Kykladen 2010

4. Woche oder das Ärzteschiff


Flagge

In der 3. Woche schaffen wir es nach Mykonos.

 

Hier die Törndaten:

Skipper: Charly
Crew: Ralf, Frauke, Marko, Stefan, Sabine und Karl-Heinz
Schiffsname: Ivida
Schiffstyp: Bavaria 38
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 24.07. - 31.07.2010

 

Der Törnverlauf

Legende: (beim Klick auf das Symbol werden weitere Informationen angezeigt)

Hafen oder Marina mit Anlegemöglichkeit
Ankerplatz (evtl. mit Mooring-Bojen)
Insel

Samstag, 24.07.2010
sonnig, >30°
Marina Naxos (Naxos) - Marina Naxos (Naxos)

Sabine und Charly sind schon seit einer Woche auf Naxos. Sie kommen um 13 Uhr mit dem Taxi an. Kurz darauf kommt auch Familie Thiel mit der Fähre aus Athen. Ein kurzes Hallo, schnell die Kabinen ausgelost und dann wird auch schon der Einkauf geplant. Ralf, Sabine und Charly laufen los. Es dauert recht lange, doch dann kommt ein kleiner Lastwagen und bringt alle Vorräte. Damit kommen wir sicher erst einmal über die Runden. Ich verstaue die Lebensmittel schnell im Schiff. Trotzdem ist es jetzt schon spät und wir machen uns auf in die Stadt zum Abendessen. Das Lucullus sagt ihnen nicht so zu, also gehen wir in ein anderes. Es gibt ja genug.
Dort ist das Essen recht anständig und vom Preis her normal. Wir schwelgen in Vorspeisen, dazu noch 2-3 Hauptgerichte, von denen jeder naschen kann und schon sind wir alle satt.
Wir schlendern gemütlich zum Schiff zurück. Dort gibt es noch einen Absacker und schon ist der erste Tag vorbei.

Sonntag, 25.07.2010
Marina Naxos (Naxos) - O. Ioannou (Paros)
sonnig, >30°
11,4 sm / 3:55h


25.07. Marina Naxos (Naxos) - O. Ioannou (Paros) 11,4 sm / 3:55h
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Wetterwelt-SMS
Wassertemperatur: 23°
So06Z/W-NW1-2/4/0.5M/- So12Z/S-SW3/3-4/0.5M/- So18Z/W2-3/4/0.7M/- Mo00Z/N4/5/0.7M/-
Mo06Z/NW-N2-3/4/0.5M/SH Mo12Z/S-SW3/4/0.5M/- Mo18Z/SW-W4/5-6/1M/-

Diese Crew steht früh auf. So bekomme ich den Kaffee gekocht. Auch ganz angenehm. Wir frühstücken gut, gehen noch einen Frappe trinken und zurück am Schiff beginnt die Sicherheitseinweisung. Nach gut 1 1/2 Stunden bin ich fertig und wir können auslaufen.

Natürlich hat sich mein Anker in einer Mooringleine verfangen. So muss Ralph ins Wasser und ihn unter dem Tampen hervorziehen. Für meinen Heckanker habe ich keine Sorgeleine. Das bekommt er prima hin und so können wir den Hafen verlassen. Wir nehmen Kurs auf Paros und setzen die Segel. Viel Wind ist nicht, aber er reicht zum Segeln. Als er später immer mehr nachläßt berge ich die Segel und bringe die Fender zum Fendersurfen aus. Alle haben viel Spaß. Aber mehr als 2,5kn schafft diesmal keiner. Auch ich bin älter geworden und gebe schon bei 2.2kn auf.

Wir tuckern bis in die nördliche Bucht von Naousa und ankern auf 5m. Leider zu nah an einem Holländer mit seinem Stahlsegler. Als der Wind dreht, bewegt sich sein Langkieler nicht und ich komme ihm doch sehr nahe. Also einmal Anker auf und ein wenig weiter weg erneut ankern. Das funktioniert und so liege ich besser.

Ich fange mit meiner Mousaka an und bald steigt die Temperatur unter Deck auf gefühlte 50 Grad. Eine knappe Stunde später sind alle Zutaten dank der der tatkräftigen Unterstützung von Charly angebraten und die erste Auflaufform schmort im Backofen. Es gibt einen Ouzo auf Eis als Aperitif. Schon einmal gut.

Es ist leider schon dunkel als ich die fertige Mousaka serviere und so sieht Ralf das Ergebnis nicht. Es scheint allen zu schmecken, jedoch bleibt die 2. Auflaufform über. So haben wir schon etwas für Morgen. Wir sitzen noch lange im Cockpit und es wird viel gelacht und erzählt. Es ist schon weit nach Silvester als es langsam ruhig auf dem Schiff wird.

