ERGO Schnuppersegeln 2017

Segeln für Anfänger und Fortgeschrittene

Sich einmal den Seewind um die Nase wehen lassen. Erleben, wie es ist, das Leben auf einer seegehenden Yacht. Das Ijsselmeer und evtl. die Wattensee-Inseln erkunden.

Auch 2017 biete ich ein 4-tägiges Schnuppersegeln für alle Kollegen und Kolleginnen an, die einmal Seeluft schnuppern wollen. Und danach bestimmt infiziert sind und mehr wollen. Man muss allerdings kein Kollege sein um mitsegeln zu dürfen. Jeder, der einmal das Leben auf einem Dickschiff kennnlernen will, ist herzlich eingeladen.

Inzwischen ist eine Yacht bei Kai (45°NORD) gechartert. Wir bekommen die Orange Emmi, eine neue Bavaria 34 cruiser (Bauj. 2017). Das aktuelle Modell von Bavaria hat 2 Steuerräder und der Rumpf ist in einem schicken Grau gehalten. Ich werde berichten, wie sich das Schiff so segelt.

 

Also hier die Daten:

Start/Zielhafen: Lemmer
Schiffname Orange Emmi
Schiffstyp Bavaria 34 cruiser
Vercharterer 45°NORD
Basishafen: Lemmer
Zeitraum: 2 x 4 Tage
Zeitpunkt: 05. - 09.05. und 11. - 14.05.2017
Kosten: 290 € Charter p./P. f. 4 Tage
zzgl. Anreise und Bordkasse (75-100 Euro)

Freitag, 05.05.2017
Lemmer
bedeckt, 11°

Ich bin in Lemmer, sitze im Cockpit der Orange Emmi, einer Bavaria 34 cruiser der neuen Serie und warte auf meinen Schatz. Sie ist schon unterwegs und es dauert bestimmt nicht mehr lange und sie ist da. Kai ruft, ob ich vielleicht ein kaltes Bier in seiner neuen Bar trinken möchte. Das mache ich doch gerne. Kai hat das Büro von Andreas (Thinius) abgerissen und dort Anfang des Jahres eine kleine Bar gebaut.

So trinken wir ein kleines Bier zusammen. Mieneke kommt dazu. Ich bezahle meine Schulden bei ihr. Hat sie doch die Orange Emmi heute von innen gründlich gereinigt. Dann kommt schon mein Schatz mit ihrem Mini um die Ecke. Kann ich sie endlich in die Arme schließen. Schnell das Gepäck an Bord. Danach fahren wir direkt einkaufen und besorgen für Mona noch 2 Kissen und Bettzeug. Das liegt leider noch Zuhause. Jetzt nur noch bei Jumbo ein paar Vorräte ergänzen. Zurück auf dem Schiff lassen wir die Heizung bollern. Ich mache die übrig gebliebenen Spaghetti mit der leckeren Thunfischsoße warm. Reicht locker für uns beide. Jetzt noch schnell die Pantry aufräumen und schon ist der 1. Tag so gut wie gelaufen. Mona guckt noch nach unseren Inseln und ich schreibe etwas an meinem Törnbericht. Schnell ist die Geisterstunde erreicht. Ich gehe noch schnell duschen. Zurück an Bord gibt es noch einen winzigen Absacker und dann heißt es auch für mich Guten Nacht.

Samstag, 06.05.2017
Lemmer - Enkhuizen
E4,bedeckt, später sonnig, 18°
18,5sm/4:26h


