Törn mit der LadyJ Juni 2006

Nachdem ich im September 2006 vom Verein erfahren habe, das ein neues Clubschiff angeschafft wird, habe ich direkt nach unserem Balearen-Törn schon den 1. Törn für 2006 klar gemacht. Zuerst waren wieder 2 Wochen geplant. Nachdem es um die Nutzungsbedingungen des neuen Clubschiffes, der LadyJ, einer Compromis 777, viele Diskussionen gegeben hat, sind diesmal 3 Wochen Segelurlaub daraus geworden

Törndaten:

Crew: 1. Woche Charly, Skipper
Waldemar, Co-Skipper
Wojtek, Crewmember
2. Woche Charly, Skipper
Peter, Co-Skipper
Gordo, 1. Ing.
3. Woche Charly, Skipper
Mona, Co-Skipper, Navigation, Leichtmatrose und Ehefrau
Schiffname LadyJ
Schiffstyp Compromis 777
Eigner Kaarster Segelclub
Törndauer 14 Tage
02.06-23.06.2006
Seemeilen 365 sm

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Segeln mit der LadyJ

 

Hier eine Übersicht über die Route:

Tag Zielhafen SM Zeit unter Segel
Bemerkung
01. Willemstad 9,7 2:30h ,
Dieses Jahr sind wir am 1. Tag nur bis Willemstad gekommen. Haben sogar noch eine Box bekommen.
Havenkantoor ist immer noch auf dem Schwimmponton an der Einfahrt. Duschen und Toiletten sind auf einem Ponton am Eingang. Anlage ist immer noch sauber und die Duschen immer noch kostenlos.
02. Stellendam 23,7 6:33h ,
Wenn ich über die Nordsee Richtung Ijsselmeer segel, mache ich immer in Stellendam fest. Die Marina liegt nur einen Steinwurf von der Schleuse weg.
Die Duschen sind luxus pur. Jede riesig groß mit eigenem Waschbecken und die Temperatur ist individuel regelbar. Außerdem gibt es auf dem Gelände einen gemauerten Grill und einen Betontisch/Bank. Nur seinen eigenen Rost sollte man mitbringen.
03. Scheveningen 36,6 10:43 ,
Auch hier hat sich gegenüber 2004 nicht viel geändert. Wir konnten für den 1. Tag auf der anderen Seite des Hafens liegen. Ein Schwimmponton ermöglichte es, trockenen Fußes durch das Hafenbecken zu kommen. Das der Ponton abends weggezogen wurde, war nicht so schön. So hatten wir einen weiten Weg bis zu unserem Schiff.
Für die Toiletten und den Abfallcontainer braucht man immer noch eine Keycard. Sie bekommen von mir auch immer noch die Note 2-3.
04. Scheveningen/Hafentag 0,0 0:00 0,0
siehe Vortag.
05. Ijmuiden 28,8 8:30h ,
Auch Ijmuiden hat sich gegenüber 2004 nicht verändert. Diesmal mußten wir allerdings nicht den Automaten bemühen, sondern konnten unser Liegeplatzgeld im Büro des Hafenmeisters bei einer hübschen Dame bezahlen.
Man bekommt immer noch Zugangskarten für das Sanitärgebäude und den Stegen, die um 12 Uhr des Folgetages ihre Gültigkeit verlieren. Die Duschen sind kostenlos und in Ordnung.
06. Sixthaven 15,2 4:14h ,
Neben dem Sixthafen ist immer noch eine große Baustelle. Jedoch hämmert dort, wie noch 2005, kein 5000-Tonnen-Vorschlaghammer mehr. Dafür bimmelt alle 5 Min. ein riesiger Kran, wenn er sich in Bewegung setzt. Ansonsten ist alles beim alten. Die Toiletten und Duschen sind immer noch in Container. Duschmarken gibt es beim Hafenmeister. Allerdings ist die Zugangskontrolle repariert worden. Man benötigt jetzt wieder einen Pin um das Gelände betreten zu können.
07. Edam 23,6 6:24h ,
Hier habe ich dieses Jahr zum 1. Mal festgemacht. Das Fahrwasser ist nur am Anfang rot und grün betonnt. Danach findet man bis zur sehr schmalen Hafeneinfahrt nur noch rote Spierentonnen. Nach der Einfahrt liegt an Steuerbord der Passantensteiger. Wenn man hier liegt kann man die sanitären Einrichtungen vom Strandbad Edam mitbenutzen. Duschmünzen gibt es bis 20.00 Uhr beim Empfang vom Camping, der auch gleichzeitig für das Strandbad zuständig ist.
Bis 20.00 Uhr wird auch die Seeschleuse Edam bedient. Für 1 Euro kann man durch einen kleinen Kanal bis kurz vor Edam fahren. Dort gibt es ein kleines Hafenbecken in dem man ebenfalls liegen kann. Strom habe ich am Ufer gesehen, Duschen und Toiletten jedoch nicht.
08. Hoorn 7,6 2:08h ,
Hier lege ich mich in den Grasshaven. Diesmal meldet sich auch der Hafenmeister über die Rufanlage am Meldesteiger. Der Grasshaven liegt nach der Einfahrt Hoorn an Backbord. Man folgt dem Verlauf des Gewässers nach rechts und dann biegt man links ab. Schilder weisen einem den Weg zum Meldesteiger.
Die Anlage ist gut gepflegt und die Duschen kosten 50 Cent. Allerdings schließt das Duschgebäude recht früh. Dann verbleiben nur noch 2 Duschen, die in dem Toilettenraum sind.
09. Enkhuizen 16,5 6:49h ,
Auch diesmal machen wir im Compagniehafen fest. Wir bekommen einen Platz zwischen 2 Stegen. Garnicht so schlecht der Platz.
Die Duschen sollen um 22 Uhr geschlossen werden. Ich habe es kurz vorher noch geschafft und nach mir hat auch noch einer geduscht. Ob das generell so ist, weiß ich nicht. Im Compagniehafen zahlt man für die Dusche 1 Euro (soweit ich mich erinnere). Könnten jedoch auch nur 50 Cent gewesen sein. Die Anlage ist ok und bekommt von mir eine 2-3
10. Den Oever 17,3 4:11h ,
Auch hier liege ich 2006 zum 1. Mal. Netter kleiner Hafen. Durch eine Betonbrücke zweigeteilt. Liegt man im westlichen Teil muss man einmal außen rum fahren. Die Duschen und Toiletten sind im Havenkantoor. Dort bekommt man auch die Duschmünzen. Sehr gut ist das kostenlose verleihen von ein paar Fahrrädern, die vor dem Havenkantoor stehen. Der Weg bis ins Dorf ist schon sehr weit.
11. Oudeschild(Texel) 13,3 2:57h 0,0
Auch hier hat sich gegenüber 2004 nichts geändert. Der Hafenmeister ist immer noch ein Automat. Man bekommt einen elektronischen Key für Strom und Duschen. Beim Strom werden 2KW für 50 Cent direkt abgebucht. Die Duschen rechnen minutengenau ab. Anlage gibt auch hier keinen Anlaß zur Kritik.
12. Den Oever 13,3 2:30 ,
Auf dem Rückweg von Oudeschild landen wir wieder in Den Oever und bekommen die gleiche Box. Es hat sich in den 2 Tagen nichts geändert.
13. Stavoren 13,1 3:08h ,
In Stavoren mag ich nicht in der Buitenmarina liegen. Die ist mir nun wirklich zu teuer und zu unpersönlich. Außerdem fegt dort der Wind recht ungebremst durch den Hafen. Nicht immer angenehm.
So liege ich mit der Papillon wieder im alten Stadthafen. Hier sind die san. Anlagen nicht so gut und man muss sein T-Papier selber mitbringen, aber für einen Tag geht das schon. Dafür ist er auch sehr günstig. Inzwischen gibt es auch Stromanschluß am Kai.
14. Lemmer 19,9 5:43h ,
Crewwechsel ist wieder in Lemmer im Stadthafen. Das san. Gebäude wurde abgerissen und soll neu gebaut werden. Zur Zeit sitzt die Reinemachefrau in einem Container und kassiert dort persönlich 20 Cent für die Benutzung und 50 Cent für die Dusche. Auch diese Anlage ist in Ordnung und erhält von mir eine 3. Richtig miese san. Anlagen habe ich in Holland bisher noch nicht gefunden.
15. Enkhuizen 23,3 6:57h ,
Wir legen uns wieder in den Compagniehafen. Diesmal an einem Steg auf der anderen Seite und etwas weiter von den Duschen weg. Geändert hat sich im Hafen nix. Beschreibung siehe 9. Tag.
16. Enkhuizen/Hafentag 0,9 0:19h 0,0
Wir verlegen die LadyJ in den Stadthafen. Hier können wir uns direkt an die Kaimauer legen. Ich lege mich an einem der Luxuspfähle mit Trittstufe und Griff. So ist das Aussteigen noch einfacher. Die Toilettenbenutzung kostet hier 20 Cent und die Duschen 50 Cent oder 1 Euro (weiß ich nicht mehr so genau). Leider macht auch hier das Toilettengebäude früh zu. Wenn man einen elektronischen Key hat (braucht man für Strom) gibt es noch eine Toilette, die man damit öffnen kann.
17. Amsterdam (Oude Houdhaven) 23,3 6:57h ,
Auch hier muss man, wenn man Amsterdam in der Nacht durchfahren will, vor 23 Uhr sein und sein "Hafengeld" für die Durchfahrt bezahlen. Man liegt dann bis zur Abfahrt um 2 Uhr Nachts am Kai längsseits und wartet halt. Keine Stege, keine san. Anlagen. Ab und zu schiebt sich ein Berufsschiff durch, der niedrig genug ist, um ohne Öffnung der großen Spoorbrug durch Amsterdam fahren zu können.
18. Dordrecht 18,6 7:00h 0,0
Hier liegen wir immer im KDRSV hinter der Engelenburgerbruk. Man braucht einen elektronischen Key um das Hafengelände zu betreten. Den bekommt man aber auch von einem Automaten, wenn der Hafenmeister, wie in unserem Fall, nicht mehr da ist. Die Duschen kosten 50 Cent und sind sehr klein. Finde ich jedenfalls. Ansonsten ist auch hier alles sauber und es gibt keinen Anlass zur Beschwerde.
19. Dordrecht / Hafentag 0,0 0:00h 0,0
siehe Vortag.
20. Strijensas 7,3 2:15h 0,0
Saisonliegeplatz der LadyJ. Strijensas ist ein normaler Hafen. San. Anlagen sind in Ordnung. Die Duschen kosten 1 Euro. Die hohe Kaimauer für die 1. Boxenreihe ist jetzt weg und dort liegt (viel angenehmer) ein Schwimmsteg. An der Tanke gibt es nur Diesel. Da die LadyJ einen eingebauten Diesel hat müssen wir gottseidank nicht mehr mit dem Tank der Papillon in den Ort zur nächsten offenen Tanke fahren um normales Benzin zu bekommen, sondern können hier den Tank füllen.
Summe 365,1 59:13h 93,5

