Skippern bei Moras Charter 2007

Postkartenidylle

Inhaltsübersicht:
Allgemeine Infos zum Törn
Infos zu Häfen und Buchten
1. Woche
2. Woche
3. Woche
Resümee

 

Auch in 2007 habe ich wieder bei Moras Charter geskippert. Das hat wieder so super gut geklappt wie in 2006 und hat auch genauso viel Spaß gemacht. Hier findet ihr meinen Törnbericht.

Start/Zielhafen: Alcudia
Schiff: KIM
Schiffstyp: Dufour 38
Veranstalter: Windbeutel-Reisen
Vercharterer: Moras Charter
Basishafen: Alcudia
Crew 1. Woche: Charly, Skipper
Arnd, Co-Skipper
Isabell, Walter, Cathleen, Gundolf und Rene, Crew
Crew 2. Woche: Charly, Skipper
Anja, Co-Skipper
Sebastian,Anne, Birgit, Markus und Rene, Crew
Crew 3. Woche: Charly, Skipper
Daniel, Co-Skipper
Cristine, Jürgen, Karl-Heinz, Oliver und Monika, Crew
Termin: 15.09.07 - 06.10.07
Törndauer: 3 x 7 Tage
Bordkasse: ca. 150-200 Euro je Woche
Flüge: 178 Euro Airberlin Hin- und Rückflug

Bevor ich mit meinem Törnbericht beginne, möchte ich eine kleine Tabelle mit den besuchten Häfen und Buchten einfügen. Diese sind von N nach S geordnet.

Name Hafen/Bucht Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Pollenca Hafen G5/14 Euro ja ja, Note 2-3
nur bis 20.30 auf.
Auch in Pollenca gibt es eine Molle transit. Diese befindet sich hinter der Tanke links. Natürlich gibt es auch eine private Marina. Sogar mit Schwimmbad. Tankstelle und Kran gibt es ebenfalls. Die Duschen und Toiletten im Hafenmeistergebäude sind ok und schließen um 20.30 Uhr. Man zahlt 8.50 Euro wenn man mit einem Taxi in die Altstadt will (ca. 5 km). Es lohnt sich aber. Die Gastronomie in der Altstadt ist zwar sehr teuer, aber auch sehr gut. Dieses Mal habe ich in Puerto Pollenca, Pizzeria Eolo gegessen. Auch nicht schlecht und um einiges günstiger.
Cala Murta Bucht - - - Die Cala Murta ist eine schöne Bucht nicht weit vom Cap Formentor entfernt. Am Anfang recht tief (6-7m), dann immer flacher. Allerdings wird es hier auch recht schmall. Bei drehenden Winden wird das schon etwas problematisch. Außerdem ist der Ankergrund mit Seegrasfelder durchsetzt. Hier hält der Anker nicht besonders gut. Bei Winden aus N NW und W kann man hier sicher über Nacht liegen bleiben. Dazu sollte man sich, nachdem alle Tagesausflügler verschwunden sind, recht tief in die Bucht legen und sich evtl. mit einer Landleine sichern.
Alcudia Hafen 41 Euro ja ja, Note 2 In Alcudia ist immer Crewwechsel. Der Hafen ist recht groß, besitzt keine Molle transit, jedoch eine Tankstelle, Kran und jede Menge Plätze. Man benötigt für den Zugang zu den Stegen und den san. Einrichtungen eine Chip-Karte. Diese bekommt man für 30 Euro Pfand. Der Hafenmeister kommt mit seinem Rad und einem Aktenkoffer vorbei und kassiert das Hafengeld. Man sollte sich anmelden, dann wird man eingewiesen. Das kann man per Funk erledigen oder den Mitarbeiter an der Tanke fragen.
Colonia de Sant Pere Hafen 23 Euro ja ja, Note 2 Der Hafen liegt noch in der Bucht von Alcudia. Ein Mitarbeiter weißt einem einen Platz zu und hilft auch beim Anlegen. Tankstelle und Kran gibt es auch. Da man meistens fast am Ende der Mole liegt ist der Weg zu den san. Einrichtungen doch sehr weit. Dieses Jahr war ich in einem kleinen Restaurant an der Promenade essen. Es war gut, wenn bei mir auch etwas zuviel Olivenöl verwendet wurde und das Cordon bleu von Oliver total trocken war. Die Fischgerichte sollen jedoch alle sehr gut gewesen sein.
Cala Bucht - - - Diese Bucht liegt direkt unter dem Cap Ferrutx. Hier gibt es auch einen kleinen, verlassenen Nothafen. Man ankert auf 5 m. Die Seegrasfelder sind nicht sehr groß und so kann man seinen Anker auf Sand fallen lassen. Da die Bucht von W bis O offen ist, wird hier bei entsprechenden Winden schnell Schwell entstehen. Wir hatten fast Windstille und daher einen ruhigen Ankerplatz. Riesige Fischschwärme tummelten sich ums Schiff.
Cala Molto Bucht - - - Die Cala Molto ist eine Bucht in der Bucht. Durch ein Riff von der Hauptbucht abgetrennt kann man hier bei einer Tiefe von 3-4 m auf feinstem Sandgrund ankern. Sehr schöne Bucht in der man auch übernachten kann. Bei östlichen Winden natürlich nur bedingt zu empfehlen da wie viele Buchten nach E offen.
Cala Ratjada Hafen 14 Euro ja ja, Note 3- In der Cala Ratjada kann man zwar in der Bucht ankern, ich lege mich jedoch immer an die Molle Transit. Oft ins Päckchen, da schon alle Plätze belegt sind. Wei Winden aus E-lichen Sektoren liegt man auch hier sehr unruhig, da schnell Schwell in die Bucht läuft und von den Felsen im Scheitel der Bucht reflektiert werden und so in den Hafen laufen. Aber man hat eine sehr schöne Promenade und genug Lokations in denen die Post abgeht.
Puerto de La Pinas Bucht - - - Puerto de La Pinas ist eine Bucht, ähnlich der Es Trench, jedoch ohne einen großen Sandstrand. Die offene Bucht eignet sich hervorragend als Tagesankerplatz.
Cala Morlanda - - - -
Porto Cristo Hafen G5/10 Euro ja ja, Note 3, 10 Euro Pfand für Schlüssel Porto Cristo steuere ich auch gerne an. Am Ende der Bucht vor dem Sandstrand ist ein abgetrenntes Gebiet für Schwimmer. Man schwenkt kurz vor den gelben Bojen im 90°-Winkel nach BB. Dann befinden sich die Liegeplätze der Mole transit auf der Steuerbord-Seite. Die ersten Plätze sind für Ausflugdampfer reserviert. Danach folgen die Gastliegeplätze. Man macht hier an einer Mooring RK fest. Gegenüber sind die Schiwmmstege der privaten Marina. Die san. Anlagen sind hier natürlich besser als im Port commercial. Doch da das Hafengebäude noch nicht so alt ist, sind auch die san. Einrichtungen dort in Ordnung.
Cala Magraner Bucht m. Restaurant - - - Diese schöne und natürlich auch bei den Tagesausflügler bekannte Bucht teilt sich in 2 Arme auf. Im "Hauptarm" liegen gelbe Bojen aus, die den Strand abgrenzen. Innerhalb dieses Gebietes darf man nicht ankern. So ist auch nicht sehr viel Platz. Am flach auslaufenden Sandstrand steht ein Restaurant. Wie ich dieses Jahr feststellen konnte, grillt der Koch dort sehr leckere Doraden. Wir haben uns 5 Portionen, mit Pommes, Salat und allem drum und dran geholt.
Man ankert auf feinem Sand in einer Tiefe von 3-5m.
Cala D'or Hafen 63 Euro ja ja Note 2+ Dieses Jahr habe ich zum 1. Mal dort gelegen. Am Ende des Hafens befindet sich ein Steg, der in das Hafenbecken hineinragt. Hier gibt es ein paar freie Plätze. Die Marineros sind beim Anlegen behilflich und sehr freundlich. Was sicher auch etwas mit dem Preis zu tun hat. Das Sanitärgebäude ist nätürlich sehr gepflegt (da auch noch sehr neu). Die Duschen sind einfach super. Es könnten nur etwas mehr .
Porto Colom Hafen 14,30 Euro ja/nein ja/nein Note 4- Porto Colom ist sehr groß und bietet mehrere Möglichkeiten. Als erstes kann man sich nach der Einfahrt rechts ins Ankerfeld legen. Links von der Einfahrt ist ein Bojenfeld, das sehr selten einen freien Platz hat. Hier liegt man auch schon im kommunalen Hafen für rund 6,50 Euro je Nacht. Weiter durch sind 2 Schwimmstege. Der erste hat ein paar Moorings für Gastlieger frei, die allerdings auch oft reserviert sind. Der 2. Steg ist für Dauerlieger reserviert. Am Steg kostet die Nacht wegen Zugang zu Wasser und Strom auch 14,30 Euro (nach G5). Liegt man im kommunalen Hafen kann man die Duschen in der Capetaneria benutzen. Diese bekommen aber von mir maximal eine 4-. Es riecht sehr streng und dieses Jahr fehlten sämtliche Duschköpfe. Dahinter gibt es noch eine private Marina. Hier kenne ich allerdings den Preis nicht. Nur die Duschen sollen hier sehr gut sein.

