Ostertörn 2005
Ostertörn mit der Filou 2005
Hier die Törndaten:
Start/Ziel: | Kortgene/De Paardekreek |
Skipper: | Volker |
Crew: | Dirk, Bernd und ich, Charly als SSS-Aspiranten, Magret als Crew |
Schiffsname: | Filou |
Schiffstyp: | Bavaria 35H |
Vercharterer: | KSC |
Basishafen: | Kortgene/De Paardekreek |
Zeitraum: | 4 Tage |
Zeitpunkt: | 24.03-27.03.2005 |
Kosten: | nur Bordkasse & Anreise |
Hier unsere Route mit einer kurzen Bemerkung über die Häfen
Tag | Ziel | Hafen/Bucht | SM | Zeit | unter Segel |
Bemerkung | |||||
1. | Wilhelmstad | Hafen | 6,1 sm | 1:35h | 4,0 sm |
Wilhelmstad in ein schöner Ort mit einer Marina und einem
schönen Stadhafen. Wir haben wieder in der Marina nahe den Duschen
gelegen, die hier im Hafengeld enthalten sind. Sie tröpfeln auch nicht, sondern versorgen Dich mit einem dicken, heißen wohltuendem Strahl. Unsere Bavaria 35H kostet hier die Nacht 15,20 Euro |
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2. | Brunisse | Hafen | 19,1 sm | 5:55h | 10,1 sm |
Diesmal lagen wir nicht im WSV Bru, direkt hinter der
Schleuse, sondern ein paar Meter weiter am Steiger F der Marina.
Dort ist auch die Tankstelle. Strom und Duschen kosten 50 Cent. Es ist also sinnvoll, sich damit einzudecken. Für eine Nacht mit der Filou zahlt man hier 19,57 Euro |
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3. | Strijensas | Hafen | 21,1 sm | 4:43h | 20,2 sm |
Strijensas ist ja der "Heimathafen" der Filou. Die Duschen hatten schon auf. (Sollten eigentlich zwischen dem 1. September und 1. April zu sein. Hier kostet 7 Min. Duschen ein Euro. |
Und jetzt zu dem Törnbericht. Viel Spaß beim Lesen.
Freitag,25.03.2005 | Viersen - Strijensas |
- | 220 km/1:55h |
Um 9 Uhr steht Dirk vor meiner Haustür. Sein Wagen ist schon recht voll, da er
die Polster der Filou mit nehmen mußte. Volker ist schon Richtung Strijensas
unterwegs. Sein Wagen ist ebenfalls mit Werkzeug und allem Möglichen voll geladen.
So steht uns ein arbeitsreicher Tag bevor. Der Filou fehlt noch das wichtigste,
das aus ihr erst wieder eine Segelyacht macht: Der Mast, auch Sparglel genannt.
Eigentlich wollte Klaus Knittel ihn schon am Dienstag stellen, aber dann hat ihn
ein Hexenschuß schachmatt gesetzt. So können wir lernen, wie man einen 16 m
langen und 200 kg schweren Mast sicher stellt.
Die Filou schwimmt zwar schon wieder, aber es sind noch immer
tausend Kleinigkeiten zu erledigen. Aber nach und nach wird
unsere Aufgabenliste kleiner. Dabei frißt das Besorgen des
nötigen Material wieder mal die meiste Zeit. Sei es für den
richtigen Gasanschluß für den neuen Herd mehr als 150 km
zu fahren oder die 40 mm Schrauben für den Mastfuß um 8mm
zu kürzen. Aber man wächst an seinen Aufgaben und so
kann man doch am Ende des Tages etliche Punkte von der
Arbeitsliste streichen.
Morgen früh werden wir den Mast setzen und dann ist die
Filou wieder einsatzfähig.
Text
Samstag,26.03.2005 | Strijensas - Wilhemstad |
- | 6.1 sm/1:43h |
Der Tag beginnt früh und ist ausgefüllt mit Arbeit. Viele
Kleinigkeiten sind noch an der Filou zu machen und die
größte Aufgabe, den Mast stellen, wartet auch noch auf uns.
