IJsselmeer 2017

Segeln mit Jürgen

Kurzfristig habe ich den Chartervertrag der Orange Emmi, einer Bavaria 34 cruiser von 45°NORD um eine Mit-Woche verlängert und werde diese mit Jürgen, meinem Arbeitskollegen, verbringen.

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Wintersegeln

 

Hier die Daten:

Start/Zielhafen: Yachtwerft Maronier/Lemmer
Skipper: Charly, Skipper
Co-Skipper: Jürgen
Schiffname Orange Emmi
Schiffstyp Bavaria 34 cruiser
Vercharterer 45°NORD
Basishafen: Yachtwerft Maronier/Lemmer
Zeitraum: 1 x 5 Tage
Zeitpunkt: 15. - 19.05.2017
Kosten: 625 € Charter insgesamt
zzgl. Anreise und Bordkasse (ca. 70-100 € Bordkasse/p.Person)

 

Der Törnverlauf



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Tag Stadt Hafen Bemerkung SM
1. Stavoren Gemeindehafen Binnen Wir liegen an der Robinsoninsel im Gemeindehafen Binnen. 19,2 sm
2. Oudeschild (Texel) Waddenzeehaven Texel Wir legen am 1. Steg 34,5 sm
3. Lemmer Werfthaven Maronier Wir sind wieder zurück in der Base. 40,7 sm
Summe Seemeilen 94,4 sm

 

Sonntag, 14.05.2017
Lemmer
bedeckt, 11°

Elke, Angela und Jörg haben sich verabschiedet und sind auf dem Weg nach Hause. Ich laufe noch zum JUMBO und kaufe etwas fürs Frühstück ein. Es ist klasse, das der JUMBO jetzt auch am Sonntag auf hat. Inzwischen hat sich Jürgen gemeldet. Die A3 ist gesperrt und so steckt er irgendwo bei Emmerich im Stau fest. Ich schließe den Niedergang auf der Orange Emmi, kommt doch ein kurzes Unwetter mit viel Wind und noch mehr Regen vorbei. Und bevor der 1/2 Salon naß wird.... Doch schnell ist wieder die Sonne da. Und mit der Sonne kommt auch Jürgen. Er richtet sich in der Achterkabine häuslich ein. Ich ziehe vom Salon in die Vorschiffskabine. Das ist schon irgendwie ungewohnt, eine ganze Kabine für sich alleine zu haben. Aber auch schön.

Ich krame aus meinen unzähligen Hafenkarten noch einen 10&-Korting von der La Gondola. Dort hauen wir uns eine der mega leckeren Pizzas rein. Ich bestelle zu meiner Sardegna noch extra Chili und verteile es großzügig auf meiner Pizza. Hölle, Hölle was wird das auf einmal heiß hier. Mir bricht der Schweiß aus allen Poren. Hätte ich vielleicht sparsammer mit dem Chiliöl umgehen sollen? Vieleicht. Aber ich mags ja scharf. Nach dem Essen noch einen Verdauungsschnaps, dann geht es schon wieder zurück zum Schiff. Wir quatschen noch kurz, dann gehe ich duschen und Jürgen in die Koje.

Heute bin ich zu müde, um noch an meinem Törnbericht zu arbeiten. Also sage ich noch meinem Schatz Gute Nacht und verschwinde schnell ins Land der Träume.

Montag, 15.05.2017
Lemmer - Stavoren (Binnen)
SW3, sonnig, später bedeckt, 16°
19,2sm/5:25h


Lemmer - Stavoren (binnen) 19,2sm / 5:25h
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Heute schlafe ich etwas länger. Und das obwohl die Sonne durch die Vorschiffsluke scheint. Jetzt brauche ich erst einmal einen Kaffee um wach zu werden. Dann ein gutes Frühstück mit Spiegelei.

Aufklaren und dann los. Einkaufen. Natürlich mit Einkaufszettel, damit ich nichts vergesse. 2 Std. später haben wir auch das erledigt. Noch ein wenig aufklaren und dann geht es endlich los. Den Plan, nur zu üben und Abends wieder hier in Lemmer zu liegen haben wir verworfen. Zu schön ist der Tag. So segeln wir bei bestem Wetter aus der Lemmerbucht. Noch vor der 1. roten Tonne setzen wir das Groß und nach der 2. kommt das Vorsegel hinzu. Wir müssen gegen einen SW3 kreuzen. Doch es macht Spaß. Etwas ganz neues bei mir: Kreuzen macht Spaß!

