Balearentörn Oktober 2005
Törndaten:
Crew: | Charly, Skipper |
Peter, Co-Skipper | |
Mona, Navigation | |
Sigi, Bordkasse | |
Gordo, 1. Ing. | |
Schiffname | Aloha 3 |
Schiffstyp | Oceanis 363 |
Vercharterer | Moorings Yachtcharter |
Törndauer | 7 Tage |
23.09. - 01.10.2005 | |
Seemeilen | 131 sm, davon 70 unter Segel |
Jetzt ist es doch wieder Moorings Yachtcharter
geworden. Da ich den Törn eine Woche vor verlegen mußte, konnte Andreas kein
Schiff mehr bekommen. Schade :-((.
Moorings Yachtcharter
kennen wir schon vom letzten Jahr und waren sehr zufrieden. Flüge sind gebucht und so steht
einem schönen Urlaub nichts mehr im Wege.
Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn
Unsere Route:
Tag | Ziel | Hafen/Bucht | SM | Zeit | unter Segel |
Bemerkung | |||||
01. | Palma | Hotel Tryp Bellver | 1350 km | 2:10h | - |
Die erste Nacht verbringen wir im Tryp Bellver. Einem Hotel
an der Paeso Maritimo, direkt gegenüber der Marina Alboran, die seit
dieser Saison auch Heimat der Moorings-Flotte ist. Das wirklich schöne Doppelzimmer mit Aussicht auf die Bucht hat uns 98 Euro + 7% Steuer, also ingesamt 105 Euro gekostet. Enthalten war ein sehr reichhaltiges Frühstückbuffet mit allem, was das Herz begehrt. |
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02. | Port Andraitx | Hafen | 25,6 SM | 6:04h | |
Port Andraitx ist ein großer Hafen. Im Eingang findet sich
auf der Steuerbordseite in Ankerfeld. Dahinter liegt der kommunale Hafen
mit der Möglichkeit, an der Mole festzumachen (Mooring mit Heckleinen),
oder an einem Schwimmsteg. Dahinter liegen Fischerboote an einer Kaimauer.
Auf der Backbordseite ist eine private Marina. Wir haben neben der Marina im hinteren Teil des Hafenbeckens geankert. Dort ist laut Hafenhandbuch das Ankern verboten. Es lagen allerdings schon 5 Schiffe dort und ich habe mich dazu gelegt. Allerdings habe ich auf 3 m Wassertiefe fast 20 m Kette gelegt und habe wegen meines Schwojkreises etwas von den anderen Schiffen entfernt gelegen. Wie sich in der Nacht herausgestellt hat, war dies auch gut, den bei einer über den Hafen hinweg ziehenden Gewitterfront haben sich 4 Schiffe und ein Katamaran losgerissen und sind am Anker segelnd an mir vorbei getrieben. Am nächsten Morgen konnten wir am Kai längs festmachen, da alle Fischerboote raus gefahren waren. Wir nutzen die Anlegemöglichkeit, um schnell ein paar fehlende Lebensmittel zu bunkern. |
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03. | Cabrera | Bucht mit Bojen | 37,6 SM | 6:42 | |
Wir haben für heute ein Permit für die Bucht auf Cabrera. In dieser Bucht, mitten im Naturreservat, dürfen pro Nacht max. 50 Yachten liegen. Ein Permit ist vorher zu beantragen. Hier liegt man wirklich ruhig und kann morgens unbesorgt ins Wasser springen um eine Runde ums Schiff zu schwimmen. Die Übernachtung ist kostenlos, allerdings muss man sich selber versorgen. Auf Land gibt es nur eine kleine Kneipe, die außer Sangria und Kaffee wenig zu bieten hat. |
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04. | Cala Figuera | Hafen | 17,2 SM | 3:30 | |
In der Cala Figuera haben wir auch schon 2004 gelegen.
Man liegt an einer Mooring mit Heckleinen zur Mole. Leider "vor" der
Mole, so das bei Schwell das Schiff sehr unangenehm anfängt zu rucken.
