Absegeln auf den Balearen 2010

Delfin vor Mallorca

 

Auch 2010 plane ich wieder eine Woche auf den Balearen.

Inzwischen ist die Benessa, eine Bavaria 40 vision von Bestsail über Sarres Schockemöhle gebucht. Andreas hatte leider kein günstiges Schiff für mich :-(
Eine Crew habe ich noch nicht, aber auch 2010 wird es mir sicherlich nicht vergönnt sein, mit meiner Frau alleine auf einer 40er eine Woche die Balearen unsicher zu machen ;-)

Kaum zu glauben, aber wenn sich nicht Dirk angemeldet hätte, wäre ich wirklich mit meiner Frau eine Woche mit einer Bavaria 40 alleine geschippert.

Start/Zielhafen: Palma
Schiff: Benessa
Skipper: Charly
Co-Skipper: Mona
Schiffsjunge: Dirk
Schiffstyp Bavaria 40 vision
Charteragentur: Sarres Schockemöhle
Vercharterer: Bestsail
Zeitpunkt: 02.10. - 09.10.2010
Kosten: ca. 371 Euro, inkl. Charter, Endreinigung, Versicherungen, ect. (bei 6 Personen)
zzgl. ca. 180 Euro Flug mit AirBerlin ab DUS
zzgl. Bordkasse, ca. 150 Euro

hier gehts zu meinem Web-Fotoalbum

Törnverlauf

Tag Name Bemerkung SM
1. Porto Pedro schöner Hafen. Das Bojenfeld hinter der Einfahrt existiert immer noch. Hier liegt man relativ geschützt. 44,8 sm
2. Porto Cristo Die Mole Transit steht jetzt unter der Verwaltung von Ports IB. Wie wohl alle kommunälen Häfen der Balearen. Dadurch ist es etwas teurer geworden. Aber immer noch günstig. 14,6 sm
3. Cala Ratjada Längsseits ans der Mole und Päckchenliegen ist nicht mehr. Es gibt 8 Plätze mit Moorings an der Mole Transit und auf der anderen Seite noch einmal 8 Plätze im Club Nautic. Dort liegt man aber wirklich sehr unruhig. Schon bei Flaute ruckt das Schiff immer in seine Heckleinen ein. 18,3 sm
4. Port Colom Auch hier wird der Schwimmsteg durch Ports IB verwaltet. Daher zahlt man den gleichen Preis wie in Porto Cristo. 28,4 sm
5. Cabrera Das Wasser ist wieder sauber. Ein Permit benötigt man auch noch und es ist immer noch kostenlos. Obwohl es inzwischen Diskussionen über eine Gebühr gibt. 30,7 sm
6. Marina Alboran/Palma wieder zurück in der Base von Alboran und BestSail. Preise kenne ich nicht, da man den Liegeplatz nicht bezahlen muss. Strom, Wasser, sowie Duschen und Toiletten sind jedenfalls vorhanden. 30,3 sm
Summe: 167,1 sm

Aber jetzt viel Spaß beim Lesen meines Törnberichts.

Samstag, den02.10.2010 Viersen - Palma
in D Regen, 20°, in Palma 23°, sonnig 1300km/2:15h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Palma Marina Alboran ?? Euro ja ja Base von BestSail und Alboran. Die BestSail-Flotte liegt am Pantalon 3, direkt vom Eingang geradeaus.

Balea So00:SE;2-3(7); So06:SE-S;2-3(7); So12:SE-S;2-3; So18:S;3;0.5m; Mo00:S;5;1m; Mo06:SW-W;5-6;2m; Mo12:SW-W;5-6;1.5m;

Ich träume wirres Zeug und werde durch das Mauzen von Pups wach. Er hat sich schon wieder daran gewöhnt, das ich morgens um 1/2 6 aufstehe und er sein Fressen bekommt. Doch heute kann ich noch etwas liegen bleiben. Wir fliegen erst um 15 Uhr. So haben wir noch jede Menge Zeit.

Ich fahre noch zum Friseur und zur Bank, meine Urlaubskasse ein wenig füllen. Schnell ist es 12.30 Uhr und Sabrina steht vor der Tür. Sie bringt uns nach DUS zum Flugplatz. Es regnet, alles ist grau und wir sind froh, Richtung Mittelmeer zu kommen. Hier haben wir die Hoffnung auf ein wenig Sonne.

