Törn Ijsselmeer 2007
... oder mein 4. Versuch nach Vlieland zu kommen.
Auch 2007 wollte ich wieder mit dem Clubschiff des KSC, der LadyJ, einen Törn machen. Aber wie so oft kommt es ersten anders als man zweitens immer denkt. So auch dieses Jahr. Der Verein hat sich überlegt, das man nur noch das Clubschiff für mehr als eine Woche bekommt, wenn ein zweites Clubmitglied mitsegelt, der auch den SBF See hat und daher die Berechtigung hat, die LadyJ zu segeln. Da weder Waldemar noch meine Frau einen SBF See haben, könnte ich das Boot nur für eine Woche bekommen. Und das lohnt nicht wirklich, da man für die Strecke zum Ijsselmeer hoch und zurück gut mit 5 Tagen rechnen muss.
Dann habe ich viel gesucht und überlegt. Als erstes ist dann Gordo wegen Terminprobleme entgültig abgesprungen und auch bei Peter passten die Termine nicht mehr so richtig. Auch Waldemar verschob die Termine und war sich nicht sicher. Nachdem ich nun viel gegrübelt habe und auch mit meiner Frau hin und her diskutiert habe, bin ich zu einem Entschluß gekommen und habe diesen auch direkt in die Tat umgesetzt.
So habe ich bei Andreas (Thinius Charter) kurz entschlossen eine Bavaria 30cruiser von 2007 für 2 Wochen gebucht. Ist zwar nicht ganz billig der Spaß, aber so klappt es wenigstens noch mit dem Segeln auf dem Ijsselmeer in Holland. Hier also die Daten:
Wenn ich nach dem Törn zurückblicke, kann ich dem KSC nur dankbar sein das die Nutzungsbedingungen anders als früher ausgelegt wurden. So haben wir nur für ein paar Euro mehr ein wirklich schönes Schiff bekommen, das mit der LadyJ oder auch der Filou nicht vergleichbar ist. Nagelneu, mit allen technischen Einrichtungen und allem was das Herz begehrt. Und nicht einmal viel teuerer als das Dickschiff vom KSC. Also an dieser Stelle einmal vielen Dank an den KSC für die Chance, einmal mit einem schönen Schiff zu segeln.
Crew 1. Woche: | Charly Nicasius, Skipper |
Waldemar als Co-Skipper, Wojtek als Crew | |
Crew 2. Woche: | Charly Nicasius, Skipper |
Mona als Co-Skipper, Deckshand, Steuerfrau, ect. ect. | |
Vercharterer | Thinius Charter (Andreas Kühn) | Schiffname | Isabel |
Schiffstyp | Bavaria 30cruiser |
Start/Zielhafen: | Lemmer |
Zeitraum: | 14 Tage |
Zeitpunkt: | 08.06.07 - 22.06.07 |
Törnkosten | 610 € Charter pro Woche + 60 € Kautionsversicherung + 30 € Endreinigung + Bordkasse |
Seemeilen | 272 sm davon 112 unter Motor |
Feitag,08.06.2007 | Viersen - Lemmer |
- |
Mein Wagen steht noch in der Werkstatt, daher mache ich die letzten Besorgungen mit meinem Motorrad. Und obwohl ich soviel wie möglich schon vorher erledigt habe bleibt genug für den Morgen über. CD der letzten Version von der Flaschenpost nach Barbara bringen, zum Frisör fahren, neuen Stecker kaufen. Filme besorgen. Ich habe genug zu tun. So ist es auch im Handumdrehen 13 Uhr und Wojtek und Waldemar stehen vor der Tür. Schnell alles eingeladen. meinem Spatz einen Kuss gegeben und schon sind wir auf der Autobahn nach Venlo.
Es ist mehr Verkehr als erwartet, aber knapp 3 Stunden später
halten wir in De Blauwe Boi an. Hier erwartet uns außer einem
freundlichen Mitarbeiter von Andreas unsere Isabell, eine
Bavaria 30 cruiser von 2007. Ein wirklich schönes Schiff.
Schnell sind unsere Sachen verstaut und bald darauf ist auch
die lästige Checkliste abgearbeitet. Wir trinken ein kleines
Willkommensbier und machen uns dann auf nach Lemmer. Es
ist richtig warm und die Sonne brennt schon fast vom
Himmel. Wir landen wieder bei Kibeling und Bier und
beobachten die Skipper, wie sie ihre großen Motorboote
durch den schmalen Kanal vor der Brücke manövrieren.
Nach dem Essen schlendern wir noch durch den
Stadthafen von Lemmer. Wir schauen uns auf Bildern die etwas
größeren Garagen an, die die Maklern als Häuser für
fast eine 1/2 Million Euro verkaufen wollen. Lustig.
Kurz darauf (der Hafen ist wirklich nicht weit vom Stadtzentrum
weg) sind wir wieder auf dem Schiff. Ich genehmige mir einen
Bacardi Cola, Waldemar und Wojtek trinken so einen komischen
in Schottland gebrannten Tee, der kalt getrunken wird und
eine gute Wirkung zu haben scheint.
Wir können noch lange draußen sitzen. Irgendwann gehe ich
unter Deck und räume endlich meine restlichen Sachen ein.
Kurz darauf kommen die beiden auch runter. Dann noch
schnell Zähneputzen und schon liegen wir alle in unseren
Kojen.
Samstag,09.06.2007 | Lemmer - Stavoren |
NW0-3 | 24,5sm/5:13h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Stavoren | alter Stadthafen | 9,30 Euro | 50 Cent | 50 Cent, Note 3 schließen um 21 Uhr |
Ich höre Waldemar rumoren, denke es ist schon 8 Uhr und Zeit für den Wetterbericht. Als ich am Navtisch sitze und mich wundere, warum ich um 8.05 nichts höre belehrt mich ein 2. Blick auf meine Uhr, das es erst 5 nach 7 ist. So kann ich in Ruhe noch Kaffee aufschütten und meinen Törnbericht anfangen. Bald darauf kommt auch Wojtek aus der Kabine gekrabbelt. Ich genieße derweil meinen 1. Kaffee und warte auf den Wetterbericht.
Wie immer, wenn ich aus der Lemmerbucht raus will, ist
NW angesagt. Er entpuppt sich später dann auch als Westwind.