Und jetzt zum Törnbericht Viel Spaß beim Lesen.

Freitag,02.06.2006 Viersen - Strijensas
- 250km/3.00h

Abreise

Gestern habe ich schon alles eingekauft. Und meine Sachen sind auch gepackt. Sogar den Schlüssel von der LadyJ habe ich von Detlef bereits abgeholt.
So muss ich nur noch zum Frisör und Blumen für Mona besorgen. Das Leergut wegbringen, Katzenfutter besorgen. Den Flur staubsaugen. Bevor ich es bemerke. ist es 1/2 1 Uhr und Mona kommt nach Hause. Waldemar hat inzwischen eine SMS geschrieben das Wojtek noch einmal zur Firma musste und nicht vor 13 Uhr in Düsseldorf landet. Um 14 Uhr erhalte ich endlich die Nachricht von Waldemar, Wojtek ist gelandet und bald sind sie unterwegs. Um 3 Uhr stehen sie vor meiner Tür. Jetzt schnell einladen und dann noch einen Kuss für Mona und endlich geht es los. Wir fahren die Strecke über die A73, kommen an jedem Stau vorbei und sind um kurz vor 18 Uhr am Ziel. Noch schnell nach Strijn einen Kasten Grolsch besorgen. Das muss sein. Wojtek entdeckt eine Flasche mit seinem Familiennamen. Diese ist gefüllt mit leckerem Genever und wird direkt konfisziert. Dann sind wir auch schon am Boot. Der Hafen in Strijensas hat sich wieder verändert. Der l-förmige Wall ist weg. Dort liegt ein Schwimmsteg. Das Hollands Diep soll wieder ein Gezeitengewässer werden mit einem Meter Hub. Deswegen werden wohl alle Stege zu Schwimmstegen umgebaut.

Wir räumen unsere Lebensmiitel weg und lernen das Schiff ein wenig kennen. Auch für mich ist es das 1. Mal, das ich mit der Lady J unterwegs bin. Sie erscheint mir viel schmaler als die Dufour 1800. Nach dem Rödeln gehen wir erst einmal nach vorne auf ein Bier. Dann werden es doch 2 oder 3 bevor wir wieder zurück finden. Als Menüvorschlag unterbreite ich: leichten frischen Salat mit Jogurtdressing, danach Bratwurst mit Bratkartoffel. Waldemar hilft mir mit Salatschnibbeln und bald brutzeln die Würste in der Pfanne. Es schmeckt allen und nach dem Spülen trinken wir einen Johannes Geher, oder wie er auf englisch heißt einen Johnny Walker. Dann ist es plötzlich 1/2 2 und wir verkrümmeln uns schnell in die Kojen.

Samstag,03.06.2006 Strijensas - Willemstad
NW3-4 9.7sm/2:30h

Wojtek & Waldemar

Wir lassen es heute gemütlich angehen. Nach dem Aufstehen erst einmal einen Kaffee. Dann gehe ich duschen (7 Min. für einen Euro) Danach gibt es Frühstück mit lecker Rührei. Nachdem wir wieder klar Schiff gemacht haben erfolgt die Sicherheitseinweisung. Seenotsignalmittel, Rettungswesten, Lifebelts. halt das ganze Programm. Demzufolge ist es schon wieder 1/2 1 Uhr bevor wir anfangen, das Schiff fürs Auslaufen klar zu machen. Die Persenning vom Rollvorsegel und dem Hauptsegel müssen runter, die Schoten werden angeschlagen usw uswm So ist es 14 Uhr bevor ich aus der Box tuckere. Natürlich nicht ohne meine Mitsegler das Starten der Maschine genau erklärt zu haben.

Das Ablegen klappt ohne Probleme und 15 Min. später sind wir vor der Hafeneinfahrt und setzen Segel. Leider hat der Vorsegler noch das 1. Reff drin gelassen und so vergeht einige Zeit bis wir die richtige Leine erwischt haben. 5 Min. später steht auch die Genua und dann kreuzen wir lustig das Hollands Diep hoch bis nach Wilhelmstad. Man staunt immer wieder, wie schnell die Berufsschiffe sind.

Masten

Um 1/2 5 stehen wir vor der Einfahrt von Wilhelmstadt und der Wind hat noch einmal aufgefrischt. Da er auch genau von NW kommt und das Haringsvliet sehr schmal ist verzichten wir auf Hellevoutsluis und steuern Wilhelmstad an. Ich melde mich beim Hafenmeister, der auf dem Schwimmpoton in der Einfahrt zum Hafen ist. Zuerst sollen wir längseits gehen doch als ich noch einmal vorbeifahre bekomme ich eine Box zugewiesen, die in 10 Min. frei wird. Ich hänge mich mit der Backbordachterleine an einen Poller von der Tankstelle und warte gemütlich bis ich reinfahren kann.
Das Anlegemanöver klappt bestens. Waldemar erwischt den Luvpfahl und um 17.00 Uhr liegen wir fest in Wilhelmstad. Wir trinken den obligatorischen Anlieger und klaren das Boot auf. Dann geht es in die Stadt, eine kleine Pommes essen und ein Bierchen schlabbern.

Zurück an Bord wird ein leckerer Salat mit Putenstreifen gemacht. Waldemar und Wojtek schneiden den Salat, ich kümmere mich um das Fleisch. Dabei probieren wir die erste von meinen mitgebrachten Flaschen Rotwein. Wir werden uns nicht ganz einig, was für ein Geschmack der Wein hat und so probieren wir, bis die Flasche leer ist. Nach dem Aufräumen sitzen wir noch ein paar Minuten draupen, doch dann wird es schnell still auf dem Schiff. Ich schreibe noch meinen Törnbericht, aber um 1 Uhr fallen mir auch die Augen zu.