Lemmer - Enkhuizen 18,5sm/4:26h
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Heute möchte ich nach Enkhuizen. Der Wind kommt passend aus NE. So könnte es ein entspannter Tag werden. Doch zuerst gibt es ein gutes Frühstück. Wir lassen uns Zeit. Erst nach 13 Uhr legen wir ab. Und wie peinlich. Der Ableger geht voll daneben. Ich erwische einen kräftigen Winddreher, der die LEE zu LUVleinen macht. Und diese hatte ich natürlich schon gelöst. So bekomme ich den Bug nicht mehr durch den Wind und liege erst einmal längst an den Dalben. Jetzt hilft nur noch Muskelkraft. Ich drücke mich ab und kann rückwärts raus fahren. Puh und das mir. Und noch in der Base. Vor dem Kieswerk lasse ich Mona aufstoppen und drehen auf dem Teller üben. Dann setze ich das Groß im 1. Reff. Kurz danach kommt auch das Vorsegel raus. Kurz nach der KL1-VL2 gehen wir auf Kurs 240° und können das Vorsegel auf die andere Seite ziehen. Diese Segelstellung bleibt bis Enkhuizen so. Mit einem perfekten Vorwind-Kurs erreichen wir 3 1/2 Std. später Enkhuizen. Das Groß berge ich schon vor der Einfahrt, das Vorsegel eine 1/4 Std. später. Die Fender sind schon klar, die Leinen auch. So tuckern wir zum Meldesteg. Leider ist der Hafenmeister noch da und schickt uns nach T8. Das ist schon weit weg von den Duschen und Toiletten. Heute klappt aber auch garnix. Beim Anleger bleibe ich mit dem Pütting am Pfahl hängen. So ein Mist. Doch der freundliche Nachbar hilft uns und so lege ich an, ohne einen Schaden zu verursachen. Jetzt erst einmal einen Anleger.

Ich bekomme eine PN von Michael. Er hat letztes Jahr sein Schiff, die Tramontane, verkauft. Diese lag bis vor kurzem noch in Enkhuizen. Er würde gerne wissen, wie das Schiff heute aussieht. Es ist eine in die Jahre gekommene Stahlketsch. Ich laufe einmal bis zum Hafenmeister, doch ich kann sie nicht finden. Morgen werde ich einmal nachfragen und auch auf der anderen Seite einmal schauen.

Es wird frisch und so verziehen wir uns recht schnell nach unten und lassen die Heizung laufen. Heute gibt es Mexicano mit Bratkartoffel. Das ist schnell gemacht und lecker. Als Nachtisch gibt es Charlys Erdbeerquark. Mmmhhh lecker. Ich würde gerne morgen nach Hoorn segeln. Und übermorgen wieder zurück nach Enkhuizen. Also simse ich mit Elke, ob es ok für sie wäre, wenn sie anstatt nach Lemmer nach Enkhuizen kommt. Wir über Urk nach Lemmer segeln und Mona sie am Mittwoch zu ihrem Wagen bringt, damit sie ihn nach Lemmer holen kann. Kurze Zeit später kommt die Antwort. "Kein Problem, so machen wir das". Also geht es morgen durch die Schleuse ins Markermeer.

Ich mache mich noch auf die große Wanderung zu den Duschen. Gottseidank denke ich an den Euro. Sonst wäre der weite Weg umsonst gewesen. Für 1 Euro gibt es 8 Min. heißes Wasser. Und das 24/7.

Damit ist der 1. Segeltag für meinen Schatz vorbei. Und wenn es ihr auch etwas zu kalt ist, hat es ihr sehr gut gefallen.

Sonntag, 07.05.2017
Enkhuizen - Hoorn
NW4,bedeckt, später sonnig, 16°
12,1sm/2:51h


Enkhuizen - Hoorn 12,1sm/2:51h
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Auch heute starten wir erst nach 13 Uhr. Eine Punktlandung. Gerade als ich die 1. Leine löse kommen die Eigner des Liegeplatzes an. Diesmal klappt das Ablegemanöver perfekt und knapp 10 Min. stehen wir schon vor der Schleuse, die prompt auf grun schaltet. So können wir direkt in die Schleuse. Ich mache BB fest. Heute klappen alle Manöver. Verspricht ein schöner Tag zu werden. Obwohl im Moment ist es noch stark bewölkt. Doch je weiter wir Richtung Hoorn segeln, desto schöner wird es.

Die Segel packem wir erst unmittelbar vor der Einfahrt nach Hoorn ein. Wie so oft hat der Wind nach dem kleinen Kap ordentlich zugelegt. So waren die letzten Seemeilen eine wahre Rauschefahrt. Mona entscheidet sich für den Stadthafen. Seidem die sanitären Anlagen renoviert sind und bis 23 Uhr aufhaben liege ich hier auch wieder gern. Doch auch der WSV Hoorn ist schön. Und dort sind die Duschen 24h benutzbar. Aber im Stadthafen ist es doch schöner.

