Törnbericht Mallorca September 2004
Törndaten:
Crew: | Charly Nicasius, Skipper |
Peter, Co-Skipper | |
Mona, Navigation | |
Sigi, Finanzen | |
Gordo, 1. Ing. | |
Schiffname | Lottie |
Schiffstyp | Oceanis 363 |
Vercharterer | Moorings |
Törndauer | 7 Tage |
25.09.04 - 02.10.04 | |
Törnkosten | 336 Euro p/P + 178 Euro Flug + 150 Euro Bordkasse |
Gesamtkosten Törn: 664 Euro p/Person | |
Seemeilen | 127 sm, davon 57 unter Segel |
Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn
Hier unsere Route:
Tag | Ziel | Hafen/Bucht | SM | Zeit | unter Segel |
01. | Palma | Hafen | - | - | - |
Anreise und Schiffsübernahme. Wir gehen in einem netten mallorquinischen Restaurant essen. Wir werden gut bedient und das Essen vom Grill ist auch sehr gut. Der Rotwein schmeckt auch. Was will das Seglerherz mehr? | |||||
02. | Cabrera | Bucht | 29,6 SM | 05:55 | 6,6 SM |
Cabrera ist eine
Inselgruppe die unter Naturschutz steht. Man
kann auch nur mit einem gültigen Permit dort an
einer Boje festmachen. In der Hauptsaison nur
einen Tag, in der Nebensaison bis zu einer
Woche. Das Permit ist mind. 24 Stunden vorher beim
zuständigen Amt zu beantragen. Die Charter-
Basis hilft einem da aber gerne weiter. Cabrera ist eine traumhafte Bucht. Man kann zu einer kleinen Festung hochlaufen und ansonsten gibt es auf der Insel nur noch einen kleinen Militärposten. Hier ist man Selbstversorger. |
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03. | La Rapida | Hafen | 17,5 sm | 03:44 | 17,0 |
La Rapida ist die erste und wie sich später heraus stellt die einzige private Marina, die wir anlaufen. Stolze 52 Euro kostet die Nacht mit einem 11m-Boot. Dafür liegt man auch nicht besser. Das Zentrum haben wir nicht so richtig gefunden und auch frischen Fisch suchen wir vergebens. Vielleicht sind wir auch am Zentrum vorbeigelaufen. Auf jedenfall bekommen wir im Hafen frisches Eis für die Kühlung und natürlich auch für die Drinks. | |||||
04. | Cala Figuera | Bucht mit Kai | 18,0 sm | 04:01 | 15,0 |
Cala Figuera ist eine schmale Bucht mit einem kleinen Gästekai, an dem 5 Schiffe Platz haben. Man liegt wie immer an Moorings mit dem Heck zum Kai. 4.52 Euro ist der stolze Preis für eine Nacht. Der Ort hat uns allen am besten gefallen und wir sind im Restaurant Es Port sehr gut bewirtet worden. Der Fisch und auch das Lamm waren sehr gut. | |||||
05. | Porto Pedro | Hafen mit Bojenfeld | 9,3 sm | 02:54 | 5,0 sm |
In Porto Pedro legen wir uns an eine Boje. 14 Stück soll es hier geben. Diese sind kostenlos. Der Real Club Nautico verlangt auch ca. 50 Euro und viel schlechter liegt man an der Boje bauch nicht. Man kann auch ankern. Platz ist genug vorhanden. Der Ort selber ist nett aber nicht so schön wie in der Cala Figuera. In den Real Club Nautico darf man auch mit dem Dinghi nicht reinfahren. Kommt direkt ein Marinero angerannt und schmeißt einen höflich, aber bestimmt, wieder raus. Man kann allerdings ohne Probleme im 2. Teil des Hafens (Fischerhafen) an der Slipbahn anlanden. | |||||
06. | Porto Colom | Hafen mit Bojen- und Ankerfeld, sowie Schwimmstege. | 8,0 sm | 02:17 | 5,5 |
Porto Colom ist eine große Naturbucht in der man bei allen
Winden gut geschützt liegt. Man hat ein großes Bojenfeld mit 50 Bojen, viel Platz zum Ankern
