Törn nördliche Sporaden 2011

 

Dieses Jahr habe ich mich entschlossen, meinen privat organisierten Törn nicht wieder, wie bisher jedes Jahr, im Revier der Balearen stattfinden zu lassen, sondern einmal ein neues Revier zu erkunden. Meine Wahl ist auf die nördlichen Sporaden gefallen. Diese werde ich zum 1. Mal im Juli im Rahmen eines Kojenchartertörns von Windbeutel kennen lernen.

Die Yacht, eine Bavaria 40 cruiser, ist bereits gechartert, die Flüge sind gebucht und Gordo, diesmal mit Uli, haben auch schon zugesagt. Und auch Peter und Sigi sind dabei.

Also hier die Daten:

Start/Zielhafen: Skiathos
Crew: Charly, Skipper
Peter, Co-Skipper
Mona, Gordo, Uli und Sigi als Crew
Schiffname Nereida
Schiffstyp Bavaria 40 cruiser
Vercharterer Kiriacoulis
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 30.09. - 07.10.2011
Kosten: ca. 370 Euro, inkl. Charter, Endreinigung, Versicherungen, ect. (bei 6 Personen)
zzgl. ca. 230 Euro Flug mit AirBerlin ab DUS
zzgl. Bordkasse, ca. 150 Euro

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern

 

Törnverlauf

1. Skopolos O.Agnantos kleiner Fischerhafen mit gut ausgebautem Kai. Hier legen die Fähren an, wenn sie wg. Sturm Skopolos Stadt nicht anlaufen können. Es gibt ein paar gute Fischtavernen und einen kleinen Supermarkt, der aber schon in der quasi OFF-Saison zu hat. Georg verkauft Strom und Wasser.
2. Alonnisos Patitirion kreisrunder Hafen mit Ankerplatz, Fähranleger und Transitkai. Wasser-Automat (50 Cent / 100l) in der linken Ecke vom Transitkai. Der Hafen ist sehr unruhig. Bei Wind aus NE läuft Schwell in den Hafen und wird von den Felswänden reflektiert, so das man heftig hin- und herschaukelt. Genügend Tavernen an der Hafenmeile. Supermarkt und Gemüsehändler knapp 100m vom Hafen entfernt. .
3. Peristeri O. Peristeri tief einschneidende Bucht. Man ankert frei oder mit Landleine auf 10m. Mäßig haltender Ankergrund. 2 Fischer haben hier ihre Häuser stehen. Jedoch keine Versorgung.
4. Kyra Panagia O. Kyra Panagia tief einschneidende Bucht im SW der Insel. Die nördliche fast kreisrunde Einbuchtung wird zusätzlich durch eine kleine Insel geschützt. Man ankert auf Sand mit Steinen in 8m Tiefe. Der E-liche Teil ist mit großen Seegrasfeldern besetzt. Sehr guter Schutz vor Meltemi.
5. Skopolos Skopolos Hauptstadt auf Skopolos. lange Kaimauer. Hier macht man rk. oder längsseits am Kai fest. Strom und Wasser ist verfügbar. Diesel per LKW.
6. Skiathos Skiathos Base von Kiriacoulis. Schwimmsteg mit Muringleinen. (nicht auf den letzten Plätze ; diese müssen ihren Anker benutzen.) Wasser u. Strom vorhanden. Diesel per LKW.

Viel Spaß beim Lesen des Törnberichts.

Freitag, 31.09.2011 Viersen - Skiathos
1860km/2:50h
Insel Name Wasser Strom Duschen Bemerkung
Skiathos Skiathos ja ja nein, nur im nahen Hotel möglich. Base von Kiriakoulis. Ein- und auslaufende Fähren verursachen z.T. heftigen Schwell.

Um 3 Uhr klingelt mein Wecker. Erstaunlicherweise bin ich nicht müde, rolle mich direkt aus dem Bett und gehe nach unten in die Küche um den Kaffee aufzuschütten. Schnell ist iet es 1/2 4 und Gordo kommt angefahren. Und auch das Taxi ist überpünktlich. So sind wir um 4 Uhr schon auf dem Weg nach Peter und Sigi. Schnell die restlichen Taschen in den Kofferraum geladen und schon sind wir auf der Autobahn.

