Törn Ostsee 2009

 

Unser Boot: Cafe del Mar

 

Auch 2009 werde ich wieder auf dem IJsselmeer segeln. Allerdings werden es dieses Jahr nicht 3 Wochen, sondern nur 2. Die Woche mit Mona ist dem Törn mit der Filou, siehe Filou nach Norwegen zum Opfer gefallen. So werde ich 2 Wochen mit Waldemar, Wojtek, Peter und Gordo im Juni auf dem IJsselmeer verbringen. Das Schiff habe ich auf der Boot 2009 in Düsseldorf beim Andreas gechartert. Es ist wieder die Cafe del Mar, mit der ich auch 2008 gesegelt bin.

Crew 1. Woche: Charly, Skipper
Wojtek, Co-Skipper
Waldemar, Crew
Crew 2. Woche: Charly, Skipper
Peter, Co-Skipper
Gordo, 1. Ing. und Barde
Start/Zielhafen: Neuhof/Ostsee
Schiff 1. Woche: Ikarus
Schiffstyp Bavaria 42cruiser
Schiff 2. Woche: Joy
Schiffstyp Bavaria 37cruiser
Vercharterer Thinius Charter (Andreas Kühn)
Zeitraum: 2 Wochen
Zeitpunkt: 29.05.2009 - 12.05.2009
331 sm
Törnkosten 278 € p/P. je Woche bei einer Belegung mit 3 Personen (inkl. Kautionsvers., Endreinigung u. Reiserücktrittsvers.
zzgl. Bordkasse in Höhe von ca. 150 Euro

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Hier findet Ihr die Tracks der beiden Wochen als KML-Datei:

Track 1. Woche

Track 2. Woche

 

Nun kommt es doch oft anders als man immer denkt. Am Donnerstag finde ich eine Mail in meinem Posteingang, das ich doch bitte einmal Andreas anrufen soll. Es gibt ein Problem, da bei einer 38er der Blitz eingeschlagen ist und die gesamte Schiffselektronik hinüber ist. Damit fehlt ein Schiff. Da ich einer der wenigen bin, die eine 2-Wochen-Charter gebucht haben, diskutiert Andreas mit mir, ob ich den Start verlegen könnte und mit einer Montag-Montag-Charter einverstanden wäre.
Das ist aber ein Problem, weil Woijtek bereits am Freitag aus Frankfurt angereist kommt und wir den Urlaub auch nicht verlängern können.

Nach einigen Überlegungen kommt Andreas auf eine Idee. Ob ich nicht anstatt auf dem IJsselmeer auf der Ostsee segeln möchte. In seiner neuen Basis hat er noch eine 37er Bavaria zur Verfügung, die ich haben könnte.
Zuerst erschreckt mich der Gedanke. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto sympatischer wird er mir. So fange ich an, meine beiden Crews per Telefon zu überzeugen, wie schön es doch wäre, in der Ostsee zu segeln. Und das die mehr als doppelt so lange Anfahrt dies auf jeden Fall wert ist.

Nach anfänglichem Zögern bekomme ich dann doch von allen das OK und so willige ich ein. Das Andreas mir sogar für die erste Woche eie 42er Bavaria zur Verfügung stellen kann, weiß ich da noch nicht.

Zuerst eine Aufstellung der besuchten Häfen:

Tag Ort Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
1. Neuhof - inkl. 1,80€ für 5 Min. netter Hafen, seit 10 Jahren in Betrieb. Gelände einer ehemaligen Ziegelbrennerei. Schmale und nicht sehr tiefe Zufahrt.
2. Stralsund Cityhafen bis 15m 1,40€ je m. 50Cent/KWh 1 Min. 30Cent große Marina, neues Dusch- und Toilettengebäude am Steg 8, ohne Chipkarte geht hier garnix.
3. Klintholm 120 Kronen inkl. 5 Kronen netter Hafen an einem Ferienpark. Absprung für viele Segler, die nach Bornholm wollen.
4. Gedser 150 Kronen inkl. 5 Kronen sehr schöne Duschen, die ab 23 Uhr eigentlich zu sein sollten. Nette Marina.
5. Warnemünde / Alter Strom ? inkl. 3 Min. 1 Euro Wir haben die Hafengebühren beim falschen Hafenmeister bezahlt. Wenn man am langen Steg (am Anfang vom langen Strom auf der BB-Seite) festmacht, muß man zum Hafenmeister neben den Fischbuden (befindet sich im 1. Stock) gehen. Bei Winden von NW - NO liegt man hier sehr schlecht, da viel Schwell in den Hafen läuft.
6. Lange Ort/Hiddensee 20 Euro mit Keycard 3 Min. für 2 Euro private Marina mit eigener Zufahrt (kleine Tonnen). Fahrradverleih beim Hafenmeister für 5 Euro/Tag. Duschen haben nur bis 22 Uhr auf.
7. Gowe 12 Euro inkl. 6 Min. für 1 Euro sehr schöner Hafen. Die Boxen am 1. Steg nach der Einfahrt sind sehr groß (lange Leinen!). Duschen sind sehr ordentlich. Kiosk mit Brötchenservice.
8. Sassnitz 14,50 inkl. 2 Euro (Rest. Moby Dick) man liegt sehr unkomfortabel an der Ostmole, sehr weiter Weg bis zu den Duschen und Toiletten. Dafür nettes Restaurantschiff mit lecker Hering direkt in der Nähe.
9. Museumshafen / Greifswald 11 Euro inkl. (mit Adapter) Flatrateduschen für 1 Euro von einem Verein geführter Hafen direkt neben der Stadt. Sehr freundlicher Hafenmeister, der in einem runden Turm residiert. Dusche und Toilette im Container. Nicht so doll, aber ok. (Schlüssel gegen Pfand beim Hafenmeister)

 

Freitag, 29.05.2009 Viersen - Brandshagen/Neuhof
NO4, Sonne 23°
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Brandenberg Marina Neuhof keine Angabe, da Heimathafen der Ikarus inkl. 1,80, Duschmarken beim Hafenmeister schöner und kleiner Hafen in der Nähe von Stralsund. Hafenmeister hat von 8 - 10 und von 18.30 - 20 Uhr auf. Die Tankstelle inzwischen durchgehend von 8 - 20 Uhr. 8 km bis zum nächsten Supermark. Kiosk und Restaurant vor Ort. Brötchenservice ab 7:30 Uhr. Allerdings gerne mit Vorbestellung, da ansonsten recht schnell ausverkauft. Wir haben keine mehr bekommen. :-(

kurze Rast auf dem Weg nach HH

Pünktlich um kurz nach 9 Uhr steht Waldemar vor meiner Tür. Alleine. Woijtek hat seinen Flug umbuchen können und fliegt direkt bis nach HH. Schnell sind meine beiden Taschen eingeladen, ein letzter Kuss und ich bin auf dem Weg zur Ostsee.

Wir kommen gut vorwärts. Der Himmel ist stahlblau und es weht ein schöner Segelwind aus NO. Leider sind wir noch nicht auf dem Schiff, sondern müssen durch den Elbtunnel zum Flughafen. An diesem Nadelöhr staut sich der Verkehr und so verlieren wir mit dieser Aktion mehr als 2 Stunden.

Wojtek ist bereits gelandet und wartet auf uns. Wir müssen wieder quer durch die Stadt um Richtung Berlin auf die Autobahn zu kommen. Hier ist auch viel los. Irgendwann erreichen wir die A20 und hier können wir wieder ein wenig flotter fahren. Bei Rostock biegen wir kurz auf die A19 ab und halten bei einem großen Einkaufszentrum an. Dort tanken wir und besorgen die wichtigsten Lebensmittel für das 1. Frühstück. Mona ruft mich an. Mario, der Basisleiter versucht mich zu erreichen. Ich rufe ihn zurück. Er verspricht, noch eine Stunde im Hafen zu bleiben. Sollte er weg sein, wenn wir endlich da sind, soll ich ihn anrufen.