Ich erwische einen schönen Liegeplatz an Backbord hinter der ???. Schnell ist Landstrom gelegt und ich Laufe zum Hafenmeister. Der ist (wie ich später erfahre) eine Hafenmeisterin (und dazu auch noch sehr hübsch) und nicht da. Wenigstens bekomme ich 2 Matjes, die super zu unserem Anleger passen. Diesen genießen wir im Cockpit. Die Sonne knallt vom stahlblauen Himmel, so das es im Cockpit richtig warm wird. Auch der Wind hat scheinbar nachgelassen. So sitzen wir einfach rum...... und genießen.

Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung nach Hoorn zu segeln. So kann ich einen weiteren super schönen Segeltag auf der Habenseite verbuchen. Während wir noch genießen kommt die Hafenmeisterin mit ihrem (wohl neuen) Elektro-Motorboot vorbei und kassiert 17,50 Euro. Dafür bekommen wir nicht nur Strom und Wasser (wenn benötigt), sondern auch den Zugangscode für die Duschen und den Code für Free-Wifi.

Wir genießen den schönen Abend und ich freue mich, nach der langen Durststrecke wieder mit meinem Schatz nach einem schönen Segeltag entspannt im Cockpit zu sitzen.

Montag, 08.05.2017
Hoorn - Enkhuizen
NW4, später auf NE drehend NE5-6, bedeckt, ab Mittag sonnig, 14°
13,7sm/2:55h


Hoorn - Enkhuizen 13,7sm/2:55h
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Heute kommt Elke an Bord. Treffpunkt ist Enkhuizen. Doch wir sollen uns Zeit lassen. Das macht Elke auch. So lösen wir die Leinen erst um 12.15 Uhr. 5 Min. später legen wir schon wieder an. Allerdings nur zum Wasser bunkern. Wie immer setze ich das Groß bereits im Hafen. Dabei lernt Mona auch bei etwas beengten Verhältnissen das Schiff sicher zu steuern. Bevor der Bug an den Molenköpfen vorbei ist kommt das Vorsegel dazu. Zuerst raumschots, später dann mit 1/2-Wind geht es Richtung Enkhuizen. Auf dem letzten Stück können wir, trotz einem Kurs hoch am Wind das Äquadukt nicht anlegen. Der Wind frischt auch merklich auf und als es Mona etwas übel wird, packe ich die Segel ein und motore die letzten 2 Seemeilen bis zur Schleuse. Um 15.30 Uhr sind wir fest im Buitenhaven Enkhuizen. Elke nimmt unterse Leinen an.

Wir leisten uns ein Matjes und eine Pommes special. Muss man mindestens einmal haben, wenn man in den Niederlanden ist. Ist ja hier eine Nationalspeise. Wir lassen keine Hektik aufkommen und genießen das Hier und Jetzt. Doch ein paar Dinge stehen noch auf unserer To-Do-Liste. Vorräte ergänzen, Wagen von Elke sicher parken, Abendessen kochen. Punkt 1 erledigen Elke und ich gemeinsam. Wir fahren zum Alber Hein und kehren eine Stunde später mit allerlei leckeren Sachen zurück. Ich habe beim besten Fischhändler in Enkhuizen ein paar Stücke besten Kabeljaus gekauft. Der landet heute in der Pfanne. Doch zuerst parkt Elke ihr Auto. Zurück an Bord beginnen wir mit dem Kochen.

Der Fisch gelingt uns wieder perfekt. Super lecker. Doch wir haben Mühe, die doch sehr große Portion zu vertilgen. Aber Charly wächst da über sich hinaus.

Wir genießen noch einen Absacker und dann ist ein weiterer Tag vorbei.