und auch einen Schwimmsteg, wie auch einen Kai. Wir ergattern den letzten Platz am Schwimmsteg. Das Bojenfeld ist leider komplett belegt. Aber auch hier kostet der Hafen nur 4,25 Euro. |
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07. | Palma | Hafen | 44,8 sm | 08:10h | 7,8 sm |
Palma ist ein großer und lauter Hafen. Am Wochenende ist die Uferpromenade eine einzige Partymeile. Auf Ruhe braucht man hier vor 3-4 Uhr nicht zu hoffen. Man benutzt ihn halt als Start und Endhafen da hier viele Vercharter liegen. |
Unsere Route als Bild
Der Törn aus kulinarischer Sicht:
Tag | Essen | Kommentar |
01. | Mallorquinische Grillplatte und Hühnchenfilet mit Gemüse | Eigentlich wollten wir zum Argentinier. Der hatte aber für uns keinen Platz. So sind wir in einem kleinen mallorquinischem Lokal gelandet. Service und Essen war sehr gut. Kosten p/P 20 Euro |
02. | Mousaka a la Charly | Weil wir kein Fleisch gefunden haben gibt es die Mousaka a la Charly
mit Speck. Mousaka wurde bereits auf dem Kykladen-Törn
erprobt und für gut befunden. Auch jetzt schmeckt sie wieder allen. |
03. | Kotelett mit Gemüse und Bratkartoffel | In einem kleinen Supermarcato finde ich 5 leckere Nackenkoteletts. Diese werden von mir direkt verarbeitet. Dazu gibt es geschmortes Gemüse und Bratkartoffel. |
04. | Dorade und Lamm | Heute lassen wir uns im Restaurant Es Port verwöhnen. Zu einem leckeren Weißwein gibt es wahlweise Dorade oder Lammkoteletts. Mmmmmhhhh sehr lecker. |
05. | Thunfischauflauf mit Nudeln | Irgendwie müssen sie ja weg, die 9 Dosen Thunfisch. Also wird eine Auflaufform mit Gemüse und Thunfisch vorbereitet. Darüber kommt eine leckere Soße mit Sahne verfeinert und Raspelkäse. Das ganze in den Backofen und mit Sphagetti heiß serviert. |
06. | Chili con Carne mit Reis | Im 2. Supermarkt finden wir noch 2 Pakete Gehacktes. Damit steht meinem Chili con Carne nicht mehr wirklich was im Weg. Außerdem konnte ich noch eine feurige Salsasoße ergattern. Schnell sind alle Zutagen vorgeschmort und in einem großen Topf fertig gegart. Dazu gibt es Reis, den der muß ja auch weg. |
07. | Fatjas, Entreco und Spieß mit Gemüse und Hühnchen | Das Essen beim Mexikaner hat mir nicht so besonders gemundet. Es war wenig, nur lauwarm und auch nicht richtig scharf. Aber nur so weiß man, wo man hingehen kann und wo nicht. |
Hier noch ein kurzer Reisebericht aus der Sicht von Gordo: Reisebericht von Gordo
Doch jetzt viel Spaß beim Lesen:"
Samstag,25.09.2004 | Viersen - Palma |
- | 1950 km/2:15h |
Gestern haben wir schon das Gepäck in Düsseldorf aufgegeben. Inzwischen ist allerdings abends soviel los, das man schon wieder fast am Abreisetag das Gepäck aufgeben könnte. Wir sind viel zu früh am Flughafen und erfahren das der Flug sich um weitere 2 1/2 Stunden verzögert. Doch auch diese Zeit vergeht und irgendwann sitzen wir im Flugzeug und Minuten später sind wir schon auf dem Weg nach Palma.
Dort angekommen schnappen wir uns das 1. Großraum-Taxi und
für 18 Euro gehts zum Hafen. Dabei stehen 13 Euro auf dem Taxometer und 5 Euro
werden wegen "viel Gepäck" extra berechnet.
Am Hafen werden wir von Moorings
freundlich empfangen. Schnell ist der 1. Papierkram erledigt und
es geht an die Übernahme des Schiffes. Aufgeregt, da es ja die
1. Übernahme ist. Leider hat die für die Abnahme der Inventur
zuständige Mitarbeiterin schon Feierabend und so drängelt sie
ein wenig.