Wir geben Gas und eine knappe Stunde später sind wir am Ziel. Mario zeigt uns die Ikarus, unser Zuhause für die nächste Woche. Nun bekommen wir doch nur die 42er. Aber was heißt nur? Auf dem Schiff haben wir Platz ohne Ende.

Wir verstauen unsere Sachen, richten uns ein wenig gemütlich ein. Dann gibt es noch eine Schnitte. Ich probiere noch, ob der Bacardi noch gut ist und Wojtek und Waldemar probieren ihren schottischen Tee. Obwohl die lange Fahrt hinter uns liegt, wird der Abend noch lustig. Mitternacht ist schon lange vorbei, bevor wir endlich in unsere Koje kommen.

Samstag, 30.05.2009 Neuhof - Stralsund
N4-5, Sonne 23° 10,3 sm/2:36h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stralsund Stadtmarina bis 15m 1,40 Euro je Meter mit Chipkarte mit Chipkarte je Minute 30 Cent ohne Chipkarte geht hier nix. Für diese bezahlt man 10 Euro Pfand. Dann kann man Strom aufladen und auch die Duschen werden damit in Gang gesetzt. An den Kopfstegen steht für welche Länge die Stege sind.

30.05. Neuhof - Stralsund 10,3 sm

Base von Andreas in Neuhof

Ich werde wie immer um kurz vor 8 wach, drehe mich aber noch einmal um und krabbel erst um 8.20 Uhr aus der Koje. Natürlich schütte ich den 1. Kaffee auf. Die Aushilfe von Andreas kommt und möchte die Übergabe machen. Nein, nicht bevor ich meinen 1. Kaffee getrunken habe. So verschiebe ich die Übernahme um eine Stunde.
Also erst einmal duschen und dann frühstücken. Kaum sitze ich und genieße mein erstes Brot ist die Stunde schon um. Wir einigen uns darauf, das ich zum Yacht-Shop komme, sobald ich fertig bin. Also schnell zu Ende gefrühstückt. Wojtek und Waldemar klaren auf und ich mache mich auf zur Schiffsübernahme. Schnell sind die Formalitäten geklärt und ich darf für eine Woche mit der Ikarus auf Törn gehen.

Die beiden warten schon auf mich und so geht es Richtung Stralsund zum Real. Wir kaufen für gefühlte 3 Wochen ein. Fast 190 Euro lassen wir beim Einkauf. Dafür haben wir aber auch alles, was das Herz begehrt. Zurück am Schiff verstauen wir die Lebensmittel. Dann gibt es die obligatorische Sicherheitseinweisung.... bei einem Obstsalat.

Um 15 Uhr heißt es endlich "Leinen los". Ich lasse mich einfach aus der Box treiben und fahre rückwärts aus der Boxengasse raus. Es muss wohl gut ausgesehen haben, den von einem Nachbarschiff bekomme ich ein Kompliment.
Wir fahren im Tonnestrich Richtung Hauptfahrwasser. Kurz vor der grünen Tonne fällt mir ein, das ich meine Kamera vielleicht in Waldemars Wagen liegen gelassen habe. Da ich sie auch nicht finde, drehen wir um und machen wieder in Neuhof fest. Waldemar findet die Kamera und auch meine vermisstes Käppi nicht. So muss sie wohl doch irgendwo auf dem Schiff sein (ich finde sie später in einer Ecke vom Navi-Tisch ;-).

Ich lege durch eindampfen in die Achterleine ab, ein Manöver das ich beim SSS gelernt habe. Waldemar bringt uns sicher bis zum Fahrwasser. Dort setze ich Segel. Zwar stark gerefft, aber trotzdem machen wir hoch am Wind schon 6 sm. Wir segeln knapp eine Stunde und dann kommt das Kommando zur Wende. Wir fallen immer weiter ab, bis wir vor dem Wind Richtung Stralsund laufen.

Natürlich sind wir viel zu früh an der Brücke. So nutzen wir die Zeit und üben ein paar Manöver. Drehen auf dem Teller, Aufstoppen, Drehen über STB oder BB. Ja, nur so bekommt man Praxis und ein Gefühl fürs Schiff.

Es ist schon fast 17.30 Uhr bis die Brücke endlich aufgeht und wir auf die andere Seite fahren können. Mit uns passieren mindestens ein Dutzend weiter Schiffe die Brücke. Nur sehr wenige fahren in die Stadtmarina von Stralsund. Der größere Teil setzt Segel und verschwindet Richtung Hiddensee.

Cityhafen von Stralsund

Wir suchen uns in der Stadtmarina einen Platz. Ich parke die Ikarus rückwärts ein. Funktioniert super und nach ein wenig Leinenarbeit können die beiden zum Hafenmeister stiefeln und unsere Schulden für die Nacht bezahlen. Hier kostet der laufende Meter Schiff 1.40 Euro. (bis 15m). Dazu kommen 10 Euro Pfand für die Chipkarte. Ohne diese läuft hier nix.

Wir gönnen uns ein Bier mit Käse und Oliven. Danach gibt Wojtek Gas und schnell steht unser Abendessen auf dem Tisch. Es gibt Grillhaxe mit Sauerkraut und Kartoffel. Sehr lecker.
Nach dem Essen spüle ich schnell und dann machen wir uns auf in die Stadt. Wir erkunden die Hafenmeile und auch die Innenstadt. Immer wieder sieht man Häuser, die frisch renoviert sind. Daneben steht u.U. eine, ja, Ruine. Ohne Fenster, mit bröckelndem Mauerwerk. Schon faszinierend.

Wir begegnen einem Trupp netter Mädels, bei der wohl eine heiratet. So kann man allerlei kaufen: Schnaps, Kondome und auch Lose. Ich kaufe 2 Lose und "gewinne" 2 Glas Sekt. (wie seltsam!!). Die Truppe ist ausgelassen und irgendwie nett.
Wir setzen uns in eine nettes Restaurant und genehmigen uns ein Bier. Nein, nicht ganz. Ich bleibe bei Rotwein und bestelle mir einen Merlot. Das Essen hier scheint günstig und gut zu sein, aber wir sind alle wirklich mehr als pappsat. Ich bestelle noch 3 Malteser Aquavit. Dannach geht es, zumindeest meinem Magen, wieder besser.

Auf dem Rückweg gehen Wojtek und Waldemar noch kurz auf das Hafenfest. Ich wandere Richtung Schiff, schmeiße schon einmal die Heizung an und gehe Duschen. 30 Cent kostet die Minute und man kann vorher auswählen, wielange man duschen möchte. Ich gönne mir für 1.50 Euro 5 Minuten. Die lohnen sich wirklich. Ein super fetter heißter Wasserstrahl kommt aus der Dusche.

Zurück am Schiff kommt auch schon meine Crew. Wir trinken noch einen Absacker, besprechen, wo wir morgen hin wollen. Als Ziel suche ich Klintholm aus. Das sind 44,5 sm. Aber mit einem NO-Wind sollte dies gut zu machen sein.

Es ist wieder Silvester vorbei, als es ruhig wird im Schiff und ich die Zeit nutze und meinen Törnbericht schreibe.

