Törndaten:
Crew: | Charly, Skipper |
Peter, Co-Skipper | |
Gordo, 1. Ing. | |
Schiffname | Papillon |
Schiffstyp | Dufour 1800 |
Eigner | KSC-Kaarst |
Törndauer | 5 Tage |
12.05 - 17.05.02 | |
Seemeilen | 99 sm |
Sonntag, 05.05.2002 | Strijensas |
240 km |
Vor mir liegen 5 (so hoffe ich doch) herrliche Segeltage.
Mona bringt mich von Koudum, wo wir jetzt 4 Tage mit Valkjollen gesegelt sind.
(siehe Jollensegeln 2002)
Kurz nachdem wir in Strijensas angekommen sind, kommt auch Gordo. Er segelt
die nächsten Tage mit mir und der Papillon. Mona muß wieder arbeiten und so
habe ich Gordo gewinnen können. Geplant sind 5 Segeltage, wobei wir versuchen
wollen auf die Nordsee zu kommen. Das uns dies nicht gelingt, davon später mehr.
In Strijensas legen wir die Papillon direkt gegenüber vom Hafenmeister in die
erste Boxenreihe und das übliche Zeremoniell des Einladens fängt an.
Montag, 06.05.2002 | Hellevoetsluis |
24 sm |
Heute sind wir bei gutem Segelwetter das Haringsvliet rauf nach
Hellevoetsluis. Vor der Einfahrt macht unser AB wieder Sorgen. Er springt
einmal kurz an, geht wieder aus und ab da kann man orgeln bis der Arzt kommt.
Während ich vor der Einfahrt zum Groote Dok kreuze, versucht Gordo den Motor
wieder in Gang zu setzen. Was ihm schließlich auch gelingt. So können wir
am langen Kai in der Einfahrt zum Hafen Het Groote Dok festmachen. Ein wenig
Schwell ist hier schon, aber es hält sich in Grenzen.
Nun halten wir Ausschau nach Peter, der unsere Crew für die restlichen Tage
verstärken soll.
Nachdem Peter uns gefunden hat, erkunden wir die Stadt und bleiben prompt in
der ersten offenen Kneipe hängen und genießen das schöne Wetter und das eine
oder andere Schneewitchen. Kurz vor der letzten Öffnung der Drehbrücke kommt
die nette Brückenwärterin zu uns und erzählt, das für die kommende Nacht
Starkwind aus West angesagt ist. Da die Einfahrt zum Groote Dok in diese
Richtung offen und ungeschützt ist, wird es hier wohl schnell ungemütlich, so
das Sie uns empfiehlt, hinter der Brücke im Hafen fest zu machen.
Wir verlegen also die Papillon hinter die Brücke und das erweist sich auch als
gut, den est stürmt in der Nacht schon heftig.
Am nächsten Morgen sehe ich eine Bavaria am Kai im Schwell hüpfen. Ist bestimmt
nicht so angenehm.
Dienstag, 07.05.2002 | Dintelsas |
19 sm |
Am nächsten Morgen verwerfen wir unseren Plan auf die Nordsee raus zu segeln.
Erst einmal weht immer noch einer recht frischer Wind, zum anderen steht noch
die Dünung vom Sturm der vergangenen Nacht und außerdem haben wir die Gezeit
verpaßt. Wir müßten also gegen die Flut anlaufen und das macht keinen so
großen Spass.
Ein weiterer Grund ist unser AB, der heute morgen beim Ablegen uns wieder
ärgern wollte. Das altbekannte Spiel, er springt sauber an, geht kurz darauf
aus und ist nicht mehr zum Anspringen zu bewegen. Dadurch verpassen wir
natürlich die Öffung der Brücke und müßen eine weitere Stunde warten.
Vom Treiben durch den Hafen ohne Motor wollen wir erst garnicht reden. Überhaupt
so richtig glücklich bin ich bei diesem Törn über die Papillon nicht. Zu den
Problemen mit dem Motor gesellt sich auch noch Wasser in der Bilge. Wir schöpfen
z.Zt. pro Tag so 1-2 Eimer Wasser. Mein neues Törnbuch über Holland ist schon
ein Opfer des Wassers geworden.