Doch nun mein Törnbericht.

Samstag,15.09.2007 Viersen - Palma
sonnig, 30°

Diesmal kann ich ausschlafen. Mein Flug geht erst um 17.45h. Zeit genug mit meinem Spatz zu frühstücken und auch noch Kerstin im Krankenhaus zu besuchen.

Ich mogele mich an den falschen Schalter von Airberlin und bin direkt dran. Nachdem geklärt ist, das ich 30 kg mitnehmen darf, ist kurz darauf mein Gepäck auf dem Weg. Mona und ich haben noch viel Zeit und so schauen wir noch den startenden Flugzeugen zu. 10 Min. zu früh bin ich am Gate. Diesmal fliege ich mit einer B320. ich setze mich in einen edlen Ledersitz und habe am Anfang auch alle 3 Sitze für mich alleine. Dann kommen 2 Damen die vor einem Damen-Kegelclub flüchten, die wohl schon reichlich Sekt vor dem Flug genossen haben.

Das Wetter ist schön und ich kann den Start filmen. Unser Kapitän verspricht uns auch für Palma schönes Wetter. Wir bekommen Kaffee und ein Sandwich, beides noch kostenlos. Eine Putenbrust mit Spinatnudeln für 9,90 Euro spare ich mir. Der Rest vom Flug ist recht ereignislos.

Wir landen mit nur 10 Min. Verspätung und um 1/4 vor 9 habe ich mein Gepäck und bin unterwegs zum Treffpunkt. Ich treffe Gundolf, er gehört zu meiner Crew. Die anderen sind schon an Bord.

Kaum am Schiff bekomme ich ein kühles Bier. Brot und Käse ist auch da. Die Zeit verfliegt schnell. Um 1 Uhr machen wir Schluß.

Sonntag,15.09.2007 Alcudia - Cala Ratjada
sonnig, 30° 26,3sm;5:17h

Crew 1. Woche

Der Tag beginnt um 1/2 8 mit einem Kaffee. Schon einmal ein guter Start. Die ersten sind schon auf und bald darauf sitzen wir alle am Frühstückstisch. Dann beginne ich mit dem 1. Teil meiner Einweisung. Anschließend schicke ich die Crew einkaufen. Leider ist der große Supermarkt zu und so wird nur das nötigste eingekauft.

Als Tagesziel legen wir Cala Ratjada fest. Es folgt die Sicherheitseinweisung und um 1/2 2 können wir endlich ablegen. Vor dem Hafen lasse ich jeden einmal aufstoppen, Kreise ziehen und mit dem Heck im Wind stehen. Dann können wir Segel setzen und nehmen Kurs auf Cap Ferrutx, Der Wind kommt einmal wieder direkt von vorne, wie so oft. So kreuzen wir eine Weile. Zwischendurch verläßt uns der Wind und so motoren wir eine 1/2 Stunde. Danach kommt er um so stärker zurück und wir kreuzen wieder. Ich reffe die Genua und danach schieben wir nicht mehr ganz soviel Lage.

Irgendwann verliere ich die Lust und wir motoren eine knappe Stunde gegenan. Nachdem wir um das Cap xxx herum sind, können wir noch einmal die Genua ziehen und segeln mit gemütlichen 3 Knoten Richtung Hafen. Neben dem Wellenbrecher bergen wir die Segel und eine 1/4 Stunde später liegen wir als 2. Schiff an der Kaimauer. Wir genehmigen uns erst einmal ein kühles Bier, dann wird die Hafengebühr von knapp 10 Euro bezahlt und wir schließen unseren Landstrom an.

Heute gibt es nur vegetarisch, da kein Fleisch gekauft wurde. So schnibbeln Cathleen und ich schnell das Gemüse. Es gibt Tomaten-Gurke mit Feta. Dann Gemüsereis und zum Abschluß ein Eis in der Stadt. Schnell ist es wieder Silvester und meine Crew zieht es zurück zum Schiff. Noch ein Glas Rotwein und dann gehen langsam die Lichter aus.

Montag,17.09.2007 Cala Ratjada - Porto Cristo
sonnig, 30° 13,6sm;2:54h

Arne ist wieder vor mir auf und schüttet den ersten Kaffee auf. Auf diesem Törn bin nicht ich es, sondern Arne. der vor allen anderen auf ist.
Ich genieße meinen 1. Kaffee. Ins Wasser springen kann ich leider nicht. Wir liegen in der Cala Ratjada im Hafen. In der Nacht hat der Wind etwas zugenommen und so schauckelt unser Boot schon ein wenig. Auch Walter konnte nicht richtig schlafen und so haben wir uns um 6 Uhr im Cockpit getroffen.