Sonntag, 31.05.2009 Stralsund - Klintholm
NE4-5, später NE2-4, Sonne 23° 49,2 sm/8:49h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Klintholm Klintholm Havn Marina 120 Kronen inkl. 5 Kronen Eine kleine, aber feine Marine. Man liegt zum Teil in Boxen oder lä ngseits am Steg.

31.05. Stralsund - Klintholm 49,2 sm

Skyline von Stralsund

Heute schwinge ich mich schon um 7 Uhr aus der Koje. Wir wollen nach Klintholm. Das sind über 40 sm. Daher wollen wir heute etwas früher los. Und wir sind, nach einem guten Frühstück, tatsächlich um 1/4 navh 9 startklar. Ich quetsche die Ikarus aus der Box. Der Nachbar zu meiner rechten ist eigentlich zu breit. So muss ich ordentlich Gas geben, um frei zu kommen.
Noch schnell ein Foto von Stralsund. Noch in der schmalen Fahrrinne setzte ich das Groß. Das Fahrwasser knickt nach Westen ab und so können wir schön Segeln.
Am Anfang hat man noch ein wenig Platz. Später wird das Fahrwasser sehr eng. Links und rechts ist es nur noch 50 Zentimeter tief. Ein großer Teil fällt sogar trocken. Wenn man sich hier einen Steuerfehler leister, sitzt man direkt auf Schiet.
Als das Fahrwasser nach Norden abknickt, müssen wir noch einmal die Genua reinholen und fahren ein paar Sm gegen den Wind. Ab Boje 18 passt der Wind wieder und an der Tonne 10 können wir das Fahrwasser ganz verlassen. Jetzt geht es hoch am Wind Richtung Klintholm. Es frischt ein wenig auf und so reffe ich die Genua. Die steht gerefft wirklich wie ein nasser Sack. Höhe kann man damit nicht mehr laufen. So kommt eine kleine Yacht immer näher. Sie kann mehr Höhe laufen und ist dabei noch nicht einmal langsamer wie wir.
Doch dann lässt der Wind etwas nach und ich kann einen großen Teil ausreffen. Die Ikarus macht einen Satz nach vorne und mit 7.5 kn stürmen wir davon Richtung Klintholm. Bald ist die andere Yacht im Kielwasser verschwunden.

Abendstimmung in Klintholm

10 sm vor Klintholm können wir abfallen und bald segeln wir mit einem schönen 1/2-Wind Richtung Ziel. Um 18 Uhr stehen wir vor der Einfahrt, bergen schnell die Segel und fahren in den Hafen. Ich fahre bis zum Hafenmeister, der nicht mit seinem Schlauchboot durch den Hafen fährt (wie beschrieben), sondern in seinem Havenkantoor sitzt. Irgendwann hat er Mitleid mir mir und kommt raus. Ich soll irgendwo längseits gehen. Doch die hier liegenden Deutschen sind nicht davon begeistert. So werde ich mit guten Tipps weggeschickt. Sowas würde einem in Holland nicht passieren. Ich will schon gerade aufgeben, als wir noch einen freien Platz entdecken. Eine Bavaria hat für uns einen Platz frei gemacht. 2 Min. später liege ich längseits am Steg. Noch ein wenig Leinenarbeit und Strom gelegt und schon können wir unseren Anlieger genießen.

Waldemar kocht heute seinen berühmten Lachs mit Nudeln. Ich wandere den langen Weg zum Hafenmeister. Für 28 Euro bekomme ich einen Liegeplatz und 3 Duschmarken (5 Kronen).

Das Essen ist schnell fertig und so schwelgen wir in einem wirklich köstlichen Essen. Ich mache noch schnell ein wenig grünen Salat mit Radieschen. Passt gut dazu. Jetzt schnell aufklaren. Wojtek und Waldemar gehen noch ins Dorf. Ich schreibe meinen Törnbericht und mache mein Bett neu. Das musste ich zum Trocknen nach draußen bringen. Meine Luke war nicht ganz zu und so hat eine Ostseewelle dieses unter Wasser gesetzt. Alles pitschnass. Aber gottseidank hat die Sonne noch genug Kraft. So ist alles vor Sonnenuntergang trocken.

Montag, 01.06.2009 Klintholm - Gedser
Flaute, Sonne 28° 37,1 sm/6:17h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Gedser Gedser 21,50 Euro inkl. 5 Kronen Eine kleine, aber feine Marine. Sehr schöne Duschen. Es hing ein Schild vom Hafenmeister vor den Duschen, das diese ab 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr geschlossen sind. Als ich im 1/2 12 Duschen gegangen bin, waren sie aber noch auf.

01.06. Klintholm - Gedser 37,1 sm

die Ikarus in Klintholm

Wir frühstücken in Ruhe. Bis nach Gedser sind es rund 35 sm. Daher haben wir Zeit. Außerdem ist die See spiegelglatt. Kein Wind. Also können wir uns Zeit lassen. Waldemar legt ab und auch wieder zum Wassertanken an. Klappt soweit ganz gut.

Wir verlassen Klintholm und nehmen Kurs auf Gedser. 2 Min. nach dem Verlassen des Hafens schalten wir den Autopiloten ein und schalten ihn erst wieder aus, als wir 4 sm vor Gedser stehen. Hier liegen Unterwasserkabel und unser Autopilot spielt verrückt. So schalten wir ihn auf Standby und fahren den Rest selber. Die Ansteuerung ist im Dunkeln wirkich schwierig. Im Hellen und bei diesem ruhigen Wetter allerdings kein Rroblem.

Um 17.00 Uhr sind wir fest. Nach einem Anleger geht Wojtek zum Hafenmeister und zahlt unsere Schulden. Danach verdrücken sich beide in die Stadt. Kommen aber um 8 Uhr enttäuscht zurück. Wohl nix los.

Ich habe in der Zwischenzeit gekocht. So geht es bald los. Es gibt Gulasch mit Kartoffeln, Erbsen und Möhrchen. Bis auf den Gulasch geht alles auf. Und mir hat es auf jeden Fall geschmeckt.
Wojtek spült. So ist alles wieder aufgeräumt. Wir diskutieren noch über den Törnverlauf bis Freitag. Wir entscheiden uns für Rostock - Hiddensee - Stralsund und Neustadt. Und dann ist der Törn für die beiden schon zu Ende. Ich habe dann noch eine Woche.

Nachdem die Törnplanung klar ist und wir wissen, wann wir morgen starten, gehe ich duschen. Und stelle fest, die Duschen in Gedser verdienen sicherlich eine 2. Heiß, lang genug uns sehr sauber. Was will man mehr.

Zurück am Schiff gibt es noch einen kleinen Schluck Wein. Und dann ist auch dieser Tag vorbei.

Dienstag, 02.06.2009 Gedser - Warnemünde
Flaute, Sonne 28° 25,9 sm/5:09h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Warnemünde Segelclub Warnemünde 13,50 inkl. 1 Euro für 3 Min. Man liegt im Alten Strom sehr unruhig. Aber vielleicht legt sich der Wind doch noch. Duschen und WCs sind ok und bekommen bei mir eine glatte 2.

02.06. Gedser - Warnemünde 25,9 sm

Ich stehe schon um 7 Uhr auf. Muß noch meine Navigation für heute vorbereiten. Das mache ich auch bei einem Kaffee. Anschließend setze ich mich nach draußen. Es ist wirklich sehr schönes Wetter. Und schon richtig warm. Ich genieße die Ruhe am Morgen. Nur das Bad im Meer fehlt mir.

große Fähre - kleiner Hafen

Bei einer leichten Brise legen wir als fast die letzten ab. War der Hafen gestern noch gut voll ist er jetzt so gut wie leer.
Kaum aus dem Hafen setzte ich Segel. Es kommt gerade wieder die große Fähre angefahren. So lasse ich die Genua auswehen. Nimmt uns genug Geschwindigkeit. Wir warten bis die Fähre an uns vorbei ist. Mit knapp 3 kn ziehen wir hoch am Wind Richtung Warnemünde. Natürlich packe ich meine Schleppangel aus. Doch kein Fisch will anbeissen.

