nach Lee. So muss sich unsere Maschine anstrengen, um gegen 22kn Wind anzukommen. Es dauert nicht lange und wir können abfallen. Ich setze nur ein Stück Fock und unsere Loge pendelt sich auf 6kn ein. Reicht doch. Ich melde mich bei Brandaris auf Kanal 02 an und teile der Verkehrszentrale meine Position, Kurs und Ziel mit. Beruhigent zu wissen, das uns jemand im Blick hat.

Wir gehen auf Vorwindkurs und sausen an Vlieland vorbei. Schönes, schnelles Segeln nur mit Vorsegel. Fein. Da darf auch Peter eine Patenthalse fahren :)
Um 1/2 4 stehen wir an der MG2A. Jetzt holen wir das Groß raus. Allerdings im Reff 2 und verkleinern die Fock wieder. Zuerst mit 1/2-Wind und später hoch am Wind kurven wir um die Südspitze von Texel. Jetzt werden die Wellen höher (Wind gegen Strom), aber die Ebbe zieht uns mit 3kn rein. So hreuzen wir Richtung Oudeschild und knicken bei der Fährstation nach Den Oever ab. Als ich irgendwann von Kardinaltonnen umringt bin und auch etwas treibend im Wasser sichte, berge ich das Vorsegel, richte den Bug gegen den Wind aus und starte die Maschine. Für die nächste 1/2 Stunde quirlt wieder der Prop durchs Wasser. Danach können wir bis (fast) zur Schleuse segeln. Wir bergen vorher die Segel und als wir um die Ecke kommen, ist die Brücke schon rot/grün. Schnell die Fender raus, Leinen klar und schon dreht die Brücke.

Die Schleusentore sind auch schon offen und die Einfahrt zeigt Grün. Wir versuchen einmal mit einer Leine an der Mittelklampe fest zu machen. Wir verfehlen den Poller. Also mit dem Heck zur Wand, festmachen und nach vorne fahren. So kommt das Schiff langsam wieder an die Wand. Schnell gehen auch die vorderen Tore auf und bald schon sind wir in der Marina Den Oever am Meldesteiger fest. Der Hafenmeister ist nicht mehr da. Unser Bug zeigt in Richtung Wind und so richtig Lust bei viel Seitenwind ein Boxenmanöver zu fahren hat niemand. So verholen wir die Playmate ein paar Meter nach hinten, legen eine Spring und gut ist.

Heute koche ich noch einmal, da wir hier keinen Fisch bekommen. Es gibt einen leckeren Feldsalat mit Zwiebeln, Tomate und Schafskäse. Dann Spaghetti mit rotem Pesto. Als Nachtisch 2erlei Mouse mit Erdbeermark. Pappsatt genießen wir noch einen Espresso. Ich gehe noch duschen und dann ist auch schon Feierabend.

 

Donnerstag, 05.04.2012 Den Oever - Lemmer
E-NE5-6, später abflauend, 7° 40,4sm/8:11h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Lemmer Yachtwerft Maronier ?? Euro ja ja Base von Thinius

Heute übernimmt Elke das Steuer. Das Ablegen mit Eindampfen in die Achterspring klappt super gut. Wir setzen bereits im Vorhafen der Schleuse das Segel im 2. Reff. Auch die Fock kommt nicht ganz raus. So kämpfen wir uns hoch am Wind entlang des grünen Tonnenstrichs. Irgendwann können wir wenden und an den Ringelstrumpftonnen (so nennen wir die rot/weißen kleinen Stabtonnen) entlang fahren. Nachdem wir genug Höhe haben, gehen wir wieder auf den anderen Bug und können bis zur VZWest prima segeln. Auch die VZZuid passieren wir noch relativ problemlos. Doch der Wind dreht nicht wie erwartet weiter auf Nord, sondern bleibt auf NE. So packen wir die Segel nach dem 3. Kreuzschlag ein. Reicht uns.

Wir bergen die Segel und nehmen Kurs auf die Einfahrt nach Lemmer. Unser schöner Platz am langen Steg ist leider von der Aldeboran belegt. Macht nix, suchen wir uns einen anderen. Wir nehmen den 3. in der Boxengasse, bereiten alles vor, fahren langsam rein und bringen eine Achterleine als Spring über den Poller. Jetzt nur noch gefühlvoll rückwärts Schub geben und schon sind wir in der Box. Perfekt.

Wir trinken einen letzten Anleger. Dann packt Carsten schon seine Klamotten und bald schon heißt es "Abschied nehmen". Er fährt schon nach Hause. Elke, Peter und meinereiner hübschen uns noch ein wenig auf und gehen dann in die Stadt zur Pizzeria La Gondola. Die Pizzen dort sind Mega gut und außerdem bekommen wir von Andreas eine 10%-Kortingkarte. Nach einem Grappa und Espresso schlendern wir wieder zurück zum Schiff. Wir sitzen noch eine zeitlang zusammen doch es wird wieder schnell ruhig auf dem Schiff. Ich schlafe heute einmal in einer Kabine! Carsten ist ja schon weg und damit ist die Achter-Steuerbordkabine frei. Doch ich muss die Tür auflassen, sonst kommt mir das zu eng vor.

 

Freitag, 06.04.2012 Lemmer - Lemmer
0,0sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

Auch heute bin ich vor 8 Uhr wach, koche Kaffee und höre mir den Wetterbericht an. Peter und Elke kommen auch aus ihren Kabinen und wir frühstücken wieder gut und ausgiebig. So ist es 1/2 11 und wir sitzen immer noch am Frühstückstisch. Elke hat nicht mehr wirklich Lust, noch Hafenmanöver zu fahren. Und auch Peter schüttelt den Kopf. So fangen die beiden an zu packen, nachdem wir das Frühstück weg geräumt haben.

Ich räume mit Elke den Salon auf und bestelle bei Andreas schon einmal die Zwischenreinigung. Auch das neue Buglicht soll heute montiert werden. Schnell ist die Stunde des Abschieds gekommen und Peter macht sich als erstes auf den Heimweg. Ich gehe noch mit Elke in die Stadt, kaufe ein paar Vorräte und anschließend gönnen wir uns noch einen Kibbeling mit Fritten. Dann ist es auch bei Elke soweit. Und schon ist sie auch weg und ich trotte wieder zum Schiff zurück. Allerdings nicht, ohne mir noch eine neue Flasche Bacardi su besorgen. Den die brauche ich ja für den nächsten Törn, das ERGO SKS-Training

Ich vertreibe mir die Zeit bis zur Ankunft von Jürgen und Roman mit dem los schrauben vom Salontisch und allen Bodenbretter, den mein Logbuch ist unter den Salonbrettern in die Bilge verschwunden. Und die erreicht man nur, wenn man den Salontisch abschraubt.

 

Resümee

Es war ein schöner Törn. Spannend war der Tag draußen auf der Nordsee. Wie immer an dieser Stelle ein wenig Statistik. Wir haben 170 sm zurück gelegt und waren Stunden draußen auf See. Das macht im Durchschnitt 28,5sm je Tag. Die haben wir in 5.15 Std. zurück gelegt.

 

Wer wissen will, wie es mir in der folgenden Woche ergangen ist, kann das hier nachlesen.

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