Die technische Übernahme wird dagegen in aller Ruhe gemacht
allerdings Übersehe ich ein defektes Deckslicht.
Die meisten Lebensmittel sind schon da und so müssen Mona
und Sigi nur noch ein paar frische Sachen besorgen. Leider
finden sie den großen Supermarcato nicht und ihm kleinen am
Hafen gibt es das gesuchte nicht. So kehren sie unverrichteter
Ding zurück.
Dann ist es auch schon 21 Uhr und Gordo kommt an Bord.
Nach dem großen Hallo geht es in die Stadt zum Mallorquisen.
Das 1. Lokal mit argentischen Spezialitäten will uns nicht und
so finden wir.... Wir bestellen einmal quer durch die Vorspeisen
Karte und danach eine mallorquinische Grillplatte. Sie schmeckt
allen gut und mit einem leckeren Rotwein schmeckt das alles
nochmal doppelt so gut. Zum Abschluß gibt es Cafe mit Schuß
und so können wir uns satt und zufrieden auf den Heimweg
machen. Die Schlemmerei hat pro Person nur 20 Euro gekostet,
ein fairer Preis.
Wir finden natürlich kein Ende und so sitzen wir noch um
1/2 3 morgens im Cockpit, trinken Bacardi-Cola und quatschen.
Sonntag, 26.09.2004 | Palma - Cabrera |
NE4 abnehmend bis Flaute | 29,6(23) sm/05:55h |
Der Morgen danach ist immer grausam. Aber irgenwie geht es
doch und so langsam kommen alle aus ihren Kojen gekrabbelt.
Gordo und ich suchen noch einen offenen Supermarkt, haben
natürlich Pech. Für Frühstück ist genug da und irgendwann
sind wir dann auch klar zum Auslaufen. Vorher gibt es natürlich eine
gründliche Sicherheitseinweisung. Dann kommt schon das
Kommando "Leinen los"
Das Segel setzen geht noch mit Hektik, da vom Vorgänger noch ein Reff
gesetzt war. Aber irgendwann verstummt der Yanmar-Diesel und das
Schiff legt sich sanft zur Seite. Unser Segelvergnügen ist
allerdings nur von kurzer Dauer. den der Wind verläßt uns. Wo er genau
hin ist, erfahren wir leider nicht und so werden wir fast die gesamte Woche
auf der Suche sein.
Wir motoren die 3 1/2 Stunden nach Cabrera. Dort angekommen erfahren wir, das
das Angeln einer Boje nicht so einfach ist, wenn man nicht weiß wie
und wo. Aber auch diese Hürde meistern wir und bald
darauf klatschen meine 105 kg ins Wasser. Herrrliiiich.
Nach dem erfrischenden Bad, wobei der Skipper natürlich ums
Schiff geschwommen ist und dabei festgestellt hat,
das die Lottie wohl schon einmal Grundberührung am Kiel gehabt
haben muss, gehts ans Essen machen. Es gibt heute eine
leckere Mousaka mit Speck, da wir ja nirgendwo frisches
Fleisch bekommen haben. Es schmeckt allen und das beste, es ist warm genug, das
man noch draußen essen kann.
So ein Segeltag an der frischen Luft macht scheinbar doch
müde oder die gestrige Nacht steckt meiner Crew noch in
den Knochen. Jedenfalls wird es recht schnell ruhig auf der
Lottie und bei einem sanften Schaukeln schlafe ich schnell
ein.
Damit ich ruhiger schlafen kann, habe ich die Boje mit einer
2. Leine gesichert. So liegen wir sicher und uns kann nichts
passieren.
Montag, 27.09.2004 | Cabrera - La Rapida |
NE3-4, bewölkt, später sonnig | 17,5 sm/03:44h |
Heute morgen koche ich schnell Kaffee und dann gehts ab ins Meer. Gordo ist ein wenig schneller und bald planscht der gesamte männliche Anteil der Besatzung im Wasser. Das Wasser ist noch warm, nur der Wind fühlt sich nach dem Schwimmen kalt an. So dusche ich unten und dann gibt es auch schon Frühstück. Da es bis La Rapida nur 13 sm sind lassen wir uns Zeit und nachdem ein paar kleine Quals mit Regen durchgezogen sind machen wir den Außenborder klar und tuckern zur Insel. Die Festung muß erstürmt werden. Also kraxeln wir den steinigen Weg hoch, suchen die 64 Arten Seevögel, die es hier auf der Insel geben soll und genießen den wunderbaren Ausblick über die Bucht.
