Wintersegeln 2019

Ein schöner Tag auf der Maas


Valksegeln auf den Maasplassen

Auch dieses Jahr fand das Wintersegeln auf der Maas statt. Insgesamt haben sich über 20 Verrückte angemeldet. Aufgrund der fehlenden Sonne und den vielen Regentropfen in der Wettervorhersage haben dann doch ein paar abgesagt. So waren wir mit 4 Valken unterwegs. Der Wind war anfangs kräftig, so das wir mit einem Reff gestartet sind. Die Maas war dieses Jahr zahm und führte auch kein Hochwasser. So konnten wir nicht nur trockenen Fußes aufs Boot, sondern auch bis nach Thorn segeln. Aber lest weiter unten, wie es uns ergangen ist.

 

Hier die Törndaten:

Start/Ziel: Ophoven
Skipper: Charly
Crew: Jan, Jürgen und Melanie
Schiffsname: Kievit
Schiffstyp: Valk
Vercharterer: Sailcenter Limburg
Basishafen: Sailcenter Limburg
Zeitraum: 1 Tag
Zeitpunkt: 27.01.2019
Kosten: 24 Euro
zzgl. Anreise )

Sonntag, 26.01.2019
Ophoven - Thorn - Obhoven
bedeckt, später Regen 7°


beim Klick auf die Bilder wird der Track in Google Maps dargestellt!

 

Auch dieses Jahr waren wir auf dem FB-BOOT-Treffen im DYC - Düsseldorfer Yachtclub. Und auch dieses Mal ist es.... früh geworden. So sitze ich wieder recht müde bei einer Tasse Kaffee und warte auf Peter, der mich freundlicherweise wieder abholt. So kann ich etwas später aufstehen und brauche nicht bis zum Kaarster See zu fahren.

Meine Sachen habe ich schon gestern gepackt. Der Südwester bleibt Zuhause. Peter hat versprochen, das es nicht regnen wird (der Witzbold!). Dann klingelt es. Peter ist da. 2 Min. später sitze ich schon neben ihm und los gehts. Zuerst regnet es nicht. Aber je näher wir der holländischen Grenze kommen, desto feuchter wird es.

Angekommen im Sailcenter

ziehen wir uns um. Dieses Jahr ist es wichtig das jeder Regenbekleidung dabei hat. Wir verpacken uns und ab geht es zu den Valken. Dieses Jahr können wir das sogar (relativ) trockenen Fußes machen. Die Maas führt kein Hochwasser und zeigt sich recht zahm. So dürfen wir auch dieses Jahr auf die Maas hinaus. Nur der 1. soll prüfen, ob man gegen den Strom ankommt. Das geht mit den neuen 4-Taktern sehr gut und so werden wir dieses Jahr mit den Valken zum Pannekoekenbakker in Thorn segeln können.

Ich nehme die Kievit, also den Kiebitz und bald sind wir klar zum Ablegen. Leider unterschätze ich den Wind und schaffe es nicht, den Bug durch den Wind zu drehen. Anneke muss mir vom Steg aus helfen. Wie peinlich. Doch dann sind wir frei und tuckern langsam zum Takelsteg. Dort brauche ich 4 Versuche bis wir fest sind. Die Valk treibt aber sowas von schnell ab, wenn der Wind etwas stärker ist. Anneke muss das wohl gesehen haben und erzählt mir am Ende des Tages, sie würden mit den Valken auch Manövertraining anbieten. Oh oh, wie peinlich ist das den. Aber beim 4. Anlauf bekommen wir die Valk fest und können in Ruhe das Groß setzten. Neben uns legt Doro an. Ist schon stressfreier, das Segel am Steg zu setzen.

Wir legen gekonnt mit Hilfe einer backstehenden Fock ab, vergessen aber den Motor vorher hochzuklappen. Machen wir halt unterwegs. Wir schaffen es auch, die Valk von Doro nicht zu rammen und dann ist er da, der Moment an dem wir zum 1. Mal in diesem Jahr wieder unter Segeln unterwegs sind. Supergeil ist das. Wir segeln recht schnell vor dem Wind Richtung Ausfahrt zur Maas. Sehen, wie Thilo unter Motor gegen den Strom ankämpft. Das sieht gut aus. So folgen wir ihm stromabwärts Richtung Thorn. Der Wind ist dieses Jahr etwas böig. Aber es geht recht schnell. Bald schon stehen wir an der Einfahrt zum De Grote Heege.

