Absegeln auf dem Ijsselmeer 2009

Novembersegeln

 

2008 konnte ich nicht teilnehmen. 2009 klappt es wieder. Wie auch 2008 müßen wir uns 2 Tage frei nehmen da der 1. November auf einen Samstag fällt. Das Schiff vom sparsamen Holländer bekomme ich nicht, dafür die Mayflower, eine Bavaria 37.

Also hier die Daten:

Start/Zielhafen: Workum
Crew: Charly, Skipper
Mick als Co-Skipper, Christian, Christoph, Volker und Michael als Crew
Schiffname Mayflower
Schiffstyp Bavaria 37cruiser
Vercharterer: Poule Yachting
Basishafen: It's Soal, Workum
Zeitraum: 4 Tage
Zeitpunkt: 23. - 26.10.2009
Kosten: 200 € Charter/p.Person / 100 €/Skipper
60 € Bordkasse/p.Person

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Der Törnverlauf

Wir sind folgende Route an den 4 Tagen gesegelt: Workum - Enkhuizen - Voldendam - Hoorn - Enkhuizen - Medemblik - Workum

Weitere Informationen zu den Häfen findet Ihr auf meiner Revierbeschreibung.

Viel Spaß beim Lesen des Törnberichts.

Donnerstag, 23.10.2009 Viersen - Workum
14°, bedeckt, aber trocken 270km/3:10h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Workum It Soal ? ja ja Base von Poule Yachting und Sommerliegeplatz der Filou

Charterflotte von Poule in Workum

Heute mache ich um kurz nach 3 Uhr Feierabend. Um 4 Uhr sitze ich Zuhause und warte auf Robert. Der kommt etwas später. Schnell meine Sachen in den Kofferraum geschmiesen, ein kurzer Kuß und schon sind wir unterwegs.

Es ist schon dunkel als wir im It Soal ankommen. Mick ist schon auf der Mayflower und ich bekomme sogar ein kaltes Bier zur Begrüßung. Dirk ist mit den Vorräten noch nicht da und auch Volker läßt uns auf das Bier und die restlichen Getränke warten. Doch irgendwann klopft es an der Bordwand. Michael ist da und und auch Dirk kommt. Wir nehmen die Lebensmittel an Bord und verstauen sie. Dann kommt auch Volker mit den Getränken. Auch diese sind schnell verstaut und immer noch gibt es leere Fächer auf dem Schiff.

Wir schmieren uns eine Stulle und als wir bei einem Bier nett zusammen sitzen kommt Ulli mit seiner Crew vorbei. Es wird viel geredet und gelacht. Das ist immer wieder schön. Die Heizung bollert und es ist muckelig warm.

Um 2 Uhr wird es ruhig auf dem Schiff und ich mache mir mein Bett im Salon. Das bin ich gewöhnt und bei der 37er Cruiser ist die Bank auch extrem lang und breit. Bald darauf bin ich ins Land der Träume verschwunden.

Freitag, 23.10.2009 Workum - Enkhuizen
15°,bedeckt, später sonnig, E3 19,8sm/5:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Enkhuizen Stadthafen 21 Euro mit Keycard 1 Euro, von 7 - 23 Uhr auf.

JSM:WT13/Fr06Z/SE3-4/3-4/0.5M/FG:Fr12Z/SE-S3/4/0.5M/-:Fr18Z/SE-S2-3/3-4/0.5M/-:Sa00Z/SE-S3/4/0.5M/SH:Sa06Z/SE-S3-4/4/0.5M/-:Sa12Z/SE-S4/4-5/0.5M/-:Sa18Z/SE-S5/6

23.10. Workum - Enkhuizen

In der Nacht werde ich wach weil ich schwitze und mein Schlafsack richtig heiß ist. Dann realisiere ich, das unsere Heizung immer noch an ist und es wirklich warm ist. So rolle ich mich aus der Koje und schalte sie aus. Langsam sinkt die Temperatur auf ein erträgliches Maß.

unter Segel

Um 7 Uhr bimmelt mein Handy. Die 1. Wetter-SMS. Ich höre Michael in der seiner Koje und obwohl ich keine Lust habe stehe auf. Wie immer schütte ich den 1. Kaffee auf. Langsam kommt meine Crew aus den Kojen gekrabbelt.

