Kykladen 2010

3. Woche oder Mit den 3 nach Mykonos


Flagge

In der 3. Woche schaffen wir es nach Mykonos.

 

Hier die Törndaten:

Skipper: Charly
Crew: Margarete, Oktay, Almute, Norbert und Claudia
Schiffsname: Ivida
Schiffstyp: Bavaria 38
Zeitraum: 7 Tage
Zeitpunkt: 17.07. - 24.07.2010

 

Der Törnverlauf

Legende: (beim Klick auf das Symbol werden weitere Informationen angezeigt)

Hafen oder Marina mit Anlegemöglichkeit
Ankerplatz (evtl. mit Mooring-Bojen)
Insel

Samstag, 17.07.2010
sonnig, >30°
Kalamaki (Athen) - Kalamaki (Athen)

Wetterwelt-SMS
Wassertemperatur: 23°
Sa06Z/N5/6-7/1.5M/- Sa12Z/N-NE4-5/6-7/1.5M/- Sa18Z/N-NE4/5-6/1.3M/- So00Z/NW-N4-5/5/1M/-
So06Z/NW-N4/5/1M/- So12Z/N-NE2-3/5/0.5M/- So18Z/SE1/3-4/0.5M/-

Heute ist Crewwechsel. Die alte muss recht früh weg. Auch ich muss um 9 Uhr von Bord sein. So räume ich meine Sachen zusammen, klare noch die Pantry auf und setze mich mit meinem Buch und einem Frappe vor die Base.
Kurz darauf rücken schon die Reinigungskräfte an. Nach zwei Stunden ist mein Boot schon wieder wie neu. Ich fahre mit Fanis in die Stadt, ein neues Fernglas besorgen. Das alte liegt ja vor Mykonos auf dem Grund des Meeres. Unterwegs erreicht mich die Nachricht, dass meine Crew schon vor dem Schiff steht. Eine 1/4 Stunde später bin ich zurück und lerne Dominik, Peter, Sebastian, Niko, Katharina und Inga kennen. Alle super nett. Die Stimmung ist direkt gut. Wir können schon auf Schiff und da alle heute Morgen sehr früh aus den Federn mussten und das Essen im Flieger ja nicht so üppig ist, schicke ich 2 los, die Zutaten für einen griechischen Salat zu holen. Leider stehen die beiden eine Stunde an der Kasse. Wir wollten schon Alarm schlagen, als sie endlich doch noch auftauchen.

Schnell alles geschnippelt und schon sitzen wir im Cockpit mit leckerem Tsatsiki, einem leckeren Salat mit Feta. Dazu gibt es ein kaltes Bier. Perfekt. Es zahlt sich schon aus, dass Nico ja perfekt Griechisch spricht. Ich bekomme endlich Strom und einen großen Eimer um meine Schoten vom Salz zu befreien. Außerdem bekommen wir den Tipp, nach Vassili zu laufen, eine Taverne in der 2. Reihe. Das entpuppt sich später als guter Tipp. Schnell wird alles wieder gespült und ich gebe der Crew bis 1/2 7 frei. Da ist es nicht mehr so heiß und die Schlange an der Kasse im Supermarkt vielleicht nicht ganz so lang.

Während die Crew sich ins Wasser stürzt, richte ich mich wieder häuslich ein, kläre das mit der Kautionsversicherung und erstelle schon einmal eine Einkaufsliste. Diesmal nach Themen geordnet und so bekommt jeder einen Teil in die Hand und kann sofort los stürmen. Eine Stunde später sind sie wieder da und ich verstaue die Vorräte. Man hat ja so sein System. Jetzt ist es auch schon Abendessenzeit und ich mache mich stadtfein. Bevor wir losgehen gibt es einen Ouzo auf Eis als Aperitif. Super lecker. So lässt es sich leben. Wir gehen zu Vassili und Nico spricht mit dem Wirt. Ist schon etwas ganz anderes, wenn man auf Griechisch bestellen kann. Wir einigen uns auf verschiedene Gerichte, so dass jeder was probieren kann.
Der Wirt tischt so richtig auf und ein Teller nach dem anderen wird gebracht. Schmeckt alles super gut und nach einer kleinen Ewigkeit sind wir auch alle satt.

Zurück am Schiff gibt es noch einen kleinen Absacker und dann sind die Batterien einfach leer und alle verschwinden in ihre Kojen. Ich lege mich nach draußen, lausche der Discomusik und schlafe recht schnell ein.