Prima! Doch zuerst üben wir ein wenig Schiff fahren beim
"Idiotensteiger" vor dem Siriushafen. Nachdem ich
Waldemar das Prinzip einer linksdrehenden Schiffschraube
endlich nahe gebracht habe, machen wir uns auf Richtung
Lemmerbucht.
Wir kreuzen recht mühselig und dann verlässt uns der Wind.
Als die Logge weniger als 1 kn anzeigt, lasse ich die Segel
wegrollen und schmeiße den Motor an. Der Rest des Tages
ist ödes motoren. Wir erreichen den alten Stadthafen von Stavoren kurz nach 4
und ich gehe als 2. Schiff bei einer Sun Odyssee ins Päckchen.
Wir genehmigen uns als Anleger ein schön kaltes Grolsch und ich
besorge uns dazu ein Matjes im Brötchen. Kommt immer gut. Bei dieser Gelegenheit
stellten wir fest, das der Kühlschrank wirklich gut kühlt. Das Bier ist eiskalt
und es hat sich sogar am Boden der Flasche ein wenig Eis gebildet.
Schnell wächst unser Päckchen auf 4 Schiffe an. Es ist schönes Wetter und das Bier schmeckt auch. Was will man mehr? Während Wojtek und Waldemar die Stadt erkunden kümmere ich mich ums Abendessen. Es gibt Kotelett mit Bratkartoffeln und Zwiebeln, dazu einen leckeren Salat. Es werden wieder alle satt und da ich gekocht habe, kann ich mich nach dem Essen locker zurück lehnen. Die beiden kümmern sich gründlich um die Küche und bald ist alles wieder sauber.
Der Hafen füllt sich immer mehr. Es ist schon spät, aber immer noch kommen Schiffe an. Wir genießen den Abend und dezimieren unsere Weinvorräte. Da um 21 Uhr die Duschen schließen, gehe ich um 1/4 nach 8 los und wasche mir das Salz und die Sonnencreme von der Haut.
Doch so ein Tag auf dem Wasser macht mich immer müde und so verschwinde ich recht schnell in meine Kabine und bin kurz darauf schon im Land der Träume.
Sonntag,10.06.2007 | Stavoren - Oudeschild |
33,7sm/7:24h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Oudeschild | Waddenzee Haven | 25 Euro | ja, mit Keycard | dito, Note 2 |
Der Tag beginnt mit dem Wetterbericht um 8:05 Uhr auf Kanal 23/83. Auf der Waddenzee soll es mit 2-3 Bft. aus N bis NW wehen. "risk of rain and fog" Also keine besonders gute Sicht und Aussicht. Aber warten wir einmal ab. Erst müssen wir bis Den Oever wenn wir wirklich bis nach Texel wollen.
Doch erst einmal wird gut gefrühstückt. Aus den Bratkartoffeln
von gestern machen wir uns ein schönes Bauernfrühstück.
Langsam lichtet sich der Hafen. Auch unser Päckchen schrumpft.
Die Frau vom Skipper neben uns sagt uns, das sie in einer 1/2 Stunde
weg wollen. Ist zwar eine Stunde vor meiner Zeitplanung, aber
ok. 2 Min. später hämmert der Skipper gegen die Bordwand.
Er möchte SOFORT ablegen. Keine gute Seemannschaft. Wir
machen uns in Ruhe fertig und 5 Min. später heißt es
"Leinen los". Der Nordwind ist doch einmal wieder ein Westwind
und so entscheiden wir uns für Kornwederzand. So können
wir doch etwas segeln. Schnell stehen Groß und Genua und
wir ziehen mit 2 Knoten Richtung Schleuse. Doch irgendwann
ist auch der Wind weg und wir müssen die Dieselgenua
bemühen. So erreichen wir die Schleuse etwas zu früh. Egal,
haben wir halt ein wenig Strom gegen an. Es drängeln sich viele
Schiffe vor der Schleuse. Ich mahne Wojtek zur Geduld und
mit Ruhe bringt er das Schiff in die Schleuse. Wir nehmen die
Mitte, fahren weit vor und können in Ruhe an einem Schiff
festmachen.
5 Min. später sind wir auf der Nordsee. Die gesamte Flotte
fährt nach Harlingen. Nur ich ändere den Kurs und steuere
Richtung Texelstrom. Wir navigieren wie es sich gehört
nach Tonnen. 2 Stunden später kommt Wind auf und wir
können segeln. Mit ein paar Kreuzschlägen kommen wir
gut vorwärts. Inzwischen schiebt der Strom kräftig mit.
Die Logge bleibt gleich, aber die GPS-Anzeige steigt von
4 über 5 bis auf 6 Knoten.
Dann ist auch schon die Einfahrt Oudeschild in Sicht und wir bergen die Segel. Obwohl man weiß das der Strom einem hier gewaltig versetzt wundert man sich immer wieder, wie schnell man an der roten Tonne ist.
Bald darauf liegen wir im Waddenhaven Texel fest. Im nach hinein
stelle ich wieder fest, das man immer dazu lernen kann. So sollte man
in diesem Hafen mit dem Heck zum Steg fest machen. Und wenn es geht in
der 1. Box. Das bringt 2 Vorteile: Der Ausstieg über das Heck ist bei
den niedrigen Schwimmstegen doch einfacher und in der 1. Box kann man
wenigstens eine Heckleine vernünftig am Steg befestigen, da die Fingerstege
doch recht kurz sind. Mit einer ausgebrachten Spring und einem umgedrehten Bierkasten
kann man sich zwar auch behelfen, aber wenn es beqeumer geht?
Waldek und Wojtek gehen den elektronischen Hafenmeister
besuchen und ich sammle alles für das Grillen ein. Die beiden
brauchen ewig bis sie bezahlt haben. Dann suchen wir die Grills
die ich letztes Jahr nicht gesehen habe. Keine 2 Min. vom
Hafengebäude weg stehen insgesamt 6 gemauerte Grills mit
Sitzgelegenheit. Bald darauf glühen die Kohle und die ersten
Würstchen brutzeln. Ein Holländer kommt und räuchert seine
selbst gefangenen Makrelen. Kein großer Aufwand. Eine
Kasserolle, ein wenig Holzspäne und Feuer. Ergib lecker
geräucherten Fisch. Wojtek nimmt sich vor die Zuhause direkt nachzubauen.
Wir grillen, trinken leckeren Rotwein und freuen uns am Leben.