Bald frischt der Wind auf und kommt mehr aus West. Als wir die 5 kn überschreiten hole ich meinen Köder wieder ein. Das hat keinen Zweck. Inzwischen weht ein guter 4er und wir rauschen mit 6-7 kn dahin.
Ich kann immer weiter abfallen. Der Wind schläft dabei immer weiter ein. Irgendwann fängt das Groß an zu schlagen. Das nervt und so lasse ich es bergen. Doch jetzt sinkt die Geschwindigkeit auf unter 2.5 kn. Das ist mir zuwenig und so schmeisse ich den Diesel an. Gleich sieht die Ankunftszeit viel besser aus.

Kurz darauf stehen wir vor Warnemünde und Wojtek übernimmt das Steuer. Er bringt uns in den Alten Strom. Dort gehen wir auf die Backbordseite an den Steg. Schnell ist das Schiff ordentlich fest gemacht und Strom haben wir auch. Für 13.50 Euro können wir hier eine Nacht liegen.

Wir trinken schnell ein Bier und dann geht es auf in die Stadt. Schöne Promenade, aber sonst nicht viel los. Ich leiste mir ein Eis. Kostet immerhin 3 Euro. Aber dafür mit Streusel.
Auf dem Rückweg habe ich Glück. Der Angelladen, der eigentlich schon um 6 Uhr schliessen wollte hat noch auf. So erstehe für 35 Euro eine Angel mit dem nötigen Zubehör um Dorsche zu fangen. Und laße mit auch noch einige wertvolle Tipps geben.

Zurück am Schiff mache ich den Gulasch von gestern warm. Dazu Nudeln und einen frischen Salat. Wir werden alle satt und schnell ist das Schiff wieder aufgeklart. Ich schreibe meinen Törnbericht und plane die Route für Morgen. Immerhin 60 sm liegen vor uns. Uns das bei einem NW6. Wird eine spannende Angelegenheit.
Ich gehe noch duschen. 3 Min. für einen Euro. Ist in Ordnung. Die Duschen und Toiletten sind sauber und ordentlich. Mehr kann man sich nicht wünschen.

Mittwoch, 03.06.2009 Warnemünde - Stralsund
NW6, später N4-5, am Abend wieder NW5 mit 7er Böen, Sonne 28° 57,7 sm/10:12h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stralsund Stadtmarina bis 15m 1,40 Euro je Meter mit Chipkarte mit Chipkarte je Minute 30 Cent ohne Chipkarte geht hier nix. Für diese bezahlt man 10 Euro Pfand. Dann kann man Strom aufladen und auch die Duschen werden damit in Gang gesetzt. An den Kopfstegen steht für welche Länge die Stege sind. Man liegt an Schwimmstege mit einem Fingersteg.

03.06. Warnemünde - Stralsund 57,7 sm

Alter Strom in Warnemünde

In der Nacht bin ich bestimmt ein Dutzend mal aufgestanden. Immer haben sich die Fender verschoben und so bremst uns nur der Holzpfahl. Aufstehen, Schiff mit den Füßen wegstemmen, Fender wieder dazwischen und wieder ab ins Bett. Zum letzten Mal mache ich das um 1/4 vor 6 und denke, da kann man ja auch direkt aufbleiben.
Wojtek kommt auch aus seiner Kabine und so schütte ich Kaffee auf. Wir machen uns Brötchen für unterwegs. Ich gehe auf dem Steg bis nach vorne. Der Wind ist schon heftig. Weiße Schaumkronen auf dem Wasser und was so an Wellen in den Hafen läuft ist auch nicht schlecht.
Ein kleiner blauer Fleck am Himmel gibt den Ausschlag. Wir probieren es! Also alles klar machen, unsere Nachbarn wecken, das wir in einer 1/2 Stunde ablegen wollen und das Schiff sturmfest machen.

Um 1/2 8 sind wir soweit. Alle schwerwettermäßig verpackt. Die Nachbarn legen ab und als wir gerade ablegen wollen, kommt der Hafenmeister vorbei und fragt, ob wir unsere Liegeplatzgebühr nicht bezahlen wollen. Wie sich herausstellt, haben wir beim flaschen Hafenmeister bezahlt. Ich verspreche, beim nächsten Mal mich wieder hier hinzulegen und ihm ein Trinkgeld zu geben. Am Steg haben wir aber wirklich ein Hinweisschild vermisst, wo der Hafenmeister ist.
Nachdem das geklärt ist und auch ein neuer Sicherungsring im Relingsdraht ist, können wir endlich ablegen. Das Ablegen klappt nicht so gut, weil Wojtek nicht an der Vorspring steht und diese festhält. Der Hafenmeister hilft mir und so komme ich ohne Schrammen weg. Ich fahre rückwärts durch den Alten Strom bis fast zur Drehbrücke und gebe so meiner Crew Gelegenheit, alle Fender und Leinen zu klarieren. Außerdem setzen wir das Groß. Natürlich stark gerefft. Da man dazu an den Mast muss, ist es im Hafen sicherer.

Dann geht es raus. Wir werden von gut 1 1/2 m hohen Wellen begrüßt. Wir setzen eine winzig kleine Fock und können mit knapp 6 kn. Richtung Darßer Ort segeln. Es geht ganz gut und so drehen wir nicht um und gehen in die Marina zurück.
Die Wellen werden etwas kleiner und auch der Wind läßt langsam nach. So fange ich an, auszureffen. Vorsichtig setzen wir immer mehr Tuch. Nachdem wir den Darßer Ort passiert haben, können wir auf 90° gehen. Das Wetter wird immer schöner. 2 bedrohliche und riesige Regenwolken ziehen an uns vorbei ohne das wir einen Tropfen abbekommen. So bleiben wir trocken.

Wojtek löst mich nach 2 Stunden ab und ich hole etwas von dem versäumten Schlaf nach. Als ich wieder wach werde, haben wir blauen Himmel und einen super Segelwind.
Ich klemme mich wieder hinters Steuerrad und...... einfach super. Mit Vollzeug und einem 5er sause ich bei Halbwind Richtung Stralsund. Die Loge klettert immer weiter nach oben. Topspeed sind 9.4 kn. Einfach klasse. Die Ikarus versucht zwar ein paar Mal anzuluven, aber ich bekomme sie wieder auf Kurs. Besser geht nicht.

Als wir das Fahrwasser nach Stralsund erreichen, laße ich das Groß bergen und nur mit der Genua geht es Richtung Boddengewässer. Hier sollte man sich sehr genau ans Fahrwasser halten. 20m neben uns stehen die Möven auf Sand. Vor uns läuft die Mojito, eine polnische Yacht. Natürlich müßen wir diese einholen, was wir auch Dank der größeren Genua irgendwann schaffen. Uns helfen dabei 7er Böen, die von hinten unsere 42er kräftig anschieben. Auch hier geht die Loge selten unter 7 kn.