Der Hafen Willhelmstad kostet 9,51 Euro für unsere Compromis Dafür kosten die Duschen nichts und sind, obwohl sie auf einem Schwimmponton stehen, doch gut. Also eine glatte 2.

Sonntag,04.06.2006 Wilhelmstad - Stellendam
NW3-4 23,7sm/6:33h

Waldemar

Waldemar läuft direkt nach dem Aufstehen los um Brötchen zu holen. Leider gibt es Sonntags keine. So frühstücken wir den Rest Brot aus Deutschland. Vorher schütte ich wie immer den 1. Kaffee auf. Heute ist schon vieles Routine und so sind wir um kurz nach 11 Uhr unterwegs Richtung Haringsvliet. Das Ablegemanöver geliegt auch und so können wir kurz darauf Segel setzen. Es dauert nicht lange und wir sind vor der Haringsvlietbruk. Die Pegelanzeige an den Pfeilern verrät uns 13 m Durchfahrtshöhe. Sollte mit 10,5 m nicht das Problem sein. Trotzdem sieht es immer so aus als würde es nie passen. Doch wieder einmal kommen wir ohne Mastbruch durch. Und das Mitlaufen lassen des Motors erweist sich als überflüssige Vorsichtsmaßnahme.

Jetzt ist wieder kreuzen angesagt. Heute steuert Wojtek und man merkt, er ist viel Jolle gesegelt. Es ist zwar mühselig, das Haringsvliet hoch zu kreuzen, da es stellenweise sehr eng ist, aber wir haben Urlaub und uns hetzt niemand. Um 16:30 holen wir vor der Einfahrt vom De Groote Dok die Segel runter. Gerade jetzt versucht ein dicker Pott rückwärts in die Hafeneinfahrt zu kommen. Es ist überhaupt sehr voll. So kreise ich über eine 1/2 Stunde vor der Einfahrt, bevor ich entnervt aufgebe und zum Hafen nebenan fahre. Hier finde ich noch einen kleinen Platz als 2. Schiff neben einem kleinen Motorboot.

Hellevoutsluis

Wir gehen eine Runde durch Hellevoutsluis spazieren, finden mit viel Glück noch einen offenen Bäcker (immerhin ist Sonntag!), essen eine Pizza und trinken ein Bier. Zurück am Boot schmeißen wir die Leinen wieder los und motoren die 3/4 Stunde nach Stellendam. Morgen müssen wir früh raus. Und viel Wind wird nicht sein.

Nachdem wir einen schönen Platz im Hafen gefunden haben, packen wir unsere Grillsachen ein und wandern zum Grillplatz. Wir lassen es uns mit Würstchen, Kotelett,lecker Salat und türkischen Schweinereien so richtig gut gehen. Ich mache mich über die 2. Flasche Wein her. Ein wirklich schöner Abend. Es ist windstill und deutlich wärmer geworden. So läßt es sich leben
Nach dem Grillen spüle ich schnell die 3 Teile und dann mache ich mich auch schon auf zu den super Duschen, die zudem noch keinen Euro kosten. Ich dusche ausgiebig und danach ist auch dieser Tag gelaufen. Ich schreibe nur noch meinen Tagesbericht und dann ist auch schon Schlafenszeit.

Die Marina Stellendam kostet stolze 14,40 für die Nacht. Dafür bekommt das Waschhaus eine super Note. Kostenlos, beheizt und in jeder Dusche ein Waschbecken mit zusätzlicher Bank. Alles mit modernen Amaturen mit Temperaturwahl. Außerdem bietet die Marina einen Grillplatz, so das man sich seine eigenen Würstchen grillen kann.(Einen Rost muss man allerdings selber haben!)

Montag,05.06.2006 Stellendam-Scheveningen
N4-5 36.6sm/10:43h

Heute müssen wir ein wenig früher los. Eigentlich wäre die beste Zeit morgens um 8 Uhr. Das hieße jedoch um 6 aufstehen. Wir einigen uns auf 9 Uhr. Kurz nach 7 wecke ich also die schlafende Crew und mit nur einer 1/4 Stunde Verspätung schmeißen wir die Leinen los. Wir haben Glück. Kaum sind wir im Schleusenvorhafen geht die Ampel auf Grün. Wir fahren als letztes Schiff ein und auch unser 1. Schleusenmanöver klappt bestens. Um 1/4 nach 9 können wir an Tonne SG11 Segel setzen und mit über 5 kn geht es bis zur SG2. Da wir den direkten Kurs zur Tonne Q, dem Eingang zur Querung der Einfahrt vom Europort nicht anlegen können, machen wir zuerst einen Holeschlag raus auf die Nordsee. Der Wind brist immer mehr auf und auch die Wellen werden höher. So müsssen wir noch einen 2. Holeschlag fahren. Als unsere Geschwindigkeit auf weniger als 1,5 kn absinkt mache ich den Motor an und lasse die Genua reinholen. So segeln wir mit Motorunterstüzung Richtung Scheveningen. Da Wojtek bald darauf ausfällt, überlege ich nach Rotterdam abzulaufen.

Doch auf der LadyJ fehlen auch diese Karten. So entschließe ich mich trotz des seekranken Wojtek weiter nach Scheveningen zu laufen. Nach der Tonne VQ versuche ich es noch einmal mit den Segeln, aber irgendwie läuft die Compromis nicht. So lasse ich den Motor mitlaufen und um 20 Uhr stehen wir vor der Einfahrt Scheveningen. Im Hafen holen wir das Groß runter und tuckern weiter in den Sporthafen. Ich will mich gerade an den letzten freien Platz am Steg legen als eine Dehler in den Hafen gelaufen kommt und fragt, ob sie, da sie länger ist, an den Steg darf. Guter Seemanschaft folgend lasse ich die Dehler an den Kai und gehe danach längseits. Wir trinken das letzte Bier als Anleger und machen uns direkt auf Richtung Restaurant. Der Hafenmeister hat einen Schwimmponton quer durch den Hafen gelegt, so das wir nicht ganz außen rum müssen. Wir gehen ins Hafenrestaurant und bekommen noch etwas zu essen, obwohl die Küche gleich zu macht. Es gibt noch Scholle und gegrillte Fischplatte. Für diese entscheiden wir uns auch und es schmeckt allen.
Bald darauf sind wir alle pappsatt und bekommen zum Abschluß noch einen Tequila und einen Kaffee. Beim zurück gehen stellen wir fest, das der Schwimmponton zurück gezogen und mit einem Schloß gesichert wird. So müssen wir einmal um den ganzen Hafen laufen. Kaum an Bord verkrümmeln wir uns alle recht schnell in die Betten. Ich versuche noch meinen Törnbericht zu schreiben aber vor lauter Müdigkeit fallen mir die Augen zu.

In Scheveningen kostet unser 7,80m Boot 11.80 + 1,27 Kurtaxe pro Person. Dafür sind die Duschen frei und bekommen von mir eine 3. Allerdings braucht man eine Chipkarte für den Zutritt. Für die Chipkarte bezahlt man ein Pfand von 4,39 Euro
Die Entsorgung von Bordmüll kostet 50 Cent, die von der Chipkarte abgebucht werden.

Dienstag,06.06.2006 Scheveningen
N3-4, später NW4 0,0sm/0:00h

ferngesteuerter Laser

Um 1/2 10 wecke ich die Crew. Wojtek sucht einen Bäcker für frische Brötchen, Waldemar läuft zum Hafenmeister und ich koche den 1. Kaffee. Dann gehe ich duschen (Gottseidank ist der Schwimmsteg wieder da). Als ich von der Dusche zurück komme, räumt der Hafenmeister gerade den Steg wieder weg. Er ist auch nicht bereit, ihn für mich noch einmal kurz rüber zu drücken. So laufe ich wieder außen rum. Wir frühstücken und danach verlege ich unser Schiff auf die andere Seite. Dort ist ein Platz für den Tag frei geworden.

Meine Crew geht geschlossen duschen und ich bereite die Navigation vor. Nach Studium des Gezeitenkalenders gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder laufen wir um 23 Uhr aus, segeln bis Ijmuiden, machen dort 5 Stunden Pause und segeln weiter bis Den Helder. Von dort würde es am nächsten Tag Mittags weiter gehen Richtung Den Oever, der Schleuse zum Ijsselmeer. Oder wir segeln erst morgen Vormittag los und bleiben immer bis Mittag im jeweiligen Hafen. Dann brauchen wir allerdings 3 Tage bis zum Ijsselmeer. Nach Studium der Windvorhersage, der für die Nacht 4 Bft. aus N bis NW vorhersagt. entscheidet die Crew das wir bleiben und erst morgen Vormittag weiter segeln.