Montag, 26.07.2010
O. Ioannou (Paros) - O. Vathi (Sifnos)
sonnig, >30°
40,6 sm / 8:39h


26.07. O. Ioannou (Paros) - O. Vathi (Sifnos) 40,6 sm / 8:39h
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Die Sonne ist kaum aufgegangen als Charly schon am Herd steht und den Kaffee kocht. Ich springe derweil so wie Gott mich erschaffen hat ins Wasser und schwimme 2 Runden um Schiffs. Als ich aus dem Meer klettere, reicht mir Charly schon den Kaffee. Perfekt mit Süßstoff und Milch. Es gibt wieder lecker Frühstück mit reichlich Obstsalat. Schmeckt mir immer wieder gut.

Während unten die Pantry wieder auf Vordermann gebracht wird, spülen wir das Deck ab und schmeißen ein paar Eimer Salzwasser ins Cockpit. Hier sammelt sich immer viel Dreck an. Mit einem blitzeblanken Schiff geht es Ankerauf. Wir verlassen die schöne Bucht und machen uns auf den Weg nach Sifnos. Nach dem Verlassen der Bucht können wir Segel setzen und mit einer schönen Brise machen wir uns auf nach Sifnos.
Nach 5 sm dreht der Wind und läßt kurz darauf nach. So müssen wir leider den arabischen Wind bemühen. Kurz vor der Südspitze von Sifnos können wir wieder Segel setzen und der Diesel schweigt. Wie auch vor 2 Wochen dreht der Wind am Kap xxx heftig. Doch diesmal zu unseren Gunsten. So können wir nach einer Wende das Tagesziel Ormos Vathy gut anlegen.

Kurz vor der Bucht berge ich beide Segel und schon sind wir in der Bucht. Leider sind wieder alle Plätze belegt und so ankere ich frei. Wir brauchen heute nur die Mousaka von gestern in den Backofen zu schieben. So bleibt Zeit für eine Spritztour mit dem Dinghi.

Die aufgemärmte Mousaka schmeckt wieder besser und bald darauf sind alle satt und zufrieden. Wir singen noch ein wenig und dann ist auch dieser Tag vorbei.

Dienstag, 27.07.2010
O. Vathi (Sifnos) - Livadi (Serifos)
sonnig, >30°
20,2 sm / 4:25hh


27.07. O. Vathi (Sifnos) - Livadi (Serifos) 20,2 sm / 4:25hh
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Wie immer wenn wir nicht im Hafen liegen, genieße ich es morgens als erstes ins Wasser zu springen. Die übliche Routine beginnt und bald sitzen wir bei Obstsalat und Kaffee im Cockpit. Um xx Uhr rasselt die Ankerkette und kurz darauf verlassen wir die schöne Bucht. Draußen gibt es Wasser, Sonne und frische Luft, jedoch keinen Wind. So müssen wir wieder den arabischen Wind bemühen. ich ziehe das Groß als Schattenspender und hole es kurz vor Livadi wieder rein ohne einen Meter gesegelt zu sein.

Ich finde einen Platz auf der Südseite des Kais und hier nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Ich bereite meine Crew schlecht vor und fahre, kaum sind Fender und Leinen klar, in eine Lücke. Leider hält der Anker nicht und als ich ihn per Winsch ans Boot ziehe, verhakt er sich unter einer anderen. ich lasse einen Tampen an die Sorgeleine binden und bei dem Versuch, den Anker freizuziehen manövriere ich mich in eine Situation, aus der ich ohne fremde Hilfe nicht mehr frei komme. So liege ich quer vor einem Schiff mit unklarem Anker und einer Crew, die nicht weiß, was man tun kann. Meine eigene Dummheit. Das passiert, wenn man schon 3 Wochen unterwegs ist und vergißt, das jede Woche eine neue Crew an Bord kommt. Nach einigem Hin und Her komme ich doch frei und so drehe ich erst einmal draußen vor dem Kai eine Runde, damit alles in Ruhe wieder aufgeklart werden kann.
Ein freundlicher Skipper springt ins Wasser und schwimmt zu mir rüber um mir beim Einparken zu helfen. Ich nehme die Hilfe dankbar an, den so kann ich übers Schiff flitzen und die Leinen bedienen. Jemanden zu haben der weiß was man tun muß ist immer besser. Wir legen uns längsseits an einen Riesen-Kat, der Jonathan. Ich bedanke mich bei dem Fremden mit einem kalten Mythos.

