Törn mit der Papillon Mai/Juni 2005

Törndaten:

Crew: 1. Woche Charly, Skipper
Gordo, Co-Skipper und 1. Ing.
2. Woche Charly, Skipper
Mona, Co-Skipperin, Navigation, Bordkasse, Crew
Schiffname Papillon
Schiffstyp Dufour 1800
Eigner Kaarster Segelclub
Törndauer 16 Tage
20.05-05.06.2005
Seemeilen 182 sm, davon 94 unter Segel

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Hier eine Übersicht über die Route:

Tag Zielhafen SM Zeit unter Segel
Bemerkung
01. Dordrecht 8,2 4:15h 6,2
In Dordrecht mache ich immer im KDRZ, dem "Koninklijke Dordrechtsche Roei- en Zeilvereeniging" hinter der Engelenburgerbrug fest. Von Strijensas aus gesehen ist das hinter der großen Spoorbrug. Die Engelenburgerbrug muss man auf Kanal 74 anrufen, damit die Brücke geöffnet wird. Für Schiffe ohne UKW gibt es auf dem Wartesteiger eine Meldeanlage.
Duschen kosten 50 Cent und die san. Anlagen bekommen von mir eine 2-3. Zur ZEit fehlt die alte gußeiserne Brücke, die den Hafen teilt und vom Hafenmeister noch von Hand bedient wird. Diese alte Brücke wird z.Zt. für 1.2 Mio. Euro in Middelburg renoviert und sollte Mitte Juni 2005 wieder aufgebaut sein.
02. Gouda 15,5 7:20h 10,8
Diesmal haben wir im W.V. Gouda gelegen. Den Hafen findet man, wenn man kurz vor der großen Spoorbrug (von Dordrecht kommend) nach Steuerbord abknickt und sich dann nach 250 m wieder links hält. Duschen und der Zugang zu den Stegen ist durch einen Pincode gesichtert. Im Mai/Juni 2005 ist dieser C1039Z.
Die Duschen sind in dem großen Hausboot, an dem auch der Meldesteiger ist. Diese kosten ebenfalls 50 Cent und bekommen von mir die Note 3.
03. Amsterdam 26,1 14:30 9,6
In Amsterdam haben wir wieder im Sixthafen gelegen. Z.Zt. ist dieser Hafen, jedenfalls an Werktagen, nicht zu empfehlen, weil direkt nebenan eine neue, große Schleusenanlage gebaut wird und zu diesem Zweck eine gut 20m hohe Ramme ab 7 Uhr morgens sehr geräuschvoll Pfähle in den Boden rammt.
Ansonsten hat der Hafen nach wir vor die geilste Lage, da man 5 Min. bis zur kostenlosen Fähre geht und dann im 5 Min.-Takt zum Hauptbahnhof gebracht wird. Und das 24 Stunden rund um die Uhr. (Nachts allerdings im 10 Min.-Takt.)
Um von Süd nach Nord durch Amsterdam geschleust zu werden, muss man um 23 Uhr vor der Nieuwe Meersluis liegen und dort das Hafengeld bezahlen. Dann geht irgendwann nach 23:30 Uhr für 10 Min. die Brücke hoch und man wird im Konvoi durch Amsterdam geleitet.
04. Hoorn 20,4 05:25h 18,1
In Hoorn habe ich im Grashaven gelegen. Eine Marina, wie man sie überall am Ijsselmeer findet. Gute san. Anlagen. Die Duschen kosten wie fast überall in holländischen Häfen 50 Cent.
05. Enkhuizen 11,2 4:35h 10,5
Diesmal lege ich mich in den Compagnie.Hafen, direkt vorne am Steg 1. So ist der Weg zu den Duschen sehr kurz. Hier habe ich schon im April beim SSS-Törn gelegen. Die san. Anlagen sind gut und bekommen die Note 2. Ein Supermarkt ist ebenfalls vorhanden und sorgt für frische Brötchen.
06. Stavoren 10,4 3:40h 9,5
In Stavoren mag ich nicht in der Buitenmarina liegen. Die ist mir nun wirklich zu teuer und zu unpersönlich. Außerdem fegt dort der Wind recht ungebremst durch den Hafen. Nicht immer angenehm.
So liege ich mit der Papillon wieder im alten Stadthafen. Hier sind die san. Anlagen nicht so gut und man muss sein T-Papier selber mitbringen, aber für einen Tag geht das schon. Dafür ist er auch sehr günstig. Man hat allerdings auch keinen Stromanschluß.
07. Medemblik 15,4 5:00h 14,4
In Medemblik mache ich immer im Perkelingshafen fest. Es gibt in Medemblik 3 große Häfen, aber ich lande immer im gleichen. Hier sind die Duschen gut und die san. Anlagen bestens in Ordnung. Leider ist der Weg umso länger, je weiter man vom Meldesteg entfernt liegt. Allerdings wird dann der Weg in die Stadt kürzer.
08. Enkhuizen 11,7 5:50h 10,6
Diesmal machen wir im alten Stadthafen fest. Wir müssen uns zwar als 2. Schiff aufs Päckchen legen, aber das geht noch. Es bilden sich jetzt am WE schon 4er-Päckchen. Wenn die Saison so richtig los geht, kann man hier trockenen Fußes durch den Hafen gehen.
Die Duschen kosten hier 1 Euro und wenn man auf die Toilette will, muss man 20 Cent zahlen. Finde ich, ehrlich gesagt, etwas dreist. Aber dafür sind die Anlagen auch in Ordnung.
09. Lemmer 16,6 6:30h 15,5
Wieder schaffen wir es nach Lemmer in den Stadthafen. Das san. Gebäude hat sich nicht geändert. Noch immer sitzt die Reinemachefrau dort und kassiert persönlich 20 Cent für die Benutzung. Mit 50 Cent muss man die Dusche füttern und auch diese Anlage ist in Ordnung und erhält von mir eine 3. Richtig miese san. Anlagen habe ich in Holland bisher noch nicht gefunden.
10. Stavoren 19,7 6:55h 11,2
Wir kreuzen mühselig aus der Lemmerbucht raus. Wie immer ist Westwind und so brauchen wir fast 7 Stunden bis wir in Stavoren festmachen können. Den Hafen habe ich ja schon im Eintrag zum 06. Tag beschrieben. Geändert hat sich in der Woche nichts.
11. Stavoren (Binnenhafen) 3,6 1:13 1,1
Ich mußte aufgrund von Problemen mit unseren AB durch die Schleuse und ein Stück den Kanal lang. Habe nicht gewusst, wieviele Häfen da in hinter der Schleuse liegen. So suchen wir uns einen aus und legen uns in den Binnenhafen Stavoren. Im Prinzip auf der einen Seite des Kanals eine lange Reihe Boxen und auf der anderen Seite kann man längseits am Kanal festmachen. Ein Sanitärgebäude gibt es auch, wird aber schon um 21 Uhr geschlossen. Dann geht nix mehr mit Duschen, aber eine Außentoilette bleibt auf. Duschen wie immer 50 Cent. Nicht luxeriös, aber... es geht. Wenn man in den Boxen liegt, hat man einen Stromanschluß. Auf der anderen Seite nur die ersten 3 Schiffe, die am weißen Haus vor der Brücke liegen. Dort gibt es 3 Stromanschlüsse. (in dem Gebäude befinden sich auch Duschen und Toiletten)
12. Enkhuizen 10,1 3:15h 9,1
Diesmal erwischen wir im alten Stadthafen von Enkhuizen einen Platz am Kai. Ganz hinten links. Hat sogar einen Tritt mit Griff, der einem den Aufstieg auf den Kai erleichert. Guter Platz. Hier kann auch einer auf's Päckchen, da direkt nebenahn die 1. Box beginnt.
13. Amsterdamm (Oude Houdhaven) 29,4 8:15h 3,0
Auch hier muss man, wenn man Amsterdam in der Nacht durchfahren will, vor 23 Uhr sein und sein "Hafengeld" für die Durchfahrt bezahlen. Man liegt dann bis zur Abfahrt um 2 Uhr Nachts am Kai längsseits und wartet halt. Keine Stege, keine san. Anlagen. Ab und zu schiebt sich ein Berufsschiff durch, der niedrig genug ist, um ohne Öffnung der großen Spoorbrug durch Amsterdam fahren zu können.
14. Gouda 25,1 11:45h 0,0
Nach einer kurzen Nacht und einer langen Fahrt kommen wir nach Gouda. Ich lege das Schiff in den WSV Gouda, da ich doch ziemlich geschlaucht bin. Insgesamt bin ich jetzt von über 11 Stunden auf. Hafen ist schon beschrieben. Pincode galt auch noch.
15. Dordrecht 18,6 7:00h 0,0
Irgendwann lege ich mich auch mal in einen anderen Hafen in Gouda. Die scheinen auch schön zu sein, was ich bei einem Spaziergang bemerken konnte. Auch hier: Hafen bereits beschrieben. nix neues.
16. Strijensas 10,3 3:15h 8,6
Saisonliegeplatz der Papillon. Strijensas ist ein normaler Hafen. San. Anlagen sind in Ordnung. Glaube, die Duschen kosten 1 Euro (bin mir nicht sicher, hab schon lange hier nicht mehr geduscht). Die hohe Kaimauer für die 1. Boxenreihe ist jetzt weg und dort liegt (viel angenehmer) ein Schwimmsteg. An der Tanke gibt es leider nur Diesel. So müßen wir mit dem Tank der Papillon in den Ort zur nächsten offenen Tanke, um normales Benzin zu bekommen.
Summe 182,1 *) 59:13h 93,5
*) bei den sm habe ich die Werte der Loge genommen. Diese scheint so ca. 15% weniger anzuzeigen, als ich mit meinem GPS gemessen habe.