Hoch am Wind können wir an den neuen, roten Tonnen entlang segeln. Prima. An der SB8 können wir etwas abfallen und 2 sm weiter, an der rot/grünen ST1-SB2 können wir vor dem Wind segeln. Wir nutzen den Wind bis unmittelbar vor der Einfahrt zur Schleuse. Segel bergen, Motor starten, Fender und Leinen klar. Schnell sind wir bereit für das Schleusenmanöver. Das Manöver klappt Dank gründlicher Vorbereitung perfekt. Dann öffnen sich vor uns das Tor zu Friesland. Doch weit fahren wir nicht mehr. 150m nach der Schleuse biegen wir nach links in den Kanal bei Stavoren ab. Auf der rechten Seite sind noch jede Menge Boxen frei und die grünen Schilder signalisieren, das man hier anlegen dürfte. Doch ich möchte an die Insel. Hier hat sich ein Bagger mit Schlepper breit gemacht. Doch ein kleines Stück am Ende ist noch frei. Hier passt die Orange Emmi noch hin. Ich erinnere mich an den guten Tipp von Elke und benutze die Badeplattform um an Land zu gelangen. So ist es nur ein großer Schritt und man muss nicht vom doch recht hohen Freibord ins Gras springen, sondern macht von der ausgeklappten Badeplattform nur einen großen Schritt. Ein wenig Leinenarbeit, Landstrom legen und schon sind wir klar für den Anleger. Es ist trocken und warm genug ist es auch noch. Also können wir ihn im Cockpit genießen. Fantastisch. Das war ein super schöner Segeltag.

Ich starte mit den Vorbereitungen für meine Jägerbuletten mit Kartoffelstampf. Jürgen hilft mir und bald schon duftet es nach gebratenem Fleisch. Wir genießen noch einen Schluck Bier im Cockpit und unterhalten uns mit einen Mobofahrer, der sich eine ordentliche Schramme in sein geliehenes Motorboot gefahren hat. Ist aber auch ein rieiges Trümmerteil mit Flybridge und allem. Doch jetzt muss ich mich um meinen Kartoffelstempf kümmern. Es ist inzwischen so warm, das man lange im Cockpit sitzen kann. So genießen wir das Abendessen im Cockpit. Jürgen ist von meinen Jägerbuletten begeistert. Ab sofort gehört das Rezept zu meiner Rezeptsammlung an Bord.

Auch vom Liegeplatz ist Jürgen begeistert. Hier gefällt es ihm gut. An der Robinson-Insel, oder auch etwas weiter vor der Brücke, liege ich auch gerne. Super geil finde ich den Anleger vor dem Coop (hinter der Brücke). Da braucht man morgens nur ein paar Meter zu gehen und bekommt frische Brötchen. Und kann sich perfekt verproviantieren.

Ich checke noch einmal die Tide und das Wetter und entscheide mich für Texel. Also Ablegen um spätestens 10 Uhr. Um 13.15 Uhr ist HW in Kornwederzand. Man sollte bis spätestens 2 Std. nach HW geschleust haben. Dann erwischt man den perfekten Strom, der einen nach Texel katapultiert.

Heute ist nix mehr mit Duschen. Die haben nur von 7.00 - 21.30 Uhr auf. Also morgen früh. Gottseidank ist noch nicht soviel los. Mann hat so gute Chancen, eine der 3 Duschen unbesetzt vor zu finden. Bei Benutzung der hinteren Dusche sollte man 2 50Cent-Stücke dabei haben. Sonst kann es einem passieren, das man eingeseift in der Dusche steht und kein Wasser mehr kommt.

Das war es auch schon für heute. Morgen geht es raus auf die Waddenzee. Ich checke mit Jürgen zusammen noch meine vor Jahren ins Hand-GPS übernommenen Tonnen. Aber sie passen (fast) alle noch. Nur die M10 scheint wesentlich näher am Flach zu liegen (oder das Flach ist ein wenig gewandert, kann auch sein ;). An der alten Position liegt jetzt die GsV4. Diese Tonne brauchen wir aber erst für den Rückweg. Also steht die Navigation für den nächsten Tag und wir können beruhigt in die Kojen krabbeln.