Jetzt können wir mit einem schönen 1/2-Wind Richtung Anleger segeln. Das macht selbst im Regen Spass. Jürgen fährt am Steg einen perfekten Anleger. Dank der Rollanlage ist das Vorsegel blitzschnell eingepackt. Auch das Groß ist schnell geborgen.

Die anderen sind schon unterwegs zum Pannekoekenbakker. Wir machen uns auch auf den Weg und sitzen bald schön im Warmen, bei Chocomelk met Slag und einem leckeren Pfannuchen. Vor allem ist es hier nicht am Regnen. Wir sind recht früh und so können wir in Ruhe den Pfannkuchen genießen. Dann wird es Zeit für das obligatorische Gruppenfoto an der Kirche

Auf dem Weg zu den Valken wird der Regen etwas stärker. Jedenfalls scheint es so, als würde es den Rest des Tages regnen. So setzen wir nur das Groß und lassen den Motor mitlaufen. Doro ist unter Segel nicht viel langsamer als wir, aber dann wird der Wind schwächer. Die Valk vor uns, auch unter Segel, hat Probleme beim Starten ihres ABs. So können wir uns auf Position 2 vorarbeiten. Unser AB läuft gut und die Strömung ist dieses Jahr wirklich nicht so stark. Wir kommen gut vorwärts und bald sind wir wieder Vissenakkerplas, wie das große Baggerloch beim Sailcenter Limburg heißt.

Beim Abstellen des ABs passiert es dann. Meine schöne Wollmütze fliegt ins Wasser. Jetzt können wir zeigen, was wir gelernt haben! Doch so richtig will das MOB (=Mütze-über-Bord) - Manöver nicht klappen. Wäre heute Prüfung gewesen, wäre ich mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Ich sollte wohl doch ein wenig mehr mit Valken üben. Nach dem 5. Versuch schaffen wir es endlich, die Mütze aus dem Wasser zu fischen. Sie ist zwar erfroren, aber nicht ertrunken :))).

Wir segeln noch 2 x auf und ab. Dann haben wir keine Lust mehr. Vor allem sehen wir nicht weit entfernt eine große Regenwolke auf uns zu kommen, die nichts Gutes verspricht. So nehmen wir Kurs auf den Hafen und nach 2 Kreuzschlägen sind wir auch da. Heute ist aber der Wurm drin. Auch das Anlegemanöver versaue ich. Wir bekommen die Valk nicht schnell genug zum Stehen. So muss ich leider einen neuen Anlauf nehmen. Und ohne Vorsegel will die Valk nicht wenden. Doch ich schaffe es irgendwie und bekomme sie, ohne Schäden, an den Steg. Jetzt packen wir das Groß weg, starten den Außenborder. Das letzte Anlegemanöver klappt wenigstens und so sind wir nach ein ein wenig Leinenarbeit fest.

Jetzt noch Boot ausräumen, Persenning über das Groß und ab ins Warme. Vor allem ins Trockene. Ich vergesse natürlich die Fallen wieder ordentlich an den Stagen zu binden (was uns einen Rüfel von Anneke einbringt) und auch den Deckel meiner Thermoskanne lasse ich an Bord. (Anneke ist so freundlich und bringt ihn mir). Jetzt endlich die naßen Regensachen aus und wieder in Straßenklamotten steigen. Die meisten verabschieden sich schon. Ich warte mit Michaela noch auf Peter, der eine 1/4 Stunde später auch da ist. Wir schmeißen unsere Taschen bei Peter in den Kofferraum und sind schon auf dem Weg nach Hause. So endet mein 1. Segeltag 2019.

