Ein Blick in meinen Kalender, eine kurze E-Mail an Alfred, dem Eigner der BETA und Axel, einem Segelkamerad aus dem KSC-Kaarst und schon ist ein weiterer Kurztörn geplant.

Über Pfingsten wollen wir die BETA nach 4 Jahren endlich wieder unter Segel sehen. Es sind zwar noch einige Dinge zu machen, aber im Prinzip ist die BETA segelklar.

Einen Essensplan und die dazu passende Einkaufsliste habe ich schon erstellt. Wenn alles so klappt wie ich es mir vorstelle, sitze ich am Freitagabend vor Pfingsten wieder auf einem Schiff

Also hier die Daten:

hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

Leider habe ich heute keinen Urlaub bekommen. So leihe ich mir von Mona den Mini und bin schon um 7 Uhr auf der Arbeit. Um 14 Uhr will Wolfgang vor unserer Haustüre stehen und dann wollen wir uns in das Verkehrschaos stürzen. So mache ich um 1/4 nach eins Schluß und bin um 1/4 vor 2 Zuhause. 5 Min. später kommt schon Wolfgang vor gefahren. Kornelia bekommt noch einen Kaffee, ich packe die letzten Sachen ein und 10 Min. später sind wir schon auf der A61 Richtung Venlo.

Es ist einiges los, aber wir stehen nicht im Stau. Wolfgang entscheidet sich, nicht über die N50 zu fahren, sondern über die A28. Ist ein wenig um und auch dort ist natürlich auch viel los. So gewinnen wir nicht wirklich was und sind erst gegen 1/2 8 in Makkum. Ich lade schnell meine Sachen aus und nach einem leckeren Glas Rotwein fange ich direkt mit dem Kochen an.

Eine 1/2 Stunde später sitzen wir alle beim Abendessen. Es schmeckt allen und wir dezimieren fleißig die Weinvorräte.
Es ist schon weit nach Mitternacht, als es ruhig auf dem Schiff wird und ich duschen gehen kann. Frisch geduscht krabbel ich in meinen Schlafsack und bin 5 Min. später im Land der Träume.

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Man, war wohl doch gestern das eine oder andere Gläschen Rotwein zuviel. Selbst der Kaffee schafft es nicht, mich so richtig fit zu machen. Brauche ich aber auch nicht zu sein. Es kommt eine Regenschauer nach der anderen durch. So ist es schon 4 Uhr bevor wir die Leinen los machen.

Ich darf den Skipper machen. Das Ablegemanöver klappt dank guter Crew perfekt. Nur das Ruder legen funktioniert irgendwie nicht. Zuerst reagiert das Ruder garnicht. Dann geht es mit einem Schlag auf Hartruderlage. Und ein wenig Ruder legen geht garnicht. Sehr seltsam alles. Wie sich später herausstellt fehlt nur Hydrauliköl in der Anlage. So wackel ich wie eine trächtige Kuh Richtung Kanal.
Trotz der Probleme mit der Ruderanlage setzen wir Segel. Das Großsegel ist schnell gesetzt. Bei der Genua haben wir noch ein wenig Probleme. Als eine Böe ins Segel fällt, legt sich die BETA so richtig auf die Seite. Wir lassen die Schoten fliegen und langsam kommt die alte Dame wieder hoch. Mannoman, das war aber heftig. Wir rollen das riesige Tuch weg und setzen die kleinere Fock. Das geht schon besser. Nur Kurs halten können wir nicht so gut.

Wir segeln ein wenig Richtung Workum. Jeder darf mal steuern, aber das Schiff fährt sowieso immer dahin wo es hin will. Nach gut einer Stunde wenden wir und segeln langsam zurück. Blauer Himmel und die Sonne scheint. Wir segeln. Was will man mehr. Ja richtig, ein vernünftiges Ruder. Ich frage nach der Notpinne, die ich auch prompt bekomme. So geht das schon besser. Allerdings blockiert die Ruderanlage die Pinne. Naja. Irgendwie bekomme ich die BETA in die Box. Ein wenig chaotisch, aber schlussendlich liegen wir fest. Damit geht ein aufregender Tag zu Ende.

Das Anlegerbier habe ich mir redlich verdient. Da es schon spät ist, fange ich direkt an zu Kochen. Alfred schnippselt den Salat. Es gibt Steak mit Bratkartoffel und Salat. Kornelia und Wolfgang kommen auch, haben aber schon gegessen. So setzen wir uns nach unten und genießen unser Essen. Jeder bekommt noch eine 2. Portion. Freut mich immer, wenn es den Jungs schmeckt. Zum Nachtisch gibt es einen sehr alten Genever den Wolfgang spendiert hat.
Wir sitzen noch lange zusammen und klönen. Irgendwann sitze ich wieder alleine im Salon, gehe duschen und krabbel unter meinen Schlafsack.

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Heute fällt mir das Aufstehen schon wesentlich leichter. Es war ja nicht mehr so viel in der Bacardi-Flasche. Es gibt wieder lecker Frühstück und anschließend radel ich mit Alex zu Wolfgang. Er liegt mit seiner TES, die auf den Namen Ina hört, in der Marina Makkum. Die ist ja riesig und hat sogar ein Schwimmbad.

Wolfgangs Schiff ist sehr schön. Es fehlen nur ein paar cm zur Stehhöhe. Sie sieht aus wie eine moderne Papillon. Richtig schick und vor allem noch trailerbar. Die zeige ich Mona bei der nächsten Boot einmal.

Wir machen noch dies und das an der BETA. Nachdem die Gewitter durchgezogen sind, schmeißen wir noch einmal die Leinen los. Mit einer funktionierenden Ruderanlage fährt sich die BETA viel besser. Jetzt ist kurshalten kein Problem mehr. Und da die Rollanlage von der Fock jetzt auch funktioniert, ist das Segelsetzen leicht und nichts vertüdelt sich mehr. So muss es sein.

Schnell ist es 7 Uhr und wir schauen, das wir zurück kommen. Ich fange schon unterwegs an, das Gemüse für meine Mousaka zu schnibbeln. Kaum liegen wir fest, wird es schon heiß in der Küche. Und das im wahrsten Sinne. Ein wenig Öl tropft in den Backofen und irgendwann schreit Kibi "Feuer an Bord". Wir bekommen es aber in den Griff. Abends überprüfen wir dann doch einmal die Feuerlöscher. Die sind, genauso wie die Signalraketen, bereits 1988 abgelaufen.

Auch heute mundet mein Essen allen. Noch einen Absacker und schon wird es wieder ruhig im Schiff.

Heute machen wir uns wieder auf nach Hause. Da Kibi Mittags Zuhause sein möchte, verzichten wir, noch einmal raus zu fahren. Bevor wir gefrühstückt haben, die BETA aufgeräumt und den Wagen wieder beladen haben, sind es auch schon 1/2 11 und es wird Zeit für den Start.

Der befürchtete Rückreisestau bleibt aus. So kommen wir gut durch und um 3 Uhr kann ich meinen Spatz wieder in die Arme schließen.

Die BETA ist ein interessantes Schiff. Allerdings ist doch noch einiges zu machen. Aber es wird so langsam. Bin neugierig, wann ich wieder mit ihr unterwegs sein werde und ob wir es zu den Inseln raus schaffen.