Am Baggage Drop Off ist nix los. So ist unser Gepäck nach 2 Min. eingecheckt. Es lohnt sich wirklich, den Web-Login zu nutzen. Ich überrede Mona, direkt durch den Sicherheitscheck zu gehen. So haben wir am wenigsten Stress. Nacktscanner gibt es hier ja noch nicht, aber bei mir piept auch nix. So kann ich alles wieder in meine Taschen verstauen.
Wir kaufen uns noch eine Zeitschrift und natürlich meinen Bacardi, sowie eine Flasche Pitu. An meinem Geburtstag soll es wieder Caipis geben. Strohhalme haben wir diesmal schon mit.

Bis zum Boarding setzen wir uns noch ins Cafe. Leider darf man ja hier nicht mehr rauchen. So muss Mona einmal auf Ihre Zigarette verzichten.
Um 20 nach 3 gehen wir langsam zum Check-In. Natürlich noch viel zu früh. So kann Mona noch einmal in die Raucherlounge flitzen.

Der Flieger startet überpünktlich und hat auch noch Rückenwind. So landen wir eine 1/4 Stunde früher als geplant. Während ich auf unser Gepäck warte geht Mona schon nach draußen. Im Flieger war es doch etwas kühl.
Das mit dem Gepäck dauert etwas. Doch dann kommt es doch noch und 5 Min. später sitzen wir im Taxi Richtung Marina. Die Taxifahrerin versteht sogar deutsch. Trotzdem ist es nicht einfach, unser Ziel zu erklären. Aber es funktioniert und nur das zählt. Auf dem Taxometer stehen 18.70 als wir vor der Marina Alboran halten.

Elmar wartet schon auf mich. Allerdings hat er nicht die aktuelle Crewliste bekommen. So weiß er nur von 2 Leuten. Aber seine Frau Ingrid besorgt uns noch das 3. Paket Wäsche. Noch schnell 3 Badetücker ordern (das Stück für 4 Euro), die Kaution und Endreinigung bezahlen und schon geht es zum Schiff. Schnell hat Elmar mir alles erklärt. So wirklich neues ist nicht dabei. Aber alles macht einen ordentlichen Eindruck.

Ich schlaber schnell ein Bier und dann geht es mit Dirk Richtung Einkaufszentrum. Noch ein paar frische Lebensmittel kaufen. Gerade als wir los wollen kommt mein bestellter Einkauf. Es sieht mehr aus als es ist. Wir besorgen noch 3 Beutel Icecup beim Hafenmeister. Dann laufen wir bis zum großen Einkaufszentrum. Ist viel weiter als ich gedacht habe. Und wie ich mir schon gedacht habe, finde ich keine Prepaid-SIM-Karte. Hätte man sich also doch vorher schicken lassen sollen. Naja, haben wir halt kein Internet auf dem Schiff.

Wir kaufen noch alles, was auf dem Zettel steht. Und da Dirk jetzt schon ziemlich platt ist, besorge ich etwas Fleisch für den Abend. Gehen wir halt nicht mehr essen.
Für den Rückweg nehmen wir den Bus. Für 2.30 fährt er uns bis zur Marina. Natürlich steigen wir eine Station zu früh aus. Naja, laufen wir halt noch ein paar Meter.

Mona hat schon alle Sachen verstaut und so kann ich mir erst einmal einen Bacardi-Cola genehmigen. Mona und Dirk helfen mir schnell das Gemüse zu schnipseln. Bald schon brutzelt alles und eine 1/4 Stunde später können wir schon essen. Es schmeckt und satt werden wir auch. Danach gibt es nur noch eine Gute-Nacht-Zigarette und schon wird es ruhig auf dem Schiff. Ich schreibe noch meinen Törnbericht und dann ist auch für mich Schicht.

Sonntag, den 03.10.2010 Palma - Porto Pedro
Flaute, später SE3-5, sonnig, 26° 44,8sm/8:30h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Porto Pedro Bojenfeld 0 Euro - - Wir haben an einer Boje fest gemacht. Kostet nix und ist sicherer und einfacher als ankern.