Und jetzt zum Törnbericht Viel Spaß beim Lesen.

Freitag,20.05.2005 Viersen - Strijensas - Dordrecht
- 250 km/2:45h 7,5 sm 1:50h

Ich habe wie immer schon frei und kann meine Sachen in Ruhe packen. Dann fahre ich in die Stadt, um noch einige Dinge zu erledigen und einzukaufen. Gegen 11 Uhr sitze ich auf einem riesigen Berg Gepäck und kann noch schnell ein paar Teile bügeln.
Dann ruft Mona an. Wir wollen uns in Kaarst bei Matthias treffen. Mein Wagen muß diesen Monat über den Tüv und ich hoffe, Matthias bekommt das günstig hin. Nächsten Dienstag hat er ihn im Haus und dann werden wir sehen.

Ich mähe noch in Rekordzeit den Rasen und dann ist es auch schon fast 3 Uhr und der Mini von Mona ist vollgeladen. Gordo mußte gestern noch nach Brüssel und so treffen wir uns auf der Autobahn zwischen Tilburg und Breda. Das Timing ist perfekt. Keine 5 Min. nachdem wir auf dem PR-Parkplatz angehalten haben, kommt Gordo um die Ecke gefahren. Schnell laden wir um und ich verabschiede mich von Mona. Ich werde sie erst wieder Ende der Woche sehen. Dann segeln wir zusammen auch eine Woche auf der Papillon.

Papillon am neuen Steg

Schnell haben wir die paar Kilometer bis Strijensas geschafft und sind um 1/2 6 auf dem Boot. Wir verlegen die Papillon zum Einladen an den neuen Schwimmsteg direkt neben der Tankstelle. Dann fahren wir 3 volle Schubkarren zum Schiff und schmeißen erstmal alles nach unten, den wir wollen noch nach Dordrecht und ich war der Meinung, die große Spoorbrug vor Dordrecht in der Oude Maas macht um 21.17 Uhr zuletzt auf. Ein Blick in den Almanak 2 sagt mir jedoch, das sie auch um 23.17 Uhr nochmal öffnet.
So nehmen wir die Plane vom Groß, schlagen schnell die Genua an und dann sind wir auch schon unterwegs. Auf dem Hollands Diep weht ein guter 4er. So ziehe ich erst einmal nur die Genua hoch und segele vor dem Wind Richtung Dordsche Kil. Am Anfang vom Dordsche Kil wechsele ich auf die richtige Seite des Fahrwassers und ziehe mit 4 bis 5 Knoten Richtung Dordrecht.

Berufsschifffahrt

Alle 5 Min. zieht ein Berufsschiff an uns vorbei. Manchmal beängstigend nah. Aber die Schiffer verstehen ihren Job und so geht alles gut.
Dann wurde der Wind weniger und um noch pünktlich nach Dordrecht zu kommen, ziehen wir auch das Groß hoch.
Als wir um kurz nach 20 Uhr bei der großen Spoorbrug sind, bin ich der Meinung, in ein paar Min. geht die Brücke hoch. Aber es ist ja noch Freitag und so geht die Brücke erst um 21.17 hoch.
Wir machen kurz am Wartesteiger fest, lassen uns von den vorbeiziehenden Frachtern ordentlich durchschaukeln und pünktlich um 21.17 geht die Brücke hoch.

Danach müssen wir nur noch durch die Engelenburgerbrug. Ich rufe sie mit meiner Handfunke auf Kanal 74 an und prompt wird sie für uns nochmal geöffnet.
Dann können wir auch schon im Hafen fest machen. Der Hafenmeister hat schon Feierabend und so suche ich mir eine schöne Box aus und beim 2. Versuch klappt auch das Einparken halbwegs.

Wir gehen noch kurz in die City und verputzen eine Pommes special. Gordo gefällt die Stadt ebenso wie Mona. Dann gehen wir wieder zum Schiff, trinken noch einen Gute-Nacht-Schluck und ab geht es es in die Koje.

Im Hafen der Koninklijke Dordretsche Roei- en Zeilvereniging, hinter der Engelenburgerbrug, die auf Anfrage (Kanal 74) zu jeder vollen und halben Stunde bedient wird, liegt man recht gut. Für Duschen und Strom zahlt man 50 Cent. 20 Euro Pfand muss man für den SEP-Key hinterlegen. Kommt man nachdem der Hafenmeister weg ist kann man den Kay für 30 Euro an einem Automaten ziehen. Dann hat man noch 10 Euro Guthaben für die Waschmaschine und den Trochner. Den Key braucht man, damit man wieder in den Hafen kommt. Pfand und Guthaben bekommt man zurück wenn man den Schlüssel wieder abgibt.
Die Duschen sind gut und bekommen von mir eine gute 3. Zum Verlassen des Hafens muß man die Engelenburgerbrug anrufen oder man schließt sich den Schiffen an, die den Hafen meistens um 10 Uhr verlassen.