Wir verlegen das Boot noch einmal an den Passantensteiger. Ich nutze die Gelegenheit und bringe Waldemar An- und Ablegen am Steg bei. Wenden gegen den Wind gehört ebenfalls zum Lernprogramm. Nachdem ich auch noch das Anlegen mit Hilfe der Vorspring erkläre, höre ich fürs erste auf. Zuviel ist auch nicht gut.

Wir legen uns neben die Sparkeling, ein schönes Boot mit Holzdeck. Als sich heraus stellt, daß unser Stromkabel zu kurz ist, hilft uns der Skipper aus und so bekommen wir dank seiner Verlängerung Strom.

Wir gehen schnell Bier einkaufen und ergänzen unsere Vorräte. Als ich zurück ans Schiff komme, stelle ich ein weitersmal fest, das auch ich noch viel lernen muss. Beim Festmachen am Nachbarschiff habe ich nicht darauf geachtet, ob die beiden Masten auf gleicher Höhe stehen oder nicht. So hat der Skipper eine Spring bei uns gelegt und dafür gesorgt, das die Masten nicht neben einander stehen, dadurch aneinander schlagen und sich evtl. verhaken. So etwas kann einem sogar das Rigg kosten. Allerdings nur bei viel Schwell und nicht bei Windstärken unter 4 Bft. Aber vergessen hätte ich es nicht dürfen.

Infos zum Hafen siehe Vortag.

Mittwoch,07.06.2006 Scheveningen - Ijmuiden
N-NW2-1 0,0sm/0:00h

Wojtek

Um 10 Uhr wecke ich meine Crew. Immer denke ich, wenn ich sie nicht wecken würde, lägen sie noch um 12 in der Koje. Wojtek besorgt Brötchen und Waldemar entschwindet zum Duschen. Ich koche den 1. Kaffee, eigentlich wie immer. Dann zwingt mich ein mentschliches Bedürfnis Richtung Toilletten. Ich nutze dies und gehe mich direkt waschen. Am Waschbecken stelle ich fest, das mein Handtuch noch an der Reling hängt. Macht nix,trockne ich mich halt mit meinem Waschlappen ab. Geht auch.

Wir haben massig Zeit, da wir erst nach 11 Uhr auslaufen müssen. Manchmal hat nach der Tide segeln auch seine Vorteile. So können wir in Ruhe frühstücken. Anschließend gehe ich noch das Gehacktes für meine Chili con carne besorgen. Waldemar fragt mich, ob ich nicht die leeren Flaschen mitnehmen soll. Gut denke ich, die 3 leeren von gestern kannst Du ja ruhig mitnehmen. Ich greife in den Kasten und zieh doch tatsächlich 10, in Worten zehn keere Flaschen aus der Backskiste. Mit welcher Crew bin ich da unterwegs?

Wir klaren das Boot auf, und pünktlich um 11:30 Uhr lösen wir die Leinen. Draußen erwartet uns eine glattte See und so zwischen 1 und 2 Windstärken.
Bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen gleiten wir an der Küste von Holland entlang. Es dauert 6 Stunden bis der Wind erschöpft einschläft. So schmeißen wir für die letzte Stunde die Dieselgenua an.

In Ijmuiden finde ich noch eine freie Box am M Steiger Selbst das rückwärts einparken klappt dank Schwachwind hervorragend.

Wir gehen unsere Schulden beim Hafenmeister begleichen und während Waldemar und Wojtek die san. Einrichungen begutachten, fange ich mit dem Kochen an. Eine Stunde später steht dank der Hilfe von meiner Crew ein leckeres Chili auf dem Tisch. Diesmal schmeckt es glaube ich allen besonders gut.
Danach schnell gespült und die Route fur morgen besprochen. Dann ist nur noch Zeit fur eine schnelle Dusche und schon ist es wieder Silvester.

Um 12 Uhr liege ich im Bett und tippe meine Törnbericht.

Zum Abschluß des Tages wieder Infos zum Hafen: Unsere Lady J kostet hier 16 Euro inkl. 3 Personen. Die Duschen sind im Preis inbegriffen. laufen jedoch nur 7 Min. Insgesamt bekommen die san. Einrichtungen von mir eine 2+. In die Note eingeflossen ist der Eisautomat bei dem man kostenlos Eis bunkern kann.

Donnerstag,08.06.2006 Ijmuiden - Sixthaven
N-NW2-1 15,2sm/4:14h

Baustelle Sixthaven

Heute lassen wir es wieder ruhig angehen. Da wir durch den Nordzeekanal nach Amsterdam in den Sixthaven wollen, sind wir von der Tide unabhängig.
So laufen wir erst nach 12 Uhr aus. Eine 1/4 Stunde später dümpeln wir mit 2 anderen Monohulls und einem Tri vor der "Kleinensluis". Es dauert fast eine Stunde bis die kleine Brücke sich dreht und wir in die Schleuse fahren können. Inzwischen laufen die Manöver wie geschmiert. Eine weitere 1/4 Stunde später sind wir im Kanal uns setzen als erstes die Genua. Als der Wind direkt von hinten kommt und die Genua immer einfällt, setzen wir zuerst den Spibaum als Ausbaumer für die Genua und dann das Groß mit einem Bullenstander. So segeln wir einige Zeit Schmetterling.

Nach einiger Zeit dreht der Wind nach Nord und wird schwächer. Wir holen die Genua ein und schmeißen den Gockel an. Nach ein paar Minuten holen wir auch das Groß runter. So bringen wir die restlichen 6 sm unter Motor hinter uns.

um kurz nach 5 stehen wir vor der Einfahrt vom Sixthaven. Fender werden bereit gelegt und Leinen klariert. Ich bekomme vom Hafenmeister eine Box zugewiesen. Das Anlegemanöver klappt nicht so ganz aber immerhin erwischt Waldemar den Luv Pfahl und so sind wir auf jedenfall erst einmal gerettet. Wojtek kann vorne über den Bug auf den Steg springen und ich erwische im 2. Anlauf auch den Leepfahl. Bald darauf liegen wir sicher vertäut und bekommen unseren kalten Anlieger. ich fühle mich total verschwitzt und gehe beim Hafenmeister Duschmarken besorgen. Ich bezahle gleich den Obulus für unser Schiff. Dann bespreche ich noch schnell mit Mona die Einkaufsliste für den Crewtausch und dann kann ich endlich unter die Dusche.

Danach fühlt man sich als neuer Mensch.
Wir machen uns stadtfein und erobern Amsterdam. Waldemar führt uns direkt ins Rotlichtmileue. Interessant. Wir setzen uns in eines der vielen Cafes an einer Gracht und trinken ein Bier. Weiter geht es durch die Stadt. Nachdem wir uns mit einem Baquette mit Schinken gestärkt haben geht es wieder zurück. Um 10 sind wir wieder am Schiff und bald darauf ist Nachtruhe. Ich tippe wie immer noch meinen Bericht und dann ist auch für mich Schicht.

Der Hafen kostet nur 9 Euro. Dafür zahlt man für die Duschmünzen, die es beim Hafenmeister gibt, einen Euro. Die san. Anlagen sind in einem Container und bekommen von mir eine gute 3.

Freitag,09.06.2006 Sixthaven - Edam
N3 23,6sm/6:24h

Liegeplatz in Edam

Heute wollen wir nach Enkhuizen. Dazu müssen wir durch die Oranjesluis und die x-bruk. So verlassen wir um 1/2 11 den Sixthaven und tuckern gegen den Wind zur Schleuse. Kaum sind wir am Wartesteiger fest geht das Tor auf und wir bekommen grün. Etliche Schiffe warten auf die Schleuse. Ich tuckere langsam hinter einem Segelschiff her und fahre bis ganz nach vorne und mache an einem Segler fest. Der Gang kuppelt wieder nicht aus und so mache ich den Motor kurz aus. Habe ich jetzt schon 2 Mal bemerkt und auch im Logbuch gelesen. Scheint hier wie die elektrischen Instrumente nicht richtig zu funktionieren. Nach der Schleuse geht es Richtung Brücke. Kaum am Wartesteiger macht auch sie auf. Die Engländer hinter uns haben einige Probleme. Sind mir schon in der Schleuse aufgefallen.