Balea Mo00:S-SW;6(7);1m; Mo06:SW-W;5;2m; Mo12:W;5;1m; Mo18:W;5;0.5m; Di00:W-NW;3-4;0.5m; Di06:E;4 Di12:SE;2-3

Als ich um 1/2 8 die Augen öffne, ist es noch dunkel. Die Sonne klettert gerade über den Horizont und schickt die ersten, noch schwachen Strahlen. Wie immer mache ich erst einmal Kaffee. Es dauert nicht lange und Mona kommt aus ihrer Kabine. Kurz darauf ist auch Dirk wach. Prima, da kommen wir heute ja zeitig los. Habe mir auch ein gutes Stück vorgenommen. Bis Porto Pedro soll es gehen. Der Wetterbericht kündigt für die Nacht von Sonntag auf Montag ein Gewitter mit viel Wind an. Da möchte ich sicher liegen und ruhig schlafen können. Im Moment sieht es noch nicht nach Wind aus, aber der kommt sicher noch.

Zuerst gibt es lecker Frühstück mit Chorizo und Käse. Ein hart gekochtes Ei fehlt auch nicht. So kann der Tag doch immer beginnen. Die Sonne gewinnt an Kraft und um 1/2 10 wird es schon fast unangenehm warm. So beeilen wir uns mit der Sicherheitseinweisung und um 10 Uhr bringt uns Mona aus dem Hafen. Dirk und ich sammeln die Fender ein und 10 Min. später ziehen wir das Groß hoch. Noch ist kein Wind, aber der kommt bestimmt.

Nach einer Stunde sehen wir eine dunkle Linie auf dem Wasser heran kommen. Dann ist er da, der Wind. Zuerst passt die Richtung noch nicht so und er ist ein wenig schwach. Aber das ändert sich. So haben wir einen super Segeltag vor uns. Nachdem wir Cap Salinas passiert haben, gehen wir vor dem Wind und so berge ich das Groß. Mit immerhin noch 6 kn geht es Richtung Porto Colom.
Kurz vor der Einfahrt berge ich die Genua. Wir werden noch einmal ordentlich durchgeschaukelt, doch dann sind wir im Hafen und geschützt. Die letzten Seemeilen haben Mona ein wenig angehauen. So braucht sie ein paar Minuten, bis es ihr besser geht.
Das neue Anlegemanöver, was ich mir ausgedacht habe, funktioniert super gut. Das schafft sogar Dirk, der ja noch nicht soviel Erfahrung mit dem steuern einer Yacht hat. So liegen wir 5 Min. später sicher an der Boje.

Das Handy von Dirk klingelt. Sein Bruder steht mit seiner Tochter an der Hafeneinfahrt und möchte abgeholt werden. So schmeißen wir schnell das Dinghi ins Wasser, montieren den AB und schon ist Dirk Richtung Hafen unterwegs. Ich trinke erst einmal in Ruhe meinen Anleger. Beim 2. kommt Dirk schon angetuckert. Es gibt ein paar Tapas und für Mara eine Packung Chips. So geht es doch! Das 3. Estrella schmeckt besser und bevor ich die Lust verliere, fange ich schon einmal an, das Abendessen zu machen. Heute gibt es Hähnchen mit Bratkartoffel und Zuchini/Möhren-Gemüse.

Um 1/2 8 machen sich die zwei wieder auf Richtung Feriendomizil und ich bringe die Hähnchen in den Ofen. Jetzt kann man nur noch warten, bis alles gar ist. Also nutze ich die Zeit und springe ins Wasser. Aaahh, ist das herrlich. Und wie sehr genieße ich das. Zurück an Bord fühle ich mich richtig gut. Schnell noch meine Buchhaltung machen und kurz darauf ist das Essen schon fertig. Es schmeckt Dirk und Mona wieder gut. So muß das sein. Nach dem Essen spült Dirk schnell und ich genieße das Nichtstun.

Die Zeit rast nur so dahin und bevor ich es so richtig registriere ist es Mitternacht. Noch einen Absacker und dann ab in die Koje.