Dieses Jahr hatten wir Ostwind und daher Schwell in der Bucht. Die
Hälfte meiner Crew wurde aus diesem Grund die Nachtruhe geraubt. Allerdings kostet der Hafen nur 4.52 Euro. Je 5,50 sind für Strom und Wasser zu entrichten. Immer noch ein günstiges Vergnügen. Die Bavaria 50 neben uns hatte in der letzten privaten Marina 92 Euro für die Nacht bezahlt. |
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05. | Port Colom | Hafen | 7,2 SM | 2:10h | |
Auch in Port Colom haben wir 2004 schon gelegen. Dieses
Jahr liegen wir allerdings in dem großen Bojenfeld an Backbord. Wir haben hier die letzte Boje erwischt und liegen absolut ruhig. Das liegt sicher auch daran, das der Wind schlafen gegangen ist. Bezahlen müssen wir für eine Nacht stolze 3,52 Euro. |
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06. | Cala Pi | Bucht | 38,7 SM | 4:44 | |
Dieses Jahr bleibe ich für die letzte Nacht in der Cala Pi. Der Schwell hält sich in Grenzen, auch wenn wir ziemlich am Eingang der Bucht liegen. Hier ist Ankern mit Ausbringen einer Heckleine, die ich V-förmig anbringe, obligatorisch. Viel Platz ist hier nicht, also sollte man diese Bucht früh anlaufen um einen Platz für die Nacht zu bekommen. | |||||
07. | Marina Alboran/Palma | Hafen | 17,2 SM | 3:50h | |
Seit dieser Saison Heimathafen der Moorings-Flotte.
Die san. Anlagen gibt es noch nicht, sollen aber nach der Saison
gebaut werden. Lassen wir uns überraschen. Zu Preisen kann ich nichts sagen, da dies ja der Heimathafen ist. |
Der Törn aus kulinarischer Sicht:
Tag | Essen | Kommentar |
01. | Lamm, Grillplatte, Dorade, Gnochis | Wir gehen am ersten Tag wieder in das kleine majorquinische Lokal, in dem wir auch letztes Jahr so gut bedient wurden. Ich bekomme zwar anstatt Lammkotelett etwas Undefinierbares vom Lamm, aber es schmeckt lecker und man kann es mit einem guten Schluck Rotwein prima runterspülen. |
02. | Hähnchenbrust, gebraten mit Kartoffelspalten. Vorher einen Salat | Ich brate Hähnchenbrust. Dazu gibt es Kartoffelspalten aus dem Backofen, eine Idee von Tim Mältzer. Vorher gibt es einen kleinen gemischen Salat und zum Runterspülen einen leckeren Rojia. |
03. | Spaghetti mit Tomaten-Thunfisch-Zuchini-Soße | Heute ist Nudeltag. Muss einmal pro Törn immer sein. Wir machen eine leckere Tomaten-Thunfisch-Zuchini-Soße und wie immer gibt es einen Salat dazu. |
04. | großen Salatteller | Heute bleiben wir fast vegetarisch. Es gibt einen großen Salatteller und den Rest Hähnchenbrust in Streifen geschnitten dazu. |
05. | Dorade, Seezunge | Heute gehen wir wieder im "Es Port" essen. Dort gibt es super-leckere gegrillte Dorade. Aber die Seezunge ist auch nicht schlecht, meint Mona. |
06. | Mousaka, als Vorspeise Suppe | Schon 2004 erprobt und für gut befunden. Meine Mousaka. Bestehend aus Gehacktem, Zwiebeln, Aubergine, Peperoni, Kartoffel und Paprika. Rezept ist in meiner Rezeptesammlung. |
07. | Schweineschnitzel mit Kartoffelspalten, vorher wie so oft, einen Salat | Wir müssen ja noch unsere Vorräte aufbrauchen, So machen wir einen Salat mit Gurke, Tomate, Thunfisch und Käse als Vorspeise. Dann gibt es die bereits erprobten Kartoffelspalten und Schweineschnitzel mit Zwiebel aus dem Ofen. |
08. | Mexikanisch | Zum Abschluß gehen wir mexikanisch Essen. Nur ein paar Meter von der Paeso Maritimo finden wir einen schönen Mexikaner. Ich bin mit meiner Langustenpfanne sehr zufrieden, Mona mit ihrer Hähnchenpfanne auch. Gordo wundert sich, das sein Steak schon klein geschnitten ist und Peter ist auch zufrieden. Sein Steak ist am Stück und ebenfalls lecker. Sigi ist nicht ganz zufrieden, aber es war genießbar. Alles wird mit einem Tequilla Gold runtergespült. |
09. | Paella, Dorade, Brathändel und Salat Mista | Beim Wandern durch Palma bekommen wir alle noch Hunger. Und so komme ich noch in den Genuß einer frischen Paella maritim. Gordo bekommt eine ebenso frische, allerdings mit Gemüse. Mona läßt sich noch eine Dorade servieren und Peter ein 1/2 Brathändel. Sigi begnügt sich mit einem Insalata Mista. Doch alle werden satt und sind zufrieden. |
Doch jetzt viel Spaß beim Lesen.
