Absegeln auf den Balearen 2008

Die Balearen

 

Ich plane für 2008 wieder ein Absegeln auf den Balearen. 2007 habe ich über die Charteragentur Andreas Kühn eine Yacht bei ECC-Yachting bekommen. Auch 2008 würde ich gerne wieder eine Woche auf den Balearen segeln. Ich kenne das Revier inzwischen sehr gut. Von der Qualenplage habe ich 2007 so gut wie nichts mehr gesehen. Es gibt eine Reihe schöner Buchen und auch das Naturschutzgebiet Caprera ist einen Besuch wert.

Und vielleicht kommt man 2008 nach Ibiza. Dies habe ich schon in 2007 geplant und nicht geschafft. Die Insel würde mich schon sehr interessieren.

Hier die Daten:

Start/Zielhafen: Palma
Schiff: Hercules
Schiffstyp Bavaria 46cruiser
Zeitpunkt: 11.10. - 18.10.2008
Kosten: ca. 500 Euro, inkl. Charter, Flug, Versicherungen, ect.
zzgl. Bordkasse, ca. 150 Euro

Die Kalkulation ist natürlich offen. D.h. für jeden einzusehen. Die Skipper sind von der Chartergebühr befreit, zahlen aber den normalen Anteil in die Bordkasse.

Inzwischen haben sich 6 gefunden, die mit mir segeln wollen. Ein 7. steht noch nicht 100% fest. Auf der Boot habe ich über Andreas eine Yacht bei First Yachting gebucht. Dieses Jahr werde ich mit einer Bavaria 46cruiser Baujahr 2007 unterwegs sein.

Törnverlauf

 

Tag Insel Ort Bemerkung sm
1. Mallorca Andratx Sehr schöner Hafen mit einer Marina, Club de Vela in der wir diesmal gelegen haben, einer Mole Transit und einem großen Ankerfeld. Hier findet man immer noch einen Platz. 24,6sm
2. Mallorca Andrax Hafentag. siehe Beschreibung Vortag. 0,0sm
3. Mallorca Port Soller Der einzig sturmsichere Hafen an der Westküste von Mallorca. Großes Ankerfeld mitten im Hafen, jedoch zum Teil ungeschützt westlichen Winden ausgesetzt. Allerdings kann man sich in die Marina zurückziehen. Hier liegt man auch beim stärksten Sturm sicher. 35,3sm
4. Mallorca San Telmo durch die beiden Inseln Dragonera und Pantaleu gut gegen Nordwinde geschütze Bucht. Inzwischen Ankern verboten. Es liegen Bojen aus. Diese kann man per Internet oder telefonisch kostenlos reservieren. 21,8sm
5. Caprera Puerto de Caprera wunderschön ruhige, fast kreisrunde und sehr sichere Bucht auf Caprera. Hier benötigt man ein Permit um eine Boje zu bekommen. In der Hauptsaison darf man 1 Nacht, in der Nebensaison 2 Nächte und den Rest des Jahres 7 Nächte liegen. 41,8sm
6. Mallorca Palma Hier ist die Base von FirstYachting in der Marina Alboran, die seit 2 Jahren auch einen Container mit Duschen und WCs hat. 29,6sm
Summe: 153,1sm

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Viel Spaß beim Lesen des Törnberichts.

Samstag,11.010.2008 Viersen - Palma
sonnig, 23° 1200km/1;55h
Name B/H Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Marina Alboran Hafen Base - -

unsere Maschine von AirBerlin

Heute brauche ich keinen Wecker. Wir fliegen erst um 1/4 vor 12 mit Airberlin. Das heißt ausschlafen ist angesagt.Daher lugt die Sonne, die wir seit gestern wieder haben, über dem Horizont. Hier in Deutschland sollte man noch ein paar Tage den Spätsommer genießen können, wärend wir auf den Balearen die letzten Segeltage verbringen. Die Wind- und Wetttervorhersage für die Balearen verheißen Wind um 3-4 Bft. aus E und Temperaturen bis 24°. Auf die Wassertemperatur bin ich einmal gespannt. Hoffentlich kann man morgens noch ins Wasser springen.