Nachdem wir den Mast gestern schon soweit vorbereitet hatten
konnten wir heute nach dem Frühstück direkt loslegen. Für 21
Euro bekommen wir vom Hafenmeister den Schlüssel für den
Mastkran. Eine 1/2 Stunde später baumelt er am Haken und
1 1/2 Stunden später tuckern wir wieder zur Box zurück. Dann
beginnt die wichtige Arbeit des richtigen Masttrimms. Auf 15% Bruchlast sollen
die Wanten gespannt werden. Wenn man weiß
das sich ein 19kardeliges Drahtseil um 0,5 mm auf 2 m reckt, wenn
es 5% seiner Bruchlast erreicht hat, kann man mit einem Zollstock.
einer Schieblehre und ein wenig Tape auch diese Aufgabe
meistern.
Wir versuchen noch einmal den richtigen Anschluß für den
Herd zu bekommen und fahren zum 3. Mal fast 50 km nur
für ein Kupplungsstück. Leider habe auch ich keinen Erfolg.
Als ich zum Hafen zurück komme, ist der Baum schon montiert,
die Segel schon aufgetucht und so langsam hat sich die Filou
wieder in ein Segelschiff verwandelt. Wir räumen noch schnell
auf und um 1/2 6 heißt es endlich "Leinen los".
Mit einer schwachen Brise segeln wir nach Wilhelmstad. Am Rand vom Hollands Diep steht eine große Gewitterwolke, die nichts Gutes verheißt. Und so müßen wir eine 1/4 Stunde später auch in unsere Regenklamotten steigen.
Als wir in Wilhelmstad ankommen ist der Hafenmeister schon weg und so suche ich uns einen Platz recht nahe an den sanitären Anlagen. Ohne Gas gibts halt nur kalte Küche und so bereite ich uns einen leckeren Salat vor. Der wird auch mit ein paar Schnitten Brot komplett vertilgt. Nach dem obligatorischen Abwasch gehen Dirk und Volker noch in die Stadt. Es ist Kirmes in Wilhelmstad. Doch ich bin zu müde, es waren 2 anstrengende Tage und morgen wollen wir früh los.
So genieße ich noch eine ausgiebige Dusche. da hier in Wilhelmstad kein Münzautomat das Duschvergnügen stört. Dann sind auch wieder Dirk und Volker zurück und beim Quatschen köpfen wir dann noch die eine oder andere Flasche Rotwein.
Sonntag,27.03.2005 | Wilhemstad - Brunisse |
O 2, später Flaute | 19,1 sm/5:45h |
Es geht früh los. Ohne Frühstück und vor allem ohne
Kaffee fängt der Tag nicht gut an. Auch das Wetter sieht nicht
wirklich schön aus.
Als wir langsam unter Genua aus dem Hafen gleiten, kommt
doch noch der Hafenmeister an und so bezahlen wir 15.20 Euro für eine Nacht
in Wilhelmstad.
Bald darauf kommen wir auch durch die 1. von insgesamt 3 Schleusen, die wir auf dem Weg nach Brunisse passieren müssen. Die Schleuse ist leer und bei Schwachwind ist das Anlege- Manöver nicht wirklich schwer. So kommen wir schnell weiter und jetzt gibt es wenigstens ein Brot. Aber ohne Kaffee komme ich nicht so richtig in Schwung und da das Wetter auch nicht sehr einladend aussieht, verziehe ich mich in meine Koje und bin kurz darauf eingeschlafen. Zwischendurch bekomme ich mit, das unser Diesel läuft, aber das leise Hämmern lullt mich schnell wieder ein. So verschlafe ich die Fahrt nach Brunisse und werde erst wieder in dern Schleuse von Brunisse wach. Eine 1/4 Stunde später liegen wir in der Marina Brunisse am Gaststeiger. Dirk und Volker gehen zum Hafenmeister und lassen sich eine Box reservieren. Obwohl, nötig ist das nicht, noch sind viele Boxen frei. Wir fangen mit unserem Manövertraining an und nach 2 Stunden kommen auch Bernd und Magret an Bord. Wir quirlen noch ein wenig durchs Hafenbecken und danach geht es für eine Stunde raus aufs Grevelinger Meer. Wir üben Boje über Bord unter Segel und unter Maschine.