Gegen 14 Uhr machen wir uns zum Auslaufen klar. Da der Wind
günstig steht, setzen wir noch an der Boje das Groß und die
Genua und 2 Minuten später nimmt die Lottie sanft Fahrt auf.
Den Motor lasse ich natürlich im Leerlauf mitlaufen. Doch ich
brauche ihn nicht. Langsam ziehen uns die Segel aus der
Bucht.
Draußen erwartet uns bestes Segelwetter. 4 Bft und keine
Welle. Wir können zwar den Kurs nach Rapida nicht genau
anlegen, aber wir haben ja Platz genug und daher brauche ich
nur einen Holeschlag um bis nach Rapida zu kommen. Kurz
vor der Einfahrt, die durch einen kleinen Turm gut zu sehen
ist, holen wir die Segel runter und tuckern in den Hafen.
Wie im Revierführer beschrieben kommt ein Marinero an
und weist mir einen Platz direkt am Eingang des Hafens zu.
Noch etwas unsicher, den so genau kenne ich das Verhalten
des Schiffes bei Fahrt unter Motor auch nicht, muß ich 2
Anläufe nehmen bis ich die Lottie richtig im Griff habe. Dann
klappt das Anlegen aber gut und bald darauf liegen wir sicher
an einer Mooring.
Gordo läuft schnell los einen Anlieger besorgen, denn unsere
Biervorräte sind doch stark geschrumpft. Inzwischen sind alle
Wolken weg und so genießen wir die warmen Sonnenstrahlen.
Wir müßen noch ein paar Vorräte ergänzen und so wandern wir
Richtung Zentrum. Ob ich wirklich die falsche Richtung
erwische, stellen wir nicht genau fest, allerdings finden wir
keinen wirklichen Ortskern (und auch die Kirche hab ich nicht
gesehen!), aber einen kleinen Supermarkt und 2 offene
Restaurants sichten wir. So können wir die Zutaten für ein
leckeres Abendessen besorgen.
Es ist schon dunkel, als wir zurück ans Boot kommen. Schnell ist das Gemüse geputzt und die Kartoffeln kochen. Dann noch die Kottelets in den Ofen und schon erfüllt die Pantry ein feiner Duft. So geht auch der 2. Segeltag zu Ende und um Mitternacht liegen wir wieder alle in den Kojen.
Dienstag, 28.09.2004 | La Rapida - Cala Figuera |
SO3, später SO1 | 18(3) sm/04:01h |
Heute morgen geht Peter laufen und so bekommen wir frisches Brot zum Frühstück. Es verspricht ein schöner Tag zu werden. Wir wollen heute an der Südostküste entlang. Vorher ist aber Baden am Strand von El Trenc angesagt. Diese Bucht mit schönem Sandstrand ist zwar nach Südosten offen und nur bei absolutem Schönwetter zum Ankern geeignet. Da wir dies jedoch haben ankern wir auf 2 m und ab gehts ins Wasser. Heerrlliiichh. Wir genießen das schöne Wetter und tun .... einfach nix.
Um kurz nach 14 Uhr gehen wir Anker auf und segeln mit einem
schönen 3er-Wind an der Küste entlang. Um nicht ganz so dicht
unter Land zu segeln, mache ich 2 Schläge von der Küste weg.
Bald darauf haben wir Pta. Salinas erreicht und können auf
Halbwind-Kurs gehen. Dann geht dem Wind langsam die Puste
aus und 2 sm vor Cala Figuera rollen wir die Genua weg und
schmeisen den Jockel an. Vor der Cala, die sich tief Richtung
NW ins Land schneidet bergen wir noch schnell das Groß.
An der Mole ist noch eine Lücke und so kann ich das Schiff
wieder rückwärts an den Kai legen. Unser Nachbar von gestern
ist auch schon hier und so haben wir genug helfende Hände.