Montag, den 04.10.2010 Porto Pedro - Porto Cristo
NW5, später NW3-4, zuerst bedeckt, am Nachmittag sonnig, 29° 14,6sm/2:56h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Porto Cristo PortIB 20 Euro ja ja die Mole Transit wird seit 2006 von einer Firma, die im Auftrag der Commune arbeitet, verwaltet. So sind die Liegegebühren höher.

Ich werde in der Nacht 2 x wach und schaue nach dem rechten. Der Wind hat sich nicht schlafen gelegt. So heult das Rigg leise und wir zerren an unserer Boje.
Nach dem Kaffee springe ich ins Wasser. Muß sein! Nach einer ausgedehnten Runde wird schnell geduscht. Anschließend geht es in die Stadt, ein paar Vorräte ergänzen. Auf der Rückfahrt werden wir noch einmal richtig nass.

Schnell das Dinghi auf Deck verzurren, alles seefest verstauen und schon sind wir klar. Um 11 Uhr klascht die Leine von der Boje ins Wasser und wir schauen vorsichtig nach draußen. Eine ordentlich Welle empfängt uns. Ich setze nur die Genua und mit 7 kn geht es Richtung Porto Cristo. Das ursprüngliche Ziel Cala Ratjada kippe ich recht schnell. Dafür ist mir doch zuviel Wind. So sind wir schon nach 2 1/2 Stunden am Ziel. So können wir den Tag einmal genießen. Die Wolkendecke reißt auch auf und die Sonne kommt raus. Mal einen Tag keinen Streß. Ist doch auch schön.
Wir gehen neben einen Kat. Der fährt später noch raus. Ich lege eine Spring. Perfekt. Das Bier ist kühl und die Tapas sind wieder lecker. Sowas ist Urlaub. Perfekt.

Dirks Bruder Sven kommt noch einmal mit Mara vorbei und bringt ein Sixpack San Miguel mit. Das ist doch mal ein netter Zug. So genießen wir den Tag mit Nichtstun. Der Tag geht schneller um als gedacht. Die letzten Plätze an der Mole Transit füllen sich. Aber es kommen doch noch einige Schiffe. Die müssen leider auf die andere Seite in die Marina Nautico.

Das kostet bestimmt einiges. Wir bezahlen 19,53 Euro für unsere Bavaria 40. Das geht doch. Um 7 fange ich mit der Mousaka an. Schnell ist alles angebraten, der Schafskäse drauf verteilt und während sie im Backofen langsam fertig wird, beseitigen Mona und ich das Chaos in der Küche.
Mit einem guten Kochwein warten wir darauf, das das Essen gut wird und genießen schon einmal einen kleinen Tomatensalat. Eine 1/4 Stunde später steht sie auf dem Tisch und wir lassen es uns schmecken.

Nach dem Spülen der 3 Teller sitzen wir noch nett bei einem Bacardi-Cola zusammen. Doch die letzte Nacht fordert ihren Tribut und so wird es schnell ruhig auf dem Schiff.

Dienstag, den 05.10.2010 Porto Cristo - Cala Ratjada
E3, später Flaute, sonnig, 29° 18,3sm/4:50h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Cala Ratjada Club Nautic 25,63 Euro ja ja Sehr unruhiger Liegeplatz außen vor der Mole. Platz für 8 Schiffe. Selbst bei Flaute rucken die Schiffe hart in die Achterleinen ein. Bei Wind läuft bis zu 1.5m hoher Schwell in die Bucht. Die 4 Plätze längsseits gibt es nicht mehr. Dafür 8 Plätze mit Moorings an der STB-Mole vom Hafen. Auch dort baut sich bei SE-NE-Winden schnell Schwell auf.

Balea Di00:NW;3;0.5m; Di06:E;0-2; Di12:SE-S;2-3; Di18:SE;2-3; Mi00:SE;2-3; Mi06:SE;2-3; Mi12:E-SE;3-4;0.5m

Auf einem Schiff wach werden ist doch immer wieder schön. Die Sonne lugt auch schon wieder über dem Horizont. 27° und blauer Himmel. Was will der Mensch mehr? Ja, richtig, W I N D. Der kommt auch langsam auf. Und sogar aus der richtigen Richtung. E 3-5 ist angesagt. Es bleibt, wie sich später herausstellt, bei 3 Bft. Und ihm geht am Nachmittag die Puste aus.