Dienstag, 09.05.2017
Enkhuizen (Hafentag)
NW3-4, sonnig, °
0,0sm/0:00h

Heute weckt mich die Sonne schon um 7 Uhr. Mich hält nichts mehr in der Koje. Also Bett wegräumen und Polster wieder an ihren Platz (das einzig lästige, wenn man im Salon schläft), Kaffeewasser aufsetzen und den Salon etwas aufklaren. Mona beschwert sich, warum ich so früh schon rumkruchel. Wir hatten doch gesagt, heute schlafen wir etwas länger. Ich bemühe mich, noch leiser zu sein und setze mich mit dem 1. Kaffee in die Plicht. Gordo, dü würdest es lieben. In der Sonne ist schon richtig warm. der Wind ist weg und eine herrliche Ruhe. Man sieht nur vereinzelte Segler, die zur Dusche streben. Das verspricht ein super schöner Tag zu werden.

Ich besorge mir den Marifoonbericht aus dem Internet.

Marifoonbericht
dinsdag 9 mei 2017 05.25 uur

Waarschuwing voor de scheepvaart:
Er zijn geen waarschuwingen van kracht
Weeroverzicht:
hoog zuidwest van IJsland. Bijbehorende rug boven Engeland trekt langzaam naar het zuiden van de Noordzee. Zwak laag boven Zuid-Noorwegen ligt stationair.

Verwachting van 08:00 tot 20:00 uur:
Texel Rottum Delfzijl Harlingen IJsselmeer Marken
noord 3-4, krimpend noordwest,zicht goed

Verwachting van 20:00 tot 08:00 uur:
IJmuiden IJsselmeer Marken
noordwest 2-4,zicht goed
Texel Rottum Delfzijl Harlingen
noordwest 3-4,later kans op een lichte bui,zicht goed, in neerslag mogelijk matig

Der verspricht Wind aus Noord mit 3-4 Bft, drehend auf NW, kein Regen, gute Sicht. Das wäre perfekt um nach Urk zu segeln. Doch es soll anders kommen. Doch zuerst gibt es ein gutes Frühstück. Ich gehe im Havenwinkel frische Brötchen holen. Um 12 Uhr sind wir eigentlich klar zum Auslaufen. Doch meine Crew überlegt, den Tag in Enkhuizen zu verbummeln. Soll mir recht sein. Ich bin sowieso mit meinem Törnbericht wieder einige Tage zurück. Da ist ein wenig Zeit hilfreich.

Der blaue Himmel verschwindet langsam. Immer mehr Wolken schieben sich vor die Sonne. Ich setze mich nach draußen und arbeite etwas an meinem Törnbericht. Dann schleicht sich das Sandmännchen von hinten an und verübt einen heimtückischen Anschlag auf mich. Haut es mir doch einfach einen vollen Sack Schlafsand gegen den Kopf. Ich schaffe es gerade noch meine Füße hochzulegen. Dann bin ich auch schon eingeschlafen. ;)))

Ich träume von einer Zeitreise und tatsächlich, als ich wieder wach werde, bin ich in der Zukunft. Zugegeben, es war jetzt nur eine winzige Zeitreise, aber eine Stunde ist doch auch schon ansehnlich. Das sollen mir die Wissenschaftler erst einmal nachmachen. Einfach so, zack!

Jetzt müssen Mona und ich aber los, wenn wir noch erfolgreich ein paar Klamotten erjagen wollen. Manche Menschen nennen die Jagd nach Klamotten ja auch shoppen. Aber wir Männer shoppen nicht, wir jagen! So ist das.

Jedenfalls ist die Jagd erfolgreich und mit reicher Beute laufen wir zurück zum Schiff.

Elke hat ihren Mittagsschlaf abgebrochen und schon gekocht. Eine, wie wir später feststellen, sauleckere Bolognese. Diese genießen wir drinnen, den draußen ist es doch noch frisch. Schnell ist das Schiff wieder auf Vordermann gebracht und wir können den Abend genießen.

