Jollensegeln in Eernewoude 2005

Valken

 

Im Rahmen der BSG Wassersport der ERGO-Versicherungsgruppe habe ich für Christi Himmelfahrt 04. - 08. Mai 2005 ein Jollensegeln in Holland organisieren.
Hier könnt ihr meinen Bericht darüber lesen. Bilder habe ich auch schon.

 

Teilnehmer Waldemar, Dana, Arnd, Adriana, Laura, Susanne, Melanie
Angela, Julia, Bernd, Stefan, Anja, Marcel,
Mona und ich, Charly
Schiffstyp 3 Valkjollen
Unterkunft Buitenplatz It Wiid
Dauer 5 Tage
04.05-09.05.2005

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Jollensegeln

 

Mittwoch, 04.05.2005 Viersen - Eernewoude

Am Mittwoch hat alles geklappt wie geplant. Habe etwas früher Schluß machen können und dann schnell den frischen Aufschnitt gekauft. Anschließend alles einladen und dann nach Karl rüber, das Fleisch aus dem Froster holen und schon konnte ich nach Düsseldorf zum Flughafen fahren, Mona abholen.

Sie ist pünktlich gelandet und so waren wir um 1/4 nach 8 auf dem Weg nach Holland. Bis auf einen kleinen Stau, der uns eine 1/2 Stunde gekostet hat, sind wir gut durch gekommen. Nur Anja und Marcel, die erst am nächsten Morgen anreisen wollten, waren noch nicht da. Sogar Arnd mit seiner Freundin und Kind waren schon aus Nürnberg eingetroffen.

Die übliche Hektik setzt ein; dein Wagen raus, damit mein Wagen zum Entladen rein kann. Denn das System läßt nur einen Wagen rein. Es muß also immer einer wieder raus fahren, damit der nächste rein kann. Also. wer hat den Torschlüssel, in welches Zimmer schmeißen wir unsere Klamotten. Das Übliche halt.

Korb um Korb tragen wir in den Bungalow. Endlich ist alles ausgeladen und verstaut. Nachdem das alles geregelt ist und wir uns im Wohnzimmer gemütlich zusammen setzeen wollen, fehlt auf einmal Waldemar. Hat doch schon vor einer 1/2 Stunde seinen Wagen rausgefahren, damit ich rein kann. Sitzt er etwa noch in seinem Wagen und wartet, bis ich meinen wieder raus fahre? Also fahre ich zur Schranke und siehe da: Waldemar wartet brav in seinem Wagen um wieder zum Bungalow fahren zu können. Also parke ich meinen Wagen auf dem großen Parkplatz und dann können wir endlich ein Bier trinken.

Mittlerweile ist es auch schon 1 Uhr in der Früh und so langsam verkrümmelt sich jeder in sein Zimmer. Arnd mit Freundin und Kind, sowie Katrin, die alle einen Zeltplatz haben, schlafen die Nacht in unseren Bungalows. So brauchen sie für die 1. Nacht ihr Zelt nicht aufzustellen.

Donnerstag, 05.05.2005 Eernewoude

Der Morgen fängt mit einem guten Frühstück an. Schnell haben wir die gekauften Lebensmittel aufgeteilt und so kann jeder Bungalow in Ruhe frühstücken. Es gibt sogar frische Brötchen und Baquette, die Susanne schon gestern bestellt hat.

Übergabe der Boote

Das mit der 8-9-10-Regelung (8 Uhr aufstehen, 9 Uhr früstücken, 10 Uhr segeln) klappt noch nicht ganz, aber mit nur einer 1/2 Stunde Verspätung machen wir uns auf zum Bootsverhuur. Zuerst gestaltet sich die Übergabe einfach. Kurz vom Bootsverleih zur Rezeption zurück laufen und ein Formular ausfüllen, das die Kaution von 200 Euro per Lastschrift vom Konto abegebucht werden kann, wenn was passiert und dann bekommen wir sie schon, unsere 3 Valk-Jollen. Da wir keine Inventarliste erhalten, checken wir nur die Segel und wollen dann die Boote zu unseren Bungalows bringen. Schnell ist die Kontrolle beendet und der 1. Motor blubbert vor sich hin.