Heute möchte ich nur bis Porto Cristo. 11 sm weiter. Also genug Zeit um in einer Bucht vor Anker zu gehen und ein wenig zu schwimmen. In der Bucht Marlanda finden wir einen geeigneten Ankerplatz und mein Verdacht wird zur Gewissheit. Unsere Ankerwinsch sagt nix. So bringen wir den Anker mit Hand aus und werden ihn auch wieder mit Hand einholen müßen.

Es sind keine Qualen zu sehen und so erfrischt der Sprung ins Wasser sehr. Eine Stunde später gehen wir ohne Hilfe der Winsch wieder Anker auf und bringen die 2 1/2 sm bis Porto Cristo hinter uns.

Wir erwischen den vorletzten Platz an der Moll Transit und für 14 Euro dürfen wir eine Nacht liegen und Strom sowie Wasser tanken. Meine Crew verstreut sich in alle Winde und ich warte auf Burkhard. Er wollte mir meine spanische Prepaid-Karte vorbei bringen und unsere Ankerwinsch reparieren.

Er kommt auch bald, doch leider ist die Winsch nicht in Gang zu setzen. So bekomme ich nur meine Prepaid-Karte.

Irgendwann kommt meine Crew vom Strand zurück und machen sich danach noch auf Richtung Drachenhöhle. Doch bald sind sie wieder da. Ich besorge noch ice cubs und so bekommt jeder als Starter einen Cuba libre. Es gibt Hähnchen mit Rosmarin-Kartoffeln. Ich habe nur ein kleines Blech und so mache ich alles 2x. Es schmeckt allen und um 11 Uhr sind endlich alle satt. Wir machen noch Backschaft und um 1 Uhr legt sich wieder Ruhe übers Schiff. Ein paar meiner Crew schlafen an Deck und so geht wieder ein schöner Tag zu Ende.

Dienstag,18.09.2007 Porto Cristo - Porto Colom
sonnig, 30° 8,2sm;1:49h

Ich schlafe zum 1. Mal durch und werde um 1/2 8 mit Kaffeedurst wach. Ich bin sogar vor Arne wach. So setze ich schon Kaffeewasser auf. 5 Min. später ist auch Arne wach und bald darauf sitzen wir beim Frühstück. Nach dem Frühstück spritzen das Schiff einmal gründlich ab. Ich besorge noch Wein und Bacardi und dann legt Isabel ab. Wir tuckern gerade Richtung Ausfahrt, als wir einen herrenlosen Fender im Kielwasser sichten. Sofort gehen wir auf Fenderjagd. Wir sind erfolgreich und ab sofort gehört ein Fender mehr zum Inventar der Kim.

Der versprochene Wind bleibt weg und so motoren wir zur Cala Magrana. Kurz vor dem Ziel versuchen wir wieder mit Fendersurfen einen neuen Rekord aufzustellen. Ich schaffe 3,7 kn. Unser Youngster läßt den letzten Fender sausen und muss eingesammelt werden. Isabel geht es nicht anders. In der Cala ankern wir auf 4 m. Super klares Wasser, keine Qualen und sogar Fische, die unser Brot dankbar annehmen. Wir lassen das Dinghi zu Wasser und vertreiben uns die Zeit. Es gibt noch einen Latte Macchiato und um 1/2 3 verlassen wir die schöne Bucht.

Draußen gibt es jetzt Wind und wir setzen einen Teil der Genua. Dann geht es mit einer schönen Backstagbrise Richtung Porto Colom. Im Windschatten der Einfahrt bergen wir das Segel und bekommen noch einen Mooringplatz im Port municipal. Die Nacht kostet uns hier 10 Euro. Naturlich fängt es genau in den 10 Min. des Anlegens an zu regnen. Murphy halt.

Die Zeit vergeht schnell und ruckzuck ist es wieder Abendessenszeit. Heute kocht Gundolf und es gibt den Rest Reis mit dem Rest Hühnchen. Anschließend platte Spaghetti mit Thunfisch-Tomaten-Soße. Dazu vernichten wir 3 Flaschen Rotwein. Schnell wird aufgeklart..

Wir überlegen uns ob wir morgen Richtung Cabrera segeln sollen und dann den Crewwechsel in Palma machen können. Eine SMS an Monika läßt den Traum schnell platzen. So beschließen wir morgen recht früh aufzustehen und Richtung Alcudia zu kreuzen.

Wir finden ein Uno-Spiel und schon geht es los. Zuerst ein wenig lahm. doch schnell kommen wir in Wallung. Ruckzuck ist es wieder Silvester und innerhalb von 5 Min. ist Ruhe im Schiff.

Mitwoch,19.09.2007 Porto Colom - Cala Ratjada
sonnig, 30° 35,4sm;7:10h

Um 7 klingelt mein Handy. Schlaftrunken wird der 1. Kaffee gekocht. Schnell eine Katzenwäsche, Wetterbericht einholen, Logbuch schreiben und schon ist es 8 Uhr und Frühstückszeit. Wir überziehen das Frühstück ein wenig und so sind wir erst um 1/2 10 klar zum Ablegen. Heute steht viel Segeln auf dem Programm. Wir wollen viel Strecke Richtung NE gutmachen. Von dort kommt dummerweise auch der Wind. So machen wir einen großen Schlag raus. Es ist ein super schönes Segeln mit 5 Bft. hoch am Wind. Die Wellen sind noch moderat und so schießen wir mit 7 kn durch das Meer.

Nach einem anstrengenden Segeltag machen wir in der Cala Ratjada an einer Bav 49cruiser fest. Die Crew läuft los und besorgt die fehlenden Zutaten für mein Mousaka. Ich bereite schon einmal alles vor. Eine Stunde später ist meine Mousaka im Ofen. Als Starter gibt es die restliche Soße von gestern mit Nudeln.

Ich bekomme wieder alle satt und nach dem Aufklaren geht es auf einen Caipi in die Stadt. Wir docken im Cafe 3 an und sind vom Publikum fasziniert. 2 Caipi später schwanken wir Richtung Schiff. Unterwegs verliere ich 2 Crewmitglieder, die sich jedoch gegen Morgen wieder einfinden.

So geht wieder ein schöner Tag zu Ende.

Donnerstag,20.09.2007 Cala Ratjada - Pollenca
sonnig, 30° 27,3sm;5:34h

Das Morgengrauen trägt seinen Namen wieder zu Recht. Mit einem Kaffee schaffe ich es halbwegs wach zu werden.

Nach dem Frühstück geht es in die Cala Molto, knapp 3,5 sm von der Cala Ratjada entfernt. Hier sehe ich zum 1. Mal wieder kleine Feuerquallen. Es sind nicht viele und so können wir doch baden gehen. Wir bleiben 2 Stunden in der Cala und dann geht es los Richtung Pollenca. Die bestellte Thermik kommt und so können wir mit einem schönen Vor-Wind-Kurs, teils als Schmetterling, fahren. Später machen wir den Bullenstander ab, holen das Groß rein und segeln nur unter Genua. Geht fast genauso schnell.