Irgendwann kann ich wirklich nicht mehr. Wir packen unsere
Sachen ein, schwanken zurück zum Schiff, spülen schnell und
dann mache ich mich zur Dusche. Ach, tut das gut.
Und schon wieder ist ein schöner Tag vorbei.
Montag,11.06.2007 | Oudeschild (Hafentag) |
N2-3 | 0,0sm/0:00h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
siehe Vortag |
Heute schlafen wir ein wenig länger, denn wir legen einen Hafentag ein. So krabbele ich erst um 9 Uhr aus der Koje. Ab unter die Dusche um wach zu werden. Dann gibt es wieder Frühstück und bald darauf machen wir uns auf zum Fietsverhuur. Für 15 Euro bekommen wir 3 Räder, zwar ohne Verschnelling dafür aber mit 2 Rädern und 2 Pedalen. Also alles was man braucht um über die Insel zu strampeln.
Wir radeln ein wenig über die Insel und folgen einem wunderschönen Fahrradweg. Gerade breit genug um 2 Fahrräder an einander vorbei zu lassen, windet er sich durch grüne Felder, vorbei an Wiesen mit Schafen und Kühen. Einfach schön. Wir radeln bis zur Westseite der Insel und schauen uns die Nordsee an. Hier ist es diesig und feucht. So fahren wir nach einer kurzen Rast weiter. Wir kommen in De Koog aus, einem fürchterlichen Touri-Ort. Einfach grässlich. Schnell schwingen wir uns wieder auf die Räder und radeln die 5 km bis Den Burgh. Der Ort gefällt doch und nach einem leckeren Bier und einem Matjes gehen wir noch schnell einkaufen und dann geht es zurück zum Schiff.
Hier fängt Waldemar an, leckere Nudeln mit Lachs zu kochen
und Wojtek geht unsere Schulden beim Hafenmeister bezahlen.
Der stand in persona am Steg und machte uns auf die fehlende
Bezahlung unserer Hafengebühren aufmerksam.
Eine 1/4 Stunde später ist das Essen fertig und bald darauf
passt beim besten Willen nix mehr rein. Außer vielleicht das
eine oder andere Schlückchen Wein. So lassen wir auch den
Montag ausklingen, Aus dem Radio kommen leise Jazztöne
und wir genießen einfach das Hier und Jetzt.
Später machen wir noch einen Spaziergang durch den Hafen und sehen eine riesige Oester aus Alu. Imposantes Schiff. Selbst das Vorsegel an einen riesigen Baum. Wir machen noch die große Runde, schauen uns das Trockendock an, in dem diesmal ein Fischerboot liegt und den alten Hafen mit den Fischerbooten. Dann geht es zurück zum Schiff und in die Koje.
Dienstag,12.06.2007 | Oudeschild - Medemblik |
W3 | 24,4sm/5:20h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Medemblik | Perkelingshaven | 15 Euro | inkl | 1 Euro, Note 2 24h auf |
Obwohl wir bis 12 Uhr Zeit haben stehe ich schon um kurz vor
8 auf und koche den 1. Kaffee. Dann höre ich mir den
Wetterbericht an, der von NW und später W 2-4 redet. Auch
heute kann es wieder Nebel und schlechte Sicht geben.
Wir starten erst bei Niedrigwasser. Dann kann uns die
einsetzende Strömung mitnehmen.
Wir erwischen sogar am Anfang noch etwas Strom von
der Flut. So kommen wir flott voran. Nach 2 sm können
wir ein wenig abkürzen und wechseln in das Fahrwasser nach
Den Oever. Jetzt haben wir Wind von hinten. Ich setze den
Bullenstander und eine zeitlang können wir Schmetterling
segeln. Dann knickt das Fahrwasser wieder nach Süden ab
und wir können mit 1/2 Wind bis zur Schleuse segeln.
Kaum angekommen und die Segel geborgen dreht sich schon
die Brücke. Die Schleuse zeigt auch grün und so sind wir
eine 1/2 Stunde später wieder im Ijsselmeer. Wir setzen
direkt nach der Schleuse die Segel und bald darauf segeln
wir am Tonnenstrich entlang Richtung Medemblik.
Das Wetter ist immer noch trübe, aber es regnet nicht und der Wind weht kräftig mit 3 Bft. aus West. So kommen wir gut voran und stehen bald vor der Einfahrt zum Hafen. Schnell die Segel geborgen und bald darauf liegen wir am Meldesteiger. Der Hafenmeister weist uns die Box H11 zu. Ist Gott sei Dank nicht ganz am anderen Ende vom Hafen. Ich lege das Schiff rückwärts an, zwar ein wenig schief und der Nachbar schaut schon ganz kritisch, aber immerhin ohne Kratzer oder Beulen. Wir klaren das Schiff auf und Waldemar geht unsere Schulden bezahlen.
Wir gehen zu meinem Lieblingschinesen essen. (der 1. auf der
linken Seite). Ich bekomme Hootcook mit Rindfleisch und
Garnelen. Mmmhhh lecker. Wieder habe ich das Gefühl zu
platzen und so rolle ich mich mehr zurück zum Schiff als das
ich gehe.
Wir kümmern uns um den Rest schottischen Tees, den Wojtek
in der Slitery auf Texel gekauft hat. Ich teste noch die Duschen
und finde 2 Euro, was mein zum Duschen mitgebrachtes Kapital
verdoppelt. Freut einen.
Und dann ist auch dieser Tag vorbei.
Mittwoch,13.06.2007 | Medemblik - Enkhuizen |
W2-3 | 12,8sm/2:51h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Enkhuizen | Stadthafen | 13,80 Euro | 50 Cent mit Keycard | 50 Cent, Note 3 bis 23 Uhr |
Heute Morgen verpasse ich den Wetterbericht. Ein Blick aus der Luke verrät mir, es ist immer noch bedeckt und Wind ist auch keiner zu sehen. Ich drehe mich noch einmal um und so ist es schon 9 Uhr als ich aufstehe und Kaffee koche. Wir haben geplant, heute bis Enkhuizen zu kommen und daher viel Zeit.
Um 12 Uhr schmeißen wir die Leinen los und fahren bis
zur Tanke im Kanal. Für 60 Euro gluckert Diesel in unseren
Tank. Die Tanke hat im Sommer von 08.00 - 18.00 Uhr auf.