Mittwoch, 10.05.2017
Enkhuizen - Lemmer
SE1-2, später W1, sonnig, 16°
17,5sm/4:09h


Enkhuizen - Lemmer 17,5sm/4:09h
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Als ich wach werde, muss die Sonne schon aufgegangen sein. Man sieht sie aber nicht. Zwischen ihr und mir hängen viele Wolken. Na, egal. Machen wir das Beste draus. Es dauert eine Weile, bis meine Crew aus den Kabinen kommt. Da habe ich schon meine 2. Tasse Kaffee aus. Und den Marifoonbericht aus dem Internet gezogen:

Marifoonbericht
woensdag 10 mei 2017 05.25 uur

Waarschuwing voor de scheepvaart:
Er zijn geen waarschuwingen van kracht
Weeroverzicht:
rug boven de Britse Eilanden en Nederland trekt langzaam oost. hoog tijdelijk boven Nederland. laag ten zuiden van IJsland trekt zuid. laag boven de Golf van Biskaje trekt langzaam noord.

Verwachting van 08:00 tot 20:00 uur:
IJsselmeer Marken
west tot noordwest 2-3, spoedig veranderlijk,zicht goed

Verwachting van 20:00 tot 08:00 uur:
IJsselmeer Marken
veranderlijk 2-3, toenemend oost 3-4,zicht goed

Zuerst steckt Elke ihren Kopf aus der Kabine. Kurz darauf lugt auch Mona, noch reichlich verschlafen, um die Ecke. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob Mona den Vorschlag schon gestern gemacht hat oder ihr der Gedanke heute ganz spontan gekommen ist. Wir disponieren jedenfalls um. Mona fährt Elkes Wagen von Enkhuizen nach Lemmer während Elke und ich die Orange Emmi nach Lemmer bringen. Gesagt, getan. Nach einem guten Frühstück holt Elke ihren schicken Mokka. Mona bekommt eine Kurzeinweisung. Dann ist sie weg und wir legen ab.

Viel Wind ist nicht, doch wir versuchen alles. So lassen wir und knapp 1 1/2 Stunden Richtung Lemmer treiben. Doch wenn wir heute noch ankommen wollen, müssen wir in den sauren Apfel beißen. Also Vorsegel einrollen und Motor an. Mit Segeln gibt es heute nix mehr. Also beide Segel einpacken und mit Marschfahrt Richtung Lemmer. Erst um 1/2 7 legen wir in der Base von Kai an. Mona ist schon da und wartet auf uns. Schnell hat sie ihre Sachen in den Mini geladen und plötzlich ist er da, der Moment des Abschieds.

Wir wollen noch gemeinsam einen Kibbeling essen. Daraus wird nix. Dier Fischhändler hat schon zu. Also setzen wir uns ins Cafe Centrum in die Sonne. Elke und Mona entscheiden sich für einen Flammkuchen. Ich spare mir meinen Appetit für eine Pommes auf. Jetzt ist es aber endgültig soweit. Noch einen Kuss und eine fest Umarmung. Dann läuft Mona zu ihrem Mini und braust davon. Elke und ich schlendern zur Pommesbude. Ich bekomme meine Fritten special und zum Abschluß noch ein Softijs. Die Sonne scheint und das Wetter ist perfekt. Wir laufen zurück zum Schiff. Angela und Jörg werden erst spät in der Nacht ankommen. Irgendwann geht Elke ins Bett. Ich warte noch auf die beiden. Es ist schon nach Mitternacht als die beiden ankommen. Jetzt schnell die Sachen aufs Schiff, Koje gemacht und ab ins Bett.

Donnerstag, 11.05.2017
Lemmer - Stavoren (Binnen)
SEE2, später NE1-2, noch später E3-4, sonnig, 16°
18,9sm/4:43h


Lemmer - Stavoren (Binnen) 18,9sm/4:43h
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Trotz der späten Nachruhe bin ich wieder früh auf und freu mich auf den 1. Kaffee, den ich im Cockpit genießen kann. Es verspricht ein weiterer schöner Tag zu werden. Ich kann noch ein wenig an meinem Törnbericht arbeiten. Dann wird es auf dem Schiff unruhig. Alle kommen aus ihren Kabinen gekrabbelt und freuen sich über den frischen Kaffee.