Sonntag, 18.07.2010
Marina Naxos (Naxos) - O. Sounion (Festland)
N3, Flaute, N-NE%, sonnig, >30°
25,0 sm / 6:14h


18.07. Marina Naxos (Naxos) - O. Sounion (Festland) 25,0 sm / 6:14h
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Wetterwelt-SMS
Wassertemperatur: 23°
So06Z/NW-N4-5/5/1M/- So12Z/N3/5/0.7M/- So18Z/W-NW0/4/0.5M/- Mo00Z/NW3/3-4/0.5M/-
Mo06Z/NW-N4/5/0.7M/- Mo12Z/NW-N3-4/5/0.7M/- Mo18Z/NW-N1/4/0.5M/-

Heute gibt es das erste Frühstück für die Crew an Bord. Wie immer gibt es leckeren Obstsalat. Danach eine kleine Scheibe Käse auf Schwarzbrot. Sehr gut. So darf der Tag beginnen. Nach dem Frühstück schnell aufgeräumt und schon hängen 6 Augenpaare gebannt an meinen Lippen und lauschen der Sicherheitseinweisung. Wie immer mache ich diese sehr gründlich und am Ende raucht allen der Schädel. Zeit abzulegen. Inzwischen hat sich die Flottille neben mir auch in Bewegung gesetzt. Dabei hat einer der Flottillenbetreuer einfach meine LUV-Leine am Bug gelöst, so dass sich mein Boot quer legt und beinahe sowohl den Kai berührt als auch das Nachbarboot. Als ich den Skipper darauf anspreche verweist er nur auf einen Typen, der hektisch versucht, noch mehr Chaos zu produzieren. Als ich ihn darauf hinweise, dass man doch so freundlich sein sollte, den Skipper eines Bootes zu informieren, bevor man ihm eine LUV-Leine wegnimmt, werde ich auch noch angepupst. Seltsame Sitten.

Ich starte jedenfalls meinen Motor und warte, bis alle Schiffe aus der schmalen Lücke raus sind. Dann lasse ich eine neue LUV-Leine spannen und mache den Rest der Sicherheitsunterweisung. Um 1/2 12 stehen alle auf ihre Posten und die Leinen fliegen ins Wasser. Kurz ein wenig Sightseeing im Hafen, die Fender weg und schon sind wir draußen und ich setze die Genua. So treiben wir bei wenig Wind Richtung O. Sounion. Der Wind legt sich noch einmal kurz schlafen. So nehme ich meinen Diesel zur Hilfe. 1 Stunde später ist er da, der 5er Wind aus N-NE. So kommen meine beiden Segel leicht gerefft raus und ab geht die Lutzi. Mit über 7 kn sausen wir los. Inga steht am Steuer wie ein Profi, Katerina sitzt vorne im Bugkorb und hat viel Spaß.
Als wir die Insel Gaidhouroniso an Steuerbord haben ist der Wind kurz weg und kommt anschließend genau von vorne. Also Segel weg und die letzte Stunde wieder unter Motor.

Montag, 19.07.2010
O. Sounion (Festland) - Voukari (Kea)
N4-5, sonnig, >30°
16,2 sm / 3:35h


19.07. O. Sounion (Festland) - Voukari (Kea) 16,2 sm / 3:35h
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Wetterwelt-SMS
Wassertemperatur: 23°
Mo06Z/NW-N4/5/0.7M/- Mo12Z/NW-N3-4/5/0.7M/- Mo18Z/N-NE1-2/4/0.5M/- Di00Z/NW-N4/5/0.7M/-
Di06Z/NW-N4-5/5/1M/- Di12Z/N3-4/5/0.7M/- Di18Z/SW-W1/4/0.5M/-

Heute Morgen werde ich kurz nach Sonnenaufgang wach. Als erstes ins Wasser. Dann einen Kaffee und so langsam wird es auf dem Schiff lebendig. Ich schreibe meinen Törnbericht während Inga schon den Obstsalat schnibbelt. Wir müssen noch Brot besorgen und so tuckern Sebastian und Nico los. Leider ohne Erfolg. Der einzige Laden, der Bort verkauft macht erst um 1/2 11 auf. So müssen wir mit den Resten klar kommen. Geht auch.