Wir legen Strom, doch der Erfolg ist von kurzer Dauer. Ein Tony-Marshall-Verschnitt, gleichzeitig wohl als Hafenkümmerer bekannt, trennt meine Leitung wieder vom Strom. Ich sorge wohl dafür, das die Sicherung immer rausfliegt. So ein Quatsch. Doch was soll ich mich aufregen. Mit 12V komme ich auch klar.
Wir entscheiden uns, heute einmal Ausessen zu gehen. Das wollen wir oben in der Chora machen. So fahren wir um 1/2 8 mit dem Bus hinauf. Wie immer sind alle von dem Ausblick und dem schönen Ort fasziniert. Wir kehren in eine der zahlreichen Tavernen ein. Nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste. Wie immer futtern wir uns durch die Vorspeisen und jeder nascht von jedem Teller. Das ist es, was ich am griechischem Essen so liebe.

Wir setzen uns noch ins Cafe und trinken noch einen Weißwein. Frauke und Sabine fahren schon um 10 Uhr mit dem Bus. Wir 5 wollen eigentlich laufen. Als wir uns gerade in Bewegung setzen, kommt der nächste Bus. So nehmen wir den und eine 1/2 Stunde später sind wir am Schiff. Ich kaufe noch einen Stecker und hänge mich wieder an den Strom. Unser verhinderter Tony Marshall koppelt mich natürlich mitten in der Nacht wieder ab.

Als der Wind am Morgen auffrischt, verringert sich der Abstand zu dem hinter uns liegenden Boot (mit einem Pitbull an Bord) drastisch. So hole ich etwas Ankerkette hoch, hole unser Brett ein und lasse mich 2 m weiter nach vorne treiben. Auch der Kat neben mir nähert sich bedrohlich dem Kai. Doch der Eigner ist auch wach und vergrößert den Abstand durch das Einholen von etwas Ankerkette.

Mittwoch, 28.07.2010
Livadi (Serifos) - O. Ioannis (Kythnos)
sonnig, >30°
27,8 sm / 5:58h


28.07. Livadi (Serifos) - O. Ioannis (Kythnos) 27,8 sm / 5:58h
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Am nächsten Morgen besorgen wir uns noch Wasser. Auch 300 Liter kosten 5 Euro. Scheint hier ein Einheitstarif zu sein. Danach machen wir uns recht schnell auf und noch in der Bucht setze ich die Segel. Wir kreuzen langsam Richtung Kithnos. Wir wollen zuerst zur O. Stephanou, einen Badestop einlegen. Für die Nacht ist Loutra geplant. Die letzten Seemeilen machen wir die Maschine an. Immerhin wollen wir nicht erst im Dunkeln ankommen. Wir weichen noch dem vorgelagerten Riff aus und als wir in der Bucht ankommen, liegen dort nur 2 Schiffe. Ich verhole mich bis ganz nach vorne und lasse den Anker auf 5m fallen. Ich kann nicht viel Kette stecken, da jetzt hinter mir ein Italiener liegt. Als klar wird, das wir über Nacht bleiben, ankere ich erneut, diesmal auf 3m und so kann ich mehr Kette stecken. Der Anker liegt beim 1. Versuch leider auf Seegras. So brauche ich noch einen Versuch. Jetzt gräbt er sich perfekt im Sand ein. Leider reißt meine Boje ab. Aber ich kann bis zum Anker tauchen und die Flasche wieder anknoten.

Diese Bucht ist die schönste auf dem ganzen Törn. Nur ein paar Häuser am Ufer, keine Taverne, keine Disco. Wunderschön ruhig. Der Grund besteht aus gut haltendem Sand mit einzelnen Seegrasfeldern und steigt zum Ufer hin gleichmäßig an.

Heute gibt es Nudeln mit Gemüse. Schnell gemacht uns sehr lecker. Wir haben alle ordentlich Hunger und so ist das Gemüse schnell alle. Da ich noch ein wenig Hunger habe, bekomme ich noch ein paar Nudeln mit Ei und Tomate. Jetzt finden sich auch noch ein paar Abnehmer und 5 Min. später kratzen wir den Topf aus. Heute wird es schnell ruhig an Bord. So liegen wir sicher und ruhig in der Bucht.

Donnerstag, 29.07.2010
O. Ioannis (Kythnos) - O. Sounion (Festland)
sonnig, 29°
37,4 sm / 7:18h


29.07. O. Ioannis (Kythnos) - O. Sounion (Festland) 37,4 sm / 7:18h
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Heute genießen wir die schöne Bucht. Einfach super. Der Italiener hinter uns ist schon in der Nacht ausgelaufen. Nutzt es wohl aus, das in der Nacht der Meltemi nicht so heftig weht. Wir haben heute ein ordentliches Stück Arbeit vor uns. Immerhin wollen wir bis zur O. Sounion, so das wir für den letzten Tag nicht mehr eine sehr lange Strecke zurück legen müssen.

