Papillon 2004

Überführung der Papillon April 2004


Abendstimmung in Stavoren

Dieses Jahr überführe ich mit Mario und Willi die Papillon von Roermond nach Strijensas

 

Hier die Törndaten:

Start/Ziel: Roermond
Skipper: Charly
Crew: Mario, Willi
Schiffsname: Papillon
Schiffstyp: Dufour 1800
Vercharterer: KSC
Basishafen: Hermus
Zeitraum: 02.04-04.04.2004 Tage
Zeitpunkt: kostenlos
Kosten: zzgl. Anreise u. Bordkasse

Freitag, 02.04.2004
Viersen - Roermond -

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

Pünktlich um 1/4 nach 8 treffen wir uns bei mir auf der Kreuzstr. Heute geht es nicht zur Arbeit, sondern endlich auf's Schiff. Die Überführung der Papillon steht an und um 9 Uhr wollen wir in Roermond ablegen.
Mit mir fahren Willi Cremer und Mario Nowack. Willi hat die Papillon schon ein paar Mal gechartert, für Mario ist das alles neu. Er hat die Papillon bisher nur an Land stehend gesehen.
Schnell werden die Klamotten in meinen Wagen umgeladen und schon geht es Richtung Roermond, wo die Papillon schon auf uns wartet.
Diesen Winter war nicht allzuviel an der Papillon zu machen und Dank der Unterstützung einiger Vereinsmitglieder gingen die notwendigen Arbeiten schnell von der Hand. So konnten wir das Boot schon letzte Woche ins Wasser lassen und jetzt ist alles fertig und die Saison kann beginnen.

Das Verstauen unserer Vorräte dauert doch etwas länger und nach einer kurzen Sicherheitseinweisung für Mario können wir eine 1/2 Stunde später ablegen als geplant. Dank Erwin Beilsteins Arbeit an unserem Außenborder springt dieser nach dem 1. Druck auf den Anlasser problemlos an und schnurrt wie ein Kätzchen, nur ein wenig lauter. Dieses Geräusch werden wir also die nächsten 2 1/2 Tage hören.
Wir verlassen den Yachthafen Hermus, schippern ein kurzes Stück durch die Maasplatssen und biegen dann auf die Maas ein. Hier oben werden wir noch mit 1 1/2 kn vom Strom mitgenommen. So machen wir 6 1/2 bis 7 kn Fahrt über Grund. Der Strom wird jedoch, je weiter wir Richtung Mündung kommen, immer schwächer, da die Maas im Mündungsbereich auch viel breiter ist.
Schnell ist die 1. Schleuse in Roermond erreicht. Etwas nervös, immerhin ist es die erste in dieser Saison. Die Fender werden bereit gelegt und alle Festmacher befestigt So kann es beruhigt in die Schleuse gehen. Das Schleuentor ist schon offen und die Ampel davor zeigt Grün. Wir dürfen also einfahren. In der Schleuse liegt schon ein Motorboot und dahinter ein Berufsschiff. Auf der Maas werden alle Schleusen sowohl von der Berufsschifffahrt als auch von den Sportbooten benutzt. Doch ist hier oben auf der Maas Gottseidank nicht soviel Verkehr und man hat in den Schleusen viel Platz.

Wir machen neben dem Berufsschiff fest und kommen uns mit unserer Papillon richtig klein vor. Der Kapitän ist freundlich und winkt uns vor, als die Schleusentore aufgehen. Normalerweise fährt die Berufsschifffahrt als erster raus. So beutelt uns wenigstens nicht das Schraubenwasser vom Frachter.

Jetzt lassen wir gemächlich die Landschaft ans uns vorbei ziehen. Das tuckern unseres Motors wird nur von den Schleusen unterbrochen. Zweimal geht es noch abwärts, dann haben wir unser Tagesziel erreicht.

Im Hafen ist noch nix los. Außer uns liegen nur 2 Valkjollen und ein Motorboot hier. Der Hafenmeister erhebt auch keine Liegegebühren, da er offiziell noch nicht auf hat. Dementsprechend bescheiden sind auch die sanitären Anlagen. Aber immerhin haben wir eine Toilette, die auf festem Boden steht. Obwohl Mario steif und fest das Gegenteil behauptet. Er meint, sie schwankt nur so hin und her.
Wir machen uns ein leckeres Abendessen und genießen den Abend mit einer leckeren Flasche Rotwein in der Pflicht.

Samstag, 03.04.2004

Heute morgen wenden wir wieder die 8-9-10-Regelung an. Das heißt 8 Uhr Aufstehen, 9 Uhr Frühstück, 10 Uhr Auslaufen. Klappt eigentlich immer gut.
Heute morgen versuchen wir vergebens Benzin für unseren Motor zu bekommen, leider zuerst erfolglos. Die angelaufene Marina hat nur Diesel. Auch der nächste Hafen hat kein Benzin und so irren wir fast 2 Stunden durch die Gegend ohne Erfolg. Im 3. Hafen bekommen wir dann endlich die richtige Auskunft und finden eine offene Tankstelle.

Danach müßen wir noch einmal schleusen und dann trennen uns nur noch 80 km von Strijensas. Die schaffen wir allerdings heute nicht mehr und so machen wir 4 Stromkilometer hinter Heusden in einem kleinen WSV-Hafen Schluß. Das Wetter ist auch ruppig geworden und so sind wir recht froh, endlich in der Box zu liegen. Noch schnell einen Feuertopf heiß machen und mit scharfen Peperoni nachwürzen und schon ist auch dieser Tag vorbei.

Sonntag, 04.04.2004

Die Nacht hat es gut gestürmt und zeitweise auch heftig geregnet. Am Morgen ist es zwar trocken, aber es weht noch ein heftiger Wind. Die letzten 36 km versprechen sehr ruppig und nass zu werden.
Nach einem guten Frühstück machen wir los und nehmen die letzten Kilometer in Angriff.

Die Maas ist zu Beginn noch recht glatt und wird erst später ungemütlich. Hier ist sie etwas breiter und verläuft auch mehr in westliche Richtung, aus der es im Moment mit gut 6 Bft. weht. Am Anfang vom Hollands Diep wird es dann auch schnell für den Steuermann naß, als die ersten Wellen überkommen. Hier baut sich aufgrund des längeren Wirkweges schon eine Welle von gut einem Meter auf. Das kostet Geschwindigkeit.

Dennoch sind wir zur geschätzten Zeit in Strijensas. Um 1/2 2 machen mir in der Box fest. Leider wird es jetzt etwas hektisch. Ein Krantermin ist ja nicht vereinbart worden und Piet, Eigner der Pantarai und gleichzeitig Taxi für Mario und mich hat es auch eilig und so packen wir schnell unsere Klamotten zusammen und schon sitzen wir bei Piet im Auto und es geht nach Hause. Knapp 2 Stunden später sind wir wieder in Roermond. Mit dem Schiff hat die gleiche Strecke etwas mehr als 24 Stunden reine Fahrzeit gedauert.

Jetzt bringe ich nur noch Mario nach Hause und dann freue ich mich auf ein heißes Bad.