An der P11 können wir endlich Segel setzen. Leider stimmt die Windrichtung wieder nicht und so kreuzen wir halt. Um 3 Uhr gibt es eine heiße Suppe. Tut gut. Nachdem die Ankunftzeit auf nach 22 Uhr gerutscht ist sehe ich mich nach einer Alternative um. Es bleibt Edam übrig, das wir bis 17.30 erreichen können. Vor der Einfahrt zum schmalen Fahrwasser holen wir die Segel ein und keine 15 Min. später liegen wir am Passantensteiger zwischen 2 großen Plattbodenschiffen. Wir gehen noch in die Stadt und schauen uns Deutschland - Costa Rica an. Die Deutschen gewinnen 4 zu 2. Weiterso! Dann landen wir in einer Pommes Bude. Für meine Crew gibt es 1 x Mixed Grill, für mich Pommes mit Picanto. Auf dem Ruckweg kehren wir noch einmal ins Harmonie ein und die beiden schauen sich Polen gegen Ecuador an. Die Polen verlieren leider 0 zu 2. Ich gehe schon zum Schiff, freue mich das die Toiletten noch auf sind und schreibe mein Logbuch.

In Edam habe ich jetzt zum 1. Mal gelegen. Direkt am Anfang am Camping Strandbad. Dort gibt es auch ein Sanitätsgebäude. Die Duschen kosten 70 Cent und laufen 5 Min.
Die Obernachtung hat 9.20 Euro gekostet. Es ist ein weiter Weg bis Edam Centrum, aber er lohnt sich. Wirklich schönes Städtchen. Kommt man vor 20 Uhr, kann man durch die Seeschleuse bis fast nach Edam fahren. Kostet je Schleusung 1 Euro.

Samstag,10.06.2006 Edam - Hoorn
NO2-3 7,6sm/2:08h

schöner Segler

Gestern hatte ich an Peter und Gordo gesimst, daß wir den Crewwechsel in Enkhuizen vornehmen. Deshalb stehe ich auch eine Stunde früher auf. Trotzdem wird es fast 1/2 10 bis wir los kommen. Aus dem Hafenfahrwasser raus setzte ich Segel. 5 Min. später haben wir Enkhuizen als Tagesziel geknickt. Ankunftszeit ohne Aufenthalt beim Viadukt nach 16 Uhr. So segeln wir die 7 sm bis Hoorn. Hier passt der Wind hervorragend. Kurz vor Hoorn kreuzen wir ein Regattafeld. Dann heißt es für die Crew zum letzten Mal: Alles klar zum Segel bergen.
Ich war schon einmal in dem Hafen und laße Wojtek an den Meldesteiger längseits gehen. Wir bekommen Box 632 am M-Steiger. Ziemlich weit vorne. Ich lege die Lady J rückwärts an den Steg. So geht das Aus- und Einladen viel einfacher. Ich simse den beiden wo wir liegen und dann gehe ich mit der alten Crew noch in die Stadt. Nach einem ausgedehnten Spaziergang bimmelt mein Handy. Peter und Gordo sind da und stehen nur 10 m von mir entfernt. Das hat ja gut geklappt. Ich fahre mit den beiden zum Hafen und dann checken Wojtek und Waldemar aus während Peter und Gordo an Bord kommen. Bald darauf verabschieden sich die beiden. Peter und Gordo richten sich ein wenig ein und dann gehen wir noch zum Hafen Supermarkt und kaufen neues Bier.
Wir gehen noch in die Stadt ein Bier trinken. Zurück am Schiff sitzen wir noch ein wenig und quatschen. Dann ist es auch schon Zeit fürs Abendessen. Es gibt Salat. danach Bratwurst mit Bratkarfoffel, zum Nachtisch noch Dubbelvla. Die beiden gehen spülen und ich duschen. Zurück an Bord trinken wir noch einen Bacardi und dann ist auch diese Tag vorbei.

Der Hafen kostet 9,50 für die Nacht. Die Duschen liefern für 50 Cent 5 Min. heißes Wasser. Ab 19 Uhr sind nur noch die beiden Duschen in den Toiletten auf.

Sonntag,11.06.2006 Hoorn - Enkhuizen
O1-2 16,5sm/6:49h

Gordo

Die Sicherheitseinweisung habe ich ja schon gestern gemacht. Daher können wir es heute ein wenig entspannt angehen lassen. Um kurz nach 8 stolpere ich durchs Schiff und wecke so die Crew. Dann kümmere ich mich um den Kaffee. Nach der 1. Tasse bin ich bereit für den Tag. Nach dem morgendlichen Zähneputzen gibt es ein leckeres Frühstück mit frischen Brötchen.
Als nächstes kommt die Motorkontrolle dran. Und kurz darauf kommt vom Skipper of the day das Kommando "Leinen los". Wir fahren zum Tankschiff im Vorhafen und füllen unseren Dieseltank auf.
Kaum aus dem Hafen setzen wir alles was wir an Tuch haben. Trotz allem Trimm kommen wir nur auf 1.7 kn. Nach 2 Stunden geben wir auf und motoren mit Stützsegel Richtung Enkhuizen. ordentlich setzen wir sogar den Kegel. Nach einer Stunde probieren wir es noch einmal mit segeln und halten sogar 2 Stunden durch. Dann ist aber endgültig die Luft raus und wir bergen alle Segel und nehmen Kurs auf das Viadukt vor Enkhuizen. Das Schleusenmanöver klappt bestens und dann beginnen wir mit dem Manövertraining.

Nach einigen An- und Ablegemanöver tuckern wir Richtung Compagniehaven. Wir können am Ende einer Boxengasse längseits am Steg festmachen. Kein allzu schlechter Platz. Peter und Gordo verschwinden Richtung Duschen und ich bereite unser Abendessen zu. Es gibt Nudeln mit geschmortem Gemüse und Putenstreifen. Schmeckt wieder allen und als wir so zusammensitzen stelle ich auf einmal fest, es ist inzwischen 10 vor 10 und gleich schließen die Duschen. ich sause zum Duschgebäude und kann noch duschen.

Zurück vom Duschen kommen mir Peter und Gordo entgegen mit unserem Spülzeug. Ich mache mich stadtfein und als die Beiden zurück kommen präsentiere ich Ihnen die neuen Crew-Polohemden. Sie freuen sich riesig und bald darauf sind wir auf dem Weg in die City. Ich gehe mit den beiden zum D'Ankertje und wir können noch eine Stunde draußen sitzen. Nach 2 Runden Bier mit Genever müßen wir rein. Dort trinken wir noch 2 Absacker, dann ist es auch schon wieder weit nach Silvester und wir machen noch einen Spaziergang durch den Ort. Nach dem Rundgang bemerken wir, das wir unsere Bordkasse haben liegen lassen. Gottseidank hat die Kneipe noch auf und und 5 Min. später haben wir sie auch wieder. Wir schwanken Richtung Schiff, trinken noch einen und so endet wieder ein schöner Tag.

Montag,12.06.2006 Enkhuizen - Den Oever
S1-2 17,3sm/4:11h

Peter

Peter geht um 1/2 7 laufen und bringt auf dem Rückweg Brötchen mit. Es gibt wieder lecker Frühstück und dann planen wir den Tag. Es soll nach Texel gehen und dann weiter nach Vlieland. Das sind bis Oudeschild rund 30 sm. Ein Blick in den Tidenkalender belehrt uns, das unsere Reise heute in Den Oever endet. HW ist um 11:30 und zu dieser Zeit sollten wir auslaufen.
So lassen wir uns Zeit und ich erkläre Peter sein GPS. Als wir um 11 endlich auslaufen ist der Wind weg und kommt auch nicht wieder. So motoren wir unter Groß mit gesetztem Kegel Richtung Den Oever. An der KV6 verlassen wir das Fahrwasser und schmeißen Anker. Ich nutze die Gelegenheit und springe ins Ijsselmeer. Sehr erfrischend. Nach einer Stunde holen wir den Anker wieder hoch und motoren den Rest nach Den Oever. Wir gehen am Meldesteiger längseits und bekommen die Box E31. Ich mache Peter das Leben etwas schwerer und bitte ihn rückwärts in die Box zu fahren. Nach 3 Versuchen können wir uns erfolgreich in die Box verlegen und um 17.15 liegen wir fest in der Marina Den Oever.