Bald stehen wir vor der Einfahrt und drehen schnell die Genua weg. Ich lege mich wieder an den Steg 7. Kenne ich schon und so komme ich ohne Probleme fest. Zwar etwas schräg. Das ist nicht schlimm. Kein Geschrei, keine Kratzer, das ist, was zählt.
Schnell ist das Schiff klar und Wojtek läuft zum Hafenmeister, unsere Schulden bezahlen und viel wichtiger, die Chipkarte zu besorgen.
Er kommt mit 3 Fischbrötchen zurück. Sehr gut. So schmeckt das Bier doppelt so gut. Wir machen uns nur die Suppe warm. Dazu Bockwürstchen mit Brot. Das reicht. Nach dem Essen bin ich so kapput, das ich fast einschlafe. So gehe ich schnell duschen. Belebt mich ein wenig.

Wir trinken noch einen kleinen Absacker und dann verschwinde ich in meine Koje und ins Land der Träume.

Donnerstag, 04.06.2009 Stralsund - Neuhof
NW6, später N4-5, am Abend wieder NW5 mit 7er Böen, Sonne 16°, später bewölkt und vereinzelt Regen 9,6 sm/2:58h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Brandsberg Marina Neuhof keine Angabe, da Heimathafen der Ikarus inkl. 1,80, Duschmarken beim Hafenmeister schöner und kleiner Hafen in der Nähe von Stralsund. 8 km bis zum nächsten Supermark. Kiosk und Restaurant vor Ort. Brötchenservice ab 7:30 Uhr. Allerdings gerne mit Vorbestellung, da ansonsten recht schnell ausverkauft.

04.06. Stralsund - Neuhof 9,6 sm

Heute kann ich ein wenig länger schlafen. Und meine Nachruhe wurde durch kein Fenderrücken gestört. Um kurz nach 9 klopft die Brötchenfrau. Wir haben gestern Abend noch welche bestellt.
Die Sonne scheint, aber es ist frisch. So frühstücken wir in Ruhe. Nach dem Schiff aufklaren geht meine Crew noch in die Stadt. Ich kaufe mir das Internet für einen Tag und arbeite die aufgelaufenen Mails ab. Dann stöbere ich noch etwas im Internet rum und schnell ist es schon Nachmittag.

Die beiden kommen mit leckerem Fisch zurück zum Schiff. Ausnahmsweise genehmige ich ein Glas Bier. Schmeckt wirklich zum Fisch viel besser.
Die beiden machen noch ein Nachmittagsschläfchen und ich koche derweil schon mein Chili con carne.

Pünktlich eine 1/2 Stunde vor unserem Start kommt eine dicke Regenwolke an und lädt ihre Fracht über uns ab. Wir machen uns trotzdem startklar. Und beim Ablegen ist sie wirklich schon an uns vorbei gezogen. Wojtek legt ohne Probleme ab und schnell dümpeln wir mit 3 anderen Schiffen vor der Brücke. Sie geht von 2 x rot auf 1 x rot und dann auf 2 x grün. So passieren wir die Ziegelgrabenbrücke vorerst zum letzten Mal.

letzter Tag

Ein wenig Wind meldet sich zurück und so setzen wir die Segel. Ein wenig Verwirrung entsteht als das Fahrwasser einen scharfen Knick macht. Doch Waldemar bringt die Ikarus nach meiner Anweisung auf den richtigen Weg zurück. Der Wind wird kräftiger und so segeln wir an der Marina vorbei. Macht Spass. Doch es sind schon 6 Uhr vorbei und so spät wollen wir nicht ankommen. So halsen wir ein letztes Mal und segeln zurück. Natürlich geht es jetzt nur in der Kreuz. Nach 5 Schlägen verliere ich doch die Lust, alle 2 Min. zu kurbeln. So holen wir die Segel rein und schmeißen den Motor an.
Die letzten 1 1/2 sm legen wir unter Motor zurück. Waldemar bringt uns in den Hafen und an die Kaimauer zum Tanken. Leider ist der Dieselschlauch zu kurz (oder unsere Ikarus zu lang). So müssen wir noch einmal ablegen und ich lege die Ikarus mit dem Heck an den Kai. So liege ich längseits an ein paar Pfähle. Wir tanken für 44 Euro. 36 l. haben wir in der Woche verbraucht. Hatte ich auch geschätzt.
Ich brauche danach 2 Versuche um in die Box zu kommen. Dabei mache ich mir mitten im Anlegemanöver auch noch den Motor mit dem Knie aus. Blöd sowas. Aber ich komme ohne Schrammen in die Box. Schnell alle Leinen belegen (bei der Lee-Vorleine packt mich der Ergeiz. Ich will sie unbedingt über den Pfahl bekommen. Nach nur 4 Versuchen klappt es auch. (Dank an meinen SKS-Skipper, der mir die Wurftechnik beigebracht hat!)

Ich wärme das Chili auf und wir trinken noch ein Bier auf den schönen Törn. Der Wind legt sich etwas und die Sonne kommt noch einmal raus. So können wir das Chili draußen genießen. Wojtek und Waldemar planen schon den nächsten Törn in 2010. Wieder hier in der Ostsee. Und vielleicht geht es dann auch nach Polen.
Später kommt Holger mit seiner Freundin Anke auf ein Bier und auch einem Schluck Whiskey. Holger ist selbständiger Bootsbauer, der schon seit der Gründung der Marina Neuhof vor 10 Jahren hier arbeitet. Hat sich eine Gibsea 362 gekauft, die er auch verchartert. Und das sogar recht günstig.

Wir vernichten konsequent alle trinkbaren Vorräte (bis auf das Wasser;-) So wird es 1/2 3 bis sich die Runde auflöst. Ich hole noch meinen Notebook raus und arbeite meine SMSe und E-Mails ab. Es wird daher schon leicht heller als ich endlich in die Koje krieche.

Freitag, 05.06.2009 Neuhof - Neuhof
NW5, Sonne 16°, später bewölkt und vereinzelt Regen 0,0 sm/0:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag.

Heute fahren Wojtek und Waldemar nach Hause :-(. Und ich muss die Ikarus verlassen und bekomme die JOY, eine Bavaria 37cruiser von 2006. Ein sehr gepflegtes Schiff. Ich kenne den Typ schon, allerdings mit der Naßzelle auf BB. Diese hat sie auf der STB-Seite.
Aber erst gibt es einmal Frühstück. Kaum ist der letzte Bissen gegessen und der letzte Schluck getrunken, machen die beiden sich auf. Jetzt geht es schnell. Ein paar Minuten später sitzen beide im Wagen und weg sind sie. Ich bleibe alleine zurück.

Zurück im Schiff beseitige ich erst einmal die Spuren unseres Frühstücks. Dann räume ich erst die Pantry leer und bringe zwei Körbe mit Resten auf die JOY. Anschließend kommen meine Sachen dran. Alles wird eingepackt und dann schleppe ich meinen Kram rüber. Gottseidank liegt die JOY nebenan. So ist es wenigstens nicht weit.
Ich richte mich häuslich ein schnell ist es Nachmittag. Das Wetter ist richtig ungemütlich. Kalt, viel Wind und immer wieder Regen. Erst gegen Abend wird es schön. Hoffe, das es jetzt ein wenig schöner wird.

Hafenkantor Marina Neuhof

Charterflotte Thinius in Neuhof

Auch die JOY hat so ihre Probleme. Außer dem Autopiloten ist auch noch die Heizung defekt. Das ist ein echtes Manko, den Abends wird es doch noch sehr frisch. So bekomme ich einen Heizlüfter. Der macht zwar lecker warm, aber nur wenn er Strom hat. Damit ist nix mit einsamer Bucht.