Samstag,21.05.2005 Dordrecht - Gouda
SW 3-4 18,9 sm 4:47h

Ich werde um 20 vor 7 wach und wecke beim aus der Koje krabbeln Gordo auf. Er ist so garnicht davon begeistert, in seinem Urlaub vor 7 Uhr aufzustehen.

Wir lassen den Tag ruhig angehen und frühstücken erst einmal ausgiebig. Um kurz vor 10 geht das Licht vor der Engelenburgerbrug von rot auf rot/grün. Wir ergreifen die Gelegenheit und verlassen etwas fluchtartig den Hafen.

Wir wollen noch durch die Prins Hendrikbrug, um an der Tanke dahinter unseren Sprit aufzufüllen und die fehlenden Seekarten zu kaufen. Hier bewährt sich meine Handfunke ebenfalls wieder. Kurz per Funk ebenfalls auf Kanal 74 Kontakt aufgenommen und schon geht die Brücke auf.
Kurz darauf liegen wir an der Tanke und füllen unseren Kanister wieder auf. Dann gehen wir noch in den Winkel und kaufen die fehlenden Seekarten. Ich kann es nicht lassen und kaufe mir wieder ein paar Meter Tampen.

Bald darauf machen wir wieder los, rufen die Brücke nochmal an und dann können wir schon unsere Segel setzen und der Motor schweigt wieder für einige Zeit.
Wir lassen uns langsam durch den festen Teil der Brücke bei Ablasserdam treiben. Der Pegel zeigt knapp 13m an und 12 1/2 davon haben wir auch gut gebraucht.

Der Wind ist günstig und so können wir bis zur Julianasluis segeln. Allerdings haben wir das Groß vor der 1. Brücke reingeholt und sind danach nur noch unter Genua gefahren.

Spoorbruk Gouda

Die Spoorbruk bei Gouda zeigt Doppelt-Rot und so knicke ich Richtung Stadthafen ab. Obwohl ich inzwischen der Meinung bin, das die Brücke an diesem Tag noch einmal geöffnet wurde. Den am nächsten Morgen vor der 1. Öffnung war ebenfalls Doppeltrot zu sehen. Scheinbar heißt das an dieser Brücke etwas anderes.
Der Schleusenwärter vor dem Stadthafen macht uns darauf aufmerksam, das Sonntags die Schleuse nicht bedient wird. So fahren wir schnell wieder rückwärts raus und legen uns in den WSV Gouda.

Hier bereite ich uns einen leckeren Salat zu und als Hauptspeise gibt es Hähnchenbrust mit Bratkartoffel. Dabei leeren wir 1 1/2 Flaschen Rotwein. Zum Abschluß gibt es gebackene Banane mit Honig.

Ich gehe noch schnell duschen und dann ist auch dieser Tag vorbei.

Der WSV Gouda ist ein kleiner Hafen. Man findet ihn von der Spoorbruk kommend kurz nach der Abzweigung Richtung Gouda rechts in einem Seitenkanal. Man muß einen Pincode für den Zugang und die Duschen haben. Diese bekommen die Note 3- Duschen kosten 50 Cent, Strom berechnet der Hafenmeister.

Sonntag,22.05.2005 Gouda - Amsterdam
SW 3-4 30,0 sm 8:20h

Der Tag beginnt um kurz nach 8 Uhr. Mit viel Sonnenschein und einem guten Frühstück. Gordo bereitet Rühreier deLuxe zu, mit Petersilie, Speck und Zwiebel. So darf der Tag beginnen. Um kurz vor 10 Uhr, wir sitzen noch gemütlich beim Frühstück, frage ich den Hafenmeister, wann die große Spoorbruk öffnet. Um 20 nach 10 antwortet er und dann erst wieder nach eins.
So legen wir einen Blitzstart hin und um 15 Min. nach 10 dümpeln wir vor der Brücke und warten auf grün.

Es folgr ein wunderbarer Segeltag. Der Wind kommt immer noch aus Süd-West und so gleiten wir vor dem Wind Richtung Amsterdam. Um 17 Uhr sind wir bei der großen Spoor- und Autobahnbrücke Schipool. Die geht erst um 18:30h auf und so haben wir Zeit, nach unserem Dampferlicht zu schauen. Der Fehler muss aber oben im Mast liegen und da wir keinen Bootsmannsstuhl haben, können wir da nichts machen.

am Wartekai

Dann ist es soweit, die Brücke geht hoch und wir fahren das letzte Stück bis zur Nieuwe Meersluis. Dort machen wir am Wartesteiger fest, gehen 6,40 Euro für die Durchfahrt durch Amsterdam bezahlen und dann machen wir uns einen leckeren Salat mit dem Rest Hähnchen von gestern. Wir haben ja bis 11:30h Zeit bis es losgeht.

Um kurz vor Mitternacht geht das Licht an der Brücke von Rot auf Rot/Grün und 9 Schiffe setzen sich in Bewegung. Wir stehen 2 Min. Höllenqualen aus, weil unser Motor nicht anspringen will. Und die Brücke schließt nach 10 Min., ob man durch ist oder nicht. Dann springt er aber an und bald darauf liegen wir in der Schleuse. Dort mache ich direkt 4 Plätze gut, den ich bin als letzter rein und sehe weiter vorne eine große Lücke. Kurz drauf geht vor uns das Schleusentor auf und dann brummeln wir durchs nächtliche Amsterdam. Von Süden kommend fährt man erst durch eine recht große Hausbootsiedlung, dann kommt man am Straßenbahndepot vorbei. Jetzt folgt Stop and Go. Vor jeder Brücke dümmelt man etwas rum;es folgt rot/grün; dann grün und schon steht man vor der nächsten Brücke.

Kurz vor 2 Uhr sind wir vor der letzen großen Spoorbruk. Jetzt kommen uns alle entgegen, die in die andere Richtung durch Amsterdam wollen. Wir müssen nur noch durch eine Brücke und dann geht es noch ein Stück den Nordzeekanal entlang und dann biegen wir in den Sixthafen ab.
Um 1/2 3 Uhr sind wir fest und genehmigen uns noch einen Anlieger. Danach fallen wir total müde in die Koje.

Montag,23.05.2005 Amsterdam - Hoorn
SW 5-6 24,1 sm 4:56h

Um 7 Uhr weckt uns ein 3.000 Tonnen-Vorschlaghammer, der neben uns das Fundament für eine neue Schleuse in den Boden hämmert. Das Konstrukt ist gut 20m hoch und hämmert doch recht laut die Elemente in den Boden. Damit ist auch direkt die Entscheidung gefallen, ob wir einen Tag in Amsterdam bleiben.

Übersetzen nach Amsterdam

Wir sausen nach dem Frühstück noch schnell nach Amsterdam um unsere Lebensmittel zu ergänzen, überziehen etwas die zuläßige Liegezeit von 12 Uhr und machen uns dann auf Richtung Markermeer.

Bis zur Oranjesluis ziehen wir die Genua hoch und dann liegen wir schon vor der Schleuse. Um 15 Uhr gehen die Tore auf und die Ampel schaltet auf grün.

Nach der Schleuse müßen wir noch durch eine letzte Brücke und dann liegt Amsterdam hinter uns. Wir setzen das Groß mit einem Reff, den es scheint viel Wind zu sein. Dann geht es mit einem schönen Raumschotkurs Richtung Hoorn.