Wir frühstücken erst einmal und machen uns anschließend klar zum Auslaufen. Dirk bringt uns raus und ich erkläre ihm, wie man auf dem Teller dreht. Wir motoren die 2 Seemeilen bis zur Playa de Sa Coma und nehmen dort Sven und Mara an Bord. Die Playa de Sa Coma ist auch als Tagesankerplatz bei schönem Wetter zu empfehlen.
Nachdem Dirk die beiden vom Strand abgeholt hat, setze ich noch vor Anker liegend das Groß. Dann darf Mara den Anker hochholen. Geht ja mit der elektrischen Ankerwinsch kinderleicht. Kaum sind wir frei kommt auch die Genua dazu und schon sind wir wieder im Segelmodus.

Für die nächste Stunde haben wir einen schönen Segelwind. Doch dann dreht er weiter auf Nord und wird auch schwächer. So nutzen wir für die letzen 6 sm den arabischen Wind. Um 1/4 vor 4 fällt der Anker auf 4.5 m und legt sich auf hellem Sand. Der Wind hat bis auf eine leichte Brise nachgelassen und so wiegt sich das Schiff nur leicht.
Alle springen ins Wasser. Super schön, wenn auch frisch. Kurz bevor wir ablegen, treiben ein paar Feuerquallen in die Bucht. Man muss höllisch aufpassen. Eine Berührung brennt höllisch und man hat lange damit zu tun.

Um 1/2 6 ziehen wir den Anker hoch und machen uns auf nach Cala Ratjada. Immerhin habe ich ja morgen Geburtstag und wo könnte man besser reinfeiern als in Cala Ratjada.
Eine 1/2 Stunde später biege ich um die Mole. Hier hat sich aber einiges verändert. An der langen Mole ist kein Platz mehr für langseits liegen. Dafür gibt es an der STB-Mole vom Hafen Moorings und dort ist auch die Mole Transit angezeigt. Der letzte Platz hat keine Mooring und ankern darf ich nicht. Das Segelschiff hinter mir geht an der Mole längsseits. Auf Päckchen darf ich nicht mehr. So muss ich rüber auf die BB-Seite des Hafens. Hier liegt man wesentlich unruhiger und außerdem gehört dies schon zum Club Nautic. Gottseidank haben wir Nachsaison und so kostet es nur 26 Euro. Geht ja noch.

Wir nehmen einen leckeren Anleger. Und noch einen. Sven und Mara verabschieden sich. Ich fange an zu kochen. Es gibt Pangasiusfilet mit Erbsenpüree und Brokoli. Ich bekomme wieder Lob von allen. So muss das sein. Es bleibt ein Rest Püree über. War wirklich wieder lecker.
Mona ist fertig und geht schon in die Koje. Ich mache mich stadtfein und ab gehts. Zuerst ins Chocolate. Dort gibt es leckeren Caipi. Wir treffen unsere Nachbarn. Lustiges Volk. Hier lerne ich, bei IBM hätte man anfangen müssen. Die haben ihren Angestellten angeboten, mit 50 bei vollem Lohnausgleich in Vorruhestand zu gehen. Dann kann man es sich auch leisten, mit 4 Leuten auf einer Beneteau 50 zu segeln.

Schnell ist es Silvester und ich bekomme von allen Glückwünsche. Ein Mädel nebenan hat auch Geburtstag. Was für ein Zufall. Wir trinken aus und ab geht es ins Bolero. Bis 4 Uhr wird abgeezappelt. Dann bin ich auf einmal alleine. Na sowas. Ich schwanke langsam zurück zum Schiff. Hier sitzt Mona noch im Cockpit und wartet auf mich. Finde ich ja super lieb. Sogar eine Girlande mit Happy Birthday hängt am Navtisch. Lieb. Ich packe noch mein Geburtstagsgeschenk aus. Neue Segelhandschuhe. Prima. Dann falle ich in die Koje und schlafe direkt ein. So geht auch dieser Tag vorbei.