Um 11 Uhr kommt der Anker aus dem Wasser und wir machen uns auf Richtung Kea. Der Plan ist, erst nach Vourkari, dort Vorräte ergänzen und dann in die Bucht O. Kavia. Doch wie immer kommt alles ganz anders. Als wir aus der Bucht raus sind und ich zusätzlich das Groß setzen will, verklemmt es sich und bei dem Versuch, es wieder frei zu bekommen, reißt es am Unterliek ein. Also mit Ricoh telefonieren (das übernimmt Nico, ist viel einfacher). Wie befürchtet gibt es in Vourkari keinen Segelmacher. Er versucht, ein Segel mit der Fähre nach Vourkari zu bekommen.

Wir setzen unsere Fahrt nur mit Genua fort. Die Wellen werden langsam immer höher und allen wird ein wenig komisch. Die ersten Reisetabletten werden geschluckt. Auch Nico wird es ein wenig übel. Doch wir können den Kurs ganz gut anlegen und so stehen wir 3 Stunden später vor der Einfahrt nach Vourkari. Bei den letzten paar Meter helfe ich mit dem Motor nach, damit wir nicht noch einmal kreuzen müssen. In der Bucht wird es schlagartig ruhiger und schnell kehren die Lebensgeister zurück.

Mein Anker fällt auf 13m und hält beim 1. Mal. Die Leinen sind schnell belegt und so liegen wir gut. Ein weiteres Telefonat mit Ricoh ergibt, dass unser neues Segel um 20 Uhr aufs Schiff geht und um 21 Uhr auf Kea sein soll. So hole ich das Groß schon einmal runter, was aufgrund wenig Wind gut klappt. Wir gehen ins Café und bald ist es auch schon Zeit, dass Nico Fleisch fürs Abendessen besorgt. Die Jungs machen das Dinghi klar und fahren in den Ort, einkaufen und anschließend das Segel holen. Klappt alles bestens. Nico kommt mit leckerem Rindfleisch an und bereitet uns ??? zu. Die Jungs kommen mit dem Einkauf und vor allem mit dem neuen Groß an. Das ist leider von einer 36er. Naja, lieber 14qm weniger als gar kein Groß.

Während Nico noch kocht, ziehe ich es schon hoch. Klappt alles super gut, da im Moment Flaute ist. Dann ist das Groß fertig und auch das Essen. Es schmeckt allen und nach dem Abwasch und einem Absacker wird es erstaunlich schnell ruhig auf dem Schiff.

Dienstag, 20.07.2010
Voukari (Kea) - O. Kavia (Kea) - Loutra (Kythnos)
N5, später abflauend, sonnig, >30°
26,8 sm / 7:01h


20.07. Voukari (Kea) - O. Kavia (Kea) - Loutra (Kythnos) 26,8 sm / 7:01h
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Wetterwelt-SMS
Wassertemperatur: 23°
Di06Z/NW-N4-5/5/1M/- Di12Z/N3-4/5-6/0.7M/- Di18Z/SE0/4/0.5M/- Mi00Z/SW1/2-3/0.5M/-
Mi06Z/N1/1-2/0.5M/- Mi12Z/NE-E1-2/3/0.5M/- Mi18Z/SW1-2/3/0.5M/-

Eigentlich wollten wir heute früh los. Aber erst um 1/2 9 kommen die ersten aus ihren Kojen. So ist es auch schon 1/2 10 bis wir endlich los kommen. Noch in der Bucht rollen wir die Genua raus. Draußen erwartet uns eine raue See und die Wellen sind noch ganz schön hoch. Wir gehen nur mit Genua auf Vorwindkurs und werden ordentlich durchgeschaukelt. Ich berge eine Bucht zu früh das Segel und lande in der Ormos Pisa. Sieht auch sehr gut aus und es fegen nicht so viele Fallböen über das Wasser. Wir fahren aber noch die Seemeile bis zur O. Kavia. Hier legen wir unseren Anker auf 7m. Als ich noch einmal Anker auf gehen will, um mich näher zum Strand zu bringen stelle ich fest, das sich mein Anker verhakt hat. Die Wasserflasche ist auch nicht zu sehen und so gebe ich erst einmal wieder Kette und springe anschließend ins Wasser und schaue mir die Sache einmal an. Die Flasche hängt 3m unter der Wasseroberfläche, doch ich kann sie befreien. Das ist schon einmal gut. Der Anker hat sich unter einer Betonplatte verhakt. Leider ist auch die Sorgeleine nicht ganz klar. Sie liegt unter der Kette. Aber vielleicht zieht sie sich ja zurück.