Ein fremdes Gesicht guckt durch den Niedergang. Volker ist jetzt auch da. Nun sind wir komplett. Schnell ist das Frühstück mit lecker Rührei gemacht. Volker ist noch einmal ins Dorf gefahren und hat frische Brötchen mitgebracht.

Wir klaren das Schiff auf und ich mache mich auf Richtung Office, das Schiff übernehmen. Schnell sind die Formalitäten erledigt und ich kann mich der Sicherheitseinweisung widmen. Eine Stunde später sind wir damit durch und können ablegen. Alle anderen sind schon weg. So machen wir uns alleine auf den Weg nach Enkhuizen.

Es weht ein schwacher 3er aus Ost. Aber die 37er Cruiser ist nicht langsam. Immerhin machen wir so zwischen 4-5 Knoten. So gleiten wir ruhig über eine glatte See. Nach 17,5 sm ist der Wind weg und wir starten unseren Diesel. Dirk, Volker und Ulli sind schon da. Ich lege mich auf die andere Seite. So liege ich nahe an den Toiletten.

Liegeplatz in Enkhuizen

Wir essen eine Pommes und dazu einen Matjes. Passt hervorragend zum Anlegerbier. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Ist doch prima. Es lohnt sich, etwas früher im Hafen zu sein. So kann man noch im Hellen in die Stadt gehen. Was wir auch machen. Sogar die Sonnenbrillen können wir noch auspacken.

Wir gehen ein wenig Bummeln und anschließend zum Supermarkt, ein paar Tütensuppen kaufen. Naja, und ein wenig flüssiges Brot. Auf dem Rückweg kehren wir noch in ein Cafe ein und gönnen uns ein Koppje Koffie.

Zurück auf dem Schiff machen wir uns das von Petra gemachte, super leckere Chili warm. Dazu Fladenbrot. Perfekt. Es bleibt kein Krümmel über. Uli kommt noch vorbei. Die Line One segelt morgen nach Lelystad. Dirk und Volker wollen in den Sixhafen nach Amsterdam. Wir beschließen auch ins Markermeer zu segeln, aber sehr wahrscheinlich nicht bis Amsterdam, sondern bis Marken. Mal schauen, wo wir für die Nacht festmachen.

Ich gehe duschen und als ich zurück komme, steht Dirk mit seinem Bruder auf meinem Schiff. Sie bekommen noch ein Bier, bleiben aber nicht lange. So setzen wir uns nach unten, quatschen noch ein wenig. Dann ist auch dieser Segeltag zu Ende.

Samstag, 24.10.2009 Enkhuizen - Volendam - Hoorn
27,4sm/5:04h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Hoorn Stadthafen 11,35 Euro ja, im Kiosk

JSM:WT13/Sa06Z/S4/4-5/0.7M/SH:Sa12Z/SE-S4/5-6/1M/SH:Sa18Z/SE-S5/6/1.3M/SH:So00Z/S-SW5/6/1M/RN:So06Z/SW4-5/6/1M/-:So12Z/SW5/6/1.3M/-:So18Z/SW4-5/5-6/1.3M/-:

24.10. Enkhiuzen - Volendam - Hoorn

Um 6 Uhr werde ich wach und tappere zur Toilette. Ne, noch zu früh. So verschwinde ich noch einmal für eine Stunde ins Land der Träume.

nass ist es!