Um 9 Uhr kommt Kerstin und holt uns ab. Pünktlich um 1/4 vor 10 sind wir am Flughafen. Victor und Uschi sind schon da und haben ihr Gepäck bereits aufgegeben. Auch ich stelle mich an. Es geht sehr schnell. Da ich meine Schwimmweste ordnungsgemäß angemeldet habe, darf ich meine Tasche bis zum Sondergepäckschalter in Halle C, ganz am Ende des Flughafens, bringen. Als ich zurück komme, sind Dieter und Ingrid auch schon da und haben bereits ihre Bordkarten.

Kerstin verabschiedet sich und wir gehen zum Sicherheits-Checkin. Der ist gewohnt gründlich und ich muss wieder meinen halben Rucksack ausräumen. Im Duty Free besorge ich wie immer eine Flasche Black Bacardi (diesmal im Sonderangebot). Dann noch einen Cappuccino mit Schokocrosi.

Da unsere Maschine 10 Min. früher fliegt, beginnt auch das Boarding eher. Um 1/2 12 verläßt unsere A321 das Gate und rollt zur Startbahn. Wir starten wieder nach Westen, überfliegen den Rhein und drehen dann Richtung Süden ab.

Der Flug verläuft wie immer völlig ereignislos. Die Landung ist etwas holprig, aber wir kommen heil runter. Das Gepäck kommt wie immer kleckerweise und so gehen die ersten schon nach draußen während der Rest noch auf sein Gepäck wartet. Doch dann stehen wir alle am Taxistand und bevor wir uns versehen sitzen wir im Taxi und sind auf dem Weg zu unserem Schiff.

22 Euro pro Taxi später stehen wir vor dem Tor der Marina Alboran und ein netter Deutscher weist uns den Weg zu First Yachting. Das Schiff ist schon sauber und so können wir direkt an Bord.

die Bugkabine der 46er Cruiser

Ich kann den Rest der Crew überzeugen, das Mona und ich die Bugkabine bekommen. Wir bringen schon einmal die Taschen in die richtigen Kabinen und setzen uns nach draußen, eine Einkaufsliste erstellen.

Die Formalitäten sind schnell geklärt und kurz darauf ist auch die Einkaufsliste fertig und meine Crew macht sich auf zum Supermarkt. Ich schaue mir das Schiff etwas genauer an. Es ist, so wie ich es kenne, ganz gut in Schuss.

Der Techniker von First Yachting kommt und ich bekomme eine sehr gute technische Einweisung. Dazu noch ein paar Tipps. Sehr gut. Ich bin sehr zufrieden.

Nachdem ich mein Logbuch soweit eingetragen habe kommt auch Edgar an. Und bevor wir so richtig Hallo sagen können kommt auch der Rest meiner Crew vom Einkauf zurück. Bis auf Cola haben sie auch alles bekommen und so verstauen wir die Vorräte. Es bleiben sogar noch einige Schapps erstaunlicherweise leer.

Wir klönen noch ein paar Takte im Cockpit und dann richtet sich jeder in seiner Kabine ein. Schnell ist es 8 Uhr und Zeit fürs Abendessen. Wir brauchen gut eine Stunde bis wir ein Lokal finden, das uns gefällt und uns auch nicht enttäuscht. So bekommen wir ein super leckeres Essen für rund 160 Euro. Und es war jeden Euro wert.

Wir kehren satt und zufrieden zum Schiff zurück und genehmigen uns noch einen Absacker. Doch es war ein langer Tag und so wird es recht schnell ruhig auf dem Schiff.

Sonntag,12.010.2008 Palma
sonnig, 23° 25,6sm/4;48h
Name B/H Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Marina Club de Vela Hafen 58,65 Euro inkl. Gutschein für 1x duschen sehr saubere Marina. Duschen und WC bekommen die Note 1

12.10.2008 Palma - Andratx

Um kurz vor 8 werde ich wach und rolle mich aus der Koje. Ach ist das schön wieder auf einem Schiff wach zu werden. Ich schütte den 1. Kaffee auf. Ein wenig stark, aber macht wenigstens wach. Der Rest wird auch wach und kommt aus den Kojen gekrabbelt.

Während ich meinen Kaffee trinke, gehen die ersten duschen. Der große Duschcontainer war vor 3 Jahren, als ich zum letzten Mal hier in der Marina Alboran war, noch nicht fertig. Jetzt gibt es hier wenigstens WCs und Duschen. Dann wird das Frühstück vorbereitet und um 9 Uhr sitzen wir alle draußen und genießen unser 1. Frühstück auf dem Schiff. Es gibt sogar frische Croissants.