4 sm vor Pollenca geht der Thermik die Kraft aus und wie bemühen einmal mehr Mr. Volvo. Kaum im Hafen und fest stürmen wir alle die Duschen, den diese schließen um 20:30 Uhr. Wir wollen nach Pollenca Stadt. 2 Taxen bringen uns für 8.50 Euro hin. Die Crew entscheidet sich für das Restaurant in dem ich 2006 das leckere Lammcareè mit Rosmarin gegessen habe. Auch dieses Jahr schmeckt es wieder sehr gut. Die Rechnung über 260 Euro ist schon gesalzen, aber dafür hat es auch jedem sehr gut geschmeckt und der Service ist klasse.

Wir gehen noch die 1000 Stufen des Glücks hinauf und bewundern die Aussicht. Anschließend noch schnell einen Absacker und schon gehen wir satt und zufrieden zurück. Die Ruckfahrt wird seltsammerweise 50 Cent teurer.

Am Schiff kehrt schnell Ruhe ein und so ist auch der vorletzte Tag vorbei.

Freitag,21.09.2007 Pollenca - Alcudia
sonnig, 30° 27,3sm;5:34h

Wir frühstücken noch in Pollenca, obwohl die Winkelschleifer der Werft schon arbeiten. Walter fährt sein 1. Ablegemanöver und aus dem Hafen raus nehmen wir Kurs auf die Cala Murta. Auch die kenne ich vom Törn letztes Jahr. Der Anker will beim 1. Mal nicht halten und so ziehe ich ihn erst wieder etwas raus, gebe mehr Kette und ziehe ihn wieder fest. Erspart uns das Hochholen mit Muskelkraft. Nachdem sich das Schiff ausgependelt hat, liege ich etwas zu dicht am Steilufer. So lasse ich von der Crew noch einen Anker seitlich ausbringen, der mich ein wenig vom Ufer abhält. Anschließend heißt es für die Crew zum letzten Mal ab ins Wasser.

Pünktlich um 14 Uhr kommt die Thermik und wir gehen Ankerauf. Die Segel rollen aus und so kreuzen wir Richtung Cap Pinar. 2 Stunden später sind wir immer noch nicht ums Cap und so lasse ich für eine 1/2 Stunde den Motor laufen. Die letzten 3 sm bis zum Hafen können wir noch einmal segeln und pünktlich um 17 Uhr liegen wir an der Tanke. Eine 1/4 Stunde später sind wir fest am Steg 5. Wir bekommen den gleichen Platz und Minuten später liegen wir fest und sicher an der Mooring.

Schnell machen sich die ersten auf Richtung Dusche. Der Rest schnippelt fürs Abendessen. Da wir die Weinvorräte fürs Abendessen noch einmal aufgestockt haben, wird es schnell lustig. Mein Bacardi ist schon als Starter drauf gegangen. Die Bruiscetta und die Nudeln alla Verdura schmecken wieder super gut.

Nach dem Aufklaren ziehen wir noch los in die Stadt auf einen Cocktail. Ich werde tierisch müde und schlafe in der Bar fast ein. Zurück auf dem Schiff krabbel ich schnell in meine Koje und das wars auch schon wieder.

Samstag,22.09.2007 Alcudia (Crewwechsel)
sonnig, 30° 0,0sm;0:00h

Der Tag beginnt um 1/2 6. Um 9 Uhr müssen die ersten los und wir wollen noch frühstücken. Da wir die ersten im Supermarkt sind, bekommen wir noch warme Baquettes. Pünktlich um 9 sind wir mit allem fertig. Sogar gespült haben wir schon. So starten die ersten 3 meiner Crew. Rene bleibt ja noch für eine weitere Woche. Cathleen und Walter fliegen erst spät und werden um 12 Uhr Richtung Palma gebracht.

Monika kommt an Bord und die Endreinigung beginnt. Ich warte noch bis Cathleen und Walter zurück sind und endlich habe ich auch 4 Stunden frei. Ich kaufe mir für 3,50 eine Liege und genieße einfach das Nichtstun. Um 1/2 3 erinnert mich ein knurrender Magen daran das die letzte Nahrungsaufnahme schon etwas zurück liegt. So setze ich mich in ein Strandrestaurant und genieße für 4,95 einen Burger mit Pommes.

Wie vereinbart bin ich ich um 4 Uhr zurück am Schiff. Kurz darauf trudelt auch meine Crew ein. Nach dem üblichen Hallo und Smalltalk erzähle ich ein wenig über das Verhalten auf dem Schiff. Ruckzuck ist es 7 Uhr und die Crew stürmt zum Supermarkt, unsere leeren Schaps zu füllen.

Wir hatten beschlossen zum Tapas Restaurant zu gehen. Dies kenne ich ja schon recht gut. Wir genießen reichlich Tapas und als Hauptspeise gönne ich mir eine Paella mit Meeresfrüchten. Echt gut. Das Essen ist zwar nicht sehr günstig (170 Euro für 7 Leute) aber dafür ist es sehr gut und der Service stimmt.

Satt und zufrieden laufen wir zurück und so ist der 1. Tag auch schon gelaufen.

Sonntag,23.09.2007 Alcudia - Pollenca
sonnig, 30° 17,3sm;4:45h

Crew 2. Woche

Um 8 wird es wieder laut im Schiff. Trotzdem dauert es wieder bis 11 Uhr bevor ich mit der Sicherheitseinweisung anfangen kann. Um 12 bin ich fertig und eine 1/2 Stunde später geht es los. Am Horizont türmen sich dunkle Wolken. Nachdem wir die Manöver gefahren haben schaffen wir es, kreuzender Weise zwischen 2 dunklen Wolken durch, die ordentlich abregnen. Leider wird es Birgit direkt schlecht und das ändert sich für den Rest des Tages nicht mehr. Als die Wolken vorbei sind ist auch der Wind weg und wir schmeißen den Jockel an. Ich nehme Kurs auf Pollenca. Dort liegen wir halt viel ruhiger.

Kurz vor der Hafeneinfahrt erwischt uns noch ein richtiger Platzregen. Heute ist kein Hafenmeister zu sehen. Es regnet ja. Da ich schon letzte Woche hier war, kenne ich den Anlegeplatz schon und mit Hilfe von freundlichen Nachbarn sind wir bald fest.
Die Crew verteilt sich direkt und ich fange an, die Hähnchenschenkel mit Rosmarinkartoffel zu machen. AlsVorspeise gibt es Bruscetta. Zwischen dem 1. und dem 2. Blech gehe ich duschen. Alle werden satt und auch Birgit geht es langsam wieder besser.

So endet der 1. Tag.

Montag,24.09.2007 Pollenca - Cala Ratjada
sonnig, 30° 29,9sm;7:06h

Als wir aus den Kojen krabbeln lacht uns schon die Sonne an. Scheint ein schöner Tag zu werden. Es wird 11 Uhr bis wir los kommen. Anja fährt das Ablegemanöver und kaum aus dem Hafen ziehen wir die Segel raus. Es folgen 2 Stunden schönstes segeln.