Eine 1/4 Stunde später tuckern wir schon wieder Richtung
Ijsselmeer. Direkt nach der Hafenausfahrt setzen wir Segel
und nehmen Kurs auf die KG1. Um 14 Uhr sind wir an der
Tonne und schmeißen 2 Fender zum MOB-Manöver-Üben über Bord.
Nachdem wir die beiden ein paar mal raus
geholt und wieder reingeschmissen haben, verlieren wir
die Lust und nehmen Kurs auf den Hafen. Eine 1/2 Stunde
später sind wir fest im Stadthafen.
Es gibt wieder einen leckeren Anlieger mit Matjes.
Die beiden verschwinden Richtung Stadt, ich schreibe mein Logbuch und den Törnbericht. Es ist immer noch blauer Himmel und so leiste ich mir noch ein Softijs. Wie schnell hier die Zeit vergeht! Schon muss ich wieder mit dem Kochen beginnen. Es gibt mein berühmtes Chili con carne. Wie immer mache ich viel zu viel. Wir essen bis wir nicht mehr können und es ist immer noch für eine kleine Fußballmannschaft genug da.
Anschließend ab unter die Dusche, da ich irrtümlich annehme, die Duschen machen um 21 Uhr zu. Doch ich hätte bis 23 Uhr Zeit gehabt. Doch so habe ich das auch erledigt. Die beiden gehen noch ein wenig spazieren. Für mich ist der Tag so gut wie gelaufen. Eine Stunde später bin ich in meiner Koje und im Land der Träume.
Donnerstag,14.06.2007 | Enkhuizen - Amsterdam |
NO4 | 27,4sm/5:42h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Amsterdam | Sixhaven | 9,30 Euro | inkl. | 50 Cent Note 3 (Duschmarken beim Hafenmeister) 24h auf |
Der Himmel ist trübe und die ersten Regentropfen lassen nicht lange auf sich warten. Der Wetterbericht gibt eine Sturmwarnung heraus. N-NE6. Da die Windrichtung für Amsterdam genau richtig ist entscheide ich unser Tagesziel um. Urk oder Lelystadt ist damit gestorben. Auf nach Amsterdam!
Bald darauf legen wir ab. Ich zeige Waldemar, wie man in die Vorspring eindampft und so einfach ablegen kann. Dann sausen wir zur Schleuse und bald darauf sind wir im Markermeer. Die 6 Bft. lassen auf sich warten. Dafür hört aber der Regen auf. Bis kurz vor der Einfahrt in den Nordzeekanal,. Jetzt fängt es richtig an zu schütten und der Wind bleibt weg.
Wir verpassen die letzte Brückenöffnung vor 16 Uhr um 10 Min. So dürfen wir bis 18 Uhr warten. Dann geht es endlich weiter. Um 19 Uhr machen wir im Sixhafen fest. Längsseits in der Boxengasse. So habe ich auch noch nie gelegen.
Es gibt den "Rest" Chile con carne von gestern. Wojtek möchte Brot dabei und läuft Richtung Fähre los. Ich muss das Chili noch etwas nachwürzen und nach einer kleinen Ewigkeit kommt auch Wojtek mit Brot zurück. Gleichzeitig hat er unsere Vorräte für den nächsten Morgen ergänzt.
Wir werden alle satt und es bleibt noch etwas für Morgen über. Schnell ist aufgeklart. Da es immer noch heftig regnet fällt Amsterdam ins Wasser und wir wenden uns dem schottischen Tee zu.
Freitag,15.06.2007 | Amsterdam - Lelystad |
S-SW4-5, Böen 6 | 24,8sm/5:07h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Lelystad | Deko Marine | 14 Euro | inkl. | inkl., Note 1 24h |
Heute Morgen trödeln wir nicht lange. So können wir um 9 Uhr bereits ablegen. Unserem Nachbarn haben wir natürlich eine 1/2 Stunde vorher Bescheid gegeben. Wie sich es für gute Seemannschaft gehört. Wir knattern zur Schleuse und um 1/2 10 schließen sich die Tore hinter uns. Wir erwischen noch die Brückenöffnung um 20 vor 10 und so sind wir bald darauf wieder im Markermeer. Der Wind hat wie angekündigt auf S bis SW gedreht und so können wir Segel setzen. Unser heutiges Ziel wird wohl Lelystad sein. Langsam kommt auch die Sonne hervor und es steht uns bestimmt noch ein schöner Segeltag bevor.
So schnell kann sich das Wetter ändern. Eben noch lugt
die Sonne ab und zu hervor. Dann plötzlich wird es
dunkel. Der Wind frischt auf und dreht um 100 Grad. Was
die erste und hoffentlich einzige Patenthalse dieses
Törns zur Folge hat. Ich nehme das Groß weg und mache
nur mit Genua auch noch 5 kn Fahrt. Der Windmesser
zeigt konstant 5 Bft. an, in Böen 6.
Ich klettere in meine Regensachen und 5 Min. später
prasselt er auch schon aufs Deck. Der Spuk dauert eine 3/4
Stunde. Danach wird es wieder heller und der Wind
geht auf 4 Bft. zurück.
Bald liegt die Schleuse von Lelystad vor uns. Wieder können wir direkt einfahren und eine 1/2 Stunde später kreisen wir in der Deko Marina vor dem Meldesteiger und versuchen das Schiff an den Steg zu bringen. Was uns auch nach dem 4. Mal nicht gelingt. So hat der Hafenmeister ein Einsehen und kommt zu uns. Wir dürfen in die Box B41. Es ist immer noch viel Wind und so brauche ich 2 Anläufe bis ich die Box richtig erwische. Dann geht alles schnell und eine Minute später sind wir fest.
Die beiden haben schon gepackt und Waldemar wird von Minute zu Minute nervöser. Wo bleibt Mona? Nachdem wir das restliche Chili von vorgestern verputzt haben erbarme ich mich und rufe Mona an. Die kreist schon in Lelystad und sucht den Hafen. Ich kann ihr ein paar nützliche Tipps geben und eine 1/2 Stunde später kann ich sie endlich in den Arm nehmen.
Es wird noch schnell ein Kaffee getrunken. Aber Waldemar will los. Am letzten Tag ist er immer nervös. So bringe ich die beiden zu meinem Wagen und kurz darauf bin ich mit Mona alleine.