Donnerstag, den 06.10.2010 Cala Ratjada - Porto Colom
SE3-4, sonnig, 28° 28.4sm/5:46h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Porto Colom Mole Transit 20 Euro ja ja größter Naturhafen an der Ostküste. Hier kann man frei ankern, an eine Boje gehen, am Schwimmsteg vom kommunalen Hafen oder in den Marina Nautic. Der kommunale Hafen wird, wie inzwischen alle öffentlichen Häfen von Ports IB verwaltet. Daher ist der Preis auch gleich mit allen anderen kommunalen Häfen.

Balea Mi00:SE;3; Mi06:SE-S;0-2 Mi12:E-SE;3-4 Mi18:E;4;0.5m Do00:E;5;1m; Do06:E;5;1m; Do12:E-SE;5;1.5m;

Der Morgen ist sonnig und grausam. War wohl doch gestern ein Tequilla Sunrise zuviel. Und der Liegeplatz ist immer noch unruhig. So füllen wir nur schnell unseren Wassertank und los geht es. Wir motoren die 2 sm bis in die Cala S Agulia und schmeißen dort unseren Anker ins Wasser. So, jetzt erst einmal ins Wasser, damit der Kopf nicht mehr ganz so hämert und dann in Ruhe frühstücken. Der Himmel ist blau, der Wind ist nur eine leichte Brise. So wiegt sich das Schiff leicht in der Dünung. Es wird ruhig auf dem Schiff.

Um 1 Uhr kommt Wind auf. Ich springe noch einmal ins Wasser und danach geht es auch schon fast los. Ich setzte, wie fast immer, am Ankerplatz noch das Groß. Kaum ist der Anker aus dem Wasser, kommt die Genua hinzu und der Motor geht aus. Draußen erwartet uns ein schöner Segelwind. Dirk geht es nicht so besonders. Er legt sich hin und schläft direkt ein. Ich genieße den schönen Segelwind in vollen Zügen. So sollte jeder Tag sein. Das dies mein Geburtstag ist, macht die Sache doppelt schön.

Kurz vor dem Tagesziel, Porto Colom, wird auch Dirk wieder wach. Ich hole schnell die Segel vor der Einfahrt ein. Ist schon sehr wackelig, wenn man ohne Segel in einen Hafen einläuft, der auf Legerwall liegt. Doch hinter der Einfahrt wird es schlagartig ruhig. Im Bojenfeld sind noch einige Bojen frei, doch ich bekomme noch einen Platz mit Mooring am Schwimmsteg. Super. Das Anlegemanöver funktioniert super gut. Auch Dank der Hilfe unserer Nachbarn, die meine Leinen annehmen und sauber belegen.

Dirk verzichtet heute auf einen Anleger. Mir geht es wieder gut und so genieße ich ein kaltes San Miguel. Anschließend gehen Mona und meine Wenigkeit schnell ein wenig einkaufen. Heute gibt es Kotelett mit dem Rest Erbsenpüree und Zuchini. Zuerst möchte Dirk nichts, als er aber das leckere Essen richt, nimmt er doch eine Portion.

Nach dem Essen, Aufräumen und spülen wird es ruhig auf dem Schiff. Mein Geburtstag und der schwellige Liegeplatz in Cala Ratjada fordern ihren Tribut.

Donnerstag, den 07.10.2010 Porto Colom
E3-4, später E5, am Spätnachmittag Flaute, bedeckt, später sonnig, 27° 30,7sm/5:35h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Cabrera Cabrera 0 Euro - - Cabrera ist ein Naturschutzreservat. An die Boje nur mit Permit. Dafür aber noch kostenlos.

Balea Do12:SE;5;1.5m; Do18:SE;3-4;0.5m Fr00:SE;4;0.5m; Fr06:E-SE;4-5;1.5m; Fr12:E-SE;3 Fr18:N-NE;0-2;Nebl Sa00:S-SW;2-3;

Als ich die Augen aufmache, ist der blaue Himmel weg. Der Himmel ist grau in grau und ein frischer Wind weht. Mona und Dirk laufen los, frisches Brot und noch ein wenig Wasser zu besorgen. Ich habe doch sehr knapp kalkuliert und Dirk ist so diszipliniert und trinkt wirklich 2 l Wasser am Tag. Oder mehr.

