IJsselmeer WE 2016

Ein Segel-WE mit Peter & seinen Freunden

Anfang des Jahres fragt mich mein Kollege Peter, der bei mir seinen SKS gemacht hat, ob ich mit ihm und seinem Freund ein WE auf dem IJsselmeer verbringen möchte. Das mache ich doch gerne. Kurz vor dem Kurztörn kommt noch Uli hinzu. So wechselt Peter von einer 2- auf eine 3-Kabinen-Version. Jetzt kann das WE kommen.

 

Hier die Daten:

Start/Zielhafen: Lemmer
Skipper: Peter, Skipper
Co-Skipper: Charly
Crew:: Patrick & Uli
Schiffname Calypso
Schiffstyp Beneteau Oceanis 34
Vercharterer Enjoy Sailing
Basishafen: Lemmer
Zeitraum: 3 Tage
Zeitpunkt: 23. - 25.06.2016
Kosten: ~ 300 € Charter p./P.
60 € Bordkasse/p.Person

 

Der Törnverlauf



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Tag Stadt Hafen Bemerkung SM
1. Stavoren Gemeindehafen Binnen Wir liegen im Gemeindehafen Binnen vor der 1. Brücke (hinter der Tankstelle). 20,8 sm
2. Oudeschild (Texel) Waddenzeehaven Texel Wir finden einen freien Platz am E-Steg. 33,7 sm
3. Hindeloopen Marina Hindeloopen Dieses Mal liegen wir in der Marina. Super Box direkt an den Duschen. 29,0 sm
4. Lemmer Lemmer Wieder zurück in der Base von Enjoy Sailing 39,5 sm
Summe Seemeilen 123,0 sm

 

noch kein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Donnerstag, 23.06.2016
Viersen - Düsseldorf - Viersen - Lemmer
NW3-4, Gewitterwolken, sonnig, 25°
~ 310,0km / 3:30h


23.06. Lemmer - Stavoren 20,8sm / 6:10h
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Wieder ein Urlaub, wenn auch nur ein Kurzurlaub, der so früh startet. Um 1/2 6 muss ich aus meinem warmen, kuscheligen Bett, die Füße auf den Boden und los geht der Tag. Donna schläft selig weiter. Sie muss ja nicht zur Arbeit. Routine: Kaffee kochen, Brote schmieren, Rucksack packen, Rollos hoch und... natürlich waschen und anziehen. Im Schlafi darf ich ja nicht zur Arbeit. Kurz nach 6 ist alles erledigt, ich trinke noch 2 Schluck aus meinem Kaffeebecher und dann fahre ich los. Auf der Arbeit wundert man sich natürlich. So früh bin ich ja selten da. Die Zeit bis 1/2 12 vergeht schnell und schon sitze ich wieder in meinem Avensis und sause nach Hause. Patrick ist noch nicht da und so kann ich noch 2-3 vergessene Sachen einpacken. Jetzt noch eine saubere Jeans an und dann ist mein Transfer nach Lemmer auch schon da. Noch ein schnelles Bussi und schon sind wir unterwegs. Nach recht ereignislosen 230km (nur eine kurze Regenschauer) kommen wir bei Enjoy Sailing an. Peter und Uli haben das Schiff schon übernommen. Jetzt müssen noch 2 Kisten mit Lebensmittel verstaut werden. Das geht schnell und eine knappe Stunde später sind wir schon klar zum Ablegen. Noch eine kurze Sicherheitseinweisung und schon geht es los. Da Gewitter angesagt sind und auch kein (oder fast kein) Wind entschließen wir uns, innen rum nach Stavoren zu dieseln. Wir müssen uns ein wenig sputen, den die Brücke bei Warns öffnet um 20 Uhr das letzte Mal. So dieseln wir mit 6kn zuerst durch den Prinzess-Magriet-Kanal und dann übers Heeger Meer. Wir kommen an Koudum vorbei und können hier sogar für eine 1/2 Std. die Segel setzen. Ach ist das schön, wenn der Diesel verstummt. Doch schon sind wir kurz vor der Brücke und müssen die Segel wieder bergen. Das ist nicht ganz so einfach, da wir einen Überläufer in der Furlex haben. Ich laufe nach vorne und mit der Hilfe von Peter gelingt es mir, den Überläufer zu entfernen. Jetzt können wir das Vorsegel wegrollen. Eine Minute später fällt das Groß in den Lazy Back. Vor der Brücke wartet schon ein großes Charter-Botorboot. Eines von diesen riesigen, weißen Ungetümen, die man hier chartern kann. Wie erwartet schaltet die Brücke recht schnell auf Rot/Grün und dann bimmeln auch schon die Schranken. Jetzt ist es nicht mehr weit. Noch knapp 2 sm und wir biegen nach rechts in den Gemeinehafen ab. Die nächste Brücke Richtung Coop zeigt schon Doppelt-Rot. 30m vor der Brücke sehen wir an Backbord eine Lücke, die groß genug für uns ist. Die Fender fliegen von Bord und eine Minute später liegen wir schon fest. Jetzt noch ein wenig Leinenarbeit und Landstrom legen (der es zuerst nicht tut, erst ein Wechsel der Steckdose bringt den gewünschten Erfolg). Peter hat schon das Abendessen vorbereitet. Doch zuerst gibt es einen Anleger. Soviel Zeit muss sein. Dann tischt Peter so richtig auf. Tomate-Mozarella mit frischem Basilikum. Danach Curry-Hähnchen mit Reis. Schnell sind die Teller leer und die Mägen voll. Nach dem Aufklaren machen wir noch einen großen Spaziergang durch Stavoren. Doch bis auf eine Pinte (nicht weit von unserem Liegeplatz) ist es dunkel in Stavoren. Nach der großen Runde kehren wir noch für ein Bier ein. Zurück auf dem Schiff wird es sehr schnell ruhig. Haben wir doch inzwischen schon wieder Mitternacht. Ich laufe noch zu den Duschen, die erstaunlicherweise noch auf haben. (Öffnungszeit 7-21.30Uhr) Aber mir solls recht sein. So kann ich sauber und erfrischt in meinen Schlafi schlüpfen. Auf dem Schiff ist es schon ruhig, nur ab und zu hört man ein dezentes Schnarchen. Ich packe noch mein (nein Monas) neues WIN10-Tablett aus und schreibe meinen Törnbericht. Und gönne mir einen großen Bacardi Cola. Es ist schon deutlich nach 1 Uhr bis ich auch den Weg in die Koje finde. Für Morgen ist 7-8-9 geplant. Wir wollen über Den Oever nach Texel. Mal schauen, wie das bei dem Westwind so klappt.

Freitag, 24.06.2016
Stavoren - Texel
W3-4, bedeckt, später NW3, sonnig, 18°


24.06. Stavoren - Den Oever - Oudeschild (Texel) 33,7sm / 7:34h
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Um kurz nach 5 bin ich schon wach. Das ist wirklich noch zu früh. Also liege ich in meiner Koje und mach..... nix. Um 1/2 6 wird mir das zu langweilig und ich schwinge meine alten Knochen aus der Koje. Ein wenig frisch machen und schon kann der Tag beginnen. Ich koche den 1. Kaffee auf der Calypso und kann ihn sogar draußen genießen. Gegen 7 Uhr wird es lebendig auf dem Schiff und die Crew geht duschen. Das brauche ich nicht. Hab ich schon gestern Abend gemacht. Zum Frühstück gibt es Rührei mit Speck. Sehr gut. Um 1/2 8 legen wir ab. An der Schleuse müssen wir nicht warten und so kreuzen wir gegen einen NW3 Richtung Den Oever. Wir machen 2-3 Schläge, kommen aber nicht weit genug nach Westen. Also Motor für eine 1/2 Stunde an. Dann können wir wieder segeln. Auch die Schleuse in Den Oever hat nichts zu tun. So sind wir schnell auf der anderen Seite. Der Wind kommt, wie so oft, von vorne. Also lassen wir für die nächsten 4 sm den Diesel laufen. Dann können wir die Segel setzen und kreuzen in großen Schlägen Richtung Den Helder. An der M10 verlassen wir das Fahrwasser und nehmen Kurs auf die T13. Jetzt wird es ein wenig zäh, denn der Strom setzt noch mit knapp 1,5kn gegenan. 200m vor der T12 packen wir die Segel ein und motoren den Rest der Strecke. Wir fahren zuerst in den F5scherhafen. Uli geht von Bord und besorgt 4 Matjes. Die schmecken bei einem Anleger besonders gut. Wir tuckern bis zum Waddenzee Haven und legen uns rückwärts an den E-Steg. Das Anlegemanöver ist ein wenig schräg, aber ich kann auf den Fingersteg springen und so wird alles gut. Ein wenig Leinenarbeit. Landstrom legen und schon können wir unseren Anleger genießen. Die Matjes sind, wie immer, super frisch und schmecken zum Bier fantastisch. Peter läuft noch schnell zum Hafenmeister und für 23,50 Euro dürfen wir hier eine Nacht liegen. Inselzuschlag halt. Doch dafür haben wir f a n t a s t i s c h e s Wetter. Blauer Himmel, warm und fast kein Wind mehr. Ach, ist das Leben schön.

Ich telefoniere noch mit Mona, die ja heute Geburtstag hat. Leider ist sie nicht so gut drauf. Nur Kerstin ist vorbei gekommen und mein Geschenk, ein großer neuer Blumenkübel, hat leider nicht die richtige Farbe. So ist sie natürlich ein wenig traurig. Mir tut es auch leid, aber ändern kann ich es nicht mehr. Schade, wirklich. Peter hat in der Zwischenzeit schon gekocht. Heute gibt es Nudeln mit Paprika/Zuchini-Soße. Obwohl sehr gesund, schmeckt es einfach toll. Satt und zufrieden genießen wir den Abend. Die 3 Männer machen noch einen Ausflug ins Dorf. Ich bleibe

auf dem Schiff und sinke müde in die Polster, schalte die Zeitmaschine ein und scchon sind die 3 wieder da. Der Ausflug hat gefühlt nur ein paar Sekunden gedauert ;)

Jetzt wird es schnell ruhig auf dem Schiff. Ich bereite mein Bett vor, gehe wie immer noch Duschen und vor 12 Uhr bin ich schon im Land der Träume.

Samstag, 25.06.2016
Texel - Kornwedezand - Hindeloopen
V1-2, bedeckt, später NW2, sonnig, 18°


25.06. Oudeschild (Texel) - Kornwederzand - Hindeloopen 29,0sm / 6:26h
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Wieder werde ich vor 6 Uhr wach. Das passiert mir so oft auf nem Schiff. Kaffee kochen kann ich nicht. Finde die Streichhölzer nicht :( Werde dann immer so unleidlich. Doch irgendwann wird Patrick wach und er weiß, wo sie liegen. Und auch wo der Schalter fürs Gas ist. So dauert es nicht lange und ich bekomme meinen Kaffee. Heute geht es etwas später los, da ich noch den Fisch für heute Abend kaufen muss. Ein paar Kleinigkeiten fehlen uns noch und so haben wir uns gestern auf die 7-8-9-10 Regelung geeinigt. D.h. 7 Uhr Aufstehen, 8 Uhr Frühstück, 9 Uhr Einkaufen und 10 Uhr Ablegen. Das klappt auch prima. Wir wären sogar gut eine 1/2 Stunde früher los gekommen, wenn..., ja wenn Uli und ich nicht prompt in die falsche Richtung gelaufen wären. So machen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort, bevor wir den SPAR nur 5 Min. vom Hafen entfernt entdecken. Ich kaufe vorher noch beim Fischhändler meines Vertrauens 4 riesige Thunfischsteaks. Das wird den Jungs sicher schmecken. Jetzt wird es aber Zeit. Die Flut hat schon seit 3 Std. eingesetzt. Patrick bringt uns raus. Leinen und Fender versorgen geht inzwischen automatisch. Wir bereiten auch das Groß zum Setzen vor. Aber das hätten wir uns sparen können. 0,0kn Wind. Absolute Flaute. Spiegelglatt liegt die Waddenzee vor uns. So motoren wir Richtung Kornwederzand. Um 1/2 2 biegen wir in das Fahrwasser vor der Schleuse ein und als wir um die Ecke motoren dreht sich gerade die Brücke. So tuckern wir hinter einer beachtlichen Ansammlung von Schiffen her. Es geht langsam durch die geöffnete Brücke Richtung Schleuse. Für uns ist an der Wand kein Platz mehr. So tuckern wir langsam durch die Mitte und gehen längsseits an einer Segelyacht. Das ging ja völlig tiefenenspannt über die Bühne. Sehr schön. Es dauert auch nicht lange und das Tor schließt sich hinter uns. Jetzt geht es ein gutes Stück abwärts. Und schon öffnen sich die vorderen Tore und wir können die Schleuse verlassen. Patrick, als Skipper-of-the-day hatte mir zugestimmt, das es keinen Sinn macht, 2 oder 3 Std. weiter zu dieseln. Also ist der Plan A nach Makkum zu gehen. Das liegt nur eine 1/4 Std. von der Schleuse entfernt. Doch dem Rest der Crew ist das zu früh. Hinzu kommt, das ein schwacher Windhauch zu spüren ist. Also werfen wir Plan A über Bord, setzen die Segel und lassen uns Richtung Hindeloopen treiben. Für die nächsten 2 Std. segeln wir mit knapp 2kn Richtung Hindeloopen. Dann fängt es an zu regnen. So richtig Lust hat jetzt keiner mehr zum Segeln. Also Segel einpacken und Motor an. 20 Min. später sind wir im Hylperhaven. Dort gibt es aber nur noch einen Platz auf Päckchen. Also ab zur Marina. Hier bekommen wir einen super Platz in unmittelbarer Nähe der Duschen. Um 17 Uhr sind wir fest und können einen kalten Anleger genießen. Der Regen hat gottseidank aufgehört. Ab und zu tröpfelt es noch, aber das Wetter sieht schon wieder recht gut aus. Ich beginne mit dem Abendessen. Peter und Uli schnibbeln fleißig mit und so geht es rasch voran. Heute gibt es Thunfischsteak mit Bratkartoffel und Zuchini. Dazu noch einen kleinen, frischen Salat. Der Thunfisch gelingt mir gut und allen scheint es sehr gut zu schmecken. Wir spülen mit einem guten Tropfen Rotwein nach. Ach, kann das Leben schön sein. Schnell ist wieder alles aufgeräumt und Peter macht den Vorschlag, Fußball zu gucken. Ich hab schon vergessen, wer gegen wen, aber am Ende gewinnt einer. (muss ja auch, ist ja schon Achtelfinale). Um 1/2 12 geht Patrick schlafen. Schade, können wir um Mitternacht nicht mit ihm anstoßen. Machen wir das halt morgen früh. Ich gehe noch schnell duschen und dann wird es auch schon ruhig auf'm Schiff.

Sonntag, 26.06.2016
Hindeloopen - Enkhuizen - Lemmer
SW3-4, teilw. bedeckt, 21°


26.06. Hindeloopen - Enkhuizen - Lemmer 39,5sm / 6:36h
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Heute ist schon wieder der letzte Tag. Und Patricks Geburtstag. So gibt es ausnahmsweise einen winzigen Schluck Sekt zum Frühstück. Es sieht nach einem guten Segelwind aus. Daher trödeln wir nicht lange, sondern legen ab. Peter bringt uns sicher aus der Box. Wir bereiten das Setzen vom Groß im 2. Reff vor. Jetzt nur noch bis zur H1 motoren. Dort können wir das Fahrwasser verlassen und in den Wind gehen. Schnell ist das Groß oben und die Fock wickelt sich ab. Die nächsten 4 Stunden sind Segeln vom Feinsten. Da wir ein Geburtstagskind an Bord haben, scheint die Sonne. Es gibt ein paar Kumuluswolken, aber keinen Regen. Kurz nach 13 Uhr stehen wir vor der Einfahrt Enkhuizen, bergen die Segel und tuckern bis in den Stadthaven. Dort dürfen wir uns trotz des ausgebrachten Reservierungsschildes an die Backbordmole legen. Wir bleiben ja nur 2 Stunden. Es gibt Kibbeling mit den gestern übrig gebliebenen Nudeln. Dazu noch eine Portion Zuchini. Alles gut gewürzt und ein wenig gepimpt. So läßt es sich leben. Während Peter und Uli einen kurzen Spaziergang durch die Stadt machen, klare ich die Pantry auf. Patrick hat leider seit dem Frühstück Magenschmerzen und legt sich kurz hin. Schnell ist es 3 Uhr und wir starten zur letzten Etappe. Der Wind kommt jetzt wieder aus SW. So gehts raumschots nach Lemmer. Wir setzen zuerst noch einen Bullenstander, den wir aber später wieder lösen, da der Wind doch deutlich von BB kommt. So geht es recht flott Richtung Lemmer. Knapp 1sm vor der Schleuse bergen wir die Segel und bereiten das Schiff für die Schleuse vor. Die zeigt schon grün als wir um die Ecke biegen. Mit Vollgas gehts zur Schleuse. Hinter uns kommt noch der Nachbau eines mittelalterlichen Schiffs in die Schleuse. Nun dauert es nicht mehr lange und der Törn ist zu Ende. Das Anlegemanöver fährt Peter selber und Dank guter Vorbereitung funktioniert es prima. Jetzt noch Strom verlegen, Wassertank auffüllen, Schiff leer räumen. Um 20 Uhr sind wir soweit und nach einer herzlichen Verabschiedung geht es los Richtung Heimat. Nach 2 1/4 Std. ereignisloser Fahrt bin ich wieder daheim bei meinem Schatz.

Resümee

Es war, wie eigentlch immer, wieder ein sehr schöner Törn. Kein Streß, kein wirklich schlechtes Wetter. Die Mitsegler nett, das Essen saulecker. Und viel gesegelt sind wir. In den 3 1/2 Tagen immerhin 123,0 sm. Und das in 27:52h. Damit waren wir in den 4 Tagen im Ø 7 Std. mit einer Ø Geschwindigkeit von 4,4 kn unterwegs.