Freitag,23.09.2005 | Viersen - Palma |
- | 1350 km/2:15h |
Der Tag beginnt wie jeder andere. Um 1/2 6 klingelt mein Wecker. Ich drehe mich noch einmal um, da ich meinen Spatz nicht wecken muss. Sie hat heute schon frei.
Um 1/2 7 krabel ich aus meinem warmen Bett, hilft ja alles nix. Die übliche Morgenroutine läuft ab und um
7.10 Uhr sitze ich im Wagen auf dem Weg zum Bahnhof. Der Tag verspricht stressig zu werden, da auf der
Arbeit ein paar Probleme aufgetaucht sind, die ich noch vor meinem Urlaub lösen muss.
So geht aber auch die Zeit schneller rum und ruckzuck ist es 13.20 Uhr und ich kann in den Feierabend. Am
Bahnhofskiosk kaufe ich mir noch schnell die neue Yacht; man muss ja schließlich etwas zu lesen haben.
Dann steht auch schon fast unser Taxi vor der Tür. Kerstin ist so lieb und fährt uns zum Flughafen. Wir
holen noch schnell Sigi und Peter ab und dann sitzen wir auch schon wieder im Red Baron und trinken
Kakau.
Wir sind früh am Sicherheits-Checkin und das ist auch gut so. Die Schlange ist lang und die Kontrollen sind gründlich. Peter muss seinen Rucksack ausräumen. Auf dem Röntgenbild sei ein langes Messer zu sehen. Das Messer entpuppt sich als Navigationszirkel, den Peter in letzter Minute eingesteckt hatte. Er darf in mitnehmen und so können wir endlich zum Checkin, der seit 15 Min. geöffnet sein sollte. Aber der Checkin ist um eine 1/2 Stunde verschoben. So stehen wir ein wenig rum, die Raucher können sich noch eine Zigarette paffen und dann geht es los. Unsere Sitzreihe wird als 2. aufgerufen und das Boarding geht eigentlich zügig.
Doch dann entschließen sich 2 Fluggäste (ein Pärchen) doch nicht mit zu fliegen. Nun muss natürlich auch deren Gepäck ausgeladen werden, was die Verspätung auf eine Stunde erhöht. So landen wir erst gegen 22 Uhr in Palma. Der Flug selber ist vollkommen ereignislos. Nur die winzigen Sandwichs sorgen für verhaltene Heiterkeit.
In Palma die vertraute Routine. Wir wandern durch die langen Hallen Richtung Gepäckband. Heute dauert
es etwas länger bis sich das Band in Bewegung setzt. Doch dann ist auch das erledigt und wir sitzen im
Taxi zum Tryp Bellver. Für eine Nacht werden wir in diesem Nobelhotel bleiben.