Wir machen uns frisch und laufen die gut 5 km bis nach Den Oever. Nach längerem Suchen finden wir eine Snackbar und bekommen eine gute holl. Pommes mit Picanto und einem Heineken. Wir maschieren wieder zurück. Jeder geht Duschen und dann ist auch achon wieder Schlafenszeit.

Dienstag,13.06.2006 Den Oever - Oudeschild(Texel)
13,3sm/2:57h

Wir fahren grillen

Bereits morgens früh ist es super heiß. Ohne Sonnebrille kann man nicht nach draußen gehen. Wir spannen Gordos Laken als Sonnensegel auf um wenigstens ein wenig Schatten zu haben. Heute bin ich Skipper of the day. Navigation ist gemacht. Laut Tidenkalender sollten wir so gegen 12 auslaufen. Um 1/2 12 heißt es bei 0 Wind Leinen los. Wir tuckern zur Schleuse und nach einer 1/4 Stunde Kringel fahren können wir in die Schleuse Ein Typ mit einer 40er Bavaria fragt uns, ob er aufgerufen wird oder wie er sonst weiß wann er in die Schleuse kann. Skipper gibt es! Da kann man sich nur wundern.

Ein wenig Wind kommt auf und woher? Natürlich aus NW. Also tuckert fleißig der Diesel und nach knapp 3 Stunden stehen wir vor der Einfahrt von Oudeschild. Wie immer waren die letzten 2 sm nervig, da er mit gut 2 kn gegen uns läuft. Doch der tapfere Yanmar schafft es und um 15 Uhr liegen wir sicher im Waddenzeehaven. Wir machen uns kurz frisch und leihen uns für den Rest des Tages Fahrräder.

Wir radeln nach Den Burgh auf ein Bier und einen Pannekoek. Dann geht es Richtung Schiff. Wir wollen heute Abend an den Deich und grillen. Leider sind es schon nach 18 Uhr und die Geschäfte haben zu. Also nix mit einem leckeren Wein. Wir bereiten trotzdem alles fürs Grillen vor, schnibbeln Salat und legen die Kotelets in Marinade ein.

Die 2 vom Deich

Als unsere netten Nachbarn aufs Schiff kommen erzähle ich Ihnen, das wir Grillen wollen, aber leider keinen Wein mehr bekommen haben, da alle Geschäfte schon zu sind. 2 Min. später kommt der Eigner mit einer leckeren Flasche Rotwein an und verkauft uns diese für 3 Euro. Ich gebe ihm 4 und das war bestimmt immer noch weniger als er dafür bezahlt hat. Dann schnorre ich mir noch von der anderen Seite Alufolie für die Kartoffel und dann steht dem Grillen nix mehr im Wege. Natürlich müssen wir 2 x zurück. Ich vergesse die BBQ-Saucen und das Salatdressing. Als wir schon ein Stück geradelt sind fällt uns auf, das von uns keiner mehr raucht! Also auch kein Feuer dabei. Sollte man zum Grill anzünden aber haben.
Dann fällt nur noch 2 x der Korb vom Fahrrad und wir brauchen eine Ewigkeit bis der Grill zusammen gebaut ist. Zewas hätte man auch mitnehmen können. Doch dann glüht der Grill. die Würstchen brutzeln und es wird Salat gemampft. Der Wein vom Nachbarschiff ist super lecker und so genießen wir einen schönen Grillabend.

Auf dem Rückweg kehren wir noch in unsere Kneipe am Hafen ein und trinken das eine oder andere Bier. Irgenwie mogelt sich der eine oder andere Genever dazwischen. Ich nutze noch die Möglichkeit meine Spams aus meinem Postfach zu schmeissen, schreibe Mona, Philip und Waldemar eine kurze Mail und beantworte noch eine von Manfred Zebre. Dann geht es zurück. Gordo und ich stellen uns noch für 37 Cent unter die Dusche und dann ist auch dieser Tag vorbei.

Mittwoch,14.06.2006 Oudeschild(Texel) - Den Oever
NO5 13,3sm/2:30h

geschafft

Um 9 stehe ich auf und gehe mich waschen. In der Nacht ist ein kleiner Sturm über uns hinweg gezogen. NO5-6 war angesagt. Es ist auch deutlich kühler. Das Thermometer zeigt nur noch 16 Grad an. Da der Wind immer noch aus NO kommt, vergessen wir Vlieland und beschliessen, am späten Nachmittag zurück nach Den Oever zu laufen. So haben wir viel Zeit.

Um 17 Uhr heißt es Leinen los und nachdem wir den Hafen verlassen haben setzen wir das Groß im 2. Reff und knapp 50 % der Genua. Mit gut 6 kn geht es Richtung T13. Dann könnwn wir bis zum M-Fahrwasser auf Halbwind segeln. Danach ist für eine 1/2 Stunde hoch am Wind angesagt. Der Strom nimmt uns käftig mit und wir erreichen eine Spitze von 8.3 kn. In weniger als 2 Stunden erreichen wir die Schleuse in Den Oever. Wr können direkt durch die Brücke und auch durch die Schleuse fahren. Dann machen wir noch kurz am Meldesteiger fest bis wir wieder die Box E 31 bekommen und dort wie gewohnt rückwärts anlegen. Klappt nicht so gut, aber wir machen nix kapput und liegen 10 Min. später sicher in der Box.

Hafenbeschreibung siehe vor 2 Tagen. Es hat sich in der Zwischenzeit nichts verändert.

Donnerstag,15.06.2006 Den Oever - Stavoren
NO3-4 13,1sm/3:08h

Die LadyJ in Stavoren

Wir schlafen immer länger! Erst um 1/2 10 kommen wir aus den Kojen gekrochen. Die übliche Routine fängt an. Um kurz vor 12 bringt uns Peter als Skipper of the day aus dem Hafen. Noch im Schleusenvorbecken setzen wir Segel und bald darauf sind wir an der WV6 vorbei und nehmen Kurs auf Stavoren. Mit einem schönen Halbwindkurs kommen wir gut voran. Der Regen erwischt uns erst kurz vor dem Hafen.

Ich bringe die Lady J in den alten Stadthafen längseits an den Kai. Gordo ist wieder froh, festen Boden unter den Füßen zu haben und verzichtet zum 1. Mal auf den Anlieger. Peter und ich gönnen uns von der besten Fischbude am Ijsselmeer ein Matjes zum Bier. Kommt immer gut.
Eine 1/4 Stunde später geht es auch Gordo wieder besser und so gehen wir ins Hafenrestaurant, trinken ein Bier, oder waren es 2?, verputzen eine Käseplatte und machen uns frisch fürs Abendessen. Ich bin heute eingeladen und bald darauf sitzen wir vor einer großen Portion Seezunge und schwelgen in Pommes und Bratkartoffel. Das alles spülen wir mit einer Flasche gut gekühlten Weißwein runter. Zum Abschluß gibt es noch eine riesen Portion Eis und einen Kaffee mit Schuß und dann können wir wirklich nicht mehr und schwanken bis oben hin satt zum Schiff.

Freitag,16.06.2006 Stavoren - Lemmer
NW2-3, später W1 19,9sm/5:43h

Crewwechsel

Heute Abend ist wieder Crewwechsel. Mein Spatz kommt an Bord. Für Gordo und Peter ist der Urlaub schon zu Ende. Wir füllen noch schnell unseren Dieselvorrat am Tankschiff auf und nehmen dann Kurs auf Lemmer. Den Vrouwsesand umfahren wir und dann ist auch schon bald Lemmer in Sicht. Die beiden genießen zum letzten Mal einen schönen Schmetterlingskurs und dann liegen wir auch schon vor der Schleuse in Lemmer. Wir gehen im Stadthafen auf Päckchen zu einem kleinen Motorschiff und kaum ist deren Besatzung wieder an Bord bekommen wir ein frisch gezapftes Kölsch in die Hand gedrückt. Minuten später kommt auch schon Mona angefahren und nach dem üblichen Chaos beim Crewechsel gehen wir noch zum Abschied eine Pommes essen. Jetzt ist es aber soweit. Peter und Gordo verabschieden sich und ich bleibe mit Mona am Schiff. Wir schmeißen die Heizung an, den mein Spatz friert und ich erzähle ihr erst einmal wie die ersten beiden Wochen so waren.