Der Wind frischt noch mehr auf und so müssen wir noch das 2. Reff einbinden. Kostet uns eine 1/2 Stunde und ist garnicht so einfach. Es fehlt halt die 2. Reffleine.
Eigentlich müßten wir auch noch das Vorsegel verkleinern, aber keiner hat so richtig Lust und so segele ich halt wieder leicht übertakelt.

In der Einfahrt zum Grashafen in Hoorn holen wir schnell Genua und Groß rein und schon können wir in den Hafen tuckern. Am Meldesteiger ist schon niemand mehr und so suchen wir uns eine schöne Box.
Ein paar Minuten später sind wir fest und nach dem Aufklaren kümmere ich mich ums Abendessen. Es gibt Pellkartoffel mit Kräuterquark, dazu Rollmops.

Nachdem Abendessen zeige ich Gordo noch Hoorn. Wir trinken in DeWaag, einem urgemütlichem Cafe noch 2 Bier und dann ist auch schon wieder Schicht.

Im Grashaven kostet die Nacht 9,60 Euro. Die Duschen schließen schon um 20 Uhr und sind Mittags von 12 bis 14 Uhr ebenfalls zu. Dafür hat man bei den Toiletten noch 2 Duschen, die man rund um die Uhr benutzen kann. Mit 5 Min. für 50 Cent darf man nicht trödeln. Die san. Anlagen bekommen von mir eine 3+.

Dienstag,24.05.2005 Hoorn - Enkhuizen
SW 5 13,6 sm 3:20h

Heute morgen versuchen wir eine 2. Reffleine einzuscheren. Trotz aller unserer Bemühungen leider ohne Erfolg. Die letzten 20 cm hakt was. Und unser Drahtseil ist zu dick.

Aber so ist es fast 15 Uhr, als wir endlich loskommen. Allerdings wollen wir auch nur bis nach Enkhuizen und das ist nicht so weit.

Nach einer Stunde ist es Gordo langweilig und so schmeißen wir die Putz mit einem Fender über Bord. Nun beginnt eine wilde Kurbelei und wir kommen dem Fender immerhin so nahe, das wir, wenn es ein Überbordgegangener wäre, ihm tröstende Worte zurufen könnten. Beim 5. oder 6. Versuch mangeln wir die Boje über und haben sie anschließend im Ruder hängen. Irgendwie hat sie sich da verkeilt. Ich drehe bei, damit wir etwas Ruhe bekommen und dann versuchen wir, den Fender mit Pütz wieder an Bord zu bekommen. Die Pütz bekommen wir an Bord, der Fender schwimmt davon. Nach dem 97. Versuch (mit Unterstüzung vom Motor) bekommen wir ihn auch endlich wieder an Bord.
Das reicht uns an Manöver und wir setzen Kurs Enkhuizen.

Fischer im neuen Viadukt Enkhuizen

Das Schleusenmanöver im neuen Viadukt klappt wieder sehr gut. Allerdings fordert uns die Schleusenmeisterin auf bis ganz nach vorne zu verholen. Den Grund sehen wir 5 Min. später in Form eines großen Fischerbootes aus Bruinisse, das ebenfalls in die Schleuse einfährt.

Diesmal machen wir im Compagniehafen fest. Wir erwischen noch einen Platz am Steiger 1, nicht weit von den san. Anlagen entfernt.

Im Compagniehafen kostet der Strom 50 Cent (vor Einwurf den Stecker wählen, sonst freut sich der Nachbar!) und für 1 Euro kann man 8 Min. duschen.
Die Duschen bekommen eine 3+.
Mittwoch,25.05.2005 Enkhuizen - Stavoren
SW 2 - 3 12,4 sm 2:50h

Inzwischen wird es wieder zur Routine. Um 8 Uhr werde ich wach und schalte das Funkgerät auf Kanal 83 ein. Dort kommt um 8.05, 13.05 und 19.05 der Wetterbericht für das Ijsselmeer, Wattenzee und der Nordseeküste.

Wir klaren nach den Frühstück das Schiff auf und gehen noch einmal in die Stadt. Ich komme wieder nicht an dem Schiffszubehör vorbei und kaufe dies und das.
Um 12 Uhr legt Gordo ab und bald darauf füllt der Wind wieder unsere Segel.
Den Schaukelkurs nach Lemmer geben wir schnell wieder auf und rauschen so mit einem Halbwindkurs Richtung Stavoren.

Bei der ST5 schmeißen wir wieder die beiden blauen Fender ins Wasser und fangen an, wie wild um diese zu kreisen. Die traditionelle Q-Wende erweist sich mal wieder als bestes Manöver. Aber auch mein neu gelerntes Manöver, Quckstop mit anschließender Halse ist nicht schlecht. Vor allem entfernt man sich nicht weit vom Überbordgegangenen. Und man muß bei einem Am-Wind-Kurs auch an der Segelstellung nichts ändern.

Nach einem 1/2 Dutzend Manöver haben wir auch keine Lust mehr und segeln den Rest nach Stavoren.

Ansteuerung Stavoren

Jetzt sind wir recht früh im Hafen und können noch einen Kibeling essen gehen. Anschließend setzen wir uns auf die schöne Terasse des Hafenrestaurants und genießen ein oder zwei Schneewitche.

Heute gibt es Nudeln mit Bolognase. Und Murphy schlägt wieder zu. Kaum kocht das Wasser kommt Gordo an Bord und die Erschütterung reicht aus um den Topf in meine Richtung kippen zu lassen. Ich hole mir eine schmerzhafte Verbrennung am Fuß. Gottseidank habe ich Brandsalbe bei. Also den Fuß ins 14° kalte Hafenbeckenwasser halten und anschließend mit Brandsalbe einreiben. Eine Brandblase bildet sich trotzdem. Diese wird aber tapfer geöffnet und nach 3 Bacardi bin ich auch soweit schmerzfrei, das ich gut schlafen kann.

Da ein langes WE bevor steht, versammelt sich hier die braune Flotte. Gast um Gast, meistens Jugendliche, kommen an Bord; Kasten um Kasten Bier wandert hinterher. Bald ist die Stimmung auf allen Schiffen gut.

Gordo holt noch seine Gitarre raus und so summen wir noch den einen oder anderen Hit.
Um Mitternacht erwischt mich dann das Sandmännchen und ich fallein einen tiefen,traumlosen Schlaf.

Wir liegen wieder im alten Stadthafen von Stavoren. Die Duschen kosten 50 Cent und T-Papier muss man mitbringen. So bekommen ie san. Anlagen auch nur eine 4 von mir. Dafür hat man an der langen Kaimauer auch keinen Strom und bezahlt für 7,80 m 7,20 Euro.
Donnerstag,26.05.2005 Stavoren - Medemblik
SW 2 - 3 19,3 sm 4:47h

Gordo wird durch mein Handy unsanft aus dem Schlaf gerissen. Es ist 8 Uhr und Zeit für den Wetterbericht.
Wir frühstücken schnell, den es wird schon gut warm. Ich probiere die Duschen aus und bald sitze ich wieder im Schiff und bringe meinen Törnbericht auf den neuesten Stand.

Heute wird es sehr heiß. Über 30° sind angesagt.
Wir wollen heute nach Medemblik und haben daher viel Zeit. Gordo kauft noch schnell unser Abendessen und dann wollen wir so langsam los.