Wir lassen uns für 5 Euro das Gepäck bis ins Zimmer schleppen und gönnen uns 10 Min. Pause. Es sind
Non-Smoking-Rooms und so muss Mona wieder auf den Balkon. Nicht so schlimm, die Temperaturen sind
noch sehr angenehm, geschätzte 23 Grad.
Wir machen uns auf Richtung Futternapf und nehmen dasselbe Restaurant in dem wir auch voriges Jahr
waren. Es gibt Gambas, gegrilltes Gemüse, Lamm, Gnochis und einen Grillteller. Alles ist mal wieder lecker
bis auf die Gnochis und nach einer guten Stunde sind wir alle satt.
Inzwischen ist es 1 Uhr und wir spazieren noch ein wenig am Wasser entlang. Da wir aber morgen um 9 Uhr
frühstücken wollen, verkneifen wir uns einen Absacker und gehen auf unsere wirklich schönen Zimmer.
Ich springe noch schnell unter die Dusche und dann liegen wir auch schon friedlich im Bett und schlafen
schnell ein.
Samstag,24.09.2005 | Palma |
- | 0 sm/0:00h |
Mona ist schon vor 1/2 7 auf und genießt den schönen Ausblick über die Bucht von Palma. Ein großer Kreuzfahrer wendet im Hafen und legt sich rückwärts an die Pier. Ein paar kleine Fischerboote laufen aus und am Mooringssteg beginnt der Tag. Man muss ja bis 8.00 Uhr das Schiff verlassen haben und so traben die Chartergäste von Bord und die Reinigungskäfte entern die Schiffe.
Wir frühstücken wirklich gut und gehen dann nach Moorings rüber um zu fragen, welches Schiff wir
bekommen und wann wir an Bord können. Wir bekommen die Aloha 3 und leider wird die nicht vor 15 Uhr
fertig. Aber wir können schon einmal den Papierkram erledigen und gehen zurück zum Hotel und checken
aus. Wir dürfen unser Gepäck allerdings dort lassen. So können wir unbesorgt in die Stadt gehen. Dort läuft
uns Helga, die Partnerin von Detlef Heinrichs über den Weg.
Gehen 14 Uhr laufen wir Richtung Supermarkt und kaufen das notwendige ein. Wir nehmen das
Serviceangebot von Moorings an und lassen uns von Fernando abholen und die Lebensmittel zum Schiff
bringen. Leider ist das Schiff immer noch nicht fertig und so gehen nur die Lebensmittel erstmal an Bord.
Wir holen unser Gepäck aus dem Hotel und finden es super, das wir es nur über die Straße tragen
müssen.
Wir haben ja noch mehr Glück gehabt, als ich erwartet habe. Moorings ist eine Partnerschaft mit
Alboran eingegangen und daher liegen die Mooringsschiffe jetzt direkt gegenüber dem Tryp Bellver.
Wir müssen unsere Sachen wirklich nur über die Straße tragen.
Durch den Zusammenschluss mit Alboran ist ein großer Teil des Personals ausgewechselt. Doch die Übernahme
ist easy und wie wir am Ende des Törns erfahren werden, auch die Rückgabe.
Dann ist auch die Endkontrolle gemacht und wir können unsere Sachen verstauen. Ruckzuck ist es 19.30
und ich muss mit dem Kochen anfangen. Es gibt Salat und Hähnchenbrust mit Kartoffelspalten aus dem
Ofen. Der Abend wird noch lang und lustig. Um 1/2 3 sind wir endlich im Bett. |
Sontag,25.09.2005 | Palma - Port Andraitx |
S-Sw 2-3, sonnig 27° | 25,6 sm/6:04h |
Heute schaffe ich es nicht, erster zu sein. Als ich um 1/2 10 aus der Koje krabbel, sind schon alle auf. Ein Mocca von Peter bringt mich auf die Beine und nach dem Duschen geht es mir auch wieder gut. Leider gibt es hier in der Marina noch keine Duschen. Die sollen nächstes Jahr gebaut werden. Wir werden sehen.