Doch erst einmal gibt es Frühstück. Lecker mit angeschmorten Tomaten und Spiegelei. Dazu Bacon. Satt und zufrieden sinke ich auf meine Saloncouch und penne ein. 1 1/2 Stunden später werde ich wieder wach. So, jetzt wird sich um den Anker gekümmert. Ich schwimme mit einer Leine und einem Fender zum Anker und befestige die Leine als Verlängerung an die Sorgeleine. So wird mein Zugwinkel etwas flacher. Dann fahre ich rückwärts bis zum Fender, lasse die Leine auf meine Vorschiffsklampe belegen und fahre langsam weiter gegen den Wind. Irgendwann merke ich, wie die Leine auf Spannung kommt. Ein wenig mehr Gas und Peter zeigt mir, der Anker ist frei. Also jetzt schnell nach oben damit. Er hat sich zwar einmal um sich selbst verwickelt, aber das kann Nico am Bug alleine richten. So war die Aktion doch sehr erfolgreich.

Wir setzen die Genua und nehmen Kurs auf Loutra. Draußen ist immer noch reichlich Wind, aber die Welle ist deutlich kleiner. So bringt uns Nico bis an die Südspitze von Kea. Hier halsen wir noch einmal. Ich setze das Groß und durch den Düseneffekt zwischen Kea und Kythnos können wir hoch am Wind so richtig schön segeln.
Als wir die Meerenge hinter uns lassen, lassen wir auch den Wind hinter uns. Also Maschine für die letzten 5 sm an. Der Hafen Hansel steht schon am Kai und gibt mir den letzten Platz innen. So fahre ich rückwärts in den Hafen, lasse den Anker genau voraus fallen und schon liegen wir fest. Schnell noch Strom gelegt, die 10 Euro Liegegeld bezahlt und schon bekomme ich ein schönes, und vor allem kaltes, Anlegerbier.

Heute macht Inga leckere Spaghetti mit Thunfisch in Weißweinsoße. Vorher einen leckeren Tomatensalat. Perfekt. Ich hatte mich vor dem Essen stadtfein gemacht, aber die Jungs sind nicht mehr zu motivieren. So gibt es noch einen letzten Bacardi-Cola und schon gehen die Lichter aus.

Mittwoch, 21.07.2010
Loutra (Kythnos) - Varis (Siros)
NW3-3, zwischendurch Flaute, sonnig, >30°
27,0 sm / 5:59h


21.07. Loutra (Kythnos) - Varis (Siros) 27,0 sm / 5:59h
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Wetterwelt-SMS
Wassertemperatur: 23°
Mi06Z/NW1/2-3/0.5M/- Mi12Z/SE-S1-2/3/0.5M/- Mi18Z/S-SW2-3/3-4/0.5M/- Do00Z/NW-N2-3/3/0.5M/-
Do06Z/N3/3-4/0.5M/- Do12Z/N-NE1-2/3-4/0.5M/- Do18Z/NW-N1/3/

Nach Sonnenaufgang wird es schnell warm unter Deck. So rolle ich mich von meiner Koje im Salon und ein neuer Tag beginnt. Wie immer mit Kaffee. Den 2. Kaffee trinke ich im Café auf der anderen Seite. Es gibt 2 Euro extra für das T-Papier. Ist doch viel angenehmer als auf dem Boot.

Langsam wird auch meine Crew wach. Wir kaufen noch ein wenig ein, füllen doch noch Wasser nach und erst um 12.30 Uhr kommt der Anker aus dem Wasser. Kaum haben wir den Hafen verlassen, kommen auch schon die Segel raus. Und bis auf eine 1/2 Stunde haben wir den besten Segelwind. Knapp 2 sm vor der O. Varis berge ich die Segel und den Rest fahren wir unter Motor. Mein Anker fällt auf 3m in den perfekten Sand-Ankergrund. und gräbt sich sofort ein. Ich liege zwischen 2 Booten, die aber innerhalb der nächsten Stunde verschwinden. So wäre ich alleine in der Bucht, wenn nicht noch eine polnische Chartercrew mit Ihrem Schiff gekommen wäre.