Wir müssen noch unsere Vorräte ergänzen und gehen zum kleinen Hafenshop. Der ist allerdings so klein, das er noch nicht einmal Flaschen annehmen kann. So kaufen wir nur ein paar Dosen Bier, Wein und Kaffee und beschließen hier im Hafenbistro essen zu gehen. Die Entscheidung war richtig. Der Spaß ist zwar mit 73 Euro für 2 Menüs inkl. Getränke nicht preiswert, aber es schmeckt sehr gut und wir können den ersten Abend genießen.
Wieder an Bord trinke ich noch einen schottischen Tee in Gedenken an Waldemar und Wojtek und dann verkrümeln wir uns in unsere Kojen.
Samstag,16.06.2007 | Lelystad - Stavoren |
SW4 | 23,8sm/5:07h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Stavoren | Stadthafen | 8,30 Euro | 50 Cent | 50 Cent, nur bis 21 Uhr auf |
Ich werde um 5 Uhr wach. Nein, das ist mir zu früh. So drehe ich mich noch einmal um und um 8 krabbele ich aus der Koje, schütte Kaffee auf und höre mir den Wetterbericht an. Wie gestern soll der Wind aus S bis SW kommen. Ideal um Richtung Waddenzee zu segeln. Doch erst einmal lasse ich Mona ausschlafen. Sie hat ein wenig Schlaf nach zu holen.
Um 1/2 12 sind wir bereit zum Ablegen. Es ist immer noch bedeckt und zwischendurch regnet es. Der Wind bläst konstant mit 4 Bft. aus Süd. Nach dem Ablegen übergebe ich das Steuer an Mona. Sie soll ein wenig üben, damit sie ein Gefühl für das Boot bekommt. Rückwärts fahren, einen kleinen Kreis fahren, Boot in den Wind stellen. Natürlich mit dem Heck, ist viel einfacher. Dann setze ich das Groß und mit einem schönen raumschoten Kurs machen wir uns auf zur EZ1. Wir sehen einen weißen 3-Master. Plötzlich taucht ein kleines Wasserflugzeug auf, zieht 2 Kreise um das Schiff und setzt anschließend zur Landung an. Später sehen wir das Flugzeug Loopings und Schleifen um das Schiff fliegen.
Wir können eine zeitlang Schmetterling segeln. Mona macht das sehr gut. Dann sind wir an der Untiefe vor dem Deich vorbei und können direkten Kurs auf die VZWest nehmen. An Backbord türmen sich dunkle Wolken auf. An der ersten kommen wir noch trocken vorbei. Als wir ohne Wind unter der zweiten stehen, erwischt er uns doch noch. Ich rolle die Segel ein und schmeiße den Motor an. Gut eine Stunde später legen wir uns als 3. Schiff auf Päckchen.
Die Fischbude hat keine Matjes mehr. So muss ich bis zum Fischhandel in die Stadt gehen, um 2 Matjes zu bekommen. Da heute Samstag ist, macht der coop um 18 Uhr zu. So bleibt uns nicht viel Zeit für unser Anliegerbier. Wir schleppen im Regen unser Leergut zum Supermarkt und ergänzen unsere Vorräte.
Schnell ist es 8 Uhr und ich bereite uns Bratkartoffel mit Spiegelei zu. Lecker mit Zwiebeln und Speck.
Noch 2 Runden Carcassonne und schon ist es wieder Bettzeit.
Sonntag,17.06.2007 | Stavoren - Makkum |
SW5 | 13,2sm/3:10h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Makkum | Stadthafen | 9,90 Euro | 50 Cent | 50 Cent 24h |
Eigentlich hatte ich geplant, heute nach Vlieland zu gehen. Aber beim Aufstehen ist es kalt und nass. So verschieben wir das auf Morgen. Allerdings geht es näher zur Schleuse. Unser Tagesziel heißt Makkum. Allerdings müssen wir erst einmal ablegen und unsere Nachbarn aus dem Päckchen entlassen. Die müssen heute nach Hause.
Ich laufe zum coop, frische Brötchen besorgen. Wir frühstücken in Ruhe und um 1/2 11 möchte auch der erste aus dem Päckchen ablegen. Er segelt eine alte Bavaria 30, die immerhin gut einen 1/2 m kürzer ist als unsere Bavaria 30 cruiser. Mona fährt raus und ich sammele die Fender ein. Inzwischen steht draußen eine gute Welle und unser Bug fährt Aufzug. Da ich vergessen habe, das gestern Abend weg gespannte Spifall wieder am Mast einzupicken, fahre ich ebenfalls eine 1/4 Stunde Aufzug bei dem Versuch das Spifall wieder dort einzuhängen wo es hingehört.
Doch irgendwann ist auch das geschafft und wir können Segel setzen. Ich rolle die Genua zu 70 % aus und so machen wir uns mit 5 kn auf nach Makkum. Der SW bleibt und so schaukeln wir nach Makkum.
Nachdem wir die Einfahrt gefunden haben, können wir bis in den Hafen segeln. Wir fahren bis zum alten Stadthafen und machen dort in einer Box mit Seitensteg fest. Sehr bequem beim ein- und aussteigen.
Zu unserem Anlieger gönnen wir uns wieder einen Hering im Broodje. Dann kommt die lästige Pflicht das Logbuch zu aktualisieren. Und natürlich meinen Törnbericht auf den neuesten Stand zu bringen.
Montag,18.06.2007 | Makkum - Vlieland |
NW2 | 28,2sm/5:06h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Vlieland | Stichting Haven | 21,40 Euro | 50 Cent | 50 Cent, Note 4 24h |
Da wir einen Tag später sind und dadurch das Hochwasser auch eine Stunde später in Harlingen ist und wir außerdem nur 2 sm vor Kornwederzand in Makkum liegen, können wir es ganz ruhig angehen lassen. Nach einem guten Frühstück und dem Auffüllen unseres Wassertanks schmeißen wir um 10 Uhr die Leinen los. Wenn man auf der Waddenzee fährt, lebt man mit der Gezeit. Lässt sie einem Zeit, kann man alles in Ruhe machen. Und das ist meistens der Fall.
Da kein Wind ist, fahren wir unter Motor bis zur Schleuse. Die wird richtig voll. Ich kann mich ziemlich weit vorne an einem Schiff festmachen. Wieder einmal hilft ein netter Mensch und macht mich zuerst vorne fest. Und schon wandert mein Heck Richtung Schleusenmitte. Doch ich war sehr langsam und so kann ich meine Leine noch rüberschmeißen und mich wieder ran ziehen.