Wir frühstücken in Ruhe und machen uns klar zum Auslaufen. Draußen steht eine gute Welle und ein 4er Wind weht aus E. Perfekt! Über Porto Colom bilden sich ein paar Regenwolken. Doch wir bleiben bis auf 5 Tropfen vom Regen verschont. Macht das einen Spaß. Die Wellen rauf und wieder runter. 3 sm vor Cabrera ist der Wind wech. Ich packe die Segel ein und wir tuckern bis in die Bucht. Ich nehme eine Boje dicht unter Land. Dann kann sich kein Schwell bilden. Tut es auch nicht, da absolute Flaute herrscht.
Mein neues Bojenangelmanöver klappt auch beim 2. Mal super gut. So habe ich schon ein San Miguel in der Hand während die anderen, im übrigen vor uns eingelaufen, noch nicht fest sind.

Mona macht lecker Tapas und da dieses Jahr das Wasser wieder super schön aussieht und keine Quallen im Wasser sind, springe ich rein. Es leben wieder viele Fische hier. Und wie ich beim 2. Bad in der Nacht bemerke, sind auch meine Leuchtealgen wieder da.
Doch erst gibt es lecker Nudeln mit Bolognese. Bis auf ein paar Nudeln geht auch alles weg. Und lecker war es auch wieder. Nach dem Aufklaren spielen wir zum 1. Mal auf dem Törn Phase 10. Nach Mitternacht ist der Bacardi alle und ich bin müde. So geht wieder ein schöner Segeltag zu Ende.

Freitag, den 08.10.2010 Cabrera - Palma
W4 30,5sm/6:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Palma Marina Alboran ? Euro ja ja Base von BestSail, bzw. nautiKOnrad. Inzwischen immerhin mit Dusche und WC. Und die Türen hängen in den Angeln und lassen sich wieder abschließen.

Balea Fr12:E-SE;0-2; Fr18:NE;2-3; Sa00:SE-S;2-3; Sa06:E-SE;3-4; Sa12:E-SE;3-4; Sa18:E-SE;4;1m; So00:S;4-5;1m;

Mona ist vor mir wach. Ich schlafe länger als auf meinen sonstigen Törns. Macht aber nix. Wir frühstücken zum letzten Mal. Ich mache Spiegelei auf Toast mit gebratener Tomate. Sehr lecker. Unsere Vorräte schrumpfen langsam zusammen. Viel ist nicht mehr über. Der Törn ist ja auch fast zu Ende. Während Mona unten die Pantry aufklart, legen Dirk und ich schon einmal ab. Unser Seil hat sich wieder um die kleine Boje gewickelt. Ich muss beim nächsten Mal dran denken, doch lieber einen Palstek zu machen. Der sollte sich nicht so heftig verwickeln.

Um 1/4 nach 10 sind wir von der Boje los. Mein Groß ist schon gesetzt und so können wir direkt nach der Ausfahrt die Genua ziehen und den Motor ausmachen. Für die nächsten 4 1/2 Stunden schweigt der Motor und wir segeln bei einer leichten Brise Richtung Palma. Ich könnte zwar den Kurs anlegen, aber dann läuft die Benessa nicht mehr. So falle ich 10 Grad ab. Kurz vor dem Capo Blanko nehme ich den Motor zur Hilfe und kann so fast 20° höher laufen.
Der Wind wird schwächer und meine Genua fällt immer ein. So hole ich das Vorsegel rein und laufe unter Maschine in die Bucht von Palma. Hier ist noch weniger Wind und so bleibt der Diesel an. Der Wind kommt erst eine Stunde später wieder zurück. Jetzt können wir die letzen Seemeilen bis zur Hafeneinfahrt noch schön segeln. Ich versäbel noch eine 46er, die komischerweise mit einer gerefften Genua unterwegs ist.