Wir frühstücken ausgiebig, dann reiße ich meinen Anker aus dem Grund. Kaum aus der Bucht müssen wir gegen den Wind an. Überall sieht man schon weiße Schaumkronen und die Ivida knallt in jede 2. Welle. Erst als ich die Wellen etwas schräg anfahren lasse wird es etwas besser. So verbringen wir die ersten beiden Stunden mit ödem motoren.

Wie immer setze ich zu früh Segel. So kommen wir an der Nordspitze von Kithnos nicht vorbei. Also die Genua noch einmal weg gerollt und eine weitere 1/2 Stunde unter Maschine. Dann passt es und als wir an der Ecke vorbei sind, lönnen wir für die nächste Stunde auf einen schönen 1/2-Wind-Kurs gehen.

Kaum sind wir an der Südspitze von Kea vorbei müssen wir wieder hoch an den Wind. Diesmal können wir den Kurs nicht ganz anlegen und der Wind dreht auch nicht weit genug nach NE. So segeln wir bis dicht unter den Tempel und machen für die letzte Stunde den Diesel an.
Mein Anker fällt auf 5m vor dem Strand. Es ist immer noch recht windig und einige Böen sausen durch die Bucht. Trotzdem wird das Dinghi klar gemacht. Schon die erste Testfahrt endet in einem kleinen Fiasko. Der Motor geht aus und kann auch nicht mehr gestartet werden. Schnell treibt Stefan an uns vorbei und kann nur noch ins Wasser springen um nicht so schnell abgetrieben zu werden. Wir können ihm eine Leine zuschmeißen und so ist alles gut. Trotzdem brechen Ralf und Stefan Richtung Tempel auf. Und es kommt wie es kommen muß. Der Motor geht aus und sie paddeln wie wild gegen den Wind an. Ein 2. Dinghi macht sich auf, aber auch deren Motor versagt. So treiben schon 2 Schlauchboote langsam Richtung Meer. Erst mit einem 3. Dinghi gelingt es, die Havaristen langsam zurück in die Bucht zu schleppen. Ich war schon kurz davor, Ankerauf zu gehen. Ja, bei ablandigem Wind ist es sehr gefährlich mit dem Schlauchboot auf Tour zu gehen. Und wie es immer so ist, kaum zurück am Schiff springt der AB problemlos an und läuft auch ohne Mucken.

Heute gibt es Resteessen. Ich mache einen Kartoffelauflauf mit viel Zwiebel, einem Rest Mais und in Stücke geschnittene Salami. Unseren restlichen Eierbestand drüber verteilt und ab in den Backofen. Das Ergebnis schmeckt jedem und bald ist der letzte Krümel vertilgt. Auch heute wird es schnell ruhig auf dem Schiff. So ist der letzte Abend in einer Ankerbucht auch vorbei.

Freitag, 30.07.2010
O. Sounion (Festland) - Kalamki (Athen)
sonnig, >30°
30,6 sm / 6:12h


30.07. O. Sounion (Festland) - Kalamki (Athen) 30,6 sm / 6:12h
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Der letzte Tag ist angebrochen. Wir frühstücken ein letztes Mal. Morgen ist der Törn schon zu Ende und der größte Teil der Crew fliegt nach Hause. Schnell wird das Schiff aufgeklart und wir machen uns auf den Weg nach Kalamaki. Wir verlassen die Bucht unter Maschine und wie erwartet haben wir nach dem nächsten Kap den Wind genau von vorne. Das bleibt auch erst einmal für die nächsten 1 1/2 Stunden so.

Doch jetzt dreht der Wind ein wenig und ich kann Segel setzen. Ach, ist es schön wenn der Diesel aufhört zu hämmern. Auch die Bewegungen vom Schiff sind direkt viel harmonischer. Leider hält der Wind nur eine 1/2 Stunde. Dann schläft er ein. Und kommt nach einiger Zeit wieder zurück. Doch jetzt können wir gut segeln und der Wind hilft uns in dem er immer weiter nach Westen dreht. So gehen wir nach einiger Zeit auf den anderen Bug und können unter Vollzeug Richtung Marina Alimos segeln.