Der Baggage-Drop-Off geht schnell und schon stehen wir vor dem Sicherheits-Checkin. Ich vergesse wieder, meinen Notebook auszupacken. Also muss mein Rucksack noch einmal durch den Scanner, diesmal ohne Notebook. Keine Beanstandungen und so laufe ich zum Duty-Free-Shop und besorge mir meine obligatorische Flasche Bacardi-Black.

Auch der Flieger ist pünktlich und so bringt uns ein Bus um 10 vor 6 zum Flugzeug und um 6 Uhr rollt die Boing zum Rollfeld. Der Flug selber ist ereignislos. Man bekommt immer noch einen Kaffee und ein Kaltgetränk und entweder ein Käsesandwich oder ein Putenbötchen. Ist ok.
Die Landung auf Skiathos ist etwas hart. Uli erzählt später, das die Airlines auch nicht jeden Piloten Skiathos anfliegen lassen. Die Landebahn ist recht kurz und der Pilot tritt auch heftig in die Eisen, um vor dem Ende zum Stehen zu kommen.

Da wir das einzige Flugzeug sind, das abgefertigt werden muss, kommt unser Gepäck auch schnell. Und für je 8 Euro bringen uns 2 Taxen zum Port. Die Nereida muss noch sauber gemacht werden und so stellen wir unser Gepäck vors Boot und setzen uns ins 1. Cafe, eine Kleinigkeit frühstücken. Uli und Gordo erobern die Stadt, ich laufe mit Mona zurück zum Schiff. Das ist inzwischen sauber und wir können an Bord.

Wir stürmen in den Supermarkt (Richtung Flughafen, ca. 10 Min., rechte Seite, liefern auch zum Boot.) und besorgen uns für 300 Euro Vorräte. Nach dem Verstauen unseres Einkaufs verteilen wir die Kojen und richten uns häuslich ein. Von meinem Vorhaben, noch heute auszulaufen, nehme ich Abstand. So haben wir reichlich Zeit und Ruhe. Und das Mythos ist auch schon kalt. Prima.

Um 1/2 7 gehen wir Richtung Taverne. Der Kellner erkennt mich wieder und bald schwelgen wir wieder in Vorspeisen. Die Variante, gemischte Vorspeisen für 6.50 finde ich ein wenig zu teuer, aber wir bezahlen für alles 140 Euro. Mit Getränken und allem pipapo ist das nicht zu teuer.
Während Mona mit Peter und Sigi nach dem Abendessen direkt zurück zum Schiff gehen, wandern Uli, Gordo und ich noch durch die Stadt. Es ist ja ein nettes Örtchen mit engen Gässchen. Wir kommen an einer schönen Bar vorbei und werden von einer noch netteren Kellnerin angequatscht. Happy Hour. Die Versuchung ist stark, aber wir gehen weiter. Bald darauf sind wir auch wieder am Hafen und auf dem Schiff gibt es noch einen Absacker. Doch der lange Tag steckt jedem in den Knochen und so verschwindet einer nach dem anderen in die Koje.

 

Samstag, 01.10.2011 Skiathos - O. Agnondas
NE3, später NE2, bedeckt, später sonnig, 20° 17,4sm/4:43h
Insel Name Wasser Strom Duschen Bemerkung
Skopolos O. Agnondas ja, 5 Euro bei Georg ja, 5 Euro bei Georg nein kleine Bucht. Man kann in der Mitte frei ankern oder geht rk oder längsseits an den Kai. Tiefe >5m, Bei Starkwind laufen hier die Fähren für Skopolos Stadt ein und können heftigen Schwell verursachen.

Ich werde wieder um kurz nach 7 wach, schütte einen Kaffee auf und der eine oder andere kommt aus der Koje gekrabbelt. Am 1. Morgen auf dem Boot dauert alles ein wenig länger. Ich mache Spiegelei auf Tomatenscheibe und Speck. Immer wieder sehr lecker. Wir frühstücken in Ruhe, schicken nach dem Aufklaren Peter und Gordo noch Gehacktes und Salz für meine Mousaka holen und dann geht es endlich los. Wir müßen einer Katamaranfähre ausweichen und laufen unter Maschine in die Bucht von Skiathos. Dann setzen wir Segel und mit einem schönen 3er NE-Wind geht es Richtung Skopolos.
Den Plan, bis zu dem Tages-Ankerplatz vor Neo Klima zu segeln lassen wir fallen und nehmen direkt Kurs auf die Ormos Agnondas. Hier müssen wir mühselig in die Bucht hinein kreuzen. Nach 3 Wenden haben wir es aber geschafft und holen erst 200m vor dem Kai die Segel rein. 5 Min. später liegen wir längsseits am langen Kai. Nur ein winziges Fischerboot liegt noch hier.