Um 1/2 7 mache ich mir den Rest Chili warm und trinke dazu den kläglichen Rest Wein, der das gestrige Alkoholmassaker überlebt hat. Schnell gespült und einmal Beine vetreten. Schaue mir noch den Hafen und die Boote hier an. Zum Teil wirklich schöne Schiffe.
Auf dem Rückweg werde ich von meinem Nachbarn angesprochen und zu einem Bier eingeladen. So ist es schon 1/2 11, bevor ich wieder aufs Schiff gehe. Schnell den Lüfter an und die Steckschoten rein. Ich spiele noch ein wenig mit der Heizung rum, aber sie will wirklich nicht. Vielleicht weiß Gordo Rat.
Noch ein Glas Wein und dann gehe ich auch wieder ins Bett.

Samstag, 06.06.2009 Neuhof - Stralsund
E4, Sonne 16°, später bewölkt 6,1 sm/1:23h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Stralsund Stadtmarina bis 15m 1,40 Euro je Meter mit Chipkarte mit Chipkarte je Minute 30 Cent ohne Chipkarte geht hier nix. Für diese bezahlt man 10 Euro Pfand. Dann kann man Strom aufladen und auch die Duschen werden damit in Gang gesetzt. An den Kopfstegen steht für welche Länge die Stege sind.

06.06. Neuhof - Stralsund 6,1 sm

Heute bin ich schon um 7 auf den Beinen. Ich schütte mir einen Kaffee auf. Der Himmel ist blau und das wichtigste zum Segeln fehlt: Wind! Aber noch sind Peter und Gordo nicht da. So dusche ich und setze mich in die Sonne. Um 9 kommen die beiden den Steg lang. Ich habe schon Brötchen besorgt und so können wir direkt frühstücken.

Gordo bringt den Einkauf

Die beiden verstauen nach dem Frühstück noch schnell ihre Sachen und dann geht es schon zum Real. Großeinkauf für eine Woche. Wir bringen einen vollen Einkaufswagen zurück. Aber in der JOY ist viel Platz. So bekommen wir alles verstaut und immer noch gibt es ein paar leere Fächer.

Jetzt noch schnell die Sicherheitseinweisung, die heute etwas knapper ausfällt, da die beiden ja schon oft mit mir gesegelt sind. So besteht die Sicherheitseinweisung letztendlich darin, das die beiden sich alle Punkte in meinem Logbuch durchlesen und bei dem, was ihnen unklar ist, einfach fragen. Viele gibt es nicht also scheine ich meinen Job in den letzten Jahren gut gemacht zu haben.

Um 1/4 nach 2 bringe ich die JOY aus der Box und nehme Kurs auf Stralsund. Natürlich immer im Fahrwasser. Der schöne Ostwind treibt uns nur unter Genua mit 5 kn Richtung unserem Tagesziel. Um 15 Uhr stehen wir schon vor der Brücke. So machen wir an einem der beiden Pfähle fest. An dem anderen liegt ein schönes Holzschiff.

Wir machen uns eine heiße Suppe und danach bis 1/4 nach 5 Siesta. Als die Brücke sich hebt, starten wir den Motor und dümpeln noch 20 Min. bis wir endlich grün bekommen. Ich gebe ein wenig Gas und so rolle ich langsam das Feld von hinten auf. Bis zur City-Marina ist nur noch einer vor mir und der geht an Steg 8. Ich nehme wieder Steg 7. Mein Stammplatz ist besetzt. So lege ich mich einen daneben. Ist auch in Ordnung.
Gordo läuft zum Hafenmeister unsere Schulden bezahlen und anschließend zum Fischverkäufer, 3 Matjes holen. Die schmecken zum 1. Anleger dieser Woche besonders gut.

neues Duschgebäude am Steg 8

Wir quatschen noch ein wenig und machen uns anschließend stadtfein. Zuerst laufen wir über den Rummel und dann führe ich die beiden zielsicher zum Wulflam. Dort ist das Essen sehr gut und die Preise sehr günstig. Gordo und ich nehmen Fisch, Peter möchte heute einmal Fleisch. Dazu einen leckeren Weißwein. Was will der Mensch mehr. Für 74 Euro (inkl. Trinkgeld) bekommen wir ein wirklich vorzügliches Mahl.

Es ist schon 11 Uhr als wir Richtung Schiff gehen. Noch einen Absacker und dann können wir uns das Stralsunder Feuerwerk aus der 1. Reihe aus anschauen. Sehr schön gemacht.

Kurz vor Silvester gehe ich noch duschen. Dann meinen Törnbericht schreiben und die Navigation für morgen machen und schon ist es 1 Uhr durch und ich gehe auch ins Bett.

Sonntag, 07.06.2009 Stralsund - Vitte / Lange Ort
NE4, erst Regen, gegen Abend trocken, 15° 17,9 sm/3:39h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Vitte Lange Ort 20 Euro mit Keycard, 10 Euro Pfand und 10 Euro Guthaben. 2 Euro je Einsatz 2 Euro für 3 Min., mit Duschmünzen Nette Marina. private Zufahrt mit kleinen Tonnen. Wie überall hier sehr schmal. Man liegt in Boxen an einem Holzsteg. Duschen haben nur bis 22 Uhr auf.

07.06. Stralsund - Vitte / Hiddensee 17,9 sm

Als wir wach werden nieselt es noch immer. Hatte schon gestern Nacht angefangen. DP07 meldet öööössstliche Winde um 5 Bft. Das Wetter sieht trübe aus und wir hadern damit, ob wir auslaufen sollen.
Wir entschließen uns doch und so nehmen wir Kurs auf Hiddensee.

Direkt nach der Ausfahrt setzen wir Segel. Mit gerefften Segeln läuft die JOY schon gut 6 kn. Gordo möchte mehr Segelfläche. So gebe ich ihm die ganze Genua. Was sich natürlich rächt. So läuft die JOY aus dem Ruder. Mühselig drehen wir wieder einen guten Teil weg und jetzt segelt sie sich wieder gut.

Langer Ort / Vitte / Hiddensee

Das Fahrwasser wird immer enger und führt mehr Richtung NO. So bergen wir die Genua und fahren eine Zeit nur mit Stützgroß. Das flattert aber und so nehmen wir es auch weg. Auf kleinen Teilstücken können wir wieder segeln. So setzen wir die Genua.... und bergen sie kurz darauf wieder.

Ich vertue mich mit der Abzweigung und so motoren wir langsam Richtung Kloster. Als ich meinen Fehler bemerke, wenden wir. Gordo macht einem entgegenkommendem Fahrgastschiff etwas zuviel Platz und so kaufen wir uns kurzfristig ein Seegrundstück. Mit Vollgas rückwärts kommen wir wieder frei.
Bald darauf stehen wir vor der Hafeneinfahrt. Gordo sucht sich eine Box aus und schmeißt beinahe Peter über Bord, als er zwischen den Dalben stecken bleibt. Wir geben den Versuch auf, in diese Box zu kommen und suchen uns eine andere aus. Gordo versucht es zweimal. Dann gibt er auf und läßt mich in die Box fahren. Mit viel Schwung klappt es auch ganz gut. Jetzt gibt es das verdiente Anlegerbier.
Neben uns liegt die Ikarus. Was für ein Zufall.

Das Wetter wird zunehmend schöner und so gehen wir noch nach Vitte. Ein schöner Ort. Wir entschließend uns, morgen einen Hafentag einzulegen und uns Fahrräder zu mieten.

Abends koche ich Gulasch mit Kartoffeln und Erbsen mit Möhrchen. Gelingt mir wieder gut. Wir probieren auch noch den von Gordo gespendeten Wein und so geht ein aufregender Tag zu Ende.