Kurz vor dem Hafen läßt der Wind nach und wir bergen zum letzten Mal die Segel. Ich fahre an der Einfahrt zur Marina vorbei und ankere ein letztes Mal. Wir gehen noch einmal baden. Mit dem letzten Wasser aus den Tanks wird zum letzten Mal das Salz von der Haut gespült. Dann bereite ich das Boot fürs letzte Anlegemanöver vor. Fender raus. Leinen klar. Steuermannssitz aufs Deck. So vorbereitet kann ich einlaufen. Wie immer fahre ich rückwärts in die Boxengasse. Der mir zuerst angezeigte Liegeplatz wird widerrufen. So komme ich wieder in die kleine Lücke an der Ecke. Kenne ich schon. Ein riesiger Kat versperrt den Weg, doch ich zirkel mich elegant an der Kufe vorbei in meine Lücke. 1 Minute später liege ich schon fest, bekomme sogar eine Mooring. Strom bekomme ich leider nicht, Kabel zu kurz :-(. Aber Wasser kann ich auffüllen.

Wir trinken die letzten 6 Bier und dann geht es zum Duschen. Ich dusche an Bord. Das reicht mir. Wir gehen zu Vassilis und das Essen ist wieder gut. Wenn man auch einen deutlichen Unterschied bemerkt. Als Niko vor 2 Wochen das Essen bestellt hat, war Vassilis wesentlich freundlicher. Ob das daran liegt, das wir kein griechisch sprechen?. Naja, aber auch so bekommen wir reichlich zu essen und die Summe ist mit 13 Euro pro Person auch durchaus akzeptabel.
Nach dem Essen gehen wir noch auf einen Absacker zur Skippers Bar und schlürfen für satte 9 Euro einen Caipi. Doch dann ist auch dieser Tag vorbei. Zurück am Schiff schlafe ich prompt im Cockpit ein und als ich mitten in der Nacht wach werde und mich nach unten verziehe, schlafen alle im Schiff tief und fest.

Samstag, 31.07.2010
Athen - Viersen
sonnig, >30°

Ich werde wach, bevor mich der am Handy eingestellte Alarm wecken kann. Es gibt einen letzten Kaffee. Und wie Murphey es so will, versenke ich beim letzten Mal das Sieb meiner Drückkanne im Hafenbecken. So muss ich sie schon nicht mehr mit nach Hause schleppen. Um 1/2 9 steht alles vor dem Schiff, die Schränke sind leer und die Reste stehen auf dem Salontisch. So kann sich der nächste Skipper ein Bild machen, was noch da ist. Wir setzen uns in die Bar, aber diese öffnet erst um 9 Uhr. So laufe ich noch einmal nach Kiriacoulis und fülle den Schadensbericht aus. Damit ist das wichtigste geklärt. Mein Nachfolger meldet sich bei mir nicht und ich habe auch seine Nummer nicht dabei. So spreche ich noch kurz mit Fanis über die Schäden und dann ist es auch schon fast Zeit. Charly und Sabine nehmen ein Taxi und der Rest von uns schleppt die Koffer bis zur Bushaltestelle. 15 Min. später kommt der X96 und bringt uns zum Flughafen. Dort checken wir elektronisch ein. Ich kann mein Gepäck direkt bis DUS aufgeben. Das ist klasse, dann brauche ich in Frankfurt das Gepäck nicht zu schleppen. Der Rest ist ereignislos. Wir geben das Gepäck am Baggage Drop Off ab, gehen zum Sicherheits-Checkin und warten bis zum Abflug vor dem Gate. Das Boarding beginnt pünktlich und schon hebt das Flugzeug ab.

In Frankfurt verpasse ich den Ausstieg der Familie Thiel. So besorge ich nur noch ein neues Parfüm für Mona und einen Bacardi für mich. Dann noch eine Kleinigkeit essen und schon sitze ich im Flugzeug. Das benötigt knapp 30 Min. bis DUS. Dort wartet schon Mona auf mich. Wir fahren schnell nach Hause, schmeißen das Gepäck in die Wohnung und gehen zu unserem Italiener lecker essen. So geht auch die letzte Woche zu Ende und ich bin wieder Daheim.

Resümee

Wie immer am Ende eines Törnberichts ein wenig Statistik: Wir haben in der Woche 168,0sm in 36:27h geschafft. Ergibt eine ø Geschwindigkeit von 4,6kn. Und damit waren wir jeden Tag im ø 6:05h und ø 28sm auf dem Wasser. Von den 168sm konnten wir immerhin 95,2sm segeln. Ergibt einen Wert von 57% unter Segel. Das ist gar nicht so schlecht, aber bei weitem nicht das beste Ergebnis der 4 Wochen in den Kykladen.