Dann sind wir auf der Waddenzee. Ich fasse es kaum: Es geht nach Vlieland! Mit uns bewegt sich eine ganze Flotte Richtung Harlingen. Doch irgendwie zieht sich das Feld immer weiter auseinander. Irgendwann sind es nur noch wenige, die in meiner Nähe sind.
Vor Harlingen nimmt der Verkehr schlagartig zu. Nicht nur etliche Fähren sind unterwegs, sondern auch Plattbodenschiffe, Fischer und Transportschiffe. Ab Harlingen muss man auf der linken Seite, knapp außerhalb des Fahrwassers an gelben Tonnen entlang fahren. So werden die schnellen Fähren nicht gestört.
Der Strom setzt zuerst zaghaft, aber dann immer stärker mit uns. Als das Fahrwasser nach Norden abknickt können wir sogar Segel setzen und für gut eine Stunde den Motor ausmachen.
Das letzte Stück müssen wir wieder gegen den Strom. Immerhin
verringert der unsere Geschwindigkeit um 3 Knoten.
Vor der Hafeneinfahrt machen wir das Schiff wieder klar zum
Einlaufen. Fender vorbereiten und die Leinen fertig hinlegen.
Die Einfahrt selber ist sehr schmal. Das Plattbodenschiff vor uns
dreht sich noch und so bleibe ich erst einmal stehen und schaue
was da so passiert. Bald geht es weiter und der Hafenmeister
kommt uns mit seinem roten Schlauchboot entgehen. Wir sollen
am Steg 7 oder 8 festmachen. So gehen wir als 2. Boot ins
Päckchen und machen an einer Mariaholm fest.
Einen Matjes gibt es zum Anlieger leider nicht, dafür vernichten wir die Salami, die wir noch hatten. Ich besorge uns noch 2 Räder, denn morgen ist Hafentag und Insel erkunden angesagt.
Mit den Rädern machen wir uns auf ins kleine
Dörfchen. Sehr nett hier. Allerdings auch ein wenig touristisch.
Aber wir genießen es. Auf dem Rückweg machen wir Halt im "Visrestaurant
Ooserbaan". Die Preise hier sind schon wesentlich günstiger als in
der Deko-Marina bei Lelystad. So zahlen wir für Fisch und Getränke nur
45 Euro. Der Kurs ist in Ordnung.
Wir spielen noch 2 Runden Carcasonne. Vorher gehe ich noch duschen. Normalerweise hätten die Duschen von mir eine 3 als Note bekommen. Doch zuerst war das Wasser so heiß, das ich mich fast verbrüht hätte und dann ist das Wasser zu Ende, nachdem ich mich gerade eingeseift habe. Da hilft der Hinweis: Duschzeit +- 3 Min. auch nicht viel. So bekommt der bisher teuerste Hafen von mir nur eine 4.
Dienstag,19.06.2007 | Vlieland (Hafentag) |
- | 0sm/0:00h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
siehe Vortag |
Heute haben wir viel Zeit. Trotzdem stehe ich schon vor 8 auf.
Der blaue Himmel treibt mich nach draußen. So koche ich
schnell den Kaffee und setze mich anschließend nach draußen
ins Cockpit und genieße die Ruhe und begrüße den
beginnenden Tag.
Ich besorge frische Brötchen. Wir können heute zum 1. Mal
in diesem Urlaub draußen frühstücken. Nachher wird es sogar
so warm, das ich meine blaue Decke als Sonnenschutz
aufspanne.
Wir trödeln noch ein wenig rum. Und obwohl ich fünfmal überlegt habe, ob ich alles habe, muss ich noch einmal zum Schiff zurück und meine für 3,50 Euro erstandene Karte holen. Mit allem möglichen ausgestattet radeln wir los. Direkt neben dem Hafen beginnt schon der Fietspad. Nur für Radler angelegt und gerade so breit, dass 2 Räder aneinander vorbei kommen. Wirklich schön. Wer einmal nach Vlieland kommt, sollte sich unbedingt einen Tag Zeit nehmen und die Insel per Rad erkunden. Wir schaffen es nur bis zum Hotel Zeeduijn in der Mitte der Insel. Dort trinken wir ein Bier und essen ein paar Oliven. Dann gehen wir runter zum Strand und lassen uns ein wenig die Sonne auf den Bauch scheinen.
Schnell ist Nachmittag und wir radeln noch ein wenig weiter. Dann kehren wir um und radeln zurück zum Dorf. Hier trinken wir noch einen wirklich leckeren Kaffee und essen ein wenig holländischen Käse. Im Spar ergänzen wir unsere Vorräte an Bier, Wein und Fressalien und machen uns auf den Weg zum Hafen. Wir bringen unsere Sachen zum Schiff und danach die Räder zurück.
Beim Hafenmeister erfahre ich auch, das die Sperrung von der
gestern unser Nachbar gesprochen hat, nur den Charterhafen
und nicht die Marina betrifft.
Zurück am Schiff füllen wir noch Wasser auf und geben unserem
Nachbarn den Rest, den wir nicht brauchen.
Ein wunderschöner Tag neigt sich dem Ende zu. Ich probiere den von mir gekauften australischen Rotwein. Wirklich gut. Nachher gibt es Salat und anschließend Nudeln mit Lachs. Das Rezept habe ich von Waldemar. Essensduft zieht durch den Hafen und ich bekomme Hunger.
Bald darauf können wir unsere Nudeln genießen und genießen zum Nachtisch noch ein leckeres Wölkchen (Schokopuding mit Sahne), die Mona aus Deutschland mitgebracht hatte.
So geht ein wirklich erholsamer Hafentag dem Ende zu.
Mittwoch,20.06.2007 | Vlieland - Harlingen |
SW3-5 | 19,2sm/3:49h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Harlingen | Noorderhaven | 17,50 Euro | 50 Cent | 1 Euro 4 Min., Note 3 bis 21.50h auf |
Wir wollen heute um 1/2 11 los. Dann haben wir zwar auf dem 1. Stück schon Strom gegen, sind aber genau bei Hochwasser in Harlingen. Der Wind hat freundlicherweise auf SW gedreht. Dadurch konnte sich in der Nacht und am Morgen keine große Welle aufbauen. Doch erst einmal kurve ich im Hafenbecken umher. Der erste aus dem Päckchen will los. Alle Manöver funktionieren prima und kurz darauf sind wir wieder am Steg fest.