Wir ankern wieder in der Cala Murta. Auch diesmal hält der Anker nicht und wir kommen einem Motorboot recht nahe. So kann ich nicht entspannt schwimmen gehen. Trotzdem bleiben wir 2 Stunden in der Bucht. Es tut Birgit sichtlich gut.

Doch dann müssen wir weiter und mit einem raumschoten Kurs geht es Richtung Cala Ratjada. Natürlich verläßt uns wieder der Wind und wir motoren mit Stutzsegel.

Es ist 8 Uhr als wir endlich in Cala Ratjada anlegen. Ein Eigner mit einem 32 Fuß Schiff jagt uns weg und so lege ich mich als No. 4 auf Päckchen an einer fetten 50 Fuß Benetau.

Anja kocht eine lekee Thunfisch-Tomaten-Soße und dazu gibt es? Natürlich Spaghetti. Schmeckt wieder gut. Nach dem Aufräumen ist es 11 Uhr und keiner hat mehr Lust auf Party. Also wird es wieder ruhig im Schiff.

Dienstag,25.09.2007 Cala Ratjada - Cala D'or
sonnig, 30° 28,7sm;6:0h

Heute ist es schon 10 nach 8 als ich endlich die Augen auf bekomme. Die übliche Routine fängt an aber es dauert bis nach 12 bevor wir die Leinen losschmeissen können. Doch dafür hat Anja schon die Törnplanung gemacht und wir haben unsere Vorräte aufgefrischt.

Uns empfängt ein schwacher NE-Wind, der nach E dreht und langaam auffrischt. Es wird ein wunderschönes Segeln bei kaum Welle und genug Wind. 2 sm vor Cala D'or läßt der Wind nach und paßt auch nicht mehr. So schmeißen wir die Maschine an und motoren die letzten 2 1/2 sm.

Dann taucht vor uns die Hafeneinfahrt von Cala D'or auf und wir genießen es, in Schleichfahrt an den schönen Booten entlang zu gleiten. Am Ende empfängt uns nicht nur der Hafenmeister, sondern auch unsere Nachbarn aus Cala Ratjada mit ihrer 49er Beneteau. Kurz darauf liegen wir fest und ich darf mir ein Anlegerbier genehmigen. Der Hafen kostet uns 63 Euro. Das lohnt sich aber schon alleine für die sehr geräumigen und schönen Duschen im recht neuen Sanitär-Gebäude.

Anja kocht uns ein leckeres Ratatou mit viel Gemüse und Reis. Dazu brate ich dünne Rinderschnitzel. Wie immer lecker.

Nach dem Essen kommt die erste Schauer und dann regnet es sich so richtig ein. Ich gehe trotzdem mit Birgit, Markus und Rene noch ein wenig an den Luxusyachten entlang. Zum Teil sehen die Kähne ja nur schrecklich protzig aus, aber der Rest hat schon einen gewissen Charme. Mit dem Regen wird immer schlimmer und so trabe ich zurück zum Schiff.

Wittwoch,26.09.2007 Cala D'or - Porto Colom
sonnig, 30° 22,1sm;4:37h

Der Wetterbericht sagt starken Wind voraus und so gehen 2 meiner Crew für einen Tag von Bord und machen einen Landausflug. Der Rest ist endlich um 12 Uhr abreise bereit und so verlassen wir den schönen Hafen Cala D'or.

Draußen empfängt uns ein schöner 3er Ostwind. So setzen wir nach und nach unsere Segel und rauschen bald unter Vollzeug dahin. Ich komme auf die Idee, Manöver zu üben und bald darauf fahren wir eine Halse nach der anderen, bis die Grinder in den Streik treten (nach 2! Halsen!!).

Wir nehmen Kurs auf die Cala Magraner und können nach dem Bergen des Groß mit der Genua bis in die Bucht fahren. So sehr es mich reizen würde ein Ankermanöver unter Segel fahren, nehme ich trotzdem die Genua rein und tuckere mit dem Motor bis zum Ankerplatz. 1 Minute nachdem der Anker unten ist, springen schon die ersten von Bord.. Nach einem ausgiebigem Bad machen wir das Dinghi fertig (was bei der Schaukelei nicht einfach ist) und Sebastian umrundet unser Schiff. Inzwischen kommt lecker Fischgeruch vom Restaurant am Strand und so schicken wir Rene und Sebastian los zum Fisch besorgen. Sie sind auch sehr erfolgrreich und kommten mit 5 süper leckeren Doraden zurück. Mit Pommes und Salat auf silbernen Tabletts. Wie es sich gehört.

Nach dem köstlichen Mahl holen wir den Anker hoch und segeln noch ein wenig. 3 sm vor Porto Colom geht uns der Wind aus und den Rest motoren wir. Schnell ist das Groß geborgen und wir tuckern in den Hafen. Der letzte Platz am Steg ist reserviert und so bringt uns der Hafenmeister zur letzten freien Boje.

Wir vernichten die letzte Flasche Rotwein und genehmigen uns ein paar Tapas. Ich teile den Salat in 7 Portionen auf und wärme Rene und mir die übrig gebliebenen Nudeln auf. Dann wird es auch schon wieder ruhig im Schiff.

Donnerstag,27.09.2007 Porto Colom - Porto Colom
bedeckt, < 25° 5,4sm;0:54h

Der Tag fängt wie immer mit Kaffee und einem Sprung ins Wasser an. Rene und Markus fahren zum Bäcker und es gibt lecker Frühstück. Es kommt Wind auf und Anja wird ein wenig nervös. Soweit war der Tag noch in Ordnung. Doch es soll nicht so bleiben. Als wir von der Boje unter Segel ablegen wollen, verklemmt sich das Groß im oberen Drittel. Anja läßt sich in den Mast winschen. Beim raus und wieder reindrehen verklemmt es sich ganz. Ich rufe Monika an, doch der Yachtrigger ist nicht zu erreichen und Burkhard unterwegs. Da wir eh warten müssen versucht Anja das Segel wieder frei zu bekommen. Dazu winschen wir sie erneut in den Mast. Mit viel Anstrengung geliegt es ihr auch. Nur das obere Drittel ist immer noch verklemmt. Burkhard erklärt mir am Telefon, das das nur ein Bedienfehler sein kann und ich mich drum kümmern soll. Doch der Tag hält noch mehr Katastrophen bereit. Nicht nur mein Käppi geht über Bord, sondern unsere Festmacherleine verklemmt sich an der Boje. Beim Versuch diese zu retten, verlieren wir auch noch unseren Pickhaken. Dann sind wir aber endlich unterwegs und der Tag scheint doch noch was zu werden.