Die hübsche Capitanaria steht auch schon am Steg und gibt
mir das Anmeldeformular. Bitte ausfüllen und bis 19 Uhr zum
Office bringen bitte. Die komplizierte Berechnung der
Liegegebühren ergibt den stolzen Preis von 4,52 Euro.
Die Cala Figuera ist nach SO etwas offen und so läuft bei
südlichen Winden ein wenig Schwell in die Bucht. Da die Wellen
von den Felsen abgelenkt werden,sollte man die Masten an
der Mole immer versetzen damit die Salinge nicht aneinander
schlagen können.
An der Mole ist nur Platz für 5 Schiffe und so muss man schon
ein wenig Glück haben, hier noch einen Platz zu finden. Im
vorderen Bereich darf man zwar ankern, aber man hat schon
sehr wenig Platz.
Der hintere Teil des Hafens ist für die Fischer reserviert und
sowieso zu flach.
Figuera ist ein netter kleiner malerischer Ort. Auf der Suche
nach einem offenen Supermarkt entdecken wir ein paar nette
Lokale und beschließen spontan heute essen zu gehen. Wir
nehmen das letzte Restaurant auf der Fußgängerzone und
werden nicht entäuscht. Für 28 Euro gibt es Dorade satt und
für mich leckere Lammkoteletts. Dazu einen guten lokalen
Weißwein. Zum Abschluß Cafe, für mich und Gordo mit einem
Schuß Anislikör. Mmmmhhhh lecker.
Zurück an Bord noch einen Absacker und dann erwischt mich
das Sandmänchen mit einer vollen Breitseite und kaum liege
ich in der Koje bin ich tief und fest am pennen.
Mittwoch, 29.09.2004 | Cala Figuera - Porto Pedro |
S-SE1-2 | 9(3) sm/h |
Um 4 Uhr werde ich durch das Rucken vom Boot wach. Ich tapse nach draußen und ziehe die Achterleinen ein wenig nach. Ein Blick in die Runde, alles i.O. Dann geht jemand an Bord des Fischerbootes hinter uns. 2 Minuten später tuckert lustig der Diesel und die Decksbeleuchtung geht an. Die Fischer machen sich klar zum Auslaufen, was immerhin gut eine Stunde dauert. Um 5 machen sie endlich die Leinen los und es kehrt wieder Ruhe ein.
Ich mache wie immer um 8 Uhr Kaffee und Gordo geht frisches Brot holen. Nach einem gemütlichen Fruhstück schmeißen wir wieder die Mooring los und lassen uns bei 1-2 Bft. Richtung Cala D'or treiben. Nach einer Viertelstunde holen wir die Segel wieder rein und ankern in der Cala Mondrago. Wir erwischen noch eine fast leere Ecke und unser Anker hält auch beim 1. Anlauf. Das Wasser erfrischt und so tun wir wieder... einfach nix.
Um 16 Uhr gehen wir Anker auf und treiben weiter an Porto
Pedro vorbei Richtung Cala D'or.
Wir schauen uns Cala D'or im Vorbeifahren an und entscheiden
uns für Porto Pedro. Um 17 Uhr sind wir fest an einer Boje
und erkunden mit dem Dinghi den Hafen. Dann gibt es lecker
Sphagetti mit Thunfischsoße (endlich Sphagetti). Dann dengeln die
Männer noch für einen Absacker mit dem Dinghi in die City.
Kurz nach Mitternacht sind wir wieder zurück und nach dem
obglitatorischem Absacker gehts in die Koje.
Donnerstag, 30.09.2004 | Porto Pedro - Porto Colom |
S-SE2-3 | 8,0 sm/h |
Ich werde durch das Schaukeln vom Boot wach. Ein wenig Schwell läuft in die Bucht. Wir lassen uns viel Zeit, den unser Ziel ist nur 8 sm entfernt. Ich genieße es wieder einmal vom Schiff ins Wasser springen zu können. Gordo und ich dengeln nochmal mit dem Dinghi rüber in den Ort um Fleisch für's Abendessen zu besorgen. Und natürlich auch Bier und Wein.
Dann verstauen wir das Dinghi an Deck und schon heißt es wieder: Boje los. Das Gordo den Satz Wir sind klar! als Leine los verstanden hat und wir eine Mintue später schon von der Boje los sind ohne das der Motor läuft ist nur ein kleines Mißverständnis das wegen dem schwachen Wind und der Tatsache, das unser Motor nach dem ersten Druck auf den Anlasser immer direkt anspringt keine Probleme macht.