Um 7 Uhr bimmelt mein Handy. Die Wetterwelt-SMS. Ich stehe auf, setze Wasser auf und schon kommen die ersten aus den Kojen und verschwinden Richtung Dusche.
Wir holen frische Brötchen und es gibt weich gekochte Eier. Wieder bekommen wir ein leckeres Frühstück.
Schnell klaren wir das Schiff auf und ich sage unseren Nachbarn, das wir in einer 1/2 Stunde ablegen wollen. Der Himmel ist grau und es töpfelt ein wenig. Wir sehen Dirk, wie er ablegt und Richtung Schleuse verschwindet. Volker ist schon weg. Wir sind eine 1/2 Stunde später auch so weit und ich dampfe leicht in die Vorspring ein. Dann sind wir unterwegs Richtung Schleuse. Der Motor fängt an zu piepsen. Was ist jetzt los? Wir überprüfen das Kühlwasser. Nein, daran kann es nicht liegen. Sobald ich aber in den Leerlauf gehe, verstummt das Piepsen. Ich vermute das es was mit der Lichtmaschine zu tun hat. Wir legen vor der Schleuse am Wartesteiger an. Nein, jetzt kommt kein Piepsen mehr. So legen wir wieder ab und schleusen erst einmal. Dabei piepst es wieder. Macht einen ja nervös. Wir stellen fest, das wirklich das Batteriesignal aufleuchtet. Da die Batterien aber geladen werden, ignorieren wir es. Vor allem, weil wir direkt nach der Schleuse den Motor ausmachen.

Wir segeln mit einem sehr schönen 4er SO-Wind Richtung Volendam, verwerfen die Idee, draußen beigedreht Kakau zu trinken und segeln lieber bis nach Volendam. Hier wollen wir 2 Stunden bleiben und uns dann Richtung Hoorn aufmachen.

Natürlich piepst der Motor wieder nachdem wir die Segel geborgen haben und in den Hafen fahren. Aber dann hört er plötzlich auf und meldet sich nicht mehr.
Ich brauche 2 Anläufe, bis ich jemand am Kai absetzen kann. Dann dampfe ich in die Achterleine ein und ziehe mich langsam an den Kai. Noch eine Spring gelegt und wir können uns einen leckeren Kakau machen. Dabei genießen wir einen wirklich sehr leckeren Apfelkuchen, den Christoph vom Bäcker heute morgen mitgebracht hat. Dabei wird die Idee geborgen, uns heute Abend Bratapfel mit Vanillesoße zu machen. Also zieht meine Crew los und besorgt die Zutaten. Ich bleibe an Bord und schreibe meinen Törnbericht. Dann lege ich mich noch für ein paar Minuten hin.

Liegeplatz im Stadthafen Hoorn

Um kurz nach 2 kommt meine Crew wieder. Das Wetter ist nicht so doll. Vom Markermeer zieht Nebel auf. Wir machen uns trotzdem auf den Weg nach Hoorn. Der Wind hat gottseidank nicht noch mehr aufgefrischt. So können wir zuerst raumschots und später Schmetterling mit 5 kn Richtung Hoorn segeln.

200m vor der Hafeneinfahrt bergen wir schnell die Genua und das Groß. Minuten später tuckern wir Richtung Stadthafen. Der Hafenmeister gibt uns den letzten freien Platz am Kai, der eigentlich reserviert war. Super nett.
Wir genehmigen uns ein Heiniken und Christian läuft mit Christoph und Mick los Kibbeling für alle holen. Der ist super lecker. Und dazu noch ein Grolsch. Perfekt.

Wir machen uns heute die Alpenmakronen. Nudeln mit Zwiebel, Speck, Sahne und eigentlich auch Kartoffeln. Die Kartoffel haben wir leider nicht. So machen wir es halt ohne. Schmeckt sehr lecker. Leider vergessen wir das Apfelmus. Dafür gibt es im Anschluß aber Bratapfel mit Marzipan und mit in Rum eingelegten Rosinen. Dazu leckerer Vla. Was für eine Völlerei.
Christoph, Christian und mich zieht es noch in die Stadt. Es ist zwar schon spät, aber wir hoffen auf die zahlreichen Plattbodenskipper. In Hoorn ist ja gerade Regatta dieser schönen Schiffe. Aber entweder sind die Skipper alle schon in der Koje oder wir haben die richtige Kneipe nicht gefunden. So trinken wir in einem der bekannten bruinen Cafe ein paar Bier, quatschen über dies und das. Danach schlendern wir zurück zum Schiff und bewundern noch den herrlichen Segler, der im Stadthafen liegt.

Zurück an Bord wird es schnell ruhig und so lege ich mich auch in meine Salonkoje.