Heute gehen wir essen. Die Auswahl in der Taverne sieht zuerst nicht so gut aus, aber wir essen uns nur an Vorspeisen satt, die Nicos für uns bestellt. Zu meinen Füßen sitzen 5 Katzen, die mich mit großen, traurigen Augen anschauen. Das kann ich ja gar nicht. So bekommen sie ein kleines Stück Fisch und auch noch ein wenig vom Oktopus. Um satt zu werden müssen sie aber noch ein paar Gäste finden.

Die Rückfahrt klappt gut und ich werde auch so gut wie gar nicht nass. Beim Absacker im Cockpit schlafe ich dann doch ein. Als ich nach einer Stunde wach werde ist mein Bacardi-Cola weg. Na, auch gut, gehe ich halt direkt ins Bett. Schnell noch meine Koje zurecht gemacht und schon bin ich wieder im Land der Träume.

Donnerstag, 22.07.2010
Varis (Siros) - Marina Tourlos (Mykonos)
N-NE4-6, sonnig, 29°
27,0 sm / 5:59h


22.07. Varis (Siros) - Marina Tourlos (Mykonos) 27,0 sm / 5:59h
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Wetterwelt-SMS
Wassertemperatur: 23°
Do06Z/N3/3-4/0.5M/- Do12Z/N-NE2-3/4/0.5M/- Do18Z/NW-N1/3/0.5M/- Fr00Z/NW-N3-4/4/0.5M/-
Fr06Z/NW-N4-5/5/0.7M/- Fr12Z/NW-N4/5/0.7M/- Fr18Z/N-NE3-4/4-5/0.

Ich werde wieder früh wach und genieße es, der 1. auf dem Schiff zu sein. In Ruhe meine Morgenhygiene zu machen und den ersten Kaffee in Ruhe genießen. So muss es sein.

Heute bleibt es lange ruhig. Doch ich bin noch nicht ganz mit meinem Törnbericht fertig, als es wieder vorbei ist mit der Ruhe. Noch schnell spülen und dann frühstücken, bevor es zu heiß wird. Um 11 Uhr schaffen wir es, den Anker einzuholen. Noch in der Bucht setze ich die Genua. Draußen kommt ein wenig Groß hinzu. Es zeigen sich schon die ersten Schaumkronen. Und es werden immer mehr. So muss ich etwas von der Genua weg nehmen. Jetzt rennt die Ivida richtig los. Immer über 7 kn. Fein. Die Jungs und auch Inga haben richtig Spaß. Katerina schaltet auf Standby und pennt direkt ein.

Nach 3 1/2 Stunden stehen wir vor der Marina Tourlos. Leider hat jemand die Mooring geschredert. So muss ich doch meinen Anker schmeißen. Das klappt aber hervorragend und 10 Min. später liegen wir sicher in der Marina. Diese gefällt den Jungs natürlich nicht so. Sie würden wohl lieber in eine Bucht. Aber man kann halt nicht alles haben.

Da es noch keine 4 Uhr sind, verzichte ich erst einmal auf meinen Anleger. Das fällt schon schwer ;-) Aber so habe ich Zeit, meine Buchhaltung auf den neuesten Stand zu bringen. Wir legen uns einen Schlachtplan zurecht. Nico und Inga fahren mit dem Bus in die Stadt, ein wenig einkaufen. Dann essen wir und fahren anschließend alle nach Mykonos Stadt. Morgen früh vor dem Frühstück machen wir uns auf in eine schöne Ankerbucht auf der Südseite. Da wird ein letztes Mal ins Wasser gesprungen. Und natürlich lecker gefrühstückt. Im Anschluss geht es im Sauseschritt vor dem Wind nach Naxos.

Ruckzuck ist es 1/2 5. Nico und Inga machen sich auf und ich fange an, das vorhandene Gemüse zu braten. Sie kehren erfolgreich zurück und bald ist die Mousaka wieder im Ofen. Mit frischem Gehacktem schmeckt sie noch einmal so gut.

Wir nehmen die ersten Drinks noch an Bord, den Mykonos soll teuer sein. Und das ist es auch. 80 Euro für 7 Cocktails. Und die waren noch nicht einmal besonders gut. Also nehmen wir noch ein Handbier. Das kostet nur 2 Euro. Ganz ok. Wir laufen noch etwas durch die Altstadt, doch wir verlieren schnell die Lust und so sitzen wir bald wieder im Bus und für 1,70 Euro bringt er uns zurück zum New Port. Wir nehmen noch den obligatorischen Absacker und dann ist auch schon Schicht.