Vor der Hafeneinfahrt bergen wir zum letzten Mal die Segel. Die Schlange an der Tanke ist nicht besonders lang und so mache ich uns klar zum Anlegen. Dirk bringt die Benessa an den Kai. 28l. Diesel verschwinden im Tank. Damit habe ich nur um 6l neben meiner Schätzung (34l.) gelegen.
Es gibt noch ein wenig Streß beim Ablegen, da ich das Manöver "in die Vorspring eindampfen" nicht erklärt habe und Dirk daher nicht weiß, was er mit der Vorspring machen soll. Aber der Wind lässt gerade nach und so kommen wir ohne Schramme vom Kai weg.
10 Min. später liegen wir schon sicher am Steg, die Mooring ist fest, Landstrom gelegt und Paul kommt zur Endabnahme. Wir haben nur 3 Kleinigkeiten, einen kleinen Riß im Bimini (war schon), das Kojenbrett in der Bugkabine kracht immer runter und die Naht am einem Lederlenkrad löst sich. Das ist wirklich wenig. Paul schaut sich die Segel an und das Schiff wird abgetaucht. Da wir keine Grundberührung hatten, bekommen ich meine Kaution ohne Probleme zurück. Ich kann den Vercharterer empfehlen.

Die schweizer Familie kommt auch zurück, berichten von viel Wind. Haben die Woche ganz anders erlebt als wir. Wir laden die beiden noch auf einen Schluck Sekt ein und schnacken, ja über was wohl?, natürlich nur übers Segeln. Schnell ist es kurz vor 8 und Dirk macht sich stadtfein. Es ist EM-Quali Deutschland gegen die Türkei. Das muß er sehen. So nimmt er sich ein Taxi und fährt zum Ballerman. Dort gibt es genug Public Viewing. Ich mache mich in Ruhe frisch und gehe mit Mona eine Kleinigkeit essen. Wir finden ein nettes Lokal an der Paeso Maritimo. Und für 60 Euro werden wir beide satt. Ich schicke Dirk eine SMS, das wir nicht mehr nachkommen, sondern zum Schiff zurück gehen. Wir schlendern langsam zum Schiff. Kaum sind wir da kommt auch schon Dirk an. Deutschland hat 3:0 gewonnen. So ist seine Stimmung gut. Wir trinken noch einen Caipi. Zu einem 2. kann ich keinen mehr überreden. So endet unser letzter Tag.

Samstag, den 09.10.2010 Palma - Viersen
sonnig, 20° 1300km/2:10h

Balea Sa00:SE;3-4(8-9); Sa06:E-SE;3-4(7-8); Sa12:E-SE;4-5; Sa18:E-SE;4;0.5m; So00:SE-S;5;1m; So06:W;5-6;0.5m;Regn So12:SW-W;6;2m;

Um 7 klingelt der Wecker. Unsere Sachen sind schon gepackt. So müssen nur noch der Schlafi in die Tasche. Ich wuchte unser Gepäck vom Schiff auf den Steg. Schnell ist es 8 Uhr. Unser Taxi wartet schon und für 20 Euro bringt er uns zum Flughafen. Hier checke ich elektronisch ein. Der Baggage-Drop-Off Schalter ist leer und so ist unser Gepäck nach 5 Min. aufgegeben. Wir trinken noch für 10 Euro einen Kaffee und essen ein Salami-Baquette. Stolze Bpreise haben die hier. Beim Sicherheitscheckin sorgt mein UKW-Handfunkgerät noch für Aufregung. Sogar die Polizei wird bemüht. Doch es kann scheinbar nicht expoldieren. Das Boarding ist pünktlich. Allerdings müßen wieder einmal 3 Koffer ausgeladen werden, da eingecheckte Passagiere wohl den Weg zum Gate nicht finden.

Der Flug selber ist ereignislos. Wir landen pünktlich in DUS bei schönem Wetter und fast 20°. Das ist doch auch was. Sabrina steht am Ausgang und nachdem wir unser Gepäck bekommen haben (was etwas dauert) geht es schon nach Hause. So endet der letzte Wochentörn dieses Jahr. Jetzt steht nur noch das Novembersegeln 2010 aus. Die Saison ist so gut wie gelaufen.

Resümee

Es war ein perfekter Törn. Das Schiff und der Vercharterer waren sehr gut. Die Vision bietet viel Raum und segelt erstaunlich gut. Ich kann nautiKOnrad in Palma empfehlen. Buchen kann man die BestSail-Flotte nur über die deutschen Agenturen. Ich habe bei Sarres Schockemöhle gebucht und war mit dem Service sehr zufrieden. Man bekommt viel Informationen. Alles perfekt. So macht chartern Spaß.

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