Es gibt leckeres Frühstück mit dem Lachs von gestern. Gott sei Dank scheint die Sonne und es ist warm. So macht der Segelurlaub auch Mona Spaß.
Wie geplant schmeißen wir um 1/2 11 die Leinen los. 200 m
nach der Hafenausfahrt rolle ich schon die Genua aus und
mit 5 kn rauschen wir dahin. Leider zuerst gegen den Strom.
Aber trotzdem kommen wir gut vorwärts.
Es zieht sich etwas zu und der Wind frischt auf.
Vorsichtshalber ziehen wir unsere Regenklamotten an.
Aber wir werden verschont. Ab der ZS13 setzt der Strom
mit und wir rauschen mit mehr als 7 kn über Grund Richtung
Harlingen. Ich lasse nur die Genua stehen. Damit mache
ich genug Speed und das Boot liegt nicht so schräg.
Schon nach 3 Stunden haben wir die 17 sm geschafft und können vor Harlingen die Genua einrollen. Die Sonne scheint wieder und so machen wir mit unserer Bugleine an der Heckklampe der Eclips fest und warten gemeinsam darauf, das die Schleusentore wieder aufgehen. Diese bleiben bei NAP + 1.20 geschlossen.
Als die Tore geöffnet werden geht das große Gedrängel los. Jeder will der 1. sein. Eine Bavaria kommt mir so nahe, das ihr Heck an meines kommt. Der Skipper beantwortet meine Frage warum das sein muss, einfach nicht. Ja, auch auf dem Wasser gibt es richtige Arschlöcher. Wir dümpeln im Vorbecken rum und warten auf das Öffnen der Brücke. Als die Brücke aufgeht wird es noch einmal eng. Doch dann lasse ich mich langsam durchs Hafenbecken treiben. Der Brückenmeister hat mir zugerufen, das ich bis ans Ende fahren soll. Ich würde gerne an Backbord festmachen. Dort sind Schwimmstege. Da Harlingen ein Tidenhafen ist sind Schwimmstege einfacher. Die 1 Lücke verpasse ich (Die Isabel über Steuerbord zu drehen ist fast unmöglich, der Radeffekt macht sofort jeden Versuch zunichte!).
Der Skipper eines kleinen Bootes gibt mir Bescheid, das er ablegen wird und ich in die drittletzten Box vor der Drehbrücke festmachen kann. Auch dieses Anlegemanöver funktioniert und kurz darauf kann ich den Motor ausmachen.
Wir machen uns auf in die Stadt. Vorher gehen wir zum
Hafenmeister und bezahlen unser Liegegeld. 17,50 Euro ist
auch nicht gerade günstig.
Schon bevor wir eingelaufen sind hatten
wir gesehen, das eine Kirmes in der Stadt ist. So machen wir
uns Richtung Stadt auf. In einem
Jeansladen finde ich noch zwei günstige Jeans. Wir schlendern
über die Kirmes und anschließend durch die wirklich schöne Stadt
Bei Wally`s essen wir noch eine Pommes. So nutzen wir die letzten
Sonnenstrahlen des Tages.
Ich gehe noch schnell duschen, bevor die Duschen um kurz vor 22 Uhr schließen. Zurück am Schiff verliert Mona noch 3 Spiele Carcaconne gegen mich und dann heißt es auch schon wieder "Gute Nacht Muchatjos".
Donnerstag,21.06.2007 | Harlingen - Hindeloopen |
Var0-1 | 16,1sm/3:07h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Hindeloopen | Jachthaven | 18,50 Euro | inkl. | inkl., Note 2 24h |
Auch heute Morgen scheint beim Aufstehen wieder die Sonne. Ich höre mir den Wetterbericht an. Wenig Wind. Wenn wir also heute zurück müssen, geht das sehr wahrscheinlich unter Motor.
Ich spann draußen unser "Sonnensegel" auf und genieße den Morgen. Um 9 Uhr kommt Mona aus der Koje gekrabbelt. So schön müsste jeder Tag anfangen. Da wir erst um 14 Uhr los wollen, haben wir etwas Zeit. So machen wir die Isabel schön. Ein paar Pütz Wasser übers Deck und schon sieht sie wieder wie neu aus. Auch Mona macht sich hübsch. So gehen wir in die Stadt. Gestern hat Mona eine Tasche gesehen und fand sie sehr schön. Vielleicht können wir sie uns leisten. Doch erst machen wir uns auf einen Supermarkt zu finden, um die fehlenden Zutaten für mein Chili zu kaufen. Nachdem wir ein wenig durch den Ort geirrt sind widerlege ich die These, das Frauen zuerst nach dem Weg fragen und bitte einen netten Holländer um Auskunft. Er behauptet, der Supermarkt wäre 2 Min. entfernt. Diese erweisen sich als gut 10 Min. Fußmarsch. Jetzt weiß ich auch, wo in Harlingen Aldi und ein De Boer ist.
Danach können wir endlich shoppen gehen. Doch vorher noch ein
kleines Bier. Der Weg war lang und ich habe richtig Durst bekommen.
Mona findet ihre Tasche und ich eine Jacke für sie, die ihr
wirklich gut steht. Sie ist zwar nicht preiswert, aber wir
schlagen trotzdem zu. So gehen wir mit vielen neuen Dingen
beladen zum Schiff zurück.
Ich funke den Havendienst auf Kanal 11 an, ob die Keersluis heute geschlossen wird. Da die Brücke um 1/4 vor und 1/4 nach öffnet, wollte ich eigentlich um 1/4 nach 2 los. Denn HW ist erst um 14:50 Uhr. Der Hafendienst empfiehlt mir, jedoch schon um 1/4 vor auszulaufen. So machen wir das auch. Mona legt sauber ab und bald darauf dümpeln wir vor der Brücke und warten auf die Öffnung. Kurz drauf gehen auch die Schranken zu und wir können unter der geöffneten Brücke durchfahren. Jetzt schnell Fender einsammeln und die Leinen klarieren. Dann sind wir schon auf dem Weg nach Kornwederzand.