Sonntag, 25.10.2009 Hoorn - Enkhuizen - Medemblik
17°, sonnig, ein paar Wolken, S-SW4-6 26,5sm/5:00h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Medemblik Perkelingshaven Euro ja 1 Euro Den Hafenmeister gibt es nicht mehr. Der neue kommt mit dem Rad angefahren.

JSM:WT13/So06Z/SW4-5/6/1.5M/-:So12Z/SW4-5/6/1.3M/-:So18Z/SW5/6/1.3M/SH:Mo00Z/SW-W5/6/1.5M/SH:Mo06Z/SW-W5/6/1.7M/RN:Mo12Z/W5/7/1.7M/SH:Mo18Z/W-NW4-5/7/1.7M/SH:

25.10. Hoorn - Medemblik

gelbes Plattbodenschiff

Heute wollen wir uns eigentlich etwas mehr Zeit lassen. Als wir knapp eine Stunde später als gewohnt aufstehen, ist es aber trozdem 7 Uhr. In der Nacht wurden die Uhren umgestellt. So dauhert es also noch 2 Stunden, bis der Kiosk aufmacht und wir duschen gehen können.
Wie immer gibt es ein leckeres Frühstück. Wir genießen es und lassen uns Zeit. Um 1/2 10 sage ich unserem Nachbarn Bescheid, das wir ablegen wollen. Der Skipper ist gerade noch duschen. Macht nichts, wir haben ja Zeit und vor allem früh genug Bescheid gesagt. Um 5 vor 10 schmeißen wir die Leinen los und ich zirkel mich knapp an dem hinteren Päckchenlieger vorbei in den Hafen. In langsamer Fahrt verlassen wir den Stadthafen. Ein Plattbodenschiff nach dem anderen macht ebenfalls los und bald wimmelt es im Vorhafen vor Plattbodenschiffen. Ich stelle mich mit dem Rücken zum Wind und meine Crew schmeißt ein paar Pützen Wasser übers Deck. Das ist ein Nachteil vom Stadthafen in Hoorn. Morgens ist das Boot übersät mit kleinen Ästen und Blättern.

Wir setzen das Groß noch im Vorhafen und keine Minute später die Genua. So können wir den Motor schon nach wenigen Hundert Metern ausmachen. Draußen ist es sehr windig. Gut das ich die Segel gerefft habe. Wir segeln eine Zeit 1/2-Wind und drehen langsam auf Raumschot. Als das Äquadukt von Enkhuizen direkt in Lee liegt, setze ich einen Bullenstander und wir segeln bis kurz vor dem Fahrwasser der Schleuse Schmetterling.
Damit ich nicht halsen muss, drehe ich das Groß weg. So geht es nur unter Genua bis zur Schleuse. Hier nehme ich das Segel auch erst im Schleusenvorbecken weg. Dann warten wir auf Grün. Das dauert nicht lange und so fahre ich als 1. in die Schluese. Schnell ist die Achterleine belegt und kurz darauf auch die Vorleine. Klappt ja gut.
Nachdem das letzte Schiff in der Schleuse ist, gehen die hinteren Tore zu und ein paar Minuten später öffnen sich die vorderen. Der Holländer neben mir fährt schon bei Rot los. Ich warte lieber auf grün. Wir verlassen die Schleuse und motoren bis zum Stadthafen. Hier machen wir uns am Kai fest und essen eine leckere Gemüse/Hühnchensuppe (ohne Huhn, dafür aber mit Nudeln und Bockwürstchen).

Einlaufen in Medemblik

Schnell ist es 3 Uhr und wir machen wieder los. Auch hier setzen wir noch im Hafen die Genua und können segelnderweise den Hafen verlassen. Nach einem Stück vor dem Wind gehen wir auf 1/2-Wind-Kurs. Ich setze das Groß hinzu. Beide Segel sind inzwischen gerefft und bei schönstem Sonnenschein segeln wir Richtung Medemblik.
Wir kreuzen ein paar Mal, so das wir immer dicht unter Land sind. So können sich keine Wellen aufbauen und das Segeln ist vollkommen entspannt. Wir sehen vor uns die Toadoau mit Dirk an Bord. Die segeln mit 1/2 Wind an der Einfahrt vorbei, drehen sich in den Wind und motoren zurück. Ich lasse das Schiff von Dirk nicht aus den Augen und sehe, das er in den Perkelingshaven abbiegt. Inzwischen haben auch wir die Segel geborgen und folgen Dirk.
Volker ist auch schon da und ich bekomme eine Box am B-Steg. So liegen wir alle eng beieinander.