Also segeln wir bei strahlendem Sonnenschein und einer ordentlichen Brise
das Haringsvliet wieder runter Richtung Volkerak.
Wir kommen bis nach Dintelsas, einem schönen und ruhigem WSV-Hafen im Volkerak.
Nachdem wir das Haringsvliet verlassen hatten, mußten wir kreuzen und das
macht bei dem starken Berufsverkehr, der hier auf dem Volkerak herrscht,
nicht so wirklich Spaß. So laufen wir den nächsten Hafen an und haben einen
ruhigen Abend.
Mittwoch, 08.05.2002 | Zieriksee |
22 sm |
Damit haben wir auch schon den westlichsten Teil unseres Törns erreicht. Hier
im Gemeindhafen von Zieriksee liegt es sich ganz gemütlich. Wir sind das
2. Schiff auf Päckchen und genießen einen langen Stadtbummel. Wir bekommen
noch eine große Portion Frites und zum krönenden Abschluß ein Softijs.
Morgen geht es wieder zurück Richtung Heimathafen.
Donnerstag, 09.05.2002 | Bruinisse |
10 sm |
Heute geht es schon wieder zurück. Ziel unserer heutigen Etappe ist Brunisse. Da wir recht zeitig ankommen, probiere ich einmal das Ankern außerhalb des Fahrwassers. Es klappt ausgezeichnet. So können wir uns in Ruhe einen Imbiss gönnen. Danach schleusen wir ins Grevelinger Meer und machen am WSV Bru fest.
Freitag, 10.05.2002 | Strijensas |
24 sm |
Heute müßen wir die Papillon abgeben. Noch liegt aber ein schöner Segeltag
vor uns. Da wir im WSV BRU liegen, müßen wir insgesamt dreimal schleusen, um ins
Hollands Diep zu kommen. Das kostet Zeit. Vor uns liegt noch ein langer Weg.
Zuerst das Volkerak hoch und dann noch bis zum Ende vom Hollandsch Diep.
Zudem hat man wie immer den Wind aus der falschen Richtung.
Und das natürlich nur, wenn man eigentlich so wie wir jetzt, keine Zeit
mehr hat. So brauchen wir doch deutlich länger als geplant. Gegen 18.00 Uhr
informiere ich unsere Nachmieter per Handy darüber, das wir immer noch
gegen den Wind ankreuzen und erst in 1-2 Stunden ankommen werden.
Gordo nutzt die Zeit und kocht uns noch schnell unter erschwerten Bedingungen
(im Hollandsch Diep wendet man auf der Kreuz so alle 5 Minuten!) eine
Portion Spaghetti. Diese wird auch rasch vertilgt.
Gegen 19.30 Uhr können wir endlich im Hafen festmachen. Die letzten Seemeilen sind wir dann unter Motor gegenan. Schnell beginnen wir mit dem Ausladen und erklären unseren Nachfolgern die festgestellten Probleme.
So ist es dann auch schon fast 21.00 Uhr bis wir uns nach Hellevoitsluis
aufmachen, um den Wagen von Peter abzuholen. Von da aus fahren Peter und ich
noch zu meiner Mutter nach Kortgene. Gordo brettert direkt Richtung Heimat.
Gegen 22.00 Uhr haben wir den kleinsten Teil der Reise geschafft und können
in Peters Wagen einsteigen. Schnell werden unsere Klamotten umgeladen und
schon geht es weiter. Gordo fährt noch ein paar Meter hinter uns her und
biegt dann Richtung Heimat ab. Wir fahren weiter durch die Nacht Richtung
Kortgene.
Als wir gegen Mitternacht endlich bei meiner Mutter ankommen, ist diese noch wach (wenn auch mit ganz kleinen Augen) und macht uns noch schnell einen Imbiss.
Wir bleiben bis Sonntag bei meiner Mutter und dann ist auch dieser Urlaub endgültig für mich vorbei.