Wir frühstücken in Ruhe und so ist es 12 Uhr als es endlich heißt, Leinen los. Bei einen lauen Lüftchen bringe ich die Aloha 3 aus dem Hafen und bald haben wir die Segel gesetzt und der Motor schweigt. Wir kreuzen aus der Bucht von Palma und machen in der Cala de Portals einen Badestopp. Wir legen zwar wenig Kette, aber bei Windstärken von 1-2 Bft. geht das. Außerdem habe ich nicht vor, über Nacht zu bleiben.
Dann ist es auch schon 17 Uhr und wir müssen los, wenn wir vor dem Dunkel werden noch in Andraitx sein wollen. Die nächsten 2 1/2 Stunden können wir noch prima segeln und dann geht dem Wind die Puste aus. Also Diesel an und um 19.30 schmeißen wir den Haken im Hafen von Andraitx ins Wasser.
Wir fangen an, Nudeln mit Tomaten-Thunfisch-Soße zu kochen. Mittendrin ruft mich Mona nach oben. Unser Heck rutscht gerade einen 1/2m am Bug unseres Nachbarn vorbei. Ich hole 3 m Ankerkette hoch, aber wirklich besser wird es nicht. Auch ein Vergrößern des Schwojkreises durch mehr Ankerkette bringt nix. So hole ich den Anker hoch, fahre aus dem Gedrängel raus und werfe den Anker neu. Laut Hafenhandbuch ist hier eigentlich hier schon Ankern verboten, aber die Spanier sehen das nicht so eng. So werde ich am nächsten Morgen nur freundlich darauf hingewiesen, das ich, wenn ich noch eine Nacht ankern möchte, mich ins Ankerfeld verholen muss. Ich stecke fast 20 m Kette. Für 3 m viel, aber hier habe ich ja Platz genug. Mit gut Fahrt rückwärts fahre ich den Anker ein.
Wir kochen zu Ende und essen lecker. Nach einem Absacker gehe ich duschen und dann ins Bett. Heute möchte ich früher ins Bett, um morgen ein wenig fitter zu sein.
Gordo und Peter beobachten ein heftiges Wetterleuchten. Als ich gerade einschlafen will, höre ich den Wind
kommen. Direkt ab ins Cockpit. Der Wind steigt schnell auf 15-20kn. Links und rechts von mir segeln Schiffe
am Anker hängend an mir vorbei. Eine Crew wird gerade noch rechtzeitig wach, bevor ihr Schiff gegen die
Kaimauer kracht. Ein anderes Schiff ist nicht besetzt und geht auch auf Drift. Minuten später hört man Metall
an Metall reiben. Auf einmal kreisen 4 Schiffe und ein Kat durch den Hafen. Unser Anker hält und so lasse
ich mich naß regnen. Eine 3/4 Stunde später ist der Wind weg und alle Schiffe liegen wieder vor Anker.
Ich lege mich in den Salon und gehe ab und zu kurz raus gucken. Aber es hat sich beruhigt und so schlafe
ich gegen Morgen ein.
Montag,26.09.2005 | Port Andraitx - Cabrera |
E4, später Flaute, bewölkt 24° | 37,6 sm/6:42h |
Heute morgen ist von der Aufregung der letzten Nacht nichts mehr zu spüren. Die übliche Routine beginnt und bald sitzen wir am Frühstückstisch. Dann gehen wir Anker-Auf und legen uns an die Kaimauer. Die Fischerboote sind alle ausgelaufen und so haben wir reichlich Platz am Kai.
Gordo und ich gehen für unser Abendessen einkaufen. Wir finden einen gut sortierten Supermarkt. Dann gehen wir noch auf einen Capuccino ins Cafe. Um 12.30 Uhr schmeißen wir die Leinen los. Mit meiner Schätzung lag ich allerdings um knapp 10 sm vertan. Cabrera ist 34 sm von Port Andraitx weg und damit 10 mehr als ich geschätzt habe.
