Törn mit der BSG Wassersport Victoria-Versicherung Okt. 2001

Törndaten:

Crew: Charly Nicasius, Skipper
Steffen als Co-Skipper
Dietrich, Christel, Susanne und Martina als Crew
Schiffname Capella
Schiffstyp Bavaria 35H
Vercharterer Sail Charter Stavoren
Törndauer 5 Tage
28.09-03.10.2001
Seemeilen 150 sm

Hier einige Bilder vom Törn

Freitag, 28.09.2001 Stavoren

Nun geht er los. Mein erster Törn als Skipper, Meine SKS-Prüfung ist noch nicht lange her und ich hoffe, die fehlende Praxis dadurch wett zu machen, das ich mich an den Lehrstoff noch gut erinnern kann. Damit ich aber im Notfall nicht ohne Hilfe dastehe, habe ich mir einen Co-Skipper besorgt. Steffen segelt schon von klein auf und seine Eltern besitzen ein Boot, mit dem er auf dem Revier unterwegs war. Trotzdem bin ich nervös und hoffe, alles richtig zu machen.

Als wir in Stavoren ankommen, ist vom Vercharterer nichts zu sehen. Ein Anruf auf seinen Mobilanschluß ergibt, das er noch auf dem Weg von Deutschland nach Holland ist. Scheint auch ein Wochenendgeschäft zu sein.
Endlich trudelt er ein und wir können stolz die 3 Bavarias übernehmen mit denen wir für die folgenden 5 Tage das Ijsselmeer unsicher machen.
Ich überlasse Steffen großzügig die Übernahme und stelle direkt fest, auf was man achten sollte. Steffen hat bei der Übergabe nix zu bemängeln und erst als der Vercharterer ehrlich ist und auf den von einer früheren Stegberührung verzogenen Bugkorb hinweist, erkenne ich, was mich am Anker des Schiffes gestört hatte, Er hing nicht in die gleiche Richtung wie auf den anderen beiden Schiffen. Das wäre schon unsere Kaution gewesen, aber noch mal Glück gehabt, ehrliche Vercharterer gibt es wohl auch. Das die Kontakte unserer 2-Farben-Laterne auch korrodiert sind, stellen wir auch erst unterwegs fest.
Das übliche Gerangel geht los und wer geht in welche Kabine, Tonnenweise Lebensmittel werden zum Schiff geschleppt und verstaut.

Samstag, 29.09.2001 Lemmer

Heute gibt es nach dem Frühstück eine gründliche Einweisung. Das Erlernte aus meinem SKS ist noch frisch und so werden sogar die Lifebelts rausgeholt und jeder bekommt seinen persönlichen und darf das Anlegen üben. Danach werden sie mit dem Namen des Besitzers versehen und jeder darf ihn an dem für ihn sinnvollsten Platz legen.
Danach wird das Ablegemanöver besprochen. Die Crew wird eingeteilt und dann geht es los. Kaum aus dem Hafen stelle ich das Boot mit der Nase in den Wind und befehle "Alles klar zum Setzen des Groß" Die Mannschaft spurt und nach wenigen Augenblicken kann ich abfallen und den Motor ausmachen. Jetzt noch das Vorsegel und schon steht uns ein wunderschöner Segeltag bevor.
Unser Kurs führt uns bis nach Hoorn, Nach der Schleuse in Enkhuizen kann Steffen auch unsere 2-Farben-Laterne reparieren und so machen wir bei beginnender Dämmerung in Hoorn fest. Ein wunderschöner Segeltag liegt hinter uns.

Sonntag, 30.09.2001 Medemblik

Heute morgen erobern wir erstmal die Stadt. Immerhin sind wir eine kleine Armada aus 3 Schiffen. So gelingt es uns, eines der ältesten Cafes von Hoorn zu besetzen. Dies war früher eine amtliche Wiegestelle. Jetzt bekommt man hier eine leckere Chocomelk mit Slagroom.
Danach machen wir uns auf Richtung Medemblik, Damit verlassen wir wieder das Markermeer und sind nach dem Passieren der Schleuse in Enkhuizen wieder im Ijsselmeer.
In Medemblik machen wir wie auf meinen SKS-Törns im Perkelingshaven fest. Nur die fährt durch bis in den Hafen hinter der Brücke.
Wir schlendern durch Medemblik und erobern einen Chinesen. Im Austausch zu bunten Papierblättern bekommen wir ein wie immer vorzügliches Essen.

Montag, 01.10.2001 Medemblik

Heute ist das Wetter nicht so prickelnd. Für das Ijsselmeer ist zwar nur Windstärke 5 angesagt, aber draußen soll es ordentlich kacheln. So beschließen Horst und ich einen Hafentag einzulegen. Nur ? mit der ? läuft aus und verschwindet Richtung Hindeloopen. So erhält die Mannschaft noch einmal frei zum Landgang. Ich höre, das es hier eine Sauna gibt und mache mich mit auf, diese zu suchen. Leider hat die Sauna zu und so ist es Essig mit einer Runde entspannen im Dampf.

Dienstag, 02.10.2001 Hindeloopen

Das Wetter ist heute zwar nicht besser, aber wir wollen weiter. Ich überlasse Horst die Ehre, dies meiner Crew mitzuteilen. Christel ist davon nicht besonders angetan, da sie beim letzten Törn in Schwerwetter geraten ist und der Skipper damit schlicht überfordert war.
Auf der überfahrt nach Hindeloopen erwartet uns überraschend wenig Wind, dafür wird es aber eine Nasse Angelegenheit. So verziehe ich mit recht schnell unter Deck und überlasse meinem Co-Skipper Steffen das Feld.
In Hindeloopen probiere ich mit einem Crewmitglied der ? den Spanier aus. Das Essen ist nicht gerade günstig, aber gut, Später am Abend kommt noch seine restliche Crew inkl. Skipper Horst in den Laden gestürmt. Klar das wir dies festhalten müssen. So entstehen noch ein paar lustige Bilder.

Mittwoch, 03.10.2001 Stavoren

Heute machen wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Vercharterer im Außenhafen von Stavoren. Diesmal erwischen wir etwas besseres Wetter und so können wir noch einmal alles setzen was wir haben.
Eine Überraschung steht uns jedoch noch bevor! Nachdem Segel bergen vor dem Hafen von Stavoren ertönt plötzlich mitten in der Einfahrt ein schrilles Pfeifen. Schnell ist klar, dies kommt vom Motor und scheint sich auf die Temperatur zu beziehen. Ein Blick außenbords sagt uns jedoch, der äußere Kühlkreislauf funktioniert noch. Wir beschließen, die paar Meter bis zur Box noch zu motoren, da ein Ankern mitten in der Einfahrt vom Hafen nicht so gut kommt. Ohne Hektik, aber recht zügig, motoren wir bis zur Box und liegen 2 Min. später sicher in der Box. Als wir die Abdeckung zum Motorraum entfernen, sehen wir schon die Bescherung. Ein paar Liter grünes Wasser steht in der Motorbilge. Da scheint sich der innere Kühlkreislauf vom Diesel verabschiedet zu haben. Pflichtgetreu informieren wir den Vercharterer, aber da kein Verschulden von unserer Seite zu erkennen ist und der Motor sich auch nicht überhitzt hat, bekommen wir unsere Kaution anstandslos zurück. So endet ein kurzer Törn noch mit einer guten Portion Aufregung.
Für die meisten geht es jetzt wieder zurück. Ich darf jetzt noch nach Zeewolde auf die Papillon und 1 1/2 Wochen segeln ;-))