Montag, 08.06.2009 Vitte / Lange Ort
O4-5, erst Regen, gegen Abend trocken, 18°
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

Fahrradtour

Es regnet und bei Peter tropft es über das mittlere Schanier ins Schiff. Wir finden die Stelle, wo sich das Wasser sammelt und als wir das Wasser umleiten, hört es auch auf zu tropfen. Allerdings auch, weil der Regen aufhört.
Ich zahle für die kommende Nacht beim Hafenmeister unsere Schulden, bsorge 3 Duschmarken und miete 3 Fahrräder. Dann radle ich zum Edeka und kaufe frische Brötchen und Eier. Gordo macht sein berühmtes Rührei.

Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf, die Insel zu erobern. Da diese nur 17 km lang ist, brauchen wir nicht allzulange. Es geht über einen schmalen Pfad, den man noch so gerade mit dem Fahrrad befahren kann bis zr Kernzone des Naturparks. Hier darf man nicht weiter. Weder zu Fuß noch mit dem Fahrrad. So kehren wir um, machen in Neuendorf eine kurze Rast, gönnen uns ein Bier und ein Fischbrötchen. Anschließend noch ein Softijs.

Wir radeln an Vitte vorbei bis zum Leuchturm auf der Nordspitze. Die letzten 300 m muss man gehen. (die Radwege hören auf Hiddensee öfters kurz vor dem Ziel auf. Ab da ist man halt Fußgänger).
Leider kann man nur bis 16.00 Uhr auf den Leuchtturm und jetzt ist es schon fast 18 Uhr. Wir genießen noch die schöne Aussicht und dann geht es zurück zum Schiff. In Kloster besorgen wir uns noch 2 geräucherte Schillerlocken. Die schmecken zum Bier auch nicht schlecht.

Zurück auf der JOY genehmigen wir uns ein Bier. Dann gibt es einen leckeren Salat und anschließend leckere Spaghetti mit Fisch.
Wir sitzen noch lange bei dem leckeren Rotwein zusammen und klönen. Dann ist auch dieser schöne Tag vorbei.

Dienstag, 09.06.2009 Vitte / Lange Ort - Glowe
E5-6, Regen, 14° 39,3 sm/7:11h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Glowe Glowe 12 Euro inkl. 6 Min. für 1 Euro netter Hafen. Wenn man sich an den ersten Steg legt, braucht man lange Leinen. In diese Boxen passt locker eine 57er Benetaeu (die EAU DE LA VIE liegt hier)

09.06. Vitte / Hiddensee - Glowe 39,3 sm

Heute morgen bummeln wir nicht lange. So ist es erst 1/2 10 als wir ablegen und uns, wie wir später erfahren, auf den langen Leidensweg Richtung Glowe machen.

Hafenkantor Glowe

Nach dem privaten Fahrwasser mache ich den Vorschlag, das Groß zu setzen. Nach einem kurzen Nachdenken wird das auch von Peter angenommen. So drehe ich das Groß knapp bis zur Hälfte raus. Wir folgen dem Fahrwasser und können ein wenig segeln. Dann geht es nach E und wir müssen wieder den Motor anmachen. An der nächsten Kreuzung können wir den Motor endgültig ausmachen. Mit 1/2-Wind geht es Richtung Nord.
Wir machen einen langen Schlag raus auf die Ostsee. Leider kommt der Wind aus Ost und so müßen wir kreuzen. Wir brauchen allerdings nur 3 Schläge und können dann das Kap Arkona runden. Jetzt können wir abfallen. Für einen Moment überlege ich bis Sassnitz weiter zu laufen. Aber das wären noch 1-2 Stunden. Und meiner Crew geht es wirklich nicht gut. So nehme ich Kurs auf Gowe. Jetzt läuft die JOY richtig gut. So stehen wir eine knappe Stunde später vor der Einfahrt. Peter rollt das Vorsegel weg. Ich übernehme das Groß.
Kurz darauf sind wir im Hafen. Die Einfahrt ist schmal, aber wir haben Glück, der Wind läßt jetzt doch nach. So kreise ich ein wenig durchs Hafenbecken bis ich meine Leinen klar habe. Wie immer fahre ich rückwärts in die Box. Die ist länger als ich angenommen habe und Peter verfehlt leider den Luvpfahl. Nicht schlimm, ein freundlicher Segler, der mit einem Folkeboot unterwegs ist, nimmt meine Achterleine an. Diese lasse ich ihn unterhaken und ziehe mich so bis zum Luvpfahl. Als Peter nur noch einen Zipfel in der Hand hat, sind wir immer noch 5 m vom Steg weg. Also wieder nach vorne und einen Palstek in die Leine. So passt es.

Dem netten Nachbarn, der mit einem Folkeboot unterwegs ist, gebe ich später ein Bier für seine geduldige Hilfe. Immerhin bin ich 3 x nach vorne gefahren, bis alle Leinen ordentlich fest waren.

Peter und ich klaren das Schiff auf und auch um die Gülle in unserer Toilette kümmere ich mich. Danach habe ich mein Bier aber redlich verdient. Auch Gordo kommt aus der Kabine gewackelt. Nach einem kurzen Spaziergang geht es ihm zumindest ein wenig besser. Peter ist schon wieder fit.
Da wir keine Lust auf Spaghetti mit Fisch haben gehen wir kurzentschlossen in die Schaabe essen (Zur Schaabe, Hauptstraße 92). Ich bekomme leckere Schweinemedallions mit Pommes, Peter und Gordo essen Fisch. Für 60 Euro werden wir alle drei satt. Ich gönne mir zum Abschluß noch einen Linie Aquavit. Die Gaststätte ist zu empfehlen. Günstig und lecker; die Portionen sind mehr als ausreichend.

Zurück gehen wir alle noch Duschen. Super. 6 Min. heisses Wasser. Dann ist der Tag auch so gut wie vorbei. Einen kleinen Absacker noch und wir verschwinden alle ins Bett.

Mittwoch, 10.06.2009 Glowe - Sassnitz
SW3-6, sonnig mit Schauern und Böen, 17° 20,5 sm/4:25h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Sassnitz Cityhafen 14,50 Euro inkl. 2 Euro für 5 Min. beim Rest. Moby Dick Man liegt recht unkomfortable an der Ostmole. Bei viel Wind läuft hier schnell Schwell in den Hafen. Der seit 3 Jahren schon fast fertig gestelle Marinahafen ist vom Bauamt still gelegt worden. Man munkelt das der Betreiber Probleme mit dem Bürgermeister hat.

10.06. Glowe - Sassnitz 20,5 sm

Ich stehe um 1/2 8 auf und schalte das UKW-Funkgerät ein. Gleich kommt der Wetterbericht von DP07. Es soll später aus SW mit 5 Bft. wehen. Zuerst sind es aber nur 3 Windstärken, die uns auf dem Weg Richtung Sassnitz begleiten. Am Kap erwischen uns ein paar heftige Böen. So drehe ich einen Teil des Groß wieder weg.

Der Wind frischt immer mehr auf und als wir gerade beschlossen haben, das wir bis Gager weitersegeln, wird es unhandlich. Ich drehe noch ein großes Stück der Genua weg und dann nehmen wir Kurs auf Sassnitz. Die letzte Seemeile motoren wir, den ich habe keine Lust zum Kreuzen.

Ostmole in Sassnitz

Ich schaue mir den Hafen einmal an. Leider kann man nur an der Ostmole liegen. Der neue Yacht-Hafen ist zwar fertig, aber der Bürgermeister unterschreibt wohl die Genehmigung für den Betrieb nicht. So liegen wir etwas schwellig. Aber es geht noch. In der Cala Ratjada auf Mallorca habe ich schon schlimmer gelegen.

