Wintersegeln 2007

Wintersegeln auf der Maas


Valksegeln auf den Maasplassen

Ich habe gehört, das Volker Stappen ein "Wintersegeln" organisiert. Im Januar mit Valken, das sind offene Kielboote, einen Tag auf den Maasplaassen verbringen. Hört sich gut an. Also nicht lange gezögert und einfach angemeldet.

 

Hier die Törndaten:

Start/Ziel: Ophoven
Skipper: Volker
Crew: Jan, Jürgen und Melanie
Schiffsname: Havik
Schiffstyp: Valk
Vercharterer: Sailcenter Limburg
Basishafen: Sailcenter Limburg
Zeitraum: 1 Tag
Zeitpunkt: 14.01.2007
Kosten: ~ 25 Euro
zzgl. Anreise )

Bilder vom Wintersegeln

Sonntag, 14.01.2007
Ophoven - Thorn - Ophoven

Im Morgengrauen des 14. Januar 2007 versammeln sich auf dem Parkplatz des KSC-Gelände 23 mehr oder weniger vermumte Gestalten. Gesprächsfetzen treiben über den Platz. Haben wir Wind?, Wird es regnen? Ein untrügerisches Zeichen das sich hier Segler versammelt haben.
Während überall die Schiffe (auch hier auf dem Gelände des KSCs) noch im tiefsten Winterschlaf stecken, wollen 19 Erwachsene und 4 Kinder die Segelsaison 2007 eröffnen.
Das Wetter verspricht gut zu werden. Der Himmel ist wolkenlos und Nebel gibt es keinen. Zur Freude aller ist auch ein wenig Wind vorhanden und man hofft, das in auf den Maasplatsen noch etwas mehr ist. Dort, in Ophoven, schon in Belgien, liegt unser Startplatz.

Schnell sind die Fahrgemeinschaften geklärt und die wenigen Klamotten in den Wagen verstaut. Dann macht sich ein relativ langer Wagenkorso auf Richtung Roermond. Nach dem Grenzübergang sieht man auch schon die Riesenbaustelle der Fortsetzung A44 auf der holländischen Seite. Die Holländer sind hier schon ganz schön weit mit ihren Arbeiten. Wir überqueren die Maas und dann geht es Richtung Belgien und Ophoven. Nach einer guten 3/4 Stunde sind wir am Ziel, dem Sailcentrum Limburg. Wir verziehen uns in den Aufenthaltsraum, dem man auch noch ansieht, das die Saison eigentlich noch nicht begonnen hat und verpacken uns gut.

Wir verteilen uns auf insgesamt 5 Valken. 3 von den 5 Booten sind schon mit Außenborder ausgerüstet. Da wir jedoch raus auf die Maas wollen, müßen die restlichen beiden ebenfalls noch mit einem Motor ausgestattet werden. Der Vermieter ist zwar von unserem Vorhaben nicht begeistert, da die Maas wohl zur Zeit eine starke Strömung hat, aber wir versprechen ihm, vorher zu testen, ob wir gegen den Strom ankommen.

Nach der Aufteilung auf die einzelnen Boote befreien wir diese von der Winterpersenning und schlagen schon einmal alle Fallen und Schoten an. Dann sind auch die letzten beiden Außenborder geliefert und montiert und schon hört man das vertraute Blubbern der kleinen Motoren. Kurz darauf ertönt auch schon das Kommando "Leinen los" und die Boote setzen sich in Bewegung.

Während die ersten Boote am Außensteg festmachen um die Segel zu setzen, steuere ich mein Boot mit langsamer Fahrt in den Wind und dann machen auch wir uns klar zum Setzen der Segel. Bald darauf kann ich auch schon abfallen und zum ersten Mal 2007 füllen sich die Segel wieder mit Wind. Der Außenborder gibt ein letztes Röcheln von sich und dann hört man nur noch das Rauschen vom Wasser... und das Gequatsche vom Nachbarboot. Ja, es erstaunt immer wieder wie weit sich auf dem Wasser der Schall ausbreitet. :-)

Wir segeln bei herrlichstem Sonnenscheinein wenig auf dem inzwischen wieder etwas größer gewordenen Baggersee und halten eifrig nach 4 gelben Bojen Ausschau. Diese begrenzen seit diesem Jahr einen aufgeschütteten Steinhaufen, der selbst für den geringen Tiefgang der Valken zu flach ist. Das Wetter ist inzwischen so schön geworden, das man eigentlich schon zu warm eingepackt ist und die eine oder andere Jacke zumindest schon geöffnet wird. Es soll zwar nur 14 Grad sein, aber irgendwie kommt einem das viel wärmer vor.