Melanie ist bald darauf bereit zum Ablegen. Langsam nimmt sie Fahrt auf und dann... stirbt ihr Motor ab. Wie immer setzt hektisches Reißen am Starter ein. Doch er springt nicht mehr an. Ich laße mir eine Leine zuwerfen und ziehe sie erstmal längseits. Aber auch ich bekomme den Motor nicht mehr gestartet. Doch so schlimm ist das nicht. Der Motor von Stefan muß auch getauscht werden. Da ist es ein Aufwasch, Doch auch der 2. Motor will nicht so richtig und so vergehen gut 2 Stunden bis wir endlich Richtung Bungalows tuckern.

Beim 1. Anlegemanöver fällt Waldemar aus dem Boot und prellt sich das Knie heftig. Er hat mit vollem Einsatz versucht mein Boot doch noch an den Steg zu bekommen. Leider wurde der Spalt zwischen Boot und Steg immer größer und so kam was kommen mußte. Nachdem wir am Steg fest sind fängt Dana direkt an, sein Knie zu kühlen. Gottseidank ist nichts gebrochen, aber Waldemar hat heftige Schmerzen. Das ist kein guter Start.

Am Bungalow fest suchen wir unsere Sachen zum segeln zusammen. laden die letzten Mitsegler ein und dann geht es los. Wieder durch die Brücke, diesmal ohne jemand zu verlieren und dann kommen endlich die lang ersehnten Kommandos. Klar zum Setzen des Groß. Und der Motor röchelt noch einmal und verstummt dann.

auf dem See

Grillen

Wir üben alle Segelmanöver und sogar das MOB-Manöver. Jedoch ohne einen Fender ins Wasser zu schmeißen. Und reinspringen will auch keiner. Dann machen wir an einem Kai fest und gehen zur Snackbar. Endlich Pommes Special. Haben wir ja lange drauf gewartet. Wir segeln noch etwas und schnell ist es auch schon Zeit, wieder zu den Bungalows zu tuckern. Diesmal klappt das Anlegemanöver perfekt und 5 Min. später machen wir vor unseren Bungalows fest.

Die Daheimgebliebenen haben schon den Salat vorbereitet. So können wir direkt den Grill anschmeißen und bald darauf verbreitet sich der Duft von gebratenen Würstchen. Segeln macht hungrig und so müßen wir einiges an Fleisch auf die Grills legen, bis alle pappsatt sind. Dazu dezimieren wir fleißig die mitgebrachten Bier- und Weinvorräte.

Der Abend wird lustig und erst weit nach Mitternacht schwankt der letzte Richtung Koje.

Freitag, 06.05.2005 Eernewoude

Heute Morgen probieren wir es wieder. Diesmal klappt die 8-9-10-Regel auch nicht, da wir über eine 1/2 Stunde auf unsere Brötchen warten müßen. Ich fine, man sollte für solche Schlamperei drakonische Strafen fordern. Aber um 1/2 11 sind wir wieder startklar und ich mache mit meinen Mitseglern das Boot klar. Heute laufen nur 2 von 3 Booten aus, da es den einen oder anderen zum schoppen in die Stadt zieht.

Bootsbesatzung

Wir tuckern indes los und nach Überwinden des Hindernis Brücke haben wir bald unsere Segel gesetzt und kreuzen lustig Richtung Kanäle.

Der Wind ist sehr böeig und so legt sich die Valk immer wieder auf die Seite. Wirklich kentern kann sie eigentlich nicht, da sie einen Kiel hat und je mehr Krängung ins Boot kommt, desto größer wird die Kraft des Kiels und desto kleiner die Kraft des Windes durch die "verkleinerte" Segelfläche. Aber es ist sehr lästig, da man immer mit der Großschot korrigieren muß und kein richtig ruhiges Segeln hat.