Um 1/2 12 schmeissen wir die Leinen los und tuckern raus aufs Ijsselmeer.
Gordo fängt direkt nach dem Segelsetzen an die seltsamsten Manöver zu fahren. So folgt Wende auf Wende und Halse auf Halse. Dann schmeißen wir wieder die blauen Fender raus. Diesmal klappen die Manöver schon besser und bald wetteifern wir, wer die Boje am schnellsten raus fischen kann.

Regatta vor Medemblik

Dann kreuzen wir Richtung Medemblik. Dort kreuzen wir durch mehrere Regattafelder. Hier ist alles unterwegs. Laser, Kats und Surfer. Bei den Surfern werden etliche eingesammelt, weil sie nicht mehr weiter können, den der Wind hat gut aufgefrischt und kommt natürlich direkt aus Richtung Hafen.
Wir kreuzen tapfer Richtung Hafen undd eine 1/4 sm vor der Einfahrt streichen wir die Segel. Gordo tuckert in den Hafen und ich mache das Schiff zum Einlaufen klar.

Der Meldesteiger ist belegt und so kreisen wir in der Einfahrt rum. Ich zeige Gordo noch, wie man auf dem Teller dreht und dann kommt auch schon der Hafenmeister raus und weist uns Box N 11 zu. Natürlich am anderen Ende des Hafens und ewig weit von den Duschen weg.
Ich bringe Gordo dazu, rückwärts in die Box zu fahren. Zwar etwas schräg, aber wir kommen rein und kein Schiff wird beschädigt.

Wir klaren schnell auf und dann gehen wir, oder besser humpeln wir in die Stadt. Nach einer Pommes und einem kleinen Softijs mit Schokoüberzug geht es uns schon besser und so setzten wir uns auf die Terasse eines Eetcafes und genießen ein oder zwei Schneewitchen, natürlich mit einem leckeren Ouden Genever.

Zurück am Schiff bereite ich unser Abendessen vor. Als Appetizer Tacos. Vorweg einen Salat und als Hauptgang Schnitzel mit Bratkartoffel. Dabei lassen wir uns einen guten Roten schmecken.
Dann wird noch schnell bespült und abgetrocknet und dann hinke ich zur Dusche. Einen Euro später bin ich wieder sauber und genehmige mir auf dem Schiff noch einen Absacker.
Und wieder ist ein Segeltag vorbei.

Freitag,27.05.2005 Medemblik - Enkhuizen
SW 2-3 auf W drehend 15 sm 5:25h

Heute ist es schon in den frühen Morgenstunden warm. Wird ein heißer Tag werden. Mit einer inzwischen einwöchigen Routine legen wir ab und setzen noch in der Einfahrt Segel. 10 Min. nach dem Ablegen schweigt schon der Stinker und wir kreuzen Richtung Lemmer. Um uns herum machen sich Dutzende von Booten auf zur Startlinie. Es ist Regatta-Time. Laser, 470er, Kats, alles ist unterwegs.

Wir geben das Vorhaben, nach Lemmer zu kommen, recht schnell auf, da der Wind auf West dreht. Und außerdem stark nach läßt. So dümpeln wir bald mit 0,7 kn Richtung Enkhuizen. Das unser Trimm nicht ganz so schlecht ist, erkennen wir daran, das die meisten Schiffe, die hinter uns sind auch hinter uns bleiben und die vor uns langsam näher kommen.
Am Nachmittag mischt sich in die beschauliche Stille das Blubbern des einen oder anderen Schiffsdiesel.
Wir genießen die "Entdeckung der Langsamkeit" und gleiten bei 0-1 Bft. Richtung KG11.

An der letzten Tonne holen wir auch unser Segel runter und bald darauf liegen wir im alten Stadthafen.
Der Hafenmeister läßt uns nicht am Kai liegen und so machen wir nochmal los, um uns zu verlegen. Beim rückwärts Ablegen will Gordo einen Anker vom Nachbarschiff mitnehmen, gibt es aber schnell auf, da es einen so furchtbaren Krach macht, das der Eigner des Schiffes direkt nach vorne gerast kommt. Ja, Anker geräuschlos stehlen will gelernt sein :-).

Dann sind wir aber entgültig fest und liegen neben der Anna-Mae. einem kleinen Motorschiff.
Wir genießen das Anliegerbier und schmoren in der Sonne. Die Frido kommt noch längsseit und legt sich ins Päckchen.
Als diese ihr Sonnensegel auftuchen, müßen wir uns auch was überlegen. Wir ziehen am Achterstag die Fock ein wenig hoch und bald darauf haben wir auch Schatten. Die Frido dreht sich, so das sie mit dem Heck zur Hafenausfahrt steht. So bekommen sie auch ein wenig Schatten ab.

Nachdem die Kraft der Sonne ein wenig nachgelassen hat, gehen wir Duschen und dann machen wir uns fein für die Stadt. Wir wollen zum Chinesen, finden auch einen und schlagen uns die Bäuche so richtig voll.
Noch einen kleinen Absacker auf dem Weg nach Hause und dann sind wir auch schon wieder auf der Papillon und für Gordo geht der vorerst letzte Segeltag zu Ende.

Samstag,28.05.2005 Enkhuizen - Lemmer
W-SW 4-5 19,5 sm 4:13h

Mona kommt an Bord

Heute kommt Mona an Bord. Gordos Woche ist vorbei. So schrubben wir das Deck und verlegen uns direkt an den Kai neben den Parkplätzen. Wenn Mona kommt, soll alles schön sein.

Um kurz vor 12 kommt sie an. Schwer erkältet und recht müde. Schnell laden wir das Gepäck von Mona aus und das von Gordo ein. Ich nutze die Gelegenheit, einen Wagen zu haben und fahre noch schnell einkaufen und dann sind es auch schon 1/2 2 und wir müssen los, wenn wir es noch bis Lemmer schaffen wollen. Auch Gordo muss los, er hat noch einen weiten Weg vor sich.
Der Hafenmeister schaut schon kritisch, da wir eigentlich schon weg sein müssten. Aber ich wechsel noch schnell das Vorsegel und binde das 2. Reff ein, den es soll windig werden. Dann schmeissen wir auch schon die Leinen los und bald darauf rauschen wir nur mit dem Groß im 2. Reff Richtung Lemmer. Nach einer Halse kann ich den Kurs fast perfekt anlegen und so brauchen wir nur knapp 3 Stunden bis zur SB16. Dann ist es nicht mehr weit. In der kleinen Bucht direkt vor der Zufahrt von Lemmer schieße ich in den Wind und Mona holt schnell das Groß runter. Als wir auf die Schleuse zutuckern zeigt diese schon grün und so beeilen wir uns. 5 Min. später liegen wir in der Schleuse und der Schleusenmeister kassiert das Schleusengeld von 4,50 Euro. Dann gehen die Tore auf und wir tuckern los. Nur noch eine Brücke trennt uns von dem Stadthafen. Diese zeigt aber schon rot/grün und da gehen auch schon die Schranken runter.
Langsam fahre ich in den Hafen. Scheint schon proppevoll zu sein. Da erspähe ich an Steuerbord noch eine Lücke für uns. Schnell rein, bevor sie weg ist. Ein freundlicher Mensch nimmt die Vorleine von Mona an und bremst mich natürlich aus. So touchiere ich leicht die Kaimauer. Da ich aber fast keine Fahrt mehr habe, ist nix passiert. Man sollte doch immer selber die Leinen bedienen, dann weiß man was passiert.