Der Sani-Container hat schon um 1/2 10 zu und so ist heute nix mit duschen. Ich fülle noch Wasser auf und muß unsere große Gasflasche tauschen. Dann ist es Zeit sich in unsere Koje zu kuscheln.

Samstag,17.06.2006 Lemmer - Enkhuizen
NW2, später NW1-0 23,3sm/6:57h

Kriegsschiff

Wir lassen den Tag ruhig angehen. Lange schlafen, duschen und dann in Ruhe frühstücken. Denkste! Mitten im Frühstück möchte der 1. im Päckchen ablegen. Also Motor an, losschmeißen und wieder anlegen. Danach frühstücken wir doch noch in Ruhe zu Ende. Wir müssen heute noch eine neue Flasche Gas gesorgen. Und einen Verschluß für die Sonnenluke wäre auch fällig. Der Verschluß scheitert an meinen fehlenden Kräften. Ich bekomme die Schrauben nicht raus. Eine neue Gasflasche bekomme ich jedoch. Wir klaren das Schiff auf und schütten ein paar Eimer Wasser ins Cockpit. Jetzt sieht die Lady wieder hübsch aus. Um kurz nach 13 Uhr schmeißen wir die Leinen los und kurz darauf sind wir schon durch die Brücke und in der Schleuse.
Ich lasse Mona Richtung Sixthafen fahren und ein wenig Manöver unter Motor üben. Um 14 Uhr machen wir uns Richtung VL1 auf. Wie immer ist fast Westwind und ich habe keine Lust in dem engen Fahrwasser zu kreuzen. Kurz nach dem VL-Fahrwasser setzen wir Segel. Zwei Schläge später sind wir aus der Lemmerbucht raus und kreuzen erst einmal Richtung Vrouwensand. Der Wind dreht nicht nach Süd und so setze ich irgendwann den Kurs Richtung KG11. Enkhuizen wird unser heutiges Tagesziel. Um 4 Uhr drehe ich bei und futtere mit Mona das heute morgen frisch gekaufte und lecker gegrillte Kip.

Knapp 2 sm vor der KG11 schläft der Wind vollends ein. So laße ich Mona die Genua einrollen und berge das Groß. Wir schaukeln die restlichen Seemeilen bis Enkhuizen. Im Stadthaven ist alles voll und so fahre ich zum Compagniehaven. Dort erwische ich noch einen Platz zwischen Steiger R/S am Steg.
Wir machen uns Bratkartoffel mit Spiegelei und genießen den schönen Abend.

Sonntag,18.06.2006 Enkhuizen
S0-1 0,9sm/0:19h

Kalköfen

Da heute kein Wind angesagt ist, bleiben wir in Enkhuizen und besuchen das Zuiderzeemuseum. Wollte ich schon lange einmal. Mona legt mit einem tadellosen Manöver ab und bringt das Schiff in den Stadthaven. Beinahe kann ich sie überzeugen das sie das Anlegemanöver fährt, aber dann verläßt plötzlich vor ihr ein Schiff die Box und so darf ich das Anlegemanöver zu Ende fahren.

Wir wandern einmal umsonst um den Hafen. Der Hafenmeister hat von 12 bis 16 Uhr zu. So gehen wir wieder zurück; ich hole noch Fleisch aus dem Froster und meine Kamera und dann gehen wir zur Anlegestelle für das Fährboot. Dieses bringt uns zur Kasse und von da aus geht es zum Buitenmuseum. Richtig schön angelegt. Man erfährt sehr viel über die Geschichte der Zuiderzee und den Menschen die dort gelebt haben. Wir wandern anschließend noch bis zum Binnenmuseum. Auch schön, aber nicht so mein Ding. Ich erstehe noch ein original holländisches Fischerhemd und dann gehen wir zum T'Ankertje, ein Schneewitche trinken. Nach 2 Stück bekomme ich Lust auf Matjes und so laufe ich bis zur Vishalle zurück und besorge mir eins. Auf der Mauer vor der Kneipe futtern wir sie und anschließend gehen wir beim Hafenmeister vorbei und bezahlen unsere Schuld.Wir nehmen auch einen Key für Strom und gehen zurück auf unser Schiff. Mona legt sich für eine 1/2 Stunde in die Plicht und ich?..... Schreibe meinen Törnbericht.

Abends gibt es griechischen Salat mit einem Schnitzel. Eigentlich wollte ich den Grill auf der Mole anschmeißen, aber Mona ist davon nicht so begeistert und für 2 Stücke Fleisch lohnt sich das auch nicht wirklich.
Nach dem leckeren Essen gehe ich noch schnell duschen, den es ist schon nach 10 Uhr und um 23 Uhr schließen die Duschen. An Bord zurück spielen wir noch eine Runde Carcaconne und dann krabeln wir in die Kojen.

Montag,19.06.2006 Enkhuizen - Edam
SW4 28,4sm/7:32h

Mona in Edam

Es ist trübe heute morgen. Sollte der Wetterbericht recht behalten das es heute Regen und einzelne Böen geben soll. Wir gehen auf jedenfall noch einmal in die Stadt. Würde mir gerne eine Hose kaufen. Eine Hose finde ich nicht, dafür aber für 3,99 Euro eine Salatschleuder. Wollte ich immer schon einmal haben. Inzwischen regnet es und die Marktleute machen wohl nicht viel Umsatz. Wir setzen uns in eine Pizzeria, trinken einen Kaffee und warten die Regenschauer ab. Auf dem Rückweg zum Schiff klart es zusehends auf und als wir um 1/2 1 ablegen scheint wieder die Sonne. Eine gute 1/4 Stunde später schleusen wir und wieder einmal gelingt es mir nicht, das Schiff mit Hilfe des Motors an die Schleusenwand zu bekommen. So liegen wir irgendwann wieder quer in der Schleuse. Mona steigt über das Heck aus und zieht mich mit viel Kraft wieder an die Wand. Inzwischen hat der Schleusenmeister die Ausfahrt wieder auf Rot geschaltet. Ich tuckere dennoch raus.

Die nächste 1/4 Stunde sind wir damit beschäftigt, das 2. Reff ins Groß zu binden. Nach viel Mühen gelingt uns das auch und an der Fahrwassertrenntonne können wir endlich Segel setzen.
Die Genua rolle ich auch nur zu 50% aus und dann fange ich an, in großen Schlägen nach Edam zu kreuzen. Um kurz nach 19.30 Uhr stehen wir vor der Tonne E2 und bergen die Segel. Bald darauf liegen wir wieder am Strandbad Edam längs an der Kaimauer und ergattern noch 2 Duschmarken.

Ich koche uns einen Risotto und brate dazu kleine Schweinefilets. Um 22 Uhr sind wir satt und zufrieden. Ich springe noch in die super Dusche und dann ist es auch schon wieder Sylvester.

Dienstag,20.06.2006 Edam - Amsterdam
SW4 23,7sm/6:19h

in der Seeschleuse Edam

Wieder einmal können wir es gemütlich angehen lassen. Wir wollen heute Nacht durch Amstardam. Dazu reicht es um 23 Uhr im Oude Houthaven zu liegen. Los geht es dann gehen 1/2 2 in der Nacht.
So frühstücken wir recht ausgiebig und ich tuckere mit der Lady durch die Meerschleuse von Edam Richtung Zentrum. Dort machen wir in einem kleinen Hafen fest und gehen die 1/4 Stunde bis ins Zentrum zu Fuß. Hier ist auch die Bushaltestation um nach Hoorn oder Asmterdam zu fahren. Die Linie 110 und 116 fahren die Strecke bis nach Mitternacht.

In Edam kaufe ich mir noch einen leckeren Käse. Schmeckt bei einem Glas Rotwein bestimmt gut. Wir besorgen uns noch Gehacktes. das ich heute Abend in Amsterdam machen möchte. Wir setzen uns noch in ein Cafe auf einen Capuchino und dann geht es gemütlich zurück zum Schiff. Wir tuckern zurück zur Schleuse und können dort noch 20 Min. warten. Von 13 bis 14 Uhr hat der Schleusenmeister Mittag.

Die Ampel springt von rot auf grün und für einen Euro entläßt uns der nette Mensch wieder auf das Markermeer.

Wieder können wir den Kurs nicht direkt anlegen und so werden aus den 15 sm etwas mehr als 23.