Das Mythos als Anlieger schmeckt wieder super gut. Nach dem 2. steige ich um auf Radler. Ist besser. Obwohl ich sicher längsseits am Kai liege. Aber man muss sich ja nicht abschießen.

Gordo bringt Uli mit dem Dinghi an den Strand, Peter und meiner einer gehen schwimmen. Herrlich. Das Wasser ist noch fast so warm wie ich es in Erinnerung habe. Und natürlich genau so klar.
Nach dem Schwimmen fange ich mit meiner Mousaka, die ja eigentlich keine ist, an. Und unterbreche sie nur, um den Sundowner mit den anderen zu nehmen und der Sonne für diesen schönen Tag zu danken.

Nachdem die Sonne verschwunden ist, wird es doch etwas frisch und so genießen wir die Mousaka unten im Salon. Es passiert mir auch zum 1. Mal das ich die Kartoffeln vergesse und diese erst nach dem ich alles angebraten habe, noch schälen und kochen muss. So ist es auch schon recht spät bis wir die Mousaka genießen können.

Nach dem Essen noch alles "Shipshape" machen (wie der Engländer sagt) und noch im Cockpit einen Absacker genießen. Dann ist der 1. Segeltag auch vorbei

 

Sonntag, 02.10.2011 O. Agnondas (Skopolos) - O. Staphylos (Skopolos) - Patitirion (Alonnisos)
NE3-4, sonnig mit ein paar Wolken, 20° 14,9sm/3:57h
Insel Name Wasser Strom Duschen Bemerkung
Alonnisos Patitirion ja, 50 Cent, allerdings nur 1 Zapfstelle (linke Ecke des Kais) nein nein sehr unruhiger Hafen. Bei NE läuft schon viel Schwell in den Hafen und wird vom Ufer reflektiert, so das man ordentlich hin und her schaukelt.

Die Nacht war super ruhig. So lächeln alle als sie aus den Kojen kommen. Wir stellen fest, es ist Sonntag und Nachsaison. Der Minimarkt ist zu. Sieht nicht so aus als würden wir Brot fürs Frühstück bekommen. Aber Uli und Gordo können erfolgreich einen Wirt bequatschen und so bekommen wir 3 Brote vom Vortag. Aus das Restaurant wird am Sonntag nicht mehr beliefert.

Gordo macht sein leckeres Rührei und wir lassen uns viel Zeit fürs Frühstück. So starten wir erst um 1/4 vor 12. Noch am Kai setzen wir Segel und lassen uns langsam in die Bucht drücken. Unsere Genua kommt raus und schon sind wir im Segelmodus. Wir halsen 2x und gehen dann auf Kurs Richtung Ormos Staphylos. Langsam gehen wir von raumschot auf 1/2-Wind und dann hoch am Wind. Feinstes Segeln im Lee der Insel. Allen geht es gut und wir genießen die Sonne und den Wind.

Auf Höhe unserer Tagesbadebucht wenden wir noch einmal. Doch der Wind dreht unter Land recht heftig. So drehe ich die Segel weg und unter Motor geht es in die Bucht.
Die Bojenabsperrung des Badebereichs ist weg und auch das kleine Restaurant ist abgebaut. Auch Liegen sieht man nicht mehr. Genau so wenig wie Badegäste. Wir sind alleine in der Bucht. Unser Anker fällt auf 7m und packt sofort. Einen Anleger gibt es nicht, da wir ja noch weiter wollen. Gordo bringt Uli wieder an den Strand und ich springe ins Wasser. Immer wieder schön.