Jörg bereitet ein perfektes Rührei zu. Beim Frühstücken erstellen wir eine Einkaufliste. Elke und Jörg fahren einkaufen, ich kümmere mich ums Schiff. Das Deck muss dringend von einer Million toter Fliegen befreit werden. Von Mieneke bekomme ich einen Schrubber und los gehts. Eine 3/4 Stunde später ist das Deck wieder weiß und auch die beiden sind wieder vom Einkauf zurück. Angela verstaut schnell die Vorräte. Jetzt nur noch eine kurze Sicherheitseinweisung, dann kann es schon losgehen. Elke parkt uns perfekt aus. Wir versorgen Fender und Leinen. Dann setzen wir das Groß und kurz darauf das Vorsegel. Der Motor geht aus und wir verlassen unter Segel Lemmer.

Der Wind kommt mit 2Bft. aus SEE und schwächelt etwas. So steuert Elke knapp 260°. So entfernen wir uns immer weiter von der neuen Bojenkette (in rot). Diesen Kurs steuern wir eine ganze Zeit. Dann ändere ich den Kurs ein wenig nach STB und wir können die nächste 1/2 Std. Schmetterling segeln. Es wird wärmer und der Wind lässt immer mehr nach. Perfekte Bedingungen für die Invasion der berühmten IJsselmeer-Mücke. Unsere Segel werden schwarz. Man findet die kleinen Plagegeister überäll. Als dann auch noch die Geschwindigkeit deutlich unter 2kn fällt, rolle ich das Vorsegel weg und starte den Diesel. Jetzt pflügen wir mit knapp 6kn durchs Wasser und die Mückenplage lässt ein wenig nach. Aus E kommen auch fiese Wolken. Wir sollten uns vielleicht beeilen, den sicheren Hafen zu erreichen.

Doch dann kommt der Wind zurück und ich entscheide mich wieder fürs Segeln. Ach, ist das schön, wenn der Motor erstirbt und das Schiff sich wieder leicht im Wind wiegt. Wir können die Einfahrt vom Stadthaven Stavoren gut anlegen und da der Wind auf 3-4 Bft. aufgefrischt hat macht das Segeln wieder Spass. Vergessen sind die IJsselmeer-Mücken. Nur noch 100erte Leichen liegen auf Deck. Und das obwohl wir bereits 1000ende mit der Pütz weg gespült haben. Bereits an der Einfahrt zum Buitenhaven vorbei entscheiden wir uns um und nehmen Kurs auf die Schleuse, bergen die Segel und tuckern 5 Min. später Richtung Binnenhaven Stavoren. Als wir uns der Schleuse nähern schaltet sie von rot auf rot/grün und dann sofort auf grün. Elke überlässt mir das Schleusenmanöver. Das gelingt mir mal wieder perfekt. (Dank des fehlenden Windes ;)) Ich steuere den Kanal an und suche eine Lücke zum Anlegen. Rechts sind einige Boxen frei und haben auch grüne Schilder, doch ich würde gerne an der Robinson Insel anlegen. Ich finde auch noch ein Stück direkt an einer Ecke, wo zumindest 5m unseres Schiffes dran passen. Das reicht mir und so machen wir uns klar zum Anlegen. Die Fender hängen bereits ganz tief. Müssen sie auch. Jörg springt mit einem großen Satz an Land. Jetzt noch ein wenig Leinenarbeit, Landstrom legen und wir können einen kalten Anleger genießen. Die Sonne kommt nochmal raus und es wird super schön.

Jörg hat das Essen schon vorbereitet und schnell brutzeln die Bratkartoffel in der Pfanne. Heute gibt es wieder leckeren Kabeljau mit Bratkartoffel. Dazu einen grünen Salat. Und den Rest Grauburgunder vom Alde Gott, den ich noch in der Kühlung hatte. Das Essen ist schon ein absolutes Highlight. Aber getoppt wird es von dem Wetter. Die Sonne zeigt noch einmal was sie kann und über uns spannt sich ein blauer Himmel. Im Osten sieht es dagegen nicht so toll aus. Aber der für 8 Uhr angesagte Regen kommt nicht. Es bleibt bei 3 oder 4 Tropfen. Und es ist warm genug um draußen zu essen. Immer wieder mein persönlicher Favorit.