Wir trinken ein Anleger und dann wird schnell das Schiff aufgeklart. Ich mache das Groß und alle Fallen und Schoten, Mona räumt drinnen auf. Bald darauf können wir uns einen 2. Anleger genehmigen. Da wir beide keine große Lust auf Kochen haben, gehe ich schnell in die Pommesbude, die keine 10 Meter vom Schiff weg ist und hole uns eine Pommes mit Picanto und einem Mexicano. Mmmhhh lecker (ungesund!).

Wir setzen uns rein und bald brummelt der Lüfter, den Mona ist immer noch nicht gesund und so friert sie. Ich trage mein Logbuch nach und schreibe meinen Törnbericht.

Der Stadthafen Lemmer kostet 7,10 für 8 m und 2 Personen. Die Duschen kosten 50 Cent und der Eintritt 20 Cent. Die san. Anlagen bekommen von mir die Note 3. Ewig kann man für die 50 Cent nicht duschen, aber zum sauber werden reicht es. Nicht gefällt, das die Duschen und Toiletten nur von 7:30 - 12 und von 17 - 21 Uhr auf haben.

In der Vorsaison kommt man nur bis 19 Uhr in den Hafen, dann bleiben die Brücken zu. In der Hauptsaison gehen sie eine Stunde länger auf.
Man sollte darauf achten, das vom Ijsselmeer kommend am Anfang des Hafens auf Steuerbord das Ausflugsboot morgens 35 m beansprucht. Sollte man dort liegen, muß man, wie wir, wenn es kommt, schnell ablegen und sich einen neuen Platz suchen.

Sonntag,29.05.2005 Lemmer - Stavoren
W-NW 2-3 24,4 sm 7:01h

Der Tag beginnt wie soviele mit dem Wetterbericht um 8.05 Uhr. Es wird Westwind mit 3-4 Bft. voraus gesagt. Bis wir draußen sind hat er schon auf NW gedreht und ist deutlich schwächer geworden.

Aber erst wird geduscht und dann gefrühstückt. Aber bevor wir den ersten Kaffee aus haben, kommt der Hafenmeister und verjagt uns. An unseren Platz legt sich das Passagierschiff, das zwischen Lemmer und Enkhuizen verkehrt. Der Kahn braucht 35 m uns so müssen wir weichen. Ich tuckere mit der Papillon im Schlafanzug an einen neuen Liegeplatz. Hier können wir dann in Ruhe frühstücken.
Noch schnell gespült und das Vorsegel gewechselt und schon ist es kurz vor 12 und wir müssen los, den um nach 12 macht die Brücke und auch die Schleuse Mittag.

Das Ijsselmeer empfängt uns erst einmal mit Westwind, wie vorhergesagt. So motore ich bis hinter die SB16, damit man ein wenig Platz zum kreuzen hat.
Dann schweigt der Stinker und wir kreuzen langsam aus der Lemmerbucht raus. Der Wind wird immer schwächer und nach 2 Stunden habe ich keine Lust mehr und hole die Genua runter und knattere mit dem Groß als Stützsegel Richtung Stavoren. Nach einer weiteren Stunde stelle ich fest, das kein Kühlwasser aus dem AB kommt. Direkt stelle ich ihn aus und dann geht die Kreuzerei wieder los. Der Wind dreht etwas nach NW und frischt auch etwas auf. So kann ich den Kurs halbwegs halten. Wir brauchen über 6 1/2 Stunden bis vor die Hafeneinfahrt von Stavoren. Dann schmeiss ich den AB für 10 Min. an um in den Hafen zu kommen. Nach knapp 7 Stunden sind wir endlich in Stavoren. Ein wenig erinnert dieser Tag an unseren ersten Segeltag mit der Papillon. Der Wind kam auch aus der falschen Richtung, es war windig und kalt und der Motor hatte auch Probleme. Einen Riß im Vorsegel habe ich aber heuer nicht gehabt und ganz so kalt wie damals war es auch nicht. Aber Mona erinnert sich gut an diesen Tag. Auch damals fühlte sie sich nicht so besonders.
Wir machen uns einen heißen Tee und ich fange an zu kochen. Es gibt Spargel mit Kartoffeln und Schinken. Sehr lecker. Als Nachtisch bekomme ich frische Erdbeeren mit Joghurt. Auch nicht schlecht. Dann ist es auch schon 22 Uhr durch und Mona fallen die Augen zu. Ich schreibe noch schnell meinen Törnbericht und dann gehe ich auch ins Bett.

Montag,30.05.2005 Stavoren
NO 1-3 4,3 sm 1:13h

Heute muss ich mich zuerst um den Außenborder kümmern. Hatte gestern festgestellt, das er kein Kühlwasser mehr fördert. Habe ihn direkt ausgemacht und nur noch für in den Hafen zu kommen benutzt. Nach Entfernen der Abdeckungen und einer Sichtkontrolle kann ich auch nichts feststellen. Damit ist das eine Aufgabe für den Experten. Ich mache mich also nach dem Frühstück auf, einen zu finden. Das ist in Stavoren gar nicht so leicht. Die 1. Adresse, eine Tankstelle am Kanal zum Binnenhafen Stavoren macht nur Elektrik. Gibt mir aber freundlicher Weise 2 Namen mit Telefonnummern. Die erste privat. Der Mensch verdient sich nach Feierabend noch ein paar Euro hinzu. Hat aber erst morgen Abend Zeit. Solange möchte ich nicht warten. Die 2. ist von einer Firma am Kanal Richtung Warns. Ein Anruf bringt mich weiter. Ja, helfen könnte man mir, aber es wäre schön, wenn ich bis zur Firma kommen könnte. Die ist hinter der Schleuse und kurz vor der nächsten Brücke. Mona fährt ihr 1. Ablegemanöver (funktioniert prima) und dann schleichen wir unter Segel Richtung Schleuse. Direkt nach der Hafenausfahrt mache ich den Motor aus und lasse uns von einem schlappen Wind Richtung Buitenhafen treiben. Zum Schleusen muss ich den Motor wieder anmachen und dann tuckern wir bis zur Brücke. Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Wir machen an der Tankstelle vor der Brücke fest und bald darauf ist ein Mechaniker an Bord und untersucht den Motor. Gottseidank ist nur ein wenig Dreck in das Ansaugrohr gekommen. Der nette Mensch verlangt keinen Lohn, wirklich nett.

Wir machen uns noch einen Tee und warten, bis der erste Regen vorbei ist. Dann legen wir ab und fahren zurück bis zur Tankstelle kurz vor der Schleuse. Dort tanke ich, den die Besitzerin hatte mir sehr freundlich Auskunft gegeben und mir sogar beide Telefonnummern rausgesucht. Dann lege ich ab und suche mir eine freie Box im Binnenhafen von Stavoren.

Hier kostet die Nacht 8,30 Euro, alllerdings inkl. Strom. Die Duschen kosten 50 Cent und bis 21 Uhr muss man geduscht haben. Dann ist nur noch eine Toilette auf. Die Duschen kann man dann erst wieder am nächsten Morgen benutzen. Die san. Anlagen sind sehr schlicht und bekommen von mir eine sehr knappe 3. Vor allem, weil man auch hier sein T-Papier mitbringen muss. Ansonsten liegt man sehr idylisch am Kanal (dann ohne Strom, sber näher an den Toiletten) oder in Boxen mit einem kleinen Fingersteg, Dann, wie gesagt mit Strom.