Doch draußen kommt richtig Wind auf und so kehre ich um und liege eine Stunde nach dem Auslaufen wieder im Hafen. Meine Boje ist besetzt, aber ich bekomme noch einen Platz am Steg. Wenigstens das Anlegemanöver klappt gut. Im NW baut sich eine dunkelschwarze Wolke auf und ich bin froh, im Hafen zu liegen. Schnell ist es 6 Uhr und wir bekommen von Birgit und Markus ein leckeres Essen serviert. Als Vorspeise mit Käse und Tomaten-Pesto überbackenes Brot. Dann einen leckeren Salat (vom Skipper geschnibbelt). Als Hauptgang Spaghetti Bolognase. Einfach wieder köstlich.

Da wir morgens um 3 auslaufen wollen sollte eigentlich schnell Ruhe im Schiff sein, aber es ist wieder 1/2 11 bis das Licht ausgeht.

Freitag,28.09.2007 Porto Colom - Alcudia
bedeckt, später sonnig > 30° ,4sm;0:54h

Um 1/2 3 quäle ich mich aus meinem Bett. Da wir gestern umgekehrt sind, haben wir heute über 40 sm vor uns. So konnte ich meine Crew überzeugen, das wir Nachts los fahren und bis zum Sonnenaufgang schon ein gutes Stück Strecke gut gemacht haben. 5 Min. vor 3, ich möchte gerade den Motor starten und stehe schon in voller Montur und Lifebelt im Cockpit, geht das Gas aus und ich darf noch die Flasche wechseln. So verspäten wir uns um 27 Min.

Anja fährt das Ablegemanöver und bald sind wir am Leuchtturm von Porto Colom vorbei. Wie von mir erwartet gibt es keinen Wind und so nehmen wir unter Motor Kurs auf Alcudia. Birgit ist die einzige der Crew, die sich in den Salon gelegt hat und schläft. Alle anderen halten recht lange aus bis es ihnen doch zu frisch und zu eintönig wird. Einer nach dem anderen verschwinden unter Deck. Nur Rene am Rad, Anne und Markus, dick eingemummelt mit Decke sind noch an Deck. Und natürlich ich als Skipper.

Gestern muss es noch richtig gut geweht haben, den als wir am 1. Huk vorbei sind und etwas freien Seeraum nach NW haben, treffen wir auf eine doch sehr hohe Dünung. Markus murmelt hinter seiner Decke etwas von "Ich hab doch Sommerurlaub auf Mallorca gebucht".

Als wir am Kap vor der Cala Ratjada vorbei sind, kommt eine leichte Brise aus W auf und ich kann die Genua ziehen. Das Dröhnen vom Motor verstummt und das Schiff beginnt sich leicht im Wind zu wiegen. Direkt kommen alle aus den Kojen gekrabbelt.

Leider wird es Markus direkt wieder übel und er bittet mich, ihn im nächsten Hafen abzusetzen. Normalerweise hätte er jetzt da durch gemußt, aber wir sind gut vorwärts gekommen und so laße ich die Genua wieder einrollen und Kurs auf die Cala Ratjada nehmen. Bald können wir auch schon das grüne Molenfeuer ausmachen. Wir gehen als 4. Schiff auf Päckchen und unser Nachbar steckt sehr erstaunt seinen Kopf aus dem Niedergang, als auf einmal Schuhe über sein Deck trampeln. Anja hat das Anlegemanöver perfekt gefahren und so beruhigt sich der Skipper recht schnell.
Über seiner Reling hängen naße Schwerwetterklamotten und die dicken Handschuhe am Steuerstand sprechen auch davon das hier wohl gestern noch richtig was gegangen ist.

Da wir einmal im Hafen sind, ordne ich Frühstück an und bald zieht frischer Kaffeeduft durchs Schiff. Zum ersten Mal frühstücken wir vor 8 Uhr. Um 9 lasse ich die Leinen wieder los schmeißen und Sebastian bringt uns raus.

Aus dem Hafen raus stelle ich die verbliebene Crew (Markus und Birgit sind ja von Bord gegangen) vor die Wahl: Entweder segeln oder noch in eine Badebucht. Ich möchte um kurz nach 13 Uhr im Hafen sein, das das Groß noch abgeschlagen werden muß und ich gerne am Sonntag wieder segeln können möchte. Sie entscheidet sich fürs Segeln und eine Stunde lang begleitet uns einer schöner 2-3er Westwind. Dann schläft er wieder ein und wir nehmen direkten Kurs auf Acludia. Ich übermittle unsere Ankunftszeit an Monika und meine Crew ruiniert den Schnitt in dem sie darauf bestehen nochmal das Segel zu ziehen und aus Protest einen Kringel nach dem anderen fahren.
Ich gebe schließlich nach uns so lassen wir uns für eine 1/2 Stunde treiben. Dann ist Schluß und der Motor fängt wieder an zu dröhnen. Um kurz nach eins liege ich an der Tanke und um 1/4 vor 2 ist der Törn für meine Crew entgültig vorbei und wir sind wieder in Alcudia am Steg 5 fest. Diesmal auf der anderen Seite, was mir beim Anlegen wieder Wind von hinten beschert und das Anlegemanöver vereinfacht.

Anja und Sebastian gehen sich noch eine Jolle leihen und ein wenig segeln. Ich bringe mein Logbuch zu Ende und fülle die Seemeilenbestätigungen aus. Markus und Birgit kommen zum Boot und teilen uns mit, das sie sich ein Hotel genommen haben und sich bereits vor dem Abendessen verabschieden wollen. Sie gehen aber noch schnell mit Rene einkaufen, den heue soll es Chili con carne geben.

Schnell ist es 19 Uhr und ich beginne mit dem Kochen. Ich stelle zum Glück vor 8 Uhr fest, das mir die Kidney-Bohnen fehlen und so läuft Sebastian los, welche zu besorgen. Gottseidank hat er Erfolg und so zaubere ich ein gutes Chili. Anja bekommt ihres mit Reis. Finde ich nicht ganz so lecker. Wir essen alle bis zum Platzen und dann ist immer noch was da.

Ich gehe duschen und als ich zurück kommen, verschwinden die ersten in die Koje. Doch Anja möchte noch was unternehmen und so machen wir uns alle noch einmal stadtfein. Natürlich ist nichts mehr los und so trinken wir nur noch einen Espresso und wandern einmal an der Bucht entlang. Dann ist wieder Schicht.

Samstag,29.09.2007 Alcudia (Crewwechsel)
bedeckt, später sonnig > 30° 0,0sm;0:00h

Natürlich habe ich einen Frühflieger an Bord. So rappelt mein Händy zum ersten Mal um kurz vor 1/2 6. Anne macht sich fertig und um kurz nach 6 kann ich mich noch einmal für 1 1/2 Stunden ins Land der Träume befördern.

Keine 5 Min. später rappelt das Handy erneut. Mist, es ist doch schon 1/2 8. Also aufstehen, Kaffee kochen. Rene besorgt Brot und so können wir noch ein kleines Frühstück machen. Monika und Burkhard kommen und ich gehe von Bord.

Um 1/4 nach 11 wird meine restliche Crew abgeholt und ich nutze die Zeit um meinen Törnbericht zu schreiben. Abends bin ich echt zu kaputt um noch viel zu schreiben.