Wir trinken unseren Anleger und machen uns auf dem Weg zum Hafenmeister. Der ist wirklich auf der anderen Seite. Ewig weit weg (über 1 km). Und dann laufen wir auch noch an ihm vorbei! Er ist auch noch unterwegs und sein Büro geschlossen. So gehen wir in die "Altstadt" von Sassnitz. Sie versprüht wirklich noch DDR-Scharm. Wir gehen ins erste Haus (Strandhotel Sassnitz) am Platz. Sehr edel.
Der Cappuchino und auch der Eiskaffee schmecken jedoch sehr gut. Peter lobt den Käsekuchen.
Anschließend gehen wir bei Manfred Hering essen. Der alte Frachtsegler hat hier in Sassnitz seinen letzten Liegeplatz gefunden. Das Essen ist sehr gut und reichlich. Für uns drei kostet das Vergnügen knapp 45 Euro. Das ist günstig.

Nach dem Essen gehen wir noch einmal zum Hafenmeister. Diesmal treffen wir ihn an. Für 14.50 dürfen wir eine Nacht an der Ostmole liegen. Strom gibt es auch (allerdings funktioniert erst die 3 Steckdose)

Donnerstag, 11.06.2009 Sassnitz - Greifswald
NE4-5, zuerst trocken, später Regen, 15° 41,8 sm/8:09h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Greifswald Museumshafen 11 Euro + 3 Euro für die Duschen inkl. Duschflatrate, 24 Stunden inkl. Super netter Hafenmeister. Wir bekommen den Schlüssel für die Duschen gegen ein Pfand von 10 Euro.

11.06. Sassnitz - Greifswald 41,8 sm

Peter wird als erster wach und geht zu den Duschen. Immerhin über einen Kilometer. Er bringt uns frische Brötchen mit. So fängt der Tag wieder mit einem leckereren Frühstück an. Um 10 Uhr schmeißen wir die Leinen los und machen uns auf den Weg nach Greifswald. Wir haben einen schönen Segelwind. Mal ein wenig schwächer und dann wieder stärker.

Als wir in den Greifswalder Bodden einlaufen, wird die See merklich ruhiger. Um 16.50 Uhr stehen wir eine knappe Seemeile vor Greifswald. Ich würde gerne die Öffnung der Klappbrücke um 17.00 Uhr schaffen. So gehen blitzschnell die Segel runter und der Motor an. Aber trotz Vollgas kommen wir 10 Minuten zu spät. So gehen wir längsseits und warten auf die Öffnung um 18.00 Uhr. Ich mache ein Süppchen mit Bockwürstchen warm. Um 17.55 Uhr geht das rote Licht an der Klappbrücke an. Wir schmeißen die Leinen los. Die Brücke wird noch von Hand bedient.

Mit 4 kn machen wir uns auf den Weg nach Greifswald City. Am Hafenkantor (wie ich erst später erfahre) steht der Hafenmeister und wundert sich, warum ich an ihn vorbeifahre. Sein Schulterzucken bekomme ich jedoch mit und so fahre ich rückwärts bis an den Kai. Wir können uns direkt hier hinlegen, wenn wir wollen. Bekommen sogar Strom und gegen ein Pfand von 10 Euro den Schlüssel für die Dusche/Toilette. Ich geben dem Hafenmeister meine Achterleine und ziehe mich langsam an die Pier. Das Manöver klappt gut und kurz darauf liege ich fest und sicher. Noch schnell eine Spring gelegt und schon ist alles klar. Gegen die Abgabe von 10 Euro als Pfand bekommen wir den Schlüssel zum Dusch- und Toiletten-Container. Hier ist Flatrateduschen angesagt. Für einen Euro pro Nase können den ganzen Abend duschen.

Mein Chili habe ich schon fertig und so können wir gleich essen. Wie immer habe ich für eine 10köpfige Crew gekocht. So bleibt noch was für morgen übrig.
Nach dem leckeren Essen fangen wir an unsere restlichen trinkbaren Vorräte zu vernichten. Eigentlich wollten wir noch in die Stadt. Aber draußen wird es immer ungemüdlicher. So bleiben wir auf dem Schiff. Es wird ein lustiger Abend.

Hafenkantor Museumshafen Greifswald

Freitag, 12.06.2009 Greifswald - Greifswald - Viersen
NW8, 15° 15,2 sm/3:02h / 690km / 7:35h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
siehe Vortag

12.06. Greifswald - Greifswald 15,2 sm

Heute morgen sieht es garnicht so schlimm aus wie der Wetterbericht vorraus gesagt hat. Es ist zwar windig, aber unser Windmesser zeigt nur 4 Bft. an. Allerdings ist eine Orkanwarnung heraus gegeben worden. Und vor Hiddensee soll es mit 10 Bft. kacheln. Ich entschließe mich trotzdem zum Auslaufen. Auch wenn für die Boddengewässer 7 Bft. vorhergesagt wird.

Wir schaffen die Brückenöffnung um 10 Uhr. Draußen nimmt der Wind langsam aber sicher immer mehr zu. Bald habe ich konstant mehr als 35 kn Wind auf der Anzeige, in Böen über 40 kn. Das sind 8 Bft.
Als wir aus der Landabdeckung heraus kommen wird es richtig ungemütlich. Schnell hat sich eine 1.5m-Welle aufgebaut. Ich entscheide, das ist zuviel. Auf dem Wasser Richtung Sund ist das Wasser komplett weiß. So laße ich die Genua bergen und drehe um. Um 1/4 nach 12 sind wir wieder zurück in Greifswald und liegen vor der Klappbrücke. Ich rufe Andreas an und teile ihm mit, das ich es nicht schaffe, das Schiff zurück nach Neuhof zu bringen. Das ist auch nicht so schlimm, da die JOY nächste Woche auch nicht in Charter geht.
Mario hat zuerst ein kleines Problem damit, aber nach einem Telefonat mit Andreas ist auch dies geklärt. Gordo und Peter machen sich auf den Weg nach Neuhof, den Wagen holen. Sie finden einen netten Stegnachbarn, der seinen Wagen hier stehen hat. Ich fange an, das Schiff aufzuklaren und schon meine Sachen zu packen. Dann steht auch schon Mario vor dem Schiff. Wir machen die Übergabe und ich zähle die Mängel auf, die ich an der JOY während des Törns festgestellt habe. Lang ist die Liste nicht. Alles wichtige funktioniert ja. Es dauert bis 6 Uhr. Dann ist alles verstaut, das Schiff um einen 1/2 m nach hinten verlegt und die Hafengebühren bis Montag sind bezahlt.
Wir machen uns auf den Weg und fahren in die Nacht. Um 1/2 2 sind liefern wir Gordo bei seiner Mutter ab. Dann bringt mich Peter nach Hause. So geht auch dieser Törn für mich zu Ende.

Resümee

30.05.-05.06. Neuhof-Stralsund-Klintholm-Gedser-Warnemünde-Stralsund-Neuhof 189 sm

06.-12.06. Neuhof-Stralsund-Hiddensee-Glowe-Sassnitz-Greifswald 142 sm

Es war wie immer ein schöner Törn. Wir haben alles gehabt. Von Flaute bis Orkan. Von Sonne bis Regen. In der 1. Woche haben wir mit 189 sm mehr Strecke gemacht, aber auch mehr motort (56 sm unter Motor, 134 sm unter Segel). In der 2. Woche sind wir fast nur gesegelt (120 von 142 sm, nur 27 sm unter Motor).

Waldemar und Wojtek wollen auf jeden Fall 2010 wiederkommen.

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