Dann segeln wir wieder bei 1-2 Bft. Richtung Porto Colom. Wir lassen uns fast daran vorbei treiben und erkennen Porto Colom nur an dem Leuchtturm auf dem Huk. Wir drehen unser Schiff um und ankern für eine Stunde in der Bucht Marsal, eine knappe 1/2 Meile vor Colom. Unser Anker hält erst beim 2. Anlauf, aber dann können wir schon wieder ins Mittelmeer springen. Nach einem erfrischenden Bad und ein wenig relaxen gehen wir wieder Anker auf und motoren die 1/2 sm bis Porto Colom. Dort sind alle 50 Bojen belegt, aber ich finde noch einen Platz am Schwimmmsteg. Ein netter Spanier hilft uns beim Anlegen und inzwischen routiniert legen wir uns an die Mooring.
Während meine Crew Port Colom erforscht mache ich schon Chili con Carne mit Reis. Wieder werden alle satt und sind zufrieden. Auch der heute morgen gekaufte Wein schmeckt allen gut.
Freitag, 01.10.2004 | Port Colom - Palma |
S-SE1-0 | 44,8 sm/h |
Es geht zurück. Um 8 Uhr wollen wir eigentlich los, aber Gordo will den Verlust unserer Winschkurbel, die mir gestern ins Wasser gefallen ist, nicht so einfach hin nehmen. So suchen wir noch eine Stunde im trüben Hafenwasser nach der Kurbel. Leider ohne Erfolg :-((
So kommen wir erst um 9 Uhr los. Wegen fehlendem Wind
motoren wir erstmal. Als ich gerade Frühstück machen will
schreckt mich der Schrei "Wasser im Schiff" auf. In den
Bilgen schwappt das Wasser. Eine Kostprobe ergibt aber
Entwarnung: kein Salzwasser. Der Verdacht fällt auf die
Heckdusche, die leise vor sich hinplätschert. Ich schalte die
Bilgenpumpe ein und schöpfe zusätzlich mit einem Schwamm
noch die Motorbilge unter der Starter-Batterie leer. Eine
1/4 Stunde später bin ich gut am schwitzen und das Wasser
ist weg. Ich fange an, den Toast und Brote zu machen und
schütte noch einen Kaffee auf. Das der Filter dabei einmal
quer durch den Salon fliegt und auf seinem Flug den Rest
Wasser mit Kaffeemehl gemischt überall verstreut, kann mich
nicht mehr wirklich erschüttern.
Wir genießen das Frühstück, auch wenn es ein wenig
schaukelt.
Nach dem Frühstück kann ich nochmal die Segel ziehen und
mit 4-5 kn können wir Richtung Palma segeln. Vor dem Huk
der Palma-Bucht laufen wir noch die Cala Pi an. Eine Bucht die
man bei einem Segeltörn auf den Balearen unbedingt gesehen
haben muß. Kurz vor der Bucht stelle ich mich kurz in den Wind
und schon sind die Segel unten. Mein Ankermanöver klappt
wieder bestens und 5 Minuten später liegen wir sicher mit
Parkgralle und Heckleine in der Bucht. Nachdem ich mich
überzeugt habe. das der Haken hält gehts zum letzten
Mal ins Meer. Herrlich klar ist das Wasser und so genieße ich
das Bad in vollen Zügen. Eine Stunde später lösen wir die
Heckleine und gehen wieder Anker auf. Leider habe ich
meine Aufgabe nicht gut gemacht, den bei Eingabe des
Zielhafens ins GPS stelle ich fest. das es doch noch 13 sm
sind. Bis 17.00 Uhr leider nicht zu schaffen. So setzten wir
zwar nochmal kurz Segel, aber als die Geschwindigkeit unter
4 kn fällt, hole ich Groß und Genua wieder rein und ab geht
es mit 6 kn über Grund Richtung Palma.