Um 18:30 bergen wir die Segel und fahren zur Brücke. Mit uns wartet noch ein großes Plattbodenschiff auf das Öffnen der Brücke. Kaum hat diese sich gehoben, schiebt es sich durch. Als wir durch die Brücke fahren, kommt von hinten noch ein kleiner Cat mit 2 Mädels angeknattert und überholt uns. Kaum an uns vorbei röchtelt deren Außenborder noch einmal und geht dann aus. Wie immer in dieser Situation setzt bei den Mädels hektisches Reißen an der Starterleine ein. Doch der Motor will nicht anspringen. Schon treiben die beiden Richtung der ankernden Berufsschifffahrt. Ich nehme Kurs auf das treibende Boot und Mona fragt. ob wir helfen können. Schnell sind 2 Leinen übergeben und ich nehme den kleinen Cat ins Schlepp, ziehe ihn langsam bis zur Schleuse. Da diese gerade grün zeigt tuckere ich weiter und bringe sie sicher bis in die Schleuse. Dort machen wir an Steuerbord fest und die beiden kümmern sich um ihren AB. Dem fehlte nur etwas Öl und 5 Min. später knattert er wieder. Die beiden bedanken sich für die Hilfe. Wir verlassen gemeinsam die Schleuse und nehmen Kurs auf den Oude Houdhaven. Dort angekommen machen wir vor der Brücke an Backbord fest und ich gehe die Gebühren für die Durchfahrt bezahlen. Etwas über 7 Euro lasse ich dort und bekomme dafür eine Quittung mit der ich 3 Tage lang die Strecke durch Amsterdam befahren dürfte.

Die Brücke kann im Moment nicht gehoben werden, da sie Probleme mit dem Schlagbaum haben. Aber der Notdienst ist bereits informiert und in einer Stunde sollte es wieder gehen. So fangen wir schon mit dem Chili an. Als das Gehacktes gerade bruzelt, geht das Brückenlicht von Doppeltrot auf Einfachrot und danach auf Grün. Wir fahren durch die Brücke und legen uns kurz vor der großen Spoorbruk an die Kaimauer. Jetzt kochen wir das Chili zu Ende, essen schnell und dann legen wir uns noch für 2 Stunden hin.

Ein großer Flußdampfer kommt noch vorbei und quetscht sich unter der Brücke durch. Viel Platz hat der aber nicht.

Mittwoch,21.06.2006 Amsterdam - Dordrecht
SW5-6 48,4sm/14:30h

Schwertransport

Kaum eingeschlafen piepst mein Handy schon. Es ist kurz nach 1 Uhr und gleich macht die Brücke auf. Es ist dann doch 2 Uhr bis die Brücke sich hebt und die Boote durch kommen. Hinter uns taucht wieder ein Schwertransporter auf. Und so fahren wir wieder durch Amsterdam. Um kurz vor 5 sind wir an der Nieuwe Meersluis und dann knattern wir Richtung Gouda. Diese Brücke geht nur 4 mal auf. Wir erwischen die Öffnung um 13.12, sind jedoch schon um 1/2 10 dort und können in Ruhe frühstücken und uns noch eine Stunde hinlegen.
Kurz nach Amsterdam hat es angefangen zu regnen und auch jetzt sieht das Wetter nicht freundlicher aus. So fahren wir an Gouda vorbei und nehmen Kurs auf Dordrecht. Um kurz nach 18 Uhr machen wir vor der Engelenburgerbruk fest, die zwischen 18 Uhr und 18.30 Uhr Pause hat. Pünktlich um 18.30 Uhr schaltet das Licht an der Brücke auf grün und wir tuckern in den Hafen vom Koniklijke Dordrechtsche Roiu & Zeil Vereninging.
Der Hafenmeister ist nicht da und so machen wir in der 1. freien Box an Steuerbord fest. Dann schnell zu Abend gegessen, geduscht und schon liegen wir in der Koje und pennen.

Donnerstag,22.06.2006 Dordrecht
W3-4 0,2sm/0:12h

restaurierte Brücke

Wir schlafen richtig aus. Erst um 11 Uhr krabbel ich aus der Koje. Duschen, Hafengebühr bezahlen, Schiff in eine andere Box legen und dann erst einmal in Ruhe frühstücken. Ich besorge 2 Riesenbrötchen. Italianse Bollen. Gut doppelt so groß wie normale und echt lecker. Die Sonne läßt auf sich warten. So bringe ich mein Logbuch auf den neuesten Stand und schreibe an meinem Törnbericht. Um 4 kommt dann doch noch die Sonne und wir machen uns auf in die Stadt.

Ich finde nachdem ich die Hoffnung schon fast aufgegeben habe doch noch 2 Sommerhosen für mich. Mona findet auch etwas und so kehren wir glücklich zum Schiff zurück.
Hier gibt es zwei Schnitzel, für Mona mit Bratkartoffel, für mich mit dem übrig gebliebenem Reis, gemischt mit dem Rest Chili, verfeinert mit ein paar Peperoni. Nach dem Essen sitzen wir noch eine Zeitlang im Cockpit und lassen den Tag ausklingen. So ein Hafentag hat auch was. Kein Streß, keine Hektik. So etwas gehört auch zum Törn, der leider auch für mich morgen zu Ende geht.

Freitag,23.06.2006 Dordrecht - Strijensas
7,5sm/02:10h

wir motoren

Um 1/2 10 Uhr verlege ich mich nach vorne zum Wasser fassen. Die Skipper der Boote am Gaststeiger schauen sich kritisch mein Anlegemanöver an. Aber sie finden scheinbar nichts zum kritisieren. Ich stecke den Wasserschlauch in unseren Tank und fülle unseren Wasservorrat auf. Dann noch ein Sprint zur Toilette. Um kurz vor 11 Uhr sind wir bereit zum Ablegen. Die anderen Boote dümpeln schon vor der Brücke. Ich warte bis auch das letzte Boot Fahrt Richtung Brücke aufgenommen hat. Dann kommt mein Kommando "Leinen los". Ich tuckere hinter den anderen her und bewege mich im Standgas Richtung Spoorbruk. Immerhin haben wir noch 17 Min. Zeit bis die sich öffnet. Eine 1/4 Stunde später ist es soweit und die große Brücke hebt sich.

Wir motoren bis zum Dortsche Kil und dort versuche ich, ein wenig zu segeln. Doch der Wind ist so schwach und der Strom zu stark das wir rückwärts segeln. So laße ich das Großsegel stehen und motore mit gesetztem Groß Richtung Strijensas. Nach knapp 2 Stunden stehen wir vor der Einfahrt vom Hafen und holen zum letzten Mal das Segel runter. Wir tuckern bis zur Tankstelle, räumen das Boot leer und füllen den Diesel auf. Dann verlegen wir die Lady in ihre Box, schrubben das Deck und machen alles fertig. Als letztes lege ich den Schlüssel in den Ankerkasten und dann ist der Törn zu Ende. Waldemar und Wojtek haben mein Radio nicht richtig aus gemacht und so benötige ich Starthilfe. Der Mechanicus vom Yachthafen kommt mit einer riesigen Bootsbatterie an. 2 Min. später läuft mein Astra wieder und dann machen wir uns auf den Heimweg.

Resumee

Leuchtturm Strijensas

So, der erste Segeltörn 2006 liegt hinter mir. 3 Wochen segeln. Und es hätte auch länger sein können. 2 neue Häfen habe ich im Ijsselmeer kennen gelernt. Und erfahren, das man auch in einer Nacht und einem Tag von Amsterdam bis nach Dordrecht kommt. Obwohl über 14 Stunden motoren fordern ihren Tribut. Und wieder haben wir schlechtes Wetter erwischt. Für die Nordsee haben wir in der Zeit eine Sturmwarnung empfangen. SW6. Selbst auf den Kanälen konnte man das noch gut spüren.
Mit dem Wind hatten wir dieses Mal nicht soviel Glück. Entweder keiner oder immer auf die Nase. So haben wir es auch dieses Jahr nicht nach Vlieland geschafft. Aber über 30 Meilen, davon das meiste gegenan wollte ich mit bei einem NO5 nicht antun. Später haben wir ein Paar in einem noch kleineren Boot getroffen, die von Vlieland kamen und keinen trockenen Fetzen mehr im Boot hatten.

Es hat bei allen 3 Crews gut geklappt und ich hoffe auf eine Wiederholung in 2007.

mytoern.net