Doch wir bekommen einen schönen Segelwind und sind mit gut 6 kn unterwegs. Südlich von uns braut sich
ein heftiges Unwetter zusammen, aber der Wind kommt aus NE. Doch auch dort bildet sich eine schwarze
Wolke, die sich irgendwann mit der 1. vereinigt. Auf einmal dreht der Wind um mehr als 100° und kurz
darauf ist er ganz weg. Wir bergen die Segel und dann motoren wir bei fast Flaute 3 Stunden bis Cabrera.
Als wir die Insel erreichen ist es 19.00 Uhr und die Sonne scheint wieder.
Kaum an der Boje fest, springen wir auch schon ins Wasser und machen das Dinghi klar. Es ist
wunderschön hier und wir liegen hier so ruhig wie im Hafen.
Wir machen uns einen leckeren Salat und dann gehe ich auch schon ins Bett. So ein Segeltag ist doch anstrengend.
Dienstag,27.09.2005 | Cabrera - Cala Figuera |
E2-4, später 1-2, sonnig 28° | 17,2 sm/3:30h |
Heute segeln wir zur Cala Figuera. Nach dem Ablegen unter Segel können wir auch nach dem Verlassen
der Bucht den Kurs zu unserem Ziel gut anlegen. Es ist ein super Segelwetter. Hoch am Wind
segeln wir in knapp 3 Stunden bis kurz vor der Cala. Dann verläßt uns der Wind und wir schmeissen den
Motor an um die letzten 2 sm zu motoren.
Vor der Einfahrt holen wir schnell noch das Groß runter. Das Dinghi müssen wir auch von unserem Heck
losbinden. Dann noch schnell die Fender raus und eine 1/4 Stunde später liegen wir an der Mooring. Das
Anlegemanöver fällt wirklich schräg aus, aber nur der Erfolg zählt. Aber das muss noch viel besser werden.
Leider klappt das Kaufen von frischem Fisch direkt vom Kutter nicht. So gehen wir wieder im Restaurant "Es Port". Dort gibt es lecker Dorade. Dazu einen gekühlten Vino blanco del la casa. Was will der Mensch mehr? Wir kommen alle zu einem Ergebnis: Eigentlich nichts, aber in der Nacht schlafen wäre wirklich schön. Wie das den jetzt?
Wiir haben Ostwind und daher kommt Schwell in die Bucht. Ich schlafe trotz dem Geruckel bald ein. Gordo und Sigi können jedoch nicht wirklich pennen. So beschleißen wir, am nächsten Morgen vor dem Frühstück zur 2 sm entfernten Cala Mondrago zu fahren.
Mittwoch,28.09.2005 | Cala Figuera - Port Colom |
NE2-3, sonnig 28° | 7,2 sm/2:10h |
Ich werde durch Türgeklapper wach. Es ist kurz nnach 1/2 8 und die ersten kommen aus den Kabinen. Wir trinken schnell einen Kaffee und Peter und Gordo gehen schnell unser Abendessen und neues Eis holen, dann tanken wir noch Wasser auf und werfen um 9.00 Uhr die Leinen los. Um 10.00 Uhr sind wir in der Cala Mondrago und brauchen eine volle Stunde bis ich mit meinem Ankerplatz zufrieden bin. Wir springen ins herrliche Wasser und danach gibt es endlich Frühstück. Gordo verfüttert leider die letzten 3 Eier an die Fische, aber ansonsten ist alles in Ordnung. Der Schwell hält sich auch in Grenzen und so können wir in Ruhe frühstücken. Dann ist Siesta angesagt. Alle wollen den verpassten Schlaf der letzten Nacht nachholen. Dann füllt sich der Strand auch langsam und die Bucht ebenso.
Um 15.30 Uhr holen wir den Anker wieder aus dem superklarem Wasser und setzen schon an der Ausfahrt
Segel.
Wir wollen nach Port Colom, das sind nur 5 sm. In kleinen Schlägen kreuzen wir die Küste hoch. Gordo, der
den Motor am liebsten ausbauen würde, segelt in den Hafen. In der Einfahrt verläßt ihn aber dann doch der
Mut und so bergen wir Genua und Groß und tuckern unter Motor in den Hagen. Wir erwischen die letzte
freie Boje und für stolze 3,52 Euro dürfen wir eine Nacht bleiben.