Nachdem obligatorischen Anleger macht uns Christoph leckeres Fingerfood. Wir verbrauchen unser gesamtes Brot, viel Käse, Schinken und schon einen Teil der Oliven, die eigentlich für die Pizza gedacht war. So gibt es halt weniger Olivensorten auf der Pizza.

Wir machen uns die Pizza. Vorher einen Salat. Ich wußte garnicht, das man sich einen fertigen Pizzateig inkl. Tomatensoße (im Glas zum drüberschmieren) kaufen kann. Ist aber fürs Schiff eine super Idee.
Die 1. Pizza ist noch etwas verbrannt, die 2. dafür perfekt. Fehlt nur noch ein leckeres Knoblauch- und Chili-Öl.

Als wir auf den Bratapfel warten, den Christoph wieder für uns gezaubert hat, kommt Volker und Petra auf ein Bier vorbei. Amsterdam war wohl auch schön und Dank des guten Windes auch nicht zu weit. Naja, dafür hatten wir schöne entspannte Pausen und meine Crew hat was Neues gesehen. Ist ja auch schön.

Nachdem wir die leckeren Bratäpfel verputzt haben, würde ich mich am liebsten hinlegen und schon ein wenig schlafen. Aber wir wollen ja noch rüber. So klaren wir schnell auf und gehen die paar Meter zur Tadao. Hier sitzt die ganze Truppe und spielt Karten. Keine Spur von Disco und auch die Musik ist sehr leise. Das ist so ganz anders als letztes Jahr. Christian und ich schauen uns an und beschliessen, da gehen wir doch lieber in die Stadt. Mick und Christoph schließen sich uns an und so schauen wir mal, ob wir noch was in Medemblik aufreißen könne.

Es gibt tatsächlich noch eine offene Kneipe und so kommen wir noch zu einem Bier. Der Vorschlag, eine Runde zu darten scheitert an Mick. So schlabbern wir 2 Bier, quatschen ein wenig und dann geht es noch vor Mitternacht zurück zum Schiff.
Meine 3 Begleiter werden von Dirks Bruder abgefangen. Petra hat gleich Geburtstag und sie brauchen noch ein paar kräftige Stimmen für das Happy Birthday. Ich schaffe es aber, dran vorbei zu kommen und suche mir meine Klamotten fürs Duschen zusammen. In Medemblik kann man rund um die Uhr duschen und noch Abends zu duschen hat den großen Vorteil, es ist leer und man kann sauber in die Koje kriechen.

Als ich zurück komme, ist es auf allen Schiffen schon ruhig. So bereite ich mir zum letzten Mal mein Bett im Salon und bald darauf bin auch ich im Land der Träume.

Montag, 26.10.2009 Medemblik - Workum
17°, bedeckt, SW-W4-5, später W6 17,8sm/3:11h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Workum It Soal ? ja ja Base der Flotte von Poule Yachting.

26.10. Medemblik - Workum

Um 7 stehen die ersten schon wieder auf und gehen duschen. Hab ich ja schon hinter mir. So kann ich einen Kaffee aufschütten, räume mein Bett weg und bereite schon einmal das Frühstück vor. Michael geht Brötchen holen und bezahlt dabei direkt die Hafengebühr. Seit letztes Jahr gibt es den Hafenmeister im Perkelingshafen nicht mehr. Der Hafen ist jetzt ein WSV-Hafen und man muss seine Schulden beim Brückenwärter bezahlen.

Es gibt das letzte Rührei für den Törn und es kommt alles auf den Tisch. Immerhin ist der Törn heute Nachmittag zu Ende und wir wollen nicht soviel mit nach Hause nehmen.
So genießen wir ein recht ausgiebiges Frühstück. Dann ist es wieder soweit. Wir legen ab. Inzwischen sind wieder alle Handgriffe vertraut. In der Ausfahrt schauen wir uns noch eine XXL-Segelyacht an und ich lasse Christian ein wenig üben.