Es dauert etwas länger, aber um 1/2 11 habe ich die ungeteilte Aufmerksmkeit meiner Crew für die Sicherheitseinweisung. Bis ich alles erklärt habe ist es auch schon wieder 1/2 1 Uhr und es wird Zeit, abzulegen.

Das Kommando "Leinen los" kommt um 13 Uhr und nach dem Ablegen ubernimmt Mona das Steuer. Wir fahren aus dem riesigen Hafen von Palma. Zum Setzen des Gross brauchen wir fast 40 Min., da sich das Grossfall an der Steuerbordsalling verfangen hat. Doch dann steht das Gross und ich mache mich auf die Suche nach der Dirk und entdecke sie am Mast. Auch doof.

Victor steuert

Nach einigem Hin und Her entscheide ich mich für Andratx als Tagesziel. Vielleicht also doch morgen nach Ibiza?

Doch zuerst verläßt uns der Wind und nach dem Einholen vom Gross hole ich auch kurz darauf die Genua ein. So motoren wir eine gute 1/2 Stunde. Dann kommt der versprochene Ostwind und nur unter Genua schiebt er uns Richtung Andretx.
Langsam baut sich eine Welle auf und der Wind legt immer mehr zu. So steigert sich die Geschwindigkeit von anfänglich 5 kn über 6, 7, 8, 9 bis 10 kn. Jetzt kommen schon 6er Böen über das Wasser. Aber wir sind fast da. Hinter dem Huk La Mola dreht der Wind komplett und kommt direkt von vorne. So rolle ich die Genua ein und wir fahren unter Motor in den Hafen.
Der freie Platz an der Mole Transit ist leider reserviert und so richtig Lust bei dem Wind zu Ankern hat keiner. So entscheiden wir uns für einen Platz in der Marina Club de Vela. Für 58,65 Euro dürfen wir eine Nacht sehr konfortabel mit dem Heck im Wind liegen.

endlich angekommen!

Nach dem Anleger, der super gut funktioniert hat (da Wind von hinten) und dem Aufklaren vom Schiff genehmigen wir uns erst einmal einen Anleger. Schmeckt doch wieder verteufelt gut das San Miguel.

Ingrid fängt an, das Ratatouille zu kochen. Da ich ihr nicht wirklich helfen kann, gehe ich duschen. Die Duschen sind zwar weit weg, aber sehr schön und sauber. So genieße ich es ausgiebig und laße Unmengen heißes Wasser auf mich nieder prasseln.

Pünktlich zum Abendessen bin ich wieder zurück. Das Gemüsegematsche, wie Wolfgang sagen würde, schmeckt richtig gut. Schnell ist der mittelgroße Berg an Nudeln und Gemüse vertilgt. Zum Nachtisch noch ein Stück Wassermelone. Lecker.

Ein Teil der Crew geht noch einmal kurz zur Stadt. Ich bin recht müde und bleibe an Bord, bekomme noch einen Absacker und habe recht schnell meine Bettschwere erreicht. Spruch des Tages: Victor unser Beutedeutscher!..

Montag,13.010.2008 Andratx (Hafentag)
Schauer, 23° 0,0sm/;0:00h
Name B/H Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Marina Club de Vela Hafen 58,65 Euro inkl. Gutschein für 1x duschen sehr saubere Marina. Duschen und WC bekommen die Note 1

Andratx im Regen

Ich werde wach und Regen trommelt aufs Deck. Schon mal nicht gut. Ich schütte wie immer den ersten Kaffee auf und schreibe meinen Törnbericht. Es dauert noch einige Zeit bis sich was im Schiff bewegt. Wir lassen es sehr ruhig angehen und nach dem hübsch machen frühstücken wir erst einmal in Ruhe. So ist es schon nach 12 bis wir fertig sind. Unsere Frauen gehen einkaufen und wir schrubben das Schiff.