Um 5 sind wir wieder im Hafen und Bernd ist so nett, uns bis Brunisse mit zu nehmen.
Die Pommes-Bude hat zu! Es ist halt immer noch nicht Saison. Wir finden aber ein nettes asiatisches Restaurant im Stadtzentrum und so genieße ich zum 2. Mal eine leckere Lompia. Dann gibt es noch lecker knusprig gebratene Pekingente. Sehr lecker und auch reichlich. Mit 25 Euro pro Nase auch nicht zu teuer.
Auf dem Weg nach Hause regnet es natürlich und meine Regenjacke hängt im Schiff. So bekomme ich eine kostenlose Haarwäsche. Da der Tag doch lang war, ist auch bald Nachtruhe. Ich teste noch die Duschen für 50 Cent und als ich zum Schiff zurück komme, sind meine Mitsegler schon in ihre Kojen gekrabbelt.
Montag,28.03.2005 | Brunisse -Strijensas |
W 2, später Flaute | 21,1 sm/4:55h |
Es geht wieder zurück. Durch eine trübe Brühe tasten
wir uns Richtung Kramersluisen. Der Schleusenwärter ist mal
wieder nett und schaltet 20 m vor dem Tor die Ampel von Grün auf Rot.
So dürfen wir noch eine 1/2 Stunde die Architektur des Schleusen-Vorbeckens
bewundern, bevor das Tor erneut aufgeht.
Dann setzen wir Segel und gleiten langsam Richtung Volkerak-Schleusen.
Ich packe derweil schon meine Klamotten zusammen und sorge
für Ordnung in meiner Kabine. Den bald ist unser Ansegeln 2005
zu Ende und es geht wieder nach Hause.
Zwei Stunden später liegen wir vor der Volkerak-Schleuse und können direkt schleusen. Diesmal ist der Schleusenwärter nett und läßt die Ampel grün bis wir drin sind. Wir werden nur ein wenig angehoben und schon Öffnen sich die vorderen Tore und wir sind im Hollands Diep.
Wir halten uns knapp außerhalb des Fahrwassers, den hier ist viel
Berufsschifffahrt unterwegs. Und durch den Nebel sieht man
die dicken Pötte noch später. Es hat etwas beunruhigendes, wenn man
einen Diesel im Nebel wummern hört, aber das zugehörige Berufsschiff nicht
sieht.
Doch bald stehen wir schon vor der Hafeneinfahrt von Strijensas
und zum letzten Mal holen wir die Segel ein. Dann ist er auch
schon vorbei, unser Törn und das Umladen unserer Klamotten
in den Wagen beginnt.
Wir trinken noch einen Kaffee, klaren das Schiff auf und tuckern
noch schnell zur Tanke. Dann heißt es Adieu und schon sind
wir wieder auf der Autobahn Richtung Deutschland.
Der befürchtete Osterstau bleibt aus und so sind wir knapp 2 Stunden später wieder in Viersen.
Resümee
Obwohl wir 2 Tage verloren haben, weil die Filou noch kein Segelschiff war und man sich immer ein wenig ärgert, wenn etwas nicht klappt, so war es doch ein gelungener Start in die Saison. Ich habe jetzt schon mal einen Mast gestellt und weiß wie das geht. Habe wieder ein wenig dazu gelernt. Wenn auch das Wetter nicht so gut war, konnten wir doch ein wenig segeln und haben auch ein paar Manöver geübt.
Hier die Statistik: In den 3 Tagen haben wir 46,3sm geschafft, davon 24,3sm (=53%) unter Segel. Wir waren insgesamt 12:13h unterwegs. Das macht eine ø-Geschwindigkeit von 3,8kn.