Charly hat Spaß

Vor dem Hafen lasse ich Christian das Schiff in den Wind drehen. Dann ziehen wir das Groß. Es hat sich ein wenig verklemmt und so habe ich etwas Arbeit, es frei zu bekommen. Doch dann steht das Groß und ein paar Minuten später kommt die Genua dazu. Diese reffe ich aber direkt, so das ich nur 60% draußen habe. Wir segeln zwischen 1/2-Wind und raumschots. Als eine kleine Sturmfront uns mit Regen und viel Wind einholt, reffe ich zuerst das Groß und nehme es danach ganz weg. Mit einer gerefften Genua machen wir immer noch 5 kn. Dann ist die Regenfront durch und die Sonne kommt wieder durch. Ich reffe die Genua wieder aus und kann wunderschön vor dem Wind bis Workum segeln. Der Wind steht günstig und so segle ich in den Kanal bis zur Tanke. Dort bergen wir schnell das letzte Segel, der Motor springt an und schon liege ich längsseits an der Tanke. Für 60 Euro Diesel verschwinden im Tank der Mayflower. Zuviel wie ich finde. Später stellt sich raus, das die vorige Crew nicht getankt hat und ich bekomme 18 Euro erstattet.

Michael und Michael

Ein letztes Mal legen wir ab und ich nehme Kurs auf die Box. Beim 1. Anlauf fahre ich eine Box zu weit. Also zurück und noch einmal. Jetzt nehme ich die richtige Box aufs Korn und 2 Min. später liegen wir fest. Meine Achterleine verfehlt natürlich den Leedalben und so muss ich noch einmal zurück. Doch dann ist das Schiff fest und ich bekomme noch einen Anleger. Die anderen müssen leider alle fahren und so bin ich der einzige, der noch ein Bier genießen kann. Dann erinnern wir uns an den Apfelkuchen, den wir noch haben. Also gibt es noch einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen. Ein wenig Käse gibt es auch noch. Anschließend schnell gespült und aufgeräumt und schon ist der Moment des Abschieds gekommen. Auf einmal bin ich alleine auf dem Schiff.

Volker ist mit meinem Fahrer inzwischen auch schon angekommen. Diese nehmen freundlicherweise schon mein Gepäck mit. So habe ich nur noch meinen Rucksack auf dem Schiff. Dann kommt der Vercharterer zur Abnahme. Ich melde das kleine Loch in der Sprayhood und das die Batterieladekontrolle vom Motor am Samstag mehrmals gepiepst hat. Ansonsten ist alles in Ordnung. Beim Segelreffen hat wohl eine schlagende Schot die Klemme vom Großfall geöffnet. Ist mir nicht aufgefallen. Ich bekomme trotzdem meine Kaution zurück und bald darauf sitze ich bei Robert im Auto und es geht nach Lemmer. Ein letztes Mal Kibbeling essen. Jetzt geht es wirklich schnell und um 7 Uhr bin ich schon Zuhause.

Resümee

Es war wieder ein super schöner Törn. Wir habe einmal mehr richtig Glück mit dem Wetter gehabt. Die Organisation war perfekt, die Schiffe wie immer in einem sehr guten Zustand. Keine Probleme. So konnten wir die 4 Tage zum Abschluß der Saison richtig genießen. Auch wenn wir diesmal am Samstag keine ausgelassene Fete gefeitert haben. Aber das muss ja auch nicht sein.

Hier noch ein wenig Statistik zum Törn: Wir haben in 4 Tagen 91 sm in 18,3 Std zurück gelegt. Das sind pro Tag 22,8 sm mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 kn. Pro Tag waren wir also 4,5 Std. unterwegs.
Von den 91 sm haben wir 81 unter Segel zurück gelegt. Das sind 88%. Ein super Wert.
Den Motor haben wir insgesamt 4,8 Std. laufen lassen, Das sind 1,2 Std. je Tag.

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