Freitag, 23.07.2010
Marina Tourlos (Mykonos) - O. Ornos (Mykonos) - Marina Naxos (Naxos)
N6-7, sonnig, >30°
28,4 sm / 6:19h


23.07. Marina Tourlos (Mykonos) - O. Ornos (Mykonos) - Marina Naxos (Naxos) 28,4 sm / 6:19h
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Heute ist schon der letzte Tag für meine Crew. Und es verspricht ein windiger zu werden. Doch erst einmal frühstücken. Heute innen, da der Wind draußen viel Sand aufwirbelt.

Wir legen ab und unser Anker hat sich in einer Mooringleine verheddert. Doch ich bekommen ihn frei und so nehmen wir Kurs auf Ormos Orno. Wir sind schnell unterwegs und von hinten schieben uns Wellen von 1 bis 1.5m Höhe. Als wir ums Kap rum sind ist der Wind natürlich weg und ich berge mein Vorsegel. Unter Motor fahre ich in die Bucht. Hier liegen viele große Megayachten und auch 3 Zweimaster, die schön anzusehen sind. Ich fahre bis in den Badebereich und werde natürlich zurück gepfiffen. Ein freundlicher deutscher Segler macht mich darauf aufmerksam, dass die kleinen Bojen keine Moorings sind, sondern nur den Badebereich abgrenzen. So lasse ich meinen Anker neben ihm fallen und nach 20m Kette liegen wir gut. Ich springe ins Wasser und überprüfe, ob der Anker gut sitzt. Er hat sich perfekt im Sand eingegraben. Jetzt ist erst einmal entspannen angesagt.

Um 3 Uhr kommen die ersten heftigen Fallböen. Draußen wird es immer weißer und ich beschließe jetzt auszulaufen. Das Anker auf-Manöver wird wegen den heftigen Fallböen schon schwierig, doch dann sind wir frei und nachdem ich die Bucht hinter mir gelassen habe, setze ich ein kleines Dreieck. Direkt beschleunigt die Ivida auf Rumpfgeschwindigkeit. Mit 8-9 Knoten schieben uns die Wellen nach vorne. In Rekordzeit erreichen wir Naxos. Im Vorhafen berge ich das Segel. Schnell alle Fender nach draußen und schon begebe ich mich auf die Suche nach einem Liegeplatz. Ich finde eine Lücke, bin aber der Meinung, sie ist ein wenig zu schmal. Also schmeiße ich meinen Heckanker und lasse mich vorwärts in die Lücke treiben. Es passt perfekt. Als ich mit dem Bug am Kai bin, kommt meine Ankerleine auf Spannung. Das war jetzt ein heißer Ritt. Ich genieße den Anleger besonders.

Wir klaren das Schiff auf, besorgen Strom und Wasser. Schnell ist es Zeit fürs Abendessen. Wir nehmen heute einmal das Lucullus und werden nicht enttäuscht. Nach dem Essen trotten wir zum Schiff zurück und bald wird es auch schon wieder ruhig.

Samstag, 24.07.2010
Marina Naxos (Naxos) - Marina Naxos (Naxos)
sonnig, >30°

Heute verlässt mich meine Crew. Super schade. Wir waren eine feine Gruppe. Da alle noch Urlaub haben, lassen wir den Tag entspannt angehen. Wir frühstücken noch in Ruhe. Doch schnell ist es 1/2 12 und jetzt muss man etwas Gas geben. Um 13 Uhr stehen die neuen Gäste vor dem Boot.

Das Gepäck wandert auf den Steg und dann ist er da, der Moment des Abschieds. Die Jungs und auch Inga sind ganz traurig, dass es jetzt vorbei ist. Doch wie heißt es: Wenn es am schönsten ist muss man gehen.

Resümee

Wie immer am Ende eines Törnberichts ein wenig Statistik: Wir haben in der Woche 147,3sm in 33:15h geschafft. Ergibt eine ø Geschwindigkeit von 4,4kn. Und damit waren wir jeden Tag im ø 5:54h und ø 24,6sm auf dem Wasser. Von den 147,3sm konnten wir grandiose 125,3sm segeln. Ergibt einen sehr, sehr guten Wert von 85% unter Segel. Das ist eines der besten Ergebnisse.