Dienstag, 16.05.2017
Lemmer - Stavoren (Binnen) - Kornwederzand - Oudeschild (Texel)
S2, später SW4-5, bedeckt, später sonnig, 16°
34,5sm / 7:27h


Stavoren (binnen) - Kornwederzand - Oudeschild (Texel) 34,5sm / 7:27h
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Wie immer bin ich vor 8 Uhr auf und höre mir den Wetterbericht an. Notieren brauche ich ihn mir nicht mehr, da ich ihn mir per Powershell-Skript aus dem Internet hole. Noch ist es bedeckt und schwachwindig. Das ändert sich aber im Laufe des Tages.

Wir schaffen es, um 10 Uhr die Leinen zu lösen. Bereits um 1/4 nach 10 sind wir durch die Schleuse und können die Segel setzen. Ein leichter Südwind schiebt uns Richtung Kornwederzand. Mit 3kn geht es Richtung Schleuse. Um 14 Uhr sind wir auf der anderen Seite vom Deich. Der Wind frischt auf und so wird es ein super schönes Segeln durch den Texelstrom. Die Richtung vom Wind passt nicht 100%tig. So müssen wir ein paar Kreuzschläge machen. Doch Dank der Tide sind die Wendewinkel unter 90° und wir kommen gut vorwärts. Ab der D8 können wir den Kurs bis zur T23 gut anlegen. Jetzt ist es nicht mehr weit. Erst kurz vor der Einfahrt Oudeschild bergen wir die Segel. Während Jürgen die Fender ausbringt und die Leinen bereit legt, kreise ich durchs alte Hafenbecken und werde direkt vom Hafenmeister angepingt das ich doch in den Sportboothafen muss. Weiß ich doch. So nehme ich Kurs auf den Waddenzeehaven. Meine Lieblingsplätze (1 und 2 direkt am langen Steg) sind natürlich schon belegt. So muss ich an einen der verhaßten Fingerstege gehen. Die sind meiner Meinung nach viel zu kurz. Das Anlegemanöver klappt gut. Wir brauchen allerdings eine kleine Ewigkeit, bis das Schiff gerade neben dem Fingersteg liegt. Immer wieder kippt der Bug nach BB und wir liegen schräg. Doch auch das bekommen wir in den Griff. Das Anlegemanöver kann ich mir nachher noch einmal auf Youtube anschauen. Dort werden die Bilder der Webcam für 4 Stunden gespeichert. Auf dem Bild der Webcam kann man den ersten großen Steg gut sehen. Ich erfrage den Toilettencode, der sich allerdings zum letzten Mal nicht geändert hat, von einem freundlichen Segler. Der Hafenmeister hat um 17.30 Uhr Feierabend. Bezahlen wir die Hafengebühren, die im Übrigen sehr üppig sind, erst morgen. Wir planen einen Hafentag, den das Wetter soll gut werden. Vor allem warm und schwachwindig.

Heute gibt es zum Anleger ein paar Häppchen und die restlichen Jägerbuletten von gestern. Danach sind wir so satt, das wir beschliessen nicht mehr zu kochen. Es gibt noch ein paar Knabbereien. Und den einen oder anderen guten Schluck Wein. So geht auch der zweite Segeltag zu Ende. Hier sind die Duschen 24 Std. rund um die Uhr auf. Das nutze ich wieder aus und gehe noch duschen. Dann aber ab in die Koje.

Mittwoch, 17.05.2017
Oudeschild (Texel) Hafentag
E2-4, sonnig, 20°
50,5km / 6:35h


Radtour über Texel 50,5km / 6:35h
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Beim Öffnen der Augen scheint schon die Sonne vom blauen Himmel. Das wird ein schöner Tag. Wir frühstücken in Ruhe mit frischen Brötchen vom Inselbäcker, klaren das Schiff auf. Jetzt die kurze Hose an, 2 Pedelecs geliehen und los gehts. Wir radeln über Den Burg bis zum Nordstrand von Texel und besuchen das Ecumare. Generell finde ich Wildtiere in Gefangenschaft nicht gut. Besonders wenn sie, wie im Ecumare auch noch für ihr Essen Kunststücke vorführen müssen. Aber einige der hier gehaltenen Tiere wären in der freien Wildbahn gestorben. Da ist das hier schon die bessere Alternative. Allerdings wäre es schöner, wenn man sie hier leben lassen könnte, ohne das sie den Clown für Touristen spielen müssen.