Resümee

Auch wenn der Wettergott dieses Jahr nicht für einen strahlendblauen Himmel gesorgt hat, war es doch schön. Der Regen ist, wenn man gute Regenbekleidung hat, bei +7° nicht so schlimm. Charles hatte sie leider nicht mit und wurde so bis auf die Haut nass. Ich hätte ihn auch nicht mitgenommen. Bei 7° über Stunden nass in einer offenen Valk zu sitzen ist keine gute Idee. Am Ende des Tages war der arme Kerl so durchgefroren, das wir uns schon Sorgen gemacht haben. Mit einer Unterkühlung ist nicht zu spassen.

Hier noch der Tag aus Sicht von Peter, dem Organisator des Events.

… damit keiner sagen kann, wir seien Schönwetter- Segler…

Alles war minutiös auf den 27.1. geplant. Die Boote, die Ausschreibung, die Erinnerungsmails, auch die dicken Klamotten lagen schon Tage vorher zurecht. Und dann wechselte die Wettervorhersage doch tatsächlich auf wärmere Temperaturen. Gut, es sollte noch ein wenig feucht bleiben, zunächst mal nur am Nachmittag. Da könnte man ja schon wieder im Warmen sitzen. Wind zwischen 10 und 16 ktn. vielleicht ein paar Böen bis zu 24 ktn sagte der Windfinder voraus. Und für jeden Tag den der Sonntag näher rückte hatte die Wettervorhersagen Änderungen vorgesehen. Dann mal ein wenig Sonne, dann wieder Regen am Morgen bis schließlich die Erkenntnis Raum gewann - dat hilft sowieso nisch!

Naja, was soll ich sagen, es kam anders. Anreise ok, wie sind mal wieder spät. Aber es fing mit Regen an, es ließ ein wenig nach, dann kam es ganz dicke. Gottseidank kurz vor dem Besuch des Pannekokenhuis in Thorn, um dann Regenfrei in die Mittagspause zu gehen. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor der Kirche setzte dann auch prompt der Regen wieder ein -um uns auf dem Weg zurück nach Ophoven zu begleiten und nicht mehr von uns zulassen.

Seglerisch durchaus interessant. Zunächst mal die Autoritäten klären, nach Getümmel in der Boxengasse dann endlich auf dem Wasser. Und was soll ich sagen: geht doch, nix verlernt. Raus mit Butterfliege, und mit einem Reff - wir hatten schon beim Umziehen drüber nachgedacht. Schließlich auf die Maas, die garnicht so arge Strömung bot. Die Uferböschung ist in diesem Jahr deutlich durch Biber malträtiert - Endzeitstimmung so spät im Winter.

Durch die Maas- Becken Richtung Apfel-, Speck-, Ananas-, Rote Beete-, Ziegenkäse-, Ruccola-, Kirschen-, Zimt und Zucker-, Käse- Pfannkuchen und was das Herz sonst noch so begehrte, mussten wir gegenan. Nach anfänglichen Holpern klappte dann auch die Seemannschaft wieder wie geschmiert. 270 verschieden Pfannkuchen im Angebot - wer Lust auf herzhafte oder süße Zwischendurchmahlzeiten hat sollte das Pannekokenhuis in der weißen Stadt Thorn (NL) mal besuchen.

Eigentlich waren wir schon viel zu früh in die Pause gegangen, somit starteten wir überpünktlich auf den Rückweg. Ablegen mit Fock Back, Raum durch die Maas- Becken und dann mit Außenborder Standby gegen die Strömung zurück die Maas hoch. Rückwärtssegeln ist hier gegen Strom und gegen Wind ein beliebter Zeitvertreib. Dann halt doch mal den Vorwärts- Gang rein. Nach insgesamt 4 Stunden auf dem Wasser und der 2 stündigen Mittagspause ist nicht nur die Lust auf Segeln gesättigt. Die Blase drückt, der Regen will aber auch garnicht nachlassen. Wer war denn fürs Wetter zuständig? Alle sind wohlbehalten zurück, bis auf Unterkühlung der Körperenden und die nassen Klamotten gibt es wenig zu klagen. War toll unser erster Segeltag der Saison 2019. Hoffentlich folgen derer noch viele.

© Peter