Bilder gucken

Als am Horizont dunkle Wolken auftauchen, mache ich am nächsten Steg fest und setze das 2. Reff. Bevor wir wieder ablegen, wird der Wind noch stärker und so tausche ich auch noch das Vorsegel, damit meine Segelfläche noch kleiner wird.

Mit der kleinen Fock ist es zwar schwieriger zu wenden, aber wenn man sie ordentlich "back" stehen läßt geht dad auch.

Nur allzu schnell ist auch dieser Tag vorbei und schon sind wir wieder auf dem Rückweg zum Bungalow. Natürlich nicht ohne vorher kurz bei der Snackbar anzulegen (man muß ja Anlegemanöver üben ;-) und eine Pommes spezial zu verdrücken.

Heute darf der andere Bungalow kochen und so brauchen wir nichts zu machen und werden um 8 freundlich zum Essen eingeladen. Es gibt Nudeln mit einer fantastischen Paprika-Tomaten- Knoblauch-Soße. Und wieder verschwinden riesige Berge in den Bäuchen der Segler. Diesmal gibt es Himbeerlimo (Sirup mit Genever), was den einen oder anderen dann doch mit Anlauf aus den Schuhen hat. So werden am nächsten Morgen ein paar Ausfälle zu beklagen sein. Der Abend wird wie gewohnt lustig und diesmal kümmern wir uns besonders um die Weinvorräte. Wir geben auch nicht auf und so neigen auch die sich langsam dem Ende zu.

Samstag, 07.05.2005 Eernewoude

Ich bin wieder wie jeden Morgen der 1. am Boot. Das Wetter sieht nicht gerade freundlich aus und so dezimiert sich die Seglergemeinschaft weiter. Ich ziehe mir die Regenklamotten an und bald treibt mein Boot mit gesetzten Segeln Richtung Kanäle. inzwischen funktionieren die Manöver schon besser und bald darauf kann ich vor dem Wind langsam den Kanal lang treiben. Als es immer stärker anfängt zu regnen, meutert meine Crew und zwingt mich, Kurs auf Zuhause zu setzen. So machen wir den Motor an und tuckern unter Volldamff zurück. Heute ist wieder grillen angesagt und so bereiten wir schnell einen Salat vor und bald riecht es wieder lecker nach Würstchen und Fleisch. Wir haben auch Bier nach gekauft und so widmen wir uns wieder der Aufgabe, die gekauften Kästen so schnell wie möglich zu leeren. Dies gelingt uns auch fast.

Sonntag, 08.05.2005 Eernewoude - Viersen

Der gestrige Abend hat aber doch Spuren hinterlassen und so ist diesmal recht früh Schluß. Es gibt das letzte Frühstück. Ist auch gut so den langsam schwinden meine Vorräte. Aber es reicht noch für alle und bald stehe ich wieder am Boot und warte auf meine Crew. Ich staune nicht schlecht. Nur Angela segelt noch mit. Bin ich wirklich ein so schlechter Skipper, das sich keiner mehr traut mit mir zu fahren? Kann ich mir garnicht vorstellen.

Also starte ich nur mit Angela und bald sind wir wieder unterwegs. Ich stelle recht schnell fest, das das 1. Reff nicht reicht und so lege ich wieder kurz an, um das 2. Reff zu stecken. Die Genua nehme ich nicht weg, so hat man es beim Wenden einfacher. Meine Rechnung geht auf und bald haben wir das 2. Boot hinter uns gelassen und können wieder mit einem schönen Vorwindkurs Richtung See.

Dort legen wir beide mit einem perfekten Manöver an und ich kann mich einmal kurz in die Büsche verdrücken. Dann üben wir Ablegen und finden das eine oder andere, was man noch verbessern könnte. Dann geht es mit Halbwind den See rauf und runter. Hei macht das Spass. Eine sehr dunkle Wolke verspricht viel Wind und so sausen wir mit dem 2. Reff hin und her.