Segeln geht wegen fehlendem Wind nicht. So brummelt der Motor. Zwischendurch kann ich für eine 1/2 Stunde den Motor ausmachen und die Segel setzen. Das letzte Stück bis zur Schleuse muss ich wieder motoren. Jetzt schnell die Fender raus und bald darauf liegen wir längsseits am Steg vor der Brücke und warten auf grün/rot. In der Wartezeit machen wir uns noch eine heiße Brühe. Kommt immer gut. Als die Brücke sich dreht, geht wieder das übliche Gedrängel los. Wie sehr ich das hasse! Ein großer Dreimaster hat auch keine Zeit und muss noch vor mir durch die Brücke. Auch in der Schleuse geht es wieder hektisch zu. Doch wir können ohne große Probleme festmachen. Ich helfe einem Plattbodenschiff, das den Poller verfehlt und ziehe es mit einer übergebenen Leine wieder an die Schleusenwand.
Aus der Schleuse raus stellen wir fest, das der Wind mal wieder irgendwo ist, nur nicht hier und so brummelt der Motor weiter.
Ich lege Hindeloopen als Tagesziel fest und bald kommt die H2W1 in Sicht. Eine Stunde später liegen wir am Meldesteiger in Hindeloopen. Ich nutze die Möglichkeit, den Tank der Isabel noch einmal mit Diesel zu füllen und dann geht es ab zur Box 299. Keine 20 Schritte von den Duschen und Toiletten entfernt. Echt nett heute der Hafenmeister. Beim letzten Besuch hier hatten wir die am weitest entfernte Box im ganzen Hafen.
Freitag,22.06.2007 | Hindeloopen - Lemmer |
Var0-1 | 23,1sm/4:21h |
Hafen | Name | Liegegeld | Strom | Duschen |
Lemmer | De Blauwe Boi | ? Euro | 50 Cent | inkl. Note 3 24h |
Heute geht es zurück zum Charterhafen. Wir stehen früh auf und machen uns schnell auf den Weg. Die ersten Seemeilen motoren wir und dann kann ich für ein Stück die Segel ausrollen.
Wir lassen die VZWest und VZSuid vom Vrouwe Zand ordnungsgemäß an Backbord liegen und ich muss die Segel wieder einrollen. Nach der VZZuid ändere ich den Kurs Richtung Lemmer und kann den Südwind bis kurz vor dem Fahrwasser nach Lemmer wieder zum Segeln nutzen. Dann ist es soweit. Ein letztes Mal rolle ich die Segel weg. Mit nur 15 Minuten Verspätung mache ich im Hafen fest. Beim Einlaufen in die Box knicke ich die schon beim Start in den Urlaub angeknackste Nationale endgültig ab. Doch nicht so schlimm. Man kann den Flaggenstock ein wenig kürzen. Kein Problem.
Als ich zu meinem Wagen gehe, um ihn zum Einladen etwas näher
zu holen, stelle ich zu meinem großen Erschrecken fest, das der
von Mona mitgebrachte Ersatzschlüssel nicht passt. Waldemar hat
ja meinen Schlüssel mit nach Deutschland genommen. Und ist auch
noch für eine Woche in Urlaub. Was jetzt?
Ich frage Andreas, wann er zurück fährt? "Morgen" ist seine Antwort.
Und ob er uns mitnehmen könnte? Ja, sicher, kein Problem. Das ist ja
wirklich nett. Doch dann müssen wir noch einmal nach Holland kommen
und meinen Wagen holen. Da kommt Mona die Idee, ob uns Andreas
nicht seinen Wagen leihen würde. Dann könnten wir sofort zurück fahren
und morgen wiederkommen um meinen Wagen zu holen. Mona fragt Andreas
und tatsächlich stimmt er zu! Finde ich einfach klasse.
So schmeißen wir unsere Sachen in den 5er-BMW von Andreas und
sind bald darauf auf dem Weg nach Hause. 3 Stunden später sind wir
wieder Daheim.
So geht unser Törn zu Ende.
Resümee |
Es war mal wieder ein schöner Törn. Die Bavaria 30 cruiser ist ein schönes Schiff. Gegenüber den älteren Bavaria-Modellen, die ich ja auch kenne, hat sich schon viel getan. Man bekommt viel Schiff fürs Geld. Auch bei Andreas war alles top. Der neue Hafen hat einen großen Supermarkt und ordentliche sanitäre Einrichtungen. Der Service ist wie immer top.
Und das uns Andreas seinen Privatwagen geliehen hat damit wir nach Hause kommen fand ich mehr als nett. An dieser Stelle noch einmal unseren herzlichen Dank hierfür.
Dieses Jahr habe ich es endlich bis Vlieland geschafft. Es hat sich gelohnt. Eine schöne
Insel. Man sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen, diese mit dem Rad zu erkunden. Auch
Harlingen, das wir auf dem Rückweg angelaufen haben, hat Mona gut gefallen. Und wenn man
an den Schwimmstegen liegt ist es einem sogar egal, das der Noorderhafen ein Tidenhafen ist.
Allerdings sind die Hafengelder auf Vleiand und in Harlingen schon heftig.
Noch ein wenig Statistik:
Wir haben insgesamt 272 sm zurückgelegt, davon 112 sm unter Motor. Das entspricht einem Segelanteil
von 59%.
Für die 112 sm haben wir den Motor 30 Stunden laufen lassen (inkl. Wartezeiten in und vor Schleusen
und Brücken).
Wir waren an insgesamt 12 Tagen unterwegs und dabei 56:17 Stunden auf See (reine Fahrtzeit,
ohne Aufenthalt vor Schleusen oder Brücken).
Daraus ergibt sich, das wir im Durchschnitt 22,6 sm
pro Segeltag mit einer Geschwindigkeit von 4,8 kn zurück gelegt haben. Damit waren wir dann
am Tag 4:41 Stunden unterwegs.
Insgesamt haben wir 230 Euro an Hafengelder ausgegeben, im Schnitt 17 Euro pro Nacht. Dies inkl.
Duschen und Strom, wenn die etwas gekostet haben.
Wir hatten 90 Euro an Nebenkosten für das
Schiff (30 Motorstunden á 3 Euro).
Für Lebensmittel und Essen haben wir 695 Euro ausgegeben.
Dass enspricht je Tag 50 Euro, wobei man festhalten muss, das wir in der 1. Woche zu dritt und in
der 2. Woche nur zu zweit waren.
Also alles in allem ein gelungener Törn. Schauen wir mal, ob wir 2008 wiederkommen.