Die Sonne kommt raus und so nehme ich mir den Rest des Tages frei. Um 16 Uhr wartet bereits die neue Crew auf mich. Ich gehe in die Stadt und finde ein T-Shirt mit langem Arm. Beim Bezahlen sehe ich noch eine Jacke mit Kapuze und so wird die Verkäuferin um 25 Euro reicher und ich um den gleichen Betrag ärmer.

Es ist kurz vor 13 Uhr und die ersten Geschäfte schließen. Auf einmal werde ich unsicher, ob die Dame im Waschsalon um 13 Uhr oder bis 13 Uhr gesagt hat. Ich hetzte zum Waschsalon und stehe vor einer geschlossenen Tür. Und sie wird sich auch nicht vor Montag morgen öffnen. So werde ich mit meiner vorhandenen Wäsche auskommen müßen.

Ich lege mich noch einmal für eine 1/2 Stunde an den Strand und gehe dann wieder an Bord, begrüße meine neue Crew und organisiere den Einkauf.

Sonntag,30.09.2007 Alcudia - Pollenca
sonnig > 30° 32,8sm;6:26h

Carlos ist schon fruh auf den Beinen. Diese Crew scheint fix zu sein. Ruckzuck ist das Frühstück gemacht und um 9 Uhr sind wir schon fast fertig. Glatt ein Rekord. Daher kann ich die Sicherheitseinweisung schon früh beginnen. Da ich gestern den 1. Teil nicht mehr machen konnte, ist es natürlich lang. Alle hören aufmerksam zu und kurz nach 12 bin ich endlich fertig.

Da wenig Wind geht, ist das Ablegemanöver recht einfach und kurz darauf sammeln wir schon wieder unsere Fender ein. Draußen ziehe ich wieder meine Kreise, lasse aufstoppen. Nur das mit dem Heck zum Wind lasse ich aufgrund fehlendem Wind sein. Wir motoren die ersten 6 sm Richtung Cala Ratjada und um 2 Uhr kommt auch die versprochene Thermik. Wir erwischen einen schönen Ostwind und kreuzen lustig Richtung Ratjada. Es brist ein wenig auf und der Wind dreht immer mehr auf SE. Als er fast schon S ist und 5 Bft. erreicht hat, drehe ich ab und gehe auf Kurs Richtung Pollenca.

Wir setzen den Bullenstander und können für eine Stunde einen schönen Schmetterlingskurs fahren. Hinter dem Cap Pinar verläßt uns der Wind und wir schmeißen die Maschine an. Um 1/4 vor 7 liege ich wieder an der Molle Transit von Pollensa.

Carlos läuft los um heraus zu finden, ob er die fehlenden Zutaten für ein Mousaka bekommen kann. Leider findet er keinen Feta. Wir überlegen und kommen zu der Entscheidung, doch essen zu gehen. Im Eolo bekommen wir einen leckeren Salat und eine noch bessere Pizza. Zurück an Bord genehmigen wir uns noch einen Absacker. Damit hat sich das Thema Bacardi auch erledigt.

Montag,01.10.2007 Pollenca - Cala Ratjada
sonnig > 30° 32,2sm;6:36h

Um 8 Uhr schütte ich den ersten Kaffee auf. Ich genieße ihn im Cockpit. Schnell ist das Fruhstück fertig und ich versuche danach noch einmal unseren Fäkalientank frei zu bekommen. Richtigen Erfolg habe ich nicht. Wir motoren aus der Bucht von Pollenca und können nach einer Stunde Segel setzen. Der Wind dreht wieder mehr nach SE und irgendwann mache ich die Maschine an, um Höhe zu machen. Wir laufen die Cala Molto an und ankern auf 3,5 m. Nach dem alle ausgiebig gebadet haben, versuche ich dem Fäkalientank von unten zu leibe zu rücken. Ich versuche es mit allen Mitteln, habe aber keinen Erfolg.

Als ich den Motor starte, geht der Alarmpiepser von der Batterie an und nicht mehr aus. Ich telefoniere mit Burkhard, der auch keinen Rat weiß. Die Lichtmaschine scheint nicht zu laden. Ich starte den Motor und nachdem wir den Anker gehoben haben, gehe ich auf 2.500 Touren und laufe Richtung Cala Ratjada. Auf der Hälfte der Strecke hört das Piepsen auf und kommt auch nicht wieder. Nach einigen Diskussionen (in dieser Crew finden sich nicht viele Anhänger des Päckchenliegens:-) legen wir uns in Cala Ratjada ganz ans Ende der Mole ins Päckchen.

Ich koche Nudeln a la Verdure. Mit ein wenig Thunfisch angereichert. Ein ganzes Kilo Nudeln verschwindet in den Bäuchen meiner Crew und von dem großen Topf Soße bleibt auch nichts über. Nach dem Spülen gehen gebe ich allen noch ein Eis aus. Wir machen noch einen großen Spaziergang und bleiben beim Rückweg im Cafe 3 hängen. Kurz vor Mitternacht geht unser Geburtstagskind Carlos zum Schiff. Also kein Happy Birthday um Mitternacht.

2 Caipis schaffe ich und danach ist es Zeit für meinen Schönheitsschlaf.

Dienstag,02.10.2007 Cala Ratjada - Porto Cristo
sonnig > 30° 14,5sm;3:40h

Der Tag fängt mit Sonne an. Schon einmal gut. Doch der 1. Verlust läßt nicht lange auf sich warten. Meine Schlappen, die ich immer auf den Kai stelle, wenn ich noch einmal an Land muß, haben einen neuen Besitzer gefunden. So muß ich noch in die Stadt. Gegen 1/2 12 laufen wir aus und dann fängt färbt sich die Welt für mich dunkel Schwarz. Beim Groß ausrollen ist dieses wieder verklemmt. Ein paar Seemeilen segeln wir damit und dann fange ich an, es rein und raus zu drehen. Spannung aufs Achterliek und nachdem es fast ganz raus ist, reißt es mir ein. Scheiße! Der Wind läßt nach und so beschließen wir, unter Motor nach Cala Dor zu laufen. Doch das Schicksal hat noch was. Nach einer Stunde Fahrt unter Motor geht dieser plötzlich aus. 1. Diagnose: Kühlwasserverlust des inneren Kühlkreislaufs. Das Sicherheitsventil hat nicht ausgelöst und so ist der gesamte Stutzen weg geknallt. Wir rollen die Genua aus und segeln Richtung Porto Cristo. Der Wind steht günstig uns so kann ich bis fast in den Hafen segeln. Wir haben ordentlich Wasser nachgekippt und so könnnen wir ohne Probleme anlegen. Am Kai vor dem Hafen ist es aber viel zu unruhig und so verhole ich mich noch schnell an die Molle Transit. In der Hektik klappt das Anlegemanover nicht so gut. Aber ich mache nichts kapput uns eine 1/4 Stunde später liegen wir fest.
Jetzt ist mir auch klar, warum die Lichtmaschine keinen Strom liefert. Wenn dort ein Leck ist und Wasser über die Kontakte läuft kann sie nicht laden.