Wir fahren bis zum Strand und von dort aus durch die Dünen Richtung Leuchtturm. Der steht auf der nördlichen Spitze von Texel. Eine ganz schöne Strecke. Gottseidank haben wir ja Pedilecs. Macht die Sache ein wenig einfacher. Mit einem normalen Rad hätte ich die Tour nicht geschafft. Wir verzichten darauf, den Leuchturm zu besteigen. Dafür genießen wir ein leckeres Bier und ein großes Eis im Strandpavillion. Jetzt geht es an der Südseite, immer schön am Wasser, zurück bis zur Marina. Jürgen schaut sich noch den Hafen an. Es wurde heute morgen eine große Bühne aufgebaut. Muss mal nachschauen, was da geboten wird.

Peter kommt mit seinem Freund Uli über den Steg gelaufen. Nach einem großen Hallo setzen wir uns für ein paar Minuten ins Cockpit. Sie sind heute aus IJmuiden gekommen. Leider wenig Wind und dann auch noch von vorne. Also haben sie den arabischen Segelwind aus dem Tank genommen ;))

Ich muss mich um mein Essen kümmern. Heute gibt es Spaghetti Bolognese und vorher ein frischer Feldsalat. Jürgen schmeckt es wieder. Schnell ist die Pantry aufgeräumt und Peter kommt noch einmal vorbei und macht sich mit seiner Crew über unsere Weinvorräte her. Schnell ist unser kleiner Vorrat dezimiert und Peter zieht mit seiner Crew wieder ab. Wie die Heuschrecken.... Nein, nur ein Scherz. Unter Segler gibt man gerne und wenn gewollt hätte Peter sicher seine Weinvorräte geholt.

Jetzt noch schnell duschen und schon ist ein weiterer Tag vorbei. Morgen wird der letzte Segeltag sein, wollen wir doch zurück zur Base nach Lemmer. Wir müssen die Orange Emmi am Freitag um 10 Uhr abgeben. Da ist es besser, man liegt morgens schon im Hafen.

Donnerstag, 18.05.2017
Oudeschild (Texel) - Lemmer
N2-3, später NE4-5, teilw. bedeckt, 20°
40,7sm / 9:28hh


Oudeschild (Texel) - Lemmer 40,7km / 9:28h
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Heute starten wir vor 10. Das Ablegemanöver klappt perfekt und wird von der Webcam festgehalten. So weiß Iris auch, wann wir den Hafen verlaussen haben. Jetzt Fender verstauen, Leinen versorgen und schon sind wir klar zum Segelsetzen. Wie immer mache ich das im Fischereihafen. Diesmal bekomme ich allerdings einen Anschiß vom Hafenmeister. Seilen in de Haven is net togestan. Das habe ich jedenfalls verstanden. Dabei segeln wir gar nicht. Wir haben lediglich das Segel schon gesetzt und laufen unter Maschine Richtung Ausfahrt. Aber er hat bestimmmt mein Kühlwasserausstoß nicht gesehen. Und ja, das schwarze Dreieck mit der Spitze nach unten habe ich auch nicht gesetzt. Glaube es ist sogar keines an Bord.

Wir verlassen den Hafen und ich winke dem Hafenmeister noch einmal freundlich zu. Wie erwartet steht schon der Strom gegen uns. Trotzdem setze ich das Vorsegel und schalte den Diesel aus. Nun fällt unsere Geschwindigkeit über Grund (SOG) auf unter 2kn. Aber wir müssen ja nicht lange gegen den Strom. Schnell stehen wir vor der T13 und nehmen Kurs auf die GsV6. Hier müssen wir ordentlich vorhalten. Zu der Abdrift durchs Segeln kommt noch der Versatz durch den Strom. Hier müsste man eigentlich ein Stromdreieck zeichnen um den genauen Kurs festzustellen. Doch wir schätzen ihn nur und tatsächlich kommen wir nahe der Tonne in den Malzwin.

Der Wind wird immer schwächer und auch der Strom läßt nach. So entscheiden wir uns um kurz nach 12 das Vorsegel zu bergen und den Motor zu starten. Die nächsten 5,5 sm bis zur Schleuse legen wir unter Maschine zurück. Die Brücke zeigt schnell rot/grün und um 13 Uhr stehen wir vor der Schleuse, die bereits grün zeigt. Eine 1/4 Stunde später sind wir wieder im IJsselmeer. Auch im IJsselmeer ist der Wind zu schwach zum Segeln. Also weiter mit Maschine. Dann kommt er wieder um 15 Uhr können wir die Segel wieder setzen und den Diesel ausmachen.

Wir können nicht ganz die erforderte Höhe laufen und so müssen wir einen Holeschlag machen. Doch nur einen. Jetzt können wir in die Lemmerbucht segeln. Erst unmittelbar vor dem Friese Hook bergen wir die Segel und gehen an der Tanke längsseits. Natürlich hat die schon zu. Also legen wir wieder ab und ich bringe die Orange Emmi zum letzten Mal in die Box. Ich muss zwar 2 x korrigieren, aber dann passt es. Wenn auch ein wenig schräg. Ein wenig Leinenarbeit und noch Landstrom legen. Jetzt können wir den letzten Anleger genießen.

Ich zaubere aus den Resten eine große Pfanne Bratkartoffel mit Gemüse. Dazu gibt es 2 Steaks, die ich noch in unserer Kühlbox finde.

Das Wetter verwöhnt uns ein letztes Mal mit einem super schönen Sonnenuntergang. Dann ist auch der letzte Tag vorbei. Morgen heißt es einpacken und Abschied nehmen.

Freitag, 19.05.2017
Oudeschild (Texel) - Lemmer - Moers-Kapellen - Viersen
280km / 3:00h

Da man das Schiff bei Kai schon um 10 Uhr abgeben muss lohnt es sich nicht mehr, heute noch einmal raus zu fahren. Daher sind wir auch gestern schon zur Base zurück. Das Wetter ist schlecht geworden. Eine steife Brise weht um die Ecke vom IJsselmeer herein. So erspare ich mir 2 Ablege- und 2 Anlegemanöver und verrechne die verbrauchten Motorstunden mit Kai. 5 Euro pro Stunde nimmt Kai. Das ist schon ein stolzer Preis, da man bei Hafenmanöver nicht soviel Diesel verbraucht. Und die neuen Motoren von Volvo Penta sind auch noch sehr sparsam.

Jetzt müssen wir nur noch den Kühlschrank und die Schaps ausräumen, alles in den SUV von Jürgen laden und dann ist er vorbei, der 1. Törn mit einem Schiff von Kai. 3 Std. später bin ich wieder Zuhause und der Törn ist endgültig vorbei.

Resümee

Das war mein 1. Törn mit der neuen Bavaria 34 cruiser. Und ich bin wieder einmal sehr positiv überrascht. Das Schiff segelt sehr gut. Jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach. Sie ist wesentlich kursstabiler als die vorherigen Schiffe dieser Größe. Die Raumaufteilung der 2-Kab.-Version gefällt mir sehr gut. Sie ändert sich auch nur wenig zu der 33iger. Als 3-Kab.-Version wäre sie mir zu klein. Dann hat man gar keinen Naviplatz mehr. Und mehr als 4 Leute passen eh nicht auf das Schiff. Schön ist natürlich der Doppelsteuerstand.

Kai (Inhaber von 45°NORD) und seine Frau Isa sind sehr sympathisch und kümmern sich um alles. Ich werde sicher wieder kommen.

Doch jetzt wie immer am Ende eines Törnberichts ein wenig Statistik. In den netto 3 Segeltagen haben wir 94,4sm geschafft. Davon immerhin 64,1sm (=685) unter Segel. Das macht im Ø 31,5sm je Tag. Da wir insgesamt 22:20h unterwegs waren, ergibt sich hier ein Ø-Wert von 7:23h mit einer Ø-Geschwindigkeit von 4,2kn. Der Diesel hat 7,6 Std. gelaufen. Geschätzt haben wir dabei 10l. Diesel verbraucht.