Wärend Gordo und Peter mit dem Dinghi zum Hafenmeister fahren, bereite ich eine Mousaka vor. Scheinbar kann man das schon weit riechen, den die beiden beeilen sich, wieder an Bord zu kommen.
Die Mousaka gelingt mir mal wieder und so genießen wir den Abschluß eines schönen Tages. Der Wind hat
sich gelegt und so werden wir eine ruhige Nacht verbringen. Besonders Gordo freut sich darauf.
Wir diskutieren noch über unser Rechtssystem, doch dann ist der Wein alle und nach einem Bacardi-Cola
als "Last Order" huschen wir in die Kojen.
Donnerstag,29.09.2005 | Port Colom - Cala Pi |
NE1-2, sonnig 28° | 38,7 sm/4:44h |
Ich mache mich morgens vor dem Frühstück mit dem Dinghi zum nächsten Supermercato auf, um unser Abendessen zu besorgen. Gordo begleitet mich. Leider gibt es kein Lamm und so werden wir heute Abend Schweineschnitzel mit Kartoffelspalten essen. Wir frühstücken in Ruhe und dann bringt uns Peter aus dem Hafen. Port Colom ist riesig und so können wir noch im Hafen das Groß setzen. Nicht das wir es wirklich brauchen. Wir wollen heute Nacht in der Cala Pi übernachten und da diese Bucht nicht besonders groß ist, müssen wir uns schon dran halten. So verzichte ich auf einen Segelversuch und motore die nächsten 4 1/2 Stunden unter Autopilot bis zur Cala.
In der Cala ist nicht viel Platz und so lege ich mit direkt am Anfang vor Anker. Natürlich bringe ich eine Heckleine aus, die ich im rechten Winkel von Gordo vertauen lasse. Insgesamt brauche ich über eine Stunde bis wir fest sind und ich zufrieden bin. Das läßt den Skipper in der Beliebtheitsskala an Bord schnell nach unten rutschen.
Der Schwell hält sich in Grenzen und so beginne ich, die Schnitzel zu machen. Gordo zaubert einen Salat und dann genießen wir wieder einen wunderschönen Abend in der Cala Pi.
Freitag,30.09.2005 | Cala Pi - Palma |
SE2-4, sonnig 28° | 17,2 sm/3:50h |
Obwohl das Boot ruhig liegt, kontrolliere ich 2x in der Nacht den Anker. Aber alles in Ordnung. Um 1/2 8 stehe ich wie
gewohnt auf, schütte uns eine Kanne Kaffee auf und springe dann ins superklare und warme Wasser. Das
ist immer das beste am Törn in den Balearen. Peter und ich schwimmen bis zum Strand und warten auf
Gordo, der mit dem Dinghi gerudert ist. Er nimmt mich mit zurück und so bin ich schon fast trocken, als ich
wieder im Schiff bin. Das Frühstück ist schon vorbereitet und so genießen wir den Morgen. Ein paar Wolken
zeigen sich, aber dadurch ist es wenigstens nicht so heiß.
Wir haben Zeit, da wir nur noch 17 sm bis Palma haben.
Um 12 Uhr reiße ich den Anker aus dem Grund und eine 1/2 Stunde später können wir unter voller
Besegelung Kurs auf Palma nehmen. Der Wind, am Anfang etwas schwach, frischt auf und so können wir
noch 3 Stunden prima segeln.
Viel zu schnell kommt Palma in Sicht und dann heißt es zum letzten Mal: "Alles klar zum Segel bergen" . 10
Min. später tuckern wir in die Marina und bald darauf liegen wir wieder am Steg fest. Das Anlegemanöver
klappt dank wenig Wind im Hafen super. Der Chef kommt selber zur übernahme und 10 Min. später ist das
auch erledigt. Die Aloha 3 ist mit uns zum letzten Mal als Charterschiff ausgelaufen. Morgen kommt der
Eigner und übernimmt sie nach 5 Jahren Charter.