COOL

Inzwischen ist auch das 2. Boot da und hat erkannt, es gibt viel Wind. Also reffen und ein kleines Vorsegel hoch. Auf dem Rückweg blicke ich prüfend zum Himmel und sehe viel blau. Die dunkle Wolke ist weg und damit sollte auch der Wind nachlassen. So lege ich also auch an aber anstatt wie die anderen zu reffen, schüttele ich ein Reff raus. Prompt werde ich von den anderen für verrückt erklärt. Ich lege ab und teste die neue Segelgröße. Alles bestens; Boot läuft gut und hat auch nicht zuviel Krängung.

Das 2. Boot traut sich raus und ich laufe direkt auf ihn zu. Eine 1/2 Bootslänge später fahre ich eine saubere Halse und schon laufe ich mit den Kollegen über. Es dauert nicht lange und ich liege schon mit einer 1/2, dann mit einer ganzen Bootslänge vorraus. Entäuscht drehen die Kollegen ab. Aber nicht mit mir. Bitzschnell kommt das Kommando klar zur Wende und ehe Angela so richtig weiß was läuft kommt schon Re und einen Moment später laufe ich mit voller Fahrt hinter dem anderen Boot her. Jetzt dauert es schon einen Moment länger, aber dann ziehe ich wieder an ihnen vorbei. Das reicht den Kollegen jetzt. Sie machen sich auf, das Reff auch raus zu nehmen. Vergessen dabei allerdings ihr Vorsegel ebenfalls zu wechseln. Beim erneuten Duell auf dem See kann ich mich immer noch als Sieger behaupten, den bei gleichem Groß und gut 4 qm mehr Vorsegel haben sie nicht den Hauch einer Chance.

Dann ist es Zeit, die Boote wieder zurück zu bringen. Mit achterlichem Wind geht es wieder in den Kanal und als dieser abknickt, spar ich mir das kreuzen, hol das Vorsegel runter, ziehe das Groß dicht und schmeiße den Jockel an. An der nächsten Kurve kann der Motor nochmal für 5 Min. still sein, ich nutze den achterlichen Wind und segele nur mit Groß bis kurz vor der Einfaht in den Hafen Schnell den Motor an und das Groß runter und schon sind wir auf dem Weg zum Bootsverhuur. Irgendwie haben wir unsere Kollegen bei der Aktion verloren und so machen wir halt alleine am Steg fest, klaren das Boot auf und säubern es noch gründlich. Dann noch den Sprit auffüllen und mit dem Kanister zur Rezeption; 5 Euro zahlen und dann gehen wir den langen Weg bis zu den Bungalows zurück.

Dort erfahren wir dann, das die Kollegen uns verloren haben und dann nicht wussten, wo sie das Boot abgeben sollten. Melanie war so freundlich und hat ihnen den Weg gezeigt. Mona hat schon gepackt und geputzt. Ich hole schnell meinen Wagen, belade ihn und dann ist es auch schon soweit. Einer nach dem anderen verabschieden sich und bald darauf schließen wir die Tür vom Bungalow ab und bringen den Schlüssel zurück zur Rezeption.

Das nette Mädel am Empfang nimmt ihn an, notiert noch die lockere WC-Brille in unserem WC und wünscht uns eine gute Heimreise.
Wir fahren noch kurz ans Wasser und trinken noch einen Kaffee bevor wir uns auf den Weg machen. Dann sind auch wir unterwegs und 3 Stunden später sind wir Daheim. Schnell den Wagen leer geräumt, die Taschen ausgepackt und dann ist auch diese Tour vorbei.

Resümee

Das Segelrevier ist in Eernewoude nicht so schön. Dafür sind die Bungalows etwas besser als in Koudum und man kann sein Boot direkt am Haus festmachen. Jetzt wissen wir auch, das die Bungalows fur 8 Leute ausgestattet sind und man 2 Personen mehr unterbringen kann.

Der Bootsverleih war nicht so gut organisiert wie in Koudum. Vor allem das wir 4 neue Motoren brauchten, bevor wir 3 funktionierende hatten darf eigentlich nicht sein. Ansonsten hat alles geklappt. Es hat allen gefallen und die Organisation scheint auch funktioniert zu haben. Getränke mußten wir nachkaufen, aber das kann man im vorraus nie genau bestimmen.