Es sind schon 2 Uhr bis wir soweit sind. Und das Wetter sieht nicht besser aus. Nach einer Diskussion über alle Möglichkeiten und einer öffentlichen Abstimmung fällt die Entscheidung: Wir machen einen Hafentag. Ganz glücklich ist Edgar über die Entscheidung nicht. Wir verlieren immerhin einen Tag und der kostet uns fast 60 Euro Hafengebühr. Er würde lieber zur nächsten Bucht oder zumindest ins Ankerfeld von Andratx fahren. Dort wäre die Nacht sicherlich günstiger. Doch die Marina mit ihrem Luxus hat auch ihren Reiz. So kann ich noch einmal richtig lange duschen und mir auch noch einmal Andratx anschauen. So gehen Mona und ich noch etwas spazieren. Das Wetter bessert sich sogar und ab und zu kommt die Sonne heraus.

Zum Abendessen gibt es meine leckeren Hähnchenteile mit Kartoffelspalten. Schmeckt jedem und so werden beide Bleche verputzt. Wir sitzen noch lange bei einem Wein zusammen.

Dientstag, 14.10.2008 Andratx - Port Soller
bedeckt, später sonnig 23° 35,3sm/;5:58h
Name B/H Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Port Soller Ankerfeld ? Euro - - der einzige sichere Hafen an der Westküste. Wir ankern mitten im Hafen. Insgesamt sind es so 7-8 Schiffe, die Kreise um ihren Anker drehen.

14.10.2008  Andratx - San Telmo - Soller

BB-Leuchtfeuer Andratx

Wir haben uns vorgenommen, heute bis Soller zu segeln. Das sind knapp 30 sm. Daher wollen wir wieder einmal die 8-9-10-Regelung anwenden. So ganz klappt das nicht und es ist wieder 12 Uhr bis das Einkaufskomittee mit unserem Abendessen wieder an Bord ist, wir alles verstaut haben und Edgar uns aus dem Hafen bringen kann.

Natürlich ist kein Wind und so motoren wir bis zur Cala San Telmo. Hier liegen inzwischen auch Bojen. Freies Ankern verboten. So schnappen wir uns eine, den es sind genug frei. Die See ist spiegelglatt und das Boot schaukelt nur leicht hin und her.

Victor, Edgar und ich springen ins Wasser. Zwar frisch aber durchaus angenehm. Ich füttere wieder Fische und bald schwimmt ein großer Schwarm um mich herum.

Nacht in Soller

Doch lange bleibe ich nicht im Wasser. Ich fabriziere anschließend einen ganz passablen Latte Maccicato. Leider haben wir keine großen Gläser und im Becher sieht er nicht so gut aus. Aber er schmeckt wenigsten. Nach gut einer Stunde schmeißen wir uns wieder von der Boje los und fahren zwischen Dragonera und Mallorca Richtung Soller.

Wie so oft kommt der Wind von vorne und da wir schon 3 Uhr haben und vor dem Dunkel werden in Soller sein wollen, lasse ich den Diesel mit 2000 Umdrehungen hämmern. Das bringt uns mit 7 bis 8 kn vorwärts. 5 sm vor Soller setze ich die Segel und kreuze in einem großen Schlag Richtung Ziel. Edgar genießt die Zeit unter Segel am Steuer und freut sich über den zunehmenden Wind. Das Schiff läuft wirklich gut und mit 3-4 Bft. schaffen wir locker über 8 kn. Schön!

Vor Soller bergen wir schnell die Segel und eine 1/4 Stunde später fällt unser Anker auf 9 m. Er hält erstaunlicherweise direkt beim 1. Mal. Laut James von First-Yachting sollte er eigentlich schlecht halten. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Wir liegen zwar etwas dicht an einem 2. Ankerlieger, aber der Schwojkreis passt.

Während der Motorfahrt hatte ich schon alles für meine Mousaka geschnibbelt. Trotzdem wird es nach 9 Uhr bis wir am Tisch sitzen und zuerst einen leckeren Salat und dann meine Mousaka genießen können. Es scheint jedem zu schmecken und jeder nimmt noch einmal nach. Trotzdem ist immer noch genug für Morgen als Snack da.

Ich überlasse den Anderen die Pantry und genieße noch einen Bacardi Cola im Cockpit. Das Sandmännchen kommt an und verpasst mir eine Breitseite. Doch bevor ich ins Bett falle gibt es einen letzten Absacker.