Wir machen uns alle frisch und packen unsere Sachen zusammen. Gordo hat eine Stunde beim Chef raus
geholt und so brauchen wir morgen erst um 9 das Schiff verlassen.
Wir gehen heute mexikanisch essen. Mir schmecken die Langostinos mit Gemüse richtig gut. Das Essen ist
wirklich scharf und wir bekommen 3 Soßen zum Probieren. Die 1. ist scharf, die 2. Hölle und bei der
3. äzt man sich alle Geschmacksnerven weg. Wir beenden das Essen mit einem guten Tequilla Gold.
Auf dem Schiff verdrücke ich mich ich mich direkt in die Kabine. Noch einen Bacardi-Cola und ich habe
morgen bestimmt arge Probleme.
Samstag, 01.10.2005 | Palma - Viersen |
-, sonnig 28° | 1350 km/1:50h |
Um 7 stehe ich auf, koche den letzten Kaffe an Bord und um 9 stehen wir vor unserem Schiff, ein Haufen Gepäck um uns herum. Das schleppen wir zum Empfang, binden eine Kordel drum und gehen erst einmal frühstücken. Wir setzten uns wieder in das Cafe direkt am Hafen und bekommen ein frisches Baquette mit Kaffee. Inzwischen trinke ich in Spanien nur noch Cafe con leche. Schwarz ist er mir einfach zu stark. Hier im Cafe ist er mal wieder besonders gut und so leiste ich mir noch einen frischen Orangensaft.
Dann machen wir uns auf Richtung Bushaltestelle. Wir wollen mit dem Sightseeingbus durch die Stadt fahren. Der Preis ist mit 13 Euro stolz, dafür bekommt man ein paar Kopfhörer und kann 24 Stunden durch Palma fahren.
Unsere 1. Station ist die Burg von Palma, eine kurze Zeit Sommersitz des majorquinischen Königs. Sie wurde als Münzprägerei und als Gefängnis benutzt. Selbst Hinrichtungen haben hier statt gefunden. Jetzt beherbergt sie ein Museum, das die Geschichte von Palma erzählt.
Wir lassen uns zurück zur Stadt fahren und kommen am riesigem Einkaufszentrum Porto Pi vorbei. Hier kann man alles kaufen. Dann steigen wir aus und gehen Richtung Altstadt. Bei einem netten Lokal bleiben wir hängen und Gordo und ich essen eine vorzügliche frische Paella. Mona läßt sich noch eine Dorade munden und Peter bekommt einen halben Flatterman auf den Tisch. Sigi knabbert nur an einen Insalata Mista. Bevor wir in unseren Sesseln einschlafen, zahlen wir und vertreten uns die Beine. An der nächsten Haltestation unserer Buslinie steigen wir wieder zu und lassen uns bis zum Hafen fahren. Wir trinken noch ein Bier und laufen die letzten Meter bis zur Marina. 5 Min. später ist unser Gepäck im Kofferraum eines Taxis verschwunden, Gordo steht mit seinem Rucksack an der Bushaltestelle und wir sind auf dem Weg zum Flughafen. Der Check-In geht schnell, da wir über 2 Stunden vor Abflug da sind und den Früh-Check-In benutzen dürfen. Dann noch ein letzter Kaffee vor dem Sicherheits-Check-In und schon sitzen wir vor unserem Gate und warten auf den Start. Gordo kommt noch kurz vorbei und dann ist es soweit. Mit nur 20 Min. Verspätung heben wir ab und sind knapp 2 Stunden später wieder in Düsseldorf. Das Gepäck kommt zügig und dann fahren wir schon mit Silke Richtung Heimat. Um Mitternacht kann ich endlich die Tür zu unserer Wohnung aufschliesen. Wir klönen noch ein wenig und dann ist auch dieser Törn vorbei.
Resümee |
Es war mal wieder ein schöner Törn. Ich habe einen neuen Hafen kennen gelernt und erlebt, was passiert, wenn eine Gewitterfront durch den Hafen tobt.