Dienstag,31.05.2005 Stavoren - Enkhuizen
Nw 3-4 12,4 sm 2:39h

Die Nacht ist eine heftige Kaltfront durchgezogen. Mit viel Wind und Regen. Auch heute morgen regnet es noch immer. Nicht mehr ganz so heftig wie in der Nacht.

Nach dem 1. Kaffee gehen wir uns frisch machen und dann in die Stadt, Kip für heute Abend kaufen.
Wir trinken noch einen Kaffee und im Klamottenladen gegenüber finden wir noch 2 günstige Jacken. Und schon bin ich 79 Euro los, dafür um eine schöne Jacke reicher.

Ich schlage die kleine Fock an und binde das 1. Reff ein und schon sind wir wieder unterwegs. 12 sm und eine Schleuse liegen vor uns. Das mit der Schleuse klappt inzwischen sehr gut und dann liegt das Ijsselmeer vor uns. Als ich sehe, wie die einlaufenden Schiffe schaukeln, befehle ich direkt das Anlegen der Schwimmwesten und bin froh, das kleine Vorsegel genommen zu haben. Auch das 1. Reff war sicher nicht verkehrt. Noch im Vorhafen ziehen wir das Groß hoch und die Fock direkt danach. Dann schaukelt es heftig und wir sind unterwegs. Mit einem schönen raumschoten Wind zischen wir Richtung Enkhuizen. Vor dem Vrouwesand müssen wir kurz auf Halbwindkurs gehen und dann geht es ohne Störung bis nach Enkhuizen. Auf 1/2 Strecke beschließe ich, meine Regenhose wieder auszuziehen, den Regen ist weit und breit nicht zu sehen.
Bis auf die Tatsache, das Mona von der Schaukelei ein wenig Übel wird, gibt es keine Besonderheiten zu berichten. In der Zufahrt zur alten Schleuse vor Enkhuizen holen wir Fock und Groß rein und laufen unter Motor in den alten Stadthafen Hier finden wir im hintersten Winkel noch einen Platz an der Kaimauer und da wir schon um 17 Uhr fest sind, können wir die letzten Sonnenstrahlen bei einem leckeren Bier genießen. Dazu ein Matjes im Brot mit Zwiebeln, was will der Mensch mehr.

Wir gehen zum Hafenmeister bezahlen und bleiben beim Rückweg in einem Cafe hängen. Erst nach einigen Bieren können wir uns losreißen und dann wird lecker gekocht. Es gibt Kip mit Gemüsereis. Wieder einmal lecker.

Den Hafen habe ich ha bereits beschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen. Eines doch: in der äußersten Ecke auf der Backbordseite gibt es am Kai eine Stufe mit Haltegriff. Erleichert das "Auf-die-Kaimauer-kletten" sehr.

Mittwoch,01.06.2005 Enkhuizen - Amsterdam
Nw 3-4 31,0 sm 6:28h

Wir haben beschlossen, schon heute Nacht oder besser, morgen früh, durch Amsterdam zu fahren. Das gibt uns einen Tag in Dordrecht. Dort können wir dann in aller Ruhe den Urlaub schon ein wenig ausklingen lassen. Vielleicht mit Spare Ribs im De Beer? Wer weiß. Da heute wenig bis gar kein Wind war, haben wir die Segel, die wir nach dem Viadukt in Enkhuizen gesetzt haben, nach einer 1/2 Stunde wieder rein geholt und ab da dröhnte der Motor.
Wir befragen den Almanak, ob auf dem Weg nach Amsterdam noch ein Hafen mit Supermarkt kommt. Ja auch das erfährt man aus dem Alles-Wisser-Wassersport-Buch der Holländer. Und es gibt einen. So tuckern wir in Uitdam rein und besorgen uns alle noch fehlenden Zutaten für unser Chili con Carne. Dann noch schnell Zigaretten gebunkert und schon geht es wieder los. Mona hat ihre Schrecksekunde als nach dem Ablegen bei Rückwärtsfahrt der Motor abstirbt. Viel Platz bleibt ihr nicht, aber ich bin zur Stelle und schnell läuft der Motor wieder. Ein beherzter Schub vorwärts und alles ist wieder Paleti.

Dann sind wir wieder auf dem Weg zur Schellingwouderbruk. Pünktlich um 15 vor 6 sind wir da. Den die Brücke wird um 18 Uhr das erste Mal wieder gehoben. Ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen, das die Holländer oft Doppelt-Rot setzen, obwohl sie an dem Tag noch schleusen oder die Brücke heben.

15 Min. später liegen wir auch schon in der Oranjesluis und warten, das das Tor Richtung Amsterdam aufgeht. Noch 5 sm, am Sixthafen vorbei und dann links ab in den Oude Houd Hafen. Dort müssen wir das Hafengeld bezahlen und dann noch eine Brücke und wir haben Ruhe bis die Nacht um 1 Uhr. Um 2 Uhr sollte sich die 1. Spoorbrug öffnen und dann fahren wir die nächsten 2 1/2 Stunden durch Amsterdam.

An der Kaimauer hinter der für heute letzten Brücke schnippseln wir schnell die Zutaten für das Chili klein und dann können wir auch schon essen. Jetzt noch schnell gespült, meinen Törnbericht geschrieben und dann sind es auch schon fast 22 Uhr und ich lege mich für 3 Stunden hin.

Mittwoch,01.06.2005 Amsterdam - Gouda
S 1-2 29,8 sm 9:07h

Um eins rappelt mein Handy. Nur 3 Stunden Schlaf sind mir vergönnt. Um 2 Uhr öffnet sich die große Spoorbrug und ab da geht es fast ohne Pause bis Gouda.
Natürlich regnet es, als wir Ablegen. Vorerst bleibt es auch naß-kalt, später ist es dann nur noch kalt.

Schwertransport

Mit uns fährt wieder ein großer Schwertransporter, der riesige Tanks für eine Raffenerie geladen hat. So dümpeln wir hinter dem Schlepper her, der sich langsam von Brücke zu Brücke schiebt.
ich habe schon gestern Abend heißes Wasser in unsere Thermoskanne geschüttet. So können wir auf der Fahrt einen heißen Tee genießen. Mit einem kleinen Schlückchen Rum gegen die Kälte. Um 5 Uhr sind wir in der Nieuwe Meersluis. Jetzt kann man bis zur nächsten Autobahnbrücke einmal richtig Gas geben. Vor der Brücke lege ich kurz an und verschwinde auf Toilette. Dann geht das Brückenhoping weiter. Irgendwann schafft der Transporter eine Brückenöffnung früher und so sehen wir ihn erst vor der großen Spoorbrug in Gouda wieder.
Es geht durchs Brassermeer und durch Alphen am Rijn.

Zwischendurch lasse ich mich von Mona ablösen. Kaum sitze ich in der Kajüte, schlafe ich schon ein. Kalt ist es. So genieße ich auch eine leckere Tasse Tütensuppe, die Mona für uns heiß macht.

Nach endlosen 30 sm und fast 12 Stunden liegen wir endlich vor der letzten Doppelbrücke für heute. Gut getimed haben wir es ja. Festgemacht um 12:45 und um 13:13 geht sie das nächste mal auf. Die Brücke öffnet ja nur 3 x am Tag.

Dann noch schnell um die Ecke und schon machen wir im WSV Gouda fest.
Schnell wird das restliche Chili warm gemacht und es geht noch in die Dusche und das war es schon für heute.