Mittwoch,15.10.2008 Port Soller - San Telmo
sonnig 26° 21,8sm/3:16h
Name B/H Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
San Telmo Bojenfeld - - - inzw. Ankern verboten, daher liegen hier einige Bojen. Bis Ende Sept. sollte man sich eine reservieren. Das geht via Internet und per Telefon

15.10.2008 Soller - San Telmo

Routine: Kurz vor 8 werde ich wach, koche den 1. Kaffee und schreibe meinen Tönrbericht. Dann klappern die Türen und der Rest meiner Manschaft wird wach.

Als wir bereits das Rührei fertig haben, stellt jemand fest, das wir doch zu wenig Brot haben. Als wieder eine große Diskussion los geht und wir nicht zu einer Entscheidung kommen, gehe ich kurzentschlossen Anker auf und lege mich an den Kai. Leider lege ich mich auf die falsche Seite und so muß ich mit einer wirklich dicken und schweren Mooring vorlieb nehmen. Aber so kann ich endlich einmal den Stopperstek anwenden.

Mona und Edgar sausen zum Bäcker. Erfolgreich kommen sie mit frischem Baguette wieder. Wir frühstücken wieder unten und ich lasse mir das Rührei schmecken.

Unser Einkaufskomittee wandert los zum Einkaufen und der Rest klart das Schiff auf.

Sonnenuntergang vor San Telmo

Edgar bringt uns aus dem Hafen und nach der Ausfahrt setzen wir nur die Genua, den der Wind kommt direkt von hinten. Doch irgendwie fehlt ihm die richtige Kraft und als die Geschwindigkeit unter 1,5kn sinkt, rollen wir die Genua ein und bemühen einmal mehr unseren Diesel. So motoren wir die gesamte Strecke bis San Telmo.

Hier gehe ich wieder an eine Boje. Victor springt ins Wasser und holt den Schäkel für die Leine hoch. Dieser war untergegangen, da der kleine Ball voll Wasser gelaufen ist und den Schäkel nicht mehr an der Wasseroberfläche halten konnte. Im übrigen klappt das Fangen der Boje mit einem langen Seil immer hervorragend. Bei wenig Wind kann man es auch anderes machen, aber bei viel Wind ist es schon erheblich einfacher.

Wir lassen das Dingi zu Wasser und montieren den Außenborder ans Heck. Ein paar Minuten später sind wir unterwegs zum kleinen Ort. Ich lege an der Werft an. Es ist nicht einfach aus dem Schlauchboot zu kommen, aber es geht. Wir schlendern durch den kleinen Ort und setzen uns in ein Cafe, das auch Pizza anbietet. Diese schlagen wir jedoch aus. Wir sind an einem netten Lokal vorbei gekommen, das viel Fisch auf seiner Karte stehen hat. Vielleicht können wir den Rest der Crew überreden, heute doch Essen zu gehen.

Zurück am Schiff wird heftig über Essen gehen oder nicht diskutiert. Aber so schnell wie sie gekommen sind, glätten sich auch wieder die Wogen. So gibt es den Rest meines leckeren Mousakas und natürlich vorher einen frischen Salat.

Donnerstag,16.010.2008 San Telmo - Cabrera
bedeckt, später sonnig 23° 41,8sm/7:04h
Name B/H Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Cabrera Bojenfeld - - - Hier braucht man ein Permit um an einer der 50 Bojen festmachen zu dürfen..

16.10.2008 San Telmo - Andratx - Caprera

Sonnenuntergang auf Caprera

Heute morgen bin ich zwar nicht der erste, der aus der Koje krabbelt, aber es hat noch keiner Kaffee aufgeschüttet. So bereite ich wieder alles vor. Das Wetter ist bedeckt und ich könnte mir vorstellen, das es heute noch Regen gibt.

Um kurz nach 10 legen wir von der Boje ab und dieseln bei 0 Wind Richtung Andratx. Hier setze ich einen Teil meiner Crew am Kai zum Einkaufen ab. Dann verhole ich mich zur Marina zum Wasserfassen. Der Marinero kassiert tatsächlich 5 Euro dafür.

Leider stellt sich für den größten Teil der Überfahrt kein Wind ein. Erst am späten Nachmittag erwischen wir ein wenig Wind und können mit Groß und Genua ein wenig segeln. Als wir in die Abdeckung des Caps vor der Bucht kommen, holen wir die Segel ein und fahren den Rest unter Motor. Pünklich zum Sonnenuntergang kommen wir in der Bucht an. Auch hier machen wir in bewährter Methode an der Box fest.