Um 1/2 7 laufen wir in den Hafen ein und um 7 liegen wir
sicher in der letzten Lücke fest. Eigentlich bräuchten wir keine
Mooring, den unsere Lottie steckt sicher und fest zwischen 2
großen Schiffen. Doch sicher ist sicher. Die Übergabe geht
schnell und unkompliziert vonstatten und nachdem wir uns
etwas frisch gemacht haben geht es wieder in die Stadt zum
Essen. Diesmal landen wir bei einem Mexikaner und haben nicht
soviel Glück. Das Essen ist wenig, lauwarm und eher laff. Aber
der Wein ist gut und so schlecht war das Essen ja auch nicht.
Wir wandern langsam zum Schiff zurück und vernichten die
letzten flüssigen Vorräte. Dann packen wir noch schnell unsere
Sachen zusammen und um 1/2 2 ist Schicht, den Morgen müßen
wir um 8 Uhr das Schiff verlassen. Da wir auch noch einen
Kaffee trinken wollen, heißt das um 6 Uhr aufstehen.
Samstag, 02.10.2004 | Palma - Viersen |
- | 1954 km/02:10h |
Es geht wieder zurück. Zum letzten Mal stelle ich mich in die
Pantry und koche für meine Crew Kaffee. Um 1/2 7 krabeln alle
so langsam aus den Kojen. Die letzten Sachen werden vepackt
und dann heißt es auch schon "von Bord". Wir lagern unsere
Klamotten in einer Oceanis 504 zwischen, in der es mehr Klos
als Segel gibt. In jeder Kabine eine! Nicht normal.
Dann geht es durch die Stadt bis die Füße qualmen. Es gibt
noch eine leckere Pizza und dann trennt sich Gordo von uns.
Wir machen uns so langam Richtung Gepäck und Flughafen auf,
Gordo kann noch etwas durch Palma schlendern.
Viel zu früh sind wir am Flughafen, haben allerdings Glück und
können unser Gepäck direkt und ohne Warteizeit abgeben. Mal schauen, ob es auch
nach DUS fliegt. Ich nutze die Wartezeit und bringe meinen
Törnbericht auf den neuesten Stand.
Unser Flug hat nur 10 Minuten Verspätung und in 2 Std. 10 Min. sind wir
wieder in Düsseldorf. Das Gepäck ist fix am Band und so sitzen wir um
22.30 Uhr schon im Auto von Kerstin und fahren nach Hause.
Dort gibt es noch einen kleinen Absacker und dann fallen wir beide totmüde
ins Bett.
Resümee |
Es war wieder ein gelungener Törn. Wir sind nicht viel gesegelt, dafür haben wir wunderschöne Buchten gesehen und konnten die Seele einmal so richtig baumeln lassen. Das gibt Energie für den Arbeitsalltag.
Die Yacht von Moorings war bis auf das defekte Deckslicht O.K.
Das hatte ich bei der Übergabe übersehen. Diverse Kleinigkeiten wurden bei der
Rückkehr notiert und nicht von der Kaution abgezogen. Dazu gehörte eine
verlorene Winschkurbel und eine auf Tiefe gegangene Schnorchelmaske.
Die technische Übergabe war kompetent und ausreichend. Nur die Mitarbeiterin,
die für die Inventarliste zuständig war, hat ein wenig gedrängelt, da sie schon
Feierabend hatte. Auch die 2-stündige Verspätung am Abgabetag war kein
Thema. Die Schiffe sind gut ausgestattet und haben sogar alle einen
Kartenplotter. Weiterhin bietet Moorings einen SMS-Wetterservice an.
Wir haben uns den ersten Großeinkauf von Moorings organisieren lassen. War
vielleicht ein paar Euro teurer, aber dafür viel bequemer. Alles war schon
im Schiff als wir ankamen. (bis auf das Bier, das hatte der Mensch glatt
vergessen. :-((
Die Balearen sind ein sehr interessantes Segelrevier und wir haben noch lange nicht alles gesehen. Außerdem gibt es noch die beiden großen Nachbarinseln Menorca im Osten und Ibiza im Westen, sicherlich auch interessante Ziele.
Eine Woche ist eigentlich zu wenig. Es gibt soviel zu sehen. Aber man kann ja öfter kommen. Was ich auch sicher machen werde.
Die Crew der LOTTIE | |
Skipper Charly | |
Mona | Sigi |
Peter | Gordo |