Ich informiere Burkhard, der verspricht, morgen zu kommen.
Unser Geburtstagskind lädt uns zu einem Tappas ein. Alle Restaurants haben aber schon zu und so kommen wir bei einem Chinesen aus. Ich genieße eine Frühlingsrolle mit Salat.

Wir beschließen um 20 Uhr Essen zu gehen und so kann ich mich noch am Strand ins Wasser stürzen. Schnell ist es 7 Uhr. Ich gehe noch duschen und schon ist es Zeit. Wir gehen in das Restaurant ganz am Ende vom Fischerhafen. Die Gerichte sind gut und preiswert und es werden wieder alle satt.
An Bord gibt es noch einen Absacker und damit spüle ich diesen Tag entgültig herunter.

Mittwoch,03.10.2007 Porto Cristo (Hafentag)
sonnig > 30° 0,0sm;0:00h

Wir haben uns auf einen Hafentag eingestellt. Deshalb gibt es lecker Bauernfrühstück. Um 1/2 10 kommt Burkhard und bringt uns schlechte Wetteraussichten mit. Es soll jede Menge Regen und Gewitter geben.
Burkhard fängt an den Motor zu reparierem. Er hat Erfolg und kommt nur am Nachmittag wieder, eine Sicherung austauschen. Das Segel soll ich tapen.

Ich spritze das Schiff einmal ab, verbringe noch eine 1/2 Stunde mit dem Fäkalientank. Dann ziehe ich mit Daniel das Segel. Es verklemmt sich am Riß und dadurch reißt es weiter. Ich bänsel es am Mast fest und als Burkhard um 4 Uhr kommt ist klar das er es mitnehmen muß. Wir schaffen es wieder das es bis auf ein kleines Stück raus kommt. Jedenfalls können wir es runterziehen. Burkhard kontrolliert noch den Motor und setzt eine neue Sicherung ein.

Wir verbringen den Rest des Tages mit Faulenzen, Drachenhöhle besichtigen und Aqua fuerte in den Fäkalientank zu schütten. Das hilft auch und der Tank wird ein wenig frei.

Carlos besorgt die frischen Hähnchenteile und ich versuche einmal mehr, Hähnchen mit Rosmarinkartoffel zu machen. Das muß diesmal auch ohne Rosmarin funktionieren. Es scheint allen wieder zu schmecken und so geht ein Hafentag zu Ende.

Donnerstag,04.10.2007 Porto Cristo - Colonia de San Pere
sonnig > 30° 29,0sm;5:46h

Heute wollen wir wieder Richung Alcudia segeln. So machen wir zügig los und um 11 uhr verlassen wir Porto Cristo. Der Motor läuft ohne Mucken und so fahren wir vor den dunklen Wolken Richtung Alcudia. Irgendwann holt uns das schlechte Wetter ein und wir werden kräftig geduscht. 2 x zieht eine heiftige Regenschauer über uns hinweg.

Dann wird der Himmel blau, der Wind dreht auf Süd und wir können noch eine Stunde schön segeln. Wir laufen die kleine Cala xxx an und ankern auf 5 m in einem riesigen Fischschwarm. Hier genießen wir den sonnigen Nachmittag.

Wir gehen um 1/2 5 Anker auf und machen uns auf den Weg nach Colonia de San Pere. Den Versuch zu segeln geben wir sehr schnell auf. Im Hafen bekommen wir einen Platz neben einem Segler, ziemlich am Anfang der Mole. Also ein weiter Weg bis zu den Duschen. Ich spanne wie immer meine Mooring recht fest und als wir gerade noch Strom legen wollen, sehen wir eine dunkel schwarze Wolkenwand auf uns zukommen. Binnen Sekunden wird es finster und wir bekommen eine Böe mit geschätzten 9-10 Bft. ab. Das Schiff legt sich schräg. Jetzt heißt es beten das die Tampen und die Mooring hält. 20 Min. später ist der Wind weg und nur der Regen trommelt noch auf das Schiff. Auch dieser läpt schnell nach und danach sehen wir einen blauen Himmel.

Wir machen uns alle fein für die Stadt und gehen ins Playa an der Strandpromenade. Ich nehme Tintenfischringe mit Salat und Schweinefilet mit gedünstetem Gemüse. Zum Abschluß gönne ich mir einen Grappa. Der ist auch nötig. Das Gemüse schwamm schon gut in Olivenöl. Zurück am Schiff genehmigen wir uns noch einen Roten und dann ist auch der vorletzte Tag vorbei.

Freitag,04.10.2007 Colinia de San Pere - Alcudia
sonnig > 30° 19,8sm;5:07h

Zum vorletzten Mal schütte ich Kaffee auf. Weit ist es von hier nach Alcudia nicht. So genieße ich die guten Duschen. in der Marina.

Mit ein wenig Seitenwind lege ich ab. Aber inzwischen habe ich doch etwas Routine und so tuckern wir Minuten später aus dem Hafen. Meine Crew braucht keine Befehle mehr und so werden die Fender eingesammelt und das Schiff zum Segeln aufgeklart. Direkt vor dem Hafen setzen wir die Genua. Mehr haben wir ja nicht. So kreuzen wir ein wenig durch die Bucht von Alcudia.

Die Bucht vor dem Cap Pinar ist mir zu unruhig und auch zu tief um ohne Ankerwinsch zu Ankern. So nehmen wir Kurs auf Alcudia und ich laufe unter Maschine ein wenig Höhe. Am Leuchtturm ist es mir zu flach und so kreuzen wir noch eine Stunde vor dem Hafen.

Ich bugsiere die Kim an die Tanke und zum letzten Mal fahre ich rückwärts in die Boxengasse und lege ohne Probleme die Kim an den Steg. Die Mooring gut auf Spannung, Heckleinen belegen, Steg raus, Landstrom und Wasser legen, alles geht ohne Kommandos. Dann gibt es ein letztes Anlegerbier und das wars.

3 von uns gehen essen, der Rest beginnt mit der Resteverwertung. Es gibt Spaghetti mit zweierlei Soße. Dazu vernichten wir den letzten Rotwein. Unsere Vorräte sind so gut wie erschöpft. Ich spüle noch und trinke mit Oliver und Daniel den letzten Rest Bacardi mit Cola. Schnell wird es ruhig im Schiff.

Resümee

Sommertörn
Aber ich habe doch einen Sommertörn auf Malle gebucht!

Es waren 3 ereignisreiche Wochen. Das Schiff hat schon etliche Mängel, die die Urlaubsfreude ein wenig trüben. Wobei das klemmende Groß und der Ausfall vom Motor die größten Probleme waren. Das dadurch fehlende Groß bedeutete für die Crew schon ein stark eingeschränktes Segelvergnügen. Ob ich in 2008 wieder hier skippere, weiß ich noch nicht. Lassen wir uns überraschen.