Nach 3 1/2 Stunden Schlaf wache ich auf und mache mir noch den Gemüsereis von vorgestern warm. Spülen müssen wir auch noch und dann kommt auch der Hafenmeister und kassiert 7,50 Euro.
Noch ein paar Zeilen lesen und dann liegen wir auch schon wieder in der Koje. Eine Mücke versucht, mich in den Schlaf zu summen. Gelingt ihr leider nicht wirklich. So knipse ich noch mal das Licht an, lese ein paar Seiten und nachdem die Mücke satt und zufrieden von dannen summt, kann ich auch endlich schlafen.

Freitag,03.06.2005 Gouda - Dordrecht
S 1-2 20,2 sm 4:37h

Heute morgen ist Mona vor mir auf. So bekomme ich direkt einen leckeren Kaffee, kaum bin ich aus der Koje gekrabbelt.
Der Tag verspricht viel freundlicher zu werden. Die Sonne scheint schon vom blauen Himmel und es ist auch wärmer.

Gleich werden wir in Ruhe frühstücken und dann Richtung Dordrecht tuckern. Wind ist noch keiner in Aussicht. Und wenn, kommt er wohl aus Süden :-(

Mit dem Wind habe ich recht behalten. 4 1/2 Stunden mußten wir das Dröhnen vom Yamaha ertragen.
Bevor ich im Königlichen Yachthafen für die nächsten 2 Nächte festmache, biege ich noch kurz nach links ab und rufe die Prins Hendrikbrug an, damit sie mich zur Tankstelle lassen. Für 28 Euro ist der Tank wieder voll und wir lassen ns wieder auf die Brücke zutreiben. Ein kurzer Anruf über Kanal 74 und schon öffnet sich die Brücke. Eine 1/2 Stunde später machen wir vor der Engelenburgerbrug fest. Hier müßen wir allerings eine 1/4 Stunde warten. Dann geht auch diese auf.
Der Hafenmeister steht am Steg und gibt uns Box No. 108, natürlich die letzte am Steg. Jetzt erst stelle ich fest, das die kleine Brücke, die den Hafen geteilt hat, nicht mehr da ist. Wie ich später beim Hafenmeister erfahre, wird diese aus Gußeisen bestehende Brücke für 1,2 Mio. Euro saniert. Und es gibt nur noch 2 Betriebe in Holland, die dies können. So hat man die Brücke nach Middelburg geschafft. Mitte Juni soll sie wieder hier sein und dann muß der Hafenmeister sie wieder für jedes Schiff, das durch will, hochkurbeln.

Wir laufen noch nach Dordrecht rein und trinken dort unseren Anlieger. Ich bestelle mir einen Gehaktbol und bekomme eine seltsam bewürzte Frikadelle mit Pommes und Salat.
Dann gehen wir noch gegenüber nach albert hein und ergänzen unsere Vorräte. Heute Abend gibt es Kip mit Bratkartoffel.

Wir sind gerade im Schiff als ein heftiges Gewitter über uns herfällt. Es schüttet wie aus Eimern und wir sind froh, im Schiff zu sein.
Dann Abendessen, spülen und duschen. Schon fast Gewohnheit. Bei einem Bacardi Cola schreibe ich noch meinen Törnbericht und so geht der vorletzte Urlaubstag zu Ende.

Samstag, 04.06.2005 Dordrecht/Hafentag
S 1-2 0 sm 0:00h

Immer wieder trommelt Regen auf's Boot. Wirklich Glück mit dem Wetter haben wir in der 2. Woche nicht. Jetzt ist es zwar nicht mehr so kalt wie in den ersten Tagen,dafür regnet es immer wieder.
Trotzdem werden wir den heuten Tag in Dordrecht verbringen und heute Abend zum Abschluß des Törns lecker essen gehen.

Wir gehen in die Stadt und bleiben direkt da. Die Zeit bis zum Abendessen überbrücken wir mit dem einen oder anderen Bier.
Dann wird ein Tisch am Fenster im De Beer frei und 5 Min. später sitzen wir vor den Speisekarten und bestellen.... Natürlich Spare Rips. Die Entscheidung erweist sich wie beim letzten Mal als richtig und so sind wir eine Stunde später pappsatt. So klingt auch unser letzter Urlaubstag langsam aus.

Sonntag,05.06.2005 Dordrecht - Strijensas
W 2-3 8,4 sm/2:50h

Der letzte Tag ist gekommen. Eigentlich wollte ich erst die Brückenöffnung um 11.17 Uhr nehmen. Aber es ist nicht sehr freundlich und so beschliesen wir, schon um 10 Uhr abzulegen. Die große Spoorbrug macht ja am Wochenende nur jede Stunde auf. Innerhalb der Woche manchmal sogar nur alle 2 Stunden.

Also rufe ich mit meiner Handfunke (echt genial das Teil) die Engelenburgerbrug an und bitte darum, das um 10 Uhr die kleine Brücke vor dem Hafen geöffnet wird, damit wir um 10.17 Uhr durch die große fahren können.
Natürlich erwischt uns beim Ablegen die einzige heftige Schauer an diesem Tag. Innerhalb von Minuten bin ich pitschnass. Gottseidank hatte ich meine Regenklamotten vorsorglich angezogen.

Dann sind wir unterwegs und wie immer bei Westwind können wir ab der Einfahrt zum Dordtsche Kil segeln. Ich versuche es zuerst nur mit der Genua. Dies erweist sich als zuwenig. Wohl wissend, das das Groß dann zuviel sein wird, setzte ich es trotzdem. So muß ich bei jeder Böe die Großschot öffnen, damit mir die Papillon nicht in die Sonne schießt.
Wir segeln bis an den Anfang vom Hollands Diep. Lust zu kreuzen habe ich nicht und so überwinde ich die letzten 2 Seemeilen mit Motor genau gegenan. Dann sind wir auch schon wieder am Anfang meines Törns. Die Box der Papillon ist belegt und so motore ich bis zur Tanke. Wollte ich sowieso, weil ausladen vorne halt einen wesentlich kürzeren Weg zum Wagen bedeutet.

Wir klaren die Papillon gründlich auf, verpacken das Groß und schlagen die Genua ab. Dann wird nochmal durch das Schiff gewischt und kurz darauf liegt sie wieder in ihrer Box.
Wenn es nach Mona geht, und auch nach dem Vorstand des KSC, war dies der letzte Törn mit ihr. Mona möchte auf jedenfall nächstes Jahr mit der Filou segeln, und der Vorstand vom KSC überlegt, die Papillon gegen ein neueres Schiff einzutauschen. Mal sehen, was wird.

Resümee

schöner Segler

Wieder ist ein Törn zu Ende. Diesmal hat es nicht für die Watte gereicht. So haben wir das Ijsselmeer nicht verlassen. Die 1. Woche war wettertechnisch und auch vom Wind voll in Ordnung. Bei der 2. Woche hatten wir ein wenig Pech. So war es zwischendurch sehr kalt und nass und der Wind, wenn er den da war, kamm meistens aus der falschen Richtung.
Doch abgesehen davon war es wieder ein schöner Törn, ein wenig überschattet von der Tatsache, das ich mir schon in der 1. Woche meinen Fuß verbrüht hatte und damit den Urlaub nicht richtig genießen konnte und schon arg gehandicapt war.