Bald darauf nehmen wir Kurs auf die Maas. Es ist gar nicht so einfach, die Ausfahrt zu erkennen. Während Volker Stappen seinen Außenborder anwirft und versucht, gegen die Strömung der Maas anzukommen, versuchen wir es einmal mit Segeln auf der Stelle. Es ist faszinierend, wenn man in ein schnell strömendes Gewässer wie die Maas im Januar kommt. Obwohl das Wasser heftig an der Bordwand entlang gurgelt, kommt man keinen Zentimeter voran.
Nach 5 Minuten ist klar, das man mit Hilfe des Außenborders gegen die Strömung ankommt. So dreht ein Schiff nach dem anderen ab und bald darauf sind wir recht schnell, unterstützt durch die Strömung und dem achterlichen Wind, unterwegs.

Viel zu schnell öffnet sich die Einfahrt zu unserem Tagesziel an Backbord. Wir segeln noch etwas im Baggerloch hin und her und dann machen wir am Steg fest. Wie auch schon 2006 ist der Steg im Wasser, aber eigentlich gesperrt. Das erfordert von uns eine kleine akrobatische Übung beim Verlassen und Betreten.
Hier wollen wir, wie auch im Vorjahr, eine kurze Rast einlegen und im Restaurantschiff eine Kleinigkeit essen.
Kurz darauf sitzen wir alle zusammen an einer langen Tafel zusammen. Das erste Sneuwitje der Saison, wie hier das Radler genannt wird, schmeckt wieder gut.

Eine gute Stunde später sind wir alle wieder satt und nach dem obligatorischen Gruppenfoto geht es wieder zurück zu den Booten. Bald darauf werden wieder die Segel gehißt und wir können noch ein Stück bis zur Maas richtig schön segeln. Dort angekommen wird eifrig an den Startseilen für die Außenborder gerissen und kurz darauf dröhnen die Motoren unter Vollast. Das Groß bleibt ala Stützsegel stehen und die Genua wird weggerollt. So kämpfen wir uns Meter für Meter die Maas hinauf. Volker Stappen hat leider den schwächsten Motor erwischt und bleibt so schnell hinter uns zurück. Wenn jetzt der Motor ausfallen würde, hätte man keine Chance, an sein Ziel zu kommen. Dann müßte man so schnell wie möglich ankern, oder sich in einen Seitenarm retten und dann den Vermieter anrufen, das man abgeholt werden muss.

Doch alle Motoren halten durch und so erreichen wir sicher den Baggersee bei Ophoven. Hier können wir noch einmal den Motor ausmachen und ein wenig segeln. Doch dann ist es auch schon fast 17.00 Uhr und wir müßen zurück. Wir legen unter Segel am Außensteg an und klaren unser Boot auf. Bald darauf sind auch die Fallen wieder ordentlich abgeschlagen und das Vorsegel ist wieder im Segelsack verschwunden. Dann geht es noch die paar Meter bis zur Box und schon ist der wirklich wunderschöner Segeltag zu Ende.

Bald darauf haben wir uns wieder in ganz normale Landratten verwandelt und schnell leert sich der Platz. Ein Auto nach dem anderen macht sich auf die Heimfahrt. Auch ich bringe meine beiden Mitfahrer wieder zu ihren Autos, die ja noch auf dem Clubgelände des Kaarster Segelclubs stehen und es ist auch schon wieder dunkel, als ich endlich Zuhause ankomme.

Resümee

Es war ein sehr schöner Tag. An dieser Stelle möchte ich doch noch einmal Volker Stappen danken, der dies alles organisiert hat. Wir alle wünschen uns eine Wiederholung in 2008.