Die Damen unserer Crew zaubern aus allen Resten verschiedene leckere Tapas. Uschi fabriziert einen leckeren Tortilla. Sehr gut. Wir vernichten konsequent unsere Wein- und sonstigen Vorräte, den morgen geht es schon wieder zurück nach Palma.

Unsere Schaps haben sich auch gut geleert. Die Kalkulation ist fast aufgegangen.

Freitag,17.10.2008 Cabrera - Palma
sonnig, 25° 29,6sm/5:150h
Name B/H Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Marina Alboran Hafen - - - Inzwischen mit einem Toiletten und Duschcontainer ausgestattet.

17.10.2008 Caprera - Palma

Die Nacht war wieder einmal herrlich ruhig. Kein Wind, kein Discolärm und auch keine Straße. die Krach macht. Ein paar Bayern auf einem der anderen Schiffe waren anfangs ein wenig laut, haben sich aber schnell ins Koma gesoffen.

Keiner will mehr zur Burg und so können wir uns um 1/2 10 von der Boje los schmeißen und Kurs auf Palma nehmen. Das Wasser ist spiegelglatt und so dröhnt der Diesel für die nächsten 2 Stunden. Dann kommt ein leiser Lufthauch und wir segeln, oder besser treiben. für eine Stunde Richtung Palma.

Rückfahrt ohne Wind

Doch dann muß wieder der Motor hinhalten. Da keiner Lust auf einen Badestop hat und ich mich ja seit einigen Tagen auch nicht so fit fühle, fahren wir direkt nach Palma durch und können so schon kurz nach 14 Uhr an der Tanke festmachen. Hier verschwinden 62 l Diesel im Tank der Hercules. Wir zahlen dafur nur knapp über 70 Euro. Man merkt, das der Ölpreis stark gesunken ist.

James von First-Yachting erwartet uns schon. Da wir keinen Wind haben, gelingt natürlich das Anlegemanöver wie im Bilderbuch. Im Gegensatz zu einer 50er, die etwas später kommt und einfach nicht in die Lücke kommt. Sogar James fängt an zu sprinten, als das Heck auf meinen Bug zuschießt.

Aber es gibt kein richtiges Hafenkino. Ohne Wind funktionieren auch die schrägen Anlegemanöver der Hobbykapitäne.

Der Check-Out besteht, wie bei der Übernahme angekündigt. nur aus der Frage: Alles in Ordnung? Ich führe meine 4 Punkte auf: Salonluke undicht, Sprayhood-Schanier gebrochen, Heckkorb lose und VHF bekommt keine GPS Position.
James hört brav zu während sein Assistent den Ölstand kontrolliert. Und das war es auch schon. Allerdings werden die Schiffe, so hat mir James erzählt, am Abend der Rückkehr abgetaucht. Das habe ich schon bei Alboran und Moorings gesehen und es scheint zu stimmen. So bekomme ich auch die zerissene Kautionshinterlegung erst spät am Abend zurück.

Um 7 Uhr sind wir alle fertig zum Abendessen. Nur das von James empfohlene Restaurant noch nicht. Das öffnet, wie wir später erfahren, erst um 1/2 9. So kommen wir doch bei einem italiener aus. Nach leckeren Gambas gibt es Spaghetti Negro mit Fruiti de Mare. Sehr lecker. Zum Aschluß meines 30 Euro Dinners gibt es noch eine Creme catalane und dann bin auch ich satt.

Auf dem Schiff gibt es noch einen winzigen Absacker und schon liege ich in der Koje und schlafe.

Samstag,18.10.2008 Palma - Viersen
sonnig, 25° 1200km/1:55h

letztes Frühstück im Hafen von Palma

Die Hercules geht nicht mehr raus und so können wir wie gewohnt aufstehen und noch einen Kaffee trinken. Die restlichen Sachen werden gepackt und die Frauen klaren das Schiff noch auf. Ich organisiere das unsere Gepäck auf der Hercules bleiben kann. Nur blöde, das wir es schon auf den Steg gestellt hatten. So also Kommando zurück und alles in die Steuerbordkabine verstaut.

Wir gehen im Hafencafe frühstücken und genießen einen letzten Blick über den Hafen von Palma. Dann geht es einmal kreuz und quer durch Palma. Die Kathedrale schenken wir uns auch dieses Jahr und so kommen wir irgendwann wieder bei dem Straßenrestaurant aus, an dem wir auch vor 3 Jahren mit Sigi und Peter, sowie Gordo gesessen haben. Auch diesmal gönnen wir uns eine Meeresfrüchte-Paella. Immer noch so lecker wie damals.

Ich bin ziemlich fertig und so gehen wir zur Marina zurück. Ich lege mich ein wenig auf die Bank und entspanne. Der Rest geht noch ein wenig choppen. Kurz nach 5 holen wir unsere Sachen vom Schiff und ein paar Minuten später sitzen wir im Taxi und fahren Richung Airport.

Die gute Nachricht: Wir können unser Gepäck direkt aufgeben und stehen ganz vorne in der Schlange. Die schlechte: Unser Flug geht eine 1/2 Stunde später. Dazu kommt noch eine Verspätung von einer 3/4 Stunde. Als wir um kurz nach 9 endlich im Flugzeug sitzen teilt uns der Kapitän mit, das er seinen Startslot knapp verpasst hat und jetzt nicht weiß, wann er endlich starten kann. Eine Genehmigung, nach 23 Uhr in Düsseldorf zu landen hat er schon. Nach Mitternacht sieht es aber schlecht aus.

Doch gottseidank bekommt er 10 Min. später einen neuen Startslot und so rollen wir zur Startbahn. Leider starten wir Richtung NO und bekommen den Hafen von Palma nicht mehr zu sehen.

Kurz vor 12 landen wir, bestimmt als eines der letzten Flugzeuge auf dem Düsseldorfer Flughafen. LTU einmal ausgenommen. Die dürfen auch nach Mitternacht noch landen. Unser Gepäck braucht auch seine Zeit und so ist der neue Tag bereits angebrochen, als wir mit dem Gepäck auf Kerstin und Firedhelm stoßen, die schon etwas länger auf uns warten.

Eine 1/2 Stunde später sind wir endlich Zuhause und ich falle total fertig ins Bett.

Resümee

Es war ein schöner Törn. Wenn wir auch nicht viel Wind hatten, war das Wetter zum größten Teil ok. Wenn mich der Virus nicht erwischt hätte, wäre ich sicherlich auch öfters schwimmen gegangen. Obwohl einem das Wasser schon kalt vorgekommen ist.

Von den 153 zurück gelegten Seemeilen sind wir immerhin noch 39 gesegelt. Haben aber auch fast 19 Stunden den Motor laufen lassen. Das hat uns 62 l Diesel gekostet. Der allerdings mit etwas über 70 Euro recht günstig war. (Am Steg von Alboran zahlt man im übrigen 5 Cent je Liter Diesel mehr als an der Tankstelle, die, da wir recht früh waren, noch nicht umlagert war.)

Die Hercules, eine Bavaria 46 cruiser von FirstYachting ist ein schönes Schiff, auch wenn man die Spuren der Charterer schon deutlich sieht. Angeblich von 2006 war das Schiff doch von 2004. Allerdings wurde das Schiff wohl erst 2006 an FirstYachting übergeben und vorher vom Eigner in der Karibik gesegelt.

Das Base-Personal von FirstYachting ist sehr freundlich und James als technischer Leiter (?) macht seinen Job gut. Die technische Einweisung war sehr gründlich und die Technik vom Schiff top in Ordnung. Das das Reinigungspersonal die Luke der Vorschiffskabine aufgelassen hat und wir ein wenig feuchte Matratzen hatten, wurde vielmals entschuldigt. Auch das ein Wassertank nicht aufgefüllt war habe ich frühzeitig genug bemerkt, so das wir mit vollen Tanks lossegeln konnten.

Auch wenn ich es dieses Jahr wieder nicht geschafft habe nach Ibiza zu kommen war es ein schöner Törn. Immerhin habe ich einmal Andratx wiedergesehen, eine neue Marina und eine neue Bucht, sowie den Hafen Soller kennen gelernt. Und vielleicht klappt das mit Ibiza ja 2009.

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