Es ist schon nach 3 Uhr als wir anfangen, den Rest Mousaka von gestern auf zu wärmen. So kommen wir erst um 5 Uhr los. Zu spät um noch bis zur O. Peristeri zu segeln. Vor allem brauchen wir Brot zum Frühstück und ein wirklich gutes Abendessen. So treffen wir die (nicht allerbeste) Entscheidung für die Nacht in Patitiri zu bleiben. Die Dora II liegt längsseits am Kai und so bleibt nur noch ein Platz römisch-katholisch am Kai. Der 1. Versuch scheitert an einer zu kurzen Ankerkette. Beim 2. Versuch funktioniert alles. Jedoch schaukelt es schon heftig. Trotzdem genießen wir unseren Anleger und beschließen, essen zu gehen. Ein älteres Ehepaar, das beim Vorbei-Schlendern anspricht, empfiehlt uns ein nettes Lokal am Ende der Hafenmeile. Das Essen is gut und mit ingesamt 140 Euro auch nicht wirklich zu teuer.
Zurück am Schiff gibt es den obligatorischen Absacker und dann ist auch dieser Tag vorbei.

 

Montag, 03.10.2011 Patitirion (Alonnisos) - O. Peristeri (Peristeri)
N5, sonnig mit leichter Bewölkung, 20° 5,6sm/1:33h
Insel Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Peristeri O. Peristeri nein nein nein sehr gut geschützte Bucht. Man kann auf 10m frei ankern oder mit Landleine fest machen. Sand mit Seegrasfelder.

Für Mona war die Nacht leider eine große Katastrophe. Ab 2 Uhr hat sie nicht wirklich mehr Schlaf gefunden. Das kostet so viel Kraft. Schlimm. Dazu schaukelt das Schiff auch noch recht heftig und ruckt immer wieder in die Achterleine ein. Aber ändern kann man es nicht und so machen wir das beste draus.

Uli ist es nach dem frisch machen im kleinen Bad ein wenig mulmig und geht erst einmal an Land. So ist sie froh als sie mit Gordo einkaufen gehen kann. Ich wecke Mona auf, den wir wollen Paritirion so schnell wie möglich verlassen. Ich muss auch noch schnell in die Stadt, für Mona ein paar Kleinigkeiten besorgen. Gordo und Uli kommen mir entgegen, gehen aber noch mit mir zum Supermarkt. Zurück am Schiff legen wir direkt ab und verholen uns zum Wasseranschluß. Ich versuche immer, die Tanks so voll wie möglich zu halten. Dann verlassen wir den doch recht schwelligen Hafen. Draußen erwartet uns ein 5er NE-Wind und ca. 1m Welle. Ich möchte nach Peristeri. Natürlich liegt das genau nordöstlich. Also bringe ich den Diesel auf 2500 Touren und so geht es für die nächste Stunde gegenan. Dann biegen wir in die O. Peristeri ein, die Welle ist weg und auch der Wind. Naja, fast. Es liegt nur ein Schiff mit Landleine in der Bucht. Wir ankern auf 8m. Jetzt gibt es erst einmal Frühstück. Ich mache Spiegelei und schnell kehren die Lebensgeister ein wenig zurück. Wir frühstücken ausgiebig und danach ist erst einmal Ruhe angesagt. Gordo und Uli fahren zum Strand und auf dem Schiff wird es still. Auch ich schlafe ein wenig.

So zieht der Tag langsam dahin. Wir beschließen, die Nacht hier zu verbringen. Keiner hat so richtig Lust bei 5 Windstärken 10sm gegen an zu kreuzen. Bei gut 1m Welle. Außerdem hat keiner in der letzten Nacht so richtig Schlaf gefunden. So entspanne ich, nachdem ich den Anker noch einmal neu ausgebracht habe. Es kommen noch 2 Schiffe. Und Peter Donnison, der Probleme hat, seine Landleine aus zu bringen. Ich begrüße ihn freundlich und nachdem ich meinen Außenborder in den Griff bekommen habe, läuft er auch durch. Ich düse auch einmal zum Strand und wir relaxen, lassen Gott einen guten Mann sein und genießen die Ruhe.

Um 5 Uhr gibt es den obligatorischen Anleger. Ich fange an zu kochen. Gordo hilft mir. Wir machen aus den wirklich super leckeren Tomaten einen Tomatensalat als Starter. Im Anschluß gibt es Gambas in Olivenöl und Knoblauch angebraten. Eine kleine, scharfe Chili dazu. Einfach fantastisch. Als Hauptspeise mache ich eine Zuchini-Knoblauch-Tomaten-Soße mit Spaghetti. Danach sind alle so satt, das noch nicht einmal ein Nachtisch gewünscht wird. Schnell wird gespült. Ich bringe noch meinen Zweitanker aus, da sich Peter in meinen Schwojkreis gelegt hat.

Es wird schnell ruhig auf dem Schiff. Ich springe noch ins Wasser, aber es gibt kein warmes Wasser mehr. Und nur kaltes ist schon hart. Alles schläft schon. So gehe ich auch in die Koje.

 

Mittwoch, 04.10.2011 O.Peristeri (Peristeri) - Kyra Panagia (Ministery)
NE2, sonnig mit ein paar Wolken, 20° 15,5sm/4:43h
Insel Name Wasser Strom Duschen Bemerkung
Ministery (o. Kyra Panagia) O. Kyra Panagia nein nein nein 2 große Buchten, die sehr geschützt sind. Die nördl. hat noch in der Mitte eine kleine Insel. Dort ankert man auf 5m. Sand mit Steinen durchsetzt. In der östlichen ankert man auf 8-12m. Dort ist auch mehr Seegras. Und sie ist ein wenig offener.

Die Nacht war traumhaft. Alles ruhig. Kein Wackeln, kein Klappern. Perfekt!.

Ich werde schon um 7 Uhr wach. Alles schläft noch und so kann ich ohne Badehose ins Wasser springen. Schön. Nachdem ich auf die Badeplattform geklettert bin (blöd bei dieser Bavaria, das die Heckklappe so hoch über dem Wasserspiegel liegt), düsche ich mich. Das Wasser ist immer noch nicht warm. Aber ich bin ja hart im nehmen.

Ich gönne mir einen 2. Kaffee mit aufgeschäumter Milch. Klasse. So darf jeder Tag beginnen. Wolken sehe ich nicht am Himmel und ein leichter Wind weht durch die Bucht.
Die ruhige Nacht hat allen super gut getan. Dem entsprechend ist die Stimmung super gut. Wir frühstücken und selbst die Wespen können uns nicht aus der Ruhe bringen.

Nach einem, wie immer, reichlichen Frühstück gehen wir Anker auf. Zuerst hole ich den Hauptanker ein. Dann kümmere ich mich um den Heckanker, dessen Ankerseil an einem Ende durch einen Fender gekennzeichnet ist. Schnell haben wir auch diesen Anker an Bord, setzen Segel und segeln langsam los. Wir warten, bis wir aus der Bucht sind, halsen und nehmen Kurs auf Steni Valla. Der Wind ist recht schwach. aber immer wieder kommt eine Böe, die wir nutzen. So segeln wir bis zur Bucht nördlich von Steni Valla. Hier fällt der Anker auf 5m.

Gordo macht das Dinghi klar und rudert mit Uli, einer nicht kurzen Einkaufliste, sowie unserer Bordkasse Richtung Strand. Gordo und Uli sind noch nicht vom Strand verschwunden als eine Gruppe Taucher mit einem uralten Bus ankommt, einen Haufen Schrott auslädt und diesen mit ins Wasser schleppt.

Ich springe ins Wasser und auch Peter genießt es noch einmal ins Wasser zu springen. Wir schütten einen Kaffee auf und vertilgen ein paar leckere Zitronenkekse. Uli und Gordo kommen vom erfolgreichen Einkauf zurück. Sie haben sogar einen leckeren Thunfisch mit gebracht Fein! Den lassen wir uns heute Abend schmecken.

Wir bleiben noch eine knappe Stunde, genießen die Reste unseres gestrigen Mahls und um 1/2 5 gehen wir Anker auf und segeln für die nächste 1/2 Stunde (nicht direkt) Richtung Kyra Panagia. Doch der Wind läßt immer mehr nach und so muss irgendwann der Diesel ran. Mit ihm nehmen wir direkt Kurs auf unser Tagesziel.

Um 1/2 7 laufen wir in die Bucht ein. Peter übernimmt den Job, eine Landleine auszubringen. Wir kennzeichnen dies noch durch einen Fender (und einen 2. nachdem wir wieder los sind). In der Bucht liegt nur ein weiteres Segelschiff und ein Fischer. Wir nehmen zu unserem Anleger ein paar Kräcker, Salami, Schafskäse und Oliven. Mal wieder sehr lecker!

Es ist schon nach 8 Uht als ich mit dem Abendessen anfange. Es gibt einen leckeren, griechischen Salat, den Gordo zubereitet. Als Hauptgang Thunfischfilet mit Bratkartoffel. Und als Nachtisch gebratene Banane mit Honig, ebenfalls zubereitet von Gordo. Uli hilft mir bei dem Fisch. Eine doch schon sehr blutige Angelegenheit.

Während des Essens machen wir die Landleine los. Es schaukelt ein wenig und Uli verträgt das unter Deck nicht so gut. Kaum los von der Landleine legt sich die Nereida in den Winnd(hauch) und schon hört die Wackelei fast vollständig auf. So kann Uli wenigestens das leckere Essen genießen.

Wir trinken noch den leckeren Weißwein aus und genehmigen uns heute einmal 2 Absacker. So ist ist nach 1 Uhr bis das Licht auf dem Schiff ausgeht. (Natürlich bis auf das Ankerlicht im Masttop).

 

Mittwoch, 05.10.2011 Kyra Panagia (Kyra Panagia) - Steni Valla (Alonnisos) - Skopolos Stadt (Skopolos)
N2, sonnig, 19° 21,8sm/4:40h
Insel Name Wasser Strom Duschen Bemerkung
Skopolos Skopolos Stadt in der Off-Saison nicht mehr. in der Off-Saison nicht mehr. nein Fährhafen mit langem Kai, an dem man RK oder längsseits anlegen kann. In der Hauptsaison gibt es Strom und Wasser mit KeyCards.

Peter kommt mit mir zeitgleich aus der Koje. Ich schütte Kaffee auf und Peter macht sich klar, um an Land zu ruderen. Wirklich laufen wird er nicht können, aber so kann er sich wenigstens einmal die Beine vertreten.
Ich springe nach meinem Kaffee wieder ins Wasser und schwimme einmal durch die Bucht. Auf dem Rückweg hole ich unsere Landleine mit den Fendern zurück. Gut das ich meine Wasserschuhe angezogen habe. Am Felsen kleben jede Menge Seeigel. Ich trete zwar in keinen, aber da ist das mit der Vorsicht im Porzelanladen.

Wie jeden Morgen frühstücken wir ausgiebig und um 1/2 12 gehen wir Anker auf. Wir ändern den Plan noch zum Kloster zu fahren, sondern nehmen direkt Kurs auf Steni Valla. Bei knapp 2 Windstärken aus N genießen wir es lieber, raumschot Richtung Steni Valla zu treiben.

Mit wechselndem Wind segeln wir bis Steni Valla. Hier schmeiße ich den Anker wieder auf 6m in der kleinen Bucht neben Steni Valla.
Wir entsorgen unseren Müll und ich gehe noch einmal schwimmen. Super schön. Um 1/2 5 machen wir uns auf den Weg nach Skopolos Stadt. Leider ist der Wind ein wenig zu schwach zum Segeln. Ich setze zwar Segel, aber wir würden erst um 23 Uhr in Skopolos ankommen. So lasse ich die Maschine mitlaufen.

Um 18:20 Uhr kommen wir im Hafen von Skopolos Stadt an Am Kai liegen bereits einige Schiffe längsseits. So lege ich mich ebenfalls längsseits.
Es gibt ein kaltes Bier (der Vorteil wenn man motort!) und ein paar Chips. Bevor es dunkel wird wollen wir noch in die Stadt. Da müssen wir uns schon beeilen. Wir machen uns stadtfein und erobern die Stadt. Es gibt einen Apetiser in einem der vielen Hafencafes. Die Männer nehmen Ouzo und die Mädels einen Caipirina. Schon einmal gut. Ich lade meine Crew auf ein Vor-Geburtstags-Abendessen bei Alexander ein. Einmal quer durch die Vorspeisenplatte. Danach nehmen (fast) alle das Stifado. Und es schmeckt wieder sehr gut. Dazu einen einfachen roten Hauswein. So läßt es sich leben.

Das Ambiente gefällt allen und so sitzen wir recht lange und quatschen. Irgendwann sind wir die letzten und so sage ich für dieses Jahr Kali nichta Alexander.

Zurück auf dem Schiff muss ich ins Cockpit und darf erst um Mitternacht wieder nach unten. Na klar, den ich habe doch Geburtstag. So brennen auf dem Salontisch eine Reihe Happy-Birthday-Kerzen und es gibt sogar einen Geburtstagskuchen mit Feuerwerk. Klasse. Im Kreis meiner Freunde Geburtstag zu feiern ist doch immer wieder schön. Doch so schnell wie die Party beginnt, so schnell ist sie auch wieder vorbei. Ich sitze noch ein wenig mit Gordo im Cockpit, trinke mein letztes Glas Bacardi. Und schon wird es ruhig auf dem Schiff.

 

Donnerstag, 06.10.2011 Skopolos Stadt (Skopolos) - Skiathos (Skiathos)
N1-2, sonnig, 20° 22sm/3:57h
Insel Name Wasser Strom Duschen Bemerkung
Skiathos Skiathos ja, von der Base ja nein, nur im Hotel Base von Kiriakoulis. Ein- und auslaufende Fähren verursachen z.T. heftigen Schwell.

Heute schlafe ich tatsächlich einmal bis nach 8 Uhr. So ist Peter bereits mit dem Kaffee-Kochen beschäftigt. Wir spülen schnell und als der Kaffeeduft durchs Schiff zieht, kommen alle aus ihren Kojen gekrabbelt. Uli und Gordo laufen noch schnell in die Stadt, frisches Brot und Eier besorgen. Wir trinken derweil einen Kaffee und als die beiden zurück sind, legen wir direkt ab. Frühstücken wollen wir in der Ormos Staphylos. Da der Wind noch nicht aufgewacht ist, brummelt unser Diesel. 1 1/2 Std. später biegen wir in die Bucht ein. Der Anker fällt auf 4m. Doch das ist mir etwas zu dicht am Strand. So gehe ich noch einmal Anker auf und verlege mich um 100m Richtung offener See. Hier kann ich genug Kette stecken. Die See ist ruhig und es sieht nicht danach aus, als ob heute noch viel Wind kommen wird.

Bald schon zieht der Duft von Gordos Spezial-Rührei durchs Schiff. Uli hat leckeren Obstsalat gemacht. So lassen wir uns das letzte Frühstück so richtig schmecken.

Während ich ins Wasser springe zieht es die beiden (Uli und Gordo) wieder an den Strand. So ist das Dinghi schnell startklar und kurz darauf kann sich Uli am Strand sonnen.
Ich lege mich so wie Gott mich erschaffen hat aufs Vorschiff und lasse mich von der herbstlichen Sonne trocknen. Einfach herrlich.

Ich dusel etwas ein und bald ist es auch schon 1/2 3. Peter und ich pützen noch ein wenig das Schiff. Dann springe ich (ein letztes Mal) ins Wasser, schwimme eine Runde. Wir haben noch ein wenig warmes Wasser vom Motoren und so dusche ich schnell auf der Heckplattform.

Ich hole zum letzten Mal den Anker hoch und unter Maschine geht es die letzten 15 sm bis zur Base auf Skiathos. Wind haben wir keinen, so schalten wir den Autopiloten ein. Um 1/2 6 laufen wir im Hafen ein. Fender ausbringen, Dinghi zur Seite, Leinen vorbereiten und schon dampfe ich rückwärts an den Steg. Die Heckleinen fliegen über, Peter übernimmt die Muring und schon sind wir fest. Noch die Leinen justieren und schon ist unser Törn (fast) zu Ende.

Wir bekommen einen letzten Anleger. Mona hat schon etwas vorbereitet und so stossen wir zum letzten Mal an. Die Übergabe ist schnell erledigt und allgemeines Packen ist angesagt. Bald sind alle Stauräume leer und die Reisetaschen wieder voll.

Wir laufen in die Stadt und bummeln noch ein wenig durch die Fußgängerzone. Leider verlieren wir etwas die Orientierung und so wird es ein vor allem für Sigi anstrengender Marsch bergauf. Und das schlimmste: Wir finden das Restaurant nicht. Für einen kurzen Moment scheint am letzten Tag noch die Stimmung zu kippen. Doch dann finden wir ein wirklich nettes Restaurant. Der hohe Anteil von Griechen, die hier sitzen, zeigt uns, das Restaurant ist gut.
Wir bestellen wieder einmal die Vorspeisenkarte quer gelesen und als Hauptspeise bekomme ich Lammkottelets. Es ist wieder alles super lecker. So sind wir irgendwann wieder satt und zufrieden und machen uns zu der Bar auf, in die wir beim letzten Mal nicht eingekehrt sind. Es ist die Rock n' Roll Bar und hier ist heute die Summer Goodbye Party. Wir bekommen ein Glas Champagner und den besten Mojito der Insel. Sagt jedenfalls dier Chef. Und er muss es wissen. Die Stimmung steigt genauso schnell wie unser Alkoholspiegel. Doch wie immer soll man aufhören wenn es am schönsten ist. So zahlen wir unsere Zeche (stolze 130 Euro) und laufen zum Schiff zurück.
Peter und Gordo machen sich noch einen Ouzo. Mir reicht es und 5 Min. später liege ich im Bett und schlafe tief und fest.

 

Freitag, 07.10.2011 Skiathos - Viersen
S3-4, sonnig, 23° 1800km/2:50h

Wir stehen schon sehr früh auf und schütten uns noch einen Kaffee auf. Die letzten Sachen werden gepackt und bald steht unser Gepäck auf dem Kai. Peter läuft noch einmal durchs Schiff und überprüft, ob wir alles mit genommen haben. Dann kommt auch schon unser Taxi und bringt uns zum Flughafen.
Die Schlange am Check-In ist nicht besonders lang und sind wir unser Gepäck schnell los und haben noch massenhaft Zeit bis zum Boarding. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen, den in Deutschland sind es nur noch max. 15°. Und regnen soll es.

Nach dem Einsteigen gibt es ein kleines Problem. Die Reihen 13 und 17 gibt es nicht, aber es gibt Bordkarten mit den Sitz-Nr.. Die Crew wird ein wenig hektisch, da der Flug ausgebucht ist und jetzt nicht klar ist, ob auch wirklich alle einen Platz finden. Aber alle können mit und so starten wir mit ein wenig Verspätung.
Der Flug ist streckenweise ein wenig holprig und die Landung etwas hart, aber ansonsten vollkommen ereignislos.

Unser Gepäck kommt zügig, unser bestelltes Taxi dagegen nicht. So dauert es etwas, bis wir Zuhause ankommen. Wir setzen Peter und Sigi wieder Zuhause ab, dann biegen wir auf in die Kreuzstr. ein. Uli und Gordo verabschieden sich auch direkt. Wir sind wieder daheim und so ist der Törn nun entgültig vorbei.

 

Resümee

Für Uli war es der Jungferntörn. Und bis auf die Schaukelei im Hafen von Patitirion (die aber auch Gordo etwas zugesetzt hat), war alles bestens. Das Wetter war schön, der Wind schwach. Wir haben genug Badestops gemacht. Massenhaft Zeit, sich am Strand zu sonnen. So war es ein sehr gelungener Törn.

Die Inselwelt der nördlichen Sporaden ist wohl eine der schönsten von Griechenland. Und es ist nicht überlaufen oder touristisch. Es war kurz vor OFF-Saison. Nächste Woche werden dort die Bürgersteige hochgeklappt und (fast) alles schließt. Bezeichnend war die Auskunft, die ein Urlauberpärchen in Patitirion auf die Frage erhalten hat, wann der nächste Bus wieder zur Altstadt hoch fährt: "Irgendwann Anfang Mai".

Noch ein wenig Statistik: Wir haben nur 97 sm in 23,5 Std. zurück gelegt. Davon aufgrund fehlenden Windes 51 sm (52%) unter Motor, den Rest (46 sm / 48%) unter Segel. Das macht im Durchschnitt 16 sm am Tag, für die wir 3:57h gebraucht haben. Ergibt einen Durchschnitt von 4,1 kn je Stunde.

 

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