Nach dem Essen genießen wir etwas von dem guten Ouden Genever. Eine edle Schokopraline (Danke Elke) rundet das alles ab. Da kann man nur sagen: Perfekt!. Wir sitzen noch eine ganze Zeit draußen. Doch irgendwann muss ich mich um die Pantry kümmern. Ein 1/2 Std. später sieht diese auch wieder top aus. Es ist doch schon spät. Mit wenig Hoffnung mache ich mit auf zu den Duschen. Diese sind nur zwischen 7 - 21.30 Uhr geöffnet. An der Brücke hat man schon einmal Glück. Doch hier nicht. Alles zu! So laufe ich zum Schiff zurück. Heute halt nur Zähne putzen. Geht es morgen früh zur Dusche. Einen Absacker gönne ich mir noch. Dann geht das Licht auf der Orange Emmi aus.

Freitag, 12.05.2017
Stavoren (Binnen) - Hafentag
SE2, bedeckt mit einzelnen Regenschauern und ein paar wenigen Sonnenstrahlen, 16°
0,0sm / 0:00hh

Ich bin schon zum kurz nach 7 auf den Beinen. Ich packe meine Utensilien zusammen und laufe erst einmal zu den Duschen. Brauche 2 50-Cent-Stücke. Nach dem ersten stehe ich noch eingeseift unter der Dusche. Gut das ich zwei eingesteckt habe. Es sieht heute ungemütlich aus. Der angekündigte Regen ist aber nicht gekommen. Noch ist es ruhig auf dem Schiff. So genieße ich meinen ersten Kaffee. Elke kommt aus ihrer Kabine und verschwindet Richtung Duschen. Ist das schön. So ein total entspannter Törn. Kein Meilenschrubben, kein Auslaufen vor dem Frühstück. Dafür jede Menge Entschleunigung.

Ich stelle zur Auswahl Appelgebak met Slagroom oder Segeln. 3 x dürft ihr raten für was sich die Crew entscheidet. So verabreden wir uns für 3 Uhr beim Cafe am alten Fischerhaven. So hat jeder 2 Stunden Freizeit. Ich verbringe meine am Notebook. Der Törnbericht schreibt sich ja nicht von alleine. Die Zeit verstreicht schnell und genauso schnell ziehen die Regenwolken vorbei. Die Sonne kommt raus und es wird schön. Und warm. Wir genießen die beste Appeltart von Stavoren.

Während Angela noch shoppen geht und Elke am Strand entlang läuft gehe ich zurück zum Schiff. Ich möchte mir 2 Blöcke und einen Tampen besorgen um einen besseren Anschlagewinkel des Vorsegels bei Vorwind-Kursen zu haben. Doch der Schiffszubehörladen an der Tankstelle hat keine Blöcke. Ich müsste bis zum Oude Haven zurücklaufen. Dazu habe ich keine Lust. Also besorge ich mir einen leckeren Matjes von der Fischbude, die direkt an der Schleuse steht und setze mich mit einem kalten Anleger ins Cockpit. Ach, ist das schön. Könnte das Leben nicht jeden Tag so sein?

Langsam trudelt meine Crew wieder ein. Und bringt sogar noch die sehr spät per SMS georderte Sprite mit. So gibt es noch ein leckeres Sneuwitje.

Jetzt fällt mir nicht mehr ein, was wir gekocht haben. Aber es war auf jeden Fall lecker. Langsam neigt sich der Hafentag seinem Ende zu. Skipper und Crew sind glücklich. Was will man mehr vom Leben.

Samstag, 13.05.2017
Stavoren - Urk
SW2, bedeckt mit einer kräftigen Regenschauern, 16°
22,0sm / 4:52h


Stavoren - Urk 22,0sm/4:52h
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Heute geht es aber weiter. Wir wollen nach Urk. Es ist bedeckt und das IJsselmeer empfängt uns mit einem SW2, der auf SSE dreht. Wir segeln langsam Richtung Enkhuizen. Dann bildet sich eine dunkle Wolke über dem Deich und es fängt an zu grollen. Bei einem Gewitter muss ich nicht draußen sein. Also Segel runter und Maschine an. Mit voller Kraft laufen wir Richtung Urk. Trotzdem holt uns der Regen ein. Wir bekommen eine kräftige Dusche ab. Allerdings ohne Blitze. Dann stehen wir vor der Einfahrt von Urk und machen das Schiff klar zum Anlegen. Der Hafenmeister kommt (ebenfalls mit einem neuen Elektroboot) entgegen und gibt uns einen schönen Liegeplatz ganz vorne, direkt hinter dem großen Frachtschiff. Ein wenig Leinenarbeit und schon liegen wir fest.

Nach einem kleinen Anleger geht es in den Ort. Angela und Jörg waren noch nie hier und sind von dem schönnen Ort begeistert. Wir finden die angesagteste Burgerbude in Urk und gönnen uns einen leckeren Burger mit Fritten. So kann die Pantry heute einmal kalt bleiben. Ist auch mal schön.

Während Angela und Jörg noch ein wenig Urk erkunden, laufen Elke und meinereiner zurück zum Schiff. Ein Wassertaxi wäre jetzt nicht schlecht. Doch es gibt keines. So laufen wir einmal um das Hafenbecken und sind bald darauf wieder auf der Orange Emmi.

Heute ist schon der letzte Abend für Elke, Angela und Jörg. Morgen geht es für die 3 schon wieder nach Hause.

Sonntag, 14.05.2017
Urk - Lemmer
SW2-3, abflauend S1-2, später auffrischend S2-3, sonnig, erst Abends eine Regenschauer, 16°
16,1sm / 3:54h


Urk - Lemmer 16,1sm / 3:54h
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Heute wollen wir etwas früher los. Damit es nicht so spät wird bis wir in Lemmer sind. So heißt es um 9.40 Uhr "Leinen los". Ich setze noch in der Ausfahrt das Groß und als das Fahrwasser nach NW abknickt kommt das Vorsegel hinzu. Jetzt können wir den Diesel abschalten und zuerst noch hoch am Wind, später mit 1/2-Wind geht es am riesigen Windpark entlang Richtung Lemmer. Für knapp 1 3/4 Std. lässt der Wind so stark nach, das wir motoren müssen. Doch dann kommt er wieder und wir können bis kurz vor der Marina Friese Hook segeln. Jetzt bergen wir zum letzten Mal die Segel, tanken die Emmi noch voll und dann steht das letzte Anlegemanöver bevor. Entgegen meiner Gepflogenheit fahre ich vorwärts in die Boxengasse. Prompt verfehle ich meine angepeilte Box. Auch die nächste schaffe ich nicht. Für die 3. reicht es dann. Allerdings nicht ohne das wir uns mit Muskelkraft durch die Dalben drücken müssen. Peinlich, so ein vermurkstes Anlegemanöver. Aber nach ein wenig Drücken hier und ziehen da sind wir in der Box. Ohne Kratzer und verbogene Bug- oder Heckkörbe. Und nur das zählt.

Elke hat ihre Sachen schon zum größten Teil gepackt. Auch Angela und Jörg räumen ihre Koje aus. Nachdem alles in den Autos verstaut ist, geht es noch auf einen Kibbeling in die Stadt. Heute hat der Fischhändler noch auf. So genießen wir einen guten Kibbeling. Dann ist es schon soweit. Zuerst verabschiedet sich Elke, sie muss noch etwas im JUMBO einkaufen. Dann sind auch Angela und Jörg weg. Ich laufe noch zum JUMBO, etwas fürs nächste Frühstück kaufen. Zurück auf dem Schiff warte ich auf Jürgen. Was ich mit ihm erlebe, das könnt ihr im nächsten Törnbericht nachlesen.

Resümee

Wie immer war es ein entspannter Törn. Kein Stress, immer gutes Essen und ein einige Seemeilen unter Segel zurück gelegt.

Aktuell habe ich die Statistikwerte nicht zur Hand. Vielleicht liefere ich sie noch nach.