Wochenende auf einem Plattbodenschiff 2013

 

Eigentlich sollte das Plattboden-WE von Thomas Klante, komm. Leiter des Seglertreffs DHH, organisiert werden. Doch leider wurde die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht. Da wir (Jürgen, Peter und meiner einer) das WE gerne auf einem Plattbodenschiff verbringen würden, habe ich kurz entschlossen bei Heech by de Mar eine Vollenhovense Boll 8.50 für 760 Euro gechartert. Jetzt steht dem Plattboden-WE nichts mehr im Wege.

Start/Zielhafen: Heeg
Crew: Charly, Skipper,
Peter, Co-Skipper
Jürgen, Crew
Schiffname
Schiffstyp Vollenhovense Bol 8.50
Vercharterer Heech by de Mar
Zeitraum: 3 Tage
Zeitpunkt: 26. - 28.04.2013
Kosten: 760 € Charter/WE (Fr. - Mo.)
50 € Bordkasse/p.Person

 

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Plattboden-WE

 

Törnverlauf

26. - 28.04. Heeg - Stavoren - Medemblik - Lemmer - Heeg 61sm / 14:52h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Tag Ort Name Bemerkung SM
1. Warns WSV De Stormvogel wir liegen am Gaststeg des WSV De Stormvogel vor der Warnserbrug 10,4 sm
2. Lemmer Buitenhaven wir liegen am Gaststeg des Buitenhaven vor der Schleuse nach Lemmer 37,4 sm
3. Heeg Hafen von Heech by de Mar wieder zurück in der Base 13,8 sm
Summe Seemeilen 61,6 sm

 

Freitag, 26.04.2013 Lemmer - Heeg - Warns
NW6, später NW5, sonnig, 20° 23,8 km / 0:26h, 10,4sm / 2:36h

26.04. Heeg - Warns 10,4sm / 2:36h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Während für Conrad & Holger heute der Törn zu Ende ist, dürfen wir, das sind Peter, Jürgen und ich uns noch auf ein (hoffentlich) schönes Segel-WE freuen. Ursprünglich sollte dieses WE auf einem der GROßEN Plattbodenschiffe stattfinden und vom DHH organisiert werden. Doch wie im letzten Jahr haben sich wohl nicht genügend Segler gefunden. Um trotzdem einmal das Feeling auf einem Plattbodenschiff zu erleben, habe ich wie bereits erwähnt, kurz entschlossen eine Vollenhovense Boll 8.50 bei Heech by de Mar gechartert. Stolze 760,00 Euro kostet das (kurze) Vergnügen.

Am frühen Nachmittag treffen wir bei Heech by de Mar ein und werden sehr freundlich empfangen. Schnell sind unsere Sachen ausgeladen und wir machen uns auf nach Heeg, noch ein wenig Proviant besorgen.

Wir wollen auf jeden Fall heute noch los und so verstauen wir nur schnell die Lebensmittel und schmeißen um 1/4 vor 6 die Leinen los. Für gut eine Stunde hämmert der Diesel. Dann können wir die Antriebsart wechseln. Wir können bis zur Warnserbrug segeln. Die zeigt leider schon Doppelt-Rot. Wir sind 1 Std. zu spät. Letzte Öffnung der Brücke war um 19.00 Uhr.

So bergen wir die Segel und machen vor der Brücke am Gaststeg des WSV De Stormvogel fest. Wir finden einen Stromanschluß und im Restaurant bekommen wir die fehlenden Informationen. Der Hafenmeister hat schon Feierabend (war ja klar) und so werden wir unsere Schulden erst morgen bezahlen können.

Ich fabriziere meine Knoblauch-Hack-Suppe. Die schmeckt wieder allen. Dann sitzen wir noch ein wenig zusammen und klönen. Doch schon bald bereite ich mir mein Bett im Salon zu und dann wird es schnell ruhig auf dem Schiff.

Samstag, 27.04.2013 Warns - Stavoren - Medemblik - Lemmer
NW2-3, sonnig, 20° 37,4sm / 8:52h

27.04. Warns - Stavoren - Medemblik - Lemmer 37,4sm / 8:52h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Wir behalten die 8-9-10 Regelung vom SKS-Törn bei und sind nach einem guten Frühstück um kurz nach 10 bereit zum Ablegen. Für die knapp 2sm bis zur Schleuse in Stavoren lohnt es sich nicht, die Segel zu setzen. 40 Min. später sind wir in der Schleuse. Hier wird nach der Saison mit dem Bau einer 2. Schleuse begonnen. Damit sollten die langen Wartezeiten in der Hauptsaison der Vergangenheit angehören.

Kaum sind wir durch die Schleuse, setzen wir die Segel. Zuerst das schwere Groß, danach Fock und später auch den Klüver. Segel setzen ist auf einem Plattbodenschiff immer viel Arbeit. Macht aber Spaß. Jürgen übernimmt die Pinne und dieser Job scheint ihm sichtlich Spaß zu machen. Irgendwie passt die Pinne auch zu Jürgen. Auf die Frage, wie lässt sich das Boot den steuern, meint Jürgen dann auch: Easy! Kaum Druck auf der Pinne! Peter sieht das doch etwas anders, als er eine Stunde später die Pinne übernimmt.

Wir können Medemblik gut anlegen und so kommt das riesige Windrad immer näher. Seit dem dieses Monstrum direkt neben Medemblik steht, ist die Navigation sehr einfach geworden. Trotzdem navigieren wir, wie wir es im SKS-Törn gelernt haben, mit der Papierkarte und tragen regelmäßig unsere Position ein.

Nach 2 Std. schönem Segeln erreichen wir Medemblik, bergen kurz vor der Hafeneinfahrt die Segel und legen uns für eine Std. in den Middelhaven und genießen die Sonne bei einem leckeren Kaffee.

Um 1/4 vor 3 heißt es wieder "Leinen los" und wir machen uns auf den Weg nach Lemmer. Diesmal erwarten uns 4 1/2 Std. schönstes Segeln. Knapp 4 sm vor der alten Schleuse ist es mit dem Segeln vorbei. Wir packen die Segel ein und motoren die letzte Stunde bis vor die Schleuse. Auch hier erwartet uns doppelt rot. Das wussten wir Dank einem Blick in den Almanak 2 aber bereits. Wir gehen an einem alten, restaurierten Schlepper längsseits, der morgen allerdings recht früh weiter muss. Kein Problem. Wir sind es gewohnt, früh aufzustehen.

Sonntag, 28.04.2013 Lemmer - Heeg - Viersen
V1-3, sonnig, 20° 13,8sm / 4:00h, 280km / 2:30h

28.04. Heeg - Warns 13,8 sm / 4:00h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Und wirklich, um 8.00 Uhr erwacht der Diesel vom Schlepper zum Leben und der noch recht junge Eigner macht sich klar zum Ablegen. Auch wir sind klar und so lösen wir die Leinen und wenden unseren Bug Richtung Schleuse, während der Schlepper langsam Fahrt aufnimmt und Richtung IJsselmeer verschwindet.

Dank der (vorhergesagten) Flaute ist das Schleusen kein Problem. Wir zahlen die geforderten 5 Euro und tuckern kurz darauf durch die noch ruhige Innenstadt von Lemmer. Leider reicht der Wind nicht zum Segeln. So setzen wir unterwegs nur kurz die Fock und den Klüver zum Trocknen.

Der Versuch, in Woudsend eine Kaffeepause zu machen scheitert an einer nicht beweglichen Brücke. Nein, den Mast lege ich bestimmt nicht um durch die Brücke zu kommen. Also wieder zurück in den Prinses-Margriet-Kanal. So tuckern wir weiter bis nach Heeg. Ich finde sogar die richtige Abzweigung und bald schon liegen wir wieder im Hafen von Heech by de Mar. Einer der beiden Eigentümer, die Brüder sind, kommt mit seinem kleinen Traktor vorbei und zieht eine fahrbare Tankstelle hinter sich her. So kann der Diesel am Liegeplatz aufgefüllt werden und man muss nicht vorher noch an der Tanke anlegen. Entspannt das Ankommen. vor allem in der Hochsaison oder bei viel Wind.

Wir räumen schnell unsere Sachen aus und trinken einen letzten Anleger. Jetzt noch das obligatorische Crewfoto und schon sind wir auf dem Weg nach Hause. Peter ist so freundlich und fährt über Venlo. So kann er mich vor meiner Haustüre raus lassen.

Resümee

Sicher sind die Plattbodenschiffe bei Heech by de Mar sehr teuer. Dafür wird man aber auch sehr freundlich und kompetent betreut. Hier steht der Kunde und seine Wünsche wirklich im Mittelpunkt. Auch die Schiffe sind top gepflegt und sehr gut ausgestattet. Alles perfekt.

Wir haben an dem Wochenende 62 sm in 15:28h zurück gelegt. Davon 37sm unter Segel. Das sind zwar nur 56%, aber dafür waren es wirklich geile 56% ;-D Der Diesel war für insgesamt 8,5 Std. an. Ich habe einen Verbrauch von 27l. geschätzt. Leider habe ich mir nicht aufgeschrieben, was wir am Ende getankt haben. Im Übrigen behauptet mein Taschenrechner, das wir an dem WE mit durchschnittlich 4kn unterwegs waren. Ich würde gerne so ein